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Wohnungsbau wird (zumindest) in Siedlungen beschränkt

Der Gemeinderat hat neue Flächenwidmungspläne für St. Pölten erlassen und tritt nach jahrelangem Druck der Volkspartei erstmals auf die Wohnbau-Bremse.

Es sind Zahlen, die selbst Expertinnen und Experten nicht erwartet haben. Von 2018 bis Ende 2021 haben über 1.900 Menschen ihren Lebensmittelpunkt nach St. Pölten verlegt. Bis 2040 ist man eigentlich nur von 3.500 Personen ausgegangen. Im gleichen Zeitraum wurden auch über 2.110 Wohneinheiten neu geschaffen.

“Damit hat man zum einen in drei Jahren über die Hälfte des geplanten Wachstums von 22 Jahren erlebt. Andererseits wurde auch einiges an Leerstand errichtet, denn wir gehen nicht davon aus, dass alle Zuzügler alleine in ihren Wohnungen und Häusern leben”, analysiert VP­Stadtrat Florian Krumböck.

Die Zahlen belegen erstmals schwarz auf weiß, was seitens der Volkspartei über Jahre kritisiert wurde. “Wir wachsen zu schnell, was uns vor Herausforderungen bei der technischen und sozialen Infrastruktur, wie Kindergärten, Schulen oder in der Gesundheitsversorgung stellt. Vor allem aber fühlen sich die St. Pölterinnen und St. Pöltner mit diesem Tempo nicht wohl”, so Krumböck.

Mit dem neuen Flächenwidmungsplan für viele Teile St. Pöltens, wird dieser Kritik erstmals Rechnung getragen. “Unsere Anliegen finden Gehör, denn eine übermäßige Verdichtung innerhalb bestehender Siedlungen wird jetzt ein Riegel vorgeschoben”, hält Krumböck fest. So dürfen zukünftig auf Baulandgrundstücken in gewissen Siedlungen nur noch maximal zwei Wohneinheiten errichtet werden. Betroffen davon sind die Schnofl­Siedlung in Wagram, Teile des Eisbergs, die TeufelhofSiedlung, die Traisenausiedlung, die Ratzersdorfer Baurechtsgründe, die Franz­Peer­Siedlung, die Damaschke­Siedlung in Spratzern und die Waldsiedlung.

Radlberg im Fokus

Mit dem neuen Flächenwidmungsplan wurde auch der Weg für das Wohnbauund Gewerbeprojekt am Flohmarktareal geebnet. “Das Projekt bringt vielleicht einen neuen Nahversorger, aber vor allem auch 110 Wohnungen. Deshalb setzen wir uns für ein passendes Familienangebot vom Kindergarten bis zur Freizeit und von Jung bis Alt in Radlberg ein”, so Stadtrat Krumböck.

Aufatmen in Weitern

Nach dem Abriss eines Bauernhofs in Weitern haben sich Stadtrat Florian Krumböck und Gemeinderätin Romy Windl gemeinsam mit der Weiterner Bevölkerung gegen einen Wohnungsbau im Dorfgebiet ausgesprochen. Jetzt ist fix: Ein Baulandsicherungsvertrag regelt, dass nur Ein­ und Zweifamilienhäuser auf den Grundstücken errichtet werden dürfen.

Fußballplatz beschlossen

Die Verlegung des Fußballplatzes des SC St. Pölten auf den Kremserberg ans Ende des Wirtschaftshofs wurde mit den Stimmen der SPÖ beschlossen.

“Wir stimmen der Platzierung nicht zu, da wir davon überzeugt sind, dass es örtlich, verkehrlich und sportlich besser geeignete Plätze gäbe”, so Stadtrat Krumböck im Blick auf Öffi­Angebot, Wege­Anbindung und Naturschutz.

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