Klinikum Lippe | Imagebroschüre 2016

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Gemeinsame C a s e - M a n a g e m e n tGesellschaft

Das Erfolgsprogramm Gesundheitshelfer soll weiter ausgebaut und auf andere Bereiche übertragen werden. Dazu werden das K l i n i k u m L i p p e und das Ä r z t e n e t z L i p p e (mit ca. 170 organisierten lippischen Vertragsärzten) im Herbst 2016 eine gemeinsame Case-Management-Gesellschaft gründen. Das „ R e g i o n a l e V e r sorgungskonzept Lippe“ fokussiert neben dem Case Management durch die Gesundheitshelferinnen auch die Themen ärztliche Versorgung in den Pflegeheimen, Schlaganfallversorgung und Entlassungsmanagement.

im System der Gesundheitshelferinnen erfasst worden. Die Anmeldung erfolgt immer dann, wenn der Haus- oder Klinikarzt eine Notwendigkeit dafür sieht. Dann bietet er dem Patienten die Hilfe der Gesundheitshelferinnen an. Wenn der Patient zustimmt, landet eine Fax-Anmeldung im 8. Stock des Klinikums Lemgo, im Büro von Snjezana Kukec-Vetter und ihren Kolleginnen. Im Rahmen eines Hausbesuchs verschaffen sie sich einen Überblick über die gesundheitliche Situation des neuen Patienten. Dabei übernehmen die Gesundheitshelferinnen wichtige Aufgaben, die die medizinische Versorgung durch die Hausärzte ergänzt: Denn sie achten neben medizinischen Belangen (wie einer verlässlichen Medikamenteneinnahme) auch auf die sozialen Begleitumstände und geben ein Feedback an den Hausarzt, wie der Patient zu Hause

zurechtkommt oder ob er Unterstützung in Form von Hilfsmitteln oder persönlicher Betreuung benötigt.

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ank der Ansiedlung des Büros direkt in der geriatrischen Station des Klinikums Lippe in Lemgo erfahren die Gesundheitshelferinnen unmittelbar, wenn einer ihrer Patienten stationär aufgenommen wird. Eine große Erleichterung auch für die Klinikärzte, betont Dr. Bernd Wedmann, Chefarzt der Klinik für Geriatrie: „Was mit dem Patienten zu Hause passierte, was seine Erkrankungen und Selbständigkeit negativ beeinflusste, war in der Zeit vor den Gesundheitshelferinnen immer eine Blackbox für uns.“ Die exakten Kenntnisse der häuslichen Situation tragen wesentlich zu einem zielgerichteten Entlassungsmanagement bei. Snjezana Kukec-Vetter sieht es auch als ihre Aufgabe an, Patienten aufzuklären. Über Pflegestufen, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und zustehende Hilfsmittel. Wichtig ist ihr, dass der Patient am Ende selbst entscheidet. Und dann setzt sie sich mit vollem Engagement für seine Ziele ein – und wird regelmäßig mit Erfolgserlebnissen belohnt, wie im Falle einer Patientin mit einer Rückenmarkserkrankung: „Die Patientin wohnt noch zu Hause und ist geistig sehr fit“, erzählt Kukec-Vetter. „Aber wenn ihre Pflegekraft mal für einen Moment nicht da war, konnte sie nur im Bett bleiben und sich nicht selbst in der Wohnung bewegen. Wir haben dann lange mit der Krankenkasse gerungen, aber mit einem lohnenden Ergebnis: Die Patientin hat jetzt einen elektrischen Rollstuhl mit Joystick und kann sogar wieder alleine in den Garten, um mit den Nachbarn zu plaudern. Es ist toll, einem Menschen dieses Stück Selbständigkeit zu ermöglichen.“

Kli n i ku m Li p p e

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