klimabündnis 3/2014

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Verlagspostamt 1150 WIEN – P.B.B. – GZ02Z031986M

03/2014

ZEITSCHRIFT VON KLIMABÜNDNIS ÖSTERREICH

Foto: © BMLFUW

Auf dem Boden bleiben •

Ressource Boden

Der Boden unter unseren Füßen

Wir haben (nicht) genug Boden Bodenschutz im Senegal Gemein-Gut Boden am Rio Negro

Klimaschutz „geerdet“ Gartenbau mit gutem Gewissen Den Boden unter den Füßen verlieren

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klimaintro

Neu im Klimabündnis:

WERTVOLLE RESSOURCE BODEN

Foto: Elisabeth Mondl

2015 ist von der UN zum „Jahr des Bodens“ erklärt worden. Auch wenn es derzeit andere dringende Probleme für die Weltgemeinschaft gibt, ist der Umgang mit Boden auch für den Klimaschutz essentiell. Unter dem Schlagwort „Bodenschutz ist Klimaschutz“ versuchen wir im Klimabündnis, dem Bodenschutz in der Öffentlichkeit eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. Derzeit wird in Österreich pro Tag eine Fläche in der Größe von rund 31 Fussballfelder verbraucht, die Hälfte davon für immer „versiegelt“. Das entspricht der durchschnittlichen Größe eines österreichischen Bauernhofes, den wir so pro Tag verlieren. Auch mir selbst ist erst bei unserem Lehrgang für Bodenschutz bewusst geworden, dass wir nicht nur die Fläche verlieren, sondern wir verlieren vor allem hochwertige landwirtschaftliche Ackerböden, die in Zukunft nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen. Weltweit sind nur 12 % der Böden für die Landwirtschaft geeignet. Bei einem anhaltenden Trend der „Versiegelung“ gibt es in Österreich in 160 Jahren kein geeignetes Ackerland mehr. Der Boden hat aber noch viele andere lebenswichtige Funktionen für Pflanzen, Tiere, CO2-Speicherung, Wasserhaushalt, Erholung und Tourismus. Neben dem sparsameren und bewussteren Umgang mit Boden ist auch österreichweit ein alarmierender Anstieg an leerstehenden Gebäuden in Stadt- und Ortszentren sowie an brachliegenden Indusrie- und Gewerbeflächen zu beobachten. Hier versuchen wir durch „Innenentwicklung“ vor „Außenentwicklung“ die wichtigen Frequenzbringer wieder in die Stadt und in die Gemeinden zu holen, damit man nicht auf die „grüne Wiese“ einkaufen fahren muss, wohin man allzu oft nur mit dem Auto kommt. In Kooperation mit dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich und unserem „Bodenlehrgang“ versuchen wir seit Jahren, einen grundsätzlich anderen, respektvollen Umgang mit der nicht erneuerbaren Ressource Boden in die Gemeinden zu bringen. Klimabündnis Österreich bietet weiters Vorträge, Ausstellungen, Filmvorführungen, Infofolder- und broschüren zum Bodenschutz an. Die vielen positiven Beispiele und Projekte der fast 100 AbsolventInnen des Lehrgangs zur/zum kommunalen Bodenbeauftragten motivierten uns, den Schwerpunkt in diesem Heft auf das Thema Boden zu lenken. Greifen auch Sie das Thema auf, lesen Sie sich ein und werden Sie aktiv.

Fabian Anger absolviert nach der Matura am BRG Waidhofen/Ybbs das Freiwillige Umweltjahr als Zivildienst bei Klimabündnis Österreich. Seine Aufgabenbereiche liegen in der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Miriam Aistleitner studiert Transkulturelle Kommunikation in Wien. Seit ihrem Klimabündnis-Praktikum im Sommer 2013 ist sie immer wieder als Englisch-Deutsch-Übersetzerin, Texterin und Lektorin für EU-Projekte zum Thema erneuerbare Energien sowie für die Europäische Mobilitätswoche tätig. Christoph Wiesmayr, auf einem Bauernhof bei Linz aufgewachsen, studierte Architektur in Graz. Er gründete u.a. zwei Gemeinschaftsgärten in Linz, das Hafenjournal TREIB.GUT und ist beim Bodenbündnis Oberösterreich Koordinator für Urban Gardening.

Willkommen im Klimabündnis!

• Niederösterreich: Wilhelmsburg. • Tirol: Angerberg, Mieders. Bildungseinrichtungen: • Niederösterreich: Kindergarten Ziersdorf, VS Lichtenau und VS Pölla-Altpölla. • OberGemeinden:

österreich: HS Waldzell, NMS Bad Schallerbach, NMS Eferding Nord, VS Münzbach, VS 2 Ried im Innkreis (Waldmüllerschule). Steiermark: Kindergarten „der, die, das & kunterbunt“ Trautmannsdorf, VS St. Lorenzen/Wechsel, Gemeindekindergarten Kloster Deutschlandsberg, Wohlfühlkindergarten Krawuzi Kapuzi (Graz) Tirol: Praxisvolksschule der PH Tirol.

Betriebe:

Burgenland: Rauchfangkehrerbetrieb Roland Grieer (Neudörfl), Austrotherm Dämmstoff-Werk Pinkafeld. Kärnten: Evangelische Pfarrgemeinde St. Ruprecht (Villach) Niederösterreich: Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal (Deutsch-Wagram), Druckerei Janetschek (Heidenreichstein), Styx Naturkosmetik (Obergrafendorf), Wollwerkstatt – BIOTOP Schuhe und Möbel GmbH (Texing), Phönix – Verein für Arbeits- und Beschäftigungsinitiativen (Wiener Neustadt). Oberösterreich: Ulrike Thoma-Biogreißlerei „Zur Dorfschmiede“ (Engerwitzdorf), Pflügelmeier BIO-Gemüse KG (Fraham), gick&gock – recycling und upcycling, Martina Eigner Grafik und Werbedesign (Katsdorf); Lochner KG, Markus Rapold e-carsharing, Neussl Design, pure and green e.U., Prunthaller OG, Strandgut – Verein für bildende Kunst, Kleinkunst und Literatur, Wagner & Partner Ziviltechniker GmbH (Linz); Brauerei Hofstetten Krammer GmbH & Co KG (St. Martin), Biohof Tretter (Schlierbach), SYSco-EDV Tinschert & Gaisberger GmbH (Schwertberg), Franz Lerchner (Timelkam), mueslibrikett e.U. (Wels) Steiermark: CITYPARK GmbH, Enersolution, Ibiola (Graz); GARY MASH (Unzmarkt). Wien: Humana People to People – Verein für Entwicklungszusammenarbeit.

Ihr PETER MOLNAR

Geschäftsführer Klimabündnis Österreich Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich, Prinz-Eugen-Straße 72/Top 1.5, A-1040 Wien, T: 01/5815 881, E: office@klimabuendnis.at • Redaktion: Emil Benesch, Brigitte Drabeck, Friedrich Hofer, Hannes Höller, Marion Kaar, Johann Kandler, Patricia Kandler, Thomas Kautnek, Christian Salmhofer, Anna Schwerzler, Robert Stögner, Andreas Strasser, Sonja Wöhrenschimmel-Wahl • AutorInnen: Martina Nagl, Georg C. Priesner, Sara Repo, Natalie Weiss • Graphik & Layout: Andreas Strasser • Anzeigen: Anita Zrounek • Druck: Druckhaus Schiner, mit Druckfarben auf Basis nachwachsender Rohstoffe • Papier: Desistar, aus 100 % Altstoffen • Erscheinungsweise: viermal jährlich • Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Die Zeitschrift klimabündnis dient der Information aller PartnerInnen, MitarbeiterInnen der beigetretenen Gebietskörperschaften, der tragenden Organisationen, der miteingebundenen Initiativen und Gruppen sowie allgemein an den Themen Klimaschutz, Umwelt- und Entwicklungspolitik Interessierter. © Wien 2014 für alle Beiträge bei Klimabündnis Österreich. gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens Druckhaus Schiner Krems • UW 714

In Österreich haben sich alle Bundesländer, über 960 Städte und Gemeinden, rund 900 Betriebe sowie 420 Schulen und Bildungseinrichtungen dem Klimabündnis angeschlossen. Europaweit sind es 1.700 Städte und Gemeinden in 24 Ländern.

Willkommen im Bodenbündnis! Gemeinden:

• Oberösterreich: Allerheiligen im Mühlkreis, Gmunden, Wartberg ob der Aist.

Assoziierte Mitglieder:

• Oberösterreich: up-Umweltpionier. In Österreich sind die Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich, 115 Gemeinden und 24 Organisationen Mitglied im Bodenbündnis.

Fotos: Fabian Anger, Laura Nöbauer, pixelkinder.com

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klimabündnis

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Wir verlieren Boden. Unser täglicher cher Flächenverbrauch von derzeit über 22 Hektar entspricht umgerechnet der Fläche von 31 Fußballfeldern.

Wir haben (nicht) genug Boden

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nser Lebensstil braucht zu viel Bodenfläche. Eine Trendumkehr zu einem bodenfreundlichen Lebensstil kann auf allen Handlungsebenen eingeleitet werden. Was gut für den Boden ist, das ist auch gut für das Klima, die Lebensqualität und vor allem für unsere Gesundheit. Einen bodenfreundlichen Lebensstil können alle durch Unterstützung der Stadt- und Ortskernbelebung und der Bio-Landwirtschaft in die Wege leiten.

Lebensgrundlage Boden Boden, umgangssprachlich oft als „Dreck“ bezeichnet, ist nicht nur Grundlage für unsere Ernährung. Böden sind unsere Lebensgrundlage. Sie liefern alle Rohstoffe für die Technologien von morgen. Wir sprechen nicht nur von Peak Oil und Peak Soil, sondern genauso von Peak Phosphor, Peak Kupfer u.v.a.m. Böden sind höchst sensible, vernetzte und komplexe Wunderwelten. In einer Handvoll Boden leben mehr Lebewesen

Europa importiert Land Zur Zeit kommt Europa mit seinem Land zur Deckung seines hohen Konsums nicht aus. Wir importieren Land weltweit. „Fast 60% der Landflächen, die benötigt werden, um die europäische Nachfrage nach landund forstwirtschaftlichen Produkten zu decken, stammt von außerhalb des Kontinents“, hat SERI erhoben. Das trägt global zum Verlust von natürlichen Ökosystemen wie Wäldern bei und führt zu einer Inan-

als Menschen auf der Erde. Im Boden leben mehr Tiere als auf dem Boden. Böden speichern mehr CO2 als die Atmosphäre und die Vegetation zusammen. Wird nur ein Teil des im Boden gespeicherten CO2 freigesetzt, so werden alle anderen Erfolge im Klimaschutz zunichte gemacht.

Innenentwicklung findet statt Die Belebung der Siedlungskerne, wie dies etwa in Ottensheim und Krummnußbaum geschieht, schafft höchste Lebensqualität. Kleinräumige, kompakte, fußläufige Strukturen nach menschlichem Maß mit kurzen Wegen und unterschiedlichsten Grünräumen, mit einer Vielfalt an Einrichtungen des täglichen Bedarfs schaffen Intimität, Geborgenheit und Identität. Innenentwicklung erhält die Böden außerhalb der Siedlungskerne für die Landwirtschaft, die Artenvielfalt u.a.m. Die Förderung des Bio-Landbaus erhöht das Bodenleben, die Bodenfruchtbarkeit, die Bodenstruktur, die Speicherung von Wasser und Kohlenstoff. MARTINA NAGL

Ein Bündnis für den Boden

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as Boden-Bündnis europäischer Städte, Kreise und Gemeinden (European Land and Soil Alliance ELSA e.V.) ist ein Netzwerk europäischer Gemeinden und Organisationen zur Stärkung des Bodenbewusstseins und zum Austausch der Mitglieder untereinander. Die Inhalte und Ziele des europäischen Bodenbündnisses sind im Manifest dargelegt. Das europäische Bodenbündnis ist mit maßgeblicher Unterstützung durch das europäische Klimabündnis im Jahr 2000 in Bozen gegründet worden. Es umfasst derzeit rund 180 Mitglieder in zehn Ländern: Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Niederlande, Großbritannien, Tschechien, Slowakei, Rumänien und Bulgarien. In den letzten Jahren treten dem Bodenbündnis immer mehr Gemeinden und Organisationen aus den östlichen EU-Ländern bei, zuletzt 9 neue Mitglieder in Tschechien. MARTINA NAGL www.bodenbuendnis.org

info! www.bodenbuendnis.or.at

spruchnahme von Ressourcen, die eigentlich den Menschen in anderen Ländern vor Ort zustehen. Der Hunger nach Land anderswo führt zu einem Anstieg von „Landgrabbing“ und neuen Konflikten weltweit. Auch um Europas Rückgriff auf das Land anderer zu verringern, ist ein anderer Umgang mit Böden bei uns nötig. Den Verlust von 1.000 km2 Böden in Europa jedes Jahr sollten wir uns nicht mehr leisten. M.N. | E.B. www.seri.at

Malen mit Erdfarben bei der ELSA-Tagung in Tulln 2010 mit Gästen aus dem Senegal.

Foto: Nadja Meister

Grafik: Andreas Strasser

Was unser Lebensstil für die nicht erneuerbare Ressource Boden bedeutet.


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Fotos: Pilipp/HORIZONT3000

Ernährungssouveränität ist das Hauptziel, um die Nahrungsmittelversorgung für die Familie ganzjährig sicherzustellen. Überschüssige Erträge bringen durch Verkauf zusätzliches Einkommen.

Bodenschutz im Senegal Klimabündnis-Gespräch mit Landwirtschafts-Experten Ismael Ndao über nachhaltige Projekte. Das Land ist von Versteppung und Verwüstung bedroht. Wie werden Bodenschutzmaßnahmen in euren Projekten umgesetzt? Unsere Böden sind teils sehr stark geschädigt. Daher spielen Bodenschutzmaßnahmen bei uns eine große Rolle. In einem Projekt in der Region Thiès arbeiten wir seit ca. 5 bis 6 Jahren dazu und erzielen gute Resultate. Wir setzen verschiedene Aktionen um, wie z.B. Tröpfchenbewässerung oder Bau von Steinwällen zum Schutz vor Erosion durch Wind und Wasser. Wir achten auf die Fruchtfolge und halten Alphabetisierungskurse ab. Sowohl Umwelt- und Erosionsschutz als auch eine nachhaltige Ressourcennutzung sind unsere Ziele. Auf welche Art und Weise werden die Einheimischen miteinbezogen? Wir haben für Männer, Frauen und Jugendliche Weiterbildungsangebote wie z.B. Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten. So

Foto: Klimabündnis Österreich

Zur Person Ismael Ndao studierte im Senegal Geografie mit Schwerpunkt Umwelt und absolvierte sein Doktoratstudium am Institut für Ökologie an der Universität Wien. Danach kehrte er zurück um seine Erfahrungen und sein Wissen im Senegal umzusetzen und betreut zurzeit für HORIZONT3000 verschiedene Projekte, die von Klimabündnis Österreich gemeinsam mit dem Bodenbündnis seit 2013 unterstützt werden.

Kontakt! ismael.ndao@gmail.com

können auch Frauen ihr eigenes Geld verdienen und die Ernährungssituation der Familie verbessern. In unserem Programm informieren wir die Menschen über Klimawandel, Ursachen, Erosion etc. und welche Maßnahmen getroffen werden können, um diese Entwicklung zu stoppen. Das gewonnene Wissen und die Kenntnisse können sie dann selbst auf ihrem Feld umsetzen und in ihren Dörfern weitergeben. Das ist nachhaltig und wichtig. Könnt ihr bereits Erfolge beobachten? Ja, z.B. in der Region Thiès konnte die Bodenqualität verbessert werden. Es können wieder verschiedene Pflanzen wie Hirse, Bohnen, Erdnüsse oder Heilpflanzen angebaut werden. Früher waren die Menschen verzweifelt und mussten wegziehen bzw. weit fahren, um Landwirtschaft betreiben zu können. Jetzt können sie in der Region bleiben und Menschen in anderen Regionen mit Rat zur Seite stehen. Diese Informationen und Hilfestellung sind sehr gefragt. Mit welchen anderen Problemen kämpft derzeit das Land? Wir leiden stark unter dem Klimawandel. Jetzt wäre eigentlich Regenzeit, aber es regnet nicht bzw. nur sehr wenig. Daher haben wir einen großen Mangel an Lebensmitteln und die Menschen sind hungrig. Die Klimaerwärmung ist im ganzen Sahelgebiet ein großes Problem. Landgrabbing ist ein weiteres Thema. Von den fünf Regionen, in denen wir tätig sind, gibt es in vier bereits Landraub. Länder

Die Bodenbearbeitung wird schonend mit einfachen Mitteln durchgeführt

wie China, Saudi-Arabien, Katar, aber auch Unternehmen aus Nordamerika und Europa kaufen sich bei uns ein und pflanzen Monokulturen wie z.B. Wassermelonen an. Die Produkte bleiben jedoch nicht im Land, sondern werden exportiert. Andere Länder zerstören und beuten die Ressourcen in Afrika aus. Einheimische werden als Arbeiter ausgenützt und haben keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben. Die Jungen gehen in die Städte und arbeiten als Hausmädchen oder Straßenhändler. Viele versuchen, nach Europa zu emigrieren. Dort will man sie aber nicht haben. Sie werden teilweise sehr unmenschlich behandelt und vertrieben. In Afrika bleiben die Alten und nicht bewirtschaftetes Land, das durch Wind und starke Regenfälle rasch erodiert und unfruchtbar wird. Wir müssen dringend gemeinsam agieren und nachhaltige Lösungen finden. PATRICIA KANDLER

info!

www.klimabuendnis.at > Projekte > Faire Gemeindeveranstaltungen

Fortschreitende Bodenerosion beeinträchtigt vielerorts die landwirtschaftliche Nutzung.


Boden verdient Respekt: In den indigenen Schulen wird das Wissen über den sorgfältigen Umgang mit dem Boden weitervermittelt.

Gemein-Gut Boden Fotos:FOIRN

Indigene Kulturen kennen kein Privateigentum. Sie achten den Boden als wichtige Lebensgrundlage.

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er Boden ist für indigene Völker viel mehr als ein einfaches Mittel zum Zweck. Er ist die Grundlage des Lebens und Bestandteil der religiösen Vorstellungen sowie des traditionellen Wissenssystems. Wegen seiner sozialen und kulturellen Funktion gilt er ebenso wie Wald und Gewässer als Gemeingut, dessen private Aneignung undenkbar ist. In weiterer Folge war – und ist es oft heute noch – unvorstellbar, dass Boden einen Preis bekommen kann und wie Ware gehandelt oder dass er rücksichtslos ausgebeutet und zerstört wird. In der Vergangenheit entstand eine territoriale Aufteilung zwischen den indigenen Völkern bzw. zwischen den Clans eines Volkes. Jedoch hatte die Aufrechterhaltung von Grenzen keine große Bedeutung und die Nutzung der natürlichen Ressourcen mittels Jagd, Fischerei, Sammeltätigkeiten und Landwirtschaft erfolgte nach gewissen Regeln durch alle.

Land zum Überleben Es entstand auch eine existentielle Verbindung der Völker mit ihren Territorien, wobei Mythen, Geistwesen und das Wissen über die Pflanzen- und Tierwelt eine wichtige Rolle spielen. Dadurch ist das kulturelle Überleben eines Volkes an den Verbleib in ihrem Gebiet gebunden. Eine Umsiedlung, wie es oft von PolitikerInnen oder Unternehmen gefordert wird um Zugang zu natürlichen Ressourcen zu erhalten, kommt einem Todesurteil gleich. Ein trauriges aktuelles Beispiel ist die Situation des Guarani-Kaiowá Volkes im Mato Grosso do Sul in Brasilien. Soja- und

Rindfleischproduzenten besetzen deren Land und verhindern die Rückgabe. 2013 wurden 33 Indigene ermordet und 72 Jugendliche haben aufgrund der aussichtslosen Situation Selbstmord verübt. Aus diesen Gründen kämpfen die indigenen Völker für die Anerkennung ihrer traditionellen Siedlungsgebiete als Indianerland um die kollektive Überlebensgrundlage zu sichern und es gemeinschaftlich zu nutzen.

„Terra Preta“ verdanken wir den Indigenen Für die landwirtschaftliche Nutzung sind viele Böden Amazoniens, vor allem am Rio Negro, eine riesige Herausforderung, weil sie extrem nährstoffarm und sauer sind. Das Jahrtausende alte Wissen der indigenen Völker über die angepasste Bewirtschaftung dieses labilen Ökosystems wurde von den Kolonisatoren lange ignoriert. Viele Studien der letzten Jahrzehnte haben jedoch gezeigt, dass die indigene Land/Waldwirtschaft zur Biodiversität beigetragen und die Fruchtbarkeit erhalten hat. Vor allem ihre Bodenverbesserungsmaßnahmen, die als „Terra Preta“ bekannt wurden, erweckten großes Interesse. In Kaindorf wird diese indigene Technologie zur Bodensanierung und Kohlenstoffbindung bereits praktisch angewandt. Es wäre wünschenswert, dass das indigene Beispiel des respektvollen Umgangs mit dem Boden weite Verbreitung findet und zur Regel wird.

Am 9. Juni 2014 brannte das „Haus der Indigenen Kultur“ in São Gabriel da Cachoeira, am Oberen Rio Negro, fast vollständig nieder. Neben dem Verkauf des Kunsthandwerks fanden im Haus auch Schulungskurse und Treffen statt. Weiters diente es als Stützpunkt für die indigenen Organisationen aus dem Landesinneren und als Unterkunft bei Veranstaltungen. Für die indigene Bewegung bedeutet dieses Ereignis viel mehr als den Verlust eines Hauses. Die Errichtung 2006 war ein Meilenstein im Kampf um die Anerkennung der indigenen Kultur, die mit Jahrtausende altem Wissen und Traditionen bis heute Widerstand leistet. Die FOIRN will das Kulturzentrum wieder errichten und hat die Klimabündnis-Mitglieder in Österreich um Hilfe gebeten. Lesen Sie mehr in der Beilage und auf unserer Homepage. www. klimabuendnis.at/wariro Unterstützen Sie unsere Partnerorganisation FOIRN mit Ihrer Spende! Die Beiträge sind auch steuerlich absetzbar.

info!

Empfänger: HORIZONT3000/Klimabündnis Österreich IBAN: AT35 1919 0000 0023 8394 • BIC: BSSWATWW Verwendungszweck: Solidaritätsfonds FOIRN - Wiederaufbau Wariró

www.klimabuendnis.at/regenwald

Vielen Dank schon im Voraus.

JOHANN KANDLER


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klimabündnis

Eine große Rolle bei der Stromversorgung spielt die Wasserkraft (33 MW Leistung). Biomasse wird im Gemeinschafts-Fernheizwerk (12 MW) mit Nachbargemeinden genutzt. Solarthermische Anlagen (7.200 m2) und PV-Installationen runden das Portfolio der erneuerbaren Energien ab.

20.000 bis 100.000 EinwohnerInnen

Sieger: Villach

Champions League für Erneuerbare Energien Drei Klimabündnis-Gemeinden gewinnen bei europaweitem Wettbewerb in Brüssel.

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ach dem Triumph im Vorjahr sorgten heimische Klimabündnis-Gemeinden auch heuer für Aufsehen: Mit KötschachMauthen und Villach (Kärnten) sowie St. Johann im Pongau (Salzburg) kommen bei der 5. Auflage der „Champions League für Erneuerbare Energien“ drei von vier Siegern aus Österreich. Die drei Gemeinden wurden im Juni in Brüssel mit den RES Champions League Awards 2014 ausgezeichnet. In vier Kategorien traten 10.000 Gemeinden und Regionen aus 12 europäischen Ländern an. Bewertet wurde die installierte Leistung erneuerbarer Energien pro EinwohnerIn, aber auch qualitative Faktoren wie Leitbild, Energiestrategie, Bewusstseinsbildung und Einbindung der Bevölkerung. „Das Ergebnis zeigt, dass unsere Klimabündnis-Gemeinden Vorbilder im Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Energien in Europa sind“, so der Geschäftsführer vonKlimabündnis Österreich, Peter Molnar. Die Champions-League für Erneuerbare ist Teil des vom Klimabündnis koordinierten EU-Projektes „100% RES Communities“.

Kofinanziert durch das Programm „Intelligent Energy – Europe“ der Europäischen Union

Kategorie bis 5.000 EinwohnerInnen

Sieger: Kötschach-Mauthen Kötschach-Mauthen erzeugt viermal mehr Storm aus erneuerbaren Ressourcen als die 3.400 BürgerInnen benötigen. 21 Kleinwasserkraftwerke mit 9 MW Leistung, drei ÖkoBergstauseen, Kärntens einzige Windturbine, eine Biogasanlage, etliche Solar- bzw. Photovoltaikanlagen sowie drei BiomasseFernwärmenetze mit 4 MW: Die Gemeinde gilt damit als energieautarke Mustergemeinde. Der Großteil der Wärme aus klimafreundlicher Biomasse wird von den lokalen Wäldern sichergestellt. Kötschach-Mauthen ist zudem Sitz des AAE-Naturstromvertriebs, der über 17.000 PrivatstromkundenInnen in Österreich mit Ökostrom beliefert. 2008 wurde der Verein „energie:autark KötschachMauthen“ mit 31 Mitgliedern aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung gegründet.

5.000 bis 20.000 EinwohnerInnen

Sieger: St. Johann im Pongau St. Johann im Pongau mit 10.800 EinwohnerInnen ist seit 1998 Klimabündnis-Gemeinde, seit Jahren e5-Gemeinde und wurde 2008 sowie 2014 mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet. Mit erneuerbaren Energieträgern konnten die CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren um ca. 25 % reduziert werden.

info! www.100-res-communities.eu

• bis 5.00 00 EW W: 1. Kötscha ach h-M Mauth hen (Ö Ö),, 2. Furth bei La andsh hut (D D), 3. Attert (BE EL)). • 5.000 - 20 0.0 000 EW W: 1. St. Joha ann n im m Pon nga au (Ö), 2. Alheim m (D D),, 3. Thouarrsaiis (F). • 20.000 - 100 0.000 0 EW W: 1. Villach (Ö)), 2. Rhein Hun nsrücck (D)), 3. Dumfriies an nd Gallo owa ay (SCO). • über 100.0 000 EW: 1. Osnabrrück (D D),, 2. Pilsen (CZ Z), 3. Highlan nd (S SCO).

Fotos: Klimabümndnis Österreich

Die RES Champions League Sieger 2014 mit Delegationen bei der Ehrung in Brüssel.

Als eine der ersten Städte Österreichs trat Villach 1992 dem Klimabündnis bei, ist seit 2009 e5-Gemeinde und seit kurzem SmartCity-Initiative-Mitglied. Wasserkraftwerke an Drau, Gail und anderen Fließgewässern mit einer Leistung von 14 MW wurden in den letzten beiden Jahrzehnten ergänzt durch Biomasse-Fernheizwerke mit 40 MW thermischer und 7,5 MW elektrischer Leistung, Solarenergie (solarthermische Anlagen über 13.000 m2, PV 1.400 kWp), Biogasanlagen und zahlreiche private Wärmepumpen. Ein Großteil des Stroms wird aus erneuerbaren Ressourcen bereitgestellt, etwa 80 % der Wärme für private Haushalte wird aus erneuerbarer Energie gewonnen. Information und Motivation der über 60.000 BürgerInnen sind zentrale Faktoren in Villach, beginnend bei der Stadtzeitung über Informationsveranstaltungen zu den Themen Energie, Mobilität oder Beleuchtung bis zu gratis Energiechecks in den Haushalten. GEORG PRIESNER


klimakommunal

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Bürgermeister Bernhard Kerndler (hockend) beim Highlight des Jahres in Krummnußbaum, dem jährlichen Nussfest.

Die Klimabündnis- und Bodenbündnis-Gemeinde Krummnußbaum in Niederösterreich belebt ihren Ortskern.

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Fotos: Gemeinde Krummnussbaum

aben Sie am 4. Oktober schon etwas vor? Wenn nicht, dann notieren Sie sich diesen Termin in Ihrem Kalender und schreiben Sie „Nussfest“ dazu. 2002 wurde dieses als Dorffest von und für Frau und Herrn Krummnußbaum eingeführt. 2004 wurde in diesem Rahmen der Beitritt zum Klimabündnis gefeiert, 2011 der Beitritt zum Bodenbündnis. Zwölf Jahre später ist es eine überregional bekannte Veranstaltung mit allem, was zu einem Nussfest dazugehört: Dirndlball, Nussprinzessin und Nusslikör. 6.000 Gäste sind mittlerweile jedes Jahr mit dabei. „Alle – angefangen von der Bevölkerung über die Gastronomie bis zu den Vereinen – stehen heute hinter dem Fest. Sie geben ihm seinen einzigartigen Charakter“, so Bürgermeister Bernhard Kerndler.

Zur Gemeinde Name: Krummnussbaum EinwohnerInnen: 1.500 Fläche: 10 km2 Politischer Bezirk: Melk Klimabündnis-Gemeinde: seit 2004 Bürgermeister: Bernhard Kerndler

Der Lehrgang als Impuls Einzigartig und erfolgreich zugleich läuft derzeit auch das Projekt Ortskernbelebung. Und wie beim Nussfest wird auch in diesem Bereich versucht, die gesamte Bevölkerung ins Boot zu holen. 15 Veranstaltungen gab es bereits zu diesem Thema. Angefangen hat dabei alles mit einem Blick zurück und einer fachlichen Weiterbildung. Krummnußbaum hat das Infrastruktursterben genauso wie die meisten ländlichen Gemeinden in Österreich getroffen. Bereits in den 70er Jahren wurde der GendarmeriePosten aufgelassen. Früher gab es Bäcker, Schlosser, Fleischhauer, Elektriker, Mechaniker, Tapezierer, Tischler und gleich drei Nahversorger. Spätestens als sich auch noch das Ende des letzten Nahversorgers abzuzeichnen begann, startete das große Umdenken. „Genau in dieser Zeit haben wir den Boden-Lehrgang des Klimabündnis bei uns organisiert. Vier Personen aus der Gemeinde, ich war einer davon, haben daran teilgenommen. Da sind uns dann die Zusammenhänge klar geworden. Und was noch wichtiger ist, wir haben auch gesehen und gelernt, dass eine Gemeinde etwas dagegen tun kann“, erinnert sich der zum Kommunalen Bodenbeauftragten ausgebildete Bürgermeister zurück. Kerndlers einschlägiges Thema der Lehrgangsarbeit lautete „Ortskernbelebung“. Nach dem Lehrgang stand Fortsetzung Seite 8

Foto:Hans Ringhofer

Das Nussfest und die „Neue Mitte“ Kurz-Interview mit KlimabündnisArbeitskreisleiter Thomas Waldhans Ortskernbelebung statt Zersiedelung. An dieses heiße Eisen wagen sich wenige Gemeinden. Warum Ihre? Am Beginn stand der Boden-Lehrgang. Aus unserer Gemeinde wollte eigentlich keiner den Lehrgang absolvieren. Schlussendlich waren der Bürgermeister und drei weitere Personen dabei. Herausgekommen ist ein völliges Umdenken. Die Siedlungserweiterung am Ortsrand wurde gestrichen und ein neues Konzept für unser Ortszentrum auf den Weg gebracht. Wie groß ist die Zustimmung der Bevölkerung? Natürlich gibt es einzelne Unzufriedene. Im Großen und Ganzen ist die Zustimmung mittlerweile aber sehr groß. Beim letzten Infoabend waren 70 BürgerInnen anwesend. Was raten Sie anderen Gemeinden? Wichtig ist, dass sich jemand aus der Politik diesem Thema annimmt. Der Bürgermeister, wie in unserem Fall, ist natürlich am besten. Dann braucht es noch ein starkes Team. Bei uns ist das die Dorferneuerung. Bestes Beispiel ist unser neuer Veranstaltungsstadl. 40 Leute helfen mit, diesen alten Stadl in Persenbeug abzutragen und bei uns mitten im Ortskern neu aufzubauen.


EU-Abgeordnete Olazabal erhält bei der Bodenbündnis-Tagung einen Malkasten mit Erdfarben von Erwin Slezak (Land NÖ) .

Mehr als 15 BürgerInnen-Infoabende fanden zum Thema „Neue Mitte“ statt.

klimatelegramm: News aus Ländern und Gemeinden

Fortsetzung von Seite 7

Bodenbündnis im Donauraum • Die Bodenbündnis-Jahrestagung fand im Mai in Kooperation mit SONDAR (Soil Strategy Network in the Danube Region) in Lednice in Tschechien statt. Ziel von SONDAR ist ein Netzwerk wachsender Bodenverantwortung: zwischen Wissenschaft und Praxis,Verwaltung und LandnutzerInnen,Bildung, Kunst und der gesamten Bevölkerung. Eröffnet wurde die Konferenz mit Erdfarben-Malereien der Grundschule Lednice und österreichischen Schulen. Über das SONDAR-Netzwerk sollen Erfahrungen an alle Donauländer weitergegeben werden. Derzeit gibt es SONDAR-Projekte von NÖ mit der Slowakei, Ungarn und Tschechien. Erste Erfolge der Kooperation: In allen drei Ländern gibt es nun nationale Bodenbündnis-Koordinierungsstellen: in Bratislava (SK), in Mosonmagyaróvár (HU) und in Nová Lhota (CZ). M.N. www.unserboden.at • soilart.eu

Gemeinden leben auf • Seit längerem werden an den Ortsrändern von Gemeinden fruchtbare Bodenflächen verbaut, die eigentlich für die Produktion von Lebensmitteln genutzt werden sollten. Das führt zugleich zu Leerständen in den Zentren. Auch der Anstieg des individuellen Autoverkehrs beeinflusst das Ortsleben und zieht Kaufkraft ins Umland ab. Faktoren wie diese stehen einem spürbarer werdenden Klimawandel gegenüber, der neue Ansätze und ressourcenschonende Strategien erfordert. Gemeinden aus Bayern und Oberösterreich, die seit 2012 im Interreg-Projekt „Klimaschutz und Energiewende“ neue Wege gehen, entwickeln dazu gemeinsam mit ExpertInnen Thesen und Werkzeuge für eine kosten- und ressourcensparende Siedlungsentwicklung im Rahmen eines Symposiums. S.W-W www. www.kek-bo.eu

Bodenkarten online • Böden bieten vielfältige Funktionen für Pflanzen, Tiere und Menschen sowie für den Energie-, Wasser- und Stoffhaushalt. Das Land Oberösterreich hat als erstes Bundesland landesweite Karten zur Bewertung der Bodenfunktionen erstellt. Die Röntgenbilder des Bodens, die zeigen, wo z.B. die Bodenfruchtbarkeit besonders hoch ist und der Boden besonders gut für landwirtschaftliche Zwecke geeignet ist oder wie gut der Boden Wasser speichern kann, sind nun online abrufbar. S.W-W.

Fotos: Noe-Abb-Landentwicklung/Nadja Meister • Topos III Stadt-und Raumplanung • Klimabündnis Oberösterreich

Gemeinden aus Bayern und Oberösterreich wollen in der Siedlungsentwicklung wieder mehr in Richtung Ortsmitte gehen.

für den Bürgermeister fest, dass dies eines seiner Hauptaufgabengebiete für die nächsten Jahre werden würde: „Was viele nicht berücksichtigen, ist das finanzielle Argument. Die Infrastrukturkosten, die eine zersiedelte Gemeinde zu tragen hat, sind auf Dauer nicht leistbar. Wenn wir da nicht in die Verdichtung gehen würden, dann wäre unsere Finanzlage bald noch enger.“

Leerstandsanalyse So ging es nach dem Bodenlehrgang gleich in die Praxis. Zunächst einmal wurde der Raumplaner gewechselt. „Herr Emrich war im Lehrgang einer der Vortragenden. Den wollte ich haben“, so Kerndler. Gestartet wurde mit einer Leerstandsanalyse und einem Infoabend. 80 BesitzerInnen von Grundstücken und Objekten wurden eingeladen und Bewusstsein für die Themen Ortskernbelebung, Leerstand, Zersiedelung und Verlust der Nahversorgung geschaffen. Gemeinsam mit Hans Emrich wurde der Grundpfeiler der Ortsentwicklung

www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/ooe/hs.xsl/106895_DEU_HTML.htm

Bodencharta 2014 • Die Charta möchte den Wert des Bo-

UnterzeichnerInnen der Bodencharta mit Monique Barbut (United Nations Convention to Combat Desertification, 3. v.r.).

dens einer breiten Öffentlichkeit bewusst machen. Bodenschutz soll durch Verbesserung gesetzlicher Rahmenbedingungen bei Großprojekten mehr Beachtung finden. Im Zentrum stehen die Belebung der Ortskerne und die Nutzung von Leerflächen. Auf Initiative des Ökosozialen Forums haben im Frühjahr zehn Organisationen – darunter auch Klimabündnis Österreich – die Bodencharta unterzeichnet. Auf regionaler Ebene gibt es im steirischen Vulkanland seit 2012 eine Bodencharta. Sie wurde von 13 regionalen Institutionen und rund 80 Gemeinden gemeinsam erarbeitet. Besonderes Augenmerk wird auf Bewusstseinsbildung, Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz gelegt. A.S. www.oekosozial.at • www.umweltbundesamt.at www.bodeninfo.boku.ac.at • www.vulkanland.at

Bodenlehrgang-Vortragender und Raumplaner in Krummnußbaum, Hans Emrich.

Fotos: Gemeinde Krummnußbaum

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Foto: Gemeinde Krummnußbaum

Bürgermeister Bernhard Kerndler (Bildmitte, neben Gerlind Weber und Peter Molnar) absolvierte den Bodenlehrgang von Klimabündnis Österreich.

gesteckt: Innen- statt Außenentwicklung. Das bedeutete aber auch, dass Flächen am Ortsrand zu den Verlierern zählenwürden – zum Missfallen der GrundstücksbesitzerInnen. „Die Verwunderung bei einigen Betroffenen war zunächst natürlich groß. Ich kann nur sagen, beliebt macht man sich da nicht.“ Trotz der Widerstände wurde der eingeschlagene Kurs beibehalten. Kerndler: „Das geht aber nur, wenn man Leute hat, die mitziehen. Unser Kernteam besteht aus 10 Personen – ich versuche auch die Partei dabei, so gut es geht, herauszuhalten.“ Überzeugt wurde die Mehrheit der Bevölkerung mit Fakten. Der Klimabündnis-Arbeitskreis-

leiter Thomas Waldhans, der gleichzeitig auch Klima- und Energiemodellregionsmanager der Region Waldviertler Kernland ist, erstellte für eine bereits geplante Siedlung am Ortsrand einen Energieausweis. Kerndler: „Wir haben nochmals alles durchgerechnet und die Pläne wieder zurückgestellt.“

Die „Neue Mitte“ Gleichzeitig wurde der Fokus auf den Ortskern gelegt. Im Team wurden Ideen geschmiedet und Pläne erarbeitet. Herausgekommen ist das Projekt „Die Neue Mitte“. Im sogenannten Brandstetter Hof soll erstmals eine richtige Ortsmitte entstehen. Darin

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Platz finden sollen der Nahversorger, der Hausarzt, ein Café, Frisör, betreutes Wohnen, ein Schulungszentrum und Mehrzweckraum sowie Büroräume und Wohnungen. Mittlerweile ist dieses Projekt soweit gediehen, dass für die „Neue Mitte“ das Grundstück gekauft werden konnte und für die technische wie auch die finanzielle Umsetzung mehrere InteressentInnen gefunden wurden. Parallel dazu konnten auch Grundstücke für den Wohnbau in Zentrumsnähe gesichert werden. Die durch den Ortskern führende Straße soll zudem eine Begegnungszone werden. Ein zentraler Bestandteil der „Neuen Mitte“ soll dabei die Nuss sein. „Das gehört zur Identitätsfindung. Wir planen eine Schauproduktion und den Verkauf unserer Nussprodukte“, so Kerndler.“ HANNES HÖLLER

Info!

www.krummnussbaum.at

Klima-Porträt Natalie Weiß Klimabündnis Österreich studierte Internationale Entwicklung an der Uni Wien sowie Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der BOKU in Wien. Nach einem Forschungsaufenthalt in Mexiko 2010 arbeitete sie im Team der klima:aktiv mobil Tour und der Klimastaffel. mit. Seit 2012 ist sie im Klimabündnis für die Klimastaffel und die Betreuung der Klimabündnis-Lehrgänge zuständig.

Fotos: Marlene Weiß, Laura Nöbauer

Wie sieht’s mit dem Boden unter deinen Füßen aus? Zurzeit schon etwas kühler, denn ich laufe gerne barfuß herum. Erst so merkt man, wie viele unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten es überhaupt gibt. Es wirkt für mich sehr befreiend und gleichzeitig hat es eine ähnliche Wirkung wie eine Fußreflexzonen-Massage. Ziemlich fein, wie ich finde. Was hat für dich in Fragen des Klimaschutzes höchste Priorität? Klimaschutz hat für mich sehr viel mit unserem Lebensstil zu tun. In allen Bereichen kann jede/r einzelne etwas dazu beitragen, v.a. wenn man dem Konsumwahnsinn etwas aus dem Weg geht und entschleunigender lebt. Man sollte aber niemanden mit „Du musst… Du sollst…“ überrumpeln und Klimaschutz auch vorleben. Ich radle das ganze Jahr über, das hält mich fit und lässt mich schneller von A nach B kommen. Bei der Ernährung greife ich zu Bioprodukten, denn bei ökologischer Landwirtschaft wird nicht nur die Bodenfruchtbarkeit erhalten, auch Ressourcen werden geschont.

Natalie Weiß beim Klimaquiz mit spannenden Fragen an „große“, engagierte InteressentInnen am Thema Klimaschutz. Was freut dich bei deiner Arbeit am meisten? Dass ich österreichweit unterwegs bin, interessanten Menschen begegne und wunderschöne Ecken unseres Landes kennenlerne. Was unternimmst du selbst für den Boden- und Klimaschutz? Ich betreibe auf meiner Terrasse in Wien urbanes Gärtnern nach Prinzipien der Permakultur und versorge mich so gut wie möglich selbst mit Kräutern, Obst und Gemüse. Was ich zukaufe, ist regional, biologisch, saisonal und fair. Meine Hochbeete habe ich aus Paletten gebaut, Regenwürmer kompostieren meine Bioabfälle und Regentonnen fangen Regenwasser zum Gießen auf. Eine grüne Insel ist entstanden, die das Mikroklima der Stadt beeinflusst und dazu für hervorragend Schmackhaftes sorgt! A.S. kontakt! natalie.weiss@klimabuendnis.at


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klimabündnis

In der Klima- und Energie-Modellregion Südkärnten ist Bodenschutz ein Thema. SchülerInnen der HS Bleiburg sind stolz auf ihre „Kompostmiete“.

Boden- und Klimaschutz „ge-erdet“ Fotos: Vera Unglaub, Robert Unglaub

Erde macht nicht schmutzig – sie hilft CO2 zu speichern.

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ielen Kindern wird Erde als sogenannter Schmutzmacher vermittelt. Die Ermahnung: „Mach dich ja nicht dreckig!“, kennt wohl jedes Kind. Zusätzlich verlieren durch die virtuellen Realitäten der smart- und i-Phone-Welt viele SchülerInnen sprichwörtlich den Boden unter ihren Füßen. Klimaschutz wird oft nur als technische Angelegenheit gesehen. Fragen zum Energiesparen können SchülerInnen beantworten – bei Boden- und Klimaschutz gibt es oft ungläubiges Staunen. Vom Boden der Tatsachen aus betrachtet ist der Regenwurm einer der effizientesten Klimaschützer. Lässt man ihn ungestört seine Arbeit machen, bildet er Dauerhumus – ein höchst effektiver CO2-Speicher.

„Wir wollen den SchülerInnen zeigen, dass es unter unseren Füßen Leben gibt, mit dem man genauso behutsam umgehen sollte, wie mit dem Ökosystem, das uns auf der Erdoberfläche umgibt“, erklärt Robert Unglaub. Zusammen mit Christian Finger von Klimabündnis Kärnten hat er den SchülerInnen-Workshop „Bodenschutz ist Klimaschutz“ entwickelt. Neben der Theorie liegt das Hauptaugenmerk auf praktischen Übungen. Mit den Neuen Mittelschulen in Bleiburg und Eberndorf wurden sie erstmals umgesetzt. Dabei diente das Schulgelände als Anschauungsobjekt. „Wo können versiegelte Fläche reduziert werden? Wo können wir Bäume und Sträucher setzen?“ Die Antworten

wurden in Pläne gezeichnet. Aus selbst untersuchten Bodenproben hatten die SchülerInnen gelernt: Am besten für das Bodenleben und den Klimaschutz sind Flächen mit Bäumen und Sträuchern, am schlechtesten Asphalt und Beton. Besonders großen Eifer zeigten sie beim Anlegen einer Kompostmiete. Laub, Rasenschnitt, Rinden und Komposterde wurden gemischt und geschichtet. Kompost erhöht nämlich nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, sondern speichert auch viel CO2. Im Herbst war der Kompost Basis für eine Baumpflanzaktion. Jede Klasse pflanzte einen Obstbaum. Mit Kirschen, Äpfeln und Birnen, das ist Klimaschutz mit Geschmack. CHRISTIAN SALMHOFER

Info! www.klimaundenergiemodellregionen.at www.hs-bleiburg.ksn.at

Das Schulgelände wurde während des Projekts erstmals genau kartiert.

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Übergabe des Bodenbündnis-Manifestes und der BodenbündnisGemeinde-Tafel an Stadträtin Eva Schobesberger (Stadt Linz) durch Landesrat Rudi Anschober.

nser Boden ist Grundlage für die Erzeugung unserer Nahrungs- und Futtermittel und damit die Basis unserer Zivilisation. Trotzdem werden bei uns täglich über 22 Hektar Boden für Siedlungs- und ü Verkehrszwecke verbraucht. Mangelndes V Wissen bremst bei der Umsetzung von W Bodenschutzmaßnahmen. Oberösterreich B setzt auf Bewusstseinsbildung auf verse schiedenen Ebenen. Ein wichtiger Partner: sc das Bodenbündnis mit Gemeinden, Schud len und Betrieben als Zielgruppen. Angele boten werden Infoveranstaltungen, Workb sshops, Exkursionen u.v.m. Gemeinden und Betriebe, die ressourcenschonend mit ihren B vverfügbaren Flächen umgehen wollen, können dem Bodenbündnis beitreten. n

„Besonders erfolgreich war der Bodentag Ende Mai in Linz“, so der Bodenbündnisbeauftragte Robert Stögner. „Ein Teil des Programms fand im Botanischen Garten statt. Zugleich konnten die Gemeinschaftsgärten der Stadt besucht werden. Infostände der Stadt Linz, die dem Bodenbündnis beitrat, oder der LINZ AG, des Vereins ‚Linzer Biene‘, unser Bodenbündnis-Marktstand, gutes Bioessen von den ‚Zquetschten Zwetschkn‘ sowie eine Filmvorführung rundeten das ganze Spektrum ab und vermittelten, wie wichtig der Boden unter unseren Füßen ist.“ Ein sorgsamer Umgang mit Boden beginnt, wenn man ihn kennen lernt und was man kennt, das schützt man! SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

www.bodenbuendnis.or.at

Foto: Stadt Linz

Bodentag in Linz: Boden braucht Bewusstsein


klimabetriebe

Hier wird Zukunft gepflanzt. Im Bild der Standort Wörgl, eine der 25 Bellaflora-Filialen in Österreich.

Gartenbau mit gutem Gewissen Fotos: Bellaflora

Bellaflora und der sanfte Umgang mit Pflanzen und Böden.

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as vor 35 Jahren als regionaler Baumschulbetrieb begann, hat sich zum größten Handels- und Gärtnereiunternehmen Österreichs entwickelt. Mit 25 Standorten, 500 Beschäftigten und 22 Lehrlingen. Der Klimabündnis-Betrieb Bellaflora ist aber noch mehr – ein Vorreiter zum Beispiel.

Mein Garten ohne Gift Schon 2004 lancierte Bellaflora seine Bio-Linie bellaflora biogarten. Unter diesem Label werden heute Gemüse, Kräuter, Stauden, Pflanzenschutz- und Stärkungsmittel sowie Dünger geführt. 2013 entfernte das Unternehmen alle chemisch-synthetischen Mittel und stell-

Sorgloser Umgang mit Grund und Boden

bezahlte Anzeige

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äglich werden in Österreich 22,4 Hektar wertvolle Agrarflächen verbaut, das entspricht der durchschnittlichen landwirtschaftlichen Fläche eines Bauernhofes oder umgerechnet 31 Fußballfeldern. Die zunehmende Verbauung führt zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln und einer Zunahme von Wetterextremereignissen in Form von Überschwemmungen.

www.hagel.at

te komplett auf biologisch abbaubare Pflanzenschutz- und Stärkungsmittel um. Bellaflora ist zudem als erstes Unternehmen Österreichs aus dem Torfhandel ausgestiegen. Die torffreie Erde der Linie bellaflora biogarten trägt das Österreichische Umweltzeichen. 2015 wird der Torfgehalt aller anderen bellaflora Erdsubstrate auf maximal 50% gesenkt und in den Folgejahren Schritt für Schritt weiter reduziert.

Seltenes Gemüse wieder in Österreichs Gärten Kennen Sie „Green Zebra“? Wenn ja, dann haben Sie diese Tomatensorte entweder bei der Arche Noah in Schiltern

Name: Bellaflora Gartencenter GmbH MitarbeiterInnen: über 500 Klimabündnis-Betrieb seit: 2011 mit bisher insgesamt 24 Niederlassungen im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, in der Steiermark und in Wien.

entdeckt oder bei Bellaflora. Der engagierte Verein für den Erhalt gefährdeter Kulturpflanzen und das große Gärtnereiunternehmen stellen seit 2010 eine bunte Palette an Tomaten-, Chili-, Kartoffel- und Gurkenspezialitäten zusammen, die in den Bellaflora- Filialen gekauft werden können. Ökologischeres Denken wird auch innerhalb des Unternehmens gelebt, das selbst alle Standorte mit Ökostrom betreibt. „Wie gehe ich schonend mit den Ressourcen um?“ Fragen wie diese diskutieren die MitarbeiterInnen gemeinsam jedes Jahr in Workshops. SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

info!

www.bellaflora.at

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klimanews Paris

Raumplanung aus dem All

2008 lebten erstmals mehr Menschen in städtischen als in ländlichen Regionen. „Mit Radartechnologie und vollautomatischen Auswerteverfahren erfassen wir die für Siedlungsflächen charakteristischen vertikalen Strukturen und somit vornehmlich die Gebäude“, erläutert Thomas Esch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Breite Autobahnen oder Flughafenanlagen bleiben als weiße Korridore sichtbar, weil sie mit ihren glatten Oberflächen die Radarstrahlen kaum zu Satelliten zurückwerfen. Filtert man Fehler heraus, bleiben Siedlungsstrukturen über, die aus

Jeder schwarze Punkt ist versiegelter Boden. Deutlich erkennbar: Wo es fruchtbaren Boden gibt, ist auch die Bebauung dicht. Der Alpenraum ist dagegen kaum verbaut. dem Weltall gesehen, zu unverwechselbaren „Fußabdrücken“ werden. Bei einer Auflösung von drei Metern sind selbst einzelne Gebäude wahrnehmbar. Schwarz-weiß Karten aus über 500 Kilometern Höhe zeigen Städte, Dörfer und Häusergruppen, die Flussläufen, Straßen und Eisenbahnlinien folgen oder sich in fruchtbare Gebiete ausbreiten. 180.000 Einzelaufnahmen und 308 Terabyte an Daten hat das Forscher-Team für die Global Urban Footprints bearbeitet und ausgewertet. Es ist die erste globale Erfas-

sung von Siedlungsstrukturen in dieser Genauigkeit. Kleinere Dörfer wurden bei einer Auflösung von maximal 300 Metern bisher nie erfasst. Kleinteilige Strukturen aber wichtig, da die zunehmende Zersiedelung in ländlichen Räumen fruchtbare Ackerflächen und Naturräume zerstört. Nach bisherigen Schätzungen sind etwa ein bis drei Prozent der Landoberfläche von Siedlungen bedeckt.„Wir gehen davon aus, dass die besiedelte Fläche weltweit größer ist als bisher geschätzt“, so das erste Resumee von Thomas Esch. CHRISTIAN SALMHOFER

Collage: a.s./Fotos:dlr.de

Radarsatelliten erfassen Siedlugsstrukturen global in bisher nie erreichter Genauigkeit.

info! www.dlr.de

klima & wetter • News aus den Archiven Die Sommer-Bilanz 2014 • national:

www.globalcarbonatlas.org

Eine Ansicht aus dem Global Carbon Atlas.

Rekordwerte bei Treibhausgasen • Laut jüngstem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat die CO2-Konzentration 2013 einen neuen Höchststand erreicht und ist mittlerweile auf 142 % des vorindustriellen Wertes (1750) angestiegen. Im Mai 2014 wurde der Rekordwert von über 400 Teilchen pro Million Luftteilchen (ppm) erstmals längerfristig überschritten. Die Methan-Konzentration habe bei 253 %, die Lachgas-Konzentration bei 121 % des vorindustriellen Wertes gelegen. Alle Werte seien neue Höchststände, heißt es im jüngsten Bericht der UN-Organisation, die höchsten Handlungsbedarf einmahnt: Während die Emissionen weiter stiegen, sinke die Aufnahmefähigkeit der Biosphäre für solche Gase kontinuierlich. www.wmo.org • www.ess.uci.edu

Global Carbon Atlas • Wer sich zu unterschiedlichsten Fragen des Klimawandels informieren möchte und dabei Wert auf visuell leicht und rasch erfassbare Darstellungen und Übersichten legt, ist auf dieser Homepage richtig. Woher die Treibhausgas-Emissionen kommen, was sie in welcher Konzentration an Folgen zu Wasser, an Land und in der Atmosphäre verursachen, ist über wenige Mausklicks erfahrbar. Der Klimawandel lässt sich auch simulieren. www.globalcarbonatlas.org Nationaler Klimabericht Auf über 1.000 Seiten bestätigt der österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel,dass es höchste Zeit für eine entschiedene Klimapolitik ist. Die Temperaturen stiegen im Alpenraum seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 um zwei Grad – doppelt so stark wie im globalen Schnitt. Der Bericht zeigt neben bisherigen Veränderungen und möglichen künftigen Folgen des Klimawandels auch Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und Anpassung. www.ccca.ac.at • hw.oeaw.ac.at/7699-2

Der Sommer 2014 lag um 0,2 °C über dem vieljährigen Mittel, das ist aber der tiefste Wert seit dem Jahre 2005. Auch die Zahl der Sonnenstunden lag am tiefsten Wert seit neun Jahren. Der Juni war warm, sonnig und trocken. Dann kam ein warmer, aber trüber und nasser Juli. Der August schließlich war kühl, trüb und nass. Seit 1980 bis heute sind die Sommer im Mittel um 1,8 °C wärmer geworden. Da ist der Sommer 2014 natürlich ein markanter Ausreißer nach unten. In der Zeit vor 1980 hätten wir Temperaturen wie heuer, vor allem im Juni und Juli, noch als ungewöhnlich warm empfunden. www.zamg.ac.at

• global: Wie die Monate Mai und Juni war auch der August 2014 global gesehen der heißeste seit Beginn der globalen Temperaturaufzeichnung im Jahr 1880. Mit 16,35 ° Celsius lag er um 0,75 ° über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Die ersten acht Monate des Jahres 2014 sind auf Rekordkurs. Die Globaltemperatur liegt bereits 0,68 °C über dem 14,0 °C Mittelwert des 20. Jahrhunderts. Das ist der dritthöchste jemals gemessene Wert. www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/ F. HOFER | C. SALMHOFER | A. STRASSER


klimapolitik

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Ein Überdenken unserer Bodennutzungsgewohnheiten, insbesondere unserer Siedlungs- und Flächenwidmungspolitik ist dringend nötig.

Den Boden unter den Füßen verlieren ... Gerlind Weber im klimklündni abündniss-Gespräch über den Umgang mit der Ressource Boden.

Foto:Ferry Ofner

Woher kommt dieser hohe Bedarf? Neben dem Bevölkerungszuwachs – zunehmend auch durch Immigration – haben wir es mit verschiedenen gesellschaftlichen Veränderungen zu tun: Da wären der Strukturwandel der Wirtschaft mit einer starken Binnenwanderung und Phänomene wie die Verkleinerung der Haushalte – Singlehaushalte machen 40 % aus – sowie der für den Bodenverbrauch besonders „verhängnisvolle“ Trend zum Einfamilienhaus. Eine Siedlungsform, die unnötig verschwenderischen Zugriff auf Boden bedeutet, autofixiert ist, volkswirtschaftlich eine enorme finanzielle Belastung darstellt und mit Folgen für (die soziale) Umwelt und das Klima verbunden ist.

Zur Person Gerlind Weber studierte Soziologie, Raumplanung und Raumordnung sowie Rechtswissenschaften. Sie war bis 2012 Professorin an der Universität für Bodenkultur Wien, leitete dort das Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung. Sie lehrte auch an der ETH Zürich und der Kyoto University, arbeitet zu Raumordnungspolitik und nachhaltiger Entwicklung ländlicher Räume und ist wissenschaftliche Leiterin des Bodenlehrganges von Klimabündnis Österreich.

Kontakt! Profgerlindweber@gmail.com

Gibt es ein Umdenken, gibt es Trends, die ein Gegensteuern erleichtern? Seit einigen Jahren zeichnen sich auch positive Entwicklungen ab. Die Ortskerne und Innenstädte werden nicht nur für Wohnraumsuchende, sondern auch für Handel und Gewerbe zunehmend wieder interessant.

wie etwa Hochwasser spielt sorgsames Bodenmanagement eine wichtige Rolle.

Ist eine Wiederaneignung, eine Rückgewinnung von Boden möglich? Das ist nur mit größten finanziellen Aufwendungen und nicht überall möglich. Hinzu kommen große Probleme mit verbauten und kaum entsorgbaren Materialien – ein Grund mehr, mit dem, was uns bleibt, äußerst sorgsam umzugehen.

Was ist konkret in Angriff zu nehmen? Es gibt keine Patentlösungen oder die zielführende Einzelmaßnahme. Wichtig sind klare Grenzen, Ge- und Verbote, ordnungspolitische Instrumente. Nachhaltiges Verhalten muss belohnt werden: So sollte geringer Grünlandverbrauch von Gemeinden mit Zuweisungen aus dem Finanzausgleich gefördert oder Wohnraumbeschaffung innerhalb der Ortskerne mit Boni abgegolten werden. Förderungen für „unsinnige Projekte“ müssen gestoppt werden. Man kann auch brachliegende Bausubstanz für neue Wirtschafttreibende nützen.

Welche Empfehlung gibt es von der Raumplanung für die EntscheidungsträgerInnen auf den unterschiedlichen Ebenen? Grundsätzlich gilt, nicht mehr Boden zu verbrauchen, als unbedingt erforderlich ist. Für Raumplanung, Flächenwidmung und Siedlungspolitik muss sorgsamster Umgang mit Boden oberstes Prinzip sein. Das ist auch essentiell für den Klimaschutz. Gesunde Böden sind in der Lage, große Mengen CO2 zu speichern – die fortwährend praktizierte Zersiedelung und Versiegelung dagegen trägt durch den Raubbau am wichtigen Kohlenstoffspeicher Boden, durch Ausbau und Nutzung der Infrastruktur massiv zum Treibhauseffekt bei. Abgesehen von enormen finanziellen Belastungen erschwert diese Praxis letztlich auch die notwendige Wende im Energiebereich. Hier ist Boden, insbesondere in Fragen der biogenen Wende als Schlüsselressource zu sehen. Auch bei der Anpassung an den Klimawandel und beim Umgang mit Gefahren

Was hat für eine nachhaltige Raumentwicklung und Bodenpolitik Priorität? Vor allem muss die Kommunikation zwischen Politik und Wissenschaft verbessert werden und eine intensive, breite Bewusstseinsbildung erfolgen, die zu einem besseren Verständnis der Problematik, zu den notwendigen Kurskorrekturen und entsprechenden Maßnahmen führen kann. Das Klimabündnis hat hier mit dem Bodenbündis solide Vorarbeit geleistet und eine gute Basis für eine nachhaltige Entwicklung geschaffen. Positive, auch kleinste qualitative Verbesserungen müssen verstärkt werden, um einen Kurswechsel zu fördern. Das kann Schritt für Schritt gelingen, wenn der Ressource Boden ihr eigentlicher Wert beigemessen wird, wenn die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft sowie Rahmenbedingungen geändert werden und wir unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten – das sind wir nachfolgenden Generationen auch schuldig. ANDREAS STRASSER

Fotos: Topos III Stadt-und Raumplanung, Strasser, Hawle

Wir verbrauchen pro Tag eine Fläche, die der Größe von 31 Fußballfeldern entspricht – das müsste man ja umgehend stoppen? Ja, aber das ist eine Illusion. Wenn man sich genauer mit dem steigenden Bodenverbrauch auseinandersetzt, wird klar, dass es sich um sehr komplexe Probleme handelt. Wir können die seit langem laufenden Prozesse allenfalls verlangsamen, auf ein erträglicheres Maß einbremsen.


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klimapolitik

Klimasondergipfel in New York • Der Gipfel im September war das bisher größte klimapolitische Treffen und das teuerste, wenn Versprechen zu Zahlungen in den UN-Klimafonds auch halten. Für das neue Klimaabkommen, das 2015 in Paris beschlossen werden soll, gab es KritikerInnen zufolge aber keine Weichenstellungen. Und ob der neue Schwung, für den im Vorfeld des Gipfels weltweit 500.00 mit dem People‘s Climate March sorgten, die StaatenlenkerInnen zur Einhaltung ihrer Zusagen motiviert, bleibt offen. Immerhin will man bis März nationale Klimaschutzpläne vorlegen und bekannte sich zum Einstieg ins post-fossile Zeitalter. www.germanwatch.org A.S.

1. UN-Konferenz mit indigenen Völkern • Parallel zum Gipfel trafen sich in New York über tausend Delegierte indigener Völker und über hundert RegierungsvertreterInnen, um über die Rechte der Indigenen zu beraten. In 90 Staaten leben mehr als 5.000 Volksgruppen mit über 370 Millionen Menschen – 5 % der Weltbevölkerung. Themen waren Armut, Vertreibung und geringe Teilhabe an politischen Prozessen. Indigene geraten durch natürlichen Reichtum (Bodenschätze, Holz usw.) in ihren Siedlungsgebieten unter Druck. Viele Staaten missachten ihre Rechte. Die UN-Resolution ILO 169 von 1989 wurde erst von 22 Staaten ratifiziert, daher fordern Indigene eine neue, umfangreichere und für alle Regierungen rechtsverbindliche Resolution. amerika21.de J.K.

TIPP & CETA • Eine Studie des Netzwerks Campact geht der Frage nach, welche Folgen die geplanten europäischen Freihandelsabkommen TIPP und CETA für Kommunen haben können. www.campact.de Weltbürgerbewegung • Seit kurzem steht das Sondergutachten Klimaschutz als Weltbürgerbewegung zum Download bereit. Herausgeber ist der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen der deutschen Bundesregierung, dem ExpertInnen aus den Bereichen Klimaforschung, Entwicklungspolitik, Kultur- und Rechtswissenschaften, bis hin zur Umweltpsychologie angehören. www.wbgu.de

Petra Völkl vom Ministerium für ein lebenswertes Österreich bei der Eröffnung der Regionalbahntagung 2014 in Seefeld (Tirol).

Die „Zugkunft“ der Regionalbahnen Regionalbahntag und -Tagung zeigen, wohin die Reise geht.

U

nter dem Titel „Zugkunft Regionalbahn“ besuchten rund 80 TeilnehmerInnen die Regionalbahntagung im Tiroler Seefeld am 16. September. Auf der zum Start der Europäischen Mobilitätswoche (16. – 22.9.) veranstalteten Fachtagung mit ExpertInnen von Bahnunternehmen, Land und Gemeinden wurden die Chancen und Herausforderungen von Regionalbahnen ausführlich diskutiert. Die Attraktivierung des regionalen Bahnverkehrs ist ein wichtiger Baustein für umweltfreundliche Mobilität in der Region. Dabei spielen folgende Kernfragen eine tragende Rolle: Wie profitieren Gemeinden von attraktiven Regio-

nalbahnen? Was braucht es, um gute Verknüpfungen zwischen Bahn, Bahnhof und Umfeld zu realisieren? Und inwiefern können Regionalbahnen als Impulsgeber für Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung dienen? Auch die Potenziale grenzüberschreitender Regionalbahnen wurden anhand des Beispiels Tirol-Südtirol am Podium erörtert. Die Tagung wurde von Klimabündnis Österreich mit Unterstützung von BMLFUW und ÖBB und in Kooperation mit dem Land Tirol und der Gemeinde Seefeld veranstaltet. SARA REPO / PETER CERMAK

info!

www.regionalbahntag.at

5:0 Kantersieg für Bahn gegen Auto! Die Leistungsfähigkeit der Bahn wurde auch bei Vergleichsfahrten von Stadtzentrum zu Stadtzentrum in fünf Bundesländern bewiesen. Viermal war die Kombination Bahn und Rad der Sieger, einmal waren Bahn und U-Bahn der Gewinner vor dem Auto. Der Regionalbahnschwerpunkt der Mobilitätswoche wurde mit dem Regionalbahntag am 20.9. gekrönt. Bei Sonderfahrten der ÖBB zu Naturerlebnisparks wurden die Vorzüge einer gemütlichen Anreise mit attraktivem Naturprogramm kombiniert. Sondertarife und Schnupperaktionen für Bahn und Bus während der gesamten Mobilitätswoche sorgten für weitere Anreize zum Ausprobieren der Öffis. Auch 2014 nahmen mehr als 530 österreichische Gemeinden mit Aktionen an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Ös-

In der Morgenverkehrsspitze vom Rathaus St. Pölten zum Wiener Stephansplatz: Die Kombination Bahn+U-Bahn war am schnellsten. terreich war damit wiederum Spitzenreiter dieser europaweiten Aktion mit insgesamt 1900 teilnehmenden Städten. P.C. www.autofrei.at

Fotos: Klimabündnis Österreich

Grafik: a.s. / peoplesclimatemarch.com

klimapolitik-Splitter


klimatipps

Bodenforum Österreich Herbsttreffen 2014 28. / 29. Oktober

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Ein breitgefächertes Angebot für Bodeninteressierte hält Klimabündnis Oberösterreich für Klein und Groß bereit.

Klagenfurt • Pädgogische Hochschule

Bodenbündnis-Angebote für Schulen und Gemeinden

Strategien gegen hohen Bodenverlust in Österreich.

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Das Bodenforum findet seit über 10 Jahren zwei Mal jährlich in Österreich statt und bietet allen Interessierten ein etabliertes Format für Informationsaustausch, Kommunikation und Diskussion aktueller Bodenthemen.

INFO! bodeninfo.boku.ac.at bodeninfo.net • bodenforum.at

Fotos: Klimabündnis Oberösterreich • bodeninfo.net

Gut geerdet?

ür das neue Schuljahr hat das BodenbündnisTeam in Oberösterreich ein umfangreiches Workshop-Angebot zusammengestellt. Ab heuer wird das Bodenleben nicht nur mit Lupen und Mikroskopen erforscht – eigens angefertigte riesige Boden-Monster machen das Leben unter unseren Füßen sichtbar und begreifbar. Speziell für die kommenden kälteren Monate ist der Indoor-Workshop „Wir begreifen Boden“ geeignet. Und bis 31. Oktober kann man sich noch am

Schulgarten-Wettbewerb 2014 beteiligen. Das Thema: „Mein Experiment im Schulgarten“. Den umfangreichen Angebotskatalog von Bodenbündnis Oberösterreich, mit Info-Materialien, Ausstellungen, Filmen, Workshops, Exkursionen gibt es seit heuer jeweils für Schulen sowie auch für Gemeinden, denen zudem Texte für die Gemeindezeitung zum Download bereitstehen.

INFO! www.bodenbuendnis.or.at • www.klimabuendnis.at/oberoesterreich

klimathek

CO2-Recycling Ein EU-Leaderprojekt der Allianzregion Südkärnten hat sich umfassend mit Maßnahmen zur Schließung des regionalen Kohlenstoffkreislaufes befasst, die natürliche Potenziale zur CO2Speicherung forcieren und Böden regenerieren. Die Schlüleraktion „Bodenschutz ist Klimaschutz“ hat das Projekt um bewusstseinsbildende Maßnahmen ergänzt. Peter Plaimer / Robert Unglaub

CO2-Recycling

Die Haut des Planeten

Entwicklung nach innen

Klimaschutz durch Boden-, Humus- und Biotopmanagement

Wir treten ihn mit Füßen, kehren ihn aus dem Haus und nennen ihn »Dreck«: den Boden unter unseren Füßen. Diese dünne Haut des Planeten muss alle menschlichen Zivilisationen tragen – und ernähren. Warum der letzte Dreck Grundlage allen Lebens und unserer Zivilisation ist, erzählt Geologe Montgomery in diesem „Klassiker“ anhand spannender Beispiele aus der Geschichte.

Haushälterische Bodennutzung und Siedlungsentwicklung nach innen sind erklärte politische Ziele der Schweiz. Diese anspruchsvoll aufbereitete Publikation, die sich als Argumentarium und Wegweiser versteht, zielt auf Aktivierung innerer Nutzungsreserven wie Baulücken, unternutzte oder brachliegende Flächen und setzt bei der Umsetzung auf ortsspezifisches Vorgehen und die Einbeziehung aller AkteurInnen.

David Montgomery

Kompetenzzentrum Hochschule Luzern (Hrsgb.)

Dreck Warum unsere Zivilisation den Boden unter den Füßen verliert

Qualitätsvolle Innenentwicklung von Städten und Gemeinden durch Dialog und Kooperation

oekom Verlag, München, Jänner 2010 304 Seiten •  24,90 • ISBN 978-3865811974

vdf Hochschulverlag AG, ETH Zürich, Mai 2014 88 Seiten •  22,- • ISBN 978-3728136220 • www.vdf.ethz.ch

Innovative, nachhaltige Entwicklung

Zur globalen Raumplanung

Die Anpassung an die Megatrends demografischer Wandel, Innovationsanforderungen und die Notwendigkeit sparsamen Umgangs mit endlichen Ressourcen ist für die Zukunftsfähigkeit der Regionen und deren Attraktivität als Lebensraum ausschlaggebend. Lösungen müssen Alternativen zum Ressourcenabbau beinhalten und natürliche Grenzen respektieren.

Die Autoren in diesem Buch orten in vielen ökologischen Lösungsansätzen eine gehörige Portion an Unheimlichem: Gemeint sind menschenverachtende Denktraditionen. Denen wird ein anderes Verständnis von Ökologie gegenübergestellt – eines, das die Menschen und ihre Grundrechte ins Zentrum rückt, nach Verteilungsgerechtigkeit fragt und eine Kritik an der Ausbeutung von Mensch und Planet formuliert.

Manfred Miosga, Sabine Hafner (Hrsgb.)

Balthasar Glättli, Pierre-Alain Niklaus (Hrsgb.)

Regionalentwicklung im Zeichen der großen Transformation

Die unheimlichen Ökologen

oekom Verlag, München, September 2014 436 Seiten •  29,95 • ISBN 978-3865816894

Rotbuch Verlag, August 2014 176 Seiten •  19,90 • ISBN 978-3-85869-617-5

12 Seiten, Völkermarkt 2014 Download: www.rm-kaernten.at/lag-unterkaernten/projekte/

Tagung zum Weltbodentag

5. Dezember 2014 Wien, Lebensministerium

info!

www.bmlfuw.gv.at

Bodenbündnis Jahrestagung

2015

11. und 12. Juni

Moor- und Klimaschutz Moorschutzzentrum • Diepholz/Wagenfeld Niedersachsen, Deutschland

info!

www.bodenbuendnis.org

NINA OBERBUCHER | CHRISTIAN SALMHOFER | ANDREAS STRASSER

Boden ist Leben

Sind zu viele Menschen das Problem?


bündnis-Petitio Klimab Klima- und Energiew

n:

ende 2014

abündnis0 Klilma 50 e 95 ber ht mittlerweile aus üb ste be ch rei ter Ö Ös in is Das Klimabündn bündnis-Schulen und sowie über 400 Klima en ieb etr -B nis n nd ü bü n 900 Klima en, de ind ein Geme n wir zu einer bündnis-Petition werde ma Kli r de ng nu ich ic ze Unter -Kindergärten. Mit der andlungen. Klima- und Energieverh en nd me om k en d i be starken Stimme Damit können wir auch

in Ihrem Namen tätig

werden.

gen: ier Forderung Unsere vie

1 aten ab 2015 aat e Sta allle fürr al mmen fü k ko b ab z t tz u hu sc a ma lim li K es t it s, weltweit tes ierte b tiionie ambi bau uktion, Ausb bis 2030: für CO2-Red ele -Zi EU he lic ind rb 3 klare und ve ergieeffizienz und Steigerung der En ien erg En rer rba ue ne n Er 30 entwickeln, die nebe für Österreich bis 20 e i gi e teg a rat t str ies rg ne E d Klima- un s legt est erbindlichkeit fe c e Ve n auch eine politisch Zielen er de euern, Abgaben und/o nne“ und keine Steu So r de n vo g we de „Hän gen bei u h von Ökostromanla enstromverbrauc Eig n de f au en ag ml Ökostromu Privaten und Gewerbe

Name der Gemeinde, des Betriebs, g der Bildungseinrichtun Datum:

Unterschriftt:

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s hicken. t rschriieben an uns sc nte 1 0 Wien 2, 104 bittte un i n bi tio t aße 72 etiititio Pet is--P nis Eugen-Str n nzi ri Pri t: s i abündn im Po P I Kllim K 880 5 s s.at I Fax: 01 / 581 endni bue ail: office@klimabu Ma M

Unterschreiben Sie jetzt! ➜ www.klimabuendnis.at/petition


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