Jahresprogramm 2020

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EINFÜHRUNG IN DAS CHRISTENTUM – Der etwas andere Glaubenskurs „Die Frage, was eigentlich Inhalt und Sinn christlichen Glaubens sei, ist heute von einem Nebel der Ungewissheit umgeben, wie kaum irgendwann zuvor in der Geschichte,“ so schrieb vor 50 Jahren der damalige Tübinger Dogmatikprofessor Joseph Ratzinger in seinem Vorwort zum Bestseller „Einführung in das Christentum“. Der „Nebel der Ungewissheit“ hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten leider nicht gelichtet, im Gegenteil, er ist noch dichter geworden. Die vorliegende, auf zwei Jahre konzipierte Vortragsreihe, möchte als „der etwas andere Glaubenskurs“ Sonnenstrahlen des Glaubens durch die dichte Nebelwand der Ungewissheit und Unwissenheit dringen lassen und den Boden im Sinne des Jesajawortes „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,19) für einen neuen Frühling des Glaubens bereiten. Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung KEB im Bistum Passau e.V.

JESUS CHRISTUS Do, 23. Januar 2020, 19 Uhr

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XII Jesu Kreuzestod: Dürstet es Gott nach Blut? Dass Jesus Christus, das Fundament und Zentrum des Christentums, „der Urheber und Vollender des Glaubens“ (Hebr 12,2), zum Tod am Kreuz verurteilt wurde und auf diese schändlichste und grausamste Weise starb, ist ein ebenso unumstößliches wie anstößiges Faktum – der erste, eigentliche und bleibende „Skandal“ oder „Irrsinn“ der christlichen Geschichte (vgl. 1 Kor 1,23). Am „Wort vom Kreuz“ (1 Kor 1,18) scheiden sich von Anfang an die Geister; und auch uns Christen, die es glaubend annehmen, stellen sich im denkenden Bemühen Fragen über Fragen: „Wozu ist Jesus am Kreuz gestorben?“ (Klaus Berger) Ist Jesu Tod ein (Sühne-)Opfer, oder gilt es „Abschied vom Opfertod“ (Meinrad Limbeck) zu nehmen? Wie verträgt sich der blutige Kreuzestod Jesu mit der Botschaft, dass Gott die Liebe ist? … Trotz aller Einwände und Rätsel ist das Kreuz zum Inbegriff und Kenn-Zeichen („Logo“, „Identitätsmerkmal“) des Christentums geworden, an dem kein Weg vorbeiführt. Es steht da auf Weltzeit hin (Stat crux dum volvitur orbis: Wahlspruch von Bischof Simon Konrad Landersdorfer, 1936 – 1968). Referent: Univ.-Prof. Dr. Otto Schwankl

Prof. Dr. Otto Schwankl, Jahrgang 1949; Priesterweihe 1974 in Passau; danach Pfarrseelsorge. Promotion und Habilitation an der Universität Würzburg; dort ab 1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und danach (1987) Akademischer Rat in Passau. Von 1995 bis 2014 Professor für Neutestamentliche Exegese (ab 2008: für Exegese und Biblische Theologie) an der Universität Passau.

Foto: privat

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