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V I S - À -V I S EINE KULINARISCHE UNTERSUCHUNG
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IMPRESSUM
In unserer heutigen Welt ist Zeit ein knappes Gut. Alles muss schnell passieren und wir haushalten mit unserer Zeit, wo immer wir können.
Der Supermarkt bietet ein umfangreiches Sortiment an Lebens- und
Genussmitteln, Drogerieartikeln und weiteren Produkten des täglichen Bedarfs. Sein breitgefächertes Sortiment an Convenience Food, welches küchen- und zubereitungsfertig, sowie gar- und verzehrbereit geliefert wird, gibt uns das, was wir so gerne sparen möchten: Zeit.
Fertigprodukte »(...) reichen von der Ravioli-Konservenbüchse bis zur
Tütensuppe und zur Fünf-Minuten-Terrine, von den Fischstäbchen bis zu den Fertigklößchen. Ihr Siegeszug führte sie längst auch in die Küchen von Berufsköchen, die sich zum Beispiel gerne industrieller Soßenfonds aus dem Plastikeimerchen bedienen.« 1
Doch ist uns bewusst, welche »Lebensmittel« wir damit zu uns neh-
men? Viele Konsumenten wollen eine schnellere Zubereitungszeit des Gerichts, eine längere Haltbarkeit des Produkts und jahreszeitlich unabhängige Lebensmittel. Dies alles führt zum Einsatz von diversen E-Stoffen: Unter anderem Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Emulgatoren, Stabilisatoren, Säuerungsmittel, Gelier- und Verdickungsmittel, verschiedene Lebensmittel-Zusatzstoffe und Überzugmittel.
Auf vielen Verpackungen finden sich Hinweise auf einige der 319 zu-
gelassenen E-Stoffe. Doch welcher Verbraucher ist sich der möglicherweise gesundheitsschädlichen Risiken bewusst? Zahlreich auftretende Symptome, wie zum Beispiel Darmreizungen, Migräne und Allergien sind häufig auf gerade diese Zusatzstoffe zurückzuführen. Für Laien ist die Zutatenliste mancher Produkte meistens schwer verständlich oder findet keine Beachtung. Eins steht jedoch fest: Umso umfangreicher diese Liste, desto länger wurde das Produkt industriell bearbeitet.
Und was ist mit denen, die sich gesund ernähren wollen? Viele sind
der Meinung, Nahrungsmittel sollten nicht nur schmecken, sondern sollten auch gesund sein. »Schließlich sind die meisten Zivilisationserkrankungen ernährungsbedingt.«2
Auch für diese Zielgruppe bietet die Lebensmittelindustrie eine Lö-
sung und überschwemmt den Markt mit sogenannten »Functional Food«. »Darunter versteht man jenes Essen, das die Hersteller mit angeblichem
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(gesundheitlichen) Zusatznutzen versehen. Die Konsumenten essen und trinken in der Hoffnung auf Wellness, Gesundheit und Schönheit.«3 Schon heute sind die Geschäfte voll mit probiotischen Joghurts, mit Vitaminen angereicherten, fettreduzierten Milchprodukten und cholesterinsenkender Margarine.
Aber lebt man dadurch wirklich gesünder? Der gesunde Zusatznut-
zen oder die positiven Auswirkungen dieser Produkte sind vielfach wissenschaftlich noch überhaupt nicht belegt. Ebenso wenig besteht Klarheit über mögliche negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. »Außerdem ist oft unbekannt, wie viel von einem Stoff dem Organismus regelmäßig zugeführt werden muss, damit die gesundheitsfördernde Wirkung eintritt, beziehungsweise wie viel zugeführt werden darf, ohne dass man gesundheitlichen Schaden nimmt. Die befürchtete Unterversorgung an Nährstoffen entsteht meist nicht durch den zu niedrigen Gehalt von Vitaminen und Mineralstoffen in Lebensmitteln, sondern durch allgemein ungesunde Ernährungsgewohnheiten.«4
Der ehemalige Spiegel-Redakteur und Bestseller Autor Hans-Ulrich
Grimm, Verfasser einiger ernährungskritischer Bücher, ist der Meinung, sollte ein solches Produkt, wie zum Beispiel cholesterinsenkende Margarine, tatsächlich eine Wirkung haben, dann handle es sich um eine Art Medikament und nicht um ein Lebensmittel. Gesunde Menschen bräuchten das nicht — wer aber krank sei, solle zum Arzt oder zum Apotheker gehen. Und wer Hunger habe, gehe in den Supermarkt.5
Letztendlich beschert Functional Food dem Verbraucher die Illusion
eines gesunden Lebensgefühls und der Industrie riesigen Umsatz. »Rund neun Milliarden Euro, die die Deutschen jedes Jahr für Nahrungsmittel ausgeben, mit denen sie sich gesund essen wollen. In den letzten fünf Jahren ist der Markt für diese Lebensmittel um ein Drittel gewachsen. Was davon unter ›Functional Food‹ fällt, also unter Lebensmittel, die beim Verzehr ganz konkret die Gesundheit durch zugesetzte Substanzen fördern sollen, hat keine Marktforschungsfirma erhoben. Es gibt aber ein paar Anhaltspunkte: Allein für cholesterinsenkende Lebensmittel blättern deutsche Kunden pro Jahr rund 60 Millionen Euro hin, für probiotische Joghurts sogar 550 Millionen.«6
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Können wir aber nicht selbst entscheiden, was wir zu uns nehmen? Sind wir wirklich abhängig von Fertigsuppen, Diätprodukten oder industriell hergestellten Backrohlingen? Früher schafften es die Menschen doch auch regelmäßig selbstgekochte Nahrung zu sich zu nehmen! Diese wurde größtenteils regional und vor allem saisonal passend auf dem Markt oder beim Bäcker »um die Ecke« gekauft, wenn nicht sogar selbst angebaut. Die Inhalte der Gerichte waren somit weitaus transparenter als heute. Des weiteren waren Wohlstandskrankheiten wie Gicht, Diabetes und Übergewicht weniger verbreitet.
Vor allem auch die körperliche Gesundheit von Kindern und Jugend-
lichen wird durch viele Produkte der Lebensmittelindustrie gefährdet. Laut einer Mitte März 2012 in der Zeitung »Die Zeit« veröffentlichten Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch seien »von 1.500 untersuchten Nahrungsmitteln, die für Kinder angeboten werden, (...) fast drei Viertel ›süße und fettige Snacks‹ gewesen.«7 Weiterhin erklärte Foodwatch Mitarbeiterin Anne Markwardt »die Unternehmen tragen eine erhebliche Mitverantwortung für die grassierende Fehlernährung von Kindern«.8
Doch die Lebensmittelhersteller produzieren für den Markt. Meist
sind es die Eltern oder Großeltern, welche diese (von den Kindern durchaus begehrten) Produkte kaufen. So ist ihnen hier eine gewissen Mitschuld an der gesundheitlichen Misere anzurechnen. Oftmals ist ihnen nicht bewusst, was sie ihren Kindern zu Essen vorsetzen. Im guten Willen nur »das Beste für ihr Kind« zu wollen, richten sie so unbewusst gesundheitlichen Schaden an.
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Je mehr wir unsere tägliche Ernährung der Lebensmittelindustrie anvertrauen, desto eher verlieren wir den Bezug zu unserem Essen. »Wir gewöhnen uns an Aromen, die mit den natürlichen Rohstoffen kaum noch was zu tun haben, (...) und täuschen uns über den Fett- und Zuckergehalt der Lebensmittel«.9
Ohne Aromen würden die Fertigsuppen auf den folgenden Seiten
eher einen faden Geschmack liefern. Es wird nicht nur an der Zubereitungszeit gespart, sondern auch an echten Rohstoffen, welche einen essentiellen Teil zu unserer ausgewogenen Ernährung beitragen. »Billig und in Massen verfügbar, das ist die Maxime der industriellen Lebensmittelproduktion«.10 Durch den Einsatz von industriell gewonnenen Aromen werden uns Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe entzogen.
Weiterhin sind viele Fertigprodukte überdosiert mit Aromastoffen.
Geschmacksnerven, vor allem bei Kindern, werden dadurch manipuliert. Dies hat zur Folge, dass natürliche Lebensmittel als unappetitlich und fade empfunden werden. Diese Stoffe haben eine massive Geschmacksprägung der Kinder zur Folge und bestimmen damit auch ihr zukünftiges Ess- und Kaufverhalten auf Jahre hinaus.11 »Statt feiner Unterschiede und Nuancen hat die Industriekost das Geschmacksempfinden der Verbraucher verödet — und auf süß, salzig und scharf geeicht. Jugendliche brauchen heute 20-mal intensivere Reize als noch vor zehn Jahren, um überhaupt Geschmack wahrzunehmen«.12
Die Nahrungsmittelindustrie versucht uns zu täuschen mit Deklaratio-
nen, wie beispielsweise »naturidentisches« oder »natürliches« Aroma. Doch was steckt wirklich dahinter? Beim natürlichen Aroma sind die Ausgangsstoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. »(...) sie müssen aber nicht zwangsläufig aus dem namensgebenden Rohstoff stammen«.13 Die Grundstoffe für dieses Aroma können zum Beispiel auch Baumrinden oder sogar Holzabfälle aus der Papierproduktion sein. »Mit Hilfe von Mikroorganismen wie Hefepilzen oder Bakterien werden diese Rohstoffe dann in Substanzen umgewandelt, die nach Apfel, Erdbeeren oder auch Vanille schmecken.«14 Die Lebensmittelindustrie zieht daraus vor allem Vorteile in der Produktion — diese ist kontrollierbarer, planbarer sowie kostengünstiger, als beispielsweise echtes Obst oder Gemüse zu verwenden. Bei naturidentischen Aromastoffen verspricht der Name mehr Natur, als das Produkt
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halten kann. »Damit sind Laboringredienzen gemeint, die eine ähnliche chemische Struktur wie das natürliche Vorbild aufweisen. Vanillin, ein häufig verwendetes naturidentisches Aroma stammt beispielsweise aus Lignin, einem Grundelement der Zellstoffherstellung, aus dem es chemisch synthetisiert wird.«15 Künstliche Aromen hingegen sind reine Neuschöpfungen aus dem Labor und reine Syntheseprodukte.
Ein weiteres Beispiel, wie Konsumenten getäuscht werden, wird an-
hand des Erdbeerjoghurts verdeutlicht. »Bei dem beliebten Joghurt erwartet der Käufer Fruchtstückchen von Erdbeeren. Er findet auch einige. Wie viel — darüber sag das Etikett wenig: Steht ›Fruchtjogurt‹ oder ›Jogurt mit Früchten‹ drauf, sollten mindestens sechs Prozent Früchte drin sein. Bei ›Jogurt mit Fruchtzubereitung‹ reichen 3,5 Prozent. Steht auf dem Becher ›mit Fruchtgeschmack‹, darf es sogar noch weniger sein.«16 Bei einer Untersuchung von »Stiftung Warentest« lag laut Etikett der höchste Erdbeeranteil bei 11 Prozent.17 »Demnach stecken in einem 150 - Gramm-Jogurt mit viel Glück also 16,5 Gramm Frucht. Das entspricht etwa dem Gewicht einer Erdbeere.«18 »Tatsächlich wäre es gar nicht möglich, den weltweiten Bedarf mit echten Erdbeeren zu decken.«19
Neben Aromen und zum größten Teils minderwertigen Inhaltsstoffen,
sind viele Fertiggerichte versehen mit Geschmacksverstärkern, wie beispielsweise Hefeextrakt. »Hinter dem Begriff ›Hefeextrakt‹ verbirgt sich letztlich nichts anderes als Geschmacksverstärker. Mit dem altbewährten Naturprodukt Hefe hat Hefeextrakt nicht mehr viel zu tun. Es wird zwar tatsächlich aus Hefe hergestellt, die Hefe dient jedoch lediglich als Eiweißlieferant. Bei der Herstellung werden die in der Hefe enthaltenen Aminosäuren extrahiert. So entsteht ein Stoff — eben der Hefeextrakt — welcher die geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat enthält. (…) Hefeextrakt gilt laut Gesetz nicht als Geschmacksverstärker, sondern als natürliche Zutat.
Wer in seinen Produkten über den Umweg Hefeextrakt also Glutamat
einsetzt, darf trotzdem damit werben, keine Geschmacksverstärker oder Glutamat zu verwenden«.20 Bei Unverträglichkeit kann dies bei empfindlichen Verbrauchern zu Reaktionen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Zittern und Hautrötungen führen.
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Auch Salate haben ihre Tücken. Dies trifft sowohl auf Mischsalate aber vor allem auch auf mit Ei zubereitete Salate wie beispielsweise Nudel- oder Kartoffelsalate zu.
Fertig geschnittene Mischsalate sind zwar kalorienarm, enthalten aber
kaum Vitamin C. Dafür ist die Anzahl der Keime enorm hoch. »Zwar sind die Mikroorganismen für die meisten Menschen nicht gesundheitsschädlich. Sie gelten jedoch als potenzielle Krankheitserreger für geschwächte Personen und fördern den Verderb.«21 Die Hauptproblematik liegt vor allem in den bereits geschnittenen Salatblättern. Ein ganzer Salatkopf ist auf natürliche Weise durch seine äußeren Blätter vor Schädlingen, Verschmutzungen und Nässe geschützt. Geschnittene Blätter hingegen bieten eine größere Angriffsfläche für Mikroorganismen und führen zu einem schnelleren Verderben des Salats. Darüber hinaus spielen neben der hygienischen Verarbeitung auch die Einhaltung der geforderten Temperaturen beim Transport und bei der Lagerung im Supermarkt eine wichtige Rolle. Zwei bis vier Grad Celsius sind optimal, werden aber in den seltensten Fällen eingehalten. Dies begünstigt somit die Vermehrung von Mikroorganismen.
Ein weiterer Problempunkt, den viele Verbraucher bei fertig gekauften
Salaten vergessen, ist die ökologische Fragestellung: Welche Tierhaltung unterstütze ich beim Kauf eines Produkts? So enthalten beispielsweise Salatdressings oder Nudel- und Kartoffelsalate oft Ei.
Käfighaltung von Hühnern ist seit erstem Januar 2010 in Deutschland
verboten. Seit Beginn des Jahres 2012 soll dieses Verbot auch in den Mitgliedsstaaten der EU greifen. Obwohl die Betriebe in den Ländern der europäischen Union über zwölf Jahre Zeit hatten, gelang es der Hälfte nicht, die fristgerechte Umstellung der Tierhaltung umzusetzen.22
Alternativ zur herkömmlichen Käfighaltung werden die Hühner in an-
deren Betrieben nun in sogenannten Kleingruppenkäfigen gehalten. Darin haben die Hennen zwar mehr Platz als in den alten Legebatterien, so stehen ihnen statt früher 550 Quadratzentimetern nun 800 oder sogar 900 Quadratzentimeter zur Verfügung (das entspricht in etwa der Fläche von eineinhalb DIN-A-4 Seiten oder der Größe eines durchschnittlichen Laptopbildschirms), dennoch bleiben die Lebensbedingungen der Hühner die Gleichen. Kleingruppenkäfige bieten für eine artgerechte Tierhaltung nach
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wie vor zu wenig Platz. Die Tiere leiden unter Bewegungsmangel und können ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel Scharren oder Baden im Sand nicht ausleben.23
„Ohne Platz bringt die schönste Einstreu nichts. Die Folge des Bewe-
gungsmangels sind gesundheitliche Schäden wie Fettleber, Fußballen-Geschwüre und Knochenschwäche. Außerdem zeigen die Hennen in Kleingruppenhaltung Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus.«24 Um letzteres zu vermeiden werden schon den Küken präventiv die Schnabelspitzen bei vollem Bewusstsein gekürzt.
All diese Probleme treffen gleichermaßen auf die Bodenhaltung zu.
Hier »leben« bis zu 6000 Hühner zusammengepfercht auf engstem Raum. Zurecht fordern Tierschützer deswegen die sofortige Abschaffung dieser Arten der Tierhaltung.
Beim Kauf von Schaleneiern gibt die aufgedruckte Kennzeichnung
dem Verbraucher die Möglichkeit selbst zu bestimmen aus welcher Haltungsform und welchem Land die Eier stammen sollen (0 = Ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung und beispielsweise AT = Österreich, BE = Belgien, DE = Deutschland, NL = Niederlande), für verarbeitete Eier besteht jedoch keine Kennzeichnungspflicht. Diese sind in Teigwaren wie Nudeln, Saucen oder Mayonnaise enthalten. So kann auch einem bewussten Verbraucher keine Transparenz gewährleistet werden, welche Tierhaltung er beim Erwerb eines solchen Produkts unterstützt.
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»Der Zuckerkonsum hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als verdreifacht.«25 Durchschnittlich nimmt jeder Bürger jährlich sein halbes Körpergewicht in Form von Zucker zu sich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen einen maximalen Zuckerkonsum von 50 bis 60 Gramm am Tag, das sind drei bis vier Esslöffel Zucker. Jedoch konsumiert im Schnitt jeder Bundesbürger täglich 100 Gramm Zucker. Dies entspricht in etwa sechs Esslöffeln Zucker. 85 % davon werden versteckt durch verarbeitete Lebensmittel aufgenommen. Nicht nur in Süßigkeiten, wie der Tafelschokolade mit 17 Stück Würfelzucker oder einer Tüte Gummibärchen mit rekordverdächtigen 49 Stück Würfelzucker sind Unmengen an Zucker enthalten, sondern auch in Produkten, die weniger süß schmecken. Fertigpizza zum Beispiel enthält drei Stück Würfelzucker. In 300 Gramm Ketchup verbergen sich 68 Gramm Zucker. Das entspricht 22 Zuckerstücken. Rund fünf Gramm Zucker — fast zwei Würfel — stecken in 50 Gramm Joghurtdressing. Hochgerechnet auf eine Flasche sind dies 15 Zuckerstücke.26 »Innerhalb weniger Jahrzehnte ist der Zuckerkonsum vor allem in den westlichen Industrieländern geradezu explodiert.«27
Zudem werden Verbraucher von der Lebensmittelindustrie ge-
täuscht. Produkte, welche mit der Aufschrift »fettarm«, »light« oder »weniger süß« beworben werden, stellen sich nicht selten als wahre Kalorienbomben dar. Beispielsweise enthält ein 500 ml Joghurt-Drink, mit dem wir eigentlich unserer Gesundheit etwas Gutes tun wollen, sage und schreibe 20 Stück Würfelzucker. In der Light-Variante des Produkts sind immer noch zehn Zuckerstücke versteckt.28 Auch Wellness- und Fitnesslebensmittel, die momentan einen Megatrend erleben und vor allem genau die Menschen ansprechen, welche sich gesund und bewusst ernähren möchten, beinhalten einen enorm hohen Zuckergehalt. Beispielsweise enthält ein Fitness-Müsli eines namhaften Herstellers 35,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Dieses wird jedoch als »leichter Genuss für die Linie« und »wertvoller Beitrag für eine ausgewogene Ernährung« beworben.29 Wer solch ein Produkt zu sich nimmt, verspürt schnell wieder Hunger. »Der Blutzuckerspiegel schießt erst durch den Zucker nach oben, sinkt dann aber schnell wieder ab. Der Heißhunger danach begünstigt Übergewicht.«30
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Des weiteren begünstigt ein hoher Zuckerkonsum auf längere Sicht Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberschäden und Karies.
Problematisch ist auch, dass sich der im Produkt enthaltene Zucker
häufig hinter einem »Tarnnamen« verbirgt. So weisen Verpackungen den Zucker als Saccharose, Glucose, Fructose, Lactose, Glucosesirup oder Maltodextrin aus. Übersetzt heißt dies jedoch nichts anderes als: Haushaltszucker, Traubenzucker, Fruchtzucker, Milchzucker, hightechgewonnener Zucker aus Stärke sowie vorverdaute Stärke, die aus Traubenzucker besteht. Der Konsument muss erst die Packungsaufschrift dekodieren. Das Wort Zucker wird nicht blank und bloß ausgesprochen, dies würde den Käufer sonst abschrecken.31
Ebenso irreführend sind Aufschriften auf Verpackungen wie »zucker-
frei«. »Die Angabe bezieht sich nämlich nur auf den Haushaltszucker (Saccharose), und die zugesetzte Menge darf eine bestimmte Höchstgrenze nicht überschreiten. Ein bisschen davon darf also auch in zuckerfreien Produkten stecken. Andere Zuckerarten dürfen in Lebensmitteln, die als ›zuckerfrei‹ deklariert sind, in beliebiger Menge zugesetzt werden.«32
Hierunter fallen beispielsweise Traubenzucker (Glukose), Malzzucker
(Maltose), Fruchtzucker (Fruktose) oder Milchzucker (Laktose).33 »Erlaubt in zuckerfreien Lebensmitteln sind zudem auch Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Maltit oder Sorbit, die ebenfalls Kalorien liefern. Ein zuckerfreier Müsliriegel kann also denselben oder sogar einen noch höheren Energiegehalt haben wie ein normaler Riegel. (…) Auch bei der Aufschrift ›ohne Zuckerzusatz‹ ist Vorsicht angebracht. Denn dies besagt nur, dass bei der Herstellung kein Extra-Zucker und keine süßenden Zutaten, zum Beispiel Honig, zugesetzt wurden. Viele Lebensmittelzutaten wie etwa Früchte enthalten aber schon von Natur aus Zucker. ›Ohne Zuckerzusatz‹ heißt also ebenfalls nicht frei von Zucker.«34
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»In den letzten Jahren hat sich der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln mehr als verdreifacht. Insgesamt 3.600 Unternehmen nutzen mittlerweile das BioSiegel auf rund 60.000 Lebensmitteln.«35
Discounter verkaufen mittlerweile mehr Produkte aus ökologischem
Anbau, als Bio- und Naturkostläden. Viele haben sogar eine eigene, massenkompatible Produktlinie entwickelt. Grundsätzlich ist bei der Produktion von Biowaren der Einsatz von Gentechnik, Pflanzenschutzmitteln und künstlichen Düngemitteln untersagt. Eine artgerechte Tierhaltung wird von Bioproduzenten gefordert.36 Viele Verbraucher stellen sich zurecht die Frage, ob Discounter den Ansprüchen gerecht werden können.
Dies untersuchte auch die Zeitschrift »ÖKO-TEST Verlag« im März
2010. Es wurden dabei Bio-Produkte aus namhaften Discountern unter die Lupe genommen. Die Testergebnisse fielen bei den ausgewählten Produkten überwiegend »sehr gut« aus. Das Ergebnis bestätigt demnach, dass die Bezeichnung Bio auch bei Discountern gerechtfertigt ist.
»Die Begriffe ›Bio‹ und ›Öko‹, ›biologisch‹ und ›ökologisch‹ sind
durch die EG-Öko-Verordnung gesetzlich geschützt. (…) Vorsicht ist allerdings bei anderen Begriffen wie zum Beispiel ›integrierter Anbau‹, ›kontrollierter Vertragsanbau‹ oder ›umweltverträglich‹ geboten. Diese Begriffe sind nicht gesetzlich geschützt, hier handelt es sich möglicherweise um eine bewusste Verbrauchertäuschung«.37
Doch trotz strenger Kontrollen seitens der Erzeuger, Verarbeiter und
Händler von Bio-Produkten, welche sich für ihre Zulassung jährlich einer Kontrolle unterziehen müssen, spielen sich immer wieder Skandale und Missverständnisse ab. Im Folgenden einige Beispiele: »Eine Lücke in der EU-Bio-Verordnung ermöglicht es Herstellern, legal Aromastoffe aus dem Labor in Bio-Produkten zu verwenden. So muss Bio-Erdbeer-Joghurt keine einzige Erdbeere enthalten«.38 Diese Verordnung »(…) erlaubt nämlich den Einsatz natürlicher Aromen. Und ›natürlich‹ können auch Rohstoffe wie Holzabfälle aus der Papierproduktion sein, die mit Mikroorganismen wie Hefepilzen oder Bakterien in Substanzen umgewandelt werden, die nach Apfel, Erdbeeren oder auch Vanille schmecken«.39 Hier müsste die europäische Politik reagieren und dafür sorgen, dass Bio ehrlicher wird. Ein weiterer Fall wurde 2011 in Italien aufgedeckt: »Eine Fälscherbande (…) hat
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700.000 Tonnen konventionelle Lebensmittel als Öko-Produkte deklariert. Mehl, Soja und Trockenfrüchte im Wert von 220 Millionen Euro wurden in mehrere europäische Länder verkauft, auch nach Deutschland«.40
Schon Anfang 2011 verunsicherten überhöhte Dioxin-Werte in Eiern
und Fleisch die Verbraucher. Der Grund lag damals im Futtermittel. Dieses dioxinverseuchte Tierfutter gelangte in tausende Betriebe, woraufhin diese gesperrt werden mussten. Ostern 2012 tauchten in den Supermärkten bereits zum wiederholten Mal verseuchte Eier auf. Die Ware wies eine sechsfach höhere Konzentration an dioxinähnlichem PCB auf, als erlaubt.41 Dies sind nur einige wenige Beispiele, welche in den letzten Jahren publik wurden. Leider liegen sicher noch weitere Fälle im Dunkeln.
»Die wachsende Nachfrage nach Biolebensmitteln macht den Markt
nicht nur größer, sondern auch unübersichtlicher. Der kuschelige Nischenmarkt grüner Idealisten hat sich zu einem knallharten Milliardengeschäft entwickelt, in dem sich unzählige Spieler tummeln, die vor allem eines wollen: viel verdienen«.42 Traurig ist dies alles für diejenigen, welche sich aus Überzeugung für eine naturnahe Landwirtschaft aussprechen, eine artgerechte und würdevolle Tierhaltung unterstützen und vom Vertrauen der Kunden leben. »Kleinere Biobauernhöfe garantieren eine nachhaltige Landbewirtschaftung mit Humusaufbau und einer flächengebundenen Tierhaltung. Zudem zieht die kleinere Landwirtschaft Wechselwirkungen nach sich: sie gibt mehr Familien Einkommen, Dörfer sterben nicht aus, es bleibt das kulturelle Leben auf dem Land erhalten. Die kleineren Landwirte erhalten die klein strukturierte Kulturlandwirtschaft mit kleinen Flächen, Hecken und Biotopen. Große Bio-Bauern tendieren zur Rationalisierung und machen sich weniger Gedanken über die Umweltauswirkungen, industrialisierte Landwirtschaft braucht große, zusammenhängende Flächen. Sie betreiben den Ökolandbau vornehmlich aus ökonomischen Gründen«.43
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»Im ersten Quartal 2012 wurden in Deutschland 2 Millionen Tonnen Fleisch in gewerblichen Schlachtbetrieben erzeugt. Die Fleischproduktion stieg damit um 30.200 Tonnen bzw. 1,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal.«44
Die Zeiten, als Fleischessen noch etwas besonderes war, sind vorbei
und das tote Tier hat sich als tägliches Grundnahrungsmittel durchgesetzt. »Rund 60 Kilogramm Fleisch und Wurst isst der deutsche Durchschnittsmann pro Jahr. (…) Wenn‘s ums Geld geht, ist das Leiden der Tiere schnell vergessen«.45 Die Verbraucher fordern viel Fleisch für wenig Geld und beziehen daher ihr Fleisch oft vom Discounter. Durch den enormen Preisdruck können ethische Ansprüche gegenüber Tier und Natur nicht eingehalten werden. Immer mehr kleine, traditionelle Familienbetriebe, die ihre Landwirtschaft schon seit Generationen führen müssen schließen, da diese wirtschaftlich nicht mehr tragbar sind. Sie werden oft von größeren industriellen Massentierhaltungsbetrieben, in denen viele Tiere auf engstem Raum zusammenleben, verdrängt.
Weiterhin wird der Fleischhandel immer undurchsichtiger. »Es gibt
Gütesiegel, allerdings in einer kaum überschaubaren Fülle. Die Gütezeichen prüfen Merkmale wie Sicherheit, Regionalität oder artgerechte Tierhaltung — mit sehr unterschiedlichen Standards. Oft werden sie zudem nur regional oder von einer einzigen Supermarktkette verwendet. Für Verbraucher ist es schwer, die Siegel zu bewerten und von Werbebotschaften zu unterscheiden«.46 Auch viele Metzgereien beziehen ihre Ware mittlerweile vom Großhandel und der Ursprung des Tieres wird immer unklarer. Dennoch gibt es noch einige Fleischereien, die Wert auf transparente qualitativ hochwertige Ware legen und nur Tiere aus einer regionalen sowie tiergerechten Haltung schätzen.
Gammelfleischskandale, Rückstände von Antibiotika und Antibioti-
karesistente Keime im Fleisch dürfen kein Standard in der Lebensmittelindustrie sein. Eigeninitiative vom Verbraucher ist gefragt — wir müssen hinterfragen, woher unsere tierischen Lebensmittel kommen und uns gegen eine unwürdige Tierhaltung aussprechen. »Ist ein Produkt stark verarbeitet, vergisst man leicht, dass am Anfang ein lebendes Tier steht«.47
Auch die Umstände in den Schlachthöfen sind problematisch. Nicht
nur die unwürdige Haltung, sondern auch der Weg zur Schlachtung ist für
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viele Tiere eine Tortur. »Auf dem Weg vom Schwein zum Schnitzel erleiden die Tiere auch heute noch Stress durch unsachgemäßes Töten. Trotz Verschärfung der bestehenden Tierschutzregeln, kommt es immer noch vor, dass Tiere ohne vollständige Betäubung getötet werden.«48 In den großen Schlachthöfen wird auf Akkordarbeit gesetzt. Dies ist nicht nur eine große psychische Belastung für den Arbeiter, sondern führt auch zu einer hohen Fehlerquote beim Betäuben des Tieres vor der Tötung. »Bis zu 750 Schweine durchlaufen pro Stunde die Betäubungsanlagen eines Schlachthofes. Damit blieben fünf Sekunden für das fachgerechte Töten der Tiere (...). Bei Rindern seien es 80 Tiere pro Stunde, womit rund 45 Sekunden je Tier für das Töten blieben. Laut Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV) müssen Tiere so betäubt werden, ›dass sie schnell unter Vermeidung von Schmerzen oder Leiden in einen bis zum Tod anhaltenden Zustand der Empfindungs- und Wahrnehmungslosigkeit versetzt werden‹.«49 Dies ist bei Akkordarbeit und Massenproduktion nicht möglich.
»Wenn wir die Tiere selbst töten müssten, die wir essen, würde der
Fleischkonsum, der sich in den letzten 40 Jahren weltweit verdreifacht hat, vermutlich sprunghaft zurückgehen. Doch die Fleischindustrie, die uns das tote Tier, von Blut gesäubert und zur Unkenntlichkeit zerstückelt, ins Haus liefert, betäubt unsere Empathiefähigkeit. Es fällt uns schwer, uns in unsere Opfer hineinzuversetzen, sie uns als lebendige Individuen überhaupt noch vorzustellen.«50
Letztendlich ist zu sagen, dass wir in einer Zeit leben, in der wir von
einer unheimlich großen kulinarischen Vielfalt an natürlichen Lebensmittel profitieren. Wir sind darum nicht darauf angewiesen, Tiere zu verzehren, die unter aller Würde gehalten, gemästet und geschlachtet wurden.
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»Die letzten 30 Jahre haben unsere Nahrung mehr verändert, als die 10.000 Jahre zuvor. Industrielle Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion haben die Lebensmittel nicht dem Menschen angepasst, sondern den Produktionsprozessen und der Lagerung. Alles ist optimiert für den Maximalprofit. Dafür werden unseren Lebensmitteln mehr als 2.000 Substanzen beigemischt, wovon nur 320 per Gesetz als Zusatzstoffe kennzeichnungspflichtig sind.«51 Diese werden auf der Zutatenliste als E-Nummer deklariert. Dieser Code dient dazu, dass jeder Stoff unabhängig von den jeweiligen Landessprachen eindeutig identifiziert werden kann. Die Nummer stellt dabei keine Bewertung dar, sondern wird gemäß ihrer technologischen Funktion in Gruppen zusammengefasst, die sich folgend gliedern:52
– ab E 100: Farbstoffe – ab E 200: Konservierungsstoffe – ab E 300: Antioxidations- und Säurungsmittel – ab E 400: Verdickungs- und Feuchthaltemittel – ab E 500: Säurungsmittel – ab E 600: Geschmacksverstärker – ab E 900: Süßstoffe & Co 53
Sie sollen die Eigenschaften, wie Aussehen, Haltbarkeit und Geschmack von Lebensmitteln verbessern oder die technologische Verarbeitung erleichtern.54 Darunter fallen beispielsweise Emulgatoren. Diese verhelfen zu einer streichfähigeren Margarine oder werden bei der Erzeugung von Fertigmayonnaise eingesetzt. Verdickungsmittel werden unter anderem bei Desserts und Soßen gebraucht, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. »Viele Zusatzstoffe werden auch zum Färben oder zum Verstärken des Geschmacks verwendet oder um die Handhabung des Lebensmittels zu erleichtern. Typische Beispiele sind hier die Treibgase in Sprühsahne, Backtriebmittel in Backteigen oder Schaummittel in Sahne oder Creme«.55
Des weiteren werden diese Stoffe eingesetzt, um den Absatzmarkt
der Nahrungsmittelerzeuger zu unterstützten. Die Farbstoffe E 100 bis E 180 täuschen Frische und Qualität vor. Das Auge isst schließlich mit. Kräftige Farben suggerieren, dass ein Lebensmittel besonders wertvoll ist.56
Vor allem Kinder sprechen auf knallbunte Süßigkeiten, farbenfrohe
Weingummis und gefärbte Getränke an. Schokolinsen ohne Farbüberzug oder graue Gummibärchen würden keinen Absatz finden. Doch leider sind viele davon nicht gerade gesundheitsförderlich. Umstritten sind hierbei die Azofarbstoffe Tartrazin (E 102), Gelborange (E 110), Azorubin (E 122), Chochenillerot (E 124a), Allurarrot (E 129) und Chinolingelb (E104).57
E - S TO F F E
„Die Aufnahme dieser Farbstoffe kann — insbesondere wenn sie im Gemisch aufgenommen werden — bei Kindern zu Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefiziten führen. Auch stehen sie im Verdacht, allergieähnliche Reaktionen hervorzurufen.«58 »Deshalb gibt es jetzt die bunten Leckereien nur noch mit Warnhinweis. ›Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen‹, muss seit 20.07.2010 mit auf der Packung stehen, teilte der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) mit. Leider aber nur ›im Kleingedruckten‹.«59 Für die Verbraucherzentrale ist dieser Warnhinweis nur eine halbherzige Lösung. »Die meist unscheinbare Warnung im Kleingedruckten ist schon deshalb ungenügend, weil viele Kinder sich ihre Süßigkeiten selbst kaufen.«60 Dennoch würde es auch anders gehen. Färbende Frucht- und Pflanzenextrakte, wie beispielsweise Kurkuma, Spinat oder Rote Beete wären zumindest eine Alternative, auch wenn sie nicht so intensiv leuchten, wie synthetische Farben.
Um die Höchstmenge an Zusatzstoffen einer für den Menschen emp-
fohlenen Tagesmenge zu ermitteln, werden tierexperimentielle Studien durchgeführt. Daraus resultiert der sogenannte ADI-Wert (Acceptable Daily Intake = akzeptable tägliche Aufnahmemenge), welcher in Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht angegeben wird. Der Verbraucher muss den ADI-Wert also mit seinem Körpergewicht multiplizieren, um die für ihn sichere Tagesdosis zu ermitteln. Allerdings ist dieser Wert nur eine Empfehlung — der Konsument muss sich im Klaren sein, dass sich jeder Organismus gegenüber Zusatzstoffen anders verhalten kann. Des weiteren fehlt meist der Überblick, wie viele E-Stoffe über den Tag verteilt, durch verschiedene Gerichte oder Getränke aufgenommen werden. Bei empfindlichen Verbrauchern können diese durchaus Durchfall, Allergien oder Pseudoallergien auslösen. Viele Fertigprodukte gäbe es jedoch ohne Zusatzstoffe nicht.
Der fragwürdige Charakter dieser Gerichte tritt zu Tage, wenn be-
dacht wird, dass sich mit frisch verarbeiteten Zutaten ebenso schnell und unkompliziert ein gesundes Mahl herstellen lässt. Und dies alles ohne unnötige Zusatzstoffe.
Als Beispiel möchte ich den Grießbrei auf Seite 195 erwähnen. Dem
fertiggekauften Grießbrei muss nur noch Milch zugesetzt werden und er ist nach fünf Minuten verzehrfertig. Der selbstgekochte Grießbrei wird mit Grieß, Milch, Zucker, Zimt, Salz und Butter angerührt und benötigt ebenfalls nur rund fünf Minuten. Die Ingredienzen sind natürlich, und in jedem Supermarkt erhältlich. Mit dem gleichen Zeitaufwand erhält der Verbraucher somit sogar kostengünstiger ein Gericht ohne Verdickungsmittel und Aromen. Des weiteren ist der enthaltene Zuckeranteil kontrollierbar. Die eigene Gesundheit einem Risiko auszusetzten ist bei genauerem Überdenken dieser Tatsachen absolut unlogisch. Es lassen sich unzählige, ähnliche Beispiele, wie das hier erläuterte, finden.
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P FA N N K U C H E N
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VA N I L L E P U D D I N G
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KAISERSCHMARRN
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M I LC H R E I S
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GRIESSBREI
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ERDBEERJOGHURT
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GETRÄNKE ETIKETTENSCHWINDEL
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Um den Umsatz zu steigern, setzen viele Hersteller auf Themen wie Wellness, Fitness, Harmonie, ländliche Idylle und versehen ihre Verpackungen mit frischen Zutaten. Doch was steckt wirklich dahinter?
Ein bekannter Teehersteller wirbt beispielsweise für einen Tee — Ge-
schmacksrichtung Mirabelle & Birnen — mit einem »kleinen Ausflug aufs Land«. Hier verspricht der Erzeuger »ursprünglichen Genuss vertrauter Früchte, die noch in Ruhe heranreifen können«. Die Verpackung verstärkt diese Assoziationen mit ansprechenden Aufnahmen von Birnen und goldgelben Mirabellen. Ein Blick auf die Hauptzutaten reißt uns aus der beschaulichen Illusion. »Wie bei den allermeisten Früchtetees sind Äpfel, Hibiskus und Hagebutte die primären billigen Standard-Zutaten.«61 »Die namensgebende Mirabelle ist offenbar nicht eimal enthalten. Um ihren Geschmack zu imitieren, müssen nicht näher definierte ›natürliche Aromen‹ herhalten.«62 Diesen Etikettenschwindel vermarktet der Hersteller für vier Euro pro 100 Gramm — das entspricht dem Dreifachen dessen, was ein NoName-Früchtetee kostet.
»Die beim Bundesernährungsministerium angesiedelte Lebensmittel-
buch-Kommission erlaubt es (...), auf Verpackungen Bilder von Früchten zu zeigen, die ein Tee nicht enthält. Laut ›Leitsatz für aromatisierte teeähnliche Erzeugnisse‹ müssen Produktnamen und Abbildungen nur die ›Geschmacksrichtung‹ beschreiben.«63
Der nachfolgende Birnen-Holunder-
Sirup auf Seite 213 besteht dementsprechend aus Zucker, Apfelsaftkonzentrat, Wasser, dem Säuerungsmittel Citronensäure, 1,6% Birnensaftkonzertrat, Süßstoffen, Natriumcyclamat, Acesulfam-K, Aroma und dem Konservierungsstoff Kaliumsorbat. Der Sirup beinhaltet somit nur geringfügige Spuren von Birnen — Holunder ist darin überhaupt nicht enthalten.
Der Produzent des Birnen-Holunder-Sirups weist in einer Stellungnah-
me darauf hin, dass neben dem Produktnamen nur der ausdrückliche Hinweis auf einen bestehenden Birne-Holunderblüten Geschmack abgedruckt ist. Auch durch die Verkehrsbezeichnung * »Sirup zur Zubereitung von Erfrischungsgetränken mit Birne-Holunderblüten-Geschmack, mit einer Zuckerart und Süßungsmittel« wird laut Hersteller deutlich darauf hingewiesen, dass es sich nur um ein entsprechend schmeckendes Produkt handelt. Weiterhin rechtfertigt sich der Hersteller damit, dass dieser Geschmack bei dem zubereiteten Getränk auch deutlich erkennbar sei und somit keine Täuschung vorliege.
* Dies ist ein rechtlich festgelegter Begriff, welcher es dem Verbraucher ermöglicht, ein Produkt ausreichend zu erkennen, Rückschlüsse auf dessen Zusammensetzung zu zie‑ hen und von anderen zu unterscheiden.
ETIKETTENSCHWINDEL
Ist dies alles nicht etwas verwirrend für den Verbraucher? Beim flüchtigen
Blick auf die Verpackung werden ihm die Inhaltsstoffe des Produkts nur selten bewusst. Schließlich macht sich im Supermarkt niemand die Mühe jedes Etikett genau zu inspizieren. Die wenigsten Kunden wissen daher, dass der Zusatz »Geschmack« nahezu immer bedeutet, dass diese Zutat höchstwahrscheinlich nur in geringen Mengen oder sogar gar nicht enthalten ist. »Die Lebensmittelindustrie macht es ihren Kunden schwer. Insbesondere wenn es darum geht, das Kleingedruckte — also das wirklich wichtige — auf der Verpackung zu lesen. Fantasiebezeichnungen wie ›Gebratene Nudeln Rindfleisch‹ stechen mit drei Zentimeter Größe, leckeren Rindfleischabbildungen und auffälligen Farben sofort ins Auge, doch worum es wirklich geht, etwa um den Anteil an Rindfleisch, danach muss man im Falz mühevoll suchen. Dort steht dann beispielsweise in Millimetergröße die Angabe ›1 Prozent Rindfleisch‹. Dabei wird es immer bedeutender, auch das Kleingedruckte auf Lebensmittelverpackungen lesen zu können. So kann der Hinweis auf Erdnüssen für Allergiker lebensrettend sein. Und wer die Qualität eines Produktes beurteilen will, der kommt alleine mit dem Fantasienamen nicht weiter. Neben der Verkehrsbezeichnung auf der Rückseite ist auch die Zutatenliste wichtig. Doch die Industrie kommt ihrer Informationspflicht oft nicht nach, manche Anbieter verschleiern die Inhaltsstoffe sogar ganz bewusst«.64 Hierzu ein Test der Verbraucherzentrale in Hamburg, welcher im November 2011 durchgeführt wurde:
»Jede der 90 Testpersonen suchte auf jeweils 4 Verpackungen nach einem Kennzeichnungselement wie dem Fettgehalt pro 100 Gramm, drei Hauptzutaten, einem Allergiehinweis, E-Nummer oder dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Dabei wurde für jedes Produkt pro Person die Zeit gestoppt. Die Ergebnisse sprechen für sich: 40-mal verlangten die Befragten nach einer Lupe, um die Informationen überhaupt entziffern zu können. Das heißt: Ohne Lupe wären sie im Supermarkt nicht zurechtgekommen. 14 von insgesamt 16 getesteten Produkten wiesen eine deutlich zu kleine
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Schrift auf — nicht eimal die allgemeine Mindestschriftgröße von 1,2 Millimetern, die die Lebensmittelinformationsverordnung von Ende 2014 an vorschreibt, wurde eingehalten. In 51 von 360 Fällen konnten die Befragten die gesuchten Angaben auf der Verpackung gar nicht finden. Besonders auffällig ist, dass Menschen ab 45 Jahren mehr als doppelt so viel Zeit benötigen wie die Testpersonen im Alter zwischen 17 und 44 Jahren. Älteren Menschen fällt es aufgrund der kleinen Schriftgröße oder den schlechten Kontrasten deutlich schwerer, die relevanten Angaben zu entschlüsseln.«65
»Nach dem Test schrieb die Verbraucherzentrale die Hersteller der Produkte an und bat sie um eine Stellungnahme. Sechs der 14 Hersteller antworteten bisher gar nicht, es scheint ihnen offenbar ganz egal zu sein, wenn wichtige Inhaltsangaben von ihren Kunden nicht entziffert werden können. Die Reaktionen der antwortenden Lebensmittelproduzenten fielen unterschiedlich aus: Sie reichten von völligem Unverständnis bis hin zur Einsicht und dem erklärten Willen, die Kennzeichnung zu verbessern. Hier ist auch die Europäische Union in der Pflicht. Denn wenn sie sich den mündigen Verbraucher wünscht, der sich anhand der Verpackung über alle Inhaltsstoffe informieren kann, muss sie unbedingt nachbessern. 1,2 Millimeter Mindestschriftgröße sind immer noch viel zu klein.«66 Auch bei der Werbung für ein Produkt lassen sich die Lebensmittelfirmen einiges einfallen. »Joghurt-leichte« Schokolade, die mehr Kalorien und Fett als normale Vollmilchschokolade enthält, die mit »viel frischer Vollmilch gemachte Schnitte für Zwischendurch«, welche aus etwa 60 % Fett und Zucker besteht, der »Durstlöscher für Babys, Klein- und Schulkinder«, in dem 7,6 Gramm Zucker auf 200 Millilitern Flüssigkeit — umgerechnet zweieinhalb Stück — enthalten ist oder Joghurt als Wunderwaffe gegen Verdauungsbeschwerden, seien hier genannt. All diese Produkte sind nichts anderes als Etikettenschwindel. Auch Fleischprodukte werden gleichermaßen beworben. Ein großer Discounter in Deutschland zielte mit seiner Werbung für Hackfleisch — mit 30 % weniger Fett und 30 % weniger Cholesterin — auf ernährungsbewusste Verbraucher ab. Doch was hier anscheinend so ge-
ETIKETTENSCHWINDEL
sund klingt, »(…) ist offenbar fettreiches Fleisch, gestreckt mit einer ›Pampe aus Wasser, Weizeneiweiß und Mehl‹. Das Unternehmen wies die Vorwürfe mit dem Hinweis zurück, es handle sich schließlich ›um eine Fleischzubereitung‹. Dem Verbraucher, der sich im Dschungel der Bezeichnungen nicht auskennt, nutzt dieser Hinweis wenig.«67 Dieses Produkt erwies sich somit als nicht unbedingt gesünder, denn »ein hoher Anteil von Getreide in einem Produkt, in dem man dies nicht erwartet, ist für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ein Problem.«68 »›Light‹-Lebensmittel sind in vielen Fällen lediglich die ›gestreckte‹ Version des Originals. Für die Lebensmittelindustrie eine Goldgrube: Teure Rohstoffe werden durch Wasser und / oder Zusatzstoffe ersetzt — und für den vermeintlichen Zusatznutzen wird häufig auch noch ein Mehrpreis verlangt. Der Verbraucher zahlt also mehr Geld für weniger Qualität. Und mehr Zusatzstoffe. Selbst die Frage, ob Verbraucher Kalorien sparen, ist fraglich. ›Light‹-Auslobungen verleiten schließlich dazu, häufiger zuzugreifen«.69
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BIRNEN HOLUNDER SIRUP
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ZITRONENEISTEE
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HIMBEERLIMONADE
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» U N S S O L LT E B E W U S S T W E R D E N DA S S S I C H D I E Z U S A M M E N S E T Z U N G DER NAHRUNGSMITTELINDUSTRIE F U N DA M E N TA L V E R Ä N D E R T H AT, NUR DER MENSCHLICHE KÖRPER BLIEB D E R A LT E « HANS-ULRICH GRIMM
Den bisherigen Ausführungen zufolge, stellt sich die Frage: Warum gibt es eigentlich Fertigprodukte?
Das gemeinsame Beisammensein während den Mahlzeiten gibt es
heutzutage vielfach gar nicht mehr. Dies resultiert unter anderem aus dem Wandel der Rollenverteilung von Frauen und Männern. Das Familienleben hat sich früher ganz anders abgespielt. Meistens waren die Frauen zu Hause. Sie übernahmen die Erziehung der Kinder und waren primär für den Haushalt und demnach auch für das Essen zuständig. Der Mann ging zur Arbeit. Hatte dieser seinen Laden oder seine Werkstatt im Haus, dann saß die ganze Familie schon mittags beisammen.70
»Heute bleibt für die Familie nur mehr der Abend. Und auch da ist al-
les anders als früher: Die Frau ist ebenfalls berufstätig und muss für die anderen ein Essen in kurzer Zeit auf den Tisch zaubern. Oder der Mann hat die Rolle übernommen. Beide greifen daher gern zu Fertiggerichten«.71
Und Tatsache ist: Es geht unkompliziert und schnell. Dies assoziiert
uns auch die Fernsehwerbung. »Das Fertiggericht wird aus der Verpackung genommen, kommt in den Mikrowellenherd und kann Minuten später schon fertig auf dem Tisch stehen. Das ist natürlich auch sehr praktisch für Schlüsselkinder, die mittags allein zuhause sind und sich selbst versorgen müssen. Und es ist auch praktisch für alleinstehende ältere Menschen, die nicht mehr stundenlang am Herd stehen wollen. Daher stehen Fertigmenüs aus der Tiefkühltruhe, aber auch Pizza, Dosengerichte und Suppen aus der Tüte im Supermarkt hoch im Kurs«.72
Unter diesen Voraussetzungen gerät bei Verbrauchern häufig in Ver-
gessenheit, welche Gesundheitsrisiken mit dem Konsum von Fertigprodukten verbunden sein können und unter welchen Umständen, beispielsweise fleisch- oder eierhaltige Fertiggerichte produziert werden. »(...) Ohne eine industrialisierte Produktion wären Millionen Menschen kaum zu ernähren. Aber wir zahlen dafür einen Preis: Was in vielen Haushalten auf den Tisch kommt, ist den Menschen fremd. Sie hängen von einer Industrie ab, die ständig wegen Mogeleien in die Schlagzeilen gerät, mal geht es um Schinkenimitate aus minderwertigen Fleischfetzen, mal um Analogkäse.
Kaum eine Branche ist so geheimniskrämerisch wie die Lebensmittel-
industrie — ein Fehler, der das Misstrauen nur vergrößert.«73
N AC H WO R T
Diejenigen, die nicht darauf verzichten können, sollten wenigstens einige wichtige Punkte beim Konsum dieser Art von Lebensmitteln beachten: Zusätzlich schonend gedämpftes Gemüse oder ein knackiger, frisch zubereiteter Salat liefern zumindest einen Teil der fehlenden Vitalstoffe.74
Zusätzlich ist zu sagen, dass einige Tiefkühlwaren auf jeden Fall den Spei-
sen aus der Tüte und Dose vorzuziehen sind. »Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an tiefgekühltem Gemüse und Obst. Da es direkt nach der Ernte schockgefroren wird, ist es in puncto Vitamingehalt der Frischware oft überlegen. Durch den Kälteschock bleiben Geschmack und Farbe gut erhalten, sodass in der Regel nur wenig Zusatzstoffe nötig sind.«75 Auch Tiefkühlkräuter stehen dem gefrorenem Obst und Gemüse in nichts nach. In handlichen Päckchen und in einer großen Auswahl an verschiedenen Sorten und Mischungen — wie zum Beispiel Kräutern der Provence oder italienischen Kräutern — lässt sich mit etwas Quark oder Joghurt, Salz und Pfeffer, im Handumdrehen ein leckerer, fettarmer Dip oder Brotaufstrich rühren.76 Vor allem Single-Haushalte profitieren von diesen handlichen Portionsgrößen, denn heutzutage landen ohnehin schon genügend Lebensmittel auf dem Müll.
Letztendlich sollte uns dennoch bewusst sein: Nahrungsmittel erhalten
uns nicht nur am Leben, sondern sie bereichern unser Leben auch. Was gibt es schöneres als zusammen mit Freunden zu kochen? Gemeinsam zu genießen, zu kommunizieren und sich Zeit zu nehmen, erfüllt uns mit Glück. Oder gibt es etwas sinnlicheres als über den Wochenmarkt zu schlendern und sich an der Vielfalt von Obst, Gemüse, Kräutern und Käse zu erfreuen? Lebensmittel lassen sich nur Begreifen, wenn man sie auch anfassen und fühlen kann – kurz: Essen heißt Lebensfreude.
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01
BODE, THILO: DIE ESSENSFÄLSCHER, FRANKFURT AM MAIN, DEZEMBER 2011, S. 29
02
GRIMM, HANS-ULRICH: VOM VERZEHR WIRD ABGERATEN, MÜNCHEN, 2012, S. 12
03
BODE, THILO: DIE ESSENSFÄLSCHER, FRANKFURT AM MAIN, DEZEMBER 2011, S. 31-32
04 http://www.fitforfun.de/abnehmen/gesund-essen/functionalfood/functional-food_aid_3109.html, STAND: 02. April 2012 05
GRIMM, HANS-ULRICH: VOM VERZEHR WIRD ABGERATEN, MÜNCHEN, 2012, S. 34
06
http://www.welt.de/104509432, STAND: 02. April 2012
07
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-03/kinder-lebensmittel-foodwatch, STAND: 12. April 2012
08
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-03/kinder-lebensmittel-foodwatch, STAND: 12. April 2012
09
VGL. ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 39
10
GRIMM, HANS-ULRICH, DIE ERNÄHRUNGSLÜGE, MÜNCHEN, FEBRUAR 2011 S. 15
11
VGL. BODE, THILO: DIE ESSENSFÄLSCHER, FRANKFURT AM MAIN, DEZEMBER 2011, S. 191
12
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67282836.html, STAND: 26. Juni 2012
13
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67282836.html, STAND: 26. Juni 2012
14
BODE, THILO: DIE ESSENSFÄLSCHER, FRANKFURT AM MAIN, DEZEMBER 2011, S. 147
15
http://www.naturkost.de/basics/i1013.htm, STAND: 26. JUNI 2012
16
http://www.test.de/Erdbeer-Magerjogurt-Liebloser-Aroma-Mix-1269080-2269080/, STAND 26. JUNI 2012
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http://www.test.de/Erdbeer-Magerjogurt-Liebloser-Aroma-Mix-1269080-2269080/, STAND 26. JUNI 2012
18
http://www.test.de/Erdbeer-Magerjogurt-Liebloser-Aroma-Mix-1269080-2269080/, STAND 26. JUNI 2012
19
ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 42
20 http://foodwatch.de/spender__unterstuetzer/ernaehrungsfragen/frage_des_monats_mai_2009/index_ger.html, STAND 26. JUNI 2012 21
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=32023;bernr=04;co=, STAND 23. JUNI 2012
22 http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews%5Btt_news%5D=129626&cHash= ff991b680f0895b65328ea1067168d6c, STAND 23. JUNI 2012 23
VGL. http://www.swr.de/odysso/umwelt/kleingruppenhaltung/-/id=6381798/nid=6381798/did=9490954/1g80seb/index.html, STAND 23. JUNI 2012
24
VGL. http://www.swr.de/odysso/umwelt/kleingruppenhaltung/-/id=6381798/nid=6381798/did=9490954/1g80seb/index.html, STAND 23. JUNI 2012
25
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2012/0227/01_zucker.jsp, STAND 15. JUNI 2012
26
http://www.fitforfun.de/abnehmen/gesund-essen/zucker/versteckter-zucker_aid_2538.html, STAND 15. JUNI 2012
27
BODE, THILO: DIE ESSENSFÄLSCHER, FRANKFURT AM MAIN, DEZEMBER 2011, S. 83
28
VGL. http://www.news.at/articles/1032/613/275314/als-wellnessdrinks-zuckerfallen-aroma-mineralwasser-co, STAND 15. JUNI 2012
29
VGL. Vgl. http://www.abgespeist.de/fitness_fruits/index_ger.html, STAND 15. JUNI 2012
30
VGL. Vgl. http://www.abgespeist.de/fitness_fruits/index_ger.html, STAND 15. JUNI 2012
31
BODE, THILO: ABGESPEISST, FRANKFURT AM MAIN, SEPTEMBER 2010, S. 29
32
http://inter.gesundheitsportal-privat.de/Gesund-Leben/Ernaehrung/Gesund-essen/Versteckte-Dickmacher-6765.htmll, STAND 15. JUNI 2012
33
VGL. http://inter.gesundheitsportal-privat.de/Gesund-Leben/Ernaehrung/Gesund-essen/Versteckte-Dickmacher-6765.html, STAND 16. JUNI 2012
34
http://inter.gesundheitsportal-privat.de/Gesund-Leben/Ernaehrung/Gesund-essen/Versteckte-Dickmacher-6765.htmll, STAND 15. JUNI 2012
35
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2011/12/07/aktuelle-stunde-bio-geschaeft.xml, STAND 02. JUNI 2012
36
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2011/12/07/aktuelle-stunde-bio-geschaeft.xml, STAND 03. JUNI 2012
37 http://www.bio-hannover.de/scripts/basics/bio-hannover/news/basics.prg?session=4d0709c94ff1b744_350201&id= 5482d0214538f034&session=5482d0214538d5b4&nap=magazin&a_no=254&r_index=3, STAND 03. JUNI 2012 38
http://www.derwesten.de/wirtschaft/legaler-etiketten-schwindel-bei-bio-produkten-id18464.html, STAND 05. JUNI 2012
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http://www.derwesten.de/wirtschaft/legaler-etiketten-schwindel-bei-bio-produkten-id18464.html, STAND 05. JUNI 2012
40 http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/lebensmittelskandal-wie-der-bio-pfusch-funktioniert-a-802245.html, STAND 05. JUNI 2012 41
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/dioxin-in-bio-eiern-gefunden-hof-in-nrw-gesperrt-a-825644.html, STAND 05. JUNI 2012
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44 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaft/TierischeErzeugung/Aktuell.html, STAND 27. MAI 2012 45
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http://www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/160678/index.html, STAND 30. MAI 2012
47
ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 46
L I T E R AT U R & Q U E L L E N
48
http://www.3sat.de/page/?source=/vivo/148600/index.html, STAND 30. MAI 2012
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http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schlachthoefe-arbeiten-mit-hoher-fehlerquote-tiere-leiden-unnoetig-a-840156.html, STAND 01. JUNI 2012
50
ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 58-60
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http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/160819/index.html, STAND 02. JULI 2012
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VGL. http://www.zusatzstoffe-online.de/information/673.doku.html, STAND 02. JULI 2012
53 http://www.stern.de/ernaehrung/ueberblick/lebensmittelkennzeichnung-die-wichtigsten-e-nummern-615746.html, STAND 02. JULI 2012 54
VGL. http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/SichereLebensmittel/Kennzeichnung/E-Nummern.html, STAND 02. JULI 2012
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http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2011/0802/002_lebensmittel.jsp, STAND 03. JULI 2012
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VGL. http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ134121808115573/link761111A, STAND 03. JULI 2012
58
http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ134121808115573/link761111A, STAND 03. JULI 2012
59 http://www.fitforfun.de/abnehmen/gesund-essen/gefaehrliche-farbstoffe-suessigkeiten-jetzt-mit-warnhinweis_aid_9861.html, STAND 03. JULI 2012 60
http://www.lebensmittelklarheit.de/cps/rde/xchg/lebensmittelklarheit/hs.xsl/1525.htm, STAND 02. JULI 2012
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http://www.abgespeist.de/landlust/index_ger.html, STAND 04. JULI 2012
62
http://www.abgespeist.de/landlust/index_ger.html, STAND 04. JULI 2012
63 http://m.welt.de/article.do?id=finanzen/verbraucher/article13832605/Foodwatch-kritisiert-Werbung-mit-laendlicher-Idylle& cid=finanzen&li=1&emvcc=-3, STAND 04. JULI 2012 64
ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 102
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ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 102
67 http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/etikettenschwindel-bei-lebensmitteln-in-der-werbe-falle-1.1304530, STAND 04. JULI 2012 68 http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/etikettenschwindel-bei-lebensmitteln-in-der-werbe-falle-1.1304530, STAND 04. JULI 2012 69
http://www.abgespeist.de/viva_vital/index_ger.html, STAND 04. JULI 2012
70
VGL. www.bankhofer-gesundheitstipps.de, STAND 01. JULI 2012
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www.bankhofer-gesundheitstipps.de, STAND 01. JULI 2012
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www.bankhofer-gesundheitstipps.de, STAND 01. JULI 2012
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ZEIT WISSEN RATGEBER ERNÄHRUNG, HAMBURG, NR.1 2012, S. 40
74
VGL. www.bankhofer-gesundheitstipps.de, STAND 01. JULI 2012
75 http://www.stern.de/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/fertigprodukte-die-wahrheit-ueber-industrie-essen-615756.html, STAND 02. JULI 2012 76 http://www.stern.de/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/2-fertigprodukte-die-wahrheit-ueber-industrie-essen-615756.html, STAND 02. JULI 2012
BODE, THILO: ABGESPEISST − Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 2011 BODE, THILO: DIE ESSENSFÄLSCHER − Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 2011 GRIMM, HANS-ULRICH: DIE ERNÄHRUNGSLÜGE − Wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt, Droemer Verlag, München, 2011 GRIMM, HANS-ULRICH: VOM VERZEHR WIRD ABGERATEN − Wie uns die Industrie mit Gesundheitsnahrung krank macht, Droemer Verlag, München, 2012 ZEIT WISSEN: RATGEBER ERNÄHRUNG NR.1 2012, Zeitverlag, Hamburg
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V I S - À -V I S 1 adv (einander) gegenüber; 2 prép vis-à-vis de gegenüber; à l’égard de in Bezug auf (acc); 3 m Gegenüber n
F O T O G R A F I E , F O O D & P R O P S T Y L I N G , KO N Z E P T I O N K AT R I N O S WA L D
BETREUUNG P R O F. Y V O N N E S E I D E L , P R O F. D R . C H R I S T O P H S C H A D E N
KERAMIK 1 2 6 0 G R A D — W E R K S TAT T F Ü R K E R A M I K , P E T R A F I S C H E R
DRUCK I N F OW E R K AG
BUCHBINDER H A N D B U C H — AT E L I E R F Ü R PA P I E R G E S TA LT U N G
M E I N DA N K G E H T A N M E I N E E LT E R N , M I C H A E L W I N N E R , E L K E W I M M E R , N A D J A K A L S O W, K AT R I N D I R S C H E R L , J O H A N N A D R E Y E R , K AT H A R I N A W E I S S , M E I N E B E T R E U E N D E N P R O F E S S O R E N , P E T R A F I S C H E R , ST E F F E N VO M I N F OW E R K AG , UND AN ALLE, DIE MICH UNTERSTÜTZT HABEN
KO N TA K T I N F O @ K AT R I N O S WA L D . D E W W W. K AT R I N O S WA L D . D E
B AC H E LO R A R B E I T I M S O M M E R S E M ST E R 2 0 1 2
FA C H H O C H S C H U L E N Ü R N B E R G FA K U LT Ä T D E S I G N WA S S E R T O R S T R A S S E 1 0 90489 NÜRNBERG W W W. O H M - H O C H S C H U L E . D E
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