Mitteilungsblatt der Kärntner Jägerschaft, April 2019 Ausgabe 244, 48. Jahrgang
www.kaerntner-jaegerschaft.at SCHWERPUNKT
TÄTIGKEITSBERICHT
Nr. 244/2019
Inhaltsverzeichnis
Liebe Kärntner Jägerinnen und Jäger!
Aktuelles Aktuelle Spalte
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Tätigkeitsbericht Landtag und Landesjägertag Jahresabschluss 2018 / Voranschlag 2020
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Finanzgebarung
5
Tätigkeitsbericht
8
Feecilia
75
Wald-Wild-Schule
77
Mini-Max
78
Berichte
82
Informationen der Landesgeschäftsstelle
83
Schießwesen Hegeringschießen
Kärntner Jäger
86
Termine
87
Bücher/Wortanzeigen/Impressum
94
Totentafel
94
Der Start in das neue Arbeitsjahr der Kärntner Jägerschaft, schon traditionell mit dem Hegeringleitertag, war ein überaus erfreulicher. Noch nie haben so viele Funktionäre an dieser Veranstaltung teilgenommen wie diesmal. Begründen lässt sich dies dadurch, dass nicht nur die meisten der bisherigen Hegeringleiter mit ihren Stellvertretern, sondern auch die bereits designierten mitgekommen sind. Wesentlich dabei erscheint mir aber, dass damit auch verstärktes Interesse an Veranstaltungen mit interessantem Informationsinhalt bekundet wird. Die Hegeringleiterwahlen sind mittlerweile abgeschlossen und ergeben folgendes Gesamtbild: Von den nunmehr 133 Hegeringleitern sind 26 neu, 46 sind es bei den Stellvertretern. Interessant vielleicht auch die Altersentwicklung: Durchschnittsalter der Hegeringleiter 57 Jahre, das deren Stellvertreter liegt bei 51 Jahren. Dies dokumentiert doch sehr deutlich, dass einerseits eine „Überalterung“ in Funktionärskreisen derzeit nicht stattfindet, zeigt aber andererseits, dass doch sehr viele jüngere Jäger bereit sind, eine Funktion zu übernehmen. Die Kärntner Jägerschaft, und das sind wir alle, bedankt sich bei den Hegeringleitern auch wiederum für die mit Umsicht, Kompetenz und Erfahrung, die regionalen Verhältnisse berücksichtigenden, geführten Abschussplanbesprechungen, welche nicht immer einfach, aber größtenteils zu einem guten, für alle Beteiligten zufriedenstellenden Ergebnis geführt haben. Die aus der Vorperiode veröffentlichten Abschusszahlen sind landesweit „gut“, bemühen wir uns jedoch ein „sehr gut“ zu erreichen. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Vorwortes waren auch bereits vier Bezirksjägertage abgeführt. Gekennzeichnet von hoher Beteiligung und regem Interesse am Geschehen der Kärntner Jägerschaft, wurden ebenfalls die satzungsgemäß durchzuführenden Wahlen abgehalten. In all diesen Bezirken wurden jene Kandidaten, welche sich für die einzelnen Funktionen
zur Verfügung gestellt haben, von den Delegierten in offener Stimmabgabe einstimmig = zu 100% gewählt. Dazu herzliche Gratulation und viel Freude und Kraft bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. 100 Prozent Zustimmung anlässlich einer Wahl bieten natürlich auch die Möglichkeit unterschiedlicher Interpretation. Für mich ist es ganz klar Beweis und Bestätigung einer großen Zufriedenheit und Wertschätzung des bisher Geleisteten sowie des Vertrauens zu jenen Personen, welche die Geschicke der Jagd auch weiterhin wesentlich beeinflussen und lenken werden. Unter dem gleichen Aspekt sehe ich auch die Wahlen am heurigen Landesjägertag. Die Bezirksjägermeisterkonferenz als wichtigstes Gremium hat sich einhellig seitens der Kärntner Jägerschaft für die Kandidatur von Dr. Walter Brunner zum Landesjägermeister ausgesprochen. Die Spitzenposition alleine ist es aber nicht. Hinter Dr. Brunner steht ein ca. 40-köpfiges Team, dessen Mitglieder Garant sind für Kompetenz, Verjüngung, Veränderung, Erfahrung und Kontinuität, aber auch Verständnis und Aufgeschlossenheit für Probleme und Anliegen jedes einzelnen Jägers bzw. jeder einzelnen Jägerin. Der Wahlvorschlag Dr. Brunner und Team wurde infolge auch durch den Landesausschuss bestätigt. Die Entscheidung, wie und mit wem es mit der Jagd in Kärnten weitblickend erfolgreich und gut gerüstet für die Zukunft weitergehen kann, liegt in der Hand der Landesdelegierten. Ich denke, dass diese nach Abwägung aller Fakten wissen, und damit in der Lage sind zu entscheiden, wem nicht vorrangig die Bekleidung einer Position, sondern die Zukunft der Jagd in Kärnten Hauptsache und Anliegen ist. All jenen, welche ihre Unzufriedenheit leider auch oftmals an falscher Stelle zum Ausdruck
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S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S Sepp Monz S S S S S S S LJM-Stv. S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S
Aktuelle Spalte
AKTUELLES
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Kärntner Jäger
AKTUELLES
Nr. 244/2019
bringen, möchte ich sagen: Ja, wo Menschen arbeiten, „menschelt“ es und zugegebenermaßen kann auch der eine oder andere Fehler passieren. Alle Bedürfnisse abzudecken und dabei auftretende persönliche Befindlichkeiten zu berücksichtigen, geht nicht. Honorieren Sie aber bitte, dass neben einer kompetenten, höchst serviceorientierten Landesgeschäftsstelle, wie auch den Mitarbeiterinnen in den Bezirksgeschäftsstellen eine große Anzahl an engagierten Funktionären Wissen und Zeit zur Verfügung stellen, um die uns gestellten Aufgaben korrekt im Sinne von zeitgemäßem Weidwerk landesweit zu
bewältigen. Gerne nehmen wir aber konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge entgegen. Gestatten Sie mir zum Abschluss einer Funktionsperiode noch kurz Rück- und Ausblick. Vieles haben wir bereits erreicht und gut gestalten bzw. umsetzen können. So hat z.B. erst jüngst der Landesvorstand Förderrichtlinien für Hundeführer beschlossen. Einiges haben wir alleine vom Zeitfenster her vielleicht unterschätzt und sind noch nicht am Ziel. Ich bin aber überzeugt, dass, wenn wir als Jägerinnen und Jäger zusammenstehen und unser Einsatz und unsere Bemühungen nicht weniger, sondern vielleicht noch etwas
mehr werden, wir es auch schaffen, gemeinsame Probleme mit den Grundeigentümern, der Landwirtschaft zu lösen bzw. uns neuen jagdlichen Herausforderungen zu stellen. Die Verantwortung für unser Wild sollte uns dabei nicht nur Auftrag, sondern nach wie vor Herzenssache sein. Vergessen Sie nicht auf die Überprüfung der Schießfertigkeit in Vorbereitung auf das kommende Jagdjahr, für welches ich viele schöne Erlebnisse wünsche. Weidmannsheil Ihr LJM-Stv. Sepp Monz
Jahresabschluss 2018/ Voranschlag 2020 Finanzreferent Mag. Wolfgang Rossbacher
A. JAHRESABSCHLUSS ZUM 31.12.2018
Höhe von € 51.317,12 ein positiver Cashflow für das Jahr 2018 in der Höhe von € 20.189,64 dargestellt wird.
Das Jahresergebnis für 2018 hat ein negatives Ergebnis von € 48.573,14 hervorgebracht. Budgetiert wurde ein Ergebnis von € 2.200,00. Die Ursache liegt vor allem darin, dass im Jahr 2018 Abfertigungen (für Mitarbeiter im alten System) und offene Urlaubstage als Rückstellung eingebucht wurden, hier handelt es sich um eine Erhöhung von insgesamt rund € 52.000,00. In weiterer Folge wurde die Unterstützung des Dachverbandes Jagd Österreich erhöht und in Summe ist dies ein Mehrbetrag von € 26.343,20. Die genannten Beträge wurden und konnten seinerzeit bei der Erstellung des Budgets 2018 nicht berücksichtigt werden.
Die Investitionen wurden vor allem getätigt in den Bereich Software für das Informationssystem der Kärntner Jägerschaft (€ 40.000,00) und in weiterer Folge wurden Büromöbel und Betriebseinrichtungsgegenstände nicht nur in der Landesgeschäftsstelle, sondern auch in den einzelnen Bezirken investiert und zwar in Höhe von € 11.317,12.
Darüber hinaus möchte ich festhalten, dass trotz dieses Ergebnisses und trotz Investitionen in
Die Jagdabgabe hat sich im Jahr 2018 mit € 843.647,80 zu Buche geschlagen und in weiterer Folge
wurde ein Betrag in Höhe von € 88.128,32 für ökologische Maßnahmen verwendet. Im Jahr 2018 wurden Schießstätten wiederum mit € 25.000,00 subventioniert.
B. VORANSCHLAG 2020 Das Budget für das Jahr 2020 ist sehr gewissenhaft erstellt und es kann mit einem positiven Ergebnis von € 2.750,00 gerechnet werden. In diesem Budget sind die Beträge für die Jagdabgabe, welche der Kärntner Jägerschaft zugesprochen werden, € 845.000,00 und für ökologische Maßnahmen wurde ein Betrag von € 90.000,00 eingestellt. Sämtliche Ausgaben, wie Gehälter und laufende Kosten wurden mit rund 3% den Gegebenheiten angepasst. Für das Jahr 2020 sind keine größeren Investitionen geplant.
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Kärntner Jäger
Gewinn- und Verlust-Rechnung FÜR DIE ZEIT VOM 1. JÄNNER BIS ZUM 31. DEZEMBER 2018 Erträge aus d. Auflösung v. Rückstellungen Erträge aus Auflösung von Rückst. . . . . . .
I. EINNAHMEN INTERESSENVERTRETUNG Sachbereich Prüfungsgebühren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verkaufserlöse Waren . . . . . . . . . . . . . . . . . Verkauf Abzeichen 70 Jahre Ktn.J. . . . . . Versicherungsentschädigungen . . . . . . . . . Centausgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Auflösung freie Rücklage Auflösung freie Rücklage . . . . . . . . . . . . . 82.475,00 2.884,80 80,00 210,13 0,08 85.650,01
JAGDWIRTSCHAFT Aktionen – Projekte Erlöse Wildwarnreflektoren (WWS) . . . . .
29.824,80 29.824,80
Wildforschung Erlöse Wildmarken . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6,00 6,00
JAGDLICHE AUS- UND FORTBILDUNG Aus- und Fortbildung Rückvergütung Druckkosten . . . . . . . . . . Div. Kursgebühren . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17.376,50 9.842,00 27.218,50
JAGDRECHT UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Mitteilungsblatt Erlöse Inserate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Skontoaufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77.395,55 – 101,75 77.293,80
MAGEREGGER STRASSE 175 - 179 Jägerhof Schloß Mageregg Erlöse aus Betriebskosten 20% . . . . . . . . Pacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Landesgeschäftsstelle Mieterträge Büros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wildpark Erlöse Wildverkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.797,17 14.400,00 23.197,17 2.391,48 2.391,48 1.317,00 1.317,00
MITGLIEDSBEITRÄGE UND SONSTIGE ERTRÄGE Mitgliedsbeiträge und sonstige Erträge Anteil Jagdabgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitgliedsbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jagdkartenb. inkl. Haftpflichtvers. . . . . . Sonstige betriebl. Erträge . . . . . . . . . . . . . Zinserträge aus Bankguthaben . . . . . . . .
179.647,88 894.830,61 296.671,66 40.860,73 34,42 1.412.045,30
357,60 357,60 37.000,00 37.000,00
VERWALTUNG Ktn. Jägerschaft Verwaltungsbereich Jagdkartenbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198.504,16 Jagdgastkartenbeitrag . . . . . . . . . . . . . . . . 52.315,01 Jagdabgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507.000,00 Jagdabgabe Vorjahre . . . . . . . . . . . . . . . . . -159,82 Geb.Abg.Ausstell.JK,Besch.,JAES . . . . . . 32.964,60 Prüfungsgeb. Jagdaufseher-, Berufsj.Prüfg. 6.369,00 Druckostenbeitrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46.367,50 Erträge Bezirk Feldkirchen . . . . . . . . . . . . 0,98 Erträge Bezirk Hermagor . . . . . . . . . . . . . 4.395,00 Erträge Bezirk Klagenfurt . . . . . . . . . . . . 7,41 Erträge Bezirk St. Veit/Glan . . . . . . . . . . . 15,96 Erträge Bezirk Spittal/Drau . . . . . . . . . . . 475,26 Erträge Bezirk Villach . . . . . . . . . . . . . . . . 31,90 Erträge Bezirk Völkermarkt . . . . . . . . . . . 1.012,18 Erträge Bezirk Wolfsberg . . . . . . . . . . . . . 6.373,42 Zinserträge aus Bankguthaben . . . . . . . . 15,16 Säumniszuschläge Jagdabgabe . . . . . . . . . 1.844,06 Säumniszuschläge Jagdabgabe Vorjahre . 176,70 Mahngebühren aus Jagdabgabe . . . . . . . . 595,90 Mahngebühren aus Jagdabgabe Vorj. . . . . 35,14 858.339,52 Übrige Provisionserlöse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonst. betr. Erträge 20% Ust . . . . . . . . . . . Ertr. Friesach „Wohnz. Natur“ 13% (Veranst.Fries.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
480,93 31,68 805,30 1.317,91
WILDÖKOLOGISCHE RAUMPLANUNG Anteil Jagdabgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Summe der Einnahmen
157.000,00 157.000,00
. . . . . . . . . . . . . . . . 2.712.959,09
II. AUSGABEN (Aufwendungen) INTERESSENVERTRETUNG Personalbereich DAE LJM und LJM-Stv. . . . . . . . . . . . . . . DAE BJM und Finanzreferent . . . . . . . . . Löhne/Gehälter IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.583,48 31.109,53 134.485,75
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S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S
Finanzgebarung
FINANZGEBARUNG
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Kärntner Jäger
FINANZGEBARUNG
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Dot. Abfertigungsrückst. Angestellte . . . . Dot. Rückst.n.kons.Urlaub Angestellte . . Dot. Rückst. Zeitguthaben Angestellte . . Mitarbeitervorsorgebeiträge Angest. IV . Gesetzlicher Sozialaufwand Angest. IV . Dienstgeberbeitrag IV . . . . . . . . . . . . . . . . Freiwilliger Sozialaufwand . . . . . . . . . . . . Reisekosten LJM und LJM-Stv. . . . . . . . . Reisekosten Funktionäre . . . . . . . . . . . . . . Reisekosten Sekretäre . . . . . . . . . . . . . . . .
Sachbereich Skontoertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . planm. Abschreibung immatr. Vermögens. planm. Abschr. Betriebs- u. Gesch.ausst. . Abschreibung geringw. Wirtschaftsgüter . planm. Abschr. Bezirk Hermagor . . . . . . . planm. Abschr. Bezirk Villach . . . . . . . . . . planm. Abschr. Bezirk Wolfsberg . . . . . . . planm. Abschr. Bezirk Spittal/Drau . . . . planm. Abschr. Bezirk Völkermarkt . . . . . planm. Abschr. LGst . . . . . . . . . . . . . . . . . . planm. Abschr. WÖRP . . . . . . . . . . . . . . . . AKM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Instandhaltung Büromaschinen . . . . . . . . Wahlen/Aufwendungen HRL . . . . . . . . . . Telefon, Telefax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Porto und sonst. Postgebühren . . . . . . . . . Aufw. Dienstwohnung Tessendorf . . . . . . Miete Kopierer (inkl. FAX u. Scanner) . . Zweckgebundene Mittel (Ökoschilling) . . Auerwild Habitatverbesserungen . . . . . . . Projekte ökolog. Massnahmen . . . . . . . . . Büromaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Instandhaltung Homepage . . . . . . . . . . . . Instandhaltung EDV, Hard-/Software . . . Urkundendruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sozialfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lohnverrechnungsaufwand . . . . . . . . . . . . Inserate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abzeichen, Medaillen . . . . . . . . . . . . . . . . . Repräsentationsaufwand . . . . . . . . . . . . . . Dekoration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spenden und Trinkgelder . . . . . . . . . . . . . Sachversicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuern, Gebühren, Versicherungen . . . . . Vers. Amtshaftpflicht . . . . . . . . . . . . . . . . . Wirtschaftsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beratungsaufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitgliedsbeitrag ZÖLJV (Dachverb. ‚Jagd Österr.‘) . . . . . . . . . . . . . Mitgliedsbeitrag ÖNB/Kärnten . . . . . . . . Mitgliedsbeiträge div. . . . . . . . . . . . . . . . . . Spesen des Geldverkehrs . . . . . . . . . . . . . . Jagdkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spesen bei Prüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . Spesen Auslandsüberweisungen . . . . . . . . Sonstiger betrieblicher Aufwand . . . . . . . Skontoertrag sonst. betriebl. Aufwand . . Subvention Schießstätten allgemein . . . .
27.591,93 30.161,62 932,57 188,38 25.131,85 2.352,13 4.958,71 21.470,33 1.145,34 1.552,71 294.664,33
– 146,35 17.208,60 77.134,06 49,99 876,01 430,68 854,23 1.273,38 330,61 2.368,96 1.504,49 1.605,83 20,88 2.381,31 6.808,63 7.996,07 6.725,43 5.776,62 39.219,60 3.913,00 88.128,32 6.908,64 4.896,12 25.027,65 398,37 6.000,00 4.328,76 2.619,74 4.779,10 7.345,02 108,00 110,00 1.690,61 1.460,07 2.883,78 9.000,00 19.883,46 61.843,20 1.893,36 989,54 16.226,25 22.765,77 30.634,76 67,00 2.062,62 – 1.212,61 25.000,00 522.169,56
Jagdkarten Jagdkartenbeitrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haftpflichtversicherungen . . . . . . . . . . . . Unfallversicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
198.504,16 99.765,00 52.352,00 350.621,16
JAGDWIRTSCHAFT Aktionen – Projekte Fremdleistungen Molinari . . . . . . . . . . . . . Ust zu Fremdleistungen Molinari . . . . . . . Aktion Wiedehopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steinwildhegegemeinschaft . . . . . . . . . . . Aktionen, Projekte div. . . . . . . . . . . . . . . . .
25.266,67 5.053,33 9.737,28 8.180,00 17.534,72 65.772,00
Wildforschung Fonds der ZÖLJV (Dachverb. ‚Jagd Österr.‘) 25.768,00 Wilduntersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 273,16 26.041,16
JAGDLICHE AUS- UND FORTBILDUNG Aus- und Fortbildung Druckosten Skripten, and. Lernbehelfe . Fortbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufsjäger – Ausbildung/Exkursion . . . Jagdhornblasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chor der Kärntner Jägerschaft . . . . . . . . . Brauchtum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurse, Seminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jägerwallfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brauchtum, Veranstaltungen . . . . . . . . . . . Fachtagungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27.925,78 16.760,41 260,00 8.031,37 2.180,19 4.395,44 5.909,18 4.400,07 663,88 414,36 70.940,68
JAGDHUNDEWESEN Aufwendungen Bereichshundestationen . . . . . . . . . . . . . . . Prüfungsbeiträge/DAE . . . . . . . . . . . . . . . DAE/Subventionen (Jagdhundew.) . . . . .
4.125,60 12.200,00 1.670,00 17.995,60
WAFFEN- UND SCHIESSWESEN Aufwendungen Disposition Schießreferent . . . . . . . . . . . .
16.894,35 16.894,35
JAGDRECHT UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Jagdrecht Rechtsberatung/Jagdgesetz . . . . . . . . . . . . Disz.Anwalt, Beisitzer, Disz.Senate . . . . . Wildwarnreflektoren, Wildwarnsysteme . Wildschadenverhütung . . . . . . . . . . . . . . .
Öffentlichkeitsarbeit Projekt Wald-Wild-Schule . . . . . . . . . . . . Veranstaltung Friesach ‚Wohnz. Natur‘ . . Fachliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zeitungen und Zeitschriften . . . . . . . . . . .
8.114,04 352,08 29.824,80 25.000,00 63.290,92
12.603,43 1.793,67 159,07 2.198,22
FINANZGEBARUNG Printmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Messen und Ausstellungen . . . . . . . . . . . . Öffentliche Auftritte . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vollversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konferenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LJM-Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AGJSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonst. Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitteilungsblatt Werbeabgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Porto Mitteilungsblatt . . . . . . . . . . . . . . . . Druckkosten Mitteilungsblatt . . . . . . . . .
Nr. 244/2019
2.041,20 2.721,00 13.712,04 10.691,33 19.643,32 250,00 5.405,13 16.011,82 87.230,23
3.604,04 43.069,53 90.117,54 136.791,11
MAGEREGGER STRASSE 175 – 179 Jägerhof Schloss Mageregg Instandhaltungen sonstige . . . . . . . . . . . . Betriebskosten 20% . . . . . . . . . . . . . . . . . . Betriebskosten 10% . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strom Jägerhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gas und Heizöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Versicherungen, Gebühren u.a. Schloss . .
Landesgeschäftsstelle Reinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Instandhaltung sonstige . . . . . . . . . . . . . . Instandhaltung Lds.Gesch.Stelle . . . . . . . Strom Verwaltungsgeb. . . . . . . . . . . . . . . . .
1.513,49 2.260,92 633,40 855,77 990,96 14.495,73 10.211,47 30.961,74
1.526,28 319,70 468,82 4.147,70 6.462,50
Sachbereich Abschr.geringw.Wirtschaftsgüter KSt2 . . Feste Gebühr an FA f. Gebühren . . . . . . . Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung Verwaltung . . . . . . PKW Aufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weiterl. Ktn. Landesreg. aus Vorjahren . . Aufwandsentschädigung (gem. § 39/1) . . Betriebskosten Verwaltung . . . . . . . . . . . . Reisekosten Sekretäre Verwaltung . . . . . . Telefon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Porto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mietaufwand Bezirke . . . . . . . . . . . . . . . . . Miete Kopierer/and. Geräte BGSt. . . . . . . Sonstiger Aufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ktn. Jagdaufseherverband (aus Jagdabg.) EDV-Aufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Drucksorten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Büromaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Druckkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fachliteratur Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . Aufsichtsjäger, Berufsjäger . . . . . . . . . . . . Haftpflichtversicherung Jagdgastkarten . Bankspesen u. Bankzinsen BGSt. u. Verw. Bezirksgruppe Feldkirchen . . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe Hermagor . . . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe Klagenfurt . . . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe St. Veit/Glan . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe Spittal/Drau . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe Villach . . . . . . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe Völkermarkt . . . . . . . . . . . Bezirksgruppe Wolfsberg . . . . . . . . . . . . . . Schießsubvention Bezirksgruppen . . . . . .
Kärntner Jäger
413,98 17.819,10 232,92 1.800,00 4.734,07 – 188,84 97.661,52 14.280,25 7.464,68 13.427,51 18.386,90 35.033,22 16.254,06 531,22 16.872,96 4.004,02 2.292,00 4.827,95 3.614,84 2.926,03 5.364,54 9.012,00 7.214,84 3.422,50 9.360,44 2.794,53 5.882,26 16.512,64 5.987,94 4.383,34 8.644,00 2.492,40 343.459,82
WILDPARK Personalbereich Gehälter Wildpark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dot. Rückst.n.kons.Urlaub Wildpark . . . . Dot. Rückst. Zeitguthaben Arbeiter . . . . . Dot. Abfertigungsrückst. Wildpark . . . . . Gesetzlicher Sozialaufwand Wildpark . . Dienstgeberbeitrag Wildpark . . . . . . . . . .
Sachbereich Instandhaltung Park . . . . . . . . . . . . . . . . . Futtermittel/Tierärztl. Betreuung . . . . . .
45.410,11 2.695,64 – 343,56 – 8.139,32 9.381,15 1.771,02 50.775,04
351,10 5.070,05 5.421,15
VERWALTUNG Personalbereich Gehälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitarbeitervorsorgebeiträge Angestellte . Gesetzlicher Sozialaufwand . . . . . . . . . . . Dienstgeberbeitrag Verwaltung . . . . . . . .
429.521,11 5.793,04 65.327,25 14.568,58 515.209,98
WILDÖKOLOGISCHE RAUMPLANUNG Personalbereich Gehälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitarbeitervorsorgebeiträge Angestellte . Gesetzlicher Sozialaufwand . . . . . . . . . . . Dienstgeberbeitrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sachbereich EDV-Kosten (inkl. Wartung) . . . . . . . . . . . Reisekosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Büromaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung . . . . . . . . . . . . . . . . Wildökologische Raumplanung . . . . . . . .
Summe Ausgaben (Aufwendungen) . . . . . . . Jahresergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
111.711,99 1.999,92 22.833,66 5.097,90 141.643,47
1.072,80 1.264,10 369,67 1.598,34 348,00 10.534,52 15.187,43
2.761.532,23 – 48.573,14
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Kärntner Jäger
Nr. 244/2019
Tätigkeitsbericht
–
Jagdwesen
Foto: Dr. H. Zeiler
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Nr. 244/2019
Kärntner Jäger
Berichte zum Landesjägertag 2019 Zeitgerecht vor der Vollversammlung veröffentlichen wir die Berichte der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter. Diese Berichte werden daher beim Landesjägertag entfallen, die Referentinnen und Referenten stehen aber für Anfragen und Auskünfte zur Verfügung. Die vorliegende Ausgabe des „Kärntner Jäger“ stellt gleichzeitig den nach § 91 Abs. 9 K-JG 2000, LGBl. Nr. 21/2000, zuletzt geändert durch LGBl. Nr. 49/2018, alle zwei Jahre zu erstattenden
Tätigkeitsbericht des Landesvorstandes dar, der dem Kärntner Landtag im Wege der Landesregierung zur Kenntnis zu übermitteln ist. Es wird damit dem Grundsatz der Kostenersparnis Rechnung getragen, da sich dadurch ein gesonderter Druck eines Berichtes erübrigt. Auf diese Weise wird auch am besten der gesetzlich geforderte Überblick über den Stand des Jagdwesens in Kärnten vermittelt.
Tätigkeitsbericht der Landesgeschäftsstelle GF MAG. FREYDIS BURGSTALLER-GRADENEGGER, MBA
ANMERKUNG Der Bericht zum Landesjägertag umfasst in den Fachbereichen schwerpunktmäßig den Zeitraum April 2018 bis März 2019 (Redaktionsschluss). Statistische Angaben beziehen sich – wie auch schon in den vergangenen Jahren – mit dem Ziel der Vergleichbarkeit auf den Jahreszeitraum 1.1. bis 31.12.2018.
VORWORT Das Berichtsjahr 2018 war von vielschichtigen Aufgaben geprägt. Gleich im Jänner 2018 hatte die Kärntner Jägerschaft die Ehre, den Ball des Grünen Kreuzes in der Wiener Hofburg mitzugestalten und fand der Eröffnungsbeitrag unter dem Motto „Kärntner Jagdkultur im Kreis dreier Länder“ größten Anklang. Weiterer besonderer Höhepunkt aus jagdkultureller Sicht war 2018 mit Sicherheit die Verleihung des Titels „Botschafter der Volkskultur“ an die Kärntner Jägerschaft.
Bienen durften im Schlosspark Mageregg einziehen, was auf positives mediales Echo stieß. Sie dürfen auch das im Schlosspark neu errichtete „Hubertusplatzerl“ umkreisen. In der jagdlichen Dauer-Ausstellung Friesach wurde in Kooperation mit dem Landesmuseum Kärnten eine Schmetterlings-Sonderausstellung eröffnet und im Juni zog eine Vernissage des großen Tierund Jagdmalers Hubert Weidinger 1.000 interessierte Besucherinnen und Besucher nach Mageregg. Fachliche Themenschwerpunkte lagen 2018 v.a. auf der Umsetzung und Anwendung des novellierten Jagdgesetzes und der zu erlassenden Verordnungen, wobei hier vor allem die umfangreiche, evaluierte Verordnung des Wildökologischen Raumplanes zu erwähnen ist. Fragen zur Wildstandsreduktion und damit im Zusammenhang die Modifikation der Abschussrichtlinien standen des Weiteren im Mittelpunkt. Darüber legen sich immer stärker der Spannungsbogen „Wildtier-Lebensraum-Mensch“
bei unterschiedlichen Interessenlagen und die Konflikte mit invasiven und wiedereinwandernden Arten. Die neu geschaffene Möglichkeit der Fischotterregulierung sowie der Wildschadensfonds seien in diesem Kontext nur angeführt. Die Mitglieder wurden laufend über die Entwicklung der Afrikanischen Schweinepest und einschlägige Sicherheitsmaßnahmen informiert. Rechtlich stand die Waffengesetz-Novelle, welche in großen Teilen am 1. Jänner des heurigen Jahres in Kraft getreten ist, im Fokus. Auf Landesebene waren es Interpretationsfragen zur K-JG-Novelle aber auch die Grundlagenarbeiten für die Abschussplanung 2019/ 2020. Zudem warfen bereits die Jagdgebietsfeststellungen ihre Schatten voraus. Gründliche Vorbereitung erforderte auch schon im Jahr 2018 das heurige Wahljahr. 2018 war – stellvertretend für viele andere verstorbene Mitglieder – das Ableben von Ehrenmitglied und Ehren-Bezirksjägermeister Ing. Hubert Polster sowie dem Ehrenmitglied BJM-Stv. a.D. Fritz Koch zu betrauern.
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DIE JAGD IN ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN Der Mitgliederstand betrug zum 31.12.2018 13.027, darunter 1.781 (beeidete) Jagdschutzorgane. Unter den Mitgliedern liegt der Frauenanteil bei 13,7%, in der Funktionärsebene bei 1,9% (Stand 31.12.2018). Unter den Anfang 2019 133 neu gewählten Hegeringleitern findet sich keine Frau, in HRLStellvertreterfunktion ist der Frauenanteil von 2 auf nunmehr 6 gestiegen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kärntner Jägerschaft weisen einen Frauenanteil von 84,2% auf. Das Landesgebiet gliedert sich in 486 Gemeinde- und 1.228 Eigenjagdgebiete, die Aufteilung von Eigenjagd- und Gemeindejagdgebieten stellt sich in den Jagdbezirken wie folgt dar: Bezirk
„Hahn im Korb“ Wildbiologe Mag. Muralt mit GF Mag. Burgstaller-Gradenegger, MBA und Damenteam
Die Kärntner Jägerschaft ist in ihrer Organisationsstruktur in 8 Jagdbezirke und – nach einer Hegeringzusammenlegung Anfang 2019 – in 133 Hegeringe gegliedert.
Art Eigenjagd
Hermagor
Gemeindejagd
Spittal an der Drau
Villach
Völkermarkt
Feldkirchen
81.219,94
45
23.282,64
Gemeindejagd
39
65.409,41
Summe
84
88.692,05
Eigenjagd
266
69.809,27
Gemeindejagd
108
79.722,95
Summe
374
149.532,22
Eigenjagd
439
166.214,81
Gemeindejagd
97
109.518,83
Summe
536
275.733,64
Eigenjagd
107
36.897,72
Gemeindejagd
63
77.099,10
Summe
170
113.996,82
Eigenjagd
87
27.108,16
Gemeindejagd
53
63.131,92
140
90.240,08
Eigenjagd
89
29.846,93
Gemeindejagd
56
66.884,17
Summe
145
96.731,10
Eigenjagd
74
17.200,36
Gemeindejagd
31
38.758,00
Summe
105
55.958,36
1.228
412.399,30
Gemeindejagd
486
539.704,91
Summe
1.714
952.104,21
Eigenjagd Kärnten
42.039,41 39.180,53
Summe Wolfsberg
121 39
Eigenjagd
St. Veit an der Glan
Gesamtfläche ha
160
Summe Klagenfurt
Anzahl
PRÜFUNGSWESEN / AUSUND WEITERBILDUNG / BILDUNGSPLATTFORM Zur Jagdprüfung 2018 haben sich insgesamt 502 Kandidatinnen und Kandidaten angemeldet. Von diesen sind zum Frühjahrsprüfungstermin 282 und zum Sommerprüfungstermin 125 angetreten. Insgesamt haben 76,7% (312 Personen) die Prüfung bestanden. Zur Beizjagdprüfung sind im Jahr 2018 29 Kandidatinnen und Kandidaten angetreten und haben diese die Prüfung auch bestanden, was eine Erfolgsquote von 100% bedeutet. Unter den Prüflingen befinden sich regelmäßig auch Personen aus anderen Bundesländern. Zu den von der Kärntner Jägerschaft organisierten Jagdaufseherprüfungen sind im Jahr 2018 von 65 angemeldeten Personen 61 angetreten und haben 55 (90%) die Prüfung bestanden. Im Jahr 2018 ist ein Kandidat zur Berufsjägerprüfung angetreten und hat diese auch bestanden. Ende Juni erhielten die stolzen Jungjägerinnen und Jungjäger, die Jagdaufseherinnen und Jagdaufseher sowie ein Berufsjäger in gewohnt festlichem Rahmen unter Anwesenheit des neuen Jagdreferenten, LR Martin Gruber, ihre Prüfungszeugnisse in Mageregg. Auch 2019 startete die Kärntner Jägerschaft das neue Arbeitsjahr traditionell mit dem Anfang Jänner
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Nr. 244/2019
Kärntner Jäger
Kärntenkarte mit Darstellung der Eigen- und Gemeindejagden in den 8 Jagdbezirken
in Mageregg abgehaltenen 19. Hegeringleitertag, der wie immer von der Landesgeschäftsstelle organisiert wurde und diesmal ganz im Zeichen der bevorstehenden Abschussplanung 2019/2020 stand. Weiters fanden Referate unter den Titeln „Neues Waffengesetz – Relevantes aus jagdlicher Sicht“, „Aktuelles von der Wolfsfront“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“ großes Interesse. Besonders erfreulich war der zu verzeichnende Besucherrekord. Die Landesgeschäftsstelle hat
sämtliche Bildungsplattform-Veranstaltungen mitgestaltet, organisiert bzw. administrativ unterstützt. Insgesamt haben im Jahr 2018 ca. 1.000 Personen die angebotenen Veranstaltungen besucht und u.a. Vorträge zum neuen Kärntner Jagdgesetz, zum Niederwild und zum Schalldämpfer gehört. Schießveranstaltungen (Flintenschießen, Schießen für JägerInnen 60+) sowie Kurse nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz rundeten das Weiterbildungsprogramm ab. Ebenfalls un-
ter dem Dach der Bildungsplattform firmierten Veranstaltungen zu den Themen „Schwarzwild – Jagen und Plagen“ und „Mensch und Hund – eine Freundschaft“ im Schlossmuseum Möderndorf, organisiert von der Bezirksgeschäftsstelle Hermagor. Einige Weiterbildungs-Veranstaltungen wurden in Kooperation mit den Fachausschüssen durchgeführt, wie beispielsweise die Niederwild-Stammtische, Schießfortbildungen, darunter auch das Jugendschießseminar, sowie zwei ganztägige Fallenstellerkurse.
DISZIPLINARGERICHTSBARKEIT
Die Referentin und Referenten am HRL-Tag
Im Jahr 2018 wurden vom Disziplinaranwalt an den Disziplinarrat 63 Übertretungen zur Anzeige gebracht. Davon wurden 47 Verfahren eingestellt und 2 Verfahren mit Schuldspruch (jeweils einfacher Verweis) beendet. Es befinden sich noch 14 Disziplinarakte in Bearbeitung. Die nach den Statuten vorgesehene Veröffentlichung von Disziplinarerkenntnissen unter Namensnennung muss derzeit aus datenschutzrechtlichen Gründen unterbleiben.
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Kärntner Jäger
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FINANZEINSATZ FÜR REVIERGESTALTUNG UND NATURSCHUTZ / WILDÖKOLOGISCHE MASSNAHMEN Im Jahr 2018 wurden von der Kärntner Jägerschaft 99 Ökomaßnahmen-Projekte (davon 41 Neuanträge) mit einer Gesamtsumme von € 48.359,77 gefördert. Winterbegrünungsflächen wurden in einem Ausmaß von 193ha, Wildverbissschutzmittel mit einem Betrag von € 42.193,80 gefördert. Die Wildmarkierungsaktion erfolgte über die Ausgabe von Wildmarken der Farbe blau. Von den noch ausstehenden Auerwild-Projektanträgen wurden 2018 3 Projekte vom Fachausschuss für Reviergestaltung und Naturschutz finalisiert und mit einem Gesamtzuschuss in Höhe von € 3.913 gefördert. Der Naturschutzbund / Landesgruppe Kärnten wurde durch die Beiträge von Kärntens Jägerinnen und Jägern im Jahr 2018 mit insgesamt € 48.131,76 unterstützt.
WILDWARNEINRICHTUNGEN Im Jahr 2018 wurden – mit finanzieller Unterstützung des Landes Kärnten – weitere Straßenabschnitte in das Wildwarnerprojekt der Kärntner Jägerschaft aufgenommen und zusätzlich 27,6 km mit Wildwarnern versehen. In Summe sind derzeit 159,1 Straßenkilometer in 96 Jagdgebieten mit Wildwarneinrichtungen ausgestattet; die Mittel reichen jedoch bei Weitem nicht aus, um alle erforderlichen Strecken mit den Geräten auszurüsten.
JAGDRECHT Im Jahr 2018 konnte eine kurzkommentierte Textfassung des Kärntner Jagdgesetzes herausgegeben werden. Überhaupt nahmen die Jagdgesetz-Novelle und einschlägige Schulungen, die in ganz Kärnten nicht nur für alle Mitglieder, sondern auch speziell für die JagdaufseherInnen durchgeführt wurden, sowie Anfragen im Hinblick auf die Interpretation des novellierten Jagdgesetzes breiten Raum ein.
Es liegt in der Natur einer Novelle, dass sich die eine oder andere Interpretationsfrage erst im Rahmen der praktischen Anwendung ergibt. Die mit der K-JG- Novelle eingeführte Einzel-Abschuss-Meldepflicht für Murmeltiere und Waldschnepfen erzeugt Mehraufwand, der durch eine summierte Dokumentation in der Wildnachweisung ersetzt werden könnte, zumal sich an der Genauigkeit der Aufzeichnung nichts ändern würde. Foto: D. Streitmaier
Umfassende Vorbereitungsarbeit erforderten die aufgrund der Novelle zu erlassenden Verordnungen, von den Formularen für die Abschussmeldung, die Abschusslisten, die Jagderlaubnisscheine, die Jagdkarten und Jagdgastkarten bis hin zur neuen Verordnung der Abschussrichtlinien und des wildökologischen Raumplanes. Die nach den neuen Abschussmeldungen vorgesehene Altersschätzung soll für den Jagdausübungsberechtigten auf die Schätzung des Tier-Alters beschränkt werden, da alle anderen, für die Wildbestandserhebung erforderlichen Altersbewertungen (für Hirsche, Gamsböcke und -geißen) in sämtlichen Jagdbezirken im Rahmen der Hegeschauen erfolgen und sich damit eine nachträgliche Korrektur erübrigen würde. Eine dementsprechende VO-Änderung soll noch vor Aufgehen der Schusszeit auf den Weg gebracht werden. Im Jahr 2018 wurden kärntenweit auch wieder die Hegeringleiter-Arbeitsgespräche mit den Landesjägermeistern und der Geschäftsführerin durchgeführt. Diese haben sich mittlerweile zu bestens angenommenen Plattformen entwickelt, um im kleinen Rahmen Probleme zu erörtern, Diskussionen zu führen, aber auch Rechtsfragen in der täglichen Aufgabenstellung zu beantworten. Rechtliche Beratung und die Erteilung von Rechtsauskünften für Funktionäre, Fachausschüsse und Mitglieder, aber auch Nicht-Mitglieder stellen unvermindert zeitaufwendige Aufgabenschwerpunk-
te dar. Die Nachfrage konnte angesichts der bestehenden Aufgabenfülle nicht immer gedeckt werden. Fachbeiträge wurden regelmäßig im Mitteilungsblatt aber auch zum Beispiel im „Kärntner Bauer“ veröffentlicht. Besondere Schwerpunkte bildeten dabei die Themen „Hegeringzugehörigkeit“, gültige Jagdkarte, Verordnungen aufgrund der Jagdgesetznovelle, Wahlen, Abschussplanung 2019/2020 und die Waffengesetz-Novelle.
Fachvorträge Referate wurden anlässlich zweier Fischotter-Schulungskurse mit 157 interessierten Jägerinnen und Jägern, der Jagdgesetz-Novelle, der Ausbildung der Forstschutzorgane in der FAST Ossiach, aber auch beispielsweise bei der Internationalen Jagdkonferenz in Liechtenstein zum Thema „Bär, Luchs, Wolf, Fischotter im Spannungsfeld von EU-Recht und innerstaatlichen Herausforderungen“ gehalten. Vorträge im Ausbildungsprogramm der Waldpädagoginnen und Waldpädagogen, zur Waffengesetznovelle vor den künftigen Jagdwirten des BOKU-Lehrganges sowie an der Verwaltungsakademie zum Thema Jagdgebietsfeststellungen rundeten die wissensvermittelnde Tätigkeit ab. In Kooperation mit der Landwirtschaftskammer wurden von der Geschäftsführerin gemeinsam mit dem Wildbiologen 12 Schulungstermine für Jagdverwaltungsbeiräte abgehalten, an denen in Summe über 1.000 Personen teilgenommen haben: Mit Blick auf die österreichweite
TÄT I G K E I T S B E R I C H T Diskussion um Fragen der Abschussplanung wurde dargelegt, dass es angesichts unterschiedlicher Interessenlagen und Lebensraumeinflüsse keine Patentrezepte gibt und „die eine beste Abschussplanung“ nicht existiert, weil Abschusspläne in erster Linie an Hand regionaler Gegebenheiten erstellt werden müssen. Im Sinne einer echten Wildökologischen Raumplanung und nachhaltiger Problemlösungen wurde vermittelt, dass es zu kurz greift, nur auf zwei Parameter, nämlich die Abschusszahlen und Wildschäden abzustellen. Dichte und Verteilung des Wildes – vor allem vor dem Hintergrund der Naturnutzungsintensität – spielen ebenso eine Rolle wie unterschiedliche Schadenstoleranz und vor allem der Lebensraum selbst, der aus dem Blickwinkel der Geeignetheit für das Wild, betriebswirtschaftlicher Interessen, des öffentlichen Interesses aber auch der Möglichkeiten einer Bejagbarkeit betrachtet werden kann. Anhand von Beispielen wurden die neuen Zielsetzungen des Gesetzgebers, die seitens der Kärntner Jägerschaft im Wege der Abschussrichtlinien geschaffenen Instrumente zur Wildstandsreduktion und die Komplexität der Abschussplanung mit ihren inhaltlichen Herausforderungen dargelegt. Angesichts des engen Zeitfensters für die Abschussplanung für Jagdausübungsberechtigte, Hegeringleiter, Bezirksjägermeister, Jagdverwaltungsbeiräte sowie Bezirks- und Landesjagdbeirat wurden verfahrensökonomisch sinnvolle Lösungsansätze aufgezeigt. Erörtert wurde das Modell zur Berechnung des Wildbestandes, wie es vom Rechnungshof gefordert worden ist. Auch das Instrument des „Mindestabschusses“, die sogenannten „Gemeinsamen Abschüsse“ und der „Zusätzliche Abschuss“ wurden näher erklärt. Erläutert wurden aber auch Maßnahmen, mit denen Grundeigentümer positive Schritte in Richtung Lebensraumdiversität und Vermeidung/Verminderung von Wildschäden setzen können, wie vor allem forstliche Maßnahmen. Auf das Problem von ungezäunten Silagelagern wurde eindringlich hingewiesen und die diesbezüg-
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lichen Fördermöglichkeiten durch die Kärntner Jägerschaft dargelegt. Die Bedeutung guter Kommunikation zwischen Jägern und Grundeigentümern wurde hervorgehoben, vor allem in jenen Fällen, in welchen die Bejagbarkeit z.B. als Folge von Sturmschäden und damit einhergehenden großflächigen Wiederaufforstungen mit den nachwachsenden Kulturen zunehmend schwieriger wird. Hier können z.B. im Einvernehmen mit den Grundeigentümern angelegte SchussSchneisen Abhilfe schaffen. In regelmäßigen Jour-fixe-Gesprächen mit der Aufsichtsbehörde wurden diverse Rechtsfragen erörtert. Offen ist derzeit noch die Vorgangsweise zur Abwicklung von Wildschäden durch ganzjährig geschontes Wild im Lichte des am 1. Jänner 2019 in Kraft getretenen Wildschadensfondsgesetzes. Für Großräuberschäden kam im Jahr 2018 kulanzhalber noch die Versicherung der Kärntner Jägerschaft auf und wird auch bis dato der Wildbiologe der Kärntner Jägerschaft für Schadensbegutachtungen zur Verfügung gestellt. Im Oktober 2018 fand eine letzte Sitzung der KOST (länderübergreifende Koordinierungsstelle für Bär, Luchs, Wolf) in der bisherigen Form in Mageregg statt, sie befasste sich mit den Großräubern aber auch dem Goldschakal. Diese Institution wurde nunmehr vom „Österreich-
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zentrum Bär, Luchs, Wolf“, welches an der HBLA in Raumberg-Gumpenstein angesiedelt ist, abgelöst. Im Rahmen des Forst & JagdDialogs wurde gemeinsam mit dem Co-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe 3 eine Analyse der Jagdgesetze mit Blickwinkel auf die Novellen aber auch auf die Abschussplanung in den Bundesländern vorgenommen. Auf internationaler Ebene erfolgte in Delegiertenfunktion auf Ersuchen der LandesjägermeisterKonferenz die Teilnahme an der Mitgliederversammlung und an der Juristenarbeitsgruppe der FACE mit dem Thema Umsetzung der FFH-Richtlinie.
VERWALTUNG Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Jahr 2018 das Bildungsangebot der Verwaltungsakademie des Landes Kärnten in Anspruch genommen. Im Rahmen zweier „großer Dienstbesprechungen“ wurden fachspezifische Problemstellungen erörtert, war aber auch dem Thema Datenschutz entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen. Darüber hinaus gab es in der Landesgeschäftsstelle „kleine Dienstbesprechungen“. Aufgrund eines längeren Krankenstandes und einer Frühkarenz im Office-Bereich war das Team der Landesgeschäftsstelle stark gefor-
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se tagesaktuell zu halten, bindet Ressourcen. Auch Bekanntgaben von Daten aus dem von der Kärntner Jägerschaft geführten Jagdkataster an die Landesregierung und die Bezirksverwaltungsbehörden stellen laufende Tätigkeiten dar.
WILDPARK
dert und mussten teilweise bereits geplante Urlaube hintangestellt werden. Mitte April 2018 endete das befristete Dienstverhältnis der WÖRP-Mitarbeiterin (Karenzvertretung) und erfolgte mit Rückkehr der Assistentin der Geschäftsführung aus der Karenz eine interne Personalrestrukturierung. Nach einem umfangreichen Bewerbungsauswahlverfahren konnte auch der Office-Bereich der Landesgeschäftsstelle mit einer Karenzvertretung nachbesetzt werden. Das 25-jährige Dienstjubiläum des langjährigen Mitarbeiters der Landesgeschäftsstelle, Wildparkverwalter Wildmeister h.c. Gerald Eberl, wurde feierlich gewürdigt. Das EDV-Programm JIS-Kärnten befindet sich im fünften Jahr
seiner Anwendung und bewährt sich weiterhin bestens. Anregungen aus der Praxis wurden, soweit technisch möglich, regelmäßig umgesetzt. Aufgrund der Jagdgesetz-Novelle waren auch umfangreiche Neuprogrammierungen erforderlich. Administrative Arbeiten nehmen in der Landesgeschäftsstelle weiterhin breiten Raum ein, unter anderem wurden sämtliche Teilnahmen an Veranstaltungen, Konferenzen, Landesausschuss- und Landesvorstandssitzungen sowie Fachausschusssitzungen und die WÖRP-Ausschusssitzungen fachlich vorbereitet, organisiert und administriert. Die Aktualisierung der Mitglieder-Daten von 13.000 Jägerinnen und Jägern mit dem Anspruch, die-
Der derzeitige Wildbestand beträgt 40 Stück Dam- und 13 Stück Rotwild. Für über 3.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr stellen sie die Attraktion des Wildparks bei freiem Eintritt dar. Zum Verweilen lädt nunmehr auch das neu entstandene „Hubertusplatzerl“ ein (s. S. 34ff). Im Berichtsjahr besuchten ca. 600 Kinder, aufgeteilt auf rund 30 Schulklassen, bzw. Kindergartengruppen sowie einige Pensionistengruppen unter fachkundiger Führung von Wildparkverwalter Wildmeister h.c. Gerald Eberl den Wildpark Schloss Mageregg. Bereichert wird der Park seit 2018 durch einige Bienenstöcke. Dem Verein „Stadtbienen Klagenfurt“ wurde es ermöglicht, für interessierte Imkerinnen und Imker Schulungskurse abzuhalten. Die Biene als Bioindikator hat mit dem Wild mehr gemeinsam als man vordergründig annehmen würde, vor allem im Hinblick auf die Bedeutung der Lebensraumqualität. Abgesehen davon konnte erstmals, wenngleich in bescheidener Menge,
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Foto: Verena Polzer/WOCHE Klagenfurt
im Jahr 2018 „Mageregger Honig“ geerntet werden.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Der „Kärntner Jäger“ ist – neben „Jagdinfo-Online“ für Bezirksjägermeister und Hegeringleiter – die wichtigste interne Informationsschiene der Kärntner Jägerschaft. Entsprechend den neuen österreichweiten Markenbotschaften wird unter anderem dem Thema Wildbret breiter Raum eingeräumt und findet die neue Serie Feecilia im „Kärntner Jäger“ bei den Leserinnen und Lesern großen Anklang. Die Homepage der Kärntner Jägerschaft www.kaerntner-jaegerschaft.at verzeichnete im Jahr 2017 89.319 Aufrufe und im Jahr 2018 90.828. Es konnte also ein Plus von
1.509 Zugriffen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Insgesamt wurden bei diesen 90.828 Sitzungen 272.867 Seiten aufgerufen. Das entspricht 3 Seiten pro Besuch. Die Website wurde 2017 173-mal mit neuen Inhalten befüllt, ein Jahr danach wurden 450 Inhalte neu veröffentlicht. Typische Inhalte waren Veranstaltungen, Anträge, gesetzliche Informationen und Termine sowie die neuen Verordnungen. Die Besucher konnten somit mehrmals wöchentlich neue Informationen auf der Homepage finden. Gibt man in der Suchmaschine Google die Suchwörter „Jagd Kärnten“ ein, erscheint die Homepage der Kärntner Jägerschaft an erster Stelle. Die meisten Anwender erreichten die Website über Suchmaschinen. Auch im Jahr 2018 fand die jagd-
Kärntner Jäger
liche Dauer-Ausstellung der Kärntner Jägerschaft „WOHNZIMMER NATUR – Mensch-Wild-Wald Lebensfreude“ ihre erfolgreiche Fortsetzung. Kinder wie Erwachsene erhalten in den Räumlichkeiten des Getreidespeichers des Fürstenhofes Friesach Einblicke in die Vielfalt und Lebensräume von Kärntens Wildtieren. Lebensgewohnheiten und Tierlaute lassen Interessierte staunen und das eine oder andere „Geräusch“ auch zuordnen. Im Jahr 2018 fand eine Sonderausstellung in Kooperation mit dem Landesmuseum Kärnten statt. Mitte Juni konnte die Ausstellung, bei der Schmetterlinge im Mittelpunkt stehen, unter der Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und Funktionäre eröffnet werden. Die bunte Vielfalt der Schmetterlinge sowie die Dauerausstellung kann von 1. Mai bis 31. Oktober täglich von 9 bis 16 Uhr besucht werden.
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ordentliche Landesvorstandssitzungen statt. Der Landesvorstand hat unter Vorsitz des Landesjägermeisters alle erforderlichen Beschlüsse in finanziellen Angelegenheiten gefasst und 140 Bescheide über die Anerkennung der Gleichwertigkeit von Jagdprüfungen erlassen.
Eine wichtige Schiene der Öffentlichkeitsarbeit bildet die redaktionelle Begleitung der Kooperation mit der Volksschulzeitung „Mini-Max“. Die im „Kärntner Jäger“ veröffentlichten Beiträge werden von den Jägerinnen und Jägern, welche im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, gerne als fachliche Grundlage bzw. Themen-Anregung herangezogen. In der Schülerzeitung „MiniMax“ wurden im Berichtszeitraum folgende Fachthemen behandelt: u Nahrung & Losung u Das große JAGD-Gewinnspiel u Bär, Luchs & Wolf u Klassenausflug in den Schlosspark Mageregg u Die PILZE in unseren Wäldern u 3. November: HUBERTUSTAG u Die AUSRÜSTUNG eines Jägers u JAGDHUNDE: treue Gehilfen/ 1. Teil u JAGDHUNDE: treue Gehilfen/ 2. Teil Die Kooperation fand Mitte Juni 2018 ihren alljährlichen Abschluss und Höhepunkt mit dem Empfang der 3. Klasse der VS Metnitz, die das Gewinnspiel gewonnen hatte. Die Schülerinnen und Schüler verbrachten einen unvergesslichen Vormittag im Schlosspark Mageregg. Laufende Medienanalyse gehörte 2018 ebenso zum Teil der Öffentlichkeitsarbeit durch die Landesgeschäftsstelle wie die Beantwortung
von Medienanfragen zu unterschiedlichsten Themenbereichen, wobei mit Sicherheit der Hunderissfall auf der Turrach und die Wolfssichtungen 2019 im Bezirk Hermagor prominentesten Raum einnahmen. Eine Kooperation mit der „Kärntner Woche“ rundete das Öffentlichkeitsarbeitsprogramm im Rahmen der gegebenen Ressourcen ab. Der Dachverband „Jagd Österreich“ liefert in Ergänzung einen österreichweiten Pressespiegel. Die konkrete Ausformung seiner Unterstützung im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit der Landesjagdverbände befindet sich noch im Entwicklungsprozess; das AgendaSetting der Landesjagdverbände wird aber bereits durch österreichweite Presseaussendungen des Dachverbandes ergänzt. Positiv zu erwähnen ist auch die mit den Bezirken hervorragend funktionierende Krisenkommunikation in Anlassfällen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden vom Wildbiologen der Kärntner Jägerschaft Vorträge auch für Nicht-Jäger gehalten, darunter z.B. ein Vortrag über die Jagd in Kärnten für eine japanische Delegation.
DIE TÄTIGKEIT DER ORGANE Im Jahr 2018 fanden insgesamt 4
Der Landesausschuss hat insgesamt 4 Sitzungen mit folgenden Themenschwerpunkten abgehalten: K-JG - Novelle, WÖRP, Freihaltezonen, Bibermonitoring, Wildschadensfondgesetz, DatenschutzGrundverordnung, Waffengesetz, Hegering-Zugehörigkeit und Wahlen 2019, Öffentlichkeitsarbeit, Homepage der Kärntner Jägerschaft, Wolf und Goldschakal, Dachverband und Dachmarke „Jagd Österreich“, Forst & JagdDialog, FACE und Brüssel. Der Landesjägermeister hat im Berichtszeitraum 2018 die Kärntner Jägerschaft nach innen und außen vertreten, wie es im Kärntner Jagdgesetz vorgesehen ist. So hat er als Vorsitzender des Vorstandes und des Landesausschusses der Kärntner Jägerschaft sowie des Landesjagdbeirates, des WÖRP-Ausschusses und der Bezirksjägermeisterkonferenz über 30 Sitzungen geleitet, und hat an nahezu allen Fachausschusssitzungen teilgenommen. Der Landesjägermeister war 2018 Vorsitzender der Landesjägermeisterkonferenz, somit des Dachverbandes „Jagd Österreich“ und hatte hier die Aufgabe, dessen Struktur aufzubauen und die Kontakte zu den jagdlich relevanten Institutionen im In- und Ausland herzustellen. Damit war er Vorsitzender der Landesjägermeisterkonferenz, der Delegiertenkonferenz sowie Leiter der Jagd-Delegation im Forst & Jagd-Dialog, mit über 20 Sitzungen, Zusammenkünften und Konferenzen. Im Berichtsjahr erlangte das neue Jagdgesetz seine Gültigkeit, was mit einer Vielzahl an Besprechungen des Landesjägermeisters verbunden war. Der direkte und permanente Kontakt mit dem Landesjagdreferenten gehörte ebenso zu seinen Aufgaben wie die direkte
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Zusammenarbeit mit den Behörden unseres Landes. Auch die Wahrnehmung internationaler Termine, wie die AGJSOTagung, die Internationale Jagdkonferenz, die Österreichische Jägertagung und die Generalversammlung der FACE in Brüssel gehörte zu seiner Aufgabe. Weit über 100 Termine wurden vom Landesjägermeister wahrgenommen, er hielt mehrere Vorträge im In- und Ausland und konnte auch eine große Anzahl wichtigster Persönlichkeiten im Laufe des Jahres 2018 in Schloss Mageregg begrüßen. Der Landesjägermeister nahm solche Termine auch dazu wahr, um sich in dieser Funktion nach 20 Jahren zu verabschieden, da er keine Wiederwahl im Jahr 2019 anstrebt, nicht ohne zu betonen, dass gerade die Tätigkeit als Jagdpolitiker eine außergewöhnlich interessante war.
Im Berichtszeitraum fanden zwei umfassende Landesjagdbeiratssitzungen zu den Themen Kärntner Jagdgesetz und notwendige Verordnungen, Änderung der Wildökologischen Raumplanung sowie Abschussplanung 2019/2020 statt. Erforderliche Beschlussfassungen erfolgten aus verfahrensökonomischen Gründen im Umlaufwege (Anzahl Geschäftsfälle Gehege: 5; Anzahl Geschäftsfälle Saftfutteraufträge Landesregierung: 5). Weiters fanden 2018 zwei Bezirksjägermeisterkonferenzen statt, in welchen der Landesjägermeister ebenfalls den Vorsitz hat. Sie waren insbesonders den Themen Abschussplanung 2019/2020, Disziplinarverfahren sowie dem Wahljahr 2019 gewidmet.
BEZIRKE UND HEGERINGE Die Bezirksjägermeister und Hegeringleiter mussten sich im Jahr 2018 intensiv mit der JagdgesetzNovelle auseinandersetzen. Es galt das Wissen um die neuen Fütterungsbestimmungen, die modifizierten Bestimmungen zur Abschussplanung aber auch die neuen Abschussrichtlinien sowie die neuen Regelungen zum Wildschadenersatz zu erwerben. Die Bezirksjägertage wurden von den Bezirksjägermeistern ausgerichtet und sämtliche Hegering-
H. Weidinger
Als Abgabenbehörde erster Instanz hat der Landesjägermeister 2018 – bei einer Einbringung von 100% – 1.714 Jagdabgabenbescheide erlassen. Darüber hinaus erließ er im Jahr 2018 65 Zulassungsbescheide zur Jagdaufseherprüfung sowie 5 Bescheide zur Anerkennung der Gleichwertigkeit von Jagdaufseherprüfungen. Des Weiteren erteilte der Landesjägermeister 22 Bewilligungen zur Verwendung von Abzugeisen.
Kärntner Jäger
versammlungen sowie das verpflichtende Hegeringschießen neben allen anderen umfangreichen Aufgaben von den Hegeringleitern durchgeführt. Der gut besuchte Landesjägertag 2018 fand im festlich dekorierten Kulturhaus Arnoldstein statt und wurde von der Bezirksgeschäftsstelle Villach bestens vorbereitet.
VERANSTALTUNGEN, MESSEN UND AUSSTELLUNGEN Im Juni 2018 stellte der Tier- und Jagdmaler Hubert Weidinger seine Werke aus den vergangenen 20 Jahren aus. Über 1.000 Gäste besuchten die Werkschau und konnten im Rahmen der Vernissage, die von der Landesgeschäftsstelle organisiert wurde, seine Zeichnungen, Gemälde sowie Bronzen bewundern. Ende August konnte sich die Kärntner Jägerschaft anlässlich der Internationalen Holzmesse am Klagenfurter Messegelände präsentieren. Der Schwerpunkt Jagd stellte eine Ergänzung zum Forstbereich dar. Im Berichtszeitraum war die Kärntner Jägerschaft wieder bei der aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeitsarbeit besonders wertvollen Familien-, Brauchtums- und Gesundheitsmesse mit einem attraktiven Infostand vertreten. Informationstafeln und Wildtierprä-
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parate gaben den Besuchern spannende Einblicke in die Jagd, das jagdliche Brauchtum und die „außergewöhnlichen Leistungen“ der Wildtiere. Außerdem konnte sich die Kärntner Jägerschaft auf der Brauchtumsbühne unter großem Applaus präsentieren und dem interessierten Publikum das „JagdBrauchtum“ näherbringen. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit zu informativen Gesprä-
chen mit Funktionären sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kärntner Jägerschaft. Im Juni 2018 nahm die Kärntner Jägerschaft zum dritten Mal am Tag der Volkskultur in Maria Saal unter dem Motto „Aufgeigen und Zuabesingen“ teil. Am Gelände der Kärntner Jägerschaft erwartete die zahlreichen Gäste ein abwechslungsreiches Nachmittags-
TÄT I G K E I T S B E R I C H T programm mit JagdhornbläserMusik, Gesang und Tanz. Eine Jagdhundepräsentation, Informationen über die Falknerei, ein eigener Schießstand sowie ein Präsentationsbereich vom „Kärntner Rotfuchs“ sorgten für vielfältige Eindrücke beim Publikum. Im September lud die Hermagorer Jägerschaft zu einer kulinarischen Reise rund ums Wild unter dem Titel „Wild auf Feuer“. In der Watschiger Kes’n erwartete die Wildkulinarik-Begeisterten ein wohlschmeckendes Angebot an Wildspezialitäten bei jagdlicher musikalischer Umrahmung. Als vorläufiger Ersatz für das Metnitztaler Wildfest fand am 15. September die Jägerparty und am 16. September ein „Jaga-Grill“,
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veranstaltet von der Genuss Region Metnitztaler Wild, statt.
schäftsstelle St. Veit/Glan organisiert wurde.
JAGDKULTUR
Im Juni 2018 konnte sich die Kärntner Jägerschaft anlässlich des 10. Wiener Jagdhornbläserkonzertes vor dem Wiener Rathaus würdig präsentieren. Neben Jagdhornbläsergruppen aus Wien und Niederösterreich sowie der Polizeimusik Wien konnten aus Kärnten der Chor der Kärntner Jägerschaft sowie die beiden Jagdhornbläsergruppen Alpe Adria und Feldkirchen ihr Können unter Beweis stellen. (s.S. 36)
Im Herbst 2018 wurde der Kärntner Jägerschaft eine besondere Ehre zuteil, sie wurde als „Botschafterin der Volkskultur“ ausgezeichnet. Unter engagiertem Einsatz von Jägerinnen und Jägern aus ganz Kärnten wurden zahlreiche Jägermessen und Hubertusfeiern veranstaltet. Stellvertretend für viele, über die auch im „Kärntner Jäger“ berichtet wurde, sei hier die traditionelle Jägerwallfahrt in St. Georgen/Längsee mit Hubertusmesse erwähnt, die von der Bezirksge-
Ebenso hatte der Chor der Kärntner Jägerschaft im Berichtszeitraum viele Höhepunkte zu verzeichnen: Nachdem ihm im Jänner 2018 schon zum dritten Mal die Ehre zu Teil geworden war, den Jägerball in der Wiener Hofburg mit einer Kärntner Delegation zu eröffnen, hatte er neben der jährlichen Umrahmung des Landesjägertages, der Zeugnisverleihung für Jungjäger und Aufsichtsjäger und der Weihnachtsfeier des Landesausschusses im Schloss Mageregg Auftritte bei: „Lange Nacht der Chöre“, beim 500-Jahr-Jubiläum der Stadt Klagenfurt und bei der Hubertusmesse im Stift St. Lambrecht. Einen besonderen Höhepunkt stellte der Aufritt beim Jagdkonzert am Rathausplatz in Wien im Juli 2018 dar.
PROJEKTE UND REGIONALE ZUSAMMENARBEIT Mittels Wildrissdatenbank wurden im Berichtszeitraum 6 Hunderisse gemeldet, bei einer mit Sicherheit höheren Dunkelziffer. Dass Social Media gegebenenfalls auch positive Effekte haben können, zeigte der breite Sturm der Entrüstung angesichts des Hunderissfalles auf der Turracher Höhe Anfang des Jahres 2019. Im Rahmen eines Vergleichs der Hundehalteverordnungen fiel auch eine unterschiedliche Festsetzung der Geltungszeiträume auf. Das Projekt von DI Wedenig für den Saualpenstock im Hinblick auf großräumige Wildstandsreduktion
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wurde fortgesetzt. Ein weiteres Projekt wurde im Oberkärntner Raum für den Bereich Unteres Mölltal gestartet. Das Besucherlenkungsprojekt des Biosphärenparks Nockberge wird von der Kärntner Jägerschaft als Kooperationspartner aktiv mitgetragen. Im Rahmen des traditionellen „3 Ländertreffens“ der Bundesländer Kärnten, Salzburg und Steiermark wurden die Schon- und Schusszeiten im Bundesländervergleich erörtert. Auf der Agenda standen aber auch Abschuss-Ausnahmen bei Schadereignissen; Überwinterungskonzepte, Rotwildfütterungen, Fütterungszeitraum, Futtermittel, die Situation betreffend Wildkrankheiten; Unterschiede in den Abschussrichtlinien, Fragen der Ermittlung der Wildbestände und nach der Entwicklung des Wildeinflusses (WEM-Wildeinflussmonitoring) und der ÖWI (Österreichische Waldinventur), länderspezifische Erhebungen; die Bejagung von Haselhuhn, Schneehuhn, Schneehase, Waldschnepfe, Auer- und Birkhahn; die Bestandesentwicklung und Schadensproblematik von Schwarzwild; Möglichkeiten der Rabenvögel-Bejagung; der Themenkomplex WolfBär-Luchs-Fischotter (Goldschakal); Fragen der Jagdprüfung, Jagdkarten-Ausstellung und des Schießwesens.
WILDÖKOLOGISCHE RAUMPLANUNG / WILDBIOLOGIE / WILDKRANKHEITEN Entsprechend dem gesetzlichen Auftrag wurden, mit Unterstützung der Jagdbezirke, die Jagdstatistik geführt und die Ober- und Untergrenzen für die Abschussplanung 2019/2020 auf Wildregionsebene festgesetzt sowie Abschussplanungsvorschläge auf Wildregionsebene, die letztendlich auf Hegeringe heruntergebrochen wurden, berechnet. Als Grundlage wurde dazu die Kohortenanalyse analog dem Salzburger Modell auf Wildregionsebene angewandt. Die Daten wurden mit den Bezirksjägermeistern abgestimmt und anschließend auch
im Rahmen der Landesjagdbeiratssitzung entsprechend präsentiert. Wildbiologische Anfragen von Jägerinnen und Jägern wurden von Mageregg aus bzw. direkt vor Ort bearbeitet. Gebietsbegehungen fanden zu den unterschiedlichsten Themenkreisen statt, wobei Wildfütterungen und Schadgebietsbegehungen vorherrschend waren. Hinzugekommen sind im Jahr 2018 Ortsaugenscheine bei Biberschäden, Beratungen, die im Falle von Schäden durch Gänse nötig wurden, sowie bei Schäden durch Murmeltiere. Vor allem Nicht-Jäger wurden im Hinblick auf Probleme mit Mardern laufend fachlich beraten. 2018 erfolgten seitens des Wildbiologen Teilnahmen an der Rotund Gamswildzählung des Nationalparks Hohe Tauern. Einen neuen Arbeitsschwerpunkt stellten Anfragen und Stellungnahmen in Hinblick auf Freihaltezonen dar. Anfragen der Landesregierung wurden laufend bearbeitet, Stellungnahmen abgegeben und Datenmaterial entsprechend aufbereitet und übermittelt. Ebenso wurden der Landesforstdirektion und der Landwirtschaftskammer auftragsgemäß Daten zur Verfügung gestellt. Sowohl für Funktionäre als auch Fachausschüsse wurden Grundlagendaten zu den jeweiligen Diskussionsthemen aufbereitet, wobei 2018 die Schwerpunkte der fachlichen Beratung auf den Themenkomplexen Lebensraumgestaltung und Bejagungsstrategien lagen. Die gutachterlichen Tätigkeiten betrafen im Berichtszeitraum unterschiedlichste wildbiologische Fachgebiete. Es wurden 10 Stellungnahmen zur Greifvogelhaltung sowie 5 Stellungnahmen zu „Anzeigen von Wildgehegen zur Fleischproduktion“ abgegeben. Seitens der Kärntner Landesregierung wurde die Kärntner Jägerschaft auch aufgefordert, Stellungnahmen zu 5 Saftfütterungsregionen abzugeben. 2018 wurde der Verlauf der Rotwildreduktionsbemühungen auf
dem Saualpenstock mitbeobachtet und das 2011 gestartete Projekt zur Wildstandreduktion durch Bereitstellung und Aufbereitung von Grundlagendaten fachlich unterstützt. Für das „Wald-Wild-Projekt Unteres Mölltal“ wurden ebenfalls laufend Abschussdaten aufbereitet. Seitens der Wildökologischen Raumplanung werden die Ökomaßnahmenanträge unter Leitung des Referenten für Reviergestaltung und Naturschutz fachlich und administrativ mitbearbeitet und Förderungsprojekte mitkoordiniert, ebenso wurden die fachlichen und administrativen Abläufe im Rahmen des Straßenfallwildprojektes mitbearbeitet. Das Hauptaufgabengebiet lag auch im Jahr 2018 auf der Wildökologischen Raumplanung für Kärnten. In Hinblick auf die zu erlassenden Verordnungen wurde das benötigte Grundlagenmaterial entsprechend aufbereitet. Der Schwarzwildabschuss ist im Jahr 2018 wieder zurückgegangen. Dies ist wohl auf die vorherrschende Wettersituation, vor allem aber auch auf das Buchen- und EichenMastjahr zurückzuführen. Im ehemaligen Hauptverbreitungsgebiet des Schwarzwildes, im Jagdbezirk Völkermarkt, sind die Abschusszahlen stark eingebrochen. Die gute Nahrungssituation auf Grund von Mastjahren macht es für das Schwarzwild unnötig, geschützte Waldbereiche zu verlassen und erschwert damit die Bejagung deutlich, was Abschusszahlen entsprechend einbrechen lässt. Die flächige Ausbreitung des Schwarzwildes ist allerdings anhand der Abschusszahlen für weite Teile Kärntens auch weiterhin klar nachvollziehbar. Es ist davon auszugehen, dass sich das Schwarzwild in Kärnten zukünftig weiter ausbreiten wird und die Populationen weiter steigen werden. Die Gamsräude ist in Kärnten noch nicht abgeklungen und liegt der Schwerpunkt derzeit im Jagdbezirk Spittal sowie auch nach wie
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Foto: D. Streitmaier
vor im Bereich der Karnischen Alpen und der Karawanken. In Summe wurden im Jahr 2018 aus ganz Kärnten 113 Räudefälle (Fallwild + erlegte Stücke mit Räude) gemeldet, was – im Vergleich zu den 134 Stück aus dem Vorjahr – nur einen leichten Rückgang darstellt. Im Jahr 2018 ist der Rotwildabschuss – nach dem Rekord mit 12.886 erlegten Stück Rotwild im Jahr 2017 – wieder etwas zurückgegangen. Im Jahr 2018 wurden in Summe 9.541 Stück Rotwild erlegt – 40,7% aller Abschüsse entfielen auf die Klasse der Tiere. Im Rahmen der Fachausschusssitzungen für Rotwild wurde im Jahr 2018 auch ein Leitfaden für Bewegungsjagden für Rotwild unter fachlicher Einbeziehung des Wildbiologen ausgearbeitet. Die Meldungen seltener Wildtiere mittels Meldeformular auf der Homepage der Kärntner Jägerschaft haben im Berichtszeitraum leicht zugenommen. Vermehrt sind im Jahr 2018 auch Hinweise auf Goldschakalpräsenz eingegangen. Die Fallwildmeldungen von Biber und Fischotter sind weiterhin hoch und umfassten 2018 25 Biber sowie 23 als Fallwild aufgefundene Fischotter – davon waren 22 Stück Verkehrsfallwild. Weiters wurden im Jahr 2018 10 Fischotter jagdlich entnommen. Mit Ende des Entnahmefensters der am 3. Mai 2018 in Kraft getretenen Verordnung wurde
das Kontingent von 43 Stück Fischotter ausgeschöpft. Die Zahlen verdeutlichen eine sehr starke Bestandeszunahme sowohl bei Biber als auch bei Fischotter. Im Jahr 2018 erfolgten in Hinblick auf Großräuberschäden vor allem Schäden an Bienenstöcken, die sich schwerpunktmäßig auf den Großraum östlich von Ferlach konzentrierten. In Summe wurden von Bären 47 Bienenstöcke zerstört und 5 Schafe gerissen sowie zwei Kälber genutzt. In Kärnten wurden im Berichtsjahr 3 unterschiedliche Bärenindividuen genetisch nachgewiesen, wovon zwei erstmals in Kärnten aufgetaucht sind. Im Jagdbezirk Wolfsberg waren im Berichtszeitraum vermehrte Hinweise auf Wolfspräsenz feststellbar. Ein eindeutiger genetischer Nachweis eines Wolfes erfolgte erneut an Hand einer Losung im Bereich der Koralpe. Im Lavanttal wurde ein Pony durch einen Wolf gerissen. Im Großraum Eisenkappel wurde der Luchs eindeutig nachgewiesen und erfolgte dort auch ein Schafriss durch den Luchs. Im Jahr 2018 erfolgte die kärntenweite Raufußhühner-Zählung und wurden die Raufußhuhnkontingente nach den Vorgaben von Wildauer et al. berechnet, um damit eine Ausnahme von den Schonvorschriften durch die Landesregierung zu ermöglichen.
Die Zählungen im Rahmen des Rabenvögelprojektes erbrachten für alle Rabenvogelarten weiterhin stabile Ergebnisse. Vortragstätigkeiten für Jäger, darunter eine Vortragsserie zu den Wildarten Goldschakal, Biber, Fischotter und Wildkatze sowie zu den wildökologischen Auswirkungen von Windwürfen und darauf abgestimmte Bejagungsstrategien und Fachartikel für den „Kärntner Jäger“ rundeten die Aufgabenbereiche des Wildbiologen ab.
ÜBERREGIONALE ZUSAMMENARBEIT Bei der 52. Generalversammlung der FACE am 5. September 2018 in Brüssel wurde Torbjörn Larsson zum neuen Präsidenten gewählt. Frankreich konnte erfreulicherweise wieder in die europäischjagdliche Gemeinschaft zurückgeholt werden. Von 11. bis 13. Oktober fand die 66. AGJSO-Tagung (Arbeitsgemeinschaft der Jagdverbände des Südostalpenraumes) in Mallnitz statt. Sie wurde von der Kärntner Jägerschaft organisiert. Neben dem Thema „Leben mit dem Wolf in den Alpen“ standen die statutengemäß vorgesehenen Wahlen auf der Agenda. LJM-Stv. Dr. Walter Brunner wurde als Präsident einstimmig wiedergewählt. Mit der Mitarbeite-
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AGJSO-Tagung in Mallnitz
rin der Kärntner Jägerschaft, Ing. Angelika Schönhart, konnte eine würdige und junge Nachfolge in der Geschäftsführung der AGJSO gefunden werden. Von 7. bis 9. Juni 2018 fand die 56. Internationale Jagdkonferenz (IJK) in Malbun (Liechtenstein) unter dem Thema „Wildtier-Lebens-
raum-Mensch / Konflikte mit invasiven, wiedereinwandernden und einheimischen Arten“ statt, auch Kärnten brachte sich mit einem Vortrag ein.
DANK UND VORAUSSCHAU Mageregg wird gerne als Drehund Angelscheibe charakterisiert –
erst mit den 13.027 „Teilchen“ (d.h. allen Mitgliedern) aber ist die Kärntner Jägerschaft als großes Ganzes schlagkräftig. Hier nicht nur Kompetenz einzubringen, sondern – neben den gesetzlichen und statutarischen Aufgaben – auch intensive Koordinations-, Kommunikations- und Aufklärungsarbeit zu leisten, ist Auftrag an die Landesgeschäftsstelle. Dies reicht vom einzelnen Mitglied über den „Mikrokosmos“ von Jagdgesellschaften, die Koordination zwischen Landesund Bezirksebene, die Unterstützung der Hegeringleiter und Bezirksjägermeister im Rahmen ihrer Aufgaben bis hin zur Kommunikation mit der Landesregierung sowie Partner-Organisationen und Gremien. Nicht zu vergessen die nichtjagende Öffentlichkeit, für die bei Anfragen immer ein offenes Ohr gefunden werden muss. Zum Abschluss ein Dank allen Funktionären, Jägerinnen und Jägern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kärntner Jägerschaft für die gute Zusammenarbeit im Sinne der gemeinsamen Sache!
IJK-Konferenz in Liechtenstein
Foto: Meier
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Aus- und Weiterbildung Referent LJM-Stv. Sepp Monz Oftmals habe ich den Eindruck, dass die Notwendigkeit wie auch der Stellenwert von Ausund Weiterbildung noch nicht so angekommen und verankert sind, wie es erforderlich wäre. Es ist manchmal fast unglaublich, feststellen zu müssen, wie Veränderungen in Wildbewirtschaftung, Ökologie und Recht teilweise ignoriert werden und man sich nur dann damit beschäftigt, wenn es das eigene Revier oder das eigene Problem betrifft. Dabei sind diese Materien gesamtheitlich wirklich interessant und alleine das aufmerksame Lesen des „Kärntner Jäger“, wie auch der Besuch der vielzählig angebotenen Informationsveranstaltungen wäre ein Mindestmaß an Weiterbildung, aber darüber hinaus auch ein wertvoller Beitrag zur Bereicherung unseres vorhandenen Wissens bzw. zu einer Horizonterweiterung. Dass dieses Problem nicht ein Kärnten spezifisches ist, beweist die Tatsache, dass in anderen Bundesländern eine Lösung per Gesetz herbeigeführt wurde indem von einer Freiwilligkeit in der Weiterbildung zu einer Verpflichtung übergegangen wurde. Es geht dort sogar so weit, dass, wenn nicht in einem vorgegebenen Zeitabstand Weiterbildungsveranstaltungen besucht werden, die Pächtereigenschaft bzw. die Ausübung des Jagdschutzes aberkannt wird. Soweit sollte es bei uns doch nicht kommen und ich hoffe, dass Kärntner Jäger so vernünftig und reif sind, ähnliche Maßnahmen zu vermeiden und wir es auch weiterhin bei der Freiwilligkeit belassen können. Es ergeht daher nochmals mein Apell, das Angebot an Weiterbildung in jeder Form zu nützen und damit aktuelles Fachwissen zu erwerben, welches unsere Kompetenz auch langfristig absichert. Eine Einrichtung, welche sich dafür anbietet ist mit Sicherheit die Bildungsplattform der Kärnt-
ner Jägerschaft. Im Rahmen dieser haben wir beispielsweise im Vorjahr Jägerinnen und Jägern in fünf Veranstaltungen das neue Kärntner Jagdgesetz nähergebracht bzw. Änderungen vermittelt. Es war aber nicht nur der Vortrag alleine, sondern die Möglichkeit der sofortigen Beantwortung vieler gestellter offener Fragen durch die Referentin Mag. Burgstaller-Gradenegger, MBA, welche die Wichtigkeit und den Informationsgehalt dieser Abende bestätigt haben. Des Weiteren waren Schwerpunktthemen und Veranstaltungen der Bildungsplattform: u 2 Fallensteller-Kurse u Veranstaltung zum Thema Schalldämpfer für die Jagd u Jugendschießseminar u Schießfortbildung im jagdlichen Flintenschießen u Übungsschießen für lebenserfahrene Jägerinnen und Jäger 60+ u Mitveranstalter des Seminar NP u Akademie Hohe Tauern Mallnitz. Das Programm der Bildungsplattform im heurigen Jahr können Sie aus dem dafür erstellten Folder, auf der Homepage bzw. diesem „Kärntner Jäger“ entnehmen.
VON DER FORT- ZURÜCK ZUR AUSBILDUNG Seitens verschiedener Kursanbieter wurden 2018 landesweit Aspiranten für die Jagdprüfung vorbereitet, wovon sich letztendlich 502 zur Erlangung der ersten Jagdkarte angemeldet haben. Angetreten: 407 davon 30% Frauen Bestanden: 312 Nicht bestanden: 95 = 23,3% Wir gratulieren nochmals all jenen, welche die Prüfung bestanden haben und freuen uns, sie nach Lösen der Jagdkarte in unserem Kreis begrüßen zu können. Dass es nicht ganz einfach ist, die „Grüne Matura“ abzulegen, be-
weist die Quote derjenigen, die nicht bestanden haben. Wir wollen dennoch von unserem hohen Ausbildungsstandard nicht abrücken und durch eventuelle Erleichterungen der Prüfung unsere Mitgliederanzahl erhöhen. Jagdliches Fachwissen und die dadurch erworbene Kompetenz haben in der Kärntner Jägerschaft einen hohen Stellenwert und dienen auch dazu, für die Zukunft gut vorbereitet und gerüstet zu sein. Dennoch sind wir bemüht, das eine oder andere nicht mehr Zeitgemäße auszusondern. Demgegenüber fließt aber immer Neues (z.B. Forst & Jagd-Dialog, WÖRP, Waffen Kat. B…) in die Ausbildung mit ein, d.h. weniger wird es nicht. Gewissenhaft und sorgfältig, darum hat es auch etwas länger als erhofft gedauert, wurden neue Ausbildungsunterlagen in Ökologie, Tierschutz und Naturschutz erstellt und stehen nunmehr, auf dem neuesten Stand gebracht, zur Verfügung. Dank an das Team, welches für diese Arbeit Zeit und Wissen zur Verfügung gestellt hat. Das von Grund auf überarbeitete Skriptum Jagdrecht in Frage und Antwort wird dieser Tage von Mag. Burgstaller-Gradenegger, MBA fertiggestellt. In nächster Zeit wird einer der Schwerpunkte der Aus- und Weiterbildung in Theorie und Praxis die Waffenkunde (Waffen Kat. B) sowie die Weiterbildung beim Schuss auf bewegliche Ziele mit dem Fokus auf Bewegungsjagden sein. Der sichere Umgang mit der Waffe ist Voraussetzung, dass die Jagd weidgerecht, ohne Verursachung von Schäden und Qualen an Tier und Mensch ausgeübt wird. Das Thema der Aus- und Weiterbildung ist ein nahezu unerschöpfliches und wird immer ein aktuelles sein. Ich hoffe, dass auch Sie zu jenem Kreis gehören, dem dies ein stetes Anliegen ist.
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Niederwild Referent Mag. Kurt Matschnigg NIEDERWILD IN HARTEN ZEITEN Ein Niederwildreferent bzw. sein Ausschuss haben es in Kärnten nicht leicht. Ist er untätig – wird gleich moniert, dass nichts passiert. Ist er jedoch aktiv, so passiert eigentlich auch nichts. Es ist mir und meinem Ausschuss natürlich vollkommen klar, dass Kärnten kein Niederwildland ist und die Niederwildhege in den wenigsten Revieren Tradition hat. Ebenso wird in zu wenigen Kärntner Revieren Niederwildhege auf Basis der drei klassischen Säulen – das heißt Biotopgestaltung, Prädatorenregulierung und nachhaltiger Bejagung (also nur nach Zählungen) – betrieben. Das ist schade. Denn auch unser Bundesland hat das Potential tadellose Niederwildbesätze in vielen Revieren zu ermöglichen. Aber wie schon so oft gesagt und geschrieben: Niederwildhege ist harte, aber
lohnenswerte Knochenarbeit. Wie das funktioniert, wurde von vielen Experten auf unzähligen Fachveranstaltungen, Niederwildstammtischen und Revierbegehungen schon bis ins kleinste Detail erklärt und gezeigt. Der Niederwildausschuss ist dankbar, dass die zahlreichen angebotenen Veranstaltungen auch stets gut besucht werden. Es fehlt jedoch weiterhin das konkrete Angehen, das Umsetzen der gesehenen Beispiele und Maßnahmen. Wer dies schon einmal im Revier gemacht hat, der weiß auch, dass es erstens sehr befriedigend ist und zweitens, dass Biotopgestaltung auch von Nichtjägern äußerst positiv wahrgenommen wird und, dass drittens die Kärntner Jägerschaft diese Maßnahmen auch wirklich tatkräftig finanziell unterstützt. Was motiviert also den Nieder-
wildreferenten und seinen Ausschuss in seiner Arbeit für das Niederwild in Kärnten nicht locker zu lassen? Es ist das Wissen, dass wir uns als Jägerschaft sämtlicher Wildarten anzunehmen haben. Dass uns Kompetenz und Verantwortlichkeit von anderen Personengruppen nur zugesprochen wird, wenn wir uns mit allem Wild bis hin zum fast ausgestorbenem Rebhuhn beschäftigen. Wenn wir uns mit unserem Fachwissen und unserem Einsatz nicht als Anwalt unserer Niederwildarten profilieren können, werden wir zukünftig weder als Experten und schon gar nicht als Jäger für diese Arten anerkannt werden. Ach ja, gejagt wurde 2018 auf Niederwild auch. Zwar auf niederem Niveau, aber durchwegs mit viel erlebten Jagdfreuden. Die
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Kärntner Jäger
NIEDERWILD 2018 – KÄRNTENEBENE Wild Feldhase Schneehase
Erlegt
Fallwild
Summe
812
543
1355
7
8
15
Fuchs
6723
598
7321
Dachs
439
212
651
Edelmarder
228
22
250
Steinmarder
1085
181
1266
189
38
227
Großes Wiesel
26
4
30
Kleines Wiesel
0
3
3
19
3
22
843
57
900
0
0
0
Wildtaube
820
3
823
Waldschnepfe
133
0
133
1911
4
1915
Wildgänse
22
0
22
Blässhuhn
140
0
140
Kolkrabe
32
7
39
Aaskrähe
2579
18
2597
Eichelhäher
1720
20
1740
855
11
866
Iltis
Haselhuhn Fasan Rebhuhn
Wildente
Elster
Afrikanische Schweinepest und kein Ende Es begann alles weit weg. 2007 wurde über erste Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) im fernen Georgien berichtet. Das erstmalige Auftreten dieser eigentlich nur aus Afrika bekannten Schweineseuche wurde zwar als ungewöhnlich, aber mit einer Entfernung von etwa 2500km Luftlinie als unendlich weit weg von Österreich wahrgenommen. In den Folgejahren wurde aber bald klar, welches dramatische Verbreitungspotenzial diese Seuche in sich birgt. Das Virus arbeitete sich einerseits über den langsamen Weg der Wildschweinfüße in Osteuropa auch in entlegenste Gebiete vor. Andererseits wurde das Virus über PKW-, LKW-, oder gar Flugzeugtransporte von infiziertem Schweinefleisch oder Schweinefleischprodukten schlagartig über oft hunderte Kilometer weitergetragen. 2012 war die Seuche vom Schwarzmeer bis nach Sankt Petersburg verbreitet, ab 2014 erfasste sie die Ukraine, die baltischen
Staaten und erstmals Polen. Spätestens als im Sommer 2017 ein isolierter, unerklärlicher Fall im von Österreich nur 70 Kilometer entfernten tschechischen Zlin auftrat, wusste die europäische Schweineproduktion, dass ein Ausbruch der ASP jederzeit in Zentraleuropa und auch an jedem Ort weltweit passieren kann. Mittlererweile marschiert die ASP in breiter Front in Richtung Westen vor. Die Frontlinie verläuft mit Stand Ende Februar 2019 in Polen auf Höhe Warschau, von der Slowakei und Ungarn ist jeweils die östliche Landeshälfte Krisengebiet, Rumänien kann als Ganzes als verseucht betrachtet werden und mit dem Einbruch nach Serbien wird heuer gerechnet. Es kann aber auch sehr schnell gehen – so wie im Sommer 2018 in Belgien: mitten im intensiven Schweineproduktionsgebiet Wallo-
nien, eingebettet zwischen dem schweinedichtesten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und Frankreich kam es plötzlich zum ASP-Ausbruch. Dachte man in den ersten Wochen, dass man die Situation mit ebenso drastischen Maßnahmen wie in Tschechien (Zäune, Kadaverprämien, Scharfschützen bzw. Jagd- und Betretungsverbote) in Griff bekommen wird, scheint jetzt immer klarer zu werden, dass die Seuche bald auf Frankreich übergreifen wird und dass die Fälle auch in Richtung Deutschland langsam aber sicher weitergehen. Inzwischen hat die ASP auch ostasiatische Länder wie die Mongolei, Korea und Vietnam erreicht. China ist flächendeckend erfasst. Hier ist das Virus besonders bei Hausschweinen verbreitet. Etwa 800.000 Hausschweine wurden allein in China seit den ersten Ausbrüchen gekeult.
(Stand: 27.2.2019)
Erlegungszahlen bei den Feldhasen bewegen sich bei den meisten (Berg-) revieren im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit. In den „Niederwildherzeigerevieren“ Kärntens werden Feldhasen erst nach durchgeführten Frühjahres- und Herbstzählungen nachhaltig bejagt. Etwa 40 Prozent der Feldhasen werden in Kärnten von Autofahrern „erlegt“. Die Dunkelziffer dürfte sogar noch um einiges höher sein, da viele Hasen nicht bzw. von Füchsen schneller gefunden werden. Bei den anderen Wildarten fällt auf, dass die Erlegungszahlen bei Wildenten, Wildtauben, Eichelhähern und Elstern in den letzten Jahren – wahrscheinlich auf Grund geringerer Bejagung – leicht gesunken sind. Der Niederwildausschuss wird auch heuer wieder einige Niederwildstammtische und Revierbegehungen organisieren. Wenn wir dieses Jahr auch nur 10 „Frischlinge“ nachhaltig für die Niederwildhege in Kärnten begeistern können, haben wir schon wichtige Überzeugungsarbeit geleistet.
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Kärntner Jäger
In ganz Europa läuft zur Zeit auf verschiedensten Ebenen und mit unterschiedlichsten Mitteln die Vorsorge gegen einen Seuchenfall. In Österreich (wie in allen Staaten) werden die Krisenpläne von Bund und Länder laufend bearbeitet und Seuchenübungen abgehalten. In Deutschland versucht man die Wildschweindichte vorbeugend zu verringern. Fast alle deutschen Bundesländer setzen Abschussprämien aus (Stichwort Pürzelprämie). Im Saarland werden spezielle Kadaverspürhunde ausgebildet, in Niedersachsen wird Material für eine Zaunerrichtung um einen möglichen ASP-Ausbruchsort im Katastrophenlager eingelagert. Und Dänemark hat im Feber mit der Errichtung eines 150 Zentimeter hohen und 50 Zentimeter ins Erdreich eingegrabenen Zauns an der Grenze zu Deutschland begonnen, um so seine für das Land wichtige Schweineproduktion vor ASP zu schützen.
Foto: Dr. H. Zeiler
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Auftreten von ASP in einem Land massive Bekämpfungsmaßnahmen bzw. Handelsrestriktionen in Kraft. Die deutsche Schweinebranche rechnet z.B. bei Einbrechen der ASP nach Deutschland durch Produktionsausfälle, Seuchenbekämpfung, Exportbeschränkung etc. mit Kosten im hohen zweistelligen Milliardenbereich.
WO LIEGT DAS PROBLEM DER ASP?
Die Wildschweinepopulation wird durch eine ASP-Verseuchung zwar massiv dezimiert aber nicht ausgerottet. Man rechnet sogar mit etwa 5 Prozent latenten Virusträgern bei Wildschweinen, welche die Krankheit überleben und von denen immer wieder eine Neuinfektion ausgehen kann. Die hohen Wildschweinbestände stellen zwar in vielen Ländern sozusagen den natürlichen Verbreitungspool des Virus dar, die Jagd an sich gilt jedoch nicht als Hauptübertragungsweg der Infektion. Ganz im Gegenteil: eine Seuchenbekämpfung ohne dem prinzipiellen Fachwissen der – und für diesen Einsatz dann noch speziell geschulten – Jägerschaft ist undenkbar!
Weder der Mensch noch andere Tierarten als das Schwein erkranken an der ASP. Weil jedoch sowohl Wild-, als auch Hausschweine unter massiven Symptomen an der ASP erkranken, setzen alle Länder beim
Zum medienpolitischen Fiasko wird die Sache für die Jagd jedoch dann, wenn so wie gegenwärtig in Belgien ein Förster und ein Aufsichtsjäger in Untersuchungshaft
genommen werden, weil sie verdächtigt werden, infizierte Wildschweine für die Jagd aus Osteuropa nach Belgien importiert zu haben. Für den Jäger aus Kärnten sollte in Kenntnis der Seuchensituation in Europa folgende Verhaltensweise klar sein: u Er nutzt jede Information, welche ihm über die Wege Jagdzeitungen bzw. Homepage der Kärntner Jägerschaft, Infos der Veterinärverwaltung etc. über die ASP zugänglich ist. u Er vermeidet jeglichen Viruseintrag in unser Land durch Unterlassung von Jagdreisen in Infektionsgebiete bzw. hält sich penibel an alle Vorsichts- und Vorbeugungsmaßnahmen (Reinigung, Desinfektion, keine Mitnahme von Wildbret, Trophäen etc). u Er hält seinen Wildschweinbestand kurz. u Er meldet tot aufgefundenes oder verhaltensauffälliges Schwarzwild sofort dem Amtstierarzt. Früher oder hoffentlich später wird die ASP auch nach Kärnten kommen. Die Kärntner Jäger sollten sich auf dieses Szenario vorbereiten und in der Seuchensituation dann ihre Kompetenz beweisen. Mag. Kurt Matschnigg
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Reviergestaltung und Naturschutz Referent BJM-Stv. Ing. Josef Schnabl Ausgelöst durch die verschiedensten Arten der Nutzung kommt unsere freie Natur immer wieder in die Schlagzeilen der Medien und beschäftigt auch die Politik, die Wirtschaft und unseren Rechtsstaat. Immer wieder kann man aus Berichten die Sorge der Landwirtschaft über die täglichen Flächenverluste in der freien Landschaft erkennen. Österreichweit liegt der tägliche Bodenverbrauch derzeit bei 12,4ha. In Kärnten gehen täglich zwischen 2 und 3ha landwirtschaftliche Nutzfläche durch diverse Verbauungen verloren. Die Versiegelung dieser aus der Natur entnommenen Flächen hat natürlich auch enorme Auswirkungen auf den natürlichen Wasserhaushalt. Die Flächenverluste bewirken u. a. weniger Anbauflächen für die Landwirtschaft und Verringerung der freizeitlich nutzbaren Flächen in den Nahbereichen der Wohngebiete. Diese Entwicklung bewirkt aber auch, dass die verbleibenden landwirtschaftlich nutzbaren Flächen intensiver und meist auch monotoner bewirtschaftet werden. Jäger und sonstige Naturschützer sind immer mehr gefordert, den negativen Einflüssen auf die natürlichen Lebensräume und die Verarmung der Artenvielfalt entsprechend entgegenzuwirken. Ökologische Maßnahmen werden daher immer notwendiger, um den wild-
lebenden Tieren ihre Lebensgrundlagen einigermaßen zu erhalten. Um dies überhaupt durchführen zu können, ist eine entsprechende Partnerschaft zwischen den Jagdausübenden und den Grundbesitzern bzw. den Bewirtschaftern unbedingt erforderlich. Entsprechend wirksam sind solche Maßnahmen nur, wenn sie längerfristig durchgeführt werden. Die ökologischen Maßnahmen sind aber auch immer mehr für die Lenkung des Wildes erforderlich. Durch die aus landwirtschaftlicher Sicht oft erforderliche Änderung der Bewirtschaftung bestimmter Flächen
gehen auch Äsungsflächen verloren und es verändern sich dadurch auch die Wege von den Einständen zu Ersatzäsungsflächen. Dies kann für das Wild auch eine Erhöhung der Fallwildgefahr bedeuten, wenn diese Wege über Verkehrsflächen führen. Wenn möglich, kann durch entsprechende Anlage von Äsungsflächen oder kurzfristig durch Fütterungen zumindest teilweise abgeholfen werden. Gebietsweise erscheint es, durch Veränderung des Wasserhaushaltes der Natur, meist als Folge von diversen Eingriffen, immer notwendiger, dass verloren gegangene Feuchtbiotope durch Neuanlagen ersetzt werden. 2018 wurden Maßnahmen zur
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Erhaltung und Verbesserungen der Wildtierlebensräume von der Kärntner Jägerschaft mit € 48.359,77 unterstützt. Winterbegrünungen stellen einen wesentlichen und notwendigen Teil der ökologischen Maßnahmen dar. Diese dienen vor allem in den Wintermonaten zur Verbesserung des Äsungsangebotes für Rehe und Niederwild in der Nähe ihrer gewohnten Einstände. Dadurch wird eine Wildlenkung erreicht und die Fallwildgefahr vermindert. Winterbegrünungen wurden 2018 durch die Kärntner Jägerschaft mit € 26.670,70 unterstützt. In den letzten Jahren sind durch die Zunahme extremer Wetterkapriolen teilweise schwere Schäden in der Natur entstanden. Durch Sturmschäden sind gebietsweise großflächige Neuaufforstungen von Waldflächen erforderlich. Wildverbissschutzmaßnahmen waren daher im Jahr 2018 vermehrt notwendig und wird deren Bedarf in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen. Neben entsprechender Wildstandsregelung sind für die Aufbringung von Forstkulturen Schutzmaßnahmen erforderlich. Den Einsatz von Verstreich- und Spritzmitteln sowie Schafwolle und Schutzkappen und -manschetten hat die Kärntner Jägerschaft 2018 mit € 42.193,80 unterstützt. Im Winter 2017/2018 sind vor allem in den Rotwildgebieten in den
Foto: D. Streitmaier
Bezirken Villach, Spittal/Drau, Feldkirchen und St. Veit/Glan gebietsweise große Wildschäden aufgetreten. Mit Sicherheit waren die vielen, teilweise in der freien Natur lagernden und nicht geschützten Silagelager Anziehungspunkte für das Rotwild. Gebietsweise wurden diese Silolager auch zu spät geschützt, nachdem das Wild schon angelockt war. Die beste Schutzzäunung hilft jedoch nicht viel, wenn Abfall und Abraummaterial der Silage ungeschützt frei abgelagert bzw. entsorgt wird. Anschei-
nend infolge der Erfahrungen im Winter 2017/2018 und einer Information im „Kärntner Jäger“ und im „Kärntner Bauer“ im Herbst 2018 wurden im Jahr 2018, von der Kärntner Jägerschaft geförderte, Schutzzäunungen vermehrt aufgestellt. Die Anbringung von Wildwarneinrichtungen an Bundes- und Landesstraßen wurde im Jahr 2018 entsprechend der Dringlichkeit und dem vorhandenen Material fortgeführt. Im Zuge der Ausgabe der Geräte wurden die Projektteilnehmer über die Montage und Instandhaltung entsprechend aufgeklärt. Im Zuge der Bereisungen der Projektstrecken musste jedoch festgestellt werden, dass die Instandhaltung teilweise sehr zu wünschen übrig lässt. Auf diesen Strecken ist natürlich der gewünschte Erfolg der Fallwildreduktion nicht gegeben. 2019 wird der Schwerpunkt daher besonders auf die Kontrolle der bisher ausgestatteten Projektstrecken zu legen sein. Alle Reviereinrichtungen bedürfen ständiger Kontrollen und sind so zu erhalten, dass sie den Sicherheitsbestimmungen und dem Jagdgesetz sowie dem Naturschutzgesetz entsprechen. Hinsichtlich allfälliger Neuerrichtung solcher Einrichtungen wird auf die diesbezügliche Änderung im Kärntner Jagdgesetz hingewiesen.
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Jagdhunde Referent Gerald Hopfgartner Erlauben Sie mir einen kurzen Rückblick auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 sowohl bei den Nachsuchen als auch bei jagdlichen Leistungsprüfungen. Die Anzahl der Nachsuchen ist gegenüber dem Jagdjahr 2017 um ca. 15% zurückgegangen und entspricht somit dem langjährigen Durchschnitt. Aber 24.780kg verwertbares Wildbret, welches als mit Hund gefunden gemeldet wurde, ist eine Leistung, welche ohne ausreichend gut ausgebildete Jagdhunde und Jagdhundeführerinnen und -führer nicht möglich gewesen wäre. Die unzähligen Nachsuchen auf Raubund Niederwild runden die Leistungen unserer Jagdhunde ab. Meine aufrichtige Anerkennung und Wertschätzung für diesen unverzichtbaren und wertvollen Teil der Jagdausübung! Bei dem jährlichen Treffen mit den Hundeführern der Bereichshundestationen und den Treffen mit den Bezirksjagdhundereferenten wurde über das Thema Wildfolge und Jagdgrenzen bei den Nachsuchen diskutiert. Hier möchte ich nochmals auf das Jagdgesetz hinweisen und betonen, dass an der Jagdgrenze auch die Nachsuche endet, sofern nicht bereits im Vorfeld eine Wildfolge mit den Jagdausübungsberechtigten der Nachbarreviere vereinbart wurde. Wobei eine Wildfolgevereinbarung im Einzelfall heute mit einem
Anruf vom Handy oder durch ein SMS aus den abgelegensten Revierteilen unseres Bundeslandes möglich ist. Ein gutes Einvernehmen unter den Jagdnachbarn ist noch immer das erfolgversprechendste Mittel, um Nachsuchen über Reviergrenzen hinweg erfolgreich fortsetzen zu können. Bei den unterschiedlichsten Anlageprüfungen, Vorprüfungen, Gebrauchsprüfungen und Sonderprüfungen unserer Jagdhunde konnte ich mir einen Überblick über den sehr hohen Ausbildungsstand von Hund und Hundeführer/innen machen. Mein Hauptaugenmerk war
dabei auf die unterschiedlichsten Schweißprüfungen unserer Jagdhunderassen gerichtet und dabei sind mir einige Kärntner Hundeführergespanne durch besondere Leistungen aufgefallen. Von unseren kleinsten Jagdhunden, den Dackeln, hat Peter Lehmann mit seinem „Oran vom Lindergrund“ einen 1. Preis und Otmar Feistritzer mit seinem „Festo von den Nockbergen“ einen 2. Preis bei der Bundessiegersuche der Dachshunde erreicht, wobei hier auch die beiden erfolgreichen erstplatzierten Hunde aus Kärntner Zucht waren. Das Gespann Franz Mlinar mit seinem LR Rüden „Albin Pondcastle of Alpine Girl“ ist mir bei gleich drei verschiedenen Schweißsonderprüfungen als sehr erfolgreich aufgefallen. Auch die Ergebnisse der
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Schweißprüfungen im Rahmen der Gebrauchsprüfung unserer Steirischen-, Brandl- und Tirolerbracken in den Revieren um Reisach im Gailtal und um den Weissensee waren sehenswert. Außerordentlich starke Leistungen sowohl von den Organisatoren als auch Hundeführern und Hunden habe ich bei den Prüfungen des Österr. Schweißhunde-Vereins erlebt. Hier machten sich die jährlich stattfindenden Schweißhundeführerkurse am Pflüglhof von Gebietsführer Günter Baier und seinem Team bemerkbar. Auch von dieser Stelle nochmals Gratulation und Glückwünsche an den Prüfungssieger Martin Schuster mit seiner BGS Hündin „Amelie von der Planspitze“ beim 38. Kleinen Internationalen Suchenwettbewerb, und Walter Zojer mit seiner HS Hündin „Ara vom Hornerwald“, die ebenfalls an diesem Wettbewerb erfolgreich teilgenommen haben. Zwei Hundeführer aus Kärnten haben an der 38. Schweißprüfung des Österreichischen Jagd-Gebrauchshunde-Verbandes (ÖJGV) in Oberösterreich teilgenommen. Bei dieser selektiven Schweißprüfung wird auf einer Länge von mind. 1.000m mit Fährtenschuhen und nur 0,1l Rotwildschweiß für jedes gemeldete Nachsuchengespann eine Prüfungsfährte zur Ausarbeitung vorbereitet. An dieser vom ÖJGV durchgeführten Prüfung darf von jeder Jagdhunderasse ein Gespann teilnehmen, welches vom je-
weiligen Rassehundeverein vorgeschlagen und entsandt wird. Zu dieser 38. Schweißpüfung wurden 17 Jagdhunde verschiedenster Rassen genannt und 14 davon haben diese erfolgreich beendet. Von der erfolgreichen Caroline Wandelnig mit ihrem Magyar Vizsla Kurzhaar Rüden „Birko vom Lobmingtal“ als 3c-Preis sowie von mir mit meinem Deutschen Jagdterrier „Max vom Gassnergraben“ mit dem 1a-Preis und den höchstmöglichen Punkten konnte der Prüfungssieg nach Kärnten und die Leistungsstärke unserer gut ausgebildeten Jagdhunde auf der Schweißfährte österreichweit unter Beweis gestellt werden. Mit dem Hilfsfond für im Jagdbetrieb verletzte oder verunglückte Jagdhunde wurde vom Vorstand der Kärntner Jägerschaft für alle
Jagdhundeführer eine sehr gute finanzielle Unterstützung beschlossen. Details dazu finden Sie im folgenden Beitrag, wo der Fond und die Zuerkennungsrichtlinien vorgestellt werden. Zum Schluss nochmals herzlicher Dank an all die Hundeführerinnen und Hundeführer für die vielen Nachsuchen und den Einsatz bei der Ausbildung ihrer Jagdhunde und an die Revierbesitzer für die Zurverfügungstellung der Prüfungsreviere. Aber Dank gebührt auch den vielen Helfern, Leistungsrichtern und Funktionären der Jagdhunderassevereine für die Durchführung von Prüfungen, damit uns Jägerinnen und Jägern heute und in Zukunft gesunde, wesensfeste und leistungsstarke Jagdhunde zur Verfügung stehen.
Unterstützungsfonds der Kärntner Jägerschaft für im Jagdeinsatz verunfallte Jagdhunde Dem Eigentümer eines Jagdhundes kann bei Verlust oder Verletzung seines Tieres von der Kärntner Jägerschaft unter bestimmten Voraussetzungen eine finanzielle Unterstützung gewährt werden. Auf die Gewährung dieser finanziellen Unterstützung besteht kein Rechtsanspruch.
ANSPRUCHSVORAUSSETZUNGEN: 1. Der Hundebesitzer ist Mitglied der Kärntner Jägerschaft und zum Zeitpunkt des Unfalls/der Verletzung des Hundes im Besitz einer gültigen Kärntner Jagdkarte. 2. Geschädigt wurde ein Jagd-
hund gemäß ÖJGV mit FCI-Abstammungsnachweis und Eintragungsnummer im Österreichischen Hundezuchtbuch, welcher sich zum Schadenszeitpunkt noch in Ausbildung befindet oder mindestens die Anlageprüfung oder eine höherwertige Prüfung erfolgreich bestanden hat.
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3. Der Unfall muss im Bundesland Kärnten im Zuge der Jagdausübung (Nachsuche, Baujagd, Brackierjagd, Bewegungsjagd etc.) entstanden sein.
weit der Fonds ausschöpfbar ist, bis zur jeweiligen Maximalhöhe. Dotation des Fonds wird vom Vorstand der Kärntner Jägerschaft festgelegt.
UNTERSTÜTZUNGSABLAUF:
LEISTUNGEN DES FONDS BEI TÖDLICHEN UNFÄLLEN:
4. Für die Unterstützung ist das von der Kärntner Jägerschaft aufgelegte Schadensformular zu verwenden. Einzureichen ist dies über den Bezirksjagdhundereferenten. Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen in Folge auch durch Landesjagdhundereferenten und die Landesgeschäftsstelle. 5. Genauer Unfallhergang muss durch Besitzer unter Beilage der notwendigen Bescheinigungsmittel, die den Unfallhergang detailliert beschreiben, dokumentiert sein. 6. Beizubringen ist ebenfalls ein veterinärmedizinisches Attest. 7. Die Leistungsfälle werden möglichst zeitgleich, jedenfalls ehestmöglich zur Auszahlung gebracht. Die Auszahlung erfolgt, so-
8. Nur wenn vom geschädigten Hundebesitzer wieder ein Jagdhund nach Definition lt. Punkt 2. angeschafft wurde. 9. Für in Ausbildung stehende Jagdhunde ab einem Alter von 6 Monaten bis zur Ablegung einer Anlagenprüfung innerhalb eines Alters von 36 Monaten € 400,–. 10. Nach erfolgreich bestandener Anlagenprüfung und/oder einer Schweißsonderprüfung bzw. Vollgebrauchsprüfung, frühestens ab einem Alter von 15 Monaten bis zum vollendeten 10. Lebensjahr € 800,–. 11. Ab dem vollendeten 10. Lebensjahr bis zum vollendeten 13. Lebensjahr € 200,–.
Kärntner Jäger
LEISTUNGEN DES FONDS FÜR TIERARZTKOSTEN: 12. Ab einem Alter von 6 Monaten bzw. bestandener Anlageprüfung bis zum vollendeten 12. Lebensjahr jährlich max. € 300,–, wobei ein Unfall damit als abgegolten gilt. Jagdhunde, welche die Anlagenprüfung und zusätzlich eine weitere höherwertige Prüfung bis zum vollendeten 4. Lebensjahr nicht erfolgreich abgelegt haben, können einen Anspruch auf Leistungen aus dem Unterstützungsfonds nicht mehr erlangen. Kein Anspruch auf Leistungen besteht dann, wenn auch aus einer anderen Versicherung, (Haftpflichtversicherung) Leistungen erbracht werden. Bei widmungswidriger Verwendung der Unterstützungsleistung behält sich die Kärntner Jägerschaft eine Rückforderung der ausbezahlten Leistung vor.
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Waffen- und Schießwesen Referent Mag. Heimo Wolte Im vergangenen Jahr gab es einige wichtige Entwicklungen im Schießwesen – 4 davon im Fokus des Berichtes:
1. DAS NEUE WAFFENGESETZ Sehr oft musste ich in den letzten 26 Jahren über neue, restriktive Waffengesetze schreiben. Umso mehr freut es mich, erstmals auch über ein neues Waffengesetz zu berichten, das für die Jäger mehr Freiheiten mit sich bringt als Verbote und Einschränkungen. Gleich vorweg, die Registrierung der älteren Waffen der Kategorie D und die Auflösung dieser Klasse waren zwar absehbar, aber dies ist zweifellos nicht der Freiraum, von dem ich spreche, sondern bedeutet eine weitere Einschränkung. Aber, dass Jäger, bei Ausübung der Jagd, mit einer Waffenbesitzkarte eine Kurzwaffe führen dürfen, ist ein neu entstandener Freiraum. Somit werden Nachsuchen v.a. in der Nacht und im dichten Unterholz für Jagdausübende sicherer und einfacher. Bei der Fal-
lenjagd sind kleinkalibrige Faustfeuerwaffen ebenfalls eine praxisorientierte Erleichterung. Aber die eigentliche, vernunftorientierte Überraschung ist die Freigabe der Schallmodulatoren/Schalldämpfer für die Jagdausübung.
Es wird jedoch klargestellt: Niemand ist dazu verpflichtet, sie zu verwenden, aber es besteht für die Jägerinnen und Jäger die Möglichkeit, diese technische Schutzeinrichtung anzuwenden. Beim Neujahrsschießen am 28. Jänner 2019 (die Möglichkeit des Besitzes und der Verwendung besteht seit 1.1.2019) hatten bereits 3 Jagdschützen diese Lärmschutzeinrichtung erfolgreich im Wettkampf erprobt. Bedeutend weniger Lärm,
geringerer Rückstoß und höhere Präzision sind die Kernpunkte dieser neuen Entwicklung. Ein wichtiger Hinweis: Die Waffen sind nach dem Einfräsen des Gewindes in den Lauf neuerlich zu beschießen!
2. DIE SICHERHEITS- UND SCHIEßFORTBILDUNGEN DER KÄRNTNER JÄGERSCHAFT 2018 Erstmals veranstaltete die Kärntner Jägerschaft ein Schießseminar im Bezirk Hermagor, in einem Steinbruch der Familie Jenull mit großem Erfolg und vielen begeisterten Flintenschützinnen und -schützen. Weiters wurden das 13. Jugendschießen in Jois und das 2. Jungjägerschießen in Pakein organisiert. Auch die erfahrenen Jäger hatten im Spätsommer ihre eigene Schießveranstaltung in Pakein/ Grafenstein. Anlässlich einer Schießfortbildung der Kärntner Jägerschaft entwickelte sich – nach vielen Jahren der Abwesenheit – die neue Villacher Bezirksmannschaft. Die Kärntner Jägerschaft bemüht sich für die Sicherheit der Kärntner Jägerinnen und Jäger deutlich mehr zu tun als es in vielen anderen Bundesländern der Fall ist. Unser Weg zur unfallfreien Jagd und zum erfolgreichen Treffen führt nicht nur über klare Verhaltensregeln und Sicherheitsvorgaben, sondern vor allem auch über praktische Übungseinheiten mit den Schwerpunkten Sicherheit und Trefferoptimierung.
3. DIE SCHIESSVERANSTALTUNGEN LOKAL UND NATIONAL Auch 2018 wurde geübt, trainiert und wurden Wettkämpfe abgehalten. Der Jagdcup, die Landesmeisterschaften, die Preisschießen usw. bieten Wettkampfherausforde-
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rungen für jagdliche Wettkampfschützen in Kärnten. Nach den landesweiten Vergleichskämpfen stand am Ende der Schießsaison der österreichweite Leistungsvergleich beim österreichischen Bundesschießen am Programm. Dabei erreichte das junge „Schießteam Kärnten“ den respektablen 3. Platz mit großem Potenzial für die Zukunft. Herausstechend war die Leistung des Jungjägers Manfred Buttazoni, der das Bundesschießen in der Einzelwertung für sich entscheiden konnte. Auch heuer wieder der Hinweis, dass genauere Schießresultate auf der Homepage der Kärntner Jägerschaft zu finden sind sowie in den jeweils darauffolgenden Ausgaben des „Kärntner Jäger“.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen Hegeringschießen nach Bezirken
4. DAS HEGERINGSCHIESSEN Die wichtigste und für alle Kärntner Jägerinnen und Jäger einzige verbindliche Schießveranstaltung ist das jährliche Hegeringschießen. Bemerkenswert ist die Entwicklung der letzten 10 Jahre, so sehen wir in Klagenfurt, St. Veit und Völkermarkt einen größtenteils kontinuierlichen Anstieg der Teilnehmerzahlen. Spittal, Wolfsberg und Feldkirchen lassen diesen Trend leider nicht erkennen.
STATISTIK HR-SCHIESSEN 2018 – TEILNEHMER Teilnehmer
%
Feldkirchen
522
57,7
Hermagor
512
65,3
Klagenfurt
1145
59,8
Spittal
1713
62,7
St. Veit
1390
58,0
Villach
1210
66,1
Völkermarkt
766
68,7
Wolfsberg
773
63,5
Kärnten
8031
62,3
DIE ABSOLUTEN ZAHLEN VON 2009 B I S 2018 Die Gesamtzahl der Teilnehmer im Jahr 2018 ist mit 62,3% (8.031 Schützinnen und Schützen) nicht überzeugend, dieser Wert stellt somit einen Rückgang dar. Aus gegebenem Anlass sind daher intensive Informations- und Überzeugungsgespräche geplant und notwendig. Schließen möchte ich mit einem herzlichen Dank an alle Bezirksschießreferenten, alle Hegeringleiter, Schießstandbetreiber, die Mitarbeiter der Kärntner Jägerschaft und alle Helfer bei den Schießständen – einfach an alle, die im vergangenen Jahr mitgeholfen haben, dass sich das Schießwesen in Kärnten erfolg-
Jahr
FEL
HER
KLA
STV
SPI
VIL
VÖL
WOL
2009
534
439
949
1305
1582
1028
693
648
2010
510
467
1007
1284
1634
1213
709
726
2011
558
455
1026
1297
1706
1165
724
743
2012
518
472
959
1336
1673
1202
699
747
2013
525
475
1049
1398
1730
1187
730
763
2014
544
477
1109
1414
1638
1225
746
758
2015
498
497
1114
1363
1690
1152
756
728
2016
503
496
1115
1389
1670
1263
768
736
2017
572
490
1175
1401
1716
1200
790
755
2018
522
515
1137
1395
1710
1208
771
773
reich
weiterentwickeln
konnte.
Und zu allerletzt möchte ich die
sanfte Bitte anschließen, das jagdliche Schießen auch weiterhin so tatkräftig zu unterstützen!
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Kärntner Jäger
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Brauchtum und Jugend Referentin Claudia Haider „Frauen legen besonderen Wert auf einen sicheren Schuss und ihnen ist Hege eine Herzensangelegenheit. Durch ihr Frausein haben Jägerinnen direkten Zugang zur Natur, eine sensible Art, Kommunikation nach innen und nach außen zu verwirklichen und eher Verständnis für Andersdenkende“, stellt Dr. Monika Reiterer in ihrem Buch „Ärgernis Jagd“ fest. Monika Reiterer recherchierte über fünf Jahre und führte mehr als 600 Gespräche mit Jägerinnen weltweit. Ihre These kann ich nach 20 Jahren Tätigkeit in der Kärntener Jägerschaft als Frau für die Jagd und im ständigen Austausch mit der jagenden Frau bestätigen. Im Laufe meiner Tätigkeit durfte ich den Wandel von Jagd – reine Männersache hin zur Jagd mit weiblichem Antlitz begleiten. Der Jägerinnen-Stammtisch, als Plattform der Information, des Austausches und der Kommunikation bildete die Drehscheibe. Mit Freude darf ich darauf verweisen, dass Kärnten den höchsten Jägerinnen-Anteil im Bundesländer Kanon aufweist. Immer wieder gehen Impulse von dieser Institution aus. Das heutige Hubertusplatzerl fand just dort seinen Anfang und begrüßt heute Gäste und Besucher das Jägerhofs Mageregg als zur Skulptur gewordenes Bekenntnis zur Jagd mit demütiger, dankbarer und reflektierender Botschaft. Der Künstler Egon Gruber verstand es als Jäger das Gefühl, die Botschaft und die Einstellung des fermen Jägers einzufangen und einen Platz der Besinnung, Ruhe und Kommunikation herzustellen. Danke. Mit Freude darf ich hier vermerken, dass das Hubertusplatzerl der Kärntner Jägerschaft keinerlei Kosten verursachte, denn es gelang mit Christian Schluder jemanden zu finden, der von der Begeisterung für das Projekt angesteckt, dessen Finanzierung übernahm. Danke!
Ich bin überzeugt, dass das Hubertusplatzerl gut angenommen wird. Ich sehe schon die ca. 1.000 Schul- und Kindergartenkinder, die von Gerald Eberl jährlich in das Thema Jagd und Natur eingeführt werden, wie sie sich an diesem kommunikativen Ort niederlassen werden, um Gerald zu lauschen. An dieser Stelle ein großes Danke an Gerald Eberl sowie an all jene Jäger, die sich um die kindergerechte Naturvermittlung im ganzen Bundesland bemühen. Danke! Über 50 Jagdhornbläsergruppen lassen ihre Hörner erschallen und bauen Brücken der Musik zur nichtjagenden Gesellschaft. LJMStv. Sepp Monz hat in diesem Bereich großartige Erhaltungs- und Aufbauarbeit geleistet. Danke und Horn auf, blast an. Als Vision stelle ich in den Raum, in Kooperation mit „for forest“ im Stadion die größte Jagdhornbläsergruppe erklingen zu lassen, um mit Kärntner Brauchtum in das „Guinness Buch der Rekorde“ zu kommen … Jagdliches Liedergut pflegt mit Hingabe der Chor der Kärntner Jägerschaft, der heuer ins 20. Jahr seines Bestehens geht. Allen Sängern
mit Chorleiter Horst Moser danke und Anerkennung. In diesen Kontext passen die vielerorts abgehaltenen Hubertusmessen, von Jägern getragen und ausgerichtet. Sie sind im Laufe der Jahre zum fixen Bestandteil im dörflichen Jahreskreis geworden. Dank allen, die in der Pflege unseres Jagdheiligen St. Hubertus, jagdliche Ehrerbietung gegenüber dem Schöpfer und dem Geschöpf sichtbar machen. Naturschönheiten auf Zelluloid eingefangen, bringt Natur ins Wohnzimmer und verführt zum Staunen. Ein Meister seines Faches ist der über die Landesgrenzen hinweg bekannte Filmemacher Otmar Penker, der uns auch im abgelaufenen Jahr wieder spektakuläre Einblicke in seine Arbeit bot. Danke! Jägerinnen mögen schöne Alltagsgegenstände, und so erfreute sich der Stoffdruck-Nachmittag mit Melitta Frank derartigen Zuspruchs, dass er wiederholt werden musste. Selbstbedruckte Hangerl, Pölster, Tischdecken und vieles mehr ziert die Jagdstube mit der althergebrachten Kunst des Stoffdrucks. Ein Sackerl für Sammelgut auf der Pirsch war auch dabei und diesmal gefüllt mit Baumharz, das im Kurs, die Apotheke Gottes von DI Petra Rohner zu wirksamen Sal-
TÄT I G K E I T S B E R I C H T ben für Tier und Mensch Verarbeitung fand. Danke! Cilly Höferer, selber Jägerin, versteht es meisterhaft die Wildküche modern zu interpretieren und unter dem Aspekt, Ethik auf dem Teller, neue Wildgerichte zu kreieren. Danke! Ihren Weg ins Pirschsammelsackerl finden Wildkräuter, Rinden und Wurzeln. Mag. Sabine Geringer führte in die Kunst des Räucherns ein und so mancher wohlriechende aufsteigende Rauch reinigt die Stube. Danke! Rund macht das Veranstaltungsjahr wie immer der Weihnachtsbrunch, wo naturverbundene Menschen die Gelegenheit nützen sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und gesellige Stunden gemeinsam zu verbringen. Soweit der Rückblick auf das abgelaufene Jagdjahr, das für mich einen Schlusspunkt als Vorstandsmitglied der Kärntner Jägerschaft markiert. 20 arbeits- und ereignisreiche Jahre durfte ich von dieser Stelle die Kärnten Jägerschaft mitgestalten. Dafür bin ich dankbar. Als erste Frau in Österreich an dieser Stelle hatte ich die Möglichkeit, die Stellung der Jägerin in die Normalität und Selbstverständlichkeit mitzutragen. Wie schon erwähnt jagen in Kärnten prozentuell die meisten Damen. Ein großer Schritt für die Kärntner Jägerschaft gelang uns mit der Selbstverwaltung, um die uns so manch anderes Bundesland beneidet und uns von politischen Konstellationen im Land weitgehendst unabhängig macht. Auch unser Leitbild, an dem ich mitwirken durfte, ist heute Impulsgeber in anderen Bundesländern. Unser Leitbild ist jagdliches Bekenntnis in allen Belangen. Den Jägerschlag, die rituelle Aufnahme des Jungjägers in den Kreis der Jäger durfte ich entstauben und modernisieren, ohne die Wurzeln der Tradition zu vergessen. Unterlagen dazu sind in der Kärntner Jägerschaft erhältlich. Der Film „Vom Revier auf den Teller“ zeigt die fachkundige Behandlung unseres wertvollen Wildfleisches und ist ein wertvoller Ratgeber für Jäger und Koch — ein
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Kärntner Jäger
Foto: D. Streitmaier
Beitrag zur Ethik am Teller. Ebenfalls in der Kärntner Jägerschaft zu beziehen. Jahrelang führten wir schulübergreifende Projekte durch. Ob jagdliches Singen, das von Kindern gestaltete Märchenbuch oder Natur erfahren, das Lachen der vielhundert Kinder im Park von Mageregg klingt noch fröhlich in meinem Ohr sowie die Klangwolke der 700 Kinder, die „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ intonierten. Mit diesen Veranstaltungen war der Weg eröffnet, dass engagierte Jäger das Projekt „Wald-Wild-Schule“ in allen Bezirken verankerten. Jagdpädagogische Schulungen in Mageregg wurden gerne angenommen und in die Natur-Vermittlung vor Ort eingebracht. Zum 60. Jubiläum der Kärntner Jägerschaft designten wir das „Kärntner Jagagwand’l“, das Identität schaffen sollte und gerne getragen wird. Viele Veranstaltungen, organisiert über den Jägerinnen-Stammtisch, verbreiterten das Bild der Jagd und schürften verschüttete Zugänge zum Naturerleben frei. Eine wahrlich schöne Aufgabe, in die mich LJM DI Dr. Ferdinand Gorton vor 20 Jahren einband. Vor 20 Jahren war es eine mutige Handlung von einem Landesjägermeister, eine Frau in den bis dahin männlich besetzten Vorstand zu berufen. Bald darauf folgte die Bestellung einer Geschäftsführerin, auch ein Novum in Österreich. Als Wegbereiterin für heutige Selbstverständlichkeit blicke ich in Dankbarkeit zurück. Dank an die Kollegen im Vor-
stand, mit denen ich gedeihliche Zusammenarbeiten erleben durfte und im respektvollen Umgang miteinander so manches Projekt das Licht der Welt erblickte. Dank auch an die Geschäftsführerin, Mag. Freydis BurgstallerGradenegger, MBA, für ihre Unterstützung bei der Annahme, Weiterentwicklung sowie Umsetzung so mancher Idee. Besonderer Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die für mich freundliche und kompetente Wegbegleiter sind. Hier der persönliche Dank an Birgit Wascher, für deren Unterstützung sowie ihre sachorientierten Anregungen, die ich sehr schätze. Dank an die vielen Jägerinnen und Jäger für den regen Gedankenaustausch, die Unterstützung und das gemeinsame Anliegen, das Kulturgut Jagd unseren Kindern zu erhalten und weiterzugeben. Ein Gebet zum Schluss: Gott segne was vollbracht Gott verzeih was unvollendet Verbunden mit dem innigen Wunsch an meine Nachfolge: möge die Freude am Gestalten, das reine Herz für die Sache und die Begeisterung für das Kulturgut Jagd der Begleiter sein. Gute Wünsche auf dem Weg in die Zukunft und Dankbarkeit an die Vergangenheit geben sich hier die Hand. Jagdlich ausgedrückt, Weidmannsdank und Weidmannsheil.
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Jagdhornblasen und Jagdmusik Referent LJM-Stv. Sepp Monz Die Jagd würde auch ohne Jagdhornbläser stattfinden, wäre aber, so sehe ich es, ohne diese mit Sicherheit ärmer. Ist auch die ursprüngliche Aufgabe und Verwendung, nämlich gegenseitige Verständigung und Signalwirkung, im Laufe der Zeit weitgehendst in den Hintergrund gerückt, haben sich daraus resultierend erfreulicherweise viele neue, für die Jagd insgesamt nicht unwesentliche Entwicklungen ergeben. Jagdhornblasen ist nämlich mehr als das Hobby einiger Jäger, welche in dieser Form gerne musizieren. Sei es nach wie vor durch die Teilnahme an Jagden, die Mitwirkung bei freudigen, wie auch traurigen Anlässen sowie zahlreiche Auftritte anlässlich jagdlicher, wie auch kommunaler und überregionaler Veranstaltungen, welche teilweise auch bis über unsere Landes- und Staatsgrenzen hinausreichen. Erfreulicherweise kann festgestellt werden, dass sich von Jagdhornbläsergruppen selbst organisierte Veranstaltungen in den letzten Jahren eines verstärkten Zuspruches nicht nur seitens der Jäger, sondern vor allem aus der nichtjagenden Bevölkerung erfreuen. Damit gelingt es zweifellos das Erscheinungsbild der Jagd verstärkt positiv darzustellen und ist dies ein wertvoller Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit. Gerne führe ich stellvertretend
dafür, nachstehend, einige markante Beispiele aus 2018 an: u Ball des Grünen Kreuzes, Hofburg Wien u Tag der Volkskultur, Maria Saal u Brauchtumsmesse, Klagenfurt u Hubertusmesse Skarbin, Grafenstein Im Juni 2018 konnte sich die Kärntner Jägerschaft anlässlich des 10. Wiener Jagdhornbläserkonzertes vor dem Wiener Rathaus würdig präsentieren. Neben Jagdhornbläsergruppen aus Wien und Niederösterreich sowie der Polizeimusik Wien konnten aus Kärnten der Chor der Kärntner Jägerschaft sowie die beiden Jagdhornbläsergruppen Alpe Adria und Feldkirchen ihr Können unter Beweis stellen, was seitens der zahlreichen Besucher mit viel Begeisterung bestätigt wurde. Dass diese, unsere über Jahre geleistete Tätigkeit positiv wahrgenommen wurde und wird, hat sich in der Form bestätigt, als, dass die Kärntner Jägerschaft 2018 seitens der Kärntner Landesregierung als „Botschafter der Volkskultur“ ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung hat uns nicht nur große Freude bereitet, sondern auch die Verpflichtung auferlegt, unsere Tätigkeit gewissenhaft und mit dem notwendigen Engagement weiterhin auszuüben. Mit großem Aufwand und bestens organisiert begingen im Vorjahr drei Gruppen ihre Bestandsjubiläen. Es waren dies: „10 Jahre Katschtaler Jagdhornbläser“ „50 Jahre Jagdhornbläsergruppe Faaker See“ „30 Jahre Jagdhornbläsergruppe Kanaltal“ Wunderschöne Veranstaltungen, die sich großen Zuspruches erfreuten und allen Besuchern sicher noch lange gut im Gedächtnis bleiben werden. Grund zur Freude gab es im ab-
gelaufenen Jahr auch wiederum für einige Jagdhornbläsergruppen, welche überaus erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen haben. Beim Internationalen Jagdhornbläserwettbewerb in Kremsmünster/OÖ, war es die JHBG Waidmannsklang Grafenstein-Poggersdorf, welche in der Bewerbsklasse G unter 42 angetretenen Gruppen den ausgezeichneten 2. Platz erringen konnte. Aber auch die anderen Teilnehmer „Die Kärntner“, „Feldkirchen“ und „Schloss Mageregg“ durften sich am Ende des Tages jeweils über das erreichte Leistungsabzeichen in Gold freuen. Mit dem hervorragenden 4. Rang und damit nur knapp das Podest verfehlt, kehrte die JHBG Wieting von der Teilnahme an der Europameisterschaft im Jagdhornblasen aus der Slowakei zurück. Allen Gruppen sei nochmals herzlich gedankt und zu ihrem Erfolg gratuliert, mit der Erkenntnis, dass sich intensive, kontinuierliche Probenarbeit lohnt. Nicht nur, dass unsere Gruppen auf ein immer längeres Bestehen zurückblicken können, geht damit einher, dass auch die Aktiven älter werden. Um einer eventuellen Überalterung und dem weiteren, vielleicht doch gefährdeten Bestehen vorzubeugen, haben wir uns entschlossen, neben den bereits traditionellen Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene, erstmals auch eine Ausbildung am Jagdhorn für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 14 Jahren anzubieten. Sollte sich dieses Modell als zielführend erweisen, werden wir es auch in den kommenden Jahren beibehalten. Mit Weidmannsdank an all jene, welche Jagdmusik und Brauchtum aktiv leben, und somit der jagenden, aber auch der nichtjagenden Bevölkerung Freude bereiten, verbleibe ich mit unserem Gruß „Horn auf, blast an“
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Rehwild Referent BJM Ing. Wolfgang Oswald, akad. Jagdwirt Das Rehwild, unsere kleinste Schalenwildart, ist im Bestand beständig und im Abschuss weiterhin auf sehr hohem Niveau unterwegs. Prognosen, wonach durch die Einteilung in Klasse A und B nun die mittelalten Böcke übermäßig entnommen werden und damit die Güte der Rehe leiden wird, haben sich genau so wenig bestätigt, wie, dass durch die verstärkte Bejagung der Geißen, die Rehe „verschwinden“ werden. Der Bestand des Rehwildes ist nach wie vor in manchen Gebieten an der Kapazitätsgrenze des Lebensraumes und zeigt keinesfalls Trends, wonach die Bestände abnehmen würden. Ich empfehle weiterhin jedem Revierinhaber, sich mit den Details der folgenden Betrachtungen, die auf das Landesgebiet bezogen sind, auseinanderzusetzen und für sein Revier daraus ähnliche Analysen anzustellen, um weiterhin eine gewissenhafte Rehwildbewirtschaftung zu gewährleisten. Der Abschuss (siehe Abb. 1) ist im Trend nach wie vor stetig nach oben steigend. Obwohl in der letzten Periode, nach dem Spitzenwert von 2016 (23.283 Rehe gesamt erlegt), die Abschusszahlen wieder rückläufig sind, ist der Trend steigender Abschusszahlen in den Planperioden anhaltend. War der Zuwachs der Abschüsse in der Planperiode 2015/2016 (PP11) gegenüber der Vorperiode noch 4.532 Stück, so konnte in der letzten Periode 2017/2018 (PP12) nur mehr eine Steigerung von 398 Stück gegenüber PP11 erzielt werden. Hat es 2016 noch danach ausgesehen, dass wir die Planzahlen einmal erreichen werden, sind wir in den letzten beiden Jahren dadurch doch wieder weiter entfernt. Auffällig ist dabei aber die Entwicklung beim Fallwild. Hier ist im Jahr 2018 der höchste Wert im 17jährigen Betrachtungszeitraum mit über 6.514 Rehen ausgewiesen. Bei
den B-Böcken, Geißen und Kitzen gab es beim sonstigen Fallwild Steigerungen – im Mittel um mehr als 80%. Wobei die Geißen diesbezüglich die höchsten Sprünge im Fallwild verzeichnen. Es ist zu vermuten, dass der strenge Winter 2017/18 da doch deutlich eingegriffen hat, obwohl Berichte über Rehwildsichtungen im Jahr 2018 weitgehend keine merklichen Rückgänge ausgewiesen haben. Eine der Ursachen, warum die Rehe im Bestand nicht abnehmen können, ist sicher auch in unserem Abschussverhalten gegeben. Der Kitzabschuss sollte nach den Abschussrichtlinien bei 30% vom Gesamtabschuss liegen. Da wir aber speziell bei den Rehkitzen durch den Mähtod oder andere Umstände,
jährlich einiges an Verlust in der Planung berücksichtigen, hat es sich etabliert, dass wir in der Planung nicht mehr die geforderten 30% veranschlagen, sondern darunter liegen. Wenn wir aber nun von dieser reduzierten Planung nochmals mit derselben Begründung den Abschuss nur mehr knapp über der Hälfte erfüllen, verfehlen wir das Ziel einer ordnungsgemäßen Rehwildbejagung. Die Erfüllung bei den Kitzen liegt nämlich in den letzten elf Jahren auf nur durchschnittlich knapp über 63% Erfüllung (siehe Abb. 2), wobei die Planung im Mittelwert nur knapp über 26% liegt statt der erforderlichen 30%. Wie man in Abb. 3 sehen kann, liegt unsere Planung (schwarze Linie) schon einmal deutlich unter der eigentlichen Sollplanung (graue Linie). Nehmen wir nun die Fall-
Abb. 1: Jährliche Rehwildentnahme in Kärnten
Abb. 2: Abschusserfüllung auf Kärntenebene
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Abb. 3: Planung und Erlegung beim Rehwild
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wildzahlen und den getätigten Abschuss zusammen (blaue Linie) dann sehen wir, dass wir nicht einmal dann die geplante Linie erreichen. In all den Jahren bestätigt sich daher nicht die Annahme, dass die Gesamtentnahme (Fallwild plus Abschuss) den geforderten 30% Anteil erreichen wird. Somit verbleiben jedes Jahr Kitze, die wiederum durch ihre Vermehrung den Bestand in die Höhe kurbeln. Pro Jahr sind das rund 2.300 Kitze (Fallwild schon berücksichtigt), die ihrerseits wiederum einen Populationsanstieg ergeben. Oder anders gesagt, rund 26% vom Abschussplan sind in den letzten 17 Jahren im Bestand verblieben und haben sich fröhlich weiter vermehrt. Selbstverständlich können die Rehe nicht in den Himmel wachsen und ist eine derartige Betrachtung nicht als absolut zu nehmen, sondern ein Beispiel von mathematischer Modellierung. Es zeigt aber eindeutig einen Trend auf, wonach die Planung und deren Erfüllung zu hinterfragen sind, wenn damit der Nachwuchs in manchen Revieren deutlich hinter dem Abschuss je 100ha nachhinkt und das ist dann sicher kein Zahlenspiel mehr. Wobei auch hier, wie aus der Grafik 3 ersichtlich, eine positive Entwicklung erkennbar ist. Es nähert sich nämlich die Erfüllung der Sollvorgabe langsam an. Momentan liegen wir daher „nur“ auf einem Anteil verbleibender Kitze vom Abschussplan von rund 12%.
Wir sollten uns aber immer in Erinnerung rufen, dass das Reh kein Herdentier ist und vielmehr die Individualität braucht. Es leidet stärker unter Sozialstress als uns bewusst ist. Rehe kommen mit sonstiger Beunruhigung und der Nähe des Menschen besser zurecht als wenn viele Rehe auf engem Raum leben müssen.
natürlich der Trophäe) weiterhin auch nur die Ausnahmen der Regel repräsentieren. Es ist erwiesen, dass Fütterungen diesen Effekt nur dort bringen können, wo die Dichten noch sehr gering sind. Da wir mit dem Reh aber einen Kulturfolger haben, der mit unserer Kulturlandschaft eher als Gewinner denn als Verlierer dasteht, sind unsere Dichten meist schon an der Kapazitätsgrenze des Lebensraumes angekommen, wo die erwartenden Effekte durch den auftretenden Sozialstress mehr als aufgehoben werden. Krankheiten, kümmernde Rehe, hohe Fallwildzahlen und starker Wildeinfluss im Lebensraum sind doch nicht die Ziele, die man mit der Fütterung fördern will. Ein Umdenken ist gefordert, ohne Verbote und Verordnungen, ganz aus uns selbst heraus.
Positiv ist zu erwähnen, dass sich der Abschuss im Geschlechterverhältnis zunehmend gebessert hat. 2017 sind sogar erstmalig in Kärnten um 124 mehr Geißen als Böcke erlegt worden (siehe schwarze Linie in Abb. 2). 2018 ist dieser Trend zwar wieder umgedreht worden und sind wieder über 1.000 Böcke mehr als Geißen zur Strecke gekommen. Damit ist in der laufenden Periode wieder dem Geißenabschuss mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Mit dem neuen Jagdgesetz ist auch die Fütterung neu geregelt. Die Verordnung zur Fütterung des Rehwildes wird für die nächste Fütterungsperiode demnächst erlassen. Vornehmlich sollte demnach Rehwild nur mehr mit Rauhfutter – wenn überhaupt – gefüttert werden. Ergänzungsfuttermittel (in der Verordnung genau geregelt) werden zwar auch wieder frei gegeben, sollten aber eher restriktiv denn großzügig angewendet werden. Die Erfahrungen mit Revieren, die auf die Fütterung verzichten, haben nämlich gezeigt, dass dies für die Rehe vorteilhafter ist als sich diverse vermeintliche „Schmankerln“ im Überfluss in den Pansen stopfen zu lassen. Biotopgestaltung mit Winteräsung und Randzonengestaltung ist da weitaus effektiver!
Abschließend sei noch die Fütterungsthematik erwähnt, da auch die Fütterung ihren Teil dazu beiträgt, dass sich die Population auf hohem Niveau hält. Mittlerweile sollte es sich schon herumgesprochen haben, dass wir dem Reh mit der Fütterung nicht den Gefallen erweisen, den wir uns dabei versprechen. Jene, die ausdauernd, gewissenhaft und schon viele Jahre und Jahrzehnte die Fütterungen betreiben, werden bestätigen können, dass die vermeintliche Stärkung des Rehwildes (vornehmlich
Geben wir den Rehen wieder mehr Raum – einerseits in unseren Gedanken, was dem Rehwild wirklich gerecht wird und anderseits im Lebensraum. Frühe und effektive Entnahme in der Jugendklasse und rechtzeitige sowie ebenso effektive Entnahme bei den Kitzen sollte Standard sein. Ältere und schwächere Geißen sollten beim Kitzabschuss gleich mitgenommen werden, damit wieder der nötige Freiraum der verbleibenden Rehe gegeben ist und sie sich entsprechend entwickeln können.
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Rotwild Referent Ing. Stefan Kulterer Das Jahr 2018 hat erwartungsgemäß nicht die hohen Abschusszahlen gebracht, wie sie durch den frühen Wintereinbruch im Jahr 2017 erfolgten. Dafür waren aber die Fallwildmeldungen aus dem schneereichen Winter im Frühjahr 2018 ungleich höher, nämlich fast 10x so hoch und daher relativiert sich die geringere Abschusszahl beim Rotwild. Man kommt also mit dem gemeldeten Fallwild auf eine Gesamtjahresstrecke von rund 11.800 Stück, welche immer noch höher liegt als in den Jahren zuvor. Man kann aber davon ausgehen, dass die Fallwildmenge zumindest 50% höher war als die gemeldeten Stücke, denn in einigen Hegeringen haben nur sehr wenige Reviere – wohl auch mangels Auffindung – Fallwildzahlen angegeben. Nimmt man den Abschuss, das gemeldete Fallwild und die Dunkelziffer an Fallwild in dieser Planperiode, dann kann davon ausgegangen werden, dass sich in einigen Gebieten das Rotwild reduziert hat. Hier aber gleich der Appell an alle Jägerinnen und Jäger, heuer nicht mit dem Abschuss zurückzuhalten, da sich der Rotwildbestand sonst wieder sehr rasch aufbaut. Der Rotwildausschuss hat im letzten Jahr ein paar Aufgaben erhalten, wie die Erstellung eines Leitfadens für Bewegungsjagden
oder auch die Evaluierung der bestehenden Abschussrichtlinien. Zum Thema Bewegungsjagden wurde im Prinzip schon sehr viel geschrieben und berichtet, aber trotzdem wurde dieser Leitfaden niedergeschrieben und in einer der letzten Ausgaben des „Kärntner Jäger“ veröffentlicht. Auch hier die Bitte an alle Organisatoren von Bewegungsjagden, sich diesen Leitfaden zu verinnerlichen und sich danach zu richten, um einerseits Unfällen vorzubeugen, aber auch um diese Art der Jagd effizient und jagdlich ethisch durchzuführen. Die Evaluierung der Abschussrichtlinien aus dem Jahr 2015 war Vorgabe des Landesvorstandes und erfolgte im Herbst im Rahmen einer Rotwildausschusssitzung. Hierbei
wurden die drei wesentlichen Faktoren geprüft: 1. ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis von männlichen zu weiblichen Stücken 2. das Wildbretgewicht der erlegten Kälber 3. das Durchschnittsalter der erlegten Hirsche Vergleicht man das Geschlechterverhältnis unter den erlegten Kälbern vor und nach Einführung der neuen Abschussrichtlinien 2015, so ist es derzeit wahrscheinlich noch viel zu früh um eine Trendumkehr zu erkennen, geschweige denn eine solche eingeleitet zu haben (Tab. 1). Umso mehr spricht es dafür, die Kahlwildabschüsse hoch zu halten, da es nach wie vor zu viele weibliche Stücke gibt. Auch wenn hie und da die Ausnahme die Regel bestätigt und es den Anschein hat, man sieht nur
TABELLE 1: GESCHLECHTERVERHÄLTNIS DER KÄLBER Erlegung Jahr
männlich
weiblich
1
:
x
2011
1037
1431
1
1,38
2012
1397
1951
1
1,40
2013
1175
1616
1
1,38
2014
1112
1683
1
1,51
2015
1278
1763
1
1,38
2016
1373
2079
1
1,51
2017
1842
2550
1
1,38
2018
1191
1704
1
1,43
Mittelwert 1,38
1,44
TABELLE 2: ENTNAHMESTATISTIK ROTWILD KÄRNTEN PLANPERIODE 2017/2018 Kärnten
Abschussplan
Jagdstrecke
pro 100ha
FW V/R
FW S
Hirsch I
710
436
61%
0,05
6
61
Hirsch II
528
701
133%
0,08
17
114
Hirsch III
2.714
2.771
0,30
84
190
Hirsch III 1j
1.250
2.124
123%
0,23
49
161
Tier
8.674
9.107
105%
0,98
137
608
Kalb
8.102
7.287
90%
0,78
100
688
Rotwild
21.978
22.426
102%
2,42
393
1.822
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mehr Hirsche. Oft ist die Ursache aber einfach eine banale, sprich, der hohe Jagddruck hat die Tiere, vermehrt die führenden Tiere, nur noch scheuer gemacht. Bei der Entwicklung des Wildbretgewichtes ist es seit Einführung der neuen Abschussrichtlinien ebenfalls zu keiner Trendumkehr gekommen, zumal es nach Expertenmeinung auch sein kann, dass ein schwerer Winter oder eine lang anhaltende schlechte Witterung sehr wohl auch starken negativen Einfluss auf die Wildbretgewichte haben kann (Abb. 1). Ob die Wilddichte hier einen so großen Einfluss hat, wie man annimmt, kann leider noch nicht gesagt werden. Hierzu müsste es wahrscheinlich schon zu einer massiven Absenkung des Rotwildbestandes kommen, um eine Auswirkung festzustellen.
Abb. 1: Wildbretgewichte der Rotwildkälber
Bei dem Durchschnittsalter der erlegten Hirsche hat es die deutlichste Veränderung gegeben (Abb. 2). Hier ist ein klarer Trend nach oben zu erkennen, auch wenn es Ende 2017 bzw. Anfang 2018 bei den Hirschen zu einem deutlichen Eingriff in die Mittelklasse aufgrund von erheblichen Wildschäden gekommen ist. Das Fazit aus den drei oben genannten Faktoren hat den Rotwildfachausschuss dazu bewogen, dem Landesvorstand zu empfehlen, die derzeit gültigen Abschussrichtlinien zumindest bis 2020 weiter beizubehalten. Die klare Bindung der Hirschenfreigabe an die dazugehörige Kahlwilderlegung im Vorhinein sollte unbedingt oberstes Ziel bleiben, um den Rotwildbestand einigermaßen in den Griff zu bekommen. Der Rotwildausschuss hat sich im Auftrag des Landesvorstandes mit dem Thema der Erlegung von „Schadhirschen“ außerhalb des Abschussplanes bzw. vor allem in der Schonzeit auseinander gesetzt: Um hier künftig eine klare Unterscheidung vornehmen zu können, hat der Ausschuss nach eingehender Diskussion Folgendes empfohlen: Im Rahmen von durch
Abb. 2: Anteil der Klasse I-Abschüsse
die Landesregierung nach § 52 Abs. 2 K-JG erteilten Ausnahmen von den Schonvorschriften für Schalenwild sowie von durch die Bezirksverwaltungsbehörde nach § 72 Abs. 1 K-JG erteilten Abschussaufträgen zur Verminderung von Schalenwild in der Schonzeit soll durch die Einführung eines verpflichtenden, dauerhaften Einzugs von Trophäen das Augenmerk auf die Erlegung der Zuwachsträger noch verstärkt werden. Zum Abschluss des Berichtes darf ich im Namen des gesamten Rotwildausschusses noch einen speziellen Dank an Ofö. Gerd Röss-
ler aussprechen, der mit Jahresende 2018 seine Funktion im Ausschuss zurückgelegt hat. Er hat sich stets mit sehr viel Engagement und Leidenschaft für das Rotwild eingesetzt und sich stets um konstruktive Vorschläge und Kompromisse bei allen Entscheidungen für die Hege und Bejagung des Rotwildes bemüht. Dafür nochmals ein kräftiger Weidmannsdank!
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Gamswild Referent BJM Ing. Franz Koschuttnigg Die Analyse des zweijährigen Abschusses bei unserem Wappentier zeigt wie immer eine positive Entwicklung bei der Konstanz des Gamsabschusses in Kärnten, aber
wie immer eine negative Entwicklung bei der Planung und folgenden Abschusserfüllung und der Altersstruktur sowie des Geschlechterverhältnisses. Mit 6.612 erlegten
Abb. 1: Kärntens Gamsabschuss von 1995 bis 2018
Abb. 2: Abschussplan, Abschuss, Erfüllung und Fallwild für die Planperioden der Jahre 2011 bis 2018 auf Kärntenebene
Abb. 3: Gamsabschussplan, Abschuss und Fallwild in der Planperiode 2017/2018
Gams liegen wir in der letzten Planperiode weit über dem langjährigen Schnitt. Diese Konstanz ist derzeit wohl einzigartig im Alpenraum. In unserem Bundesland ist in nunmehr 24 Jahren (Abb. 1) der Rückgang beim Gamsabschuss, wie in vielen anderen Bundesländern und Ländern, nicht eingetreten. Dafür gebührt allen Jagdausübungsberechtigten und Gamsjägerinnen und -jägern ein kräftiger Weidmannsdank! Mit 81% Abschussplanerfüllung liegt man, wie jede Planperiode, doch weit unter den angestrebten Planzahlen, die für die letzten beiden Jahre geplant waren (Abb. 2). Die Ursachen hierfür sind natürlich vielfältig und wurden und werden in den Fachgremien (Gamswildfachausschuss) erörtert und analysiert. Wildkrankheiten wie die Räude spielten in der vergangenen Planperiode punktuell eine Rolle, aber mit 113 Stück im Jahr 2018 in ganz Kärnten, dem niedrigsten Wert der letzten Jahre, keine große Bedeutung! (Räudefälle in den Bezirken: Spittal 46 Stk., Hermagor 39 Stk., Klagenfurt 7 Stk., Völkermarkt 12 Stk., Villach 9 Stk.) Lebensraum ist nicht gleich Lebensraum und Populationsstruktur ist nicht gleich Populationsstruktur! Dies trifft nirgends stärker zu als beim Alpengams. Gibt es kaum reife Stücke in der Population, verausgaben sich die jüngeren Tiere, wodurch wiederum deren Lebenserwartung abnimmt. Alte Stücke haben besonders durch ihre Erfahrung einen großen Einfluss auf die Population und bei einem ausgewogenen Verhältnis von reifen und mittleren Böcken vergeuden die Böcke weniger Energie während der verkürzten Brunft, was sich auch positiv auf die Geißen und deren Nachkommen auswirkt. Dass in
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Kärnten zu wenige alte Gams sowohl bei Geißen als auch bei Böcken vorhanden sind, ist hinlänglich bekannt und zeigen leider auch die Abschusszahlen in den einzelnen Klassen (Abb. 3)! Nicht nur nach der FFH-Richtlinie ist der Gams eine besonders erwähnte Wildart, für die eine nachhaltige Sicherung in seinem Lebensraum gefordert ist, sondern auch viele Symposien und Forschungsprojekte beschäftigen sich mit dem Erhalt dieser für uns so wichtigen Wildart. Um Verbesserungen in der Umsetzung erzielen zu können gibt es viele Ansätze, wie großräumige Zusammenarbeit (auch großräumige und gemeinsame Abschussplanung) und gemeinsame Strategiepläne zur nachhaltigen Bewirtschaftung. Ziel der Bejagung müssen gesunde und stabile Bestände sein, wobei nach dem Abschuss das in der Population verbleibende Wild im Vordergrund stehen muss!
Abb. 4: Bezirksergebnisse 2017/2018
Abb. 5: Gamswildentnahme von 2002 bis 2018
In Wildschadens-Problemgebieten, welche es in Kärnten doch immer mehr gibt, und in Mittellagen, wo die Gamsbestände teilweise stark ansteigen, muss natürlich
auch bei der Gamsbejagung darauf entsprechend Rücksicht genommen werden! Reduktionen in solchen Gebieten können aber nur in der Jugendklasse und bei den Geißen und Geißen mit Kitzen in der Mittelklasse durchgeführt werden. Auch hier ist es enorm wichtig, die Sichtweise auf eine Gamsregion (Gamsstock, Gamslebensraum, Gamsgebiet) zu beziehen. Bewirtschaftung und in solchen Fällen Reduktion der Gamsbestände müssen unbedingt über die Reviergrenzen hinweg und auf den Gamsbestand bezogen sein. In diesen Fällen erweist sich natürlich auch der Zusätzliche Abschuss in der Jugendklasse als sehr gutes Instrumentarium und soll auch von den Bezirksjägermeistern voll ausgenutzt werden. Der Gams steht unter massivem Einfluss verschiedenster Faktoren, wie eben der Jagd, dem Tourismus, Klima und von Wildkrankheiten. Um einen Rückgang der Strecken in Zukunft auch in Kärnten zu vermeiden, was zumeist auch Rückschlüsse auf Populationsrückgänge zulässt, bitte ich um eine realistische und nachhaltige Planung in den Jagden, Gemeinschaften, Hegeringen, Wildregionen und Bezirken (realistische Planung für ganz Kärnten 7.400 Stück Gamswild) für die nächste Planperiode 2019/2020! Unser Gamswild wird es uns danken!
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Schwarzwild Referent Ing. Thomas Gadner ERSTMALS WURDEN IM BEZIRK ST. VEIT DIE MEISTEN WILDSCHWEINE ERLEGT
angestiegen), aber der Abschuss im Bezirk Völkermarkt ging massiv zurück (von 180 auf 58 Stück). Aus diesem Grund ist auch der Gesamtabschuss des Landes um ca. 25% zurückgegangen.
Bis jetzt hat immer der Bezirk Völkermarkt die Abschussstatistik von Kärnten angeführt und dies meistens mit einem großen Vorsprung (bis zu 2/3 des Landesabschusses). Im Jahr 2018 schaffte es aber der Bezirk St. Veit die Unterkärntner vom ersten Platz zu verweisen. Dabei erlegten die Jäger des großen Bezirkes nur ein Stück mehr als ein Jahr zuvor (von 143 auf 144 Stück
Wie man in Tabelle 1 sehen kann, ist der Abschuss nur in zwei Bezirken, nämlich in Völkermarkt und Wolfsberg, rückgängig, in den anderen Bezirken gibt es eine Steigerung. Diese Steigerung sieht in einigen Bezirken nicht so hoch aus, aber wenn
Tabelle 1: Schwarzwildentnahme auf Bezirksebene
Abb. 1: Jährliche Schwarzwildabschüsse in Kärnten von 1980 bis 2018
Keiler
Bachen
Fallwild Gesamt 2018 Gesamt 2017
St. Veit
84
58
2
144
143
Völkermarkt
36
21
1
58
180
Wolfsberg
11
19
0
30
70
Klagenfurt
23
10
2
35
34
Villach
17
13
7
37
27
Spittal
11
8
0
22
19
Feldkirchen
6
6
0
12
7
Hermagor
9
13
0
22
12
man die Abschusszahlen mit denen des Vorjahres vergleicht, gibt es eine massive Erhöhung in Villach, Hermagor, und Feldkirchen. Spittal/Drau, Klagenfurt und St. Veit/Glan sind mit einer kleinen Erhöhung ziemlich gleich geblieben. Warum es heuer in den zwei Bezirken zu einem so enormen Rückgang der Abschusszahlen gekommen ist, ist untypisch, da die Schwarzwildzahlen in Österreich und auch in ganz Europa massiv zunehmen. In Österreich wurden im Jahr 2018 über 40.000 Stück erlegt, das ist ein Anstieg von 33,6% (Abb. 2). Alleine in Niederösterreich wurden 26.100 Stück erlegt, ein Plus von 33,6% und im Burgenland 8.180 Stück, das ist ein Plus von 18,9% – um nur zwei Bundesländer zu nennen. In Deutschland stieg der Schwarzwildabschuss von 590.000 Stück auf 838.000 Stück (über 40%), alleine in Bayern wurden 95.000 Stück erlegt. Die Abschusszahlen sind in Kärnten im letzten Jahr um etwa
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Abb. 2: Jährliche Schwarzwildabschüsse in Österreich von 1983 bis 2017
ein Viertel eingebrochen. Ursachen dafür dürften wohl unter anderem die vorangegangene Wintersituation aber gleichzeitig auch das letzte Mastjahr, das die Bejagung auf Grund des Futterüberflusses deutlich erschwerte, sein. Natürlich geben die Abschusszahlen nur beschränkt Auskunft über den tatsächlichen Schwarzwildbestand, denn auch 2011 waren die Abschusszahlen sehr niedrig und im Folgejahr ist der Wildschweinbestand schmerzlich auf den höchsten, jemals getätigten Abschuss angestiegen (Abb. 1). Auch die Schäden stiegen damals stark. Wie erwähnt hatten wir heuer – wie 2011/12 – wieder ein Buchen- und Eichenmastjahr … Ein wichtiges Argument gegen einen Schwarzwild-Ansturm im Jahr 2019 ist aber die massive, fast flächendeckende Bejagung der größten Schwarzwildgebiete (speziell im Bezirk Völkermarkt). Leider funktioniert das in einigen Bezirken von Kärnten noch nicht so. Es gibt noch immer sogenannte „Schwarzwildrückzugszonen“, wo sich das Schwarzwild zurückziehen und in Ruhe vermehren kann, damit es dann bei der Ernte wieder auf die landwirtschaftlichen Flächen ausströmt, um massive Schäden anzurichten.
Da das Futterangebot für die Vermehrungen und die Beibehaltung der Standorte des Schwarzwildes verantwortlich ist, möchte ich auch heuer nochmals erwähnen, dass ein generelles Fütterungsverbot für Schwarzwild in ganz Kärnten auch im neuen Jagdgesetz gilt. Kirrungen sind keine Fütterungen und unterstehen einer Kirrverordnung, die in den nächsten Monaten auch rechtswirksam wird. In dieser Verordnung werden die bisher von der Kärntner Jägerschaft festgelegten Richtlinien übernommen. Auch in Zukunft dürfen Kirrungen nur in den rotwildfreien Gebieten betrieben werden. Ebenso wird die Einhaltung dieser Verordnung und das somit verbundene Fütterungsverbot in Zukunft strenger kontrolliert
werden. Aus diesem Grund mache ich die Jagdausübungesberechtigten und im Besonderen die Jagdaufsichtsorgane der einzelnen Reviere aufmerksam, dass sie die Kirrungen kontrollieren und bei Verstößen auch zur Anzeige zu bringen haben. Da, wie schon im Bericht angesprochen, der Schwarzwildbestand in Anstieg ist, bitte ich alle Jäger, die in Revieren mit Schwarzwild jagen, den höchstmöglichen Schwarzwildabschuss zu tätigen. Das Schwarzwild ist hoch intelligent und sehr produktiv bei seiner Vermehrung. Nur durch eine starke aber richtige Bejagung können wir die schnelle Ausbreitung verhindern.
Foto: D. Streitmaier
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Raufußhühner Referent DI Thomas Huber Der Bericht zur Tätigkeit im Referat unterscheidet sich nicht wesentlich von den vergangenen Jahren. Liegt doch der Schwerpunkt der Tätigkeit bei den Raufußhühnern nach wie vor bei der Abwicklung von Projekten zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensräume. Vor allem das Auerwild ist durch die Veränderung der Waldstrukturen („Zuwachsen“) am stärksten betroffen. Daher liegen die wesentlichen Bemühungen weiterhin beim großen Waldhuhn. In den meisten Fällen erfolgt bei Lebensraumprojekten eine Begehung der geplanten Maßnahmenfläche zur Erfassung der Ist-Situation (aktuelles Waldbild, Situation Auerwild), woraus die möglichen Maßnahmen mit dem Grundbesitzer und/oder Jagdausübungsberechtigten beraten werden. Immer wieder erfolgt auch eine direkte Auszeige vor Ort mit den wichtigsten Maßnahmen wie z.B. Reduktion
Grundbesitzern, welche Projekte zur Lebensraumverbesserung von Raufußhühnern durchführen, sei gedankt! Immer wieder werden auch Projekte umgesetzt, für die gar keine Unterstützung in Anspruch genommen wird!
des Kronenschlussgrades („Auflichten“), Schaffung von Flugschneisen, Freistellen von Lärchen oder Laubhölzern (je nach Standorten). Nach Fertigstellung der Maßnahmen wird die Fläche nochmals besichtigt, dies bildet auch die Grundlage zur Auszahlung der Unterstützung. Als Budget für Maßnahmen stehen weiterhin die „Ökologischen Maßnahmen“ zur Verfügung.
Nach den landesweiten Zählungen in allen Revieren mit Vorkommen von Auer- und Birkwild im Jahr 2018 wird heuer in den Referenzrevieren gezählt, um so eine durchgehende Erhebung der Bestände in allen Landesteilen zu gewährleisten. Die Zählungen von 2018 ergeben im Vergleich mit den Vorjahren einen insgesamt stabilen Trend bei beiden Arten. Achtsamkeit ist jedenfalls gefragt, auch in der regionalen Betrachtung. Hier kommt es neben weiteren Faktoren wie Raubwilddruck und/oder verschiedene Störungen vor allem auf die Topografie an, welche die Möglichkeiten des Zusammenhanges von lokalen Populationen – in Verbindung mit noch nutzbaren Lebensräumen – bedingt.
Einige Projekte betreffen auch das Birkwild. Dabei geht es vorrangig um Schlegelarbeiten im Waldgrenzbereich. Mit dieser Maßnahme werden großflächige Zwergstrauchheiden gezielt geöffnet, damit der Anteil an Grenzlinien erhöht, Licht und damit Wärme auf den Boden gebracht (Insektenangebot!) und bei bestockten Almen auch die Futterfläche erhöht. Allen Revierinhabern und
Ausgehend von den Zählergebnissen bewegen sich auch die Abschüsse auf etwa gleich bleibendem Niveau. Bei Auerwild liegen diese bei rund 90 Stück, Birkhahnen werden jährlich etwa 240 Stück erlegt. Wiederum sei auf die regionale Analyse hingewiesen, aufgrund welcher die Freigaben erteilt werden.
Foto: Dr. H. Zeiler
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Ein wesentlicher Faktor für die Nachwuchsrate ist immer auch die jährliche Witterung in der ersten Phase der Aufzuchtzeit. Die letzten Jahre zeigen hier neben sehr günstigen Bedingungen im Frühjahr 2017 sehr lange Regenphasen im Frühjahr 2018, welche sich eher negativ auf die Gesperre ausgewirkt haben. Doch hier schließt sich der Kreis: gute Lebensräume sind eher in der Lage negative Auswirkungen bis zu einem gewissen Grad abzupuffern!
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Raubwild Referent Wildmeister h.c. Gerald Eberl Das Jagdjahr 2018, vor allem die Wintermonate, war für die Bejagung unserer heimischen Beutegreifer zweigeteilt. Brachte der Winter im Jänner und Februar jede Menge Schnee, waren die Monate November und Dezember des letzten Jahres vielerorts schneefrei und erschwerten somit eine flächendeckende Raubwildbejagung. Die Fuchsstrecke hat sich gegenüber 2017 auf 6.900 Stück leicht reduziert, trotzdem gibt es vielerorts überaus hohe Dichten. Nahezu unverändert blieb die Marderstrecke mit 1.110 erlegten oder gefangenen Steinmardern. Dachs, Iltis und Großes Wiesel spielen in Kärnten anhand der Strecke eine eher untergeordnete Rolle. Das Auftreten von Krankheiten, wie der Räude und vor allem der Staupe, kann regional auch zu hohen Verlusten bei Fuchs, Marder und Dachs geführt haben. Deshalb nach wie vor der Appell, aufgefundene, verendete Tiere, bei denen keine äußeren Anzeichen auf die Todesursache hinweisen, zur Untersuchung in die Untersuchungsanstalt zu bringen. Eine Änderung im Jagdgesetz hat
dazu geführt, dass der Goldschakal als jagdbares Wild deklariert wurde und somit dem Jagdrecht unterliegt. Sichtungen und Bilder aus Fotofallen belegen eine eindeutige Zunahme dieser invasiven Wildart. Die Schusszeit dafür soll demnächst in einer Verordnung der Landesregierung festgelegt werden. 23 Fischotter als Fallwild zeugen von regional sehr hohem Vorkommen dieser Marderart. Zwei ausgebuchte Schulungskurse zum Fangen und Erlegen der Fischotter – aufgrund einer Verordnung durch die Kärntner Landesregierung – ermöglichen es jetzt auch, diese Fischräuber in genau definierten Mengen zu entnehmen. War es anfangs noch etwas mühsam die ersten Otter zu fangen, konnten zum Winter hin die ersten Erfolge verbucht werden. Gleichbleibend die Strecke bei den Aaskrähen. Laut Zählungen der 60 Referenzreviere ist deren Bestand nach wie vor leicht steigend. Nahezu gleichbleibend und stabil ist es bei Eichelhäher und Elster. Es ist zu hoffen, dass die Verordnung für deren Bejagung bleibt und Einzelbescheide wie in der Vergangenheit nicht mehr nötig sind.
Fotos: D. Streitmaier
Der jährliche Fallenstellerkurs füllte den Lehrsaal auch letztes Jahr wieder. Nur gut ausgebildete und geschulte Jägerinnen und Jäger können uns in die Zukunft führen. Die Hege des Niederwildes und unserer Raufußhühner ohne die intensive Bejagung der Beutegreifer wird in den wenigsten Fällen zu Erfolgen führen. Eine sinnvolle Verwertung der im Zusammenhang gewonnenen Winterbälge bringt Freude und rechtfertigt auch deren weidgerechte Bejagung.
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Falknerei Referent Dr. Harald Barsch
Die Jagd mit dem Steinadler auf Füchse und Rehwild Neben Habicht, Harris Hawk und Falke ist heute der Steinadler kein seltener Beizvogel mehr. So wie heute alle Beizvögel für die Falknerei gezüchtet werden, gehört auch der Steinadler in den verschiedensten Unterarten mit dazu. War es in früheren Jahren eine Seltenheit, dass ein Steinadler (Wildfang!) bei einer Falknertagung geflogen wurde, ist er heute oft schon der Hauptjagdvogel bei manchen Falknertreffen. Leider wird die faszinierende Hasenjagd mit dem Adler mit dem Wegbrechen der Niederwildbestän-
de immer mehr zur Ausnahme. Der Steinadler ist aber ein Vogel, der ein großes Beutespektrum beherrscht. Neben Kleinwild ist ein Adler imstande, auch Füchse und Rehwild zu schlagen. Wenn also der Falkner seinen Jagdvogel ganz gezielt auf große Wildarten wie Fuchs und Reh einstellt, kann professionell Rehwild erbeutet werden. Natürlich ist ein Steinadler als Beizvogel nicht für jedermann geeignet. Viel Erfahrung und große biologische Kenntnisse über diesen majestätischen Vogel sind eine un-
bedingt erforderliche Voraussetzung. Also nichts für Quereinsteiger oder unsportliche Gesellen. Allein sein Gewicht um die 4kg beim Männchen und 5kg und mehr beim Weibchen, erfordert körperliche Fitness, aber auch Einfühlung, denn dieser Vogel stellt eine richtige Waffe dar. Mit seinen Fängen entwickelt das Männchen ca. 50 bis 60kg, das Weibchen 90 bis 120kg Druck. So erklärt sich, dass ein Steinadlerweibchen mit dem meist tödlichen Kopfgriff einen Fuchs und vor allem ein Reh schlagen kann. Aber so leicht, wie sich das Ganze anhört, ist es nicht. Voraussetzung ist, dass man nahe genug an das Rehwild herankommt. Bei 50 – 100 Meter Abstand beim Start bis zum Schlagen kommen dann nicht selten drei- bis fünfhundert Meter zusammen, bis die Beute geschlagen wird. Der Falkner muss schnell zur Stelle sein, um das eine oder andere Stück abzufangen. Es werden vor allem Kitze bevorzugt, die auch in den allermeisten Fällen vom Adler durch einen Kopf-Kehlgriff sofort getötet werden. Für diese Jagdart kommen nur Adler infrage, die diese Technik beherrschen und natürlich auch den Mut haben großes Wild anzujagen. Es sind dies eigens ausgesuchte Jagdadler, die speziell trainiert und im Charakter passen müssen. Auch große Waffen (Dolche!) sind eine Voraussetzung, um für diese Art von Jagd geeignet zu sein. Gejagt wird in den meisten Fällen in Jagdgruppen, wo mehrere „Adlerleute“ dabei sind. Die Falkner mit ihren Adlern werden aufgestellt und von den Treibern wird ruhig durchgetrieben. Auf die herausgetriebenen Füchse oder Rehwild werfen die jeweiligen, gut positionierten Adlerleute ihre Adler, aber immer nur einer, da sich die Adler sonst gegenseitig atta-
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ckieren können, was tödlich enden kann. Wie bei der Beizjagd üblich, wird nicht jedes Stück Wild, das angejagt wird, auch tatsächlich geschlagen. Die Adler bevorzugen immer das kleinere, schwächere Wild. Oft jagt man an zwei Trieben an einem Tag, wenn alle Voraussetzungen, inklusive Wetter passen. So können mit acht Adlern zehn und mehr Stück Wild – Fuchs und Reh –
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zur Strecke gebracht werden. Auch die Einzeljagd hat ihren besonderen Reiz, wenn im lichten Wald gepirscht wird. Der Adler fliegt da erstaunlich wendig, wie ein Habicht zwischen den Bäumen und zeigt, dass er trotz seiner Größe auch im Wald erfolgreich jagen kann.
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Abschussanalyse – Jagdjahr 2018 Die Planperiode 2017/2018 ist mittlerweile abgeschlossen. In diesen Jahren haben sich einige außergewöhnliche Ereignisse abgespielt, auf die im Rahmen einer kurzen Analyse etwas näher eingegangen werden soll. REHWILD In Summe wurden in der Planperiode 2017/2018 in Summe 47.565 Stück Rehwild jagdlich entnommen. Erstmals wurden im Jahr 2017 mit 9.239 Stück Rehgeißen um 124 Stück mehr Geißen als Böcke entnommen, wodurch auch erstmals das Entnahmeziel 1:1 von Böcke : Geißen klar erreicht wurde. In Summe wurden in der Planperiode 18.706 Böcke sowie 17.808 Geißen und 11.051 Kitze erlegt. Weiterhin liegen die Abschusszahlen der Kitze deutlich unter den Vorgaben der Abschussrichtlinien, die ein Verhältnis von 35% Böcke zu 35% Geißen zu 30% Kitze vorsehen. Kärnten ist in den letzten Jahren vermehrt von Sturmkatastrophen heimgesucht worden. Große Auf-
forstungsflächen existieren und gerade in diesen Bereichen darf Rehwild als entsprechender Einflussfaktor in Hinblick auf Verbiss nie unterschätzt werden und muss vor allem dort entsprechend gejagt werden. Dies ist oftmals nicht einfach, denn Rehwild ist ein Meister des Versteckens und nutzt geringste Strukturen um für Jäger quasi unsichtbar zu werden. In solchen Bereichen muss unbedingt auch mit Schussschneisen und entsprechenden Bejagungskonzepten gearbeitet werden, um eine nachhaltige Bejagung sicherzustellen. Und genau dabei darf die Bejagung der Kitze nicht vernachlässigt werden.
Betrachtet man die Abschusszahlen der letzten Jahrzehnte, so sind die Zahlen weiterhin steigend. Eine Abnahme der Rehwildbestände ist weder anhand der Abschusszahlen und schon gar nicht an den Fallwildzahlen erkennbar. Vielmehr hat die Sichtbarkeit des Rehwildes in vielen Bereichen doch abgenommen, da es zum einen auf Grund geänderter Waldbewirtschaftung gar nicht mehr gezwungen ist, zur Nahrungsaufnahme auf Freiflächen auszutreten. Zum anderen entwertet vielerorts auch die verstärkte Mahd und Düngungstätigkeit Wiesenflächen als potenzielle Nahrungsquellen.
ROTWILD
Foto: D. Streitmaier
Mit 22.427 Stück Rotwild, die in der Planperiode 2017/2018 erlegt wurden, erfolgte die höchste jemals getätigte Rotwilderlegung in Kärnten. Betrachtet man diese Zahl, so entspricht dies einer Abschussplanerfüllung von rund 102%. Die prozentuelle Verteilung der Abschüsse ergibt folgendes Bild. Es wurden in der Planperiode 26,9% Hirsche, 40,6% Tiere und 32,5% Kälber erlegt. Damit zeigt sich, dass das Ziel bei den Tieren erreicht wurde, jedoch fiel die Anzahl der Hirschabschüsse höher als geplant aus. Bei den Hirschen wurde v.a. stark in die Klasse III-1jährig, auf die rund 35% aller Hirschabschüsse entfielen, eingegriffen. Gebietsweise wird – durch die neuen Abschussrichtlinien – mittlerweile ein Überhang an Hirschen beklagt/befürchtet. Objektiv betrachtet gibt es allerdings wenige Indizien dafür. Unbestritten gibt es Bereiche, in denen in bestimmten Zeitabschnitten vor allem Hirsche präsent sind. Dass aber gerade im Frühjahr oder auch in der Feistzeit große Hirschrudel beobachtet werden können, liegt in der Natur der
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Sache und hängt auch damit zusammen, dass Tiere, die sich um ihren Nachwuchs kümmern müssen, im Normalfall immer deutlich vorsichtiger und „unsichtbarer“ sind, als dies bei jungen, männlichen Individuen der Fall ist. Dies wird auch durch den hohen Anteil an Erlegungen in der Klasse III-1jährig bestätigt. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass auch die neuen Abschussrichtlinien – wenn auch nicht in die Hirschklassen selbst eingegriffen wird – durch den stärkeren Eingriff bei Tieren und Kälbern dafür Sorge tragen, dass die Zuwachsleistung und der Zuwachs selbst eingegrenzt und damit auch der Zuwachs bei den Hirschen entsprechend gedrosselt wird. Auf Grund des Winters 2017/ 2018 fielen die Fallwildzahlen mit 1.823 Stück außergewöhnlich hoch aus. Dieser extreme zusätzliche Eingriff in den Rotwildbestand sowie weitere 392 Stück Verkehrsfallwild haben zu einer Gesamtentnahmezahl von 24.642 Stück Rotwild in der Planperiode 2017/2018 geführt.
GAMSWILD Der Trend der konstanten Entnahme von Gamswild bleibt in Kärnten auch weiterhin aufrecht. Die letzten Jahre ist sogar eine Zunahme der Abschusszahlen zu ver-
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zeichnen. Es wurden im Jahr 2017 in Summe 3.261 Stück Gamswild entnommen, im Jahr 2018 waren es 3.351 Stück. Betrachte man die Planperiode, so waren es 6.612 Stück Gamswild, die sich auf 3.062 Böcke, 2.761 Geißen und 789 Gamskitze aufteilen. Sowohl bei Geißen als auch bei Böcken werden mehr Stücke der Klasse II als der Klasse I entnommen. Hier sollte zukünftig verstärkt darauf geachtet werden, die Klasse II nur sehr zurückhaltend zu bejagen, da zum einen alte Böcke zu kürzerem Brunftgeschehen, was energetisch absolut anzustreben ist, und auch zu mehr Ruhe und Kontinuität im Gamsbestand führen. Zum anderen ist auch zu bedenken, dass gerade Geißen der Klasse II sehr stark an der Reproduktionsleistung beteiligt sind und
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demnach alleine aus diesem Grund sehr vorsichtig bejagt werden sollten. Weiterhin zurückhaltend ist auch die Bejagung der Gamskitze, was in den Alpinregionen auch nachvollziehbar ist. Allerdings ist es gerade in Waldgamspopulationen bei Schadbereichen ebenfalls essentiell, diese Wildklasse nicht zu vernachlässigen, um eine eventuell nötige Reduktion rasch umzusetzen. Die Gamsräude ist zwar etwas abgeflacht aber mit 247 Stück in Kärnten noch immer sehr präsent. Im Jagdjahr 2017 wurden mit 57 Stück die meisten Räudefälle im Jagdbezirk Hermagor festgestellt, gefolgt von den Bezirken Spittal (47), Klagenfurt (18), Villach (7) und Völkermarkt (5). Auch im Jahr 2018 trat die Räude in den Karawanken und Karnischen Alpen auf. Der
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neue Hotspot ist allerdings der Jagdbezirk Spittal, in dem im Jahr 2018 in Summe 46 der 113 als Fallwild aufgefundenen oder jagdlich entnommenen Räudefälle auftraten. In Hermagor wurden 39, in Völkermarkt 12, in Villach 9 und in
Klagenfurt 7 Räudegams im Jahr 2018 entweder als Fallwild aufgefunden oder jagdlich entnommen. Die Gamsräude wird durch eine Grabmilbe ausgelöst und tritt zyklisch auf. Der Ausbruch der Krankheit hängt v.a. mit der Vita-
lität der Tiere zusammen, d.h. ihrer körperlichen Belastung, generellen Gesundheit sowie natürlichen Immunität bzw. Resistenz gegen die Krankheit. Je weniger vital, je geschwächter ein Tier ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. Räude beginnt im Normalfall mit vermehrter Schuppenbildung an Haupt und Träger sowie an der Bauchdecke und den Beugeflächen der Läufe. Sie befällt später in schweren Fällen den ganzen Körper und verläuft mit hochgradigem Juckreiz. In der Folge entstehen starke Hautverdickungen mit Krusten, Haarausfall und eitrige Hautentzündungen durch bakterielle Sekundärinfektionen. Befallene Tiere weisen oft Scheuerstellen und Hautverletzungen durch Kratzen auf und sondern sich auch oft vom Rudel ab. Milben werden durch direkten Körperkontakt von Tier zu Tier übertragen. Gams sind ausgesprochene Distanztiere und so gibt es direkten Körperkontakt eigentlich nur während der Brunft und zwischen Geiß und Kitz. Geringe Wilddichte, ausreichend starker Eingriff in die Jugend sowie ein hoher Anteil an alten Böcken können demnach helfen, die Anzahl an Körperkontakten zu senken, damit die Übertragungsrate bei Gamsräude gering gehalten wird. Mag. Gerald Muralt Wildbiologe der Kärntner Jägerschaft
Großes Testschießen Samstag, 15. Juni 2019, 10-12 und 13-16 Uhr Schießstätte Pakein bei Grafenstein
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KÄRNTENS JAGDSTRECKE 2018 Klagenfurt
Villach
Hermagor
Spittal/ Drau
Feldkirchen
St. Veit/ Glan
Wolfsberg
Völkermarkt
Kärnten gesamt
Kärnten 2016
Kärnten 2017
Rehwild Böcke Geißen Kitze Gesamt
1.032 1.028 604 2.664
1210 1122 672 3.004
586 555 376 1.517
1.449 1.077 554 3.080
581 554 375 1.510
2.251 2.005 1.153 5.410
1.350 1.196 885 3.431
1.132 1.032 704 2.868
9.591 8.569 5.323 23.483
9.764 9.260 5.878 24.902
9.115 9.239 5.728 24.082
Rotwild Hirsche Tiere Kälber Gesamt
20 14 13 47
363 546 390 1.299
219 314 192 725
1.134 1.461 1.188 3.783
274 450 324 1.048
577 790 576 1.943
99 211 151 461
80 94 61 235
2.766 3.880 2.895 9.541
1.983 4.232 3.452 9.667
3.267 5.227 4.392 12.886
Gamswild Böcke Geißen Kitze Gesamt
86 93 35 214
303 269 125 697
215 183 59 458
646 593 68 1.307
29 24 8 61
104 72 30 206
93 96 33 222
71 87 29 187
1.547 1.417 387 3.351
1.361 1.373 381 3.115
1.515 1.344 402 3.261
3 3 3 9
6 3 7 16
0 0 0 0
0 0 0 0
5 8 9 22
62 74 51 187
0 0 0 0
9 16 10 35
85 104 80 269
92 110 98 300
91 108 96 295
Steinwild Damwild Schwarzwild Murmeltiere Hasen Füchse Dachse Marder Iltisse Großes Wiesel
0 1 33 0 59 768 56 141 27 22
0 0 30 9 160 732 47 129 9 1
0 0 22 108 27 460 22 96 0 0
17 6 22 4643 149 1.426 66 289 12 2
0 0 12 59 38 482 27 59 14 0
0 29 142 2 137 1.367 59 214 44 0
0 6 30 7 130 767 56 150 52 1
0 4 57 0 157 901 123 264 34 0
17 46 348 828 857 6.903 456 1.342 192 26
43 41 394 894 781 7.110 431 1.476 243 19
33 58 477 631 823 7.553 487 1.452 225 28
FEDERWILD Auerwild Birkwild Haselwild Fasane Rebhühner Wildtauben Waldschnepfen Wildenten Wildgänse Blässhühner Kolkraben Aaskrähen Eichelhäher Elstern
1 1 1 432 0 132 48 488 1 53 1 655 319 221
11 18 5 21 0 216 27 290 0 12 0 302 302 207
18 60 7 0 0 28 0 34 0 0 1 78 71 12
29 118 4 0 0 34 2 263 0 36 0 264 158 34
4 10 1 0 0 67 17 134 0 36 2 202 111 80
13 9 3 94 0 123 12 436 1 0 11 298 248 105
9 8 0 32 0 60 3 83 0 0 0 433 162 57
1 4 0 273 0 179 24 200 20 4 13 353 369 151
86 228 21 852 0 839 133 1.928 22 141 28 2.585 1.740 867
87 241 41 728 0 1.085 156 2.256 15 83 100 3.176 2.153 1.017
89 244 35 814 3 1.062 137 2.120 8 94 44 2.524 2.119 801
HAARWILD
Muffelwild Widder Schafe Lämmer Gesamt
FALLWILD Straße Übriges Fallwild Gesamtfallwild (Stand: 3. 4. 2019)
Rehwild
Rotwild
Gamswild
3.157 3.358 6.515
215 1.657 1.872
3 328 331
Muffelwild
0 10 10
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Jagdbezirk Feldkirchen THEMENSCHWERPUNKTE: Nach wie vor liegt der Schwerpunkt unserer Bemühungen darauf, den Rotwildbestand zu reduzieren, um die Schäden in den land- und forstwirtschaftlichen Kulturen „Alles darf nicht nach dem in einem erökonomischen Gesichtspunkt träglichen Ausgemessen werden, daher mehr maß zu halten. Aufmerksamkeit, Bewunderung Die vielen nicht und Wertschätzung der rotwildsicher Schönheit unserer einzigartigen verwahrten Silolager sind ein Flora und Fauna in den und Nockbergen und den Gurktaler Magnet führen zu KonAlpen!“ zentrationen, Bezirksjägermeister Ewald Pertl die mit erheblichen Schälschäden in den angrenzenden Einständen einhergehen. Hier hat das neue Jagdgesetz leider keine explizite Möglichkeit vorgesehen, die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen. Übrig bleiben Spannungen zwischen den Waldbauern, der Jägerschaft und der Forstwirtschaft. Die Jägerschaft zählt in diesem Zusammenhang zu den großen Verlierern. Hat sie doch zusätzlich zu den bereits vorhandenen finanziellen Belastungen auch noch diese Schäden größtenteils zu entschädigen. Der vergangene sehr schneereiFoto: Dr. H. Zeiler
Bezirksgeschäftsstelle: Rauterplatz 4, 9560 Feldkirchen Tel.: 04276/4862 8 Fax: 04276/4868 8 E-Mail: bjmfel@aon.at Dienstzeiten: BJM Ewald Pertl
Mo, Di, Do, Fr: 8 – 12 Uhr; Mi: 14 – 18 Uhr
Sprechtag des BJM: nach Vereinbarung BJM:
Ewald Pertl
BJM-Stv.:
Ing. Josef Schnabl
Sekretärin:
Birgit Schurian
Bezirksjagdhundereferent: Bernd Pichlkastner Sekretärin Birgit Schurian
Bezirksschießreferent: Hans Valent
che Winter und die unkoordinierte Auflassung von einigen Rotwildfütterungen seitens der Fütterungsbetreiber haben das Rotwild in die Randzonen bzw. Vorlagen gedrängt. Daher ist der Bestand in diesen Bereichen stark angewachsen. Trotz vielen Präventivmaßnahmen ist im Bezirk Feldkirchen der Anteil an Straßenfallwild stark an-
gestiegen. Zurückzuführen ist dies auf verstärktes Verkehrsaufkommen, aber möglicherweise auch auf den Anstieg des Rehwildbestandes in einigen Bereichen. Im Raum Patergassen – Reichenau (Höhlenbergstock) wurden viele Fallwildstücke beim Gamswild festgestellt. Genaue Analysen erbrachten starken Befall mit MagenDarm Parasiten sowie hochgradigen Lungenwurmbefall. Davon hat sich der Gamsbestand bisher noch nicht erholt, die Begehrlichkeit bei der Abschussplanung ist aber gleich hoch geblieben. Daher liegt die Abschusserfüllung unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Trotz der Bemühungen zur Verbesserung der Biotope ist der Niederwildbestand weiter rückläufig. Durch auerwildfreundliche Waldbewirtschaftung und Maßnahmen zur Biotopverbesserung konnte der Bestand stabilisiert werden. Der Birkwild- und Murmelbestand ist gleichbleibend gut. Die Schießstätten Tiffen und Radweg erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Wir sind sehr froh, dass
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die Obmänner und die Vorstände in diesen zwei – für die Zukunft gesichert scheinenden Schießstätten – hervorragende Leistungen erbringen. Ich möchte hier neben Tiffen aber auch der jungen Mannschaft in Radweg zu ihren Erfolgen gratulieren. Wir dürfen im Bezirk auf eine flächendeckende, hervorragend organisierte Hundestaffel stolz sein. Zahlreiche Hubertusfeiern und andere Veranstaltungen werden durch unsere Jagdhornbläsergruppen musikalisch umrahmt und bereichern somit das kulturelle Geschehen im Land. Ein besonderer gesellschaftlicher Höhepunkt ist das jährlich stattfindende Zedlitzdorfer Jägeralmfest. Diese Veranstaltung, die Brauchtum, Kultur und Kulinarik bestens vereint, findet ihren Auftakt durch eine Hubertusmesse bei der Marockhütte. Ich bedanke mich bei den Jägerinnen und Jägern sowie den Funktionären für die Unterstützung über so viele Jahre und für das Verständnis für die Beleihung des Bezirksjägermeisters und die damit erforderlichen zu ergreifenden Maßnahmen. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich aber auch für die großartige Disziplin, denn die Übertretungen der Bescheide bei der Jagdausübung befinden sich im Bereich zwischen 0,1 bis 0,3%. Das zeigt von großem Verantwortungsbewusstsein aller Weidfrauen und Weidmänner. Diese disziplinäre Geschlossenheit stärkt uns nach innen und zollt uns Respekt und Anerkennung von außen. Nur so können wir die Evaluierung durch die Landesregierung im Hinblick auf die Selbstverwaltung bestehen. Die Bauern, besonders die Bergbauern, sind unsere wichtigsten Partner, die Jägerschaft ist ihr Verbündeter! Niemals dürfen wir uns trennen lassen! Bezirksjägermeister Ewald Pertl
Foto: Dr. H. Zeiler
Jagdbezirk Feldkirchen – Daten & Fakten u 55.958ha u 105 Jagdgebiete, davon 74 Eigenjagden (17.200ha) und 31 Gemeindejagden (38.758ha) u 10 Hegeringe und 2 Wildregionen u 882 Mitglieder, davon 107 Frauen u 2 Berufsjäger u 107 Jagdschutzorgane u 13 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 88.248kg 2018: 73.947kg u 5 Jagdhornbläsergruppen Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 40 (davon: 4 Duplikate)
2018: 37 (davon: 6 Duplikate)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 0
2018: 2
Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 138 2018: 136 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 3 2018: 0 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 102
Anzahl der Beschwerden: 0
Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 21
2018: 0
Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 1, 0 Umlaufbeschluss
2018: 1, 0 Umlaufbeschluss
Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 25
2018: 34
Anzahl Parteienverkehr: 2017: 700-800
2018: 700-800
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: 800-900
2018: 800-900
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Jagdbezirk Hermagor Innerhalb des Aufgabenbereiches waren die Gespräche mit Ausschussmitgliedern, Hegeringleitern, Jagdaufsehern und vielen anderen Personen Grundlage für wichtige Entscheidungen. Hohen Stellenwert hatten auch Meinungen und Anregungen aus den Hegeringversammlungen, die durch Engagement und Sachlichkeit geprägt waren. Besonders auf die Abschussplanung und die Erfüllung der Abschusspläne sowie für diverse Veranstaltungen, hatten und haben vorgenannte Faktoren einen positiven Einfluss. Die Zusammenarbeit mit den Behörden ist gut und in jeder Hinsicht lösungsorientiert. Ebenso verhält es sich innerhalb der Landes- und Bezirksgeschäftsstelle, deren Wirken durch ein positives Feedback aus allen Bezirksteilen untermauert wird. Besonderes Augenmerk wurde der Wildreduzierung geschenkt, so konnten beim Reh- und Rotwild die
„Monokulturen, Erschließungen, Verbauungen, Windräder, Pestizide … Der Mensch will die Natur beherrschen, er will Herrscher sein und wird immer öfter vom Thron gestoßen.“ Bezirksjägermeister Bruno Maurer
Abschusspläne großteils, und in vielen Bereichen sogar darüber hinaus, erfüllt werden. Im Gesamten sind Steigerungen zu verzeichnen, die deutlich über dem Landesschnitt liegen. Ein Ergebnis, dass von den Grundbesitzern und ihren Vertretern gesehen wird und z.B. beim Waldbauerntag lobend erwähnt wurde. Bemerkenswert dabei: die wichtige Altersstruktur beim Wild wurde beachtet, wie es die Vorlage alter Rehböcke oder eine mehr als Verdoppelung der IerHirsche beweisen. Das kann als Verdienst aller Jagdausübungsberechtigten (Einzelfälle ausgenommen) gewertet werden. Hervorzuheben sind jene, die trotz Wildschadenssituationen den Weitblick bewahrten. Die Rotwildfütterung auf der Kühweger Alm wurde, nach intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten,
Bezirksgeschäftsstelle: 10. Oktober-Straße 6, 9620 Hermagor Tel.: 04282/2370 Fax: 04282/2519 4 E-Mail: bjmher@aon.at BJM Bruno Maurer
Dienstzeiten:
Mo – Fr: 8 – 12 Uhr
Sprechtag des BJM:
Sekretärin Elisabeth Wiedenig
Do: 9 – 11 Uhr
BJM:
Bruno Maurer
BJM-Stv.:
Raphael Gressel
Sekretärin:
Elisabeth Wiedenig
Bezirksjagdhundereferent:
Gerald Hopfgartner
Bezirksschießreferent: Josef Naggler
vom Betreiber eingestellt. Die Fallwildraten sind erfreulicherweise rückläufig. Sorge bereitet hingegen die Räude beim Gamswild. Die aktuellen Maßnahmen zur Verhinderung von Wildschäden greifen, beispielhaft sei die Aktion „Silozäunung“ erwähnt. Zielsetzungen wie Minimierung der Wildstände, Senkung der Wildschäden bei gleichzeitiger Wahrung einer attraktiven Jagd, rücken damit in greifbare Nähe. Großen Zuspruch hatten die fachlichen und öffentlichen Veranstaltungen, die einen breiten Weg in die jagende, aber auch in die nichtjagende Bevölkerung fanden.
Veranstaltungen HÖRNERKLANG UND JAGDGESANG Nach Anregung des Jagdbezirkes fand im April 2017 in der Evangelischen Kirche in Jenig ein Frühlings- und Jagdbeginn der anderen Art statt. In der vollbesetzten Kirche erfreuten sich über 200 Besucher am Gesang des Chores der Kärntner Jägerschaft und an den Jagdhornklängen der Jagdhornbläsergruppe Longegg. Durch das jahreszeitliche Programm führte Dr. Franz Ferstner. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Hegering
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Rattendorf mit HRL Erwin Salcher. Im April 2018 veränderte sich das Stadtbild von Hermagor von einer Minute zur anderen. Eine Klangwolke, gemischt aus Hörnerklang und Gesang, schwebte über der Stadt und zog viele in ihren Bann. Unter dem Motto: Hörnerklang und Jagdgesang luden der Jagdbezirk und der Hegering Hermagor zu einem musikalischen Abend. In der Schneerosenkirche vereinte sich jagdliches Brauchtum mit musikalisch-gesanglicher Kultur auf höchstem Niveau. Die Begeisterung für die Klänge der „Jagdhornbläsergruppe Poludnig“ und dem Gesang des Männerchors „8 Gsong“ aus Althofen war deutlich zu spüren. Gekonnt und sinnreich führte Dr. Wolfgang Mikschofsky durch das abgestimmte Programm. Den Bezug zum Glauben und zur Schöpfung stellte Pfarrer Reinhard Ambrosch her. Erfreulich: Sehr viele Nichtjäger gönnten sich diese musikalischgesangliche Meisterleistung, die nicht nur innerhalb der vollbesetzten Kirche für Standing Ovations sorgte. Der anschließende gemütliche Teil, ebenfalls organisiert von HRL Georg Jost und seinen Jägern, war durch weitere musikalische Höhepunkte geprägt und veranlasste viele zum Bleiben.
REHWILDJAGD HEUTE – VORTRAG MIT BRUNO HESPELER IN HERMAGOR Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Stadtsaal der Stadtgemeinde Hermagor Presseggersee, als im Mai 2017 der Rehwildexperte Bruno Hespeler über die Rehwildbejagung referierte. Die Veran-
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staltung wurde in Kooperation mit der Waldwirtschaftsgemeinschaft Hermagor unter Obmann DI Ernst Herzog organisiert. Ziel war es, die aktuellen Erkenntnisse der Rehwildbejagung zu thematisieren und neue Strategien zu finden.
WALD–WILD–WISSEN IN WATSCHIG Zum sechsten Mal jährte sich im Jahr 2017 das Projekt Wald-WildWissen im Bezirk Hermagor. Über 1200 Kinder wurden bisher über dieses Projekt betreut. Vom 26. Juni bis 30. Juni 2017 waren die Volksschulen Egg, Dellach i.G. und Hermagor sowie die Kindergärten Hermagor und Kirchbach zu Gast. Beginnend mit der „Waldkonferenz“ wurden das Verhalten im Revier, der Umweltschutz, das Bärenthema und richtiges Verhalten gegenüber Hunden besprochen.
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Kärntner Jägerschaft – eine Reise in die Welt der Jäger und die „Kleine Entdeckungsreise“ entgegengenommen. Als Bestätigung der Teilnahme wurde den Kindern die Urkunde, „Der Natur auf der Spur“, überreicht. Großes Interesse zeigte der Online-Sender „Jagd und Natur.tv“, der das Projekt über einen Tag mit der Kamera begleitete.
Eintrittskarte in den Wald war ein Holzkuli mit dem eingebrannten Namen der Kinder. Bei den ausgeklügelten Lernstationen wurden der Umweltschutz besprochen, Fährtenkunde betrieben und bei einem eigens errichteten Hochsitz mit dem Fernglas Raben, Enten und Eichelhäher beobachtet. Ein neu konzipiertes Diorama ließ die Kinderaugen staunen und es mussten mittels eines Rätselspieles Fragen beantwortet werden. Kreativ entwickeln konnten sich die Kinder beim Bemalen eines Papiersackerls. Hauptthema bei dieser Veranstaltung waren die Eulen, deren Verhaltensweisen in einem eigenen „Eulennest“ gelernt wurden. Mit Freude wurde von den Kindern ein Eulensackerl, gefüllt mit einem Eulenblatt, einer Bärenbroschüre, einem WWW-Aufkleber, einer Auerhahnbroschüre, einer Broschüre der
Watschig in der Woche vom 25.– 29. Juni 2018. Das Wald–Wild– Wissen-Projekt stand erneut am Programm. Geschäftigkeit breitete sich aus. Kindergruppen sammelten sich bei der Rieder-Kössn, wurden in Gruppen eingeteilt und verteilen sich in den umliegenden Waldteilen. Sie lernten in freier Natur. In ausgeklügelten Arbeits- und Lernstationen tauchten die Kinder mittlerweile zum 7. Mal in den Wald und in seine Tierwelt ein. Da wurden vom Hochsitz Fuchs und Habicht mit dem Fernglas gesucht, im ausgelegten Moosbett über Bären, Luchse und anderes Raubwild gelernt, Naturpapiertaschen mit Tiermotiven bestempelt und im Wildtierdiorama das Gelernte nochmals gefestigt und ausgebaut. Besonderen Anklang fand die Eigenfertigung von Jagdschmuck aus Hirschhornrändern, Fuchszähnen, Fellteilen und Perlen, die auf einer Schnur aufgefädelt werden. Mit Stolz trug jeder diese Halskette, einschließlich Broschüren, Merkblatt, Sticker und einem „Pirschdiplom“, nach Hause. Tolles Feedback vergaben Lehrer und Eltern der teilnehmenden Volksschulen Fritzendorf, Egg, Trö-
polach, Dellach und des KIGA Hermagor auch dieses Jahr an alle Projektbeteiligten. Verantwortlich für den ungebremsten Erfolg des Projektes sind Anita und Harald Bachmann, mit all ihren Helfern aus dem Hegering Möderndorf.
BERG-MENSCH-WILDTIER : DREHTAG MIT DEM ONLINESENDER JAGD UND NATUR.TV IN MAUTHEN Das Ziel des Projektes BergMensch-Wildtier – ein gutes Miteinander von Naturnutzern und Wildtieren zu ermöglichen – fand Interesse beim Online-Sender „Jagd und Natur.tv“. Das Plöckengebiet, gelegen im Schnittpunkt der abwechslungsreichen Topographie des Gail- und Lesachtales, wurde als Drehort gewählt. Der Film skizziert das Projekt von der Entstehung über die Umsetzung, bis zur praktischen Nutzung innerhalb der forstlichen, jagdlichen und touristischen Infrastruktur der Gemeinden Kötschach-Mauthen und Lesachtal. Im Hauptfilm „Wildeinfluss und Wildstandoptimierung“ zu sehen, werden die Aufnahmen zu Berg-Mensch-Wildtier als „Vorzeigeprojekt“ beworben.
VORTRÄGE IM GAILTALER HEIMATMUSEUM MÖDERNDORF Zum wiederholten Mal fand 2017 die Vortragsreihe der Kärntner Jägerschaft in Zusammenarbeit mit Museumsleiter Kurt Thelesklaf
TÄT I G K E I T S B E R I C H T im Schlossmuseum Möderndorf statt. Beide Veranstaltungen trafen den Zahn der Zeit, was sich durch hohe Besucherzahlen bestätigte. Für den Themenbereich Bewegungs- und Stöberjagden referierte der Wildbiologe DI Thomas Huber über das noch immer aktuelle Thema. Nach der sehr angeregten Diskussion erhielt jeder Teilnehmer eine Broschüre „Der bewegte Schuss“ mit DVD und Handout über die Stöberjagden. Die Unterlagen wurden von der Bildungsplattform der Kärntner Jägerschaft finanziert. Mit großem Interesse verfolgten Jäger, Behördenvertreter und auch nichtjagende Besucher den Vortrag „Goldschakal und roter Fuchs“ des Wildbiologen der Kärntner Jägerschaft, Mag. Gerald Muralt. Der Goldschakal, früher im Nahen Osten beheimatet, hat sich bereits bis nach Europa vorgekämpft. Sichtungen im Bereich Vorderberg und empfindliche Reaktionen des Rehwildes in dieser Region zeugen von seiner Anwesenheit im Gailtal. Vom Jagdbezirk wurde der Antrag gestellt, den Schakal als jagdbare Tierart in das Jagdgesetz aufzunehmen. Breiten Zugang hatten auch die Vorträge „Mensch und Hund – eine Freundschaft“ mit Dr. Herbert Ladstätter und „Schwarzwild – Chancen und Risiken“ mit Erik Leitner am 6. September 2018. Beide Vortragende fanden gekonnt, publikumsnah und in Humor eingebettet, den Weg zu den begeisterten Zuhörern. Die Themen waren prädestiniert für angeregte Diskussionen, die stimmungsvoll und in gemütlicher Atmosphäre innerhalb der alten Mauern des Schlossmuseums geführt wurden.
WALD WEG – WAS NUN? – AUF WINDWURFFLÄCHEN JAGEN; WEISSBRIACH Die Veranstaltung war der Höhepunkt vieler vorausgegangener Besprechungen anlässlich der Sturmkatastrophe vom August 2017. Im Bewusstsein, dass eine rasche konfliktfreie Wiederbewaldung der entstandenen Windwurfflächen nur gemeinsam mit Waldeigentümern
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Jagdbezirk Hermagor – Daten & Fakten u 81.220ha u 160 Jagdgebiete, davon 121 Eigenjagden (42.039ha) und 39 Gemeindejagden (39.181ha) u 16 Hegeringe und 4 Wildregionen u 756 Mitglieder, davon 81 Frauen u 0 Berufsjäger u 141 Jagdschutzorgane u 11 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 85.895kg 2018: 65.568kg u 3 Jagdhornbläsergruppen Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 40 (davon 2 Duplikate)
2018: 33 (davon 1 Duplikat)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 0 2018: 0 Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 198 2018: 222 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 2 2018: 4 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 140 Anzahl der Beschwerden: 0 Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 7
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 6 2018: 8 Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 2 2018: 2 Anzahl der Stellungnahmen: 2017: ca. 90 2018: ca. 100 Anzahl Parteienverkehr: 2017: ca. 1.200
2018: ca. 1.100
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: ca. 1.300
2018: ca. 1.400
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und Jägern gelingt, wurde in Kooperation mit der Bezirksfortinspektion (BFI Wilfried Strasser) und der Waldwirtschaftsgemeinschaften der Region Gailtal (Obm. DI Ernst Herzog) eine Informationsveranstaltung am 20. April 2018 durchgeführt. Vortragende waren Ing. Josef Zandl von der Gutsverwaltung Fischhorn und Georg Scheiflinger, Obm. der Argrargemeinschaft Göriach. Beide Vortragenden überzeugten in verschiedenen Sichtweisen, dementsprechend lebhaft gestaltete sich auch die nachfolgende Diskussion. In zahlreichen Wortmeldungen wurde die Veranstaltung sehr positiv bewertet und der vorgeschlagene Schulterschluss zwischen Jagd und Forst bestätigt.
BLATTJAGDSEMINAR IN DELLACH/GAIL Rechtzeitig vor der Rehbrunft rief der Jagdbezirk Hermagor am 20. Juli 2018 zu einem Blattjagdseminar und viele begeisterte Rehwildjäger folgten diesem Ruf. Erfreut darüber zeigte sich auch Andreas Pernull, der die Idee dazu hatte. Nachdem der Wunschvortragende Bartel Klein aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, konnte an seiner Stelle Claus Weissenkirchen für den Vortrag gewonnen werden. Seine Erfahrungen über die Lockjagd vermittelte er
anhand selbsthergestellter Lockgeräte, die man auch käuflich erwerben konnte.
JAGDLICHES FLINTENSCHIESSEN IN PODLANIG Auf Anregung des Bezirkes wurde über die Bildungsplattform der Kärntner Jägerschaft am 11. und 12. August 2018 im Bezirk ein Seminar für Flintenschießen abgehalten. Als idealer Austragungsort erwies sich, mit freundlicher Genehmigung der Familie Jenul, der Steinbruch in Podlanig. Sechzig hochmotivierte Schützen nahmen an der Veranstaltung teil und erwarben mit den Schießinstruktoren Reinhold Greyer, Mathias Ottmann und Mag. Heimo Wolte ein Mehr an Sicherheit und Schießkönnen. Gelobt wurden die Disziplin, die Verlässlichkeit und der Zusammenhalt in unserem Bezirk, aber auch die Organisation und die kulinarische Betreuung vor Ort. Verantwortlich dafür: HRL Herbert Burgstaller, Martin Zimmermann und Obmann Heinz Brandstätter mit seinem Team von der JG Mitschig Nord.
„WILD AUF FEUER“ IN WATSCHIG Hoch her ging es am 8. September 2018. Unter dem Titel „Wild auf Feuer“ lud die Jägerschaft zu einer kulinarischen Reise rund um das
Wild. Treffpunkt war wiederum die Watschiger Kes’n. In deren urigem Rahmen hörten sich die jagdlichen Klänge der Longegger Jagdhornbläser, die bodenständige Musik der Mauthner Kirchtagsmusi und die moderne Tanzmusik von M&H aus dem Mölltal besonders gut an. Für das Wildbret und dessen Zubereitung zeichneten Michael und Christof Kastner, von der gleichnamigen Fleischhauerei, verantwortlich. Ein besonderes Schmankerl war der „zrupfte Hirsch“ von Cilly Höferer. Die erfreulich hohe Anzahl der Besucher, darunter viele in Tracht und viel Jugend, wurden vom perfekt organisierten Team der Burschenschaft und Feuerwehr Watschig, bestens betreut. Stefan Ranner zeichnete sich für das Bogenschießen verantwortlich und bekam speziell bei den Kindern großen Zuspruch. Ein Abend des Genusses, der, laut Auskunft der Jagdobmänner Herbert Burgstaller und Heinz Brandstätter, sicher eine Fortsetzung findet. Der Reinerlös fließt in die Dachrenovierung der Watschiger Kes’n und somit einem guten Zweck zu. Eine kurzfristige Pechsträhne bei der Versorgung tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Zusammenarbeit und Dank Das Verfassen des Tätigkeitsberichtes lässt zwei ereignisreiche Jagdjahre nochmals Revue passieren. Es bestätigt sich, dass im gesamten Arbeitsrevier des Bezirksjägermeisters überwiegend wundervolle, freundliche und kompetente Menschen am Werk sind. Es macht Freude darin für Jäger, Wald und Wild zu wirken. Dankeschön! Bezirksjägermeister Bruno Maurer
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Jagdbezirk Klagenfurt Der Jagdbezirk Klagenfurt Land und Klagenfurt Stadt (Magistratsbereich) umfasst etwa 88.000ha. Das Landschaftsbild weist unterschiedliche Strukturen auf und beginnt im stark besiedelten urbanen Bereich, rund um das touristische Seengebiet des Wörthersees und Keutschacher Sees, erstreckt sich durch den Sattnitzzug von Westen nach Osten, umfasst das Klagenfurter Becken, geht in die Ebene des Zollfeldes und die Flachgebiete von Grafenstein und Poggersdorf mit zahlreichen Äckern und Wiesen, und reicht südlich bis hin zu den Karawanken mit ihren höchsten Punkten, dem Hochstuhl (2.237m), dem Koschutnikturm (2.136m) und dem Ferlacher Horn mit einer Höhe von 1.840m. Jagd einst – vor 50/60 Jahren – und heute ist absolut nicht mehr vergleichbar. Vieles hat sich seither verändert. Technischer Fortschritt, Umwelt, Borkenkäferaufkommen, Lebensraum, Wetterlagen (Extremsituationen wie Sturm, Überflutungen, Hagel, welche in letzter Zeit leider vermehrt auftreten), Klimaveränderungen, aber nicht zu vergessen auch rechtliche Änderungen und Bestimmungen sowie Vorgaben auf EU-Ebene, welche es einzuhalten und umzusetzen gilt, prägen die Jagd und die Jagdausübung von heute. So ist die permanente Aus- und Weiterbildung der Jäger zur absoluten Notwendigkeit geworden! Zahlreiche interessante Weiterbildungsveranstaltungen werden über die Landesgeschäftsstelle der Kärntner Jägerschaft im Rahmen der „Bildungsplattform“ angeboten. Die Jungjägerinnen- und Jungjäger-Ausbildung wird seitens der Kärntner Jägerschaft darüber hinaus laufend evaluiert, um den Jägerinnen und Jägern von morgen eine bestmögliche Grundlage für die in weiterer Folge praktische Jagdausübung mitzugeben! Die Lebensräume haben sich speziell in den letzten Jahren sehr stark verändert und werden für unser Wild leider immer kleiner und
Bezirksgeschäftsstelle: Mageregger Straße 175 9020 Klagenfurt am Wörthersee Tel.: 0463/5114 69-14 Fax: 0463/5114 69-25 E-Mail: bjmkla@aon.at
BJM ÖR Dietmar Egger
Dienstzeiten:
Mo – Fr: 8 – 12 Uhr
Sprechtag des BJM:
Mi: 8 – 10 Uhr
BJM:
ÖR Dietmar Egger
BJM-Stv.:
Georg Helmigk
Sekretärin:
Ruth Maria Ukowitz
Bezirksjagdhundereferentin: Carmen Piessnegger Sekretärin Ruth Maria Ukowitz
Bezirksschießreferent: Manfred Struger
enger. Entwicklung und Technik schreiten permanent voran, die zunehmende Verbauung geht ihren Weg. Sie alle, Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie Tourismus und die Freitzeitgesellschaft möchten ihren Platz einnehmen, was große Auswirkungen auf das Wild und dessen Bejagung hat. Die Natur wird unter anderem durch die zunehmende Freizeit der Menschen immer intensiver genutzt und in Anspruch genommen. Touren gehen, Schneeschuhwandern, Mondscheinwandern, Mountainbiken, Reiten, Geocaching, Radfahren, Walken, Skifahren – eine umfangreiche Palette. So wird auch das Jagen speziell in den urbanen Gebieten immer schwieriger. Die permanente Beunruhigung wird zum zunehmenden Problem. Dennoch sind die Jägerinnen und Jäger um gutes Einvernehmen mit der nicht jagenden Bevölkerung und um die Erfüllung der Abschusspläne bemüht. Die Wildstände müssen entsprechend reguliert werden, um Schäden in der Landund Forstwirtschaft in einem erträglichen Ausmaß zu halten – ein im öffentlichen Interesse gelegener gesetzlicher Auftrag an die Jägerschaft!
Im Jagdbezirk Klagenfurt wird das Rehwild, als Hauptschalenwildart, neben Rot-, Gams-, Muffelund Schwarzwild bejagt. In der Jagdperiode 2017/2018 wurden insgesamt 5.230 Stück Rehwild, 94%ige Abschusserfüllung, erlegt. Die Gamsräude ist im Jahr 2018 (8 Stück) gegenüber 2017 (25 Stück) gesunken. Seit dem Auftreten der Räude in den Karawanken, erstmals 1972, gab es die letzten großen Gamsräudezüge in den Jahren 1985 (41 Stück), 1996 (39 Stück) und 2008 (77 Stück). Beim Schwarzwild, eine höchst intelligente und schwer zu bejagende Wildart, nachdem vorwiegend nachtaktiv, halten sich zurzeit die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in Grenzen. Die Abschusszahlen pendelten sich seit dem Jahr 2015 bei etwa 30 Stück (pro Jagdjahr) ein. Jagd ist mit der Natur und mit dem Erlebnis sowie dem Beobachten, dem Schauen und dem Wahrnehmen in der Natur verbunden. Das bedeutendste Produkt, welches bei der Jagdausübung gewonnen wird, ist wohl das wertvolle und gesunde Wildbret! Was kann es Besseres geben, als ein aus heimischen Revieren erlegtes Wild in der eigenen Küche zu verarbeiten und zuzubereiten?
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„Nur durch gutes Einvernehmen mit den Grundeigentümern, Zusammenarbeit und Aufklärung wird es gelingen, die Jagd in unserem Bezirk auch für die nächsten Jahre zu erhalten! Dem Jagd- und Wildschutz kommt hier eine besondere und wichtige Aufgabe zu!“ Bezirksjägermeister ÖR Dietmar Egger
Unter dem Haarwild sind Fuchs und Steinmarder als Kulturfolger „die Gewinner“ (Jagdstrecke Fuchs Jahr 2000: 606 Stück; Jahr 2018: 768 Stück. Jagdstrecke Steinmarder Jahr 2000: 96 Stück; Jahr 2018: 111 Stück). „Die Nacht des Fuchses“ kann, speziell in den Tallagen, wegen der zunehmend schneearmen Winter nur mehr bei günstiger Witterung/Wetterlage abgehalten werden. Dennoch gilt es diese Wildarten zu bejagen, damit natürliche Feinde des Niederwildes und Krankheitsüberträger reguliert werden. In den letzten Jahren sind im Bezirk auch zunehmend Arten wie Fischotter und Biber aufgetreten. Man kann sich gar nicht vorstellen, wenn man dies in der Natur noch nicht gesehen hat, welche „baulichen Leistungen“ so ein Biber vollbringen kann! Ganze Dämme werden errichtet, wobei in weiterer Folge teilweise Straßen durch aufgestautes Wasser unterspült werden oder Ackerflächen durch den Wasserrückstau nicht mehr mit den landwirtschaftlichen Maschinen befahrbar sind. Schließlich ziehen auch Wolf, Luchs und Bär da und Foto: D. Streitmaier
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dort ihre Fährten im Bezirk und erwecken immer wieder großes Medieninteresse. Durch geplünderte Bienenstöcke im Rosental und das Auftreten im Bereich von Maria Rain und Ludmannsdorf hat sich der Bär so z.B. im Jahr 2018 erneut bemerkbar gemacht. Bedingt durch die Veränderung in der Landwirtschaft (intensiver Ackerbau) – zahlreiche Feldraine gibt es nicht mehr, Randlinien mit ihrer Artenvielfalt verschwinden da und dort, kleine Ackerstreifen mit den unterschiedlichsten angebauten Feldfrüchten werden aufgelassen – hat das Niederwild, wie Hase, Rebhuhn und Fasan mit dem Überleben zu kämpfen (Jagdstrecke Hasen Jahr 2000: 197 Stück; Jahr 2018: 59 Stück. Jagdstrecke Fasane Jahr 2000: 752 Stück; Jahr 2018: 432 Stück). Mit gezielten ökologischen Projekten und Maßnahmen engagieren sich die Jägerinnen und Jäger, um den Lebensraum für das Wild dennoch zu verbessern. Den Rabenvögeln (Aaskrähen, Elstern, Eichelhähern) geht es im Gegensatz zu anderen Wildarten bestens. Als Kulturfolger kommen sie mit den veränderten Lebensbedingungen wiederum gut zurecht. Die Bestände werden jährlich zweimal (Jänner und August) von Referenzrevieren durch ein Rabenvogelmonitoring erfasst. Dabei werden ergänzend über ein „Schadenmonitoring“ auch die Schäden betroffener Landwirte aufgenommen. Raufußhühner, wie Auer- und Birkwild, werden alle zwei Jahre gezählt, um die Bejagung durch genehmigte Ausnahme von den Schonvorschriften weiterhin zu ermöglichen. Referenzreviere zählen freiwillig jedes Jahr. Bei den Zählungen werden wertvolle Daten gesammelt, um die Bestandsentwicklung unserer Raufußhühner zu beobachten. „Jeder gezählte Hahn ist ein Gewinn im Hinblick auf das Gesamtkontingent des Jagdbezirkes!“. Selbstverständlich tragen unter anderem auch entsprechende waldbauliche Maßnahmen sehr wesentlich zum Erhalt dieser edlen Wildarten bei. Zählung und Bejagung gestalten sich bedingt durch Klimaveränderungen (Erwär-
mung), Wetterkapriolen (Sturmschäden) und Verschiebung der Balzzeiten zunehmend schwieriger. Oftmals können die beantragten Abschusszahlen durch die vorher genannten Bedingungen leider nicht erfüllt werden. Zunehmend wird die Jägerschaft von Fischereiausübungsberechtigten um Hilfe ersucht, wenn Graureiher oder Kormorane ihre Fischbestände dezimieren oder Gewässer gar leer fischen. Der Graureiher zählt nach dem Kärntner Jagdgesetz 2000 gemäß § 4 zum Wild, ist jedoch gemäß § 51 K-JG unter den ganzjährig geschonten Wildarten gelistet. Das Amt der Kärntner Landesregierung kann eine Ausnahme von den Schonvorschriften erlassen, wenn dies im Interesse der Land- und Forstwirtschaft (Fischereiberechtigte) oder sonst im öffentlichen Interesse erforderlich erscheint. Durch die Jagdgesetznovelle 2018 werden nunmehr Schäden, welche von ganzjährig geschonten Wildarten verursacht werden, vom Amt der Kärntner Landesregierung über einen „Schadensfonds“ abgegolten. Ist die Bejagung in den „ruhiger gelegenen Bereichen“ des Bezirkes noch eine relativ einfache, so wird diese in den stadtnahen Gebieten bedingt durch die zunehmende Verbauung und Beunruhigung immer schwieriger. Im städtischen Bereich und vereinzelt auch im ländlichen Raum gibt es leider nach wie vor immer wieder Probleme, wenn Hundehalter/-innen ihre Hunde unkontrolliert und frei umher laufen lassen. Nur durch gegenseitiges Verstehen aller – Erholungssuchende, Freizeitsportler und Jäger – sowie durch Aufklärung, Gespräche, Einsicht und Rücksichtnahme kann es gelingen, Natur, Lebensraum, Tradition, Wild und Jagd auch nachhaltig für die Zukunft zu erhalten. Mit dem Projekt „Wald-WildSchule“ ist man nach wie vor auf dem richtigen Weg! Hier wird von den Jägerinnen und Jägern wertvolle Aufklärungsarbeit in Schulen und Kindergärten sowie direkt vor Ort in den heimischen Revieren ge-
TÄT I G K E I T S B E R I C H T leistet. Natürliche Abläufe, das Zusammenspiel von Natur, Wald und Jagd wird bereits den Kleinsten nähergebracht. Jagdkultur, jagdliches Brauchtum und unterschiedliche festliche Aktivitäten sowie Hubertusmessen, die von Jagdhornbläserinnen/-bläsern und Jägerchören musikalisch umrahmt werden, stellen ein zunehmend wertvolles Bindeglied zur nicht jagenden Bevölkerung dar. Sehr gerne werden diese Veranstaltungen nicht nur von den Jägerinnen und den Jägern, sondern auch von der nicht jagenden Bevölkerung besucht und zeigen sich diese begeistert, von den dort gebotenen musikalischen Beiträgen. Nicht zu vergessen ist letztendlich der wertvolle Einsatz der Jägerinnen und Jäger was das Straßenfallwild oder auch sonstiges Fallwild anbelangt – ein selbstverständlicher Einsatz bei jeder Wetterlage und rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen sowie zu den Nachtstunden! Viele Straßenfallwildprojekte werden von der Jägerschaft im Bezirk in verantwortungsvoller und permanenter Arbeit betreut. In Einzelfällen kommen manchmal sogar Feuerwehr und Polizei (mit Straßensperre) zum Einsatz, wenn es darum geht, ein in einem städtischen Garten eingestelltes Reh zu „bergen“, um dieses wieder in den natürlichen gewohnten Lebensraum zu entlassen. Eine weitere Periode der Abschussplanung 2019/2020 steht seit Autonomie mit 01.01.2005 der Kärntner Jägerschaft vor der Tür und bald sind wir wieder inmitten der nächsten Jagdvergabe, wo Eigen- und Gemeindejagdgebiete von der Behörde für die kommende Jagdpachtperiode, 2021 bis 2030, neu festgestellt werden. Eine weitere wiederkehrende Herausforderung für die Jägerschaft. Zahlreiche Gespräche und ein sehr gutes Fingerspitzengefühl werden, wie auch schon in der Vergangenheit, unumgänglich sein. Nur durch gutes Einvernehmen mit den Grundeigentümern, Zusammenarbeit und Aufklärung wird es gelingen, die Jagd
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in unserem Bezirk auch für die nächsten Jahre zu erhalten. Jagd ist Verantwortung, Jagd ist Freude – mit dem Leitspruch der Kärntner Jägerschaft möchten wir in die Zukunft schreiten!
THEMENSCHWERPUNKTE: „Wald-Wild-Schule“
PROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN:
Kärntner Jäger
men“ und „Winterbegrünung“ – nahezu in allen Hegeringen des Jagdbezirkes u Veranstaltung „Tage der Kärntner Volkskultur“ im Freilichtmuseum Maria Saal u Jährlich abgehaltene Hubertusmessen
ZUKÜNFTIGE ZIELE: Jagd, Wild und Lebensräume nachhaltig auch für die Zukunft und die nachfolgenden Generationen zu erhalten!
u Zahlreiche Straßenfallwildprojekte u Projekte „Ökologische Maßnah-
Bezirksjägermeister ÖR Dietmar Egger
Jagdbezirk Klagenfurt – Daten & Fakten u 88.692ha u 84 Jagdgebiete, davon 45 Eigenjagden (23.283ha) und 39 Gemeindejagden (65.409ha) u 12 Hegeringe und 4 Wildregionen u 2.058 Mitglieder, davon 324 Frauen u 2 Berufsjäger u 211 Jagdschutzorgane u 16 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 39.335kg 2018: 39.282kg u 8 Jagdhornbläsergruppen Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 96 (davon: 12 Duplikate)
2018: 90 (davon: 19 Duplikate)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 2
2018: 2
Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 49 2018: 87 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 1 2018: 3 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 79
Anzahl der Beschwerden: 0
Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 0 2018: 0 Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 1, 0 Umlaufbeschluss
2018: 0, 0 Umlaufbeschluss
Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 17
2018: 18
Anzahl Parteienverkehr: 2017: 512
2018: 481
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: 1.380
2016: 1.425
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Kärntner Jäger
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Jagdbezirk Spittal/Drau THEMENSCHWERPUNKTE: Die jährlich in den sechs Talschaften abgehaltenen Talschaftsversammlungen (Hegeschauen) werden von den Talschaftsreferenten und den vor Ort verantwortlichen Hegeringen gut organisiert. Im Zuge dieser Hegeschauen werden von den örtlichen Jägern an Hand von Präparaten und Trophäen, Schülern sowie vielen Erwachsenen die heimischen Tiere vorgestellt, Vögel und Tierlaute nachgestellt, was bei allen Besuchern große Anerkennung findet. Die Bezirksjägertage werden alljährlich in der Landwirtschaftlichen Fachschule Litzlhof abgehalten und von den Delegierten sehr gut besucht. Unter den Ehrengästen sind Bürgermeister, Polizei, Bergrettung, Bezirkshauptmann, Bezirksforstinspektion, Politiker, Fischerei, Alpenverein und Jagdbeirat anwesend und können ihre Grußworte an den Bezirksjägertag richten. Weiters versucht man immer Referenten zu verschiedenen Themen einzubinden (Steinwild, Nationalpark usw.).
ABSCHUSSPLANUNG 2017/2018 : Die Abschussplanung 2017/2018 wurde im Beisein von Bezirksausschuss, Talschaftsreferenten, Bezirksforstinspektion, der Ausschussmitglieder für Reh-, Rot- und Gamswild sowie dem Obmann des Jagdaufseherverbandes nach Vorschlägen der Kärntner Jägerschaft beraten und erarbeitet.
Bezirksgeschäftsstelle: Koschatstraße 35, 9800 Spittal/Drau Tel.: 04762/2229 Fax: 04762/3332 0 E-Mail: bjmspi@aon.at BJM Franz Kohlmayer
Sekretärin Inge Piwonka
Dienstzeiten:
Mo – Fr: 7.30 – 1 3.30 Uhr
Sprechtag des BJM:
Di: 8.30 – 13 Uhr
BJM:
Franz Kohlmayer
BJM-Stv.:
Ing. Gerhard Müller
Sekretärin:
Inge Piwonka
Bezirksjagdhundereferent:
Ofö. Ing. Karl Angermann
Bezirksschießreferent: Peter Ebenberger
Der vorgeschlagene Abschussplan wurde in der Bezirksjagdbeiratssitzung vom 23.03.2017 ausführlich diskutiert und einstimmig angenommen. Zur Steigerung des Kahwildabschusses wurde der sogenannte „Bonushirsch“ eingeführt und konnten einige Jagdausübungsberechtigte diesen Abschuss auch tätigen. Das Ziel, den Rotwildabschuss um ca. 20 bis 30% zu erhöhen, wurde erreicht. Den zusätzlichen Abschuss bei Reh- und Rotwild auf Bezirksebene zu planen war eine gute Lösung und soll auch bei der nächsten Planung (mit weiteren Verbesserungen) beibehalten werden.
LEBENSRAUMVERBESSERUNGEN:
Foto: Dr. H. Zeiler
Auch 2017/2018 wurden in den Talschaften Biotopverbesserungen für Raufußhühner durchgeführt. 1) Laut Meldungen der Jagdausübungsberechtigten hat sich in diesen Gebieten schon wieder Auerwild angesiedelt. Es wurden aber auch viele kleinere Maßnahmen, wie die Schaffung von Wildwiesen oder das Schlegeln von Forstwegen und Silolager-
einzäunungen durchgeführt. 2) Hier ist seitens des Bezirkes Spittal/Drau dem Referenten Ing. Schnabl und Wildbiologe Mag. Muralt ein großer Dank auszusprechen.
FREIHALTEZONE: Im Hegering Lurnfeld wurde im Jagdgebiet Göriacher Alpe eine Freihaltezone im Ausmaß von 119ha seitens der Kärntner Landesregierung bis 31.12.2020 bescheidmäßig erlassen.
WILDSCHADENSSITUATION: Schwerpunktmäßig waren die Schadgebiete in den Talschaften Unteres und Oberes Mölltal, Liesertal (Rennweg, Kremsbrücke, Eisentratten und Gmünd), Millstatt (Radenthein, Bad Kleinkirchheim, Obermillstatt) im Fokus und haben Verhandlungen mit den Jagdausübungsberechtigten, der Forstinspektion LFI und BFI stattgefunden. Bei diesen Verhandlungen sind auch die Gemeindevertreter (Bürgermeister) sowie die umliegenden Jagdnachbarn des Schadgebietes eingebunden. Aufgrund der Schadenssituation
TÄT I G K E I T S B E R I C H T in diesen Jagdgebieten wurden die Abschusspläne 2017/2018 dementsprechend erhöht. Ein Problem sind nach wie vor nicht eingezäunte Silolager und freie Futtergaben an Hausvieh usw. Hier müsste das Verursacherprinzip eingeführt werden. Die Jägerschaft wird auch, wie bisher, zukünftig mit den zuständigen Behörden, Grundbesitzern sowie den Jagdausübungsberechtigten einvernehmliche tragbare Lösungen suchen. Die Verbissschutzmittelaktion wird im Bezirk Spittal/Drau reichlich genutzt.
PROJEKTE: Das Rotwildprojekt „Unteres Mölltal“ betreut durch DI Wedenig von Lurnfeld, Brandfläche Plonkopf bis Mallnitz (Rotwild Nationalpark) ist im Laufen. Dieses Projekt soll Wildstände (wenn möglich durch Rückrechnung), Wildruhezonen, Jagdmethoden, Fütterungen (nur mehr wenige vorhanden), Wildlenkungen, Wildschäden, Naturnutzer, Störungen, vor allem auch Wildwechsel von Rotwild vom Nationalpark ins Tal und zurück etc. erheben. Mit eingebunden sind Jägerschaft, Grundeigentümer, Forstinspektion, Behörde und Gemeinden. Dieses Projekt umfasst 5 Gemeinden und 6 Hegeringe, vor allem die Jagdgebiete linksufrig der Möll (Sonnseite). Wichtig ist, dass diese Gespräche mit allen Beteiligten auf Augenhöhe geführt werden.
FÜTTERUNGEN: Im Berichtzeitraum wurden seitens des Bezirksjägermeisters mit seinem Stellvertreter sowie den zuständigen Bezirksförstern, den Wildbiologen von Kärntner Jägerschaft und Kärntner Landesregierung laufend Fütterungen besichtigt. Schwerpunkte waren die Talschaften V Gmünd und VI Millstatt.
GESETZ – VERORDNUNGEN: Jagdschutzorgane – Pflicht Fütterungskontrolle – Meldung an Bezirksjägermeister bei Reh- und Rotwildfütterungen.
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ZUKÜNFTIGE ZIELE: a) Digitale Abschussmeldung durch Jagdausübungsberechtigte an Hegeringleiter forcieren. b) Hegeschauen – Gestaltung – Einbindung von Kindern (Schulen), Bevölkerung, Funktionäre (Jagdverwaltungsbeirat etc.) – kurze Fachvorträge c) Abschussmeldung von Murmeltieren – nur mehr auf der jährlichen Wildnachweisung d) Derzeit in einigen Revieren auf freiwilliger Basis aufgelassene Fütterungen wieder zu aktivieren, wird in gemeinsamer Arbeit mit der Jägerschaft, Forst- und Grundeigentümern erörtert werden müssen. e) Biotopverbesserungen (Raufuß-
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„Wollen Altes wir erhalten, müssen Neues viel gestalten“ „Weniger ist oft Mehr“ – „Ruhe bewahren“ Bezirksjägermeister franz kohlmayer
hühner – Wildwiesen – Forststraßen – Winteräsung etc.) f) Silolagereinzäunungen vorantreiben (Mitfinanzierung) Für die gute Zusammenarbeit mit der Landesgeschäftsstelle der Kärntner Jägerschaft herzliches Dankeschön und ein kräftiges Weidmannsheil! Bezirksjägermeister Franz Kohlmayer
Jagdbezirk Spittal/Drau – Daten & Fakten u 275.734ha u 536 Jagdgebiete, davon 439 Eigenjagden (166.215ha) und 97 Gemeindejagden (109.519ha) u 38 Hegeringe und 6 Wildregionen u 2.659 Mitglieder, davon 313 Frauen u 19 Berufsjäger u 438 Jagdschutzorgane u 28 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 367.664kg 2018: 262.718kg u 14 Jagdhornbläsergruppen Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 126 (davon: 6 Duplikate)
2018: 112 (davon: 15 Duplikate)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 1
2018: 2
Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 917 2018: 1.025 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 16 2018: 3 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 455
Anzahl der Beschwerden: 0
Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 8 2018: 6 Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 2, 0 Umlaufbeschluss
2018: 2, 0 Umlaufbeschluss
Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 32
2018: 48
Anzahl Parteienverkehr: 2017: 1.870
2018: 1.920
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: 2.900
2018: 2.990
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Kärntner Jäger
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Jagdbezirk St. Veit/Glan THEMENSCHWERPUNKTE: Bezirksgeschäftsstelle: Hauptplatz 28, 9300 St. Veit a. d. Glan Tel.: 04212/2213 Fax: 04212/3039 7 E-Mail: bjmstv@aon.at Dienstzeiten:
Mo und Di: 8 – 13 Uhr Mi – Fr: 8 – 12 Uhr
Sprechtag des BJM:
Di: 9 – 12 Uhr
BJM:
ÖR Johann Drescher
BJM-Stv.:
Ing. Alfons Kogler
Sekretärin:
Gisela Trattnig
BJM ÖR Johann Drescher
Sekretärin Gisela Trattnig
Der Schwerpunkt unserer Arbeit beschäftigt sich nach wie vor mit der Reduktion der Rotwildbestände, im Besonderen im Görtschitz-, Metnitz- und Gurktal, wobei das Ziel noch nicht erreicht ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausstattung von gewissen Streckenabschnitten der Bundesstraßen mit Wildwarngeräten, besonders dort, wo vermehrt Straßenfallwild vorkommt.
„Kommt der Wolf, geht der Bauer“
Bezirksjagdhundereferent: MF Wolfgang Kogler
Bezirksjägermeister
Bezirksschießreferent: Reinhold Grayer
ÖR Johann Drescher
Jagdbezirk St. Veit/Glan – Daten & Fakten u 149.532ha u 374 Jagdgebiete, davon 266 Eigenjagden (69.809ha) und 108 Gemeindejagden (79.723ha) u 24 Hegeringe und 5 Wildregionen u 2.306 Mitglieder, davon 382 Frauen u 7 Berufsjäger u 335 Jagdschutzorgane u 32 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 187.749kg 2018: 177.736kg u 11 Jagdhornbläsergruppen Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 95 (davon: 8 Duplikate) 2018: 93 (davon: 6 Duplikate) Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 1 2018: 1 Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 266 2018: 238 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 15 2018: 8 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 361 Anzahl der Beschwerden: 3 Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 1
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 29 2018: 0 Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 3, 0 Umlaufbeschluss 2018: 2, 0 Umlaufbeschluss Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 30
2018: 40
Anzahl Parteienverkehr: 2017: ca. 1.400
2018: ca. 1.300
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: ca. 1.500
2018: ca. 1.400
PROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN: Die Gestaltung und Erhaltung von brauchbaren Auerwildlebensräumen ist ein vordringliches Ziel und wo es möglich ist durch Lebensraumverbesserungen dem Niederwild auf die Beine zu helfen. Eine Erweiterung des Jagdmuseums „Wohnzimmer Natur“ in Friesach mit interessanten Themen ist vorgesehen. Neben den vielen Hubertusmessen und jagdlich kulturellen Veranstaltungen werden die Erntehirschenschau in Hirt und die Jägerwallfahrt mit Hubertusmesse im Stift St. Georgen am Längsee zukünftige Fixpunkte bleiben.
ZUKÜNFTIGE ZIELE: Dass wir uns auf unsere Hauptaufgabe, die erfolgreiche Bewirtschaftung unserer Wildtierbestände sowie die Erhaltung der Lebensräume konzentrieren und die Anpassung auf ein für die Land- und Forstwirtschaft erträgliches Maß gelingen möge. Bezirksjägermeister ÖR Johann Drescher
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Jagdbezirk Villach THEMENSCHWERPUNKTE: Themenschwerpunkt im Bezirk Villach war in den Jahren 2017/18 nach wie vor die Wildstandsreduktion, infolge von weiterhin auftretenden Wildschäden. Die letzte Abschussplanperiode wurde hauptsächlich durch die Arbeit gemeinsam mit den Jägern und der Behörde zur Hintanhaltung der Schäden geprägt bzw. war es Ziel der letzten Abschussplanung, tragbare Wildstände zu erreichen, um weitere neue Schäden zu vermeiden. Der Bezirksjägermeister war in den Jahren 2017/18 gemeinsam mit den betroffenen Verantwortlichen an zahlreichen Wildschadensverhandlungen beteiligt. Dafür war es notwendig, umfassende Analysen der Abschüsse im Vergleich zur vorangegangenen Abschussplanung zu machen, um die Grundlage für die Planung 2017/18 zu erhalten. Gleichzeitig wurden diese Maßnahmen von Fütterungskonzepten begleitet. Schwerpunktgebiet dieser massiven Wildschäden ist der Bereich Gerlitzen-Süd, auf welchem durch das Schutzwaldprojekt der Wildbachverbauung der Fokus liegt, da es in diesem Bereich eine besondere Gefährdung der Schutzwaldfunktion durch starken Wildeinfluss gibt. Es ist in diesem Bereich gelungen, dass sich die davon betroffenen Jagdgebiete (Bundesforste, Gemeindejagd und Eigenjagd) zusammengeschlossen haben, um in gemeinsamen Ansitz- und sehr gut organisierten Stöberjagden entsprechende Wildstandreduktionen beim Reh-, Rot- und Gamswild zu bewirken. Da diese Reviere ihren Abschuss zum Großteil erfüllt hatten bzw. auch die Zusätzlichen Abschüsse erschöpft waren, hat der Bezirksjägermeister mit dem Instrument der bescheidmäßigen Erhöhung des Zusätzlichen Abschussplanes durch die Kärntner Landesregierung die Zusätzlichen Abschüsse vor allem beim Rot- und Gamswild in den Schadgebieten aufgefüllt, damit keine Engpässe entstehen konnten. Somit wurde in
Bezirksgeschäftsstelle: Dorfstraße 37, 9520 Sattendorf Tel.: 04248/2966 6 Fax: 04248/2966 8 E-Mail: bjmvil@aon.at Dienstzeiten: BJM Ing. Wolfgang Oswald
Mo, Di, Do u. Fr: 8 – 12 Uhr, Mi: 16 – 20 Uhr
Sprechtag des BJM:
Dienstag: 9 – 12 Uhr
BJM:
Ing. Wolfgang Oswald
BJM-Stv.:
Harald Lientschnig
Sekretärin:
Marion Raspotnig
Bezirksjagdhundereferent: Michael Klammer Sekretärin Marion Rapotnig
Bezirksschießreferent: Hermann Trines
diesem Gebiet weit über die Planung hinaus erlegt, um so tragbare Wildstände zu erreichen. Alleine beim Rotwild wurde damit der Abschuss von anfänglich 16 Stück pro Jahr auf 89 im Jahr 2018 erhöht. Der Bezirksjägermeister hat im Rahmen der Hegeringversammlungen, Sitzungen und auch anderer Veranstaltungen, vor allem in den betroffenen Gebieten, die Jäger immer wieder für die Wilddichte und damit einhergehende Wildschadensproblematik sensibilisiert. Dem Projekt Schießstätte im Bezirk Villach wurde in den letzten beiden Jahren aufgrund des vorherrschenden Wildschadensthema weniger Aufmerksamkeit gewidmet, jedoch weiterhin daran gearbeitet. Die Entstehung einer eigenen Schießstätte im Bezirk ist natürlich immer ein zentrales Thema, jedoch stellen die rechtlichen Rahmenbedingungen und Widmungsanforderungen mit den Vorhaltungen der Öffentlichkeit nach wie vor eine schwierige Hürde dar. Auch die Bezirksjägertage werden jedes Jahr gemeinsam mit den betreffenden Hegeringleitern orga-
„Als Bezirksjägermeister sehe ich als meine wesentlichen Aufgaben, neben der Besorgung der laufenden Geschäfte, das Bewusstmachen von Problemen, mit denen die Jagd heute konfrontiert ist, und das gemeinsame Erarbeiten und Umsetzen von diesbezüglichen Lösungen. Hauptziel dabei ist die Gestaltung der Jagd in Anlehnung an die natürlichen Abläufe der Natur unter Umsetzung der wildbiologischen Erkenntnisse. Wichtig sind Bestrebungen zur Bewusstseinsschaffung über die Notwendigkeit der Jagd bei der Allgemeinheit und Förderung der Gemeinschaft unter den Jägern. Dabei gehören alle, die sich in der Natur bewegen, einbezogen und zur gemeinsamen Erhaltung dieses wertvollen Gutes eingebunden.“ Bezirksjägermeister Ing. Wolfgang Oswald
nisiert. 2017 fand der Bezirksjägertag in einem wunderbar organisierten Rahmen im Kulturhaus in Fresach statt. Im Jahr 2018 wurde dieser vom Hegering 28 im Götzstadl in Paternion ausgetragen, welcher natürlich einen besonderen jagdlichen Rahmen darstellt. Das Be-
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mühen um die Gestaltung der Bezirksjägertage zeigt die gute Zusammenarbeit des Bezirkes mit seinen Funktionären sowie auch den betroffenen Gemeinden. 2018 war der Bezirk Villach für die Austragung des alljährlichen Landesjägertages an der Reihe. Gemeinsam mit Funktionären aus der Gemeinde und vor allem dem Bürgermeister der Gemeinde Arnoldstein und seinen Mitarbeitern wurde ein würdevoller Rahmen für diese Veranstaltung geschaffen.
PROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN: Hegeringmannschaftsschießen 2017 und 2018 Vom Schießreferenten Hermann Trines wurde 2017 und 2018 wieder das Hegeringmannschaftsschießen organisiert. Ziel dieser Veranstaltung ist die Gemeinschaft und Zusammenkunft der Jäger in einem gemütlichen Rahmen. Es war jedes Jahr eine gelungene Veranstaltung mit einer großen Teilnahme und wird dies auch heuer wieder stattfinden.
SCHWEISSHUNDESEMINARE 2017 UND 2018 Der Hundereferent Michael Klammer veranstaltete mit seinem Stellvertreter Herbert Auer 2017 und 2018 Schweißhundeseminare unter dem Motto „Schweißhundearbeit in Theorie und Arbeit. Wie arbeite ich mit dem Hund auf der Schweißfährte?“ Im Anschluss an den Vortrag fand auch die praktische Ausarbeitung einer künstlichen Schweißfährte statt. Die Seminare waren jedes Jahr sehr gut besucht. Unter den Vortragenden waren auch Richter des Jagdgebrauchshundeverbandes.
ZUKÜNFTIGE ZIELE: Aufgrund des vorherrschenden Wildschadenthemas ist ein Hauptziel, gemeinsam mit den Jägern im Bezirk einen tragfähigen Wildstand zu erzielen und somit steigende Wildschäden zu vermeiden. Hier ist eine weiterhin gut funktionierende Zusammenarbeit des Bezirksjäger-
meisters mit den Jägern, Funktionären, Grundeigentümern sowie den betroffenen Behörden seitens Forst- und Bezirksverwaltung besonders wichtig. So wird auch in der folgenden Periode ein raumgreifendes Bewirtschaftungskonzept des Rotwildes, unter Einbeziehung der Schadens- und Konfliktpotenziale, ausgearbeitet werden.
Weiters werden in Arbeitssitzungen in den verschiedenen Referaten zukünftige Aktivitäten festgelegt. Beispielhaft seien hier angeführt: Rotwildbewirtschaftungsu. Fütterungskonzepte, Nachwuchsrekrutierung im Schießwesen, Weiterbildung der Hundeführer, Förderung jagdlichen Brauchtums. Bezirksjägermeister Ing. Wolfgang Oswald
Konstruktive Arbeitssitzungen mit den Hegeringleitern werden auch in der kommenden Periode regelmäßig stattfinden, um vor allem gemeinsame Lösungen in verschiedenen Bereichen auszuarbeiten.
Jagdbezirk Villach – Daten & Fakten u 113.997ha u 170 Jagdgebiete, davon 107 Eigenjagden (36.898ha) und 63 Gemeindejagden (77.099ha) u 15 Hegeringe und 5 Wildregionen u 1.855 Mitglieder, davon 234 Frauen u 2 Berufsjäger u 238 Jagdschutzorgane u 28 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 134.231 kg 2018: 116.794 kg u 12 Jagdhornbläsergruppen u 1 Jägersängergruppe Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 83 (davon 10 Duplikate)
2018: 62 (davon 9 Duplikate)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 2
2018: 0
Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 266 2018: 325 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 4 2018: 3 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 164
Anzahl der Beschwerden: 0
Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 0 2018: 0 Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 1 Sitzung, 0 Umlaufbeschluss 2018: 0 Sitzung, 0 Umlaufbeschluss Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 110
2018: 130
Anzahl Parteienverkehr: 2017: 750
2018: 800
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: 1.500
2018: 1.550
TÄT I G K E I T S B E R I C H T
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Jagdbezirk Völkermarkt THEMENSCHWERPUNKTE: u Ausbildung (2 Jagdkurse: Völkermarkt/Golbrunnhof, Diex)
Bezirksgeschäftsstelle: Spanheimergasse 2, 9100 Völkermarkt Tel.: 04232/2723 3 Fax: 04232/8924 6 E-Mail: bjmvoel@aon.at
u Jägermessen in: Griffen (mit Jägerschlag), Vellachtal, Diex, Globasnitz, Gallizien
PROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN:
BJM Ing. Franz J. Koschuttnigg
Hegeschau Crna/Slowenien Umrahmung – Teilnahme!
Öffentlichkeitsarbeit, Großveranstaltung der Stadtgemeinde Völkermarkt mit den Jägern, Förstern, Fischern und Imkern des Bezirkes. Hunderte Völkermarkter Schüler und Kindergartenkinder machten am 14. September 2018 einen Ausflug in die Natur. Der Völkermarkter Hauptplatz wurde liebevoll und originell in eine Wald-, Wiesenund Flusslandschaft verwandelt. Die Jäger, Förster, Fischer und Imker stellten ihre Hobbys bzw. Beru-
Mo, Di, Mi u. Fr: 8 – 12 Uhr Do: 13 – 17 Uhr
Sprechtag des BJM nach telefonischer Vereinbarung
Wiener Jägerball in der Hofburg, Eröffnung mit der Jagdhornbläsergruppe Petzen/Völkermarkt Grosse Hegeschau und Bezirksjägertag am Goldbrunnhof! Mit großem Interesse, auch der nicht jagenden Bevölkerung, wurde eine große Hegeschau am Samstag, 4. Februar 2017, an der LFS Goldbrunnhof, mit den Hegeringen Sittersdorf-Gallizien, St. KanzianEberndorf, Völkermarkt, GriffenRuden und Diex durchgeführt. Im Anschluss fand der Bezirksjägertag mit dem Referenten Dr. Hubert Zeiler statt, dem auch nach fortgeschrittener Stunde die zahlreichen Jägerinnen und Jäger aufmerksam zuhörten.
Dienstzeiten:
BJM:
Ing. Franz J. Koschuttnigg
BJM-Stv.:
Ing. Thomas Gadner
Sekretärin:
Friederike Maier
Bezirksjagdhundereferent: Fö. Thomas Leuko Sekretärin Friederike Maier
Bezirksschießreferent: Hermann Innerwinkler
fe vor und gaben Einblicke in ihre interessanten Tätigkeiten. Die Jugend, aber auch die erwachsenen Besucher informierten sich an den Ständen der Jäger, Fischer, Forstspezialisten und Imker. Sie genossen die angebotene ausgezeichnete Kulinarik: Honigprodukte der Imker, das Wildgulasch der Jäger und die Fischsuppe der Angler. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellung von den Jagdhornbläsern der Bezirksgruppe Völkermarkt. Bestaunt werden konnten die zahlreichen Wild- und Fischprä-
„Bodenständige Jagd ist kein Hobby, sondern eine echte Herzensangelegenheit. Sie braucht Jäger, die Verantwortung übernehmen – für das Wild, seinen Lebensraum und dessen Erhaltung.“ Bezirksjägermeister Ing. Franz Koschuttnigg
parate. Die heimischen Fische in den Aquarien, der aufgestellte Hochsitz und der Schaubienenstock waren die Anziehungspunkte der begeisterten Ausstellungsbesucher.
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130 Jahre Jagdgesellschaft Völkermarkt ZUKÜNFTIGE ZIELE: u Ausbildung, Schadgebiete (Sturmschadensgebiete Vellach-
tal, Sittersdorf) – Infoveranstaltungen für die zukünftige Bewirtschaftung! u Bezirksjägermesse Bezirksjägermeister Ing. Franz J. Koschuttnigg
Jagdbezirk Völkermarkt – Daten & Fakten u 90.240ha u 140 Jagdgebiete, davon 87 Eigenjagden (27.108ha) und 53 Gemeindejagden (63.132ha) u 10 Hegeringe und 4 Wildregionen u 1.084 Mitglieder, davon 149 Frauen u 151 Jagdschutzorgane u 2 Berufsjäger u 9 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 66.365kg 2018: 53.263kg u 4 Jagdhornbläsergruppen u 3 Jägerchöre Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 50 (davon 12 Duplikate)
2018: 50 (davon 11 Duplikate)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 0
2018: 3
Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 80 2018: 105 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 1 2018: 2 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018 137
Anzahl der Beschwerden: 0
Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 2
2018: 1
Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 45
2018: 28
Anzahl Parteienverkehr: 2017: 980
2018: 875
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: 1.850
2018: 1.680
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Jagdbezirk Wolfsberg THEMENSCHWERPUNKTE: Erstmalig wurde im Bezirk Wolfsberg im Februar 2018 eine Hegeringversammlung und ein Bezirksjägertag gemeinsam für den gesamten Bezirk abgehalten. An den Besichtigungstagen war der Besuch der Jäger aber auch der nicht jagenden Bevölkerung sehr groß, da man sich einen guten Überblick über den gesamten Jagdbezirk verschaffen konnte.
Bezirksgeschäftsstelle: Kreuzgasse 2, 9400 Wolfsberg Tel.: 04352/5271 0 Fax: 04352/3693 0 E-Mail: bjmwol@aon.at Dienstzeiten: BJM Ing. Walter Theuermann
Die Wildstandsregulierung beim Projekt Saualpe wurde auch in den Jahren 2017/2018 weitergeführt. Die Abschusserfüllung lag bei 89% und erste Erfolge sind absehbar. Die Raubwildbejagung und Streckenlegungen werden im Bezirk Wolfsberg jährlich von allen Hegeringleitern abgehalten. Allen Hegeringleitern herzlichen Dank für diese wichtige Veranstaltung. In der LFS St. Andrä fand im Februar 2018 im Rahmen der Agrarwoche ein Jägertag statt. Das Programm umfasste die Themen: Novelle zum Kärntner Jagdgesetz, der Wolf in Europa und die Wertschöp-
Sekretärin Friederike Maier
Di, Mi: 13 – 17 Uhr, Do: 8 – 12 Uhr
Sprechtag des BJM: Di: 14 – 17 Uhr BJM:
Ing. Walter Theuermann
BJM-Stv.:
Dir. Hubert Jöbstl
Sekretärin:
Friederike Maier
Bezirksjagdhundereferent:
Stefan Rabensteiner
Bezirksschießreferent: Ofö. Ing. Thomas Rabensteiner
fung der Jagd. Die Referate wurden von Mag. Freydis Burgstaller-Gradenegger, MBA und LJM-Stv. Sepp Monz vorgetragen. Im Juli 2017 und 2018 wurden auf der Koralpe Gamszählungen in allen Revieren gemeinsam mit dem Bezirk Deutschlandsberg durchgeführt. Es wurden ca. 900
„Für eine zeitgemäße, nachhaltige Jagd einzutreten, Schalenwild und Wald in Einklang zu bringen.“ Bezirksjägermeister Ing. Walter Theuermann
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Foto: D. Streitmaier
Stück Gamswild gezählt. Die Zählung von 2018 bestätigte das Zählergebnis von 2017. Erfreulich ist die gute Zusammenarbeit mit dem Nachbarbezirk Deutschlandsberg. Der Wolf ist auch im Bezirk Wolfsberg ein Thema. Es gab Wolfssichtungen auf der Kor- und Saualpe. Im November 2018 wurde eine „Lavanttaler Hubertusmesse“ im Stift St. Paul abgehalten, organisiert von der Jägerschaft und den Jagdaufsehern. Sowohl die Jagdhornbläser als auch einige Sängerchöre haben diese Veranstaltung mitgestaltet. Der Besucherandrang war sehr groß. Nach der Heiligen Messe wurde im Stiftshof ein Jägerschlag durchgeführt, der bei der Bevölkerung großen Anklang gefunden hat. Für das Jahr 2019 sind die Schwerpunkte die Wahlen in der Kärntner Jägerschaft und die Abschussplanung 2019/2020.
ZUKÜNFTIGE ZIELE: Die Wildstandsreduktionen beim Schalenwild bis zur Erreichung eines für den Wald tragbaren Wildstandes weiterzuführen. Bezirksjägermeister Ing. Walter Theuermann
Jagdbezirk Wolfsberg – Daten & Fakten u 96.731ha u 145 Jagdgebiete, davon 89 Eigenjagden (29.847ha) und 56 Gemeindejagden (66.884ha) u 9 Hegeringe und 4 Wildregionen u 1.191 Mitglieder, davon 145 Frauen u 5 Berufsjäger u 159 Jagdschutzorgane u 19 Bereichshundestationen u gewonnenes Wildbretgewicht 2017: 79.775kg 2018: 69.812kg u 2 Jagdhornbläsergruppen Anzahl der ausgestellten Jagdkarten: 2017: 68 (davon 4 Duplikate)
2018: 70 (davon 5 Duplikate)
Anzahl der entzogenen Jagdkarten: 2017: 2
2018: 2
Anzahl der ausgestellten Jagdgastkarten (ohne Berücksichtigung der retournierten): 2017: 114 2018: 115 Anzahl der Jagderlaubnisschein-Bescheide: 2017: 2 2018: 1 Anzahl der Abschussplanbescheide: PP 12: 2017/2018: 145
Anzahl der Beschwerden: 0
Sperrbescheide: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Fütterungsverfahren: 2017: 0
2018: 0
Anzahl Bezirksjagdbeiratssitzungen: 2017: 1 Sitzung, 0 Umlaufbeschluss 2018: 0 Sitzung, 0 Umlaufbeschluss Anzahl der Stellungnahmen: 2017: 30
2018: 35
Anzahl Parteienverkehr: 2017: 1.180
2018: 1.050
Anzahl Telefonauskünfte: 2017: 1.650
2018: 1.580
FEECILIA
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Kärntner Jäger
Feecilia Kaum eine Wildart und ihre Bejagung war und ist für den Bergjäger so aufregend und interessant wie die auf den Urhahn. Wobei man aber auch bemerken muss, dass wohl auch keine andere Jagd als die auf diesen geheimnisvollen, heimlichen Wildvogel in den vergangenen Jahren so viel an jägerischem Erleben, gepaart mit unglaublichen Naturschauspielen, Wetterkapriolen und damit verbundenen persönlichen, mehr oder weniger glücklichen Jagdtagen, eingebüßt hat: In der Zeit vor der allgemeinen und allgegenwärtigen Motorisierung und den dazugehörigen Autobahnen in den Bergen war man tagelang viele Stunden im Dunkel der Nacht mit Laternen oder im Mond und Sternenlicht unterwegs, die Hahnen an ihren angestammten Balzplätzen zu „verlosen“, um dann – nach erfolgreicher Bestätigung – bei jeder Witterung einen Gang auf den Hahn zu unternehmen. Da konnte es leicht passieren, dass, wenn man Ende April oder Anfang Mai müde und schlaftrunken nach meistens viel zu kurzer Nacht schon eine ganze Weile bei Sternenlicht der Alm zustolperte, ein Aprilsturm mit Regen, Schnee und Graupelschauer durch die eisige Nacht fegte und alles, was da keuchte und fleuchte, in den Hochwald oder unter einen schützenden Felsvorsprung trieb. Und trotzdem wurde kein einziger Gedanke an Umkehr verschwendet. Wie oft hatte man Sorge, der Hahn würde bei diesem Wetter abreiten oder nicht balzen wollen und tatsächlich hatte man oft Mühe, seinen leisen wohlklingenden Gesang aus dem Brausen des Sturmes und dem Rauschen der Baumriesen herauszuhören. Anderntags aber machte der Schnee alles so still, dass man glauben konnte, der Wald sei angefüllt mit den werbenden und Liebe verheißenden Arien. Aber dann waren da auch noch die Frühlingsnächte. Vorbei an jungfräulich weiß bekränzten Vogelkirschen und betörend duftendem Seidelbast, über
Wiesen voller Primel und von Veilchen gesäumten Steigen und Wegen, dem Bächlein entlang, an dem auch die Frösche Hochzeit machen, führte diesmal der Schritt leicht und beschwingt bergwärts – dem Abenteuer „Hahn“ entgegen. Und dann, endlich am Ziel, das Warten auf das ersehnte Licht, welches dem Jäger erst erlaubte den Hahn auszumachen und einen sicheren Schuss anzubringen. Das Hocken und Kauern, eingehüllt in einen Umhang aus dem versäumten Schlaf und der freudigen Erwartung – zwischen Traum und Wirklichkeit dahingaukelnd, im Halbschlaf heimgesucht von den Visionen eines falschen Schrittes beim Anspringen, der alle Erwartungen zunichte macht, oder eines Fehlschusses und der Hahn ist verloren …bis das erste Locken einer Henne hörbar wird … und der Silberstreif am Osthimmel bewegt sich viel zu langsam. Der Hahn gibt Antwort, doch noch hält die Nacht ihre schützende Hand über ihn, will ihn dem suchenden Begehren des Jägers nicht preisgeben. Es ist ein gewaltiges Hörspiel, welches sich Nacht für Nacht wiederholt und die Berge in einen Konzertsaal der Ewigkeit verwandelt. Ob Wagner’s „Götterdämmerung“ vielleicht von solcher Melodie inspiriert war? Es ist ein Lied, das viele tausend Jahre so gesungen wird. Über unzählige Generationen wird dieses Feuer, diese Leidenschaft und diese sehnsuchtsvolle Melodie weitergegeben…und endlich zieht ein fahler Schimmer von Osten herauf und berührt mit einer Sanftheit den Nachthimmel, als wüsste er um den Verrat seines Lichts. Die Sterne verblassen – auch sie wollen nicht Zeugnis abgeben für das Geschehen, welches laut und erbarmungslos, im Bruchteil eines Wimpernschlages, mitten im Werben um die Minne, dieses Lied beenden wird. Und plötzlich ist es Tag – das Auge des Jägers erblickt den Sänger … doch schon morgen wird eine neue Generation den Platz einnehmen
und das Jahrtausende alte Lied der leisen Sänger weitersingen. Das Weidwerken auf den großen Hahn in den heimatlichen Bergen zählt sicher auch noch heute, trotz Geländefahrzeugen und Nachtvisierung, für so manchen Jäger zu den schönsten Erlebnissen eines Jägerdaseins.
Noch eh der Amsel heller Schlag Der Welt verkündet neuen Tag Klingt leis – wie silberhelle Glocken Der Urhenn sehnsuchtsvolles Locken. Und wie von Zauberhand berührt Kaum, dass man einen Lufthauch spürt Baumt da der Hahn im Mondeslicht. Aus seiner Brust tönt ein Gedicht. Uralt und schön, kaum zu begreifen Knappen – Triller – Hauptschlag – Schleifen … Das Lied der Väter stimmt er an Wie es die Ahnen einst getan. Zu werben um der Liebsten Minne Verheißungsvoll – der Tanz beginne. Er gibt dem Jäger preis sein Herz. Ein Büchsenknall und himmelwärts Entflieh’n des Urhahn heiße Sinne Und mit dem Hall verschweigt die Stimme. Die tausend Jahre und noch mehr Dem großen Hahn gereicht zur Ehr. Sein Sohn wird nach der Hennen Liebe greifen Mit Knappen – Triller – Hauptschlag – Schleifen …
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FEECILIA
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Rollbraten vom Auerhahn Das Zubereiten von Wildgeflügel hat wahrscheinlich ebenso viele Liebhaber wie Gegner. Wer einmal einen Fasan oder eine Wildente gekocht hat, welche nicht den gewünschten Anklang bei den Bekochten gefunden hat, wird es wahrscheinlich nicht so schnell wieder versuchen und wer den Dreh heraus und ein schmackhaftes und sicheres Rezept für sich entdeckt hat, für den ist Wildgeflügel eine Delikatesse. Aus den Erzählungen vieler Jägerinnen und Jäger weiß ich nun, dass Auerhahn ein vorzügliches Wildgericht abgibt und eigentlich hat jeder sein „Rezept“. Nach langer Suche und vielen Überlegungen, welches ich nehme, habe ich mich entschlossen, mein ganz eigenes zu versuchen und was soll ich sagen: Jeden Auerhahn, den ich kriegen kann, werde ich essen … Da man aber einen Auerhahn im Normalfall nicht allein des Kochens wegen erlegt und er deshalb auch im seltensten Falle gerupft wird, empfiehlt es sich, den Vogel, nachdem die erste Freude über den geglückten Schuss abgeklungen ist, erst einmal sauber zu versorgen und „auszuweiden“, ehe man ihn zum Präparator bringt. Diesen bittet man dann, den Kern freizulegen. Für dieses Rezept brauchen wir nur die Brüste. Aus dem Rest des Kerns kann jedoch mit etwas Wurzelgemüse und frischen Bergkräutern eine schmackhafte Suppe oder der Jus für den Braten gekocht werden. (Rezept für Wildjus und klare Wildsuppe auf: www.feecilia.at)
u 1 Lorbeerblatt u 20 Blatt Bauchspeck zum Einwickeln u Rotwein (vom guten) u 1 EL Maiwipferlsirup u Wild- oder Gemüsesuppe u Fett zum Braten u Wildjus
ZUBEREITUNG: Das Knödelbrot in eine Schüssel geben und mit der kleingeschnittenen, goldgelb angerösteten Zwiebel, den Kräutern, dem Ei und der Milch übergießen und etwas anziehen lassen. Die getrockneten Waldfrüchte und Pilze einige Stunden im lauwarmen Wasser einweichen und zur Semmelmasse geben. Den frischen Spinat kurz in kochendem Wasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken. „Zwutschgerl“ nur auftauen lassen. Die Brüste von allen Sehnen und Häutchen sauber befreien und mit einem scharfen Messer wie ein Schnitzel aufschneiden und auseinander legen, mit der Hand oder der flachen Seite des Schnitzelklopfers unter etwas Frischhaltefolie plattieren. Sollten Sie sich vor dem ziemlich intensiven Waldgeschmack des Fleisches fürchten, einen oder zwei Löffel Naturjoghurt auf die Fleischplatte streichen und eine Stunde einziehen lassen Danach mit einer Teigkarte oder einem Küchentuch den Jog-
hurt wieder abstreifen (die Säure entzieht Gerüche und mürbt zugleich das Fleisch). Brüste auf Frischhaltefolie so aneinander legen, dass eine etwa rechteckige Platte entsteht, mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem gut ausgedrückten Spinat dicht belegen. Aus der Semmelmasse eine Rolle formen und auf den Spinat legen. Das Ganze fest einrollen und mit den Speckstreifen rundherum dicht belegen, sodass sich die Rolle beim Braten nicht mehr öffnen kann. Nun die Roulade in etwas Fett rundherum gut anbraten, mit dem Wein ablöschen, etwas Suppe angießen und im Ofen bei 180° für fünfzehn Minuten garen. Hitze auf 78° Grad zurückdrehen und bei Niedrigtemperatur ca. 1 Stunde pro kg braten. Immer wieder mit dem Saft übergießen. Kurz vor dem Anrichten die Hitze noch einmal für ein paar Minuten hochdrehen, dann den Braten herausheben, den Saft auf dem Herd etwas einreduzieren und mit Wildjus und Maiwipferlsirup abschmecken. Die Roulade in Scheiben schneiden und mit Erdäpfel- oder Süßkartoffelpüree anrichten. Da das Fleisch der Urhahnen ziemlich fettarm und daher sehr geschmacksintensiv ist, empfehlen sich Preisel- oder Vogelbeermarmelade oder ein gedünsteter Apfel als Säurebeilage. Foto: Feecilia
Die Menge richtet sich immer nach der Größe des Hahnes u 2 Brüste vom Auerhahn oder Birkhahn u 2-3 Handvoll Blattspinat oder 3-4 „Zwutschgerl“ TK u 50g Knödelbrot u 1 Ei u 50ml Milch u 1 Schalotte oder kleine Zwiebel u etwas Grün vom Lauch oder der Frühlingszwiebel u Berberitze, Heidelbeeren und/oder Preiselbeeren getrocknet, je 1 EL u 1 Handvoll Pilze getrocknet u Bergthymian u Wacholderbeeren
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ZUTATEN FÜR DEN ROLLBRATEN:
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Nistkästen für ökologisches Gleichgewicht von Jägern und Jugendlichen gebaut! Muss es immer Chemie sein? Hat die Natur nicht selbst vorgesorgt? Ist es teilweise unseren Blicken entschwunden, wie fleißig und nützlich unsere Singvögel sind und hier im Besonderen die Gruppe der Meisen, Sperlinge und Finken, deren Jungenaufzucht in Nisthöhlen erfolgt. Es gibt leider in der Zwischenzeit zu wenig alte Mauern, Baumhöhlen oder Unterschlüpfe in alten Gebäuden, sodass die Vögel mit Vorliebe die ihnen angebotenen Nistkästen annehmen. Unter dieser Überlegung wurden im letzten Winter über 30 Nistkästen mit Kindern und Jugendlichen gebaut, die neben der Begeisterung des Bauens mit dem Werkstoff Holz lernten, einen einfachen Plan zu lesen und miterlebten, wie so ein Nistkasten entsteht. Mit dem Einzeichnen der Länge und Breite und dem Auftragen des Dachwinkels, dem Zersägen, Bohren und dem Zusammenschrauben mit Akkuschrauber waren diese kleinen Häuschen in kurzer Zeit fertig. Danach ging es in die Natur, um die richtigen Plätze zum Anbringen der Nistkästen zu suchen. Und in Kürze waren viele der Nistkästen besetzt. Einige davon wurden von den jungen Schülerinnen in der LFS-Buchhof im neu errichteten Streuobstgarten angebracht. Wenn man bedenkt, dass ein Meisenpaar in einem Sommer bis zu 140kg Insekten, angefangen bei Borkenkäfer, Apfelspinner, Raupen, Spinnen und vieles mehr, als Nahrung zur Aufzucht ihrer Jungen benötigt, erkennt man erst die Nützlichkeit unserer Singvögel. Mit dem Bau der Nistkästen glauben wir, das Interesse bei den Jugendlichen geweckt, einen guten Beitrag für eine gesunde Natur, einen gesunden Wald und eine gesunde Streuobstwiese getätigt zu haben. Dir. Hubert Jöbstl
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MINI-MAX
Kindgerechte Aufbereitung der in MINI-MAX
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BERICHTE
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Jagdhornbläser Kanaltal: 30-Jahr-Jubiläum Am 1. Dezember 2018 fand eine eindrucksvolle und der besonderen Eigenschaft der Kanaltaler entsprechende familiäre Jubiläumsfeier
anlässlich des 30-jährigen Bestandsjubiläums der Jagdhornbläsergruppe – Kanaltal in Uggowitz/Malborgeth statt.
Obmann Walter Preschern, Manfred Kanduth, Heidi Zelloth und Johann Kanduth (v. l. n. r.)
Althornmeister und Begründer Fritz Reiter im Kreise seiner Jubilare
Fotos: K.H. Moschitz
Jägerinnen-Stammtisch
Macht Wild krank? Der Vortrag im Rahmen des Jägerinnen-Stammtisches am 19. Februar im Schloss Mageregg hatte zum Ziel, die Kompetenz des Jägers/der Jägerin in Sachen Wildkrankheiten und Ansteckungsgefahr für Mensch und Haustier zu stärken; gegenüber der Öffentlichkeit, und nicht zuletzt zum Selbstschutz. Erleger, Begleiter, Zerleger, Verarbeiter, Verzehrer, Wanderer, Hund und andere Haus- / Wild-Tiere können betroffen sein.
Es wurden Zoonosen wie Tularämie, Tollwut, Tuberkulose, Trichinose und Fuchsbandwurm ebenso beleuchtet wie Räude und Staupe als Gefahr für den vierbeinigen Begleiter, die zehn Schritte der Wildbrethygiene aufgefrischt und über Sinn der Verwendung von Einmalhandschuhen gesprochen.
Dr. Beatrix Neumayer
Der anwesende erste Hornmeister und auch Mitbegründer dieser für Oberitalien einzigartigen Gemeinschaft, Fritz Reiter, berichtete von abenteuerlichen Übungsabenden bei ihm in Finkenstein und von nie zu vergessenden Auftritten, in den mit Jagdhörnern selten beglückten Regionen Oberitaliens, als man schließlich reif für die Öffentlichkeit war. Ein besonderer Höhepunkt der Festveranstaltung war die Ehrung von verdienten Mitgliedern, die von Ursula Moschitz (vormalige Jagdkulturreferentin des Bezirkes Villach), im Auftrag und namens LJMStv. Sepp Monz durchgeführt wurde. Geehrt wurden mit dem Ehrenzeichen in Gold: Johann Kanduth; Manfred Kanduth; Obmann Walter Preschern und (Posthum) Fritz Zelloth Heidi Zelloth bedankte sich in ergreifenden Worten für die Ehrung ihres kürzlich verstorbenen Ehegatten, der zu den eifrigsten Motivatoren dieser einzigartigen Gruppe zählte. Ursula Moschitz bedankte sich für die außerordentlich guten Bemühungen einer grenzübergreifenden kulturellen Zusammenarbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Begeisterung zur Pflege des jagdlichen Brauchtums noch viele Jahre anhalten möge. DI Karl-Heinz Moschitz
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In Kärnten dürfen bejagt werden: Folgendes Wild darf nur während der angeführten Zeiträume (Jagdzeiten) bejagt werden und ist außerhalb derselben zu schonen: Rotwild*: Hirsche der Klasse III – einjährig – Schmalspießer und nichtführende Tiere** vom 1. Mai bis 31. Dezember führende Tiere und Rotwildkälber vom 1. Juli bis 31. Dezember Hirsche der Klasse I, II und III vom 1. August bis 31. Dezember Damwild: vom 1. 8. bis 31. 12. Gamswild*: vom 1. 8. bis 31. 12. Muffelwild*: vom 1. 7. bis 31. 12. Rehwild*: Böcke der Klasse B vom 1. 5. bis 31. 10. Böcke der Klasse A vom 1. 6. bis 31. 10. Schmalgeißen, nichttragende Geißen, nichtführende Geißen vom 1. 5. bis 31. 12. führende Geißen und Kitze vom 1. 8. bis 31. 12. Schwarzwild: führende Bachen vom 1. 8. bis 31. 1. Murmeltiere: vom 1. 8. bis 15. 10. Feldhasen und Alpen- oder Schneehasen: vom 1. 10. bis 31. 12. Dachse: vom 1. 6. bis 31. 1. Edelmarder vom 1. 11. bis 28. 2.
Steinmarder: vom 1. 7. bis 31. 3. Große Wiesel (Hermelin): vom 1. 11. bis 31. 1. Iltisse: vom 1. 7. bis 31. 3. Auerhahnen***: ganzjährig geschont Birkhahnen***: ganzjährig geschont Haselhahnen: vom 16. 9. bis 15. 11. Rebhühner: vom 1. 10. bis 31. 10. Fasanhahnen: vom 16. 10. bis 31. 12. Stock-, Krick-, Pfeif-, Schnatter-, Spieß-, Löffel-, Tafel-, Reiher- und Knäkenten: vom 1. 9. bis 31. 12. Grau-, Saat- und Kanadagänse: vom 1. 9. bis 31. 1. Blässhühner: vom 21. 9. bis 10. 3. Waldschnepfen: vom 11.9. bis 19.2. Ringeltauben (Schwarmvögel): vom 1. 8. bis 31. 12. Ringeltauben (Einzeltiere): vom 1. 9. bis 31. 1. Türkentauben: vom 21. 10. bis 20. 2. Kolkraben***: ganzjährig geschont Aaskrähen****: vom 16. 7. bis 15. 3. Eichelhäher****: vom 16. 7. bis 15. 3. Elstern****: vom 16. 7. bis 15. 3. Folgendes Wild darf während des ganzen Jahres bejagt werden: Schwarzwild (Keiler, nichtführende Bachen, Überläufer, Frischlinge), Wildkaninchen, Waschbären, Füchse und Marderhunde.
Sonne und Mond Die Angaben beziehen sich auf die Landeshauptstadt Klagenfurt. Im Lavanttal sind Aufund Untergang um 2-3 Minuten früher, in Heiligenblut um 5-6 Minuten später. Gesetzliche Jagdzeit = +/– 1 Stunde. Bitte sich darüber hinaus in den aktuellen Tageszeitungen zu informieren. Sonnen- Sonnen- Mond- Mondaufgang untergang aufgang untergang
5.5. 12.5. 19.5. 26.5. 2.6. 9.6. 16.6. 23.6. 30.6. 7.7. 14.7.
5.43 5.33 5.25 5.18 5.13 5.10 5.09 5.10 5.12 5.17 5.23
20.17 20.26 20.34 20.42 20.49 20.55 20.58 21.00 21.00 20.58 20.54
6.21 12.35 21.15 2.00 4.51 11.40 20.07 00.29 3.21 10.43 19.00
20.50 2.36 6.02 12.06 19.43 1.14 4.35 10.55 18.32 – 3.14
Mondphasen
4.5 8 12.5. 4 18.5. 1 26.5. 2 3.6. 8 10.6. 4 17.6. 1 25.6. 2 2.7. 8 9.7. 4 16.7. 1
Folgendes Wild ist während des ganzen Jahres zu schonen: Steinwild, Bär, Wolf, kleines Wiesel, Fischotter*****, Luchs, Wildkatze, Biber, Auerhenne, Birkhenne, Haselhenne, Alpenschneehuhn, Steinhuhn, Fasanhenne, Wachtel, Wacholderdrossel (Krammetsvogel), Graureiher, Haubentaucher, Bekassine, Wildenten, ausgenommen Stock-, Krick-, Pfeif-, Schnatter-, Spieß-, Löffel-, Tafel-, Reiher- und Knäkenten, Wildgänse, ausgenommen Grau-, Saat- und Kanadagänse, Hohltauben, Taggreifvögel und Eulen. Achtung! Goldschakal: noch keine Schuss- und Schonzeit verordnet – darf daher nicht erlegt werden. * **
nur im Rahmen des Abschussplanes unter „nichtführenden Tieren“ ist weibliches Wild, welches kein Kalb führt [und nicht tragend (innehabend)] ist, zu verstehen *** Ausnahme nur im Rahmen der von der Landesregierung erlassenen Bescheide **** Verordnung (VO) ist am 15.7.2018 in Kraft getreten und gilt bis zum 15. Juli 2020: Schusszeit vom 16.7. bis 15.3. In reinen Ackerbaugebieten dürfen sogenannte „Junggesellentrupps“ (= nicht brütende, in großen Gruppen auftretende Aaskrähen [Raben- und Nebelkrähen]), auch während der in der VO festgelegten Schonzeiten – allerdings unter Beachtung der Kontingente – erlegt werden. ***** Siehe Verordnung der Landesregierung vom 24.4.2018, Zl. 10-JAG-1/21-2018, betreffend die vorübergehende Ausnahme von der Schonzeit für den Fischotter, auf der Homepage der Kärntner Jägerschaft sowie in der Juni-Ausgabe Nr. 239/2018 des „Kärntner Jäger“.
Wichtig! Hinweis der Landesgeschäftsstelle Anlässlich des Aufgangs der Schusszeit darf aus gegebenem Anlass eindringlich darauf hingewiesen werden, dass es im Eigeninteresse der Jägerinnen und Jäger gelegen sein muss, nur einwandfreies Wildbret dem Handel zur Verfügung zu stellen. Auch ist den rechtlichen Verpflichtungen zum vollständigen, leserlichen und gewissenhaften Ausfüllen der Wildbretanhänger nachzukommen. Deren fachgerechte Anbringung, die auch einem längeren Wildtransport standhalten muss, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Im Interesse der Gewährleistung der Qualität unseres wichtigsten Aushängeschildes, nämlich des „Wildbrets“, darf um besondere Beachtung und Sorgfalt ersucht werden!
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Informationen der Landesgeschäftsstelle
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Wichtig! Für gültige Jagdkarte vor Aufgehen der Jagdzeit sorgen!!! Anlässlich der bald aufgehenden Jagdzeit darf in Erinnerung gerufen werden, dass gemäß § 36 Abs. 1 K-JG niemand jagen darf, ohne im Besitz einer gültigen Kärntner Jagdkarte (Jagdkarte, Jagdgastkarte) zu sein. In diesem Zusammenhang wird auf § 38 a Abs. 1 K-JG hingewiesen, wonach die Jagdkarte nur in Verbindung mit dem Nachweis über die Einzahlung des Jagdkartenbeitrages für das laufende Kalenderjahr sowie mit dem Nachweis über die Einzahlung des Mitgliedsbeitrages und der Prämie für die Jagdhaftpflichtversicherung gültig ist. Bei aufrechter Mitgliedschaft zur Kärntner Jägerschaft (Einzahlung für die Jagdkarte) im vergangenen Jahr erfolgte im Dezember 2018 eine automatische Zusendung des Zahlscheines zur Entrichtung der Beiträge für das heurige Jahr. Wenn jedoch in einem Jahr keine Mitgliedschaft zur Kärntner Jägerschaft bestanden hat, erfolgt auch keine automatische Zahlscheinversendung und liegt es an den Mitgliedern, gegebenenfalls einen Zahlschein bei der Kärntner Jägerschaft unter der Telefonnummer: 0463/5114 69-26, Frau Birgit Wascher, anzufordern. Die durchzuführende Überweisung oben angeführter Beiträge ist nicht an den übersandten Zahlschein gebunden. Bei jedweder anderen Überweisungsart ist aber jedenfalls auf die Angabe der Mitgliedsnummer im Feld „Zahlungsreferenz“ der Überweisung für eine Zuordenbarkeit durch die Landesgeschäftsstelle vorzunehmen.
Jahr 2019 – 70 Jahre Kärntner Jägerschaft Mit Gesetz vom 15. März 1949 über die Änderung des Landes-Jagdüberleitungsgesetzes 1947, LGBl. Nr. 14/1949, wurde die Kärntner Jägerschaft in ihrer heutigen Rechtsform als Körperschaft öffentlichen Rechts aus der Taufe gehoben. Mit 1. April 2019 wird die Kärntner Jägerschaft daher 70 Jahre alt. Angesichts dieses Jubiläums wurde ein Abzeichen kreiert, welches ab sofort in der Landesgeschäftsstelle und allen Bezirksgeschäftsstellen zum Preis von € 10,– erhältlich ist.
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Kärntner Jäger
Frühlingsmahd Maßnahmen zur Verhinderung von Mähtod In Kärnten gibt es rund 65.000ha Ackerland, von denen ca. 20.000ha mit Grünfutterpflanzen bewirtschaftet werden. Die Wiesen werden mittlerweile immer früher gemäht und so liegt der Zeitpunkt des ersten Grasschnittes – je nach Witterung – in der ersten Maihälfte und damit in der Brut- und Aufzuchtzeit zahlreicher Tierarten. Mähverluste stehen damit an der Tagesordnung und betroffen sind neben zahlreichen Wiesenbrütern, Amphibien, Reptilien und Insekten auch Rehe und Feldhasen. Das Problem wird durch die fortschreitende technische Entwicklung noch weiter verschärft, denn mit Zunahme der Gerätegröße nehmen auch Arbeitsbreite und Arbeitsgeschwindigkeit zu. In Kärnten wurden im letzten Jahr 1.213 Rehkitze als Mähtod gemeldet, die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit höher. Zur Minderung der Mähtodverluste eignen sich mehrere Maßnahmen, sowohl vor als auch während der Mahd. Vor allem für Rehe aber auch Hasen eignet sich die Vergrämung vor der Mahd, d.h. in der Nacht vor der Mahd bzw. bereits am Vortag werden auf dem betroffenen Feld optische und akustische Wildscheuchen aufgestellt, die dazu führen sollen, dass das Feld nicht mehr aufgesucht bzw. verlassen wird. Dazu eignen sich beispielsweise aufgehängte Plastiksäcke, die sich
Mähen von außen nach innen treibt Wildtiere zusammen und verhindert das Ausflüchten in sichere Bereiche – diese Mähmethode sollte daher vermieden werden.
Das Mähen von innen nach außen bietet den Wildtieren Fluchtmöglichkeit nach allen Richtungen.
im Wind bewegen und rascheln, aber auch Luftballons, Plastikbänder bzw. Blinkleuchten. Auch das Absuchen der Felder vor der Mahd bringt Erfolge – auch wenn einzuräumen ist, dass selbst mit Unterstützung durch Hunde oder Infrarotdetektoren nicht alle Kitze gefunden werden können. Infrarotdetektoren nützen die Temperaturdifferenz zur Umgebung, um Säugetiere aufzuspüren und dabei kann es natürlich zu Fehlauslösungen kommen, da eine gewisse Temperaturdifferenz zur Umgebung notwendig ist. Gerade auf diesem Sektor tut sich allerdings einiges und kommen immer präzisere Geräte auf den Markt. Ein Ansatz ist die Kombination mit Mikrowellensensoren, um Temperaturunterschiede und Wassergehalt der Umgebung zu messen und so zwischen warmem Boden
und Tier zu unterscheiden. Aber auch die Art der Mahd hat Einfluss auf Mähverluste. Mäht man beispielsweise von innen nach außen, gibt man den Tieren damit die Chance, aus dem Feld zu flüchten, während sie bei einem Mähregime von außen nach innen viel eher im Feld bleiben, sich drücken und zusammengemäht werden.
Größere, vor allem langgestreckte Wiesenflächen könnten auch unterteilt werden und die Teilflächen jeweils mittels einer wildtierfreundlichen Mahdmethode abgeerntet werden. Alle Abbildungen aus Böck, C. & Pötsch, E. M., Möglichkeiten zur Rettung von Wildtieren vor dem Mähtod
Mittlerweile gibt es auch einige Landwirte, die auf großen Feldern eine Art von Mosaikmahd betreiben und nicht das gesamte Feld auf einmal abmähen. Damit werden Rückzugsmöglichkeiten für das Wild geschaffen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass diese Flächen nicht zu klein ausfallen, da sie ansonsten schnell eine ökologische Falle darstellen und die Jungtiere dort leichte Beute für Fuchs und Co. werden. Wo nicht unbedingt notwendig, hilft es sehr, wenn begrünte Wege und Wegränder bzw. Böschungen später gemäht werden bzw. generell Randstreifen als Rückzugsmöglichkeiten belassen werden. Entsprechende Fördermaßnahmen finden sich im Ökomaßnahmen-Förderungskatalog der Kärntner Jägerschaft (siehe Homepage). Bei Interesse wenden Sie sich dazu an die jeweilige Bezirksgeschäftsstelle bzw. direkt an Herrn Ing. Josef Schnabl, Referent für Reviergestaltung und Naturschutz unter 0664/4589 515. Mag. Gerald Muralt
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Hegeringschießen
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SCHIESSWESEN
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Hegeringschießen 2019 Hegeringschießen ist gelebte Verantwortung! Trotz weiter steigender Teilnehmerzahlen bleiben dennoch zahlreiche Jägerinnen und Jäger dem jährlichen Übungsschießen fern. Es ist nicht nur eine gesetzliche Mitgliedspflicht, es ist vor allem eine moralische Verpflichtung aus der Verantwortung gegenüber den Wildtieren. Wenn man sich als Jäger fühlt und sich zur aktiven Jagd bekennt, muss man sich auch zur Überprüfung seiner Jagdwaffen bekennen und sich selbst die persönliche Schießleistung durch Überprüfung und Übung bestätigen. Deshalb auf ein Wiedersehen beim Hegeringschießen!
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Feldkirchen ch hen
Klagenfurt furrt
u HR 210094 (Sirnitz): Freitag, 3. Mai, 16 bis 20 Uhr, Schießstätte Radweg; Radweg
u HR 204014 (Ferlach): Samstag, 4. Mai, 9 bis 15 Uhr, 12 bis 13 Uhr Mittagspause, Schießstätte des Rosentaler Schützenvereins Ferlach. Die Verlosung der Preise erfolgt unter den anwesenden Schützen!
u HR 210096 (Gnesau): Samstag, 11. Mai, 8 bis 12 Uhr, Schießstätte Radweg; Radweg u HR 210098 (Patergassen): Freitag, 3. Mai, 15 bis 19 Uhr, Schießstätte Bichl; Tiffen u HR 210099 (Ebene Reichenau): Samstag, 4. Mai, 10 bis 14 Uhr, Schießstätte St. Lorenzen; Ebene Reichenau u HR 210103 (Feldkirchen): Freitag, 3. Mai, 16 bis 20 Uhr, Schießstätte Radweg; Radweg
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Hermagor gor u HR 203033 (Würmlach), HR 203034 (Mauthen), HR 203035 (Kötschach), HR 203037 (Birnbaum): Sonntag, 5. Mai, 9 bis 15 Uhr, Schießstätte Gailberg u HR 203039 (Dellach i. G.): Samstag, 4. Mai, 9 bis 12 Uhr, Schießstätte Nölbling u HR 203042 (Rattendorf): Sonntag, 5. Mai, 9 Uhr, Schießstätte Rattendorf Mühlgraben u HR 203045 (Weißbriach): Mittwoch, 1. Mai, 10 bis 13 Uhr, Schießstätte Golz
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Spittal/Drau /D D rau u HR 206060 (Kleblach-Lengholz): Donnerstag, 30. Mai, 10 Uhr, Schießstätte Lengholz u HR 206062 (Steinfeld Nord): Mittwoch, 1. Mai, 7.30 bis 12 Uhr, in Gerlamoos u HR 206063 (Greifenburg Süd): Mittwoch, 1. Mai, 8.30 Uhr, Schießstätte Petschkofel u HR 206064 (Greifenburg): Samstag, 4. Mai, 14 bis 17 Uhr, Schießstätte Obervellach u HR 206066 (Berg-Dellach): Mittwoch, 1. Mai, 9 Uhr, Schießstätte Oberstein u HR 206070 (Penk): Samstag, 4. Mai, 9 bis 12 Uhr, Schießstätte Obervellach u HR 206081 (Malta Süd): Samstag, 4. Mai, 9 Uhr, Schießstätte Pflüglhof u HR 206082 (Malta Nord): Samstag, 4. Mai, 9 Uhr, Schießstätte Pflüglhof u HR 206087 (Seeboden): Sonntag, 5. Mai, 14 Uhr, Schießstätte Obervellach u HR 206090 (Kaning): Samstag, 11.
Mai, 8 bis 14 Uhr, Schießplatz Erlacherhaus im Langalmtal u HR 206091 (Bad Kleinkirchheim): Samstag, 4. Mai, 8 bis 12 Uhr, Schießstätte Radweg
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St. Veit/Glan G la n u HR 205107 (Hörzendorf, Hardegg): Samstag, 4. Mai, 9 bis 13 Uhr, Schießstätte Töplach/St. Georgen a. L. u HR 205108 (St. Georgen a. L.): Samstag, 4. Mai, 13 bis 18 Uhr, Schießstätte Töplach/St. Georgen a. L. u HR 205123 (Kappel a. K.): Mittwoch, 1. Mai, 9 bis 12 Uhr, Schießstätte Töplach/St. Georgen a. L. u HR 205125 (St. Salvator): Sonntag, 5. Mai, 9 bis 13 Uhr, Schießstätte Töplach/St. Georgen a. L.
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Völkermarkt mark kt u HR 208143, 208144, 208145, 208146, 208147 (Bad Eisenkappel u. SittersdorfGallizien): Samstag, 4. Mai, 10 bis 16 Uhr, Schießstätte Lindenhof, Jägerrunde Bad Eisenkappel; Ein Büchsenmacher ist anwesend.
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Wolfsberg erg g u HR 209141 (Reichenfels): Sonntag, 5. Mai, 10 bis 12 Uhr, Schießstätte Weitenbach und 14 bis 16 Uhr, Schießstätte Sommerau
www.kaerntner-jaegerschaft.at
TERMINE
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Kärntner Jäger
Landesjägertag Samstag, 29. Juni, 9 Uhr, Neue Burg Völkermarkt Hinweis: Anträge an den Kärntner Landesjägertag sind mindestens sechs Wochen vorher einzubringen.
Veranstaltungen in den Bezirken FELDKIRCHEN
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u 60-jähriges Bestandsjubiläum der Jagdhornbläsergruppe Feldkirchen, ACHTUNG TERMINÄNDERUNG: Sonntag, 28. Juli, Schlossstadl Gradisch bei Feldkirchen
Einladung zur traditionell nur alle 2 Jahre stattfindenden ökumenischen „Buchholzer Jagdmesse“, am Pfingstsonntag, dem 9. Juni, um 14 Uhr, im Kirchlein in Buchholz (Gemeinde Treffen, Zufahrt über Winklern); Mitwirkende: Hörnerklang Alpe-Adria, Gemischter Chor Afritz, Landjugend Treffen; Veranstalter: Jägerschaft des Hegeringes 19 (Treffen)
u Hegeringmannschaftsschießen, Samstag, 1. Juni, 8 bis 12 Uhr, Schießstätte Radweg
9. Kärntner JagdhornbläserWettbewerb mit Gästeklasse am 8. und 9. Juni 2019 am Pflüglhof in Malta Details: www.kaerntner-jaegerschaft.at Details: www.noeljv.at
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Ausstellung Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober täglich von 9 bis 16 Uhr (Letzter Einlass 15.30 Uhr)
Eintritt – Ausstellung NEU: Der Zugang zur Ausstellung ist nur durch Jetons möglich. Diese sind im Amt der Stadtgemeinde Friesach Mo bis Do von 8.00 bis 15.45 Uhr und Fr von 8.00 bis 13.00 Uhr sowie im Wachsstub’n Café Di bis So von 10.00 bis 16.00 Uhr erhältlich.
Eintrittspreise: Erwachsene Familienkarte Jugendliche ab 14 Jahre Gruppen ab 20 Personen
€ € € €
Ausstellungsführungen: Voranmeldung erbeten bei HRL Helmuth Khom Tel.: 0664/2003 102 www.kaerntner-jaegerschaft.at www.friesach.at
5,– 8,– 3,– 3,–
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GBS – Schießseminar
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Jagd im Wandel der Zeit
in der Schießarena Großglockner,
Freizeitanlage Großkirchheim
G eschossverhalten meiner Jagdpatrone auf 100, 200 und 300m B ewegungsjagd im Schießkino mit meiner Jagdbüchse (inkl. Tipps und Unterstützung) S challdämpferinformation und Testschießen mit verschiedenen Modellen und Kalibern Termin: Dauer:
Samstag, 31. August 2019 10.00 bis 12.00 Uhr (Termin bereits ausgebucht) 14.00 bis 16.00 Uhr (Termin bereits ausgebucht) 16.00 bis 18.00 Uhr Sonntag, 1. September 2019 10.00 bis 12.00 oder 14.00 bis 16.00 Uhr
Termin:
Dienstag, 10. September 2019
Ort:
Jägerhof Schloss Mageregg, Grüner Saal
Zeit:
18.30 Uhr
Referenten: Magͣ. Freydis Burgstaller-Gradenegger, MBA Geschäftsführerin, Juristin und Jägerin „Weidgerechtigkeit gestern und heute“ Prof. Dr. Arnold Mettnitzer Theologe, Psychotherapeut, freier MA ORF, Buchautor „Jagd zwischen Hege – Pflege und Freude“
Anmeldungen bei Frau Birgit Wascher, Tel.: 0463/5114 69-26 oder birgit.wascher@kaerntner-jaegerschaft.at Bitte Termin und Uhrzeit bekannt geben!
Einladung zum 13. Jugendschießseminar in Jois/Burgenland Die Sicherheit bei der Jagdausübung und die richtige Handhabung am Schießplatz sind das oberste Gebot. Deshalb veranstaltet die Kärntner Jägerschaft von Donnerstag, 30. Mai (Christi Himmelfahrt) bis Samstag, 1. Juni 2019 die Jugendfortbildung in Jois/Burgenland für alle Jungjägerinnen und -jäger (bis 25 Jahre) mit gültiger Kärntner Jagdkarte. Die Schwerpunkte dieser Veranstaltung liegen im sicheren Umgang mit Jagdwaffen, dem Erlernen der richtigen Bewegungsabläufe und dem Treffen in den Disziplinen Jagdparcours und jagdliche Kugel. Außerdem werden auch sportliche, kulturelle und kulinarische Impressionen des nördlichen Burgenlandes erlebt. Kosten: € 120,– Darin inkludiert sind 2 Übernachtungen mit Frühstück, 3 mal 50 Wurfscheiben inkl. Munition sowie Leihwaffen für Kugel und Schrot, Standmiete sowie alle Eintritte. Das Training wird von staatlich geprüften oder erfahrenen Wettkampfschützen geleitet. Anmeldung bei der Landesgeschäftsstelle der Kärntner Jägerschaft, Frau Birgit Wascher, Mageregger Straße 175, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Tel. 0463/5114 69-26 oder per E-Mail: birgit.wascher@kaerntner-jaegerschaft.at Teilnahme nur mit gültiger Kärntner Jagdkarte möglich!
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Die Zukunft des Rotwildes im Alpenraum Unsere Landschaften sind zwar vielseitig nutzbar, aber nur beschränkt belastbar. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hat sich der Mensch in die ehemalige Einheit Wald und Wild hineingedrängt und beeinflusst mit seinem täglichen Handeln die natürlichen Regelmechanismen in einem so hohen Ausmaß, dass gravierende Probleme entstehen können. Gesunde und stabile Waldstrukturen, als schützende Elemente vor Naturkatastrophen, sind in den Alpen von großer Bedeutung. Monitoringsysteme zeigen uns in Schutzwäldern einen erheblichen, negativen Wildeinfluss, der die natürliche Dynamik beeinträchtigt. Zur Erfüllung der Bedürfnisse von Wildtieren und der Ansprüche des Menschen ist daher ein umfassendes Wildtiermanagement notwendig. Welches Werkzeug hierbei die Wildökologische Raumplanung bietet und welche Möglichkeiten sich im Zuge eines durchdachten jagdlichen Handelns ergeben, wird unter anderem im Rahmen dieser Tagung behandelt.
Vortragende:
Harald BRETIS | Wildökologe & Forstwirt, Althofen Andreas DUSCHER | Burgenländischer Landesjagdverband, Eisenstadt Andreas KÖNIG | Technische Universität München Gerald MURALT | Wildbiologe Kärntner Jägerschaft, Klagenfurt Friedrich REIMOSER | Forschungsinstitut f. Wildtierkunde & Ökologie, Wien Wolfgang SCHRÖDER | Wildbiologe, Riegsee (D) Markus WEDENIG | Forstbüro, Feldkirchen
Moderation:
Klaus EISANK | Naturraummanagement, Nationalpark Hohe Tauern
Termin:
Freitag, 24. Mai 2019 | 10.00 – 16.30 Uhr
Ort:
Besucherzentrum Mallnitz | 9822 Mallnitz
Kosten:
24,– EUR (inkl. Verpflegung und digitalem Tagungsband)
Hinweis:
Für Besitzer/-innen einer gültigen Kärntner Jagdkarte freier Eintritt! (Vorlage der Jagdkarte erforderlich.)
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K Ä R N T N E R F O R ST V E R E I N Mageregger Straße 175 | 9020 Klagenfurt
PRAXISSEMINAR WALD-WILD 2019
Großräumige Rotwildbewirtschaftung in einem Referenzgebiet in Oberkärnten Mittwoch, 26. Juni 2019, Beginn: 8:30 Uhr Gasthaus Erzherzog Eugen, Hauptstraße 45, 9813 Möllbrücke u Begrüßung: Präs. Johannes THURN-VALSASSINA LFD DI Christian MATITZ LJM DI Dr. Ferdinand GORTON, Kärntner Jägerschaft u „Großräumige Schalenwildbewirtschaftung im unteren Mölltal, speziell im Bereich großer Windwurfflächen“ – Projektpräsentation des forstl./jagdlichen Raumordnungskonzeptes DI Markus WEDENIG, Ingenieurbüro, Feldkirchen u „Wildruhezonen im Nationalpark Hohe Tauern – Bedeutung und Auswirkungen auf die Rotwildpopulation im unteren Mölltal“ – Die Rolle des Nationalparks im Rotwildmanagement Klaus EISANK, Naturraummanagement, Nationalpark Hohe Tauern u „Erfahrungen aus der wildökologischen Raumplanung und den Freihaltezonen in Vorarlberg“ DI Hubert SCHATZ, Wildökologe, Amt d.Vorarlberger Landesregierung u „Das Jagdsystem in Graubünden und Lösungsansätze in der Wald-Wild-Frage sowie Fragen der Ruhezonen und Jagdstrategien“ Hannes JENNY, Amt f. Jagd u. Fischerei Graubünden, Schweiz u „Von Menschen und Hirschen – wie kann man Praktiker überzeugen?“ – Kommunikation in der Jagd Dr. Karoline SCHMIDT, freiberufl.Wildökologin, Niederösterreich u Mittagessen im Gasthof „Erzherzog Eugen“ (Fam. Hasslacher) u EXKURSION mit Themendiskussion auf der Göriacher Alm (Windwurf- und Brandflächen, Plankogel) 13:00 – 16:30 – festes Schuhwerk, Regenschutz Vorstellung der AG Göriacher Alm (Obm. Georg Scheiflinger) Vorstellung des Vereines „Wald Ohne Wildschäden“ (Obm. Gerald Laggner), Statements von Hegeringleitern, Jagdleitern, Waldbesitzern, Bezirksforstinspektion und Jagdfunktionären u Moderation:
Eckart Senitza | Johannes Thurn-Valsassina
u Zufahrt: km
Möllbrücke Ortszentrum von Kreuzung B100 Drautal /B106 Mölltalbundesstr. 2 min, 1,5
u Zielgruppe:
Mitglieder des KFV und Interessierte, Jäger und Jagdfunktionäre
Anmeldung an KFV: 04242-2245-0 E-Mail: fastossiach@bfw.gv.at Kostenbeitrag:
€ 30,– + Mittagessen (ca. € 12,–)
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Hundewesen Österreichischer Klub für drahthaarige Ungarische Vorstehhunde (ÖKDUV) Landestreffen Klub Dachsbracke Mittwoch, 1 Mai, 9 Uhr, im Schloss Mageregg/Klagenfurt
Zuchtschau des Österr. Dachshundeklub für Dachshunde aller drei Haararten und Größen, am Sonntag, 5. Mai, auf Schloss Falkenberg bei Klagenfurt, Beginn des Richtens 9 bis 12 Uhr. Weitere Infos: ingrid@malerei-rom.at
u Anlagenprüfung: Samstag, 4. Mai, im Revier Bierbaum am Kleebühel und Umgebung u Generalversammlung: Samstag, 4. Mai, 14 Uhr, Landgasthaus zum goldenen Hirschen, A-3462 Bierbaum am Kleebühel NÖ. u Klubsiegerzuchtschau: Freitag, 17. Mai, im Schloss Maissau u 19. NÖ. Hubertusprüfung SPoR und Btr: Samstag, 18. Mai, im Revier EJ Traun Maissau u Beginn der Übungstage für die Feld- und Wasserprüfung: Samstag, 6. Juli u Feld- und Wasserprüfung: Freitag, 6. September, im Revier Hippersdorf u VGP: Freitag, 13. September, im Revier Hippersdorf u Schweißergänzungsprüfung: Samstag, 21. September, im Revier EJ Traun Maissau Nähere Informationen unter www.oekduv.at oder Tel.: 0699/1158 7694, Mag. Rudolf Broneder
EINLADUNG zur
Jahreshauptversammlung des Österreichischen Brackenvereines (ÖBV) am Freitag, 24. und Samstag, 25. Mai 2019 in Weissensee/Techendorf
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KÄRNTNER LANDESMEISTERSCHAFTEN Der Landesverband der Jagd- und Wurfscheibenschützen Kärnten lädt zu den Kärntner Landesmeisterschaften 2019 in der jagdlichen Wurfscheibe und jagdlichen Kugel ein: 1. Mai
Compak Sporting/CPS 100 WS Schießstätte Pakein 22./23. Juni Jagdlich Trap/AOT 150 WS Schießstätte Tattendorf (gleichzeitig auch Öst. Meisterschaft) 29. Juni Jagdlich Trap/AAT 100 WS Schießstätte Radweg 3. August Jagdliche Kugel/ABB 100 Ringe Schießstätte Radweg 17. August Jagdparcours/PC 100 WS Schießstätte Pakein
Für alle Wettkämpfe gilt: u Anmeldung ab 7.30 Uhr vor Ort, oder per E-Mail lt. Ausschreibung. u Wettkampfbeginn: 9.00 Uhr.
59. Osttiroler Jägerschießen in Lavant
Jagdcup 2019 1. Jagdcup Samstag, 18. Mai Längsee 2. Jagdcup Samstag, 15. Juni Radweg/Feldkirchen 3. Jagdcup Samstag, 6. Juli Pakein/Grafenstein
Der Tiroler Landesjagdschutzverein 1875, Bezirksgruppe Osttirol, und der Tiroler Jägerverband, Bezirksstelle Lienz, laden zum 59. Osttiroler Jägerund Gästeschießen 2019 am Samstag, 4. Mai in die „Lavanter Forcha“ in Lavant bei Lienz recht herzlich ein. Schießzeiten: Samstag, 4. Mai: 8.30 bis 12 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr, letzter Ankauf um 16.30 Uhr!
jagdlich Trap CPS JPC
Neuer Askari-Katalog 2019! Der neue Gratis-Katalog enthält auf über 350 Seiten praktische Produkte aus allen Jagdbereichen. Freuen Sie sich insbesondere auch auf die neuen Marken im Technikbereich Liemke und Seissiger sowie das erweiterte Härkila- und Seeland-Programm! Neue Produkte der Marke Hunter werden den Hundebesitzer freuen.
Österreichischer Schweißhundeverein
Alle Produkte finden Sie auf www.askari-jagd.at Den Katalog einfach gratis bestellen:
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ASKARI SPORT GMBH Paketfach Friedewald, 4005 Linz, Telefon 01 / 3100 620 oder im Internet www.askari-jagd.at
Einladung zum traditionellen Kärntner Schweißhundetreffen am 11. Mai 2019, um 9 Uhr, im Jägerhof Schloss Mageregg der Kärntner Jägerschaft verbunden mit einer Zuchtschau und Formbewertung. Alle Schweißhundeführer/innen, Mitglieder des ÖSHV und Jagdhundefreunde werden dazu herzlich eingeladen!
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I M P R E S S U M / B Ü C H E R / W O R TA N Z E I G E N / TOT E N TA F E L
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Bücher Bildbestimmungsschlüssel für Kleinsäugerschädel aus Gewöllen Jenrich/Löhr/Müller/ Vierhaus, ISBN: 978-3494-01727-3, € 8,95, Bestellmöglichkeit: Quelle & Meyer Verlag, 56291 Wiebelsheim, Industriepark 3, Tel.: 0049/6766/903251, Fax: 0049/6766/ 903-341, Internet: www.quelle-meyer.de Da Vögel mangels Gebiss ihr Futter nicht zerkauen können, verschlucken sie ihre Beute komplett. Unverdauliche Teile wie Federn und Knochen werden anschließend als Speiballen herausgewürgt. Mit Hilfe der exzellenten Zeichnungen dieses Bildbestimmungsschlüssels ist es auch Laien möglich, die in den Speiballen enthaltenen Kleinsäugerschädel zuverlässig zu bestimmen und so mehr über das Nahrungsverhalten einheimischer Greif- und Raubvögel zu
erfahren. Die 2. Auflage ist vollständig aktualisiert und durch neue Zeichnungen ergänzt worden.
Die Saualpe Valentin Hauser, ISBN: 978-3-7086-0913-3, € 29,90, Bestellmöglichkeit: Verlag Hermagoras/Mohorjeva, 9020 Klagenfurt, Viktringer Ring 26, Tel.: 0463/5651 5-20, Fax: 0463/5141 89,E-Mail: verlag@hermagoras.at, Internet: www.hermagoras.com oder Valentin Hauser, Tel.: 0664/1333 355, valentin.hauser@outlook.at Erzählt wird über das Leben der Bewohner, über Entwicklungen, Strukturveränderungen, die Geschichte, Kulturschätze, Geologie und Mineralogie, die Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem enthält dieses Werk auch einige überlieferte Sagen und Geschichten.
IMPRESSUM: Herausgeber und Medieninhaber: Kärntner Jägerschaft, Mageregger Straße 175, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Tel.: 0463/5114 69-17, Fax: 0463/5114 69-20. Redaktion ebendort. Mitteilungs- und Informationsorgan im Sinne der satzungsmäßigen Aufgaben der Kärntner Jägerschaft. Alleininhaber: Kärntner Jägerschaft. Redaktionsteam: Mag. Freydis Burgstaller-Gradenegger, MBA (Redaktionsleitung), Mag. Gerald Muralt. Red.-Mitarbeiterin: Ing. Angelika Schönhart, 0463/5114 69-17, redaktion@kaerntner-jaegerschaft.at Anzeigenverwaltung: Otto Kornprat, 0463/ 5114 69-11, otto.kornprat@kaerntner-jaegerschaft.at MEDIADATEN und Tarife gültig ab 1. 1. 2012. Anschrift Redaktion: siehe Herausgeberanschrift. Layout: Printmaster GmbH., 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Domgasse 8, Tel.: 0463/5980 20. Druck: Sandler Print & Packaging GmbH. Erscheinungsweise: sechsmal jährlich (Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember). Für Mitglieder kostenlos. Titelfoto: Dr. Hubert Zeiler. Fotos: Redaktion, Archiv, Shutterstock Redaktionsschluss ist jeweils am 7. Jänner, 1. März, 1. Mai, 1. Juli, 1. September und 1. November.
Wortanzeigen Kaufe gebrauchte Waffen (auch Faustfeuerwaffen), Firma Salberger, Lavamünd, Telefon 04356/2360; E-Mail: waffen@salberger.at, Homepage: www.waffen-salberger.at LANDWIRTSCHAFT bis ca. 5ha in Kärnten zu kaufen gesucht. Für Bio/Permakultur, Sonnenlage, Wald, Brunnen/Quelle mit Gebäude /ohne: dann Bewilligung für Errichtung von Wohnmöglichkeit. Karin Strickner, 0676/8458 0384 5. Ferienwohnung zu verkaufen! In Wolfsberg auf der Koralpe im Lavanttal 1450m Seehöhe. Die Wohnung ist im EG mit Terrasse Wohnfläche ca. 32m2. Die Ausstattung ist im alpenländischen Stil, das Bad mit Fußbodenheizung. Hausverwaltung ist vorhanden. Skilift 10 Minuten entfernt, Wandern sowie Radfahren möglich, VB € 55.000,–. Tel.: +43 (0)4352/3069 7, Fam. Schadenbauer.
Wir gedenken unserer Weidkameraden Bezirk Feldkirchen Huber Andreas, Sirnitz Lechner Werner, Feldkirchen Mayer Friedrich, Sirnitz Bezirk Hermagor Senfter Anton, Waldberg Warmuth Konrad, Görtschach
*Veröffentlichung aufgrund später eingegangener Meldung
Bezirk Klagenfurt Fisch sen. Helmut*, Köttmannsdorf Dr. Glantschnig Hartmann*, Viktring Orasch Peter, Grafenstein Schuller Horst*, Klagenfurt a.W. Wedenig Horst, Poggersdorf Wastl Peter, Klagenfurt a.W.
Bezirk St. Veit/Glan Allesch sen. Helmut, DeutschGriffen Altgayer Heinrich*, St. Veit/Glan Kogler Karl, Liebenfels Körbler Matthias*, Friesach Ing. Sacherer Josef, Kappel/Krappfeld Bezirk Spittal/Drau Egger Bernhardt*, Sachsenburg Keuschnig Fritz*, Mallnitz Petzl Ernst Erich, Radenthein Staudacher sen. Johann*, Gmünd Unterwandling Max-Heinrich, Radenthein Unterwalcher Alois, Millstatt Winkler Josef, Techendorf
Bezirk Villach Dr. Schaller Walter*, Villach Steiner-Walcher Christian*, Stockenboi Bezirk Völkermarkt Kassl Lieselotte*, St. Primus Strugger Otto, Bad Eisenkappel Dr. Vok sen. Ignazio, Bad Eisenkappel Bezirk Wolfsberg Gressl Franz, Bad St. Leonhard Teuffenbach sen. Bernhard, St. Gertraud Unterholzer Paul, St. Paul i.L. Urbani Erwin, St. Stefan Waich Max, Bad St. Leonhard