Jahresdoku 2019
#Luft
Kabawil
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
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Einführung Kabawil Einführung Thema Luft
12 14 20 24 28 32 36
Kulturelle Bildung Einführung In Transition KunstRaumStationen Schulworkshops FLUX Flingern Walks – Kinderwalk Fotoworkshops mit Kindern in Düsseldorf und Windhoek/Namibia
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Jugendarrest
50 52 56 58 60
Stadtteil — Luftlinien Luftlinien Kitchen Stories Kabawiler Runde Flingern Walks Change Something
66 70 71 72 74 76
[wa:|wa:] Festival Festivaleröffnung / Framewalk Windhoek Female Gear Talk Masterclasses Tanz und Musik Air in an Empty Room Flingern Walk »Den Gleisen und Fluren entlang« Poetry Tag
Fotoausstellung Luftpost-Airmail Kabawiler Runde »Das Problem mit der Fotografie« Ap-Art Rooms Nachbarschaftstag Familientag
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Kabawil Family Band
104 122 124 126
Frauen und Mädchen Frauentanzprojekt »Nefelibata« Female Gear Talk Flingern Frauen Walk Kabawiler Frauenrunde
130 132 150
International: Framewalk Framewalk Namibia in in Düsseldorf Framewalk in Winneba/Ghana
160 162 164
Fortbildungen und Qualifizierungen Die Kabawil Methode art + belonging Fortbildung für städt. MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendarbeit Frauen Gesprächsabend »Was beflügelt mich«
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Das Team
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Förderer, Unterstützer, Kooperationspartner
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»Geschwindigkeit« Das Jahresthema 2020
Inhaltsverzeichnis
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Kabawil — Herausforderungen annehmen.
Kabawil — Herausforderungen annehmen
Es ist April 2020 und eine besondere Zeit – ganz speziell für Kultureinrichtungen und Künstler*innen. Viele stehen vor einer existenziellen Notlage mit geringer Perspektive. Was das Wesentliche an Kultur und Kulturschaffenden ist und wie wichtig Kultur für unseren gesellschaftlichen Kontext ist, wird neu priorisiert. In der Krise zeigt sich, was wir wirklich benötigen.
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Ich sitze mit Petra Kron im Gespräch auf einer Parkbank – im Sicherheitsabstand – und sie sprudelt die Aktivitäten hervor, die sie mit dem Team von Kabawil in der Corona Krise auf den Weg gebracht hat. Sie sagt „Wir wollen Menschen zusammenbringen, nicht Menschen als Bedrohung erleben.“ Das ist typisch für meine Erfahrung mit Kabawil: Zeitnah gute Dinge entwickeln und handeln, schnelle Umsetzung zu aktuellen Themen und kleinschrittige Angebote gestalten. Hier passiert vieles, was sonst zu wenig Beachtung findet. Als Supervisorin und Moderatorin begleite ich Petra Kron seit vielen Jahren in ihrer Arbeit. Mein erster Kontakt zu Kabawil entstand über das Hören-Sagen, der erste persönliche Theaterbesuch war 2008 beim Tanztheaterprojekt Leyla und Madschnun. Noch heute weiß ich, was mich beeindruckt hat: das Zusammenbringen unterschiedlichster Jugendlicher, die Qualität der Aufführung und das Strahlen in den Gesichtern der Tänzer*innen und Sänger*innen, ihr Stolz auf das, was sie geleistet haben. Wow, habe ich gedacht, so entsteht Motivation, so können Menschen Fähigkeiten entdecken, die sonst verborgen bleiben. Das ist für mich kulturelle Bildung! Kabawil – die Idee „Was wir machen und wie wir es machen ist einzigartig“ sagt Petra Kron. Genau darum geht es. art + belonging heißt das Konzept, die Methode, mit der Kabawil arbeitet. Das Erfahren eines gemeinsamen Gestaltungsprozesses ist das, was verbindet. Kabawil ist multikompetent und multifunktional. Kabawil arbeitet bereits von Beginn an mit einem diversen Team. Alle Mitarbeitenden bringen vielfältige Fähigkeiten mit. Die künstlerisch-kulturelle Kernkompetenz
wird mit handwerklicher, kulinarischer und sozialer Kompetenz ergänzt. Neben den kulturellen Anstößen gehörten bei Kabawil schon immer das gemeinsame Essen und das Austauschen, die ‚Küchengespräche’, zum Projektansatz. Hier wird kulturelle Bildung gelebt. Die ausgebildete Kulturanthropologin und Pädagogin Petra Kron wird in Ghana ‚Nipa’ genannt. Nipa Kron, das bedeutet Mensch Kron. Das trifft den Kern: Bei Kabawil steht der Mensch im Vordergrund. Die Erfahrungen mit der internationalen Projekt-Plattform framewalk fließen vielfältig in die Arbeit ein. Ihre Struktur ist es, im Rahmen des Möglichen zu agieren. „Es kann ja nicht sein, dass nichts mehr geht.“ und Kabawil schafft es, mit minimalsten Mitteln Großes zu leisten. Zu den Dauerbrenner-Themen gehören bei Kabawil der chronische Personalmangel, Geldmangel und auch der Raummangel: Es fehlt an Ressourcen für eine gesicherte Basis. Diese Tatsache spiegelt konträr das, was das Ziel und die Aufgabe von Kabawil ausmacht: Mit Kindern und Jugendlichen, mit Menschen zu arbeiten, die ihre Ressourcen entfalten und sich derer selbst und sicher sind. Was ist der Motor? Der Ansatz, Kunst/Kultur und Pädagogik/Soziales wahrhaft zu verbinden, prägt das Geschehen. Für alle Mitarbeitenden ist es ein zentrales Thema, kulturelle Impulse zu geben, Fähigkeiten wie Tanzen, Gesang, Sprache und Darstellung zu trainieren und dabei nie die Gruppe bzw. die einzelne Person aus dem Blick zu verlieren. Für mich ist Kabawil ein Beispiel für gelebte Netzwerkarbeit, Ideenvielfalt und kreative Prozesse, immer mit dem Fokus auf menschlichen Verbindungen. Bei Kabawil geht es um Menschen aller Altersgruppen, jeden Geschlechts und sozialen/kulturellen Hintergrunds. Alle die zur Zeit in Düsseldorf zuhause sind. Das macht die Arbeit von Kabawil stets transkulturell. Das ist in jedem Projekt spürbar. Die zahlreichen Beispiele, wie Kabawil das Leben von einzelnen Jugendlichen geprägt hat und auch deren Lebensweg gestaltete, zeugen davon. Fördern und fordern ist das Prinzip, Fähigkeiten erkennen, Chancen bieten, Perspektiven entwickeln. Über das Miteinander und die Art der künstlerischen Aktivitäten werden Würdigung und Respekt als wesentliche Werte vermittelt.
Kabawil — Herausforderungen annehmen
Kabawil ist ein Beispiel für gelebte Netzwerkarbeit, Ideenvielfalt und kreative Prozesse, immer mit dem Fokus auf menschlichen Verbindungen.
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Ich lade Sie ein: Werden Sie zur Lobby für Kabawil. Reden Sie über die wertvolle Arbeit! Sorgen Sie mit dafür, dass dieses Unternehmen eine Zukunft hat.
Kabawil — Herausforderungen annehmen
Durch den Themenreichtum von persönlichen Themen wie Liebe zwischen Jugendlichen verschiedener Nationalitäten/ religiöser Zugehörigkeit über ökologische und politische Weltthemen wie der Umgang mit Wasser / lebenswichtigen Ressourcen / die Auseinandersetzung mit den Elementen Feuer, Luft, Erde…, mit jedem Projekt wird politisches Denken angestoßen – Kultur schafft Realität. Kabawil greift Impulse auf – weltweit – und setzt sie im Rahmen seiner Arbeit um. Kabawil ist im Wandel, jährlich mit ständig neuen Projekten und auch mit der Aufgabe der generationsübergreifenden Übergabe in den nächsten 3-5 Jahren. Die Übergabe an eine jüngere Generation sollte gut vorbereitet werden und benötigt Sicherheit. Insbesondere deswegen ist die Verstetigung der finanziellen Mittel das Ziel.
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Was Kabawil braucht, ist eine ausreichende institutionelle Förderung, die auch sozialversicherungspflichtige Personalkosten beinhaltet. Zusätzlich zu Honorartätigkeiten braucht es ein fest angestelltes Team, das die wertvolle Arbeit fortsetzt. Als Leser*in lade ich Sie ein: Werden Sie zur Lobby für Kabawil: Reden Sie über die wertvolle Arbeit! Verantwortliche in der Politik und Stadtverwaltung: Schauen Sie hin und fördern. Werden Sie Spender*in: Spenden sind immer willkommen!! Sorgen Sie mit dafür, dass dieses kreative Unternehmen eine Zukunft hat. Petra Welz, Unternehmensberatung, Supervision, Coaching, Moderation
Luft ist das Lebenselixier des Menschen.
Jahresthema 2019: Luft
Ich möchte laut über die Mauern hinausrufen: O bitte beachten Sie doch diesen herrlichen Tag! Vergessen Sie nicht, wenn Sie noch so beschäftigt sind, den Kopf zu heben und einen Blick auf diese riesigen, silbernen Wolken zu werfen und auf den stillen blauen Ozean, in dem sie schwimmen. Beachten Sie doch die Luft, die vom leidenschaftlichen Atem der Lindenblüten schwer ist, und den Glanz und die Herrlichkeit, die auf diesem Tag liegen; denn dieser Tag kommt nie, nie wieder! Rosa Luxemburg
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In diesem Jahr erforschte und arbeitete Kabawil künstlerisch in allen Projekten und Produktionen zu »Luft«. Luft ist das Lebenselixier des Menschen. Jeden Tag atmen wir 15.000 bis 20.000 Mal ein und aus. Dabei gelangen unterschiedlichste Substanzen in unsere Lungen. Manche davon sind lebenswichtig, andere gesundheitsschädlich. Der Zugang zu frischer, sauberer Luft ist mittlerweile ein Privileg. In vielen Städten und Regionen ist der CO2 Gehalt höher als der Richtwert von maximal 0,1 Prozent für gute Luft. Das spiegelte sich inhaltlich in einigen unserer Projekte wider: Die künstlerische Auseinandersetzung ging von Pusteblumen über Luftgeister und Redewendungen zu Luft, bis zum Leben im Zeitalter des Anthropozän. In einem Schulworkshop mit GrundschülerInnen sammelten die Kinder saubere Luft in Gläsern, die sie mit individuellen Etiketten beklebten. By the way: Die sauberste Luft Düsseldorfs soll in der Nähe des Landtages NRW am Rhein sein. Dazu gestaltete die Klasse individuelle, leicht dystopisch wirkende Atemmasken. Zu Covid 19 Zeiten erlangen Masken jetzt gerade eine damals unvorhersehbare Relevanz. FLUX – eine künstlerische Auseinandersetzung zu den Folgen von Luftverschmutzung in Umwelt und Natur, führte uns von der Geschichte des Hambacher Forstes bis zu Fridays For Future. Im Frauentanztheater Nefelibata (Wolkengängerin) erschufen die Teilnehmerinnen eine Phantasiewelt über den Wolken für ihre individuellen HeldinnenFiguren. In Schreibwerkstätten entwickelten sie die Stärken und Schwächen ihrer Alter Egos, deren Porträts sie dann mit einer Fotografin visualisierten.
Der Rückbesuch von Framewalk, dem internationalen Kulturaustausch von Kabawil – in diesem Jahr mit jungen DarstellerInnen aus Namibia und Deutschland, recherchierte und kreierte zu Celestial Beings/Himmlischen Wesen. Sie brachten ihre Vorstellungen von non binären, genderunabhängigen Menschen in Wort und Bild auf die Bühne des Kabawil [wa:Iwa:] Festivals. Die grundsätzliche, lebenswichtige Bedeutung von Luft zeigte sich in allen Projekten und Produktionen. Beim Ein- und Ausatmen nahmen wir immer unmittelbar daran teil. Luft/Atmen bedeutet Leben. Luft ist das verbindende Element für alle und alles auf diesem Planeten. So lasst uns gemeinsam frische Luft in etwas bringen (neue Impulse) oder etwas Luft schaffen (mehr Spielraum). Nicht vergessen: Es gibt immer noch Luft nach oben! Und manchmal halten wir uns in Düsseldorf an: Blos dich jetzt!* Petra Kron
* Niederrheinisch für: Du kannst mich mal. Abb.: Petra Kron mit Thomas Klein
Jahresthema 2019: Luft
Vergessen Sie nicht, wenn Sie noch so beschäftigt sind, den Kopf zu heben und einen Blick auf diese riesigen, silbernen Wolken zu werfen.
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Kulturelle Bildung
Transfer von Wissen, Kompetenzen und Werten. Grundlagen der kulturellen Bildung Kunst und Kultur sind für die Bildung und Entwicklung junger Menschen unverzichtbar. Eine Gesellschaft, die Kinder und Jugendliche ernst nimmt, bietet ihnen eine gute kulturelle Ausbildung in den Bereichen Bildende Kunst, Tanz, Theater und Musik, Medien, Literatur und dem jeweiligen kulturellen Erbe des/r Einzelnen und stellt sicher, dass diese allgemein zugänglich ist.
Kulturelle Bildung
Kulturelle Bildung leistet einen wesentlichen Beitrag zum Transfer von Wissen, Kompetenzen und Werten. Kulturelle Bildung erleichtert die Entwicklung von kreativen, praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Umsetzung verschiedener Aufgaben und Aktivitäten unterstützen. Kulturelle Bildung fördert das historische Bewusstsein, trägt zur Bildung der Identität des Einzelnen bei und fördert eine kreative und lernwillige Haltung. Kulturelle Bildung fördert das interkulturelle Interesse und Verständnis für andere Kulturen.
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Für die Zukunft wünscht sich Kabawil: • gleiche kulturelle Entwicklungschancen für Alle • kulturelle Bildung mit einem kontinuierlichen Angebot als integraler Bestandteil des Lehrplans • Verknüpfung von schulischer und außerschulischer Bildung • Einführung in kulturelle Techniken und Talentförderung • ein an Kultur reiches Lern- und Lebensumfeld
Aus: Basis for Cultural Education. Guide for the Future of School-based and Extracurricular Cultural Education. 2017; National Centre of Expertise for Cultural Education and Amateur Arts (LKCA), Utrecht. NL www.lkca.nl
»Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Es ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.« Paul Auster
Workshops zur positiven Gestaltung von Übergängen. In Transition Konzept: Hatem Hassan Salama, Melanie Klofat, Petra Kron
Kulturelle Bildung: In Transition
Aufbauend auf unserem Pilotprojekt In Transition – Workshops zur positiven Gestaltung des Übergangs von der Grundschule in die weiterführende Schule in 2018 haben wir 2019 das Thema Übergang sowie die aktive Gestaltung von Übergangssituationen für mehr Zielgruppen ausgebaut und inhaltlich weiterentwickelt – zusammen mit insgesamt 120 Kindern der 4. Klassen der Gemeinschaftsgrundschule Flurstraße sowie 120 Zehntklässlern der Maria-Montessori Gesamtschule. InTransition gibt der besonderen Zeit des Übergangs in eine andere Lebensphase Raum um diesen bewusster zu erleben, kreativ zu bearbeiten und damit gelassener zu sein. Es geht um den Prozess, nicht um ein konkretes Ergebnis.
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Gemeinsam mit dem KünstlerInnen-Team (Tanz, Musik, Gestaltung, Kreatives Schreiben) sind wir auf Basis eines Fragenkataloges mit den Kindern intensiv ins Gespräch gekommen. Die Kinder beantworteten gemeinsam (wenn nötig mit Unterstützung) die Fragen und setzten diese Inhalte dann künstlerisch um. Entstanden sind neben einem persönlichen Erinnerungsbuch (für die Viertklässler) und kleinen Zines (für die Zehntklässler) für jedes Kind kurze, individuelle Sequenzen in Tanz/Bewegung und Schauspiel/Wort, die die Kinder als kleine Rituale mit in ihren Alltag nehmen konnten. Für die Viertklässler hatten wir noch eine besondere Aktion: Wir haben an einem Workshoptag zwei Fünftklässler aus der Montessori Gesamtschule als Expert*innen eingeladen, die den Kindern über ihre Erfahrung mit dem Übergang berichteten und Fragen zu der neuen Schule etc. beantworteten. Die
Schüler*innen haben das Angebot wahnsinnig gut und dankbar angenommen und wir hätten es leicht auf einen ganzen Vormittag ausdehnen können.
Kulturelle Bildung: In Transition
Ein weiterer wichtiger Baustein waren 2019 die Think Tanks für unsere Künstler-Dozent*innen, Lehrer*innen und Eltern, mit denen wir neben den Workshops das Thema Übergang auch auf der inhaltlichen Ebene vertieft haben, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und daraus weitere Schwerpunkte, Formate und Perspektiven für unsere praktische Arbeit abzuleiten. Die Think Tanks wurden von Hatem Hassan Salama, MitOst, Berlin, geleitet.
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Für die Zukunft wollen wir insgesamt einen verstärkten Fokus darauf legen, gemeinsam mit den Schüler*innen und dem Künstler*innen Team Skills und Ausdrucksformen zu erarbeiten und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie immer wieder in Situationen anwenden können, die mit Veränderung und damit verbundenen Gefühlen verbunden sind.
»Besonders schön war für mich, die Situation des bevorstehenden Übergangs von der Grundschule in die weiterführende Schule sowohl in der Gruppe als auch mit jedem Einzelnen auf eine ganz besondere Weise reflektieren zu können. Die Medien Zeichnen und Schreiben haben Tanz und Theater dabei auf eine ‚stille‘ Weise ergänzt und auf Papier festgehalten«. Ulrike Heydenreich
Unsichtbar und dennoch da – Workshops für Kinder. KunstRaumStationen #5 und #6
Kulturelle Bildung: KunstRaumStationen
Juniortrainer*innen der KunstRaumStationen in den Sommer- und Herbstferien: Musik:cDariya Maminova, Arturo Castro, Diara Haas; Schauspiel: Faraz Baghaei, Ruth Mensah, Birte Rüster; Tanz: Miracle Laackmann, Masha ter Ver, Tamara Rahil; Fotografie: Katharina Ley, Majid Assassa, Gestaltung: Taka Kagitomi, Yuni Hwang, Sophie Urban, Paulina Hoffmann
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KunstRaumStationen ist das Ferienprogramm von Kabawil für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Jeweils 60 Kinder arbeiten hier in den Sommer- und Herbstferien je eine Woche lang in Workshops in darstellenden und visuellen Künsten – Tanz/Musik/Theater, Bauen/Gestalten sowie Fotografie. Die Workshops werden von den Kabawil Juniortrainer*innen geleitet (junge Künstler*innen, die sich noch in der Ausbildung befinden). Sie werden von den Kabawil Profis im Rahmen von Feedback- und Reflektionsrunden begleitet und gecoacht. In diesem Jahr arbeiteten die Kinder auch in den KunstRaumStationen zum Kabawil Jahresthema Luft. Luft ist unsichtbar und man kann sie nicht anfassen. Sie ist aber trotzdem da und umgibt uns immer und überall. Luft ist vielseitig: Sie weht, pfeift, drückt und lässt Dinge fliegen. Man kann sie einfangen und mit ihr musizieren. Gemeinsam mit den Künstler*innen erforschten die Kinder diesen unsichtbaren Stoff, der Kraft hat, Platz braucht, zischt, brodelt, blubbert, Fahnen wehen lässt und Wolken schiebt. Alle Workshopteilnehmer zeigten ihren Familien und Freunden die Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung sowie einer Tanz- Musik-Theater-Präsentation auf der Bühne im Kabawil Studio. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Oberbürgermeisters im Sommer. Die Kinder luden ihn erst einmal zu einem Eis ein, das er an diesem heißen Tag dankend annahm. In der anschließenden Fragerunde beantwortetet Thomas Geisel die vielen interessierten Fragen der Kinder. Melanie Klofat
Kabawil ist… Vorbild. Hoffnung. Herzenssache.
Kulturelle Bildung: Schulworkshops
Schulworkshops
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»Kinder meiner Klasse hatten schon mehrfach das Glück, an Schulworkshops von Kabawil teilzunehmen. Jedes Mal war es eine große Bereicherung für Alle. Im Vorfeld weiß ich als Lehrerin nur, zu welchem Rahmenthema die KünstlerInnen von Kabawil mit den Kindern arbeiten werden. Deshalb liegt über jedem ersten Termin immer eine Mischung aus Neugier und Skepsis. Inzwischen hat es sich allerdings herumgesprochen: Es wird irgendwie immer toll! Egal ob gespielt, getanzt, gebaut oder gestaltet wird – Kabawil-Projekttage unterscheiden sich deutlich von jedem Schultag. Die KünstlerInnen nutzen diesen Freiraum für und mit den Kindern, erproben Kunstformen und erschaffen zusammen Kunstwerke. Kabawil bietet den Kindern vielfältige und ungewohnte Möglichkeiten und Räume, sich künstlerisch auszudrücken. Belohnt werden alle durch außergewöhnliche Produkte: das selbstgeschriebene Theaterstück, die Choreographie, das Erinnerungsbuch, die Ausstellung der Kunstwerke. Die phantastischen Ergebnisse sprechen dabei für sich«. Klaudia Krekeler, Lehrerin GGS Flurstraße
Kabawil ist notwendig. Kabawil ist Kunst, Kunsterweiterung. Kabawil ist Leben. Kabawil ist Herzenssache. Kabawil ist Heimat. Kabawil ist Hoffnung. Kabawil ist Vorbild. Kabawil ist Zukunft. Kabawil ist Vieles. Kabawil ist Eins. Kabawil ist Kabawil. Aiko Stratmann
FLUX – Sei ein Wald und wir demonstrieren. Schulworkshop
Kulturelle Bildung: FLUX
Kabawil Projektwoche mit einer 7. Klasse der Maria-Montessori-Gesamtschule in Flingern Team: Miki Yui, Taka Kagitomi, Stefan Yürke, Michael Bonke, Aiko Stratmann, Melanie Klofat, Petra Kron
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Ausgangspunkt des Workshops mit der Künstlerin Miki Yui war ihr Film FLUX. In diesem poetischen Film-Essay erzählen Menschen aus dem Amazonas Regenwald ihre einzigartigen Lebens- und Werkgeschichten. Alle Beiträge in dem Film kreisen um den ewigen Kreislauf von Kohlenstoff und Wasser. Am Einführungstag erzählte die 17-jährige Umwelt-Aktivistin Paula Ebbers den SchülerInnen die Geschichte des Bürgerwaldes Hambacher Forst. Und warum sie eine aktive Umweltschützerin ist. An den folgenden Tagen lernten die Gruppen der SchülerInnen wechselweise in einem Färberworkshop, aus Gemüse und Pflanzen Farben herzustellen. Oder sie gingen zusammen mit den KünstlerInnen in den Grafenberger Wald, um dort Klänge (Rascheln der Blätter, Schritte, Wind, Regen) und Material (Stöcke, Eicheln, Blätter und Samen) für Instrumente zu sammeln. Die Klänge verarbeiteten sie im Kabawil Studio zu Soundcollagen, aus den Materialien bauten und bastelten sie Klanginstrumente. Die Blätter zum Beispiel nutzten sie als Dekoration für ihre selbst gestalteten Plakate (die sie mit ihren eigenen Sprüchen mit den Pflanzenfarben beschrieben und gestalteten). Die gemeinsame Teilnahme der SchülerInnen und KünstlerInnen an der Fridays for Future Demo war das Highlight der Workshop Woche. Ihre Soundcollage wurde zur Kundgebung vor dem NRW Landtag gespielt. Drei SchülerInnen der Klasse sprachen vor den Demonstrationsteilnehmern über ihre Erfahrungen und Eindrücke in dieser Woche. Einige der SchülerInnen waren das erste Mal in ihrem Leben im Wald! Der FLUX Workshop wurde zu einem prägenden, intensiven Gemeinschaftserlebnis.
»Der Wald produziert unter anderem Luft, Wasser und Erde. Diese Elemente ermöglichen unser Leben! Wir Menschen können diese nicht produzieren. Wir müssen den Wald und unsere Umwelt schützen. Wir Menschen sind nur ein Teil des Planeten Erde und seinem Ökosystem – so wie Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien und Mineralien. Die Erde ist unersetzlich. Wir können sie nicht mit Geld kaufen. Sie ist unser Gemeinschaftsgut. Um sie zu schützen, achten wir auf unsere Gemeinschaft. Die Gemeinschaft beinhaltet Menschen aber auch Tiere, Pflanzen und Insekten. Dafür ist es vor allem wichtig, einander zuzuhören, aufeinander aufzupassen, anderen eine Chance zu geben, zu teilen und zusammen zu lachen!« Miki Yui
Kulturelle Bildung: Schulworkshops
Die Geschichte des Bürgewaldes – Hambacher Forst
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Vor 12.000 Jahren ging in Mitteleuropa die letzte Eiszeit zurück. Langsam ergrünte Mittel- und Westeuropa und wurde in den folgenden Jahrhunderten von einem dichten Buchenwald bewachsen. Aus dem achten Jahrhundert stammen die ersten Überlieferungen, die den Bürgewald erwähnen. Zu dieser Zeit gehörte der Wald Karl dem Großen. An seinem Hof arbeitete Arnold von Arnoldsweiler als Sänger. Als er Karl bei einer Jagd begleitete, bat er ihn während des Mittagessens, ihm so viel Wald zu schenken, wie er während des Essens auf dem Pferd umreiten konnte. Karl willigte ein, und Arnold ritt los. Zuvor hatte er schon mit den Gemeinden abgesprochen, dass sie ihm frische Pferde bereithielten und so konnte er im Staffelritt noch während des Mahls den gesamten Wald umrunden. Karl nahm Arnold die List nicht übel und schenkte ihm einen Ring zum Zeugnis, dass der Wald fortan ihm gehöre. Arnold verschenkte den Bürgewald weiter an die umliegenden Dörfer und nannte ihn einen „Wald Gottes“. Die Menschen aus den anliegenden Gemeinden durften in den Wald, um vom Boden Feuerholz, Pilze oder Nüsse aufzusammeln und konnten im Herbst ihre Schweine in den Wald treiben, damit diese sich an den Eicheln sattfraßen. Untersagt war es allerdings, Bäume zu fällen. Dafür wurde er in fünfzig angren-
zenden Ortschaften wie ein Heiliger verehrt. Der Wald war fortan Teil der Allmende, einem damals in ganz Europa üblichen System: Die Dörfer waren umgeben von Weideflächen, Wäldern und Seen. Diese gehörten keiner Person, sie waren nicht privat. Sie unterstanden der Kontrolle und Pflege der lokalen Gemeinde. Für viele Jahrhunderte sorgten die Menschen so für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Ab dem 16. Jhd. sind Buschordnungen überliefert, in denen eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes schriftlich festgehalten wurde. Die umliegenden Gemeinden versammelten sich zu festen Terminen und sprachen die Holzbenutzung ab, sogenannte Holzgedinge. Im 18. Jhd. wurden der Wald in Teile aufgeteilt und auf die anliegenden Gemeinden verteilt. Somit war jede Gemeinde für ihr Waldstück selbst verantwortlich. Als in den 1970’er Jahren eine Gebietsreform anstand, wussten die Gemeinden nicht genau, welche Teile des Waldes ihnen gehören würden, und so gelange es RWE, damals Rheinbraun, sie zu einem Verkauf zu überreden. Im gleichen Jahr, 1978, wurden mit den ersten Rodungsarbeiten angefangen, und nun, vierzig Jahre später, verbleiben nur noch ungefähr ein Zehntel der ursprünglichen Fläche. *Quelle: hambacherforst.org
Graffiti, Drucken, Bücher, Tanz und Musik in Flingern für Kinder. Flingern Walks: Kinderwalk
Kulturelle Bildung: Flingern Walk mit Kindern
Dieser Rundgang für Kinder mit Iva Tanaskiviç und Majd Assassa führte die Teilnehmenden vor allem an Orte, die bunt sind.
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Wir besuchten Familien, die auf einem Bauwagenplatz leben. Wir trafen einen Graffiti-Künstler, der die Fassaden ehemals besetzter Häuser in der Kiefernstraße gestaltet. Unser Weg führte uns in die Regenbogen Buchhandlung, in dem die Musikerin und Sprecherin Katrin von Chamier uns aus einem Buch einer Düsseldorfer Autorin vorlas. Wir besuchten den Designer Kiyo Matsumoto in seiner kleinen Druckerei Letterpress 77, wo die Kinder selbst ein Plakat drucken durften. Für die Kinder, die immer noch Energie hatten, bot Tänzer und Choreograf Othello Johns einen HipHop Tanz Workshop im Studio an. Zum Abschluss gab es ein klassisches Gitarrenkonzert von Arturo Castro für die Kinder.
Mehr als heiße Luft. Neue Perspektiven entwickeln. Fotoworkshop mit Kindern
Kulturelle Bildung: Fotoworkshop mit Kindern
Fünf Tage Zeit, um Material für eine ganze Fotoausstellung zu sammeln. Da kämen selbst erfahrene Fotograf*innen ins Schwitzen. Nicht so die Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, die bei den KunstRaumStationen 2019 zum Thema Luft fotografiert haben. Dozent*innen: Katharina Ley und Majd Assasa
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Ausgestattet mit jeweils einer analogen Einwegkamera und einem roten Ballon, machten wir uns auf den Weg. Wir erkundeten den Kabawil Hinterhof und die Umgebung Flingerns nach Motiven, um unsere Ballons, die das Thema Luft repräsentierten, gezielt ins Bild zu setzen. Nicht jedoch ohne vorher gemeinsam die Funktionsweise einer Analogkamera zu erarbeiten und den Unterschied zwischen Hoch- und Querformat kennenzulernen. Auch machten wir verschiedene Übungen, wie man Mensch und Gegenstand ins Bild setzen kann. So unterschiedlich die Charaktere der einzelnen Kinder, so unterschiedlich auch die Herangehensweise an das Bild: Während die einen lang und sorgfältig ihren Ballon inszenierten, wussten die anderen intuitiv wie ihr Bild aussehen sollte. Sie unterstützten sich untereinander. Sie gaben einander konkrete Anweisungen zur Bildumsetzung. Sie erklärten gemeinsam Passanten oder in Geschäften ihr Foto Projekt, um die Personen dann zusammen mit dem Luftballon zu fotografieren. Als Dozentin überlegte ich mir vorher, wie Kinder der Generation ‚digital natives’ mit der Limitierung auf 27 Bilder, die eine analoge Kamera mit sich bringt, umgehen werden. Auch hier war der Umgang vollkommen verschieden. Während die einen immer wieder an die Limitierung erinnert werden mussten, gingen die anderen so vorsichtig mit der Anzahl ihrer Bilder um, dass sie am letzten Tag noch fast ihren gesamten Film verschießen konnten.
Kulturelle Bildung: Fotoworkshop mit Kindern 38
Die entwickelten Filme erzählen von einer Woche, in der wir viel Spaß hatten, ein gemeinsames Projekt verfolgten, neue Formen des Sehens kennenlernten und viele unterschiedliche Begegnungen hatten. Höhepunkt des gesamten Fotoworkshops war die Präsentation zum Kabawil [wa:| wa:] Festival. Unsere Fotos wurden zusammen mit den Bildern der Kinder aus Windhoek in Namibia fotografiert hatten, ausgestellt. Sie machten den gleichen Fotoworkshop mit analoger Kamera und Luftballon mit Suoma, einer namibischen Fotografin. Es war unglaublich zu sehen, wie trotz des geografischen Abstands von 1000en von Kilometern, ähnliche Themen und Gegenstände zum Bildmotiv der Kinder wurden. So waren vielfache Bezüge zwischen den Arbeiten herzustellen. Bilder, die sich gegenseitig ergänzten und stärkten. Der Fotoworkshop zeigte wieder einmal, wie gut cross-kultureller Austausch mit dem Medium Fotografie funktionieren kann und Lust auf mehr davon macht. Katharina Ley
Using analogue cameras, working artistically around the concept of air. Photoworkshop with Children in Windhoek, Namibia
Kulturelle Bildung: Fotoworkshop Namibia
The girls and boys, aged 9 to 12, learned about picking an object, framing it as well as vertical and horizontal landscaping. Being born of this generation, they were quite intrigued (if not confused) by the idea of not seeing a picture on the screen after taking it and/or not being able to delete it if they didn’t like it - that was quite funny. They also had a chance to take the cameras home and took some shots of their surroundings.
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They picked up the skill quite enthusiastically and generally quickly, having also learned to get comfortable with approaching a stranger and asking to take pictures of them. However, when together, the participants tended to take pictures of similar objects and sceneries. It wasn’t difficult for them to understand the concept of “air” and the balloon, representing air, helped a lot with putting the theme together. It was delightful. The excitement was even more palpable when the printed images arrived and were given to the participants. Putting the exhibition together and hosting it in December was the cherry on top of the cake; the participants were so proud in pointing out their works to their parents and the parents were equally impressed. It was also an eye-opening part of the whole affair, seeing similar pictures of participants from Germany - it was interesting to note that all participants had a similar way of either seeing things or capturing images. Some German visitors at the exhibition recognized some infrastructure and/or places from the pictures taken by the German participants and that was superb! Next time, it will be great to specifically invite the German ambassador to Namibia and other interested parties. All on all, the experience was very informative, eye-opening and very beneficial for kids in this part of the world to learn that they are just the same as the kids from the other part of the world. It would be awesome if more kids could get this kind of experience. Suoma Andreas, artist instructor photography, Windhoek
Jugendarrest
Ich sitze diese Woche noch ab – genauso wie die letzte. Jugendarrest
Jugendarrest
Einmal monatlich erarbeiten junge, straffällig gewordene Männer unter fachlicher Anleitung eigene Choreografien und Texte in den Studioräumen von Kabawil. Zum Abschluss des Tages werden die Ergebnisse voreinander präsentiert. (Auszüge der Texte auf den folgenden Seiten)
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Wir blicken in acht Gesichter… Hinter der Unschuld in ihren Augen verbirgt sich ihre Schuld. Doch diese spielt heute keine Rolle. Wir sitzen im Stuhlkreis und sie erzählen uns, wer sie sind und wer sie sein wollen. Jan, 17, gerade Vater geworden, möchte seinen Schulabschluss nachholen. Steven, 21, stolzer Kiffer, hat durch den Arrest seine Ausbildung als Mechatroniker verloren und möchte gerne mal nach Jamaika. Murat, 14, findet Schule überflüssig, möchte… gar nichts – und das ist für den Moment auch okay. Die morgendliche Vorstellungsrunde ist wie ein starker Kaffee an einem anstrengenden Tag. Sie schafft Vertrauen. Wir starten gemeinsam. Mit einem Stück Zucker und einem Schluck Milch gegen die allgemeine Verbitterung. Wir hören zu. Wir ermutigen. Wir fordern. Wir lachen. Wir, das sind Othello Johns (Bewegung + Tanz), Sam Sillah (Rap, Musik, Schreiben) und ich, Angela Kamara (Organisation + Schreiben). Ich kann das nicht, gibt es heute nicht. „Als Baby konntest du auch nicht laufen. Wie oft bist du gefallen? Schau dich jetzt an“, sage ich gerne. Wir glauben an die Jungs, wir trauen ihnen etwas zu. Wir bewerten sie nicht, wir wertschätzen ihren Versuch, jeden Versuch. Eine Erfahrung, die für viele neu ist. Gegen 16 Uhr haben alle Jungs einen eigenen Text geschrieben und vorgetragen. Eine Choreographie gelernt und gemeinsam getanzt. Die Stimmung ist gelöst und glücklich. Ein jeder sein eigener Held, staunend darüber, was in ihm steckt. Eine letzte Frage von uns für den Heimweg Richtung Zukunft: „Was wohl passiert, wenn ihr mehr als zwei Stunden Arbeit in etwas steckt?“ Angela Kamara
Der Justizbeamte packt mich in den Bunker rein Es war dunkel, ich hab geschrien, fing sogar an zu weinen Ich sitze hier, während meine Jungs am Rhein chillen Schreibe Briefe, während sie die dritte Flasche Jacky killen. Sie haben weiter dumme Gedanken, werden weiter hetzen Doch wenn ich rauskomme und denen die Augen öffne,
Unter blauem Himmel
wissen sie meine Erfahrung zu
Will ich eine rauchen
schätzen
Nur noch 19 Tage
genauso wie die letzte.
Danach bin ich draußen Ich sehe meine Familie, die ich über alles liebe Ich freu mich, wie ich meine Mutter in die Arme nehme Es ist schlimm, wie ich mich für meine Taten schäme, wie ich mich nach der Freiheit sehne Ich verspreche, dass ich mich in Zukunft benehme Ich will frei sein wie ein Vogel Ich will fliegen bis ganz nach oben Nie wieder hinter Gitter Das Leben schmeckt so bitter
Jugendarrest
Ich sitze diese Woche noch ab –
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Jugendarrest 46
Ich will Frei sein Am höchsten Gipfel Stehen Und den Sonnenuntergang Betrachten Um die Freiheit als Paradies zu sehen Musst du was aus dir machen Um die Familie glücklich zu sehen Ihr Geborgenheit schenken Jeden Tag als neuen anfangen Mit dem, was dich deinem Traum näher bringt Einen unendlichen Punkt Als Ziel erfassen Daran festhalten Um nie wieder Loszulassen
Ich hatte damals falsche Freunde, die mich auf die falsche Bahn brachten Freunde fürs Leben waren es nicht. Wollte zu den coolen gehören Habe mich distanziert Distanziert von der Familie Von den Problemen Und distanziert von der Außenwelt Habe wieder angefangen, an mich zu glauben Daran zu glauben, mich zu ändern, arbeiten zu gehen, zur Schule zu gehen Jetzt sitze ich hier Und denke drüber nach, was ich getan habe Denke darüber nach, was ich tun werde
Ich sitze im Auto und gucke raus Nie wieder Knast für Scheiße bauen Ich fahr weiter und weiter Denke mir: Nie wieder Ich sehe meiner Mom in die Augen Sie ist glücklich Und mir kommen die Tränen
Jugendarrest
Ein Traum ist unerklärlich So wie diese Welt Ein Windzug und sie fällt um Wie ein Zelt Rund um die Welt dreht sich nur alles um Geld Nicht mehr lang und du siehst, wie sie zerfällt So als würdest du runter fallen In deiner irrealen Welt Leute drehen dir die Wörter um im Mund Kriegst du eine Schelle, fällst du um wie ein Hund Ich sehn mich nach dem Himmel Blau und zum Greifen nah Doch meine Realität ist so grau Aber sternenklar Mehr als nur einmal muss man verstehen Dass es Verrat gab Unerklärlich so wie Bomben, die fallen in Belgrad Brennt mein Herz in dieser Zelle Bei über 35 Grad Rieche meinen Schweiß in diesem Raum Und realisiere… Das war alles nur ein Traum
Am Donnerstag komm ich aus dem Knast Dann rauch ich mir eine Kippe auf entspannt Und drücke meine Mom sanft.
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Stadtteil — Luftlinien
Künstlerische Projekte der Partizipation zwischen Flingern Süd und Nord. Luftlininien Seit 2016 arbeiten wir verstärkt daran, die Verbindungen in unseren Heimat-Stadtteil Flingern hinein zu intensivieren. Flingern ist ein sozial geteilter Stadtteil. Es gibt das gentrifizierte, hippe Flingern Nord und das immer noch industrielle, ärmere, viele Migrant*innen und Geflüchtete beheimatende Flingern Süd.
Luftlinien
Kabawil liegt mit seinen Räumlichkeiten im Hinterhof der Flurstraße 11a genau auf der Demarkationslinie zwischen Flingern Nord und Süd. Wir sind mitten im Quartier, auf der sozial-räumlichen Grenze zwischen Gentrifizierung und sozialer Benachteiligung. Kabawil als ein Ort für künstlerische und kulturelle Begegnungsformate brachten wir im Rahmen von Luftlinien Menschen, die im Stadtteil leben und arbeiten mit Künstler*innen, Aktivist*innen und Akteuren aus der Nachbarschaft zusammen. Durch diese gemeinsamen Aktionen legten wir Grundsteine für eine Kultur des Voneinander-Lernens und Miteinander-Gestaltens im Stadtteil.
Für Spoken Word, Tanz- und Musik-Performances und Workshops im Hof oder im Stadtviertel entwickelten wir eine eigene Mobile Bühne. Entwurf von Yuni Hwang und Isabell Ziegler, Ausführung
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Markus Christian Wilkens.
Rezepte für den Wandel. Kitchen Stories Auch bei den Kitchen Stories ging es um eine Kultur des Voneinander-Lernens und Miteinander-Gestaltens im Stadtteil. Jedes Essen konzentrierte sich auf ein gesellschaftlich relevantes Thema und wurde von einem Experten aus dem Stadtteil begleitet.
Alle Teilnehmer*innen tauschten sich während des Essens und nach dem Essen gemeinsam zu dem Thema aus. Wir boten mit den Kitchen Stories Abende für Interessierte, um ihre Rezepte für einen sozialen Wandel in der Gesellschaft zu teilen und eine Plattform aufzubauen für gemeinsame nachhaltige Projekte – für ein besseres Miteinander. Zu jeder Kitchen Story kamen etwa 25 Besucher (Nachbarn, Menschen, die rund um den Kabawil-Hof leben und arbeiten, Menschen, die im Stadtteil aktiv sind, Künstler…). Es entstanden zahlreiche neue inhaltliche Verknüpfungen, gemeinsame Projektideen und nette neue Bekanntschaften.
Luftlinien Kitchen Stories
Kitchen Stories #1 Impulsvortrag von Fritjof Wild zum Thema „Bienen in der Stadt“ und was jeder Stadtbewohner für Bienen und Insekten tun kann.
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Kitchen Stories #2 Impulsvortrag von Julia Treis und Melanie Windischmann zum Thema „Alternative Wohnformen“ im Stadtteil. Julia Treis lebte fünf Jahre lang auf dem Bauwagenplatz in Flingern und wohnt jetzt in der Kiefernstraße (einer ehemals besetzten Straße in Flingern). Melanie Windischmann lebt mit ihrer Familie auf dem Bauwagenplatz. Kitchen Stories #3 Impulsvortrag von Frauke Ratzke. Gründerin von Malort e.V., ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen, um einfach zu malen. Kitchen Stories #4 Impulsvortrag von Janine Blöß zum Thema Kultur-Aktivismus-urbaner Raum. Janine Blöß ist Kuratorin u.a. im benachbarten WELTKUNSTZIMMER und realisiert zahlreiche Projekte zu diesem Thema.
Luftlinien Kitchen Stories
Die Kitchen Stories wurden in Form von Graphic Recording von folgenden Illustratoren aufgezeichnet. #1: Stephan Lomp, #2: Jurek Malottke; #3: Stephan Lomp; #4: Lisa Taniyama
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Was ist Graphic Recording? Der Graphic Recorder arbeitet auf Konferenzen, Tagungen, Gruppen- und Podiumsdiskussionen, Workshops, Meetings, Vorträgen oder Präsentationen. Dabei erstellt er eine visuelle Zusammenfassung und Strukturierung der vorgetragenen und erarbeiteten Inhalte. Entweder analog (Papier und Stift) oder auch digital (Tablet und Beamer). Der Graphic Recorder dokumentiert lediglich und versucht ein visuelles Protokoll zu erstellen, welches jedoch auch subjektiv sein kann und keine vollständige grafische Übersetzung ist. Stephan Lomp
#3
#1
Gedanken und Fragestellungen zur Gegenwart. Kabawiler Runde In diesem Gesprächsformat werden Gedanken und Fragestellungen zu wichtigen Themen der Gegenwart gesammelt und besprochen. Expert*innen sprechen aus ihren individuellen Perspektiven zu aktuellen und relevanten Themen unserer Zeit. Die Kabawiler Runde ist das politische Sprachrohr des Vereins.
Kabawiler Runde #1: Das Problem mit der Fotografie Panel: Christoph Bangert (Fotograf), Frederike Wetzels (Fotografin), Anja Schürmann (Kunsthistorikerin). Moderiert von Katja Stuke (Fotografin und 2. Vorsitzende des Künstlerverein Malkasten).
Luftlinien Kabawiler Runde
Kabawiler Runde #2: Frauen zum Thema Mut und Menschlichkeit Panel: Aylin Celik (Slam Poetin und Autorin, Düsseldorf), Julia von Lindern (Sozialarbeiterin und Streetworkerin, Düsseldorf) und Sandra Franz (Historikerin und Leiterin der Villa Merländer, NS Dokumentationsstelle, Krefeld). Moderiert von Astrid Hirsch (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf)
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Flingern Walks: Besondere Spaziergänge im Stadtteil. Flingern Walks Wichtig war uns bei den Walks vor allem, eine Vielfalt von Perspektiven, Menschen und Orten zu zeigen.
Flingern Walk 1, An den Gleisen und Fluren entlang Walk mit Stefan Schneider (Musiker, Fotograf) und Marina Lukas (mehr auf Seite 58, [wa:|wa:] Festival) Flingern Walk 2, Frauenwalk: Rundgang durch Flingern mit Astrid Hirsch (Historikerin, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) und Christine Brinkmann (Kulturmanagerin, zakk Düsseldorf) (mehr auf Seite 124, Frauen- und Mädchenprojekte)
Luftlinien Flingern Walks
Flingern Walk 3, Kinderwalk: Dieser Rundgang für Kinder mit Iva Tanaskoviç und Majd Assasa führte die Teilnehmenden vor allem an Orte, die bunt sind (mehr auf Seite 32, Kulturelle Bildung)
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Alle Flingern Walks endeten im Kabawil Studio bei Kaffee, Kuchen, Suppe und netten Gesprächen.
Flingern Walk 1 und der Kinder Walk wurden per Video aufgezeichnet. Sie sind auf dem Youtube-Kanal von Kabawil Ev abrufbar.
Change Something – Was fehlt Euch zu Eurem Glück in Flingern?
Change Agents
Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben, sie in ihren eigenen Bedürfnissen ernst nehmen, sie selbst ihr Leben und ihr Umfeld gestalten lassen und dabei auf ihre Einschätzung und Kreativität vertrauen – dafür steht Kabawil seit seiner Gründung im Jahr 2003. Deshalb traten wir auch dem Bündnis „Kinder haben Rechte“ bei, das sich zur Würdigung der UN-Kinderrechtskonvention bereits 2018 in Düsseldorf gründete. Mit: Mia Knebel, Montessori Gesamtschule; Samuel Akif, Montessori Gesamtschule; Emanuella Jeschke, Anne Frank Realschule; Erik Stephan, Goethe Gymnasium
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Wir beteiligten uns mit dem demokratischen Ideenwettbewerb »Change Something« – ein Projekt der politischen Bildung zu Artikel 12 und 13 der Konvention: Recht auf Information, sich mitzuteilen und gehört zu werden. Vier jugendliche Scouts, unsere Change Agents (SchülerInnen im Alter von 14 bis 16 Jahren der Maria-Montessori-Gesamtschule, des Goethe Gymnasiums und der Anne Frank Realschule), sammelten 6 Monate lang in Schulen, Freizeiteinrichtungen und beruflichen Ausbildungsstätten sowie bei kulturellen Veranstaltungen Wünsche und Ideen von Flingeraner Jugendlichen zu der Frage: Was fehlt Euch zu Eurem Glück in Flingern? Jugendliche konnten darüber hinaus auf der eigens dafür eingerichteten Instagram-Seite ihre Vorschläge teilen. Der Düsseldorfer Jugendrat und ein Junior Trainer von Kabawil begleiteten die Change Agents bei ihren Aktivitäten. Nach 6 Monaten standen vier Konzept-Ideen zur endgültigen Wahl, die die Change Agents auf einer Sitzung der Bezirksvertretung 2 vorstellten. Die in den Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen zusätzlich entstandene Liste mit gesammelten Empfehlungen für den Stadtteil übergaben die Change Agents ebenfalls an die Bezirksvertretung. Ziel war es, der Politik damit weitere Anregungen zur Verbesserung der Situation für Kinder und Jugendliche in Flingern mit auf den Weg zu geben. Für die Realisierung der Gewinneridee, die im Rahmen einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wurde, wurden Sponsoren gesucht. Begeistern konnten wir den Kinderstern e.V., die Bezirksvertretung 2 und die outback stiftung, so dass schließlich 10.000 Euro ausgelobt werden konnten, die für die Umsetzung zur Verfügung stehen. Zur Realisierung des Projektes, kommt es durch die Coronakrise nun sicherlich erst in 2021. Sabine Hamm
»Wir befragten Jugendliche dazu, was sie sich in ihrem Stadtteil noch wünschen. Dabei waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Von der W-Lan Drohne über eine Kaugummi Klebewand und eine multifunktionale Parkbank bis hin zu verschiedenen Festivals für Jugendliche und noch mehr, hatten wir als Vorschläge auf unserer Liste. Nach mehreren Abstimmungen via Social Media gewann das umweltfreundliche Kino Festival. In 2021 wird die Gewinner-Idee in Flingern umgesetzt. Die Durchführung des Projektes konfrontierte uns mit vielen Herausforderungen, die wir so gar nicht erwartet hatten. Die erfolgreiche Realisierung war aber auch die Erfüllung eines meiner Ziele, aktiv bei Konzeptionierung und Gestaltung einer guten Idee mitzuwirken, die dann wirklich umgesetzt wird. Ich hatte die Möglichkeit, unsere Stadt aktiv mit eigenem Engagement mitzugestalten.» Melih Celik
Change Agents
Die Rechte auf Information, Beteiligung und Mitbestimmung unterstützen Kinder und Jugendliche darin, ihre Selbstwirksamkeit zu erleben.
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UN-Kinderrechtskonvention Alle aufgeführten Rechte der UNKinderrechtskonvention sind unverzichtbar für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen. Sie gehören in unser Grundgesetz. Artikel 12 und 13, die Rechte auf Information, Beteiligung und Mitbestimmung unterstützen Kinder und Jugendliche darin, ihre Selbstwirksamkeit zu erleben und sich darin zu erproben für all ihre Rechte selbst einzutreten. Dadurch machen sie sich unabhängig von Erwachsenen. Dieses Recht braucht daher unsere volle Aufmerksamkeit. Auch wenn Partizipation in all unseren pädagogischen Konzepten verpflichtend aufzuführen ist, müssen wir doch immer noch achtsam sein, nicht über den Kopf von Kindern und Jugendlichen zu entscheiden. Gestärkte Jugendliche werden es uns schwer machen, diese Kinderrechte zu vergessen.
Fahrrad Ergometer erzeugen den Strom für Generator/HD Beamer. Die Filme werden per Online-Abstimmung ausgewählt. Sitzgelegenheiten müssen sich die Besucher selbst mitbringen. Alle Besucher müssen mithelfen, in die Pedale zu treten, da es ansonsten keinen Film zu sehen gibt. Zusätzlich werden Spin Classes verschiedener Fitness Studios angefragt, ob sie einen Abend für das Festival in die Pedale steigen. Das Festival wird in Zusammenarbeit mit einem Partner (z.B. Jugendclub Info) geplant, organisiert und durchgeführt. Parallel zum Filmangebot sind Workshops z.B. mit der Filmwerkstatt Flingern (Musikvideo Clip, Flingern Doku) und anderen Kulturinstitutionen im Viertel angedacht. Die Ergebnisse sind der krönende Abschluss des Festivals.
Platz 2: Multifunktions-Bank Die Multifunktions-Bank ist ausgestattet mit Solarzellen, Powerbank, Steckdosen, W- Lan und einer Überdachung. Die Bank kann in Parks oder auch an Bushaltestellen stehen. Sie kann aus Holz sein und die Sitzfläche aus Stoff. Da die Bank überdacht ist, kommt ja kein Regen oder Dreck drauf. Das Dach wird Bienen und Insekten freundlich bepflanzt. Die Bank soll eine kleine Hilfe im Alltag sein, unter anderem wenn man kein Internet hat und eine wichtige Nachricht/Email verschicken muss. Es gibt ja W-Lan an der Bank. Bei leerem Akku, kann hier das Handy geladen werden. Wenn es draußen regnet und eine Person keinen Regenschirm hat, dann kann sie sich bei der Multifunktionsbank unterstellen. Ideen für Namen der Bank sind: Multifunktionsbank oder CS (Change Something) Bank. Ich hoffe euch gefällt die Idee.
Change Agents
Gewinner Idee: Umweltfreundliches Open Air Kino
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[wa:|wa:] Festival 2019
Eine Plattform für die Öffentlichkeit. [wa:|wa:] Festival
[wa:|wa:] Festival Eröffnung und Framewalk Premiere
[wa:| wa:] ist eine Onomatopöie (Lautmalerei), die dafür steht, Resonanz und Ausdruckskraft zum Beispiel eines Lautes zu vergrößern.
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Kabawil arbeitet seit 16 Jahren in den Sparten Tanz, Musik, Theater, Fotografie, Gestaltung und Pädagogik mit Menschen in ihrer gesamten Vielfalt. Mit dem [wa:Iwa:] Festival schafft Kabawil eine Plattform für die Öffentlichkeit, um sich selbst und seine Arbeit zu präsentieren. Der Auftakt des [wa:|wa:] Festivals ist immer die Präsentation der Ergebnisse des cross-kulturellen, internationalen Projektes Framewalk – in diesem Jahr zum Thema Celestial Beings – Himmlische Wesen mit DarstellerInnen aus Windhoek, Namibia und Düsseldorf. Weitere Workshops und Aktionen für Nachbarschaft, Familien und Interessierte waren in den 10 Tages des Festivals zu besuchen.
Female Gear Talk – Workshop zu Sound, Klang und Technik für Mädchen und Frauen mit Frauke Berg, Julia Bünnagel und Anja Lautermann
Masterclasses in Tanz und Musik Tanz mit Nikhita Winkler, Louisa Rachedi und Iker Arrue Musik mit Heather Dennis, Thomas Klein und Dariya Maminova
Eine künstlerische Recherche zu Bühnenraum und Atmung. Air in an Empty Room
[wa:|wa:] Festival Air in an Empty Room
Konzept: Aaron Samuel Davis, Faraz Baghaei und Daniel Rademacher; Performer: Aaron Samuel Davis, Majd Assassa; Video: Faraz Baghaei; Dramaturgie: Daniel Rademacher; Material: Ein Rucksack, ein Springseil, drei Wasserbottiche, Wasser, drei Fenster mit Vorhängen, ein Faden, ein Luftballon, eine Maske.
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Im Alltag geschieht es immer wieder, dass der körperliche Vorgang der Atmung seltsam aktuell und gegenwärtig wird. Auf einmal achtet man auf die Geräusche der ein- und ausfließenden Luft, auf den Rhythmus dieser Bewegungen und vielleicht denkt man kurz darüber nach, dass der Körper all dies ganz alleine macht. Was sind es für Momente, in denen diese andauernde körperliche Aktivität ins Bewusstsein dringt? Welche Vorgänge, Bilder und Prozesse rufen uns in Erinnerung, dass wir atmen? Atmung liegt außerhalb von Wille, Absicht, Macht, Intention und Subjektivität. Daher sind solche Momente, in denen Atmung aktuell wird, Schwellenmomente. Es sind Augenblicke des Übergangs und der Veränderung. Sie rufen ins Gedächtnis, dass Körper gefährdet sind und sich nicht von ihrer Umgebung trennen lassen. In dieser künstlerischen Forschung gehen ein Performer, ein Filmemacher und ein Dramaturg den Momenten nach, in denen solche Beziehungen ins Bewusstsein treten: Schlagartig, als Meditation, als Beobachtung, durch Folter oder durch ein geöffnetes Fenster kann in Erscheinung treten, was immer schon da ist: »air in an empty room«. Daniel Rademacher
Den Gleisen und Fluren entlang Flingern Walk im Rahmen des [wa:|wa:] Festivals
[wa:|wa:] Festival Flingern Walk
Auf einer relativ kurzen Strecke, von ca. 2 Kilometern, haben wir, als Nicht-Flingeraner, versucht, die Vielschichtigkeit dieses Stadtteils zu zeigen, wie wir sie selber auch wahrnehmen. Wichtig war uns, Orte vorzustellen, die heute unterschiedliche soziale Gruppen zusammenführen und dadurch für das öffentliche Leben in Flingern und dessen Gemeinsinn relevant sind.
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Dazu waren wir auf unserem Walk in einer Koreanischen Christengemeinde, einem Info-Laden (Jugendclub) für Kinder und Jugendliche und einem Box-Verein zu Gast. Darüber hinaus haben wir historische Gegebenheiten, insbesondere der Industriegeschichte, mit dem zeitgenössischen Zustand des Viertels in Beziehung gesetzt. Jede Ecke Flingerns heutiger Erscheinung, hat ihren Ursprung in politischen Entscheidungen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen und technischen Erfindungen. So lagen uns Darstellungen über die ehemalige jüdische Gemeinde im Stadtteil oder die Geschichte der Zwangsarbeiterlager unter der Nazi-Diktatur sehr am Herzen. Dazu gehörten aber auch junge Zeitzeugen, wie die Musikerin Frauke Berg, die ein kurzes Konzert für uns spielte und das frisch gezapfte Altbier in Moni’s Fortuna Eck, um den vielen Informationen und Eindrücken eine Verdauungspause zu geben. Das größte Kompliment auf einer solchen Tour ist, wenn Leute, die seit Jahren dort wohnen, sagen: „Da gehe ich täglich dran vorbei und habe es noch nie wahrgenommen.” Stefan Schneider
Aller Anfang ist ein A**** Poetry Tag mit Speed Writing Workshop und Open Mic Bühne
[wa:|wa:] Festival Poetry Tag
Aller Anfang ist ein A****! Zumindest beim Schreiben, zumindest glauben wir das. Wir sitzen vor dem leeren Blatt, warten auf DIE Inspiration. Möge sie doch gegen den dicken Schädel klopfen, eintreten und ihren Koffer mit dem noch nie Dagewesenen und den perfekten Formulierungen auspacken.
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Rund 15 TeilnehmerInnen sind gekommen, um bei dem Speed Writing Workshop mitzumachen. Sie sitzen um die Insel aus Holztischen im Kabawil Studio und blicken uns erwartungsvoll an – Mr. Black, Spoken Word Artist aus Ghana, Alexander Vaassen, Schauspieler und Theaterautor und mich, Angela Kamara, Alles-Texterin und Dozentin für Kreatives Schreiben. Zu dritt leiten wir die 90 Minuten an, in denen es in der Konsequenz nur um eines geht: Loslassen. Wir schreiben los. Es braucht nur einen Impuls (ein Thema, einen Gedanken, eine Frage) und die Gewissheit darüber, was wir ausdrücken wollen, die Moral von der Geschicht‘. Zehn Minuten schreiben, ohne dass die Mine das Papier verlässt, ohne dass der Blick Richtung Fenster abschweift. Gedanken auf Papier – nicht mehr und nicht weniger. Und dann ist da plötzlich ein Text. Kein Anwärter für den Literaturnobelpreis, aber ein einzigartiger Klang. Einige mutige Stimmen tragen vor und wir Dozenten packen die Werkzeugkiste aus: Satzlängen, Aktiv und Passiv, Detail und Allgemeinplatz – Stilmittel, Lautstärken, Sprechgeschwindigkeit. Natürlich gibt es handwerklich immer etwas zu verbessern. Doch Handwerk braucht mehr als 90 Minuten Geduld; wir müssen es erlernen und üben wie einst das Alphabet in der ersten Klasse. Was keine Geduld braucht, ist das Loslassen. Die Basis eines jeden guten Textes. Das Schreiben jenseits von richtig oder falsch, gut oder schlecht, Füllfederhalter oder Kugelschreiber. Es ist ganz einfach. Denn aller Anfang ist ein A. Angela Kamara
Touch not my anointed and do him no harm. Watch him give what he has been given over what is believed and perceived. As the dawn turns to day, so convinced is he that no man could avoid the day turning to night. Mawu Osogbolisa, the all knowing, the all searching and or the all in all is about to bring all of this before his servant and under the opposed shadows of aboyemanga. It’s with these shadows that some call rest, others call test, and the rest call night and/or zam3. Make way and see what this pregnant night will give birth to.
[wa:|wa:] Festival Poetry Tag
The set up, the check up, the stand up and the mic up for the soul, meant to release a humbling outpour. It came in that old element just like the wind and rested amongst the shadows.
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If there was any praise of any form, we gave it to Mawu that night. One other thing that was given is the soul that brought the praise by dawn and by day. Today we give you all that was given us, to be given back to you. That is just what we did; that today came and gone and its memories were gone with it. Let no one touch the anointed and let no one do him no harm for to re-member is divine and to fore-get is also divine. Yibor Kojo Yibor, poet; Ghana
Fotoausstellung: Luftpost — Airmail. Open Call und Fotoausstellung
[wa:|wa:] Festival Open Call und Fotoausstellung
Im Rahmen des [wa:|wa:] Festivals wurde auch 2019 wieder eine Ausstellung in Form einer Outdoor-Installation gezeigt.
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Für diese Ausstellung haben Katja Stuke und Oliver Sieber einen Open-Call eingerichtet, an dem Foto-Amateure und -Profis im Alter zwischen 15 und 29 Jahren teilnehmen und ihre Bilder zum Thema Luft einreichen konnten. Dazu waren zum einen Interessierte aus Düsseldorf eingeladen aber auch FotoEnthusiasten aus all den Ländern, in denen Kabawil schon einmal mit Framewalk zusammen gearbeitet hat, wie z.B. Ghana, Mali, Türkei, Mosambique, Israel, Japan, Aethiopien waren aufgefordert, Bilder zu schicken. Zudem war der Wettbewerb für alle Interessierte weltweit über die Plattform picter geöffnet, ebenfalls teilzunehmen. Durch eine Jurierung der eingesendeten Arbeiten wurden schließlich Arbeiten der folgenden Fotograf*innen ausgewählt: Aina Ayokanmi (Nigeria), Anya Magoffin (Russland/USA), Anice Jee (Russland), Anna Makvol (Italien), Anne Braune (Deutschland), Aurélie Crisetig (Schweiz), Jackson Zhang (China), Christiane Huseklepp (Norwegen), Daniel Efram (USA), Elea Jeanne Schmitter (Frankreich), Feli & Pepita (Deutschland), Gustavo Balbela (Brasilien), Helene Antorini (Schweiz), Hendrick van Dijk (Holland/Belgien), J.K Wormenor (Ghana), Luciana L Schütz (Argentinien/Deutschland), Macarena Costan (Spanien/GB), Mara Sánchez-Renero (Mexiko), Marco Sacco (Italien), Maria Louceiro (Portugal/ Deutschalnd), Marika Kochiashvili (Georgien/GB), Melissa Schriek (Holland), Mia Song (USA), Micaela Mau (Italien), Mpumelelo Buthelezi (Südafrika), Natalie Malisse (Belgien), Mohammadreza Nazmi (Iran), Neus Solà (Spanien), Nick Tarasov (Russland), Patrick Morarescu (Deutschland/Spanien), Sameer Al-Doumy (Syrien/ Frankreich), Sandra Ramírez (Kolumbien), Sebastian Sardi (Schweden), Stephanie Bichut (Frankreich), Tara Biamby (USA), Tobias Asser (Holland), Yael Meiry (Israel).
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Das Problem mit der Fotografie. Kabawiler Runde In dieser Kabawiler Runde sprach Katja Stuke mit: Christoph Bangert (Fotograf), Anja Schürmann (Kunsthistorikerin) und Frederike Wetzels (Fotografin)
[wa:|wa:] Festival Kabawiler Runde
Immer wieder ändert sich die Rezeption und der Gebrauch von Fotografie. Zur Zeit wird viel über Bilder kommuniziert. Ist es eine Art Ersatz-Spache? Könnte es ein „visuelles Esperanto“ sein? Wie verändern sich die Fotografien im Kontext? Und wie verändert die Gesellschaft und die Gegenwart die Fotografie. Diese und mehr Fragen haben eine Künstistorikerin, und drei sehr unterschiedliche FotogafInnen diskutiert.
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Vielfältige Orte. Ap-Art Rooms
[wa:|wa:] Festival Ap-Art Rooms
Außergewöhnlicher Kunst-Rundgang mit Performances in Tanz, Musik und Spoken Word an verschiedenen Orten im Kabawil-Hof.
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An diesem Abend öffneten sich Türen zu außergewöhnlichen und magischen Orten und Räumlichkeiten im Hinterhof der Flurstraße 11. Begrüßt wurden die Gäste in der Hofeinfahrt von einer Wind Sound Installation von Thomas Klein, begleitet von Fritjof Wild am Fagott. In einem alten Keller zeigten uns Princess Wave (Siryel Chertoui) und Liveness (Solomon Quaynoo) was Krump eigentlich ist. Ziad Ali sang und spielte traditionelle, kurdische Lieder auf der [wa:Iwa:] Bühne und sein Neffe erzählte uns die dazugehörigen Geschichten. Die very powerful Spoken Word Performance von Yibor Kojo Yibor, begleitet von Arturo Castro Nogares klassischem Gitarrenspiel, beklagte die Formen der Sklaverei bis Heute. Poetische, verträumte Momente schenkte uns das Harfenspiel von Lara Macri im Tanzstudio. Zum Abschluss trafen sich die begeisterten Gäste in der Küche von Kabawil zu leckeren Tortillas mit mexikanischer Salsa und den ausgelassenen Klängen einer ganz besonderen Mariachi Band.
Aktionen für Nachbarn. Nachbarschaftstag
[wa:|wa:] Festival Nachbarschaftstag
In unseren Nachbarschaftsprojekten geht es uns darum, miteinander zu kommunizieren, Menschen zu inspirieren und gemeinsam aktiv zu werden, um unser Umfeld eigenverantwortlich mit zu gestalten. Der Anfang dafür ist immer vor Ort, im eigenen Wohnhaus, in der Straße, im Quartier der Stadt.
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Deshalb gibt es im Rahmen des wa:wa Festivals immer auch einen Nachbarschaftstag, der die übers Jahr entstandenen Verbindungen stärkt und neue Menschen zu Kabawil bringt. Der diesjährige Nachbarschaftstag hielt viele ganz besondere Momente bereit: Gemeinsames Summen mit Susanne Diesner. Ein Frühstück mit selbst gemachten Köstlichkeiten des Kabawil Teams und zahlreichen leckeren Mitbringseln der Besucher. Das traditionelle Walzer- und Salsa Tanzen mit Othello Johns unter freiem Himmel. Die Einweihung unserer Wind-Luft-Skulptur, des Kabawil Wunschbaums, für persönliche Wünsche und Visionen. Ein Impulsvortrag zum Thema Veränderung der Entwicklungshelfer Düsseldorf. Eine Werkprobe des Frauen-Tanztheaters Nefelibata. Eine experimentelle Performance des LaienChors no ar/auf Sendung. Ein Auftritt des Düsseldorfer Rappers Busy Beast mit der Sängerin Tossia Corman. Und als krönender Abschluss der Auftritt der Kabawil Family Band – ein wunderschöner und gemeinschaftlicher Tag.
Kinder machen Kultur im Hof. Familientag und Fotoausstellung
[wa:|wa:] Festival Familientag
Mit: Othello Johns, Streetdance; Carsten Johannisbauer, Siebdruck; Bumblebrass; Michael Bradke, Mobiles Musik Museum und Luftinstrumentenbau; Yuni Hwang und Sophie Urban: Luftfische gestalten
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Gemeinsam mit ihren Geschwistern, (Groß-)Eltern und Freunden haben viele Kinder unterschiedlichen Alters unseren künstlerischen Familientag besucht. An den Familientagen geht es bei uns vor allem um das Mitmachen. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder die großen, interaktiven Luft-Klangskulpturen von Michael Bradke (Mobiles Musik Museum) ausprobieren und davon inspiriert, eigene Luftinstrumente bauen. Carsten Johannisbauer (Autor des Kinderbuchs „Ein Affe an der Angel“) hatte wie auch schon im vergangenen Jahr seine mobile Siebdruckstation dabei, an der die Kinder selber T-Shirts bedrucken konnten. Die beiden Kunstakademiestudentinnen und Kabawil Junior Trainerinnen Yuni Hwang und Sophie Urban gestalteten und bauten mit den Kindern bunte und fröhliche Luftfische. Othello Johns bot offene Workshops in Streetdance an. Die 8- bis 13-jährigen Musiker decken ein breites Spektrum von Klassik bis Pop ab. Im Hof fand außerdem eine Foto-Ausstellung mit Exponaten von Kindern aus Namibia und Düsseldorf zum Thema Luft statt.
[wa:|wa:] Festival Familientag
Der krönende Abschluss des Familientags war wie schon in den Jahren zuvor das Konzert von Bumble Brass. Jung und Alt genießen den Bumble Brass Signature Sound – die einen halten beim Spielen inne und hören andächtig zu und die anderen freuen sich bei Kaffee und Kuchen darüber, dass so junge Menschen schon so gute Musiker*innen sind. Bumble Brass ist ein Blechblas-Ensemble aus Düsseldorf. Seit drei Jahren machen Kinder und Jugendliche unter der Leitung von Jenny Heilig gemeinsam Musik auf Blechblasinstrumenten wie z.B.: Trompete, Posaune, Horn, Euphonium und Tuba. Ihr Repertoire reicht von klassischer Musik über Big Band Sounds hin zu Musikstücken des Kino-Klassikers Star Wars. Neuerdings teilt sich das Ensemble in Tiny Bumbles (10 bis 13 Jahre) und in Big Bumbles (13 bis 16 Jahre). Bumble Brass stand schon häufig auf der Bühne. Sie spielten auf Karnevals und Martinszügen und natürlich immer wieder auf dem [wa:| wa:] Familientag. Melanie Klofat
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Kabawil Family Band
Inside your Head.
Kabawil Family Band
Besetzung 2019 Thomas Klein: musikalische Leitung, Drums; Steffen Hommel: Bass; Ziad Ali: Saz, Gesang; Frank Buscher: Gitarre; Michael Streuff: Bass/Gitarre; Iwan Ali: Djembe, Cajon; Buesra Ayhan: Gesang; Melih Celik: Gesang, Percussion
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Die Kabawil Family Band entstand 2016 als Open Source Kollektiv einer musikalischen Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Düsseldorfer Musiker*innen, dem Kabawil Projekt al-ailatu. Ihre Musik spiegelt die Vielfalt der teilnehmenden Menschen wider. Westeuropäische Musik trifft auf außereuropäische Musik. Alle Songs sind Eigenkompositionen. Die Texte werden von der Band selbst geschrieben. Ob Gesang, Rap oder Spoken Word, ob auf Kurdisch, Arabisch, Englisch oder Deutsch.Neben klassischen Instrumenten wie Bass, Schlagzeug und Gitarre, vervollständigen Saz, Djembe und Oud den Klangteppich der Band. Die stilistische Vielfalt reicht von Reggae über kurdische Folklore bis hin zu Blues, Funk und Rock. Seit 2018 veranstalteten wir mit der Family Band und Gästen verschiedene Coaching und Songwriting Workshops. Die Bandmitglieder erarbeiteten mit anderen Teilnehmenden im Sinne des Open Source Gedankens gemeinsam Songideen und entwickelten daraus neue Lieder für ihr Repertoire. 2019 stand eine Neujustierung der Bandbesetzung an. Erfreuliche Schritte einer gesellschaftlichen Integration, in Form von Schule/Berufsausbildung und Wohnungssuche/-wechsel und im Gegenzug dazu die Ablehnung des dauerhaften Aufenthalts, führten zum Verlust mehrerer Bandplayer. Hinzu stellte die Neubesetzung des Gesangs die Band im Frühjahr 2019 auf eine Probe. Trotzdem gab es ab Mitte des Jahres wieder mehrere Live Auftritte. Mit neuer Sängerin und neuen Songs im Gepäck spielte die Family Band auf dem Kö Bücherbummel, bei Eller ist bunt, Open Air, dem Kabawil [wa:Iwa:] Festival und dem Düsseldorfer Büdchentag. Ein Highlight war unser Auftritt auf der Hauptbühne beim Open Source Festival auf der Rennbahn.
Mit der Förderung durch den Landesmusikrat NRW starteten wir mit Level II, Workshops zur Professionalisierung der Family Band. Zur Stärkung und Stabilisierung unseres Selbstverständnisses. Wir machten u.a. Coachings mit Angela Kamara zu Bandmanagement. Der Musiker und Produzent Steve Savage gab uns ganz pragmatische Hilfe bei der Ausarbeitung alter und neuer Songs. Mit der Idee, die Band über einen längeren Zeitraum bei Arrangements und Instrumentierung zu begleiten, steht er seit Herbst 2019 der Band im Studio immer wieder beratend zur Seite. Gemeinsam arbeiten wir daran, unsere Songs für einen neuen Tonträger aufzubereiten. Die Förderung der LAG Soziokultur NW ermöglichte mit dem Projekt Hawa die konzentrierte Weiterentwicklung unseres Open Source Band Konzeptes. An 5 Wochenenden luden wir Sänger*innen, Intrumentalist*innen und musikinteressierte Gäste ein, mit der Band Songs zu schreiben und diese live umzusetzen. Künstler*innen wie Ugur Kepenek (Busy Beast), Abiodun Odukoya, Heather Denis und Benjamin Garcia übernahmen in den Workshops temporär die Leitung und machten die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Methoden und Schwerpunkten des Songwritings vertraut. Bei einer öffentlichen Abschlussveranstaltung führten wir die Songs von allen Mitwirkenden gemeinsam live auf.
Neue Songs 2019: Fragile — Silent moon — Clean under my bed — Inside your head — Pebble
Hier finden Sie unsere Musik: Hidden Treasures: soundcloud.com/user-767816059 My Roots, My Laws, My Love, My Heart, My Spirit: soundcloud.com/user-767816059 Instagram: instagram.com/kabawilfamilyband/ Vimeo: vimeo.com/kabawil Kabawil Website: www.kabawil.de/my-heart-my-spirit Kontakt: klein@kabawil.de
Frauenund Mädchenprojekte
Nefelibata — Wolkengängerin. Tanztheater und Fotografieprojekt für Frauen
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata
Tanz und Choreographie: Sônia Mota, Louisa Rachedi, Iker Arrue; Musik: Thomas Klein, Licht: Madjid Ansari, Kostüm: Isabell Ziegler, Fotografie: Susanne Diesner, Konzept und Inszenierung: Petra Kron
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Frauen imaginieren neue, eigene Lebenswelten – entgegen gängiger Vorstellungen von Sitten, Kultur und Gesellschaft. Über den Wolken sind sie frei von Regeln, Vorschriften und Verboten. Es entstehen rein phantastische, fiktive Entwürfe potenzieller, optionaler Biografien – für ein Leben, einen Lebensabschnitt oder für einen Tag. Eine Vielfalt von Frauen aus Düsseldorf entwickelte gemeinsam mit Künstlerinnen von Kabawil innerhalb von neun Monaten ein sehr persönliches Tanztheaterstück. Im Rahmen von Werkstätten in Tanz, Musik und kreativem Schreiben imaginierten und erschufen sie individuelle, phantastische Entwürfe möglicher (gewünschter/erträumter) Alter Egos und Biografien – unabhängig von gängigen Vorstellungen ihrer diversen Herkunftskulturen und deren gesellschaftlichen Normen.
Anahita — Tochter der Sonne das Symbol der Freiheit und des Friedens. Ich bin… kräftig, durchsetzungsstark, energievoll und umweltbewusst, ich sage dir meine Meinung, auch wenn es dir nicht passt; Meine Superkraft: Authentizität; Was ich gerne tue: tanzen, reisen, Zeit mit Familie und Freunden verbringen; Berufung: Umweltrettung; Ich bin bereit für jede Zusammenarbeit, wenn die Chemie stimmt. Was mich antreibt? Anderen Menschen helfen! Konflikte/ Herausforderungen: Missverständnisse
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata
Zwo — Ich erweitere und entdecke meinen Horizont.
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Die erfundenen Biografien der Teilnehmerinnen waren der Ausgangspunkt für die interdisziplinäre Forschung, auf deren Basis das Stück entwickelt wurde. Die Teilnehmerinnen erlernten das Vokabular von Tanz/Musik und Schreiben. Sie modifizierten die verschiedenen Techniken entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse für das Bühnenstück und für ihr Leben. Die besondere, diverse Zusammensetzung der Gruppe (Teilnehmerinnen verschiedenen Alters (20 – 82 Jahren) und Herkunft und Künstlerinnen) und die gemeinsame inhaltliche Auseinandersetzung waren die Faktoren, die es den beteiligten Frauen ermöglichten, eigene Wünsche und Vorstellungen
Akuma Chan — Ich lebe, wie ich möchte.
in neue, zukünftige Handlungsmuster umzuwandeln. Der sehr intensive Austausch half dabei, Sprachlosigkeit zu überwinden und neue Positionen für sich selbst mit und ohne den Rückhalt der Gruppe zu entwickeln. Im Sommer haben wir konkret mit Stückentwicklung und szenischer Arbeit begonnen. Die Schreibwerkstätten und Tanztrainings wurden durch Workshops für Stimmbildung, Bühnenpräsenz und Projektion ergänzt. Mit den Mitteln der Fotografie gestalteten die Frauen Abbildungen ihrer entwickelten Figuren in Form fiktiver Selbstportraits. Der Fotoworkshop ermöglichte es den Frauen, repräsentative Bilder für ihre Kronen-, Kehl- und
Herz-Chakren auszuwählen. Diese stehen für Vision, Kommunikation und Heilung. Die ausgewählten Bilder integrierte die Fotografin in die Portraits der Nefelibata Charaktere. Die Kostümbildnerin entwickelte mit den Frauen ihre luftigen (aus Bläschenfolie) bestehenden Kostüme. Die Musik wurde in Absprache mit Choreographie und Regie komponiert. Licht und Bühnengestaltung vervollständigten die Bühnenproduktion. In der finalen Performance wurden die erfundenen Biografien der Teilnehmerinnen in Tänzen und Texten, sei es als Figur oder als Spoken Word in ihren jeweiligen Muttersprachen oder in Deutsch, zu prägnanten, sichtbaren Existenzen.Petra Kron
Wolga — Ich entwickle (mich) weiter.
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata
May Be — Menschen können nicht fliegen? Ich fliege.
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Ich bin M-urda und M-erde
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata
Murda ist mein fürsorgliches, nährendes Grundwesen. M-Erde ist unnachsichtig, zornig und manchmal sogar zerstörerisch. Meine Gestik ist wie mein inneres Wesen sanftmütig und weich, wie eine leichte Sommerbrise an einem heißen Tag. Doch auch der schrecklichste Sturm nimmt seinen Anfang in einer sanften Brise. Werde ich zu M-Erde, fege ich über Dich hinweg wie ein tobendes Unwetter. Meine Bewegungen werden kraftvoll und mitreißend.
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Ich liebe das Leben und alles Lebendige, schenke den großen wie den kleinen Dingen meine Aufmerksamkeit. Ich betrachte das Weltgeschehen,halte inne, verweile und nehme mir Zeit. Ich lerne und verstehe.Einengen, mich drängen lassen, mag ich ungern.
Meine Sprache drückt sich in Bildern aus. Ich fühle mich dazu berufen, die Wolken wegzuschieben und Vernebelungen aufzulösen, um Lichtblicke zu schenken. Denn ich kann sie sehen – die Zukunft. Ich sehe… Ich sehe, ob die Menschen, Tiere in ihrem Inneren ein echtes Zuhause gefunden haben oder ob ihre Seele rastlos durch die Welt irrt. Ihre Blicke, ihre Bewegungen zeigen mir, welche Schatten der Vergangenheit sie umgeben und welches Licht sie in die Zukunft werfen. Meine Eigenschaft, in Bildern zu sprechen, ist wie ein zartes Lila. Die Konturen und die Klarheit meiner Bilder zeigen sich zunächst verschwommen. Das zarte Lila ist nicht aufdringlich und mit den verschiedenen Tönen des Himmels verwoben. Es malt zarte Himmelsbilder.
Mein Aussehen erinnert an die Blüten von Pfingstrosen, Hibiskus und Flieder und an die Klarheit und Kraft des westafrikanischen Cottonwood Baumes. Ich rieche süß, verlockend, wie ein Lindenbaum in voller Blüte nach einem lauen Sommerregen. Meine lebendigen Gesten sind ebenso fein, fließend und elegant wie auch kraftvoll. Ich bin biegsam, wild, dedicated, giftig, liebevoll, melodisch, polyglott und phantasievoll. Meine Biegsamkeit ermöglicht meine Flexibilität, verbiege ich mich jedoch zu sehr, verliere ich meinen inneren Halt. Ich bin lebendig, nah am Leben. Werde ich wild und ungezügelt, bin ich laut und dominant. Giftig-sein in präzisen Dosen lässt mich heilen und trösten.
Respektierst du meine Grenzen, so heile ich jedes Leiden, erleichtere jeden Gram, beschütze und leite dich mit meinem Duft durch jede Dunkelheit. Kommst du mir zu nah, ohne willkommen zu sein, lasse ich dich stehen; starr, unbeweglich und allein. Wahlmöglichkeiten und Gerechtigkeit für Alle zu ermöglichen ist mein oberstes Ziel. Meine Familie lebt in einem ent-grenzten Dorf. Ich lebe frei und ungebunden, bin genderfluid, jung, alt, erfahren und naiv zur gleichen Zeit. Meine Aufgabe ist es, Energieflüsse und ihre Balance zu unterstützen oder wiederherzustellen. Ich sehe mich als eine Art Bio-Elektrikerin. Meine Superkraft: Ich kann fließend von einer botanischen zu einer menschlichen Persona wechseln und dadurch bei anderen und bei mir selbst temporäre Defizite ausgleichen.
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata
Ich bin Nipa Lilac.
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Sie wurde die eine Frau, die sie immer schon mal sein wollte. Werkstätten: Creative Writing
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata Werkstätten
Mit den Methoden des Kreativen Schreibens und über die kreative inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema, hatte jede Teilnehmerin die Möglichkeit der imaginären Gestaltung ihrer Lebensgeschichte. Sie definierte sich und ihr Leben neu, prospektiv wie retrospektiv. Und das allen Widrigkeiten zum Trotz.
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Sie wurde die eine (oder viele) Frau/en, die sie immer schon mal sein wollte. Schreibimpulse, überraschende Aufgabenstellungen und das Experimentieren mit Fiktionen und Phantasien regen die Textproduktion an. Welcher Text kommt unserem inneren Ausdrucksverlangen am nächsten? Mit dem Stift in der Hand ließen wir los. Wir ließen zu und beschrieben (uns). Wer wir sein wollen, wie wir sein wollen. Wann wir sein wollen, wo wir sein wollen. Warum wir sein wollen. Wir schrieben auch, um uns selbst zu leben. Jenseits weltlicher Zuschreibungen. Jenseits fremder oder eigener Erwartungen. Unmögliches wurde möglich – über den Wolken. D-Ort, wo die Fantasie grenzenlos ist; d-Ort, wo wir unendlich sind und bleiben. Wir übergaben die Macht an unsere ur-eigenen Vorstellungskraft und wurden zu Nefelibatas. Akuma Chan, Ann Breakable, Anahita, Blu Magic, Dschin, Emma Stein, Indira, IU, Kerosina, Libertas, May Be, M-Urda-M-Erde, Nipa Lilac, Nurja, Ofelia, Tuyuyuya Serena, Wolga und Zwo. So erschufen wir uns, gaben uns Stimmen, gaben uns Superkräfte. Wir formten uns zum Tier oder zum Baum. Mit nur einem Lidschlag hielten wir die Zeit an. Wir halbierten (unsere) Traurigkeit und verdoppelten (unseren) Mut. Wir schoben Wolken beiseite, sprachen mit dem Wind, tanzten mit dem Wind. Was bleibt, ist eine neue Wirklichkeit. Wünsche, Worte, Wesen – festgeschrieben. Nicht nur auf einem Stück Papier, sondern als eine Realität in uns. Denn mein Ort bin ich. Nefelibata. Angela Kamara
Fiktive Frauenportraits visualisieren die individuellen Nefelibatas. Werkstätten: SelbstPortrait-Workshop
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata Werkstätten
Mit Susanne Diesner
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Fiktive, dennoch bewusst persönliche Neu-Gestaltungen von Frauenportraits visualisieren die Qualitäten der individuellen Nefelibatas der Teilnehmerinnen. Angelehnt an das hinduistische Chakren-System wurden in die fotografierten Silhouetten der Frauen unterschiedliche Motive auf Höhe des 4., 5., und 6. Chakras eingesetzt. Die Teilnehmerinnen wählten dafür intuitiv drei Motive aus dem Bildarchiv der Fotografin für das Composing aus. Die Parameter für die Auswahl der Bildmotive waren für das Herz-Chakra your hearts desires, für das Hals-Chakra voice your purpose und für das dritte Auge your vision. Aus den Steckbriefen und den dazugehörigen Portraits entstand ein Fotoalbum, das zur Premiere für interessierte Zuschauer*innen bereitlag.
Körperliche Verortung und Resonanzräume im Körper. Werkstätten: Stimme
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata Werkstätten
Mit Dorothea Gädeke
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Die Teilnehmerinnen erfahren im Laufe des Trainings verschiedene Grundlagen der Körperarbeit sowie der Bewegungs- und Stimmimprovisation. Dazu zählen beispielsweise Atemübungen, die Wahrnehmung der Körperachsen und -ebenen, die Wahrnehmung der körperlichen Verortung in Bezug zum Raum und zu anderen Menschen im Raum sowie die Wahrnehmung von Resonanzräumen im Körper. Im Mittelpunkt der Übungen steht die Gelegenheit, den Raum, den eigenen Körper und dessen Bewegungsprinzipien bewusster wahrzunehmen.
Wir sind Nefelibatas – Wolkengängerinnen
Frauen- und Mädchenprojekte: Nefelibata
Ich spanne meine Arme aus und lege meinen Kopf in den Nacken. Die Sonne wärmt mein Gesicht. Luft durchströmt meinen Brustkorb und ich hebe ab. Höher und immer höher trägt sie mich. Im Gleitflug blicke ich hinab. Nicht nur Häuser und Felder werden kleiner und kleiner, auch Probleme und Zwänge erscheinen im Verhältnis zum großen Ganzen unbedeutend. Neue Leichtigkeit nimmt mich mit. Hier oben scheint alles möglich!
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Im Wolkencafé treffe ich sie, meine Verbündeten, meine Widersacherinnen, meine Lehrmeisterinnen – meine Mittänzerinnen. Akuma Chan, Ann Breakable, Anahita, Blue Magic, Dschin, Emma Stein, Indira, IU, May Be, Nurja, Ofelia, Wolga und Zwo. Wir sind Nefelibatas – Wolkengängerinnen, frei von Funktionslasten und der Schwere unseres Alltags. Wir haben Superkräfte. Ich bin M-Urda, sanftmütig und weich. Der Wind und ich sprechen dieselbe Sprache. Ich löse für Dich Verneblungen auf, schiebe Wolken beiseite und schenke Dir Lichtblicke. Doch ich bin auch: unnachsichtig, zornig und manchmal sogar zerstörerisch. Ein Sturm zieht auf, ich lasse mich von ihm zum Tanz bitten. Er greift meine Hand, wirbelt mich umher, lässt mich taumeln und setzt mich sanft wieder ab. Dann stehen wir da, geschlossen, einander beschützend, furchtlos – wie eine Armee, die keinen Widerstand erlaubt. Die Angst ist unser Weckruf. Sie ist unser Freund. Doch wer glaubt, wir wären nur nach Verbundenheit strebende Wesen, der irrt. Im Battle kommt es zum Show off. Hier ringen wir um innere und äußere Zugehörigkeit. Es scheint, als hätte ein Gewitter die Luft gereinigt. Gelöst und ausgelassen feiern die Nefelibatas zum Ende des Stückes sich selbst und das Leben. Wieder einmal haben uns Petra Kron, Sônia Mota und das wunderbare Team aus Künstlerinnen und Künstlern um diese beiden Frauen herum auf eine innere und äußere Reise mitgenommen. Wir – eine Gruppe von 15 Frauen aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen – haben uns bewegt! Wir haben Neues, Verborgenes, Entrücktes an uns (wieder-) entdeckt. Was bleibt ist ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit und die Gewissheit: Wo ich hingehöre? Irgendwo und sowieso mein Ort bin ich! Nefelibata. Bernadette Thomas
»In diesem Workshop sind alle Fragen erlaubt«. Female Gear Talk
Frauen- und Mädchenprojekte: Female Gear Talk
Workshop und Performance von und mit den Künstlerinnen/Musikerinnen Frauke Berg, Julia Bünnagel und Anja Lautermann
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»In diesem Workshop sind alle Fragen erlaubt«. Dieser Satz war unser WorkshopMantra. Als Performerin habe ich es immer wieder erlebt, dass nach einem Auftritt vor allem die Jungs am Set stehen und die Technik begutachten. Ich selbst liebe es, all die seltsamen Geräte zu erforschen, die bei MusikerInnen auf dem Tisch stehen. Wie in vielen anderen Disziplinen, gibt es bei Frauen oft so eine Art Scham – weil sie glauben, nicht Expertin genug zu sein, um Fragen stellen zu können. Dabei sind Fragen wie: »Was macht der Kasten denn da auf dem Tisch für Geräusche?« ganz wunderbar! Es gibt keinen Grund zu glauben, es wäre nur angebracht ins Gespräch zu kommen, um sich damit von den ‚Unwissenden‘ abzugrenzen. Es lohnt sich auch zu fragen, ohne überhaupt zu ahnen, was man mit der Antwort anstellen wird. Aus meiner performativen Arbeit weiss ich, dass viele Geräte auf den Tischen der MusikerInnen höchst individuell eingesetzt und nicht zu verallgemeinern sind. Es gibt oft genug gar keine universelle Antwort. Jenny Hval, eine von mir geschätzte norwegische Sängerin, Komponistin, Liedtexterin und Autorin hat in einem Blog ihre Technik und die Suche nach ‚ihrer Technik’ mittels Klang beschrieben. Diese lautmalerische, intuitive Beschreibung ihrer Technik hat mir sehr gefallen. Ich arbeite seit ca. zwei Jahren mit Anja Lautermann und Julia Bünnagel klanglich experimentell zusammen. Wir haben uns u.a. Oszillatoren und DIY Instrumente gebaut und sind immer wieder auf der Suche nach ‚unseren’ Klängen. Jede mit einer anderen Handschrift und einem anderen Background. Es war mir eine Herzensangelegenheit, mit den beiden einen Workshop für interessierte Frauen und Mädchen anzubieten und unser Performance-Setup vorzustellen, inklusive ‚ausprobieren’… und – alle Fragen waren willkommen! Frauke Berg
Widerständige, freidenkende, selbst-bewusste Frauen aus Flingern. Flingern Frauen Walk
Frauen- und Mädchenprojekte: Flingern Walk
mit Astrid Hirsch (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) und Christine Brinkmann (zakk Düsseldorf) Der etwa 3-stündige Rundgang durch Flingern warf einen Blick nach vorne und zurück - 100 Jahre Flingern, von den 1920ern bis 2020. Wir begegneten mutigen Flingeranerinnen von damals und von heute. Widerständige, frei-denkende, selbst-bewusste Frauen, die in Flingern lebten und leben. Bekannte und unbekannte Frauen, Wegbereiterinnen, die den Stadtteil aktiv präg(t)en und gestalt(et)en.
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Startpunkt war der Stadtwerkepark mit Blick auf den Höherweg – bis zu deren Deportation 1940 ein Lager der Sinti und Roma. Wir erfuhren die Geschichte von Sintessa Bandela, die dort lebte, deportiert wurde, das Lager überlebte und als eine der wenigen Frauen nicht zwangssterilisiert wurde. Sie kam mit ihrer Familie zurück nach Düsseldorf und ist 2014 gestorben. Anschließend besuchten wir das Frauenwohnheim an der Icklack der Diakonie Düsseldorf. Einige Frauen, die dort leben, zeigten uns ihre Einrichtung und erzählten, wie sie dort gemeinsam leben. Zum Aufwärmen ging es dann in das Atelier für Mode und Kunst von Tina Miyake. Sie stellte uns ihre aktuelle Kollektion vor, die sie international vertreibt. Gemeinsam genossen wir heißen Tee und frisch fermentiertes Gemüse. Mit zwei kurzen Stopps – auf der Wehrhahnbrücke (Hinweis auf den Wehrhahnanschlag im Juli 2000; der Täter ist immer noch unbekannt) und an der Hermannstraße 5 (Stolpersteine für Emma und Ludwig Heilbronner und ihrer Tochter Liesel) – liefen wir zur Ackerstraße, auf der uns vor der ehemaligen Frauenberatungsstelle eine Performance der Poetry Slammerin Alina Schmolke erwartete. Beim Besuch der Regenbogenbuchhandlung, erzählte uns Brigitte Klasen, die Inhaberin, wie Flingern liest. Weiter ging es zum Eckhaus Lichtstraße/Ecke Flurstraße (heute: Filiale Commerzbank), ehemals das Textilgeschäft der Schwestern Hermann, welches in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstört wurde. Zum Abschluss gab es im Kabawil-Studio für Alle eine leckere Kartoffelsuppe.
Mut und Menschlichkeit. Kabawiler Frauen Runde
Frauen- und Mädchenprojekte: Kabawiler Runde
mit Aylin Celik (Slam Poetin und Autorin, Düsseldorf), Julia von Lindern (Sozialarbeiterin und Streetworkerin, Düsseldorf) und Sandra Franz (Historikerin und Leiterin der Villa Merländer, NS Dokumentationsstelle, Krefeld). Moderation: Astrid Hirsch (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf)
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Aus ihrer persönlichen Sicht haben die Podiumsteilnehmerinnen diskutiert, was Mut und Menschlichkeit für sie persönlich in der heutigen Zeit bedeutet. Sie setzten sich mit der wichtigen Fähigkeit, dem eigenen Mut, auseinander. Dem Mut, zu werden und zu sein, wer man ist und wie man sein Leben gestalten möchte – im Hinblick auf sich selbst und auf seine Mitmenschen. Was bedeutet es, mutig zu sein? Hat Mut auch etwas mit Wut zu tun? Wo sitzt der Mut in uns und wie definieren wir Mut heute?
International: Framewalk
Der cross-kulturelle Austausch für junge darstellende Künstler*innen.
Internationale Projekte — Framewalk
Framewalk – der cross-kulturelle Austausch für junge darstellende Künstler*innen in Tanz/ Musik/Theater aus Nordrhein-Westfalen und einem Partnerland. In den letzten 12 Jahren hat Framewalk in verschiedenen Kooperationen in Afrika, Europa und Asien gearbeitet. Die teilnehmenden Künstler*innen bekommen zusätzlich zur gemeinsamen kreativen Arbeit die Möglichkeit, Alltag und Kultur des anderen Landes persönlich zu erleben, kennen zu lernen und miteinander zu teilen.
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Die Arbeit von Framewalk basiert auf der Kraft der Unterschiede der Kulturen, der Kulturtechniken und der verschiedenen Traditionen. Die Abschluss-Präsentation spiegelt dieses dann in neuen Gewändern in Musik, Wort und Bewegung wieder. Scheinbar Fremdes kommt sich näher und ist sich nicht mehr fremd. Aktive Begegnung, Kommunikation auf Augenhöhe, gemeinsame künstlerische Recherche und das Schaffen neuer, kultureller Beiträge lassen die Gruppen zusammenwachsen. Framewalk bietet allen Beteiligten eine Basis für zukünftige, künstlerische Zusammenarbeit, Begegnungen und Austausch. Kabawil kooperiert weltweit mit erfahrenen Künstler*innen verschiedener Sparten sowie mit verschiedenen Universitäten und Institutionen für Kultur und Bildung. Der Rückbesuch der Kooperationspartner nach Deutschland ist essentiell. Framewalk ist keine einseitige Veranstaltung. Framewalk ist ein echter Austausch von, mit und für Menschen. Petra Kron
Celestial Creatures — himmlische Wesen. FRAMEWALK: Rückbesuch der Gruppe des College of the Arts Windhoek/ Namibia in Düsseldorf
Internationale Projekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
Kreative Recherche und Präsentation in Tanz/Musik/Theater zu Repräsentationen unvoreingenommener, heutiger Gender Konzepte in Namibia und Deutschland.
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In den meisten Gesellschaften und Kulturen wird ein binäres Gender-Verständnis als Norm angesehen. Mann — Frau, that’s it! Es gibt immer noch zu viele Länder, in denen ein anderes Gender-Selbstverständnis, ein Abweichen von der Norm als Krankheit und Bedrohung gesehen und mit Gefängnis oder gar dem Tod bestraft wird. Und ja, die meisten Menschen werden mit einem weiblichen oder einem männlichen Chromosomensatz geboren, aber Biologie alleine determiniert nicht das Gender einer Person. Genderrollen und das Gender-Selbstverständnis sind privat und komplex. In der sehr diversen Gruppe der Teilnehmenden und des Teams gab es aus beiden Ländern Cis Hetero, lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und genderfluide Personen. Der Alltag und der Umgang mit den verschiedenen, gelebten Gender Konzepten ist in beiden Gesellschaften sehr komplex und es lebt sich in dem Spannungsfeld von Respekt und Toleranz bis zur Gefahr für Leib, Seele und Leben. In diese Welt begaben sich die namibischen und deutschen jungen Darsteller*innen von Framewalk in Düsseldorf. Durch die sehr intensive künstlerische Recherche, dem Einnehmen verschiedener Perspektiven und Gender Rollen, verwischten sich die sichtbaren Attribute der diversen Gender Identitäten mit der Zeit und scheinbar änderten sich die Zuordnungen täglich. Die Zuordnung wurde unwichtig. Es gab einen Tüllrock, der irgendwann mal von jeder teilnehmenden Person getragen wurde bzw. getragen worden war.
In reference to air – what is gender to you and why? Helium gas, it’s colourless, odorless, tasteless and non – toxic. Gender is open, free and flexible. Pau
»My experience was remarkable, the people, the diversity, the tranquility, the space and creativity were the most beautiful and my favorite. I learned a lot about myself and others, also realized that my creativity is layered up like a rose thus every time I shed I send off, it’s all art and happy energy.…« Cecilijah Oletu
Internationale Projekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
Nghidengwa, participant
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Es entstanden Texte, Theaterszenen, Songs und Choreographien, die sich in einer gegenwärtigen oder zukünftigen Gesellschaft abspielten. Einer Welt, außerhalb des binären Gender-Verständnisses. Diese Welt eröffnete Möglichkeiten, Optionen und Herausforderungen. Wir erlebten Schmerz, Trauer, Verständnis und aber auch Zusammengehörigkeit, Diversität und Menschlichkeit. Das Alles wurde zum Abschluss von einem begeisterten Publikum gefeiert. Möglich wurde diese intensive, inhaltliche, künstlerische Zusammenarbeit durch die engen Beziehungen der Teilnehmenden untereinander. Diese bauten auf den gemeinsamen Erfahrungen des ersten Framewalks in Windhoek auf. Die deutschen Teilnehmenden verbrachten nach den langen Probentagen die meiste Zeit mit ihrer namibischen Familie. Abends wurde gemeinsam in der Studioküche von Kabawil gekocht. Danach gingen sie zusammen aus und begleiteten die Namibier zur Jugendherberge Düsseldorf. Zusammen besuchte die Gruppe das Museum K21, die Installation In Orbit von Tomas Saraceno. Ein Teil der Gruppe besuchte eine Tanzvorstellung im Tanzhaus NRW, andere besuchten ein Konzert. Nach einer Woche in Düsseldorf fühlten sich die Namibier hier wie Zuhause. Sie waren überrascht, wie anders, wie divers die deutsche Stadtgesellschaft ist. So gar nicht wie das Klischee Deutschland, dass sie erwartet hatten. Ordnung, Sauberkeit und Struktur gab es wie angenommen, aber so viele verschiedene Menschen, so viele verschiedene Kulturen. Döner Kebab, asiatisches Essen und natürlich das deutsche Brot und der Kuchen. Ihren geliebten Pap (Maisbrei), ihr Kapana mit Salsa und Junkies (gegrilltes Fleisch, mit Tomatensalat und salzigen Krapfen) fanden sie hier aber nicht. Nach 8 intensiven Tagen flogen sie wieder gen Süden in ihr Heimatland. Eine Woche waren sie mit ihrer Framewalk Familie abgetaucht. Sie kreierten und gestalteten in der Abgeschiedenheit des Kabawil Studios im Hinterhof der Flurstraße ihren eigenen, kleinen Kosmos. Ihre Welt der Celestial Creatures, der himmlischen Wesen von Framewalk.
What is gender to you and why? fluid – wide range of experiences; an expression and social construct; more than a binary spectrum; changes through time and it‘s complex; language; gender is a lie; complex, difficult to discuss that‘s why we have to talk; bring it to the table, openly discuss it and deconstruct the structure. Pau
Gender is the freedom to be yourself irregardless of social norms. Jesaya It is what you are born as. Not male or female but what you make of yourself/let yourself be. Maxime I believe it‘s what we find comfortable within our inner-self before laying it out there, because I am what I portray out there. Paula A stereotypical construction given by society. For me there is a fusion and lots of inbetweens, because each and every one is unique. Tyshea An individual feeling combining a mixture of male and female energies. Some have more male, some female, some in between. Defining partly your behaviour and personality. Therefore we have multiple genders but on paper the state devides us in two. Mariana An idea to differ humans, but like every idea, it can be thought over. Gerret
Internationale PRojekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
In Deutschland gibt es inzwischen die Möglichkeit, sich unabhängig der biologischen Grundausstattung mit seinen Liebsten zu verpartnern oder divers als dritte Option auf öffentlichen Formularen anzukreuzen. Volle rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung und Anerkennung gibt es auch hier noch nicht. Der lange Kampf der Aktivist*innen trägt sehr langsam Früchte. In anderen Ländern kursieren heute noch schwarze Listen mit Namen von Menschen, die mit Gewalt wieder ‚eingespurt’ werden sollen, corrective rape wird es genannt. Viele himmlische Wesen überleben es nicht. Manche vielleicht körperlich, aber ihre Seelen und ihre Selbst-Sicherheit wurden entstellt und bleiben voller Narben zurück. Framewalk wünscht sich eine sichere, gleich-berechtigte, respektvolle, menschenwürdige Welt für alle himmlischen Wesen dieser Erde. Petra Kron
Gender to me is to identify the differance between male and female in a condition that affects people and all genders. Toivo
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Wir sind noch sehr weit entfernt von einer Diversität akzeptierenden, friedvollen Gemeinschaftlichkeit.
Internationale Projekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
Die Framewalk-Tage in Namibia, in Windhoek waren schon sehr besonders und die jungen Namibier*innen dann in 2019 hier in Düsseldorf zu Gast zu haben nochmal eine ganz neue Erfahrung. Weil ich sie in beiden Kontexten erleben durfte: Als Gastgeber und als Gast. Als Einheimische und als Fremde. Wie eine Personengruppe auf einem klassischen Gemälde vor einem jeweils anderen Hintergrund. Der Kontrast verändert sich – manches hat Bestand, anderes verflüchtigt sich.
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Wir arbeiteten zu Gender-Identitäten und dazu, was jenseits des biologischen Geschlechts eine Persönlichkeit ausmacht. Die Freiheit, mit der alle Teilnehmer*innen an dieses Thema herangingen, überraschte mich. Ich sah, dass es ein wichtiges Thema für diese Generation ist. Dass dies in Afrika, in Namibia eine Rolle spielte, hätte ich nicht gedacht. Aber ja, es ist ein Riesen-Thema. Ich lernte Menschen kennen, hier wie dort, deren Lebensentwürfe so stark davon bestimmt sind, wie ich es nie für möglich gehalten hätte! Auf der einen Seite, geht das Gerücht um, dass es in der deutschen Förderlandschaft vorteilig sei, einen diversen, nicht durchschnittlichen, persönlichen Hintergrund zu haben. Auf der anderen Seite darf das Andere, das Ungewöhnliche, das Fremde nicht zu stark vertreten sein. Tänzer zum Beispiel haben aufgrund der starken körperlichen Nähe mit anderen und der beruflich bedingten Beschäftigung mit dem eigenen Körper, einen ungewöhnlich direkten, unverkopften Zugang zu Nähe, Körperlichkeit und Erotik. Bei den Namibiern war dies für mich noch stärker zu beobachten. Ihre Erdverbundenheit, der Rhythmus, die Nähe zum Becken / zur Körpermitte – und auch das Spiel miteinander aus dieser körperlichen Mitte heraus. Als wir mit unserer Gruppe auf den Rheintreppen in der Düsseldorfer Altstadt saßen, dauerte es keine zehn Minuten, bis diese Gender diversen, jungen Künstler*innen die gesamte Treppe mit Gesang, Tanz und Musik unterhielten. Die fremde Welt, aus der sie kamen, war für alle spürbar. Einige Zuschauer*innen kamen mit dieser selbstbewussten Präsenz und authentischen Körperlichkeit nicht zurecht. Es war zu anders, es war zu fremd.
As I was taught in primary and secondary school I’ve only understood one meaning of gender, and it is to specify whether you are male or female. Now I´ve heard various definitions and versions of what gender can define. Vivien It’s the social, cultural and psychological aspect of a persons sex as opposed to a persons actual physical biological sex. Helena
Wenn ich an diese Erfahrungen zurückdenke und sie dazu noch mit einem meiner derzeitigen Projekte verbinde, in dem ein kopftuchtragendes Mädchen mitspielt, das von ihrem Cousin von Tür zu Tür gebracht wird, wird mir sehr klar: Wir sind noch sehr weit entfernt von einer respekt- und verantwortungsvollen, Diversität akzeptierenden und dennoch kritisch im Gespräch erörternden und – bei aller Verschiedenheit – friedvollen Gemeinschaftlichkeit. Ich bin sehr froh, dass ich mit der Theaterarbeit bei Framewalk einen Beitrag leisten konnte zu der gemeinsamen Suche, wie ein Zusammenleben der Kulturen funktionieren kann. Wo Freiheit anfängt und wo sie aufhört. Über Grenzen zu gehen, sie kennenzulernen, sie einzuhalten oder sie gegebenenfalls neu zu definieren. Das ist Framewalk. Oliver El Fayoumy
Gender for me personally is a cultural practice how you do things and how you grow up as a person. At Home Affairs nobody is asking your parents what gender they want their child to be. Gender is defined through the bible. West A permanent stamp imposed onto one by society. Sense of ownership. Cecilija A flower. It blooms when properly taken care of and also only when the season allows. Gift It is a miniscule and very fluid detail of a human being, that society tends to spend too much attention on. Chantell It is a man made consctruct. The definition changes as you get older, trying to find your space in the world. I don’t care whether you are straight, gay or pan sexual. You do you, and I do me. Sendy
Internationale PRojekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
I never really questioned my gender. I was always happy with being a male. So my gender to me is a fact. Julian
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Internationale Projekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
How does gender sound/move/act to you and why??
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Sound of a bass guitar. Some women are attracted to men with deep voices, while some men are attracted to high pitched female voices. Helena
Water transitioning into different forms in a series of moments. My personal experience with gender is that it‘s fluid. It takes different forms within me at different times. Chantell
Moves like waves, because it is ungraspable and chaotic and no limitation to ist depth. Pau
It moves like a robot: edgy – straight. Gender is created by society, which provides the „rules“ how to act or move. Jessi
The soft and distinct sound of a violin. It is unique and provides clarity within oneself. It is the same with gender. Julian
Mud or clay in the hands of a potter. It can be molded into whatever shape or form you like or what you think feels natural. Gift
Fluid and steady movement in a spiral. It is always on the move with some level of consistency and changes the direction where needed. Mari
A baby crying. We all cried at birth regardless what gender you are. Toivo
It will be sitting. How people sit determines their masculinitys or femininity. Bret
Sounds like ocean waves. I believe the ocean is one of the most breathtaking spots where one can calmly relax and express oneself freely. Vivien
Gender moves freely in any direction. It has a natural freedom in spirit, emotion and power. West
Gender does not have a specific way, form or behavior. Our society is gender biased, we should not do the same. Sendy
It acts like a monologue. A monologue has or contains different ranges, you can be masculine and feminine while delivering. Cecilijah
Movement. The flow of water represents all three states and gender is almost the same. Gerret
Sounds like minimal music. Everybody plays their own pattern. Some stick to theirs, others change it over time. This is gender for me. Maxime
Sound. The neutral sound from the triangle instrument. It is distinct, you don‘t really know where to place it. Jesaya A cat walk movement. It is determined by every step and move with confidence and control. Paula
Multiple commercial movements. This dance style plays a lot with stereotypes and underlines shape and body features. Tyshea
Little words, no show As if we’d taken a bow Reaching the middle of your soul and finally getting your goal or finding your truth Going on stage for simplicity Moving the mind to infinity Bret: Me, the orchestra the stage, all dressed in white; I hope the audience doesn’t see my stage fright Chorus: Fly away to your destination To the sky, away, new inspiration Paula: This is my time, it’s my chance for myself, just let it be I am who I am, it’s my stand, my breakthrough, just let it be Gerret: We’re every kid from every nation, tired of being compromised by our gender and expectations We are born to be free, to be a new nation With inside honesty, love, peace and harmony. (song snippets)
Internationale PRojekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
Mariana:
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In reference to air what is gender to you and why?
If gender were a matter which one will it be and why? (Water/Gas/Liquid)
A gently moving wind. It carries along all different kinds of particles without selection. Chantell
Liquid. It is free flowing and I believe gender is free flowing as well. Vanesa
Fart. You keep it in so long, it makes you uncomfortable, then when you release and let go, it frees you. Cecilijah The wind right before a big storm. It’s very inconsistent. It could be warm and cold, so is gender. Sendy Fart of a small baby. Releases easily without fear or discrimination. West Oxygen. We all use oxygen, it does not discriminate who needs it. Gift The silence after the storm. Once you find yourself you are calm. Gerret Belch. It’s a sign of satisfaction to any gender not because of rudeness, but it symbolizes alleviation. Toivo Fart. All humans fart (strong or soft) regardless of gender. Helena Air in the forest after rain. It smells fresh like you were washed afresh of your hidden self. Maxime
Liquid. It doesn’t have a specific shape until it’s poured into a vessel or container. Chantell Gas. As it’s out there in the open, so is gender. We can humanly feel, but not see it as it is. Paula Liquid. It’s moveable and flexible, so gender can be flexible too. West Gender is fluid (liquid). We cannot contain it in our hands. It will slip through our fingers. Even if we contain them, they will always stay fluid. Pau Liquid like water. Even though you can see the liquid, you can’t identify. What kind it is, whether water or alcohol or else. Like you can’t see someone’s gender from the outside. Mari Liquid. It flows, flexibility is with gender. Sometimes I feel more male, other times more female. Helena Liquid. It’s fluid, it is constantly flowing, like gender it is not static, but fluid. Sendy Gas. You can’t see it although it’s all around and over you. Maxime Liquid. Fluid always flowing. Not having to stick at one place or thing. Toivo Gas. Gases are everywhere and in everything, that is the same with gender. Gift.
Internationale Projekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
The first cry of a newborn baby. You can’t tell if it’s male or female, just air. Bret
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Even if I’m a girly girl. Shiny Glam, Glitter and Bling. You might be another thing – we‘re still together It don’t matter Today is a new day tomorrow is something else Feelings come and go What stays is our energy flow (Gates Open)
Tyshea:
I want 16 bars for the hope and the freedom 16 jars filled with love for the kingdom 16 scars but I didn’t even feel them Keep seeing far for the vision is building Yo I‘m spitting straight bars from my jaw 16 bars way too far (I look inside)
Who I am is in my soul, don’t you know I’ll tell you but I need to focus on me So emancipated can you call me free It’s not you I’m talking to, it’s my identitiy (Vetunjona)
Cecilijah:
Internationale Projekte: Framewalk Rückbesuch Namibia
Jesiah:
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Framewalk in Ghana.
Internationale Projekte: Framewalk Winneba
Musik: Samuel Boahen Agyeman aka Robo, Heather Dennis aka Miss H.; Tanz: Abigail Sena Atsugah, Kwame Osei aka KID EYEZ; Theater: Jerry Mikes, Michaela Kuczinna. Junior Trainer: Hasford Ato Kwamina, Angelica Kankam, Emmanuel Akambo Spoken Word/Koordination in Situ: Kojo Benedict Quaye aka Mr Black aka Yibor Kojo Yibor Konzept/Leitung: Petra Kron; Kooperationspartner: University of Education, School of Creative Arts, Haduwa Arts & Culture Institute
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Nach zehn Jahren Framewalk mit verschiedenen Partnern in Accra, machte Yibor Kojo Yibor, Kollege und Koordinator von Framewalk Ghana, den Vorschlag, Framewalk von Accra nach Winneba zu verlegen. Seine Begründung: 90% aller kulturellen Austauschprogramme finden im kosmopolitischen Zentrum Ghanas, in Accra, statt. In ländlichen Gemeinden wird diese Art der Begegnung, ein kultureller Austausch dieser Art selten erlebt. Ich konnte nur zustimmen. Gemeinsam beschlossen wir, eine Zusammenarbeit mit der relativ neuen Fakultät, der School of Creative Arts, der University of Education in Winneba, aufzunehmen. Die Stadt Winneba, traditionell Simpa genannt, liegt 60 km weiter an der Südküste von Accra in der Central Region Ghanas. Der Name leitet sich von windy bay, der windigen Bucht ab. Es handelt sich um eine historische Küstenstadt mit etwa 50 000 Einwohnern. Deren Einkommen basiert immer noch hauptsächlich auf Fischerei, Töpferei sowie Jobs in Verwaltung und Bildung. In Winneba traf das deutsche Team die ghanaeschen Künstlerkolleg*innen und tauschte sich mit ihnen über das diesjährige Thema aus. Das Framewalk-Team recherchierte und arbeitete künstlerisch zu dem Konzept von mumɔ, einem Begriff aus der Sprache der Ga-Dangbe. Es bedeutet: Atem / Geist / Leben. Dies bezieht sich in etwa auf das Verständnis der deutschen Wörter Odem oder Pneuma. Das Thema mumɔ brauchte eine kulturelle Übersetzung. Die ghanaesche Kultur ist eng mit ihrer Spiritualität und Tradition verbunden und dies spiegelt sich in ihren Sprachen wider. Wir Deutschen mussten uns auf das für uns eher ungewöhnliche Konzept erst Mal einlassen. Wir mussten raus aus unserer kulturellen Komfortzone.
Die ghanaeschen und deutschen Teilnehmer*innen reflektierten über das Thema. Die Antworten übersetzen sie dann in ihre individuelle künstlerische Arbeit.
Internationale Projekte: Framewalk Winneba
Die Framewalk-spezifischen questions of the day/Fragen des Tages, beschäftigten sich inhaltlich mit mumɔ. Die ghanaeschen und deutschen Teilnehmer*innen reflektierten zum Beispiel darüber, wie mumɔ sich bewegt, sich anhört oder sich verhält. Oder welche Farbe es für sie hat. Die Antworten übersetzen sie dann in ihre individuelle künstlerische Arbeit, in Tanz/Musik/Theater.
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Jeden Tag gingen/fuhren wir um 8 Uhr morgens mit Sammeltaxis von unserem bescheidenen, am Strand gelegenen Hostel, Manuel’s Guest House zum Central Campus und kamen abends im Dunkeln wieder zurück. Wir mussten unsere Arbeit immer wieder unterbrechen, da unsere ghanaeschen Gastgeber zum Beispiel ein Interview mit dem Universitätsradio Radio Windy Bay ansetzten und zwar morgens um 6 Uhr. Wir stellten dort mit 6 Deutschen und 4 Ghanaern Framewalk vor und luden alle Zuhörenden zur Abschlusspräsentation ein. Täglich gab es ein köstliches und sehr traditionell ghanaesches Mittagesen. Die Herausforderung hier war, dass alle deutschen Teilnehmenden vegetarisch oder vegan waren und das in Ghana, einem Land, in dem sich die meisten Menschen nicht auswählen können, was sie gern zu Mittag essen. Am Ende der inspirierenden, kreativen und sehr anstrengenden Woche, fand im AMU Theater auf dem Central Campus vor 800 Student*innen und Gästen aus der Stadt eine brilliante Abschlusspräsentation statt. Die Energie war fantastisch. Der Dekan und insbesondere die Studentenschaft waren von der Vorstellung begeistert. Framewalk zeigte erneut, was in nur einer Woche gemeinsamer, intensiver, inhaltlicher Auseinandersetzung und leidenschaftlicher, angstfreier Schaffungsprozesse möglich ist. Das Kabawil Konzept von art + belonging wurde wieder einmal erprobt, adaptiert, geteilt und weiterentwickelt. Es funktioniert. And on we go… Petra Kron
Mumɔ Agoo… Agoo… Agoo… Mumɔ y3 bi3 aloo mumɔ b3 bi3? Abaa mli aloo, abaa mli? Ani wor baa ny3 wor bi? Attention! Attention! Attention! Is there any mumɔ here or not? Are we allowed to come in or not? Can we even ask?
Being part of the Framewalk team as a Ghanaian drama instructor for the past 7 years has been 7 years of holistic theatrical performance for both artist instructors and students. The format and experience of Framewalk breaks boundaries, physical, creative and I dare to say emotional. On the physical level, there is a physical move- ment of artists from one country to the other; in my case, from Ghana to Germany and Germany to Ghana. This physical movement as I have observed over the years puts participants in a mental state of possibilities. There is always a cultural shift when this happen either in the cold of Germany of the humidity in Ghana. This physical movement creates genuine respect of cultures and care for each other, as you find participants assisting each other know more of the host cultures. This opens doors for new learning and appreciation of otherness in building a better humanity. Regarding creative boundaries, the combination of dance, music and drama always leaves room for profound experimentation and experiences. I always watch the end performance product of the week’s engagement and get awed by the presentation. I see transformations in each student from day 1 through to 6. Most of the Ghanaian framewalkers are currently working holistically in their approach to performance which is the bedrock of Framewalk. The set up and total structure of Framewalk initiates emotional disruptions from the first meet and greet to a final emotional coition at the curtain call on performance day. Alfred Elikem Kunutsor
Internationale Projekte: Framewalk Winneba
How Framewalk carries weight on upcoming young practitioners of the arts in Ghana
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Internationale Projekte: Framewalk Winneba
It’s like slapping the baby’s butt to pull out the first breath.
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The statement above was made by Faraz B, a friend and German colleague artist during our discussion on the theme Mumɔ, for Framewalk 2019. Seeing this statement at the top of my notes immediately brought light to what Framewalk 2019 in Winneba, Ghana did for me. It slapped me back into a life I was almost intentionally losing breath on. The artist life can be redundant and unproductive sometimes. Framewalk is my constant reminder that like any other life, it is a process and whichever one I choose outside arts will end up in some other process too; will I be quick to quit? I jumped on the wagon without hesitation when Petra Kron invited me. Soon we were in Winneba; my very first time just like our German counterparts. The magical and productive time spent at the beach hostel and with everyone in and outside official business, the brilliant radio interview, the wonderful spacious lecture halls and dance hall and its reflection of warm-blooded energy, the magnificent auditorium and stage and conducive music room: Winneba (University of Education) gave us the warmest welcome; not just for the physical materials they offered but also the quality of their students’ showmanship and drive and the commitment of the supportive teaching and non-teaching staff. One week was enough to fall in love because everything we garnered was a manifestation of true love and passion for our respective art disciplines and environment. What we do need though is more than one week, to maintain love because in the end, there is still more left unshared. Framewalk must live and breathe wherever, whenever under Kabawil e.V and the Ghanaian support of Haduwa Arts and Culture Institute. For me, a simple artist with no professional training in the arts I am pursuing, Framewalk has shown me to the light of the life in Arts. It’s given me the understanding that everything is a process and in every process there is a moment to pause. This moment is my Mumɔ, my breath and I must learn to accept this moment. With this understanding my journey onwards is on footprints of a truth that, no tunnel can darken my hope. Hasford Ato Kwamina
Fortbildung und Qualifizierung
»art and belonging« seit 2003 in der kulturellen Bildung. Kabawil arbeitet projektbezogen mit einzelnen Menschen seines Teams von ca. 50 Personen, dazu gehören: Künstler*innen aus Tanz, Musik, Theater, Gestalten, Fotografie und kreatives Schreiben; Pädagog*innen, Kultur Manager, Kultur Anthropolog*innen, Sozialwissenschaftler*innen und engagierte Menschen im Ehrenamt. Die große Diversität des Kernteams sorgt für die organische Weiterentwicklung und Verstärkung der Vielfalt in allen Bereichen des Zentrums, bei Teilnehmenden wie auch beim Publikum.
art + belonging
Fortbildung und Qualifizierung
Die Grundlage der Arbeit von Kabawil ist seit 17 Jahren die beziehungsorientierte Kulturarbeit, unser Konzept von art+belonging. Sich gemeinsam über aktive, künstlerische Arbeit und Produktionen physisch und emotional zu verorten und in diesem temporären Raum mit den anderen Teilnehmenden heimisch zu sein. Auf der Basis von Differenz gestalten wir eine gemeinsame kulturelle Arbeits- und Ausdrucksweise. Sich im Gemeinsamen begegnen, Neues schaffen und Fremdes als Bereicherung erleben, gibt den Teilnehmenden ein Gefühl von Zugehörigkeit, Handlungsfähigkeit und Sinnhaftigkeit.
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»Kabawil verbindet und schafft Gelegenheiten in einem entspannten, familiären Arbeitsklima.« Miracle Laackmann
»Kabawil ist für mich ein Ort, an dem verschiedene Kulturen konstruktiv an einander geraten und zusammen aktiv sind.« Eric Pankow
»Kabawil versammelt verschiedene Menschen (alt, jung, Profi, Laie) und verbindet sie durch die künstlerische Arbeit. Teilnehmende werden nicht exklusiv ausgewählt, sondern es ist offen für Alle.« Sônia Mota
Kabawil bietet immer wieder neue Projekte und Ideen, die noch nicht ausprobiert wurden und in der Stadt einzigartig sind. Melih Celik
»Wir holen die Menschen dort ab wo sie stehen.« Othello Johns
• seit 2003 Projekte der kulturellen Bildung für Menschen aller Altersgruppen, jeden Geschlechts und sozialen Hintergrunds – Schwerpunkt Kinder und Jugendliche • beziehungs-orientierte Kulturarbeit nach dem Kabawil Konzept von art+belonging* • Menschen zusammenbringen – auf der Basis dessen, was wir gemeinsam haben und teilen • Schaffung einer Kultur des Voneinander-Lernens und Miteinander-Gestaltens; fördern+fordern • zeitnahes und flexibles Agieren und Reagieren am Puls der Zeit; sense+respond • große transkulturelle Kompetenzen auf der Basis des diversen Teams • seit 2016 intensive Stadtteilorientierung • Angebote in den Bereichen darstellende und bildende Kunst – Tanz, Theater, Performance, kreatives Schreiben, Gestalten und Fotografie • seit 11 Jahren mit Framewalk Erfahrungen im internationalen Kultur austausch
Fortbildung und Qualifizierung
Kernkompetenzen von Kabawil
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Wie initiiere, organisiere und begleite ich Projekte ? Fortbildung für städt. Mitarbeiter*innen der Kinder- und Jugendarbeit. Wie initiiere, organisiere und begleite ich Projekte in Tanz, Musik und Theater für Kinder und Jugendliche?
Fortbildung und Qualifizierung
Mit dem handlungsorientierten Ansatz Learning by Doing, probierten und erfuhren die Teilnehmer*innen selbst, was es heißt, darstellerisch tätig zu sein. Sie reflektierten den beziehungsorientierten Ansatz der Kulturvermittlung von Kabawil gemeinsam mit den Dozent*innen und Profi Künstler*innen und besprachen wie sie mit dieser Methode von art+ belonging zukünftig mit Jugendlichen gemeinsam Projekte initiieren und organisieren können. Impulsvorträge zu kultureller Bildung in der Jugendarbeit erläuterten und vertieften das Thema.
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Die Fortbildung gab den Fachkräften die Möglichkeit, Tanz, Musik und Theater als handlungsorientierten Ansatz für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kennenzulernen. Und dadurch angeregt eigene Projekte der darstellenden Kunst in ihren Häusern und Einrichtungen zu initiieren. Das Kabawil-Team aus Künstler*innen, Pädagog*innen und Cultural Managern vermittelte die künstlerischen Techniken, begleitete die kreativen Arbeitsprozesse der Teilnehmenden und ermutigte und unterstützte die Konzipierung eigener Projektideen.
Was beflügelt uns? Frauen Gesprächsabend: Fortbildung Biografiearbeit für Frauen Mit Andrea Kron-Petrovic
Fortbildung und Qualifizierung
Unter dem Motto mutig-weiblich stand der Gesprächsabend/die Fortbildung. Andrea Kron-Petrovic fragte die anwesenden Frauen, was sie beflügelt? Wie sie mit individuellen und gesellschaftlichen Situationen, die Atemnot hervorrufen umgehen, bzw umgehen können. Und wie sie mit Elan und Kraft ihre Ideen und Anliegen verwirklichen können.
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Das Team
Das Team Kabawil 2019
neue choreografische Sprache zu entwi-
DozentInnen, KünstlerInnen, PädagogIn-
ckeln.
nen, AssistentInnen, ExpertInnen Sena Atsugah is an choreographer, teaSamuel Boahen Agyeman completed the
cher and an art person. She obtained a
University of Ghana with a degree in
BA and MA from the University of Ghana
music and theatre arts and a master of
in dance and choreography. She was
philosophy in music. Samuel, a.k.a ROBO
part of the Contemporary African Dance
is super-passionate about developing
maiden edition of Engagement Feminine
talents related to music. He organizes
in 2009 at Burkina-Faso. They toured
music labs and conferences for students
and performed in Bordeaux and Yale
and the general public. Samuel is a
University. She worked with the Bamboo
song-writer, a composer and a sound en-
Centre co-choreographing the mai-
gineer who works with many musicians
den edition of Heritage Theatre Series
in Ghana and beyond. He performed in
wogbejeke and she co-choreographed
Europe and Africa with various Bands.
performances for the ceremonies of the
He is a multi-purposed instrumentalist
West African Football Union games. In
who plays piano, drums, bass guitar, but
2018 she participated in the The March
his master instrument is the guitar.
an annual dance workshop in Ecole
He loves fusion; experimenting with dif-
de sable in Senegal. She teaches as an
ferent genres of music idioms or styles
assistant lecturer with the Department
across cultures.
of Dance Studies at the University of
Iker Arrue wurde in San Sebastian geboren und studierte zunächst Architektur, bevor er in die Welt des Tanzes eintauchte. Als Tänzer hat er mit Choreografen in Spanien, Holland und Dänemark zusammengearbeitet. Als Künstler arbeitete er mit Medienkünstlern, Musikern, Bildhauern und Theaterautoren in Orten wie Mexiko, China und der Schweiz. Er war Mitglied von Dance and Performativity, Vorträgen, die einen analytischen Blick auf den zeitgenössischen Tanz bieten
Das Team
und versuchen, Fragen im Bereich Philosophie und Ästhetik zu beantworten. Er ist Direktor von Ao Do Project, unterstützt von der baskischen Landesregierung, zur Entwicklung von Projekten, bei denen zeitgenössischer Tanz und Aikido
168
zusammengeführt werden, um eine
Ghana, Legon. Her academic interest and focus is on Dance, Gender and Social Reintegration. Takao Baba ist einer der führenden HipHop Choreographen Deutschlands. Nachdem er mit vielen internationalen Künstlern, wie den Spice Girls zusammen-arbeitete, konzentriert sich seine Arbeit seit 2004 auf den zeitgenössischen Tanztheater-Bereich. 2003 gründete er die Kompanie E-Motion wie auch die Plattform Dance Unity zur Förderung urbaner Tanzformen. Mit dem Tanzhaus NRW organisierte er die HipHop-Events Funkin’ Stylez und Juste Debout Germany. Ziel seiner Arbeit ist es, HipHop und die urbanen Tanzstile als zeitgenössische Kunstform zu etablieren.
Faraz Baghaei absolvierte sein Regie-
der Schnittstelle zwischen Musik und
studium an der Akademie für Darstel-
bildender Kunst.
lende Kunst Baden Württemberg. Sein Theaterstück Moor and More wurde
Julia Bünnagel ist Bildhauerin, Sound-
mit dem ersten Preis des internationa-
performerin und Installationskünstlerin.
len Festivals der Regieschulen European
Sie erzeugt strukturelle Kompositionen,
Young Theatre Spoleto ausgezeichnet.
die sie aus makroskopischen Texturen
Aktuell arbeitet er an seinem szenischen
zu Tonlandschaften verdichtet und
Film Zweisam und ist bei Kabawil
expansive Zustände von Lärm und Beats
als Trainer im Bereich Theater tätig.
entwickelt. Ihr Liveset gestaltet sie mit
rin, studierte Klassik und Jazz. Nachdem sie 15 Jahre als Kabarettistin, zunächst am Düsseldorfer Kom(m)ödchen und später mit ihrem Duo Schiffer/Beckmann bundesweit auf der Bühne stand, hat sie sich im Bereich Jazz- und Popchor als Chorleiterin etabliert. Sie hat Bühnenchöre am Düsseldorfer Schauspielhaus geleitet und im Bereich Vokalimprovisation Workshop- und Unterrichtskonzepte für Chorgruppen, die vor allem die Wahrnehmung und das sensitive Hören fördern, entwickelt. Mit ihrer fundierten Bühnen- und Unterrichtserfahrung hat sie sich auf Stimmcoaching vocalupyourlife spezialisiert. Frauke Berg lebt in Düsseldorf und ist bildendende Künstlerin und Musikerin. Zahlreiche Performances, Radioarbeiten, Animationen und Installationen, sind in unterschiedlichen Kooperationen und Kontexten entstanden. Ihr Hauptinteresse gilt dabei der Arbeit In-Situ und der Kommunikation. Sprachcollagen kommen dabei ebenso zum Einsatz, wie Fieldrecordings, Geräusche, Elektronik und eigene Kompositionen. Als Initiatorin des Hallraum Projektes (Worringer Platz), lädt sie Künstler*innen ein an
modifizierten Schallplatten. Die veränderten Oberflächen der LPs, die eingesägt, lackiert oder beklebt sind und dadurch spezifische Geräusche produzieren, werden so ineinander gemischt, dass treibende rhythmische Soundscapes entstehen. Der Klang bewegt sich zwischen Noise, Musikfragmenten und lauten dreckigen Beats. Arturo Castro-Nogueras stammt aus einer kubanisch-mexikanisch-puertoricanischen Musikerfamilie. Er trat bei zahlreichen Solo- und Kammermusikabenden In Europa und Süd-Amerika auf. Sein Debüt als Gitarrist fand im Jahre 2006 statt. Die Kommission der Jugend und der puertoricanische Unesco-Verband erklärten ihn 2010 zum Gitarristen des Jahres. 2016 schloss er sein Konzert-Examen im Exzellenzstudiengang der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf mit Auszeichnung ab. Für Kabawil arbeitete er als Solist und als Junior-Trainer für Musik. Heather Dennis aka Miss H is a Swakopmund, Namibia born singer, songwriter, bandleader, and guitar-playing musician.
Das Team
Barbara Beckmann. Pianistin und Sänge-
Heather describes her alter ego Miss H as a character, she created to build up
169
confidence for stage performances. Miss
rin. Heute ist sie als Stimmbildnerin am
H is the wild part of Heather and can
Theater Freiburg und für Kabawil e.V.
do things that Heather could never do.
sowie als Stimmtherapeutin für das
Heather Dennis teaches songwriting and
Freiburger Institut für Musikermedizin
composing music to young upcoming
tätig. Außerdem arbeitet sie als Spreche-
artists. With her band Miss H toured and
rin für Hörbücher, Lesungen und Radio
tours in Africa and Europe. She spends
und mit verschiedenen Komponisten
more and more time in Germany.
Neuer Musik.
Susanne Diesner ist Fotografin für Kunst
Sabine Hamm, ist seit 25 Jahren als
und Musik u.a. für Tonhalle Düsseldorf,
Pädagogin in unterschiedlichen Schwer-
Robert Schumann Hochschule, Deutsche
punktbereichen tätig. Seit 2003 leitet
Oper am Rhein, Düsseldorf Festival,
sie die Düsseldorfer Niederlassung der
Houston Symphony Orchestra. Sie
outback stiftung, einem freien Träger der
macht Foto- und Videodokumentation
Kinder- und Jugendhilfe. Neben dieser
für klassische Musik, Kunst, Oper,
Tätigkeit absolvierte sie eine mehrjäh-
Tanz, Orchester-Tourneen. Konzeption
rige Ausbildung zur Tanzpädagogin.
und Produktion interdisziplinärer und
Sabine Hamm ist seit 2007 Mitglied von
multimedialer Projekte für Festivals und
Kabawil und in der Funktion der
Ausstellungen u.a. Reading Fringe
2. Vorsitzenden.
Festival, Düsseldorf Festival, Johanniskirche, Stadtkirche Düsseldorf. Susanne
Das Team
Diesner lebt und arbeitet in Düsseldorf.
170
Yuni Hwang, geboren 1992 in Seoul, machte 2015 ihren Bachelor in Produktdesign an der Hong-Ik Universität in
Oliver El-Fayoumy studierte Schauspiel
Sejong, Südkorea und begann anschlie-
an der Folkwang Hochschule in Essen.
ßend in 2015 ihr Studium für Bühnen-
Er arbeitet seitdem freischaffend als
bild an der Kunstakademie Düsseldorf.
Schauspieler und Theatermacher. Mit
Von 2016 bis 2018 studierte sie in der
dem von ihm mitgegründeten Theater
Klasse von Prof. Johannes Schütz, seit
Fayoum entstanden bisher Produktionen
2019 in der Klasse von Prof. Lena New-
mit der Tonhalle Düsseldorf, den Bo-
ton. Sie arbeitet sowohl für Theater als
chumer Symphonikern, dem Tanzhaus
auch für multimediale Performances an
NRW, dem FFT Düsseldorf und dem FITZ
verschiedenen Projekten im Bereich des
in Stuttgart. Seine Engagements führten
Bühnenbildes. Zusammen mit Roland
ihn an das Düsseldorfer Schauspielhaus,
Sonnabend arbeitet sie an der unabhän-
Theater Biel-Solothurn und an das Alte
gigen künstlerischen Publikation Salat
Schauspielhaus Stuttgart.
Magazin. Für Kabawil arbeitet sie als
Dorothea Gädeke absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Folkwangschule
freie Künstlerin und als Junior Trainerin für Bauen und Gestalten.
Essen und an der École de Théatre
Othello Johns ist Choreograph, Tänzer
Lecoq in Paris. Sie arbeitete 25 Jahre als
und Pädagoge und ist verantwortlich
Theater-, Film-und Fernsehschauspiele-
für die künstlerische Leitung im Bereich
Tanz und Choreografie der Kabawil-
entwicklung für Laila und Madschnun.
Tanztheater. Othello Johns arbeitete
Sie studierte Sozialwissenschaften in
als Solist für Milton Myers, Rod Rogers,
Düsseldorf und Bochum.
mit dem Tanzatelier Wien. Er studierte Tanz und Choreographie an der Martha Graham School of Contemporary Dance und an der Erick Hawkins School in New York. Seine Ausbildung begann an der University of Louisiana. Johns ist Gründungsmitglied von Kabawil.
Ugur Kepenek aka Busy Beast ist ein Rapper und Produzent aus Düsseldorf, der mit seiner 2007 gegründeten HipHop Crew Mental Movement das erste Mal in Erscheinung trat. Von 2009 bis 2016 war er Bestandteil und MC der Reggae/ Rap Big-Band Mighty Mammut Movement und konnte auf über 300 Konzerten in
Taka Kagitomi studierte bei A.R. Penk
der ganzen Republik Bühnenerfahrung
und bei Tal R. an der Kunstakademie
sammeln. Der türkischstämmige Rapper
Düsseldorf. In seinen Installationen und
arbeitet seit 2015 als Solo-Künstler, ver-
Performances arbeitet Taka Kagitomi oft
öffentlicht regelmäßig Musik und ist als
mit Gegenständen, die andere Menschen
freiberuflicher Rap-Coach in verschiede-
loswerden möchten. Fundstücke wie z.B.
nen Formaten tätig.
Möbel vom Sperrmüll oder Dinge vom Flohmarkt, werden von ihm sinn- und zweckentfremdet. So werden aus dekonstruierten Sitzmöbeln neuartige Instrumente, die zugleich Skulpturen sind. Oft werden die Betrachter mit in die Arbeit einbezogen und dazu aufgefordert, zu partizipieren und auf diese Weise Teil der künstlerischen Arbeit zu werden. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Thomas Klein ist freischaffender Musiker. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Seit 1994 ist er Teil der international bekannten Elektronik Band Kreidler. Er hat diverse Soloprojekte wie Sølyst, Fauna und Clyne. Er macht Kompositionen für Film und Hörspielmusik, klang-künstlerische Arbeiten in Kooperation mit Künstler*innen wie Dunja Evers und Mischa Kuball sowie Theatermusik in Köln und
Angela Kamara arbeitet freiberuflich
Düsseldorf. Für Kabawil komponierte er
im Musik- und Künstlermanagement,
die Musik für mehrere Tanztheater und
sowie als Texterin und Autorin. Sie be-
er war der Dozent für Musik in den
treute verschiedene NGOs aus dem Be-
Projekten mit Geflüchteten al-ailatu und
reich Anti-Rassismus und Anti-Diskri-
My roots, my love, my laws, my spirit.
minierung, wie z.B. den Brothers Keepers e.V. in der Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Durchführung von Projekten und Aktionen. Für Kabawil e.V. übernahm sie 2009 die ‚political correctness’ Supervision im Rahmen der Tanz-Theater-Produktion Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann und war beteiligt an der Stück-
Melanie Klofat ist Germanistin und Medienwissenschaftlerin. Seit 1999 entwickelt sie mit ihrem Studio für elementare Zusammenhänge Formate zur Inspiration. Zum Beispiel den Kinder KulturClub, der seit 2008 Kindern und ihren Freunden und Familien direkte Begegnungen mit Künstlern, Kultur-
Das Team
Isadora Duncan und Erick Hawkins und
171
schaffenden und Menschen mit span-
Andrea Kron-Petrovic ist Gründungs-
nenden Arbeits-, Forschungs- oder an-
mitglied von Kabawil und Mitglied des
deren Begeisterungsfeldern ermöglicht
Vorstandes. Sie ist als Sozialtherapeutin
– vor allem im Rahmen von Workshops,
seit etwa 28 Jahren in der sozial-psy-
bei denen die Kinder gemeinsam mit
chiatrischen Nachsorge tätig, heute als
Künstlern, Gestaltern, Kulturschaffen-
Heimleiterin von Porta e.V. in Wupper-
den oder Wissenschaftlern intensiv
tal. Neben dieser Tätigkeit hat sie eine
zusammenarbeiten.
zweijährige Ausbildung in Sprache und
Dr. Reinhold Knopp war langjähriger Leiter des Düsseldorfer Kulturzentrums
Michaela Kuczinna studierte Theater-
zakk. Seit 2001 arbeitet er hauptberuf-
und Medienkunst an der University
lich als Professor der Fachhochschule
Royal Holloway in London und studierte
Düsseldorf im Fachbereich Sozial- und
Film- und Theaterwissenschaften sowie
Kulturwissenschaften. Er veröffentlichte
Englische Literatur und Kultur an der
zahlreiche Schriften zu Themen aus
Ruhr-Universität Bochum. Sie studierte
den Bereichen Kulturarbeit (Soziokultur)
Bildende Kunst an der Universität von
und Stadtentwicklung. Seine aktuellen
Dortmund und hält ein Staatsexamen
Forschungsthemen sind Stadtentwick-
für Englisch. Sie arbeitet als Regisseurin
lung und Sozialraumprojekte mit
und Forscherin und lehrt Schauspiel. Als
Älteren. Seit 2017 ist er Dekan des Fach-
Kuratorin ist sie Beraterin des Landes-
bereichs Sozial- und Kulturwissenschaf-
büros Freie Darstellende Künste NRW.
ten der Hochschule Düsseldorf. Er ist
Sie entwickelt Konzepte für Qualifika-
Gründungsmitglied von Kabawil.
tionsformate, die sich auf den interkul-
Petra Kron arbeitet als Künstlerin und Kulturanthropologin. Sie leitet interkulturelle und transdisziplinäre Projekte und Produktionen in Deutschland und
Das Team
im Ausland. Im Schwerpunkt ihrer Ar-
turellen Austausch zwischen Menschen jeden Alters konzentrieren. Sie arbeitete in hybriden Formaten mit generationen- und intersektionsübergreifenden Gruppen.
beit steht die Kulturelle Bildung mit jun-
Miracle Laackmann tanzt Hip-Hop,
gen Performer*innen im internationalen
House und Popping. Er tanzt seit 2009
Austausch und Projekte mit Künstler*in-
und ist Mitglied der Derocks Crew. Er
nen und Laien in Deutschland.
nimmt nationale sowie internationale
Für Kabawil e.V. erarbeitete sie das
Projekte wahr und ist außerdem Jury-
Konzept von art + belonging, einer bezie-
mitglied verschiedener Battle Shows.
hungsorientierten Kulturarbeit. Die
Er unterrichtet und choreografiert Tanz
Basis ihrer Arbeit ist ihr Kulturanthro-
weltweit. Für Kabawil arbeitet er als
pologisches Studium zum einen und
Junior-Trainer für Tanz.
ihre Studien in Tanz und Pädagogik zum anderen. Sie ist die künstlerische
172
Schauspiel absolviert.
Leiterin von Kabawil.
Anja Lautermann, Musikerin und Klangkünstlerin aus Düsseldorf, bewegt sich im Grenzbereich zwischen traditionellen
musikalischen Strukturen und experi-
with a heart and a mind for learning and
menteller Klangkunst. Elemente der
applying knowledge to his art and trade.
elektronischen und elektroakustischen
He draws a lot of fulfillment from being
Musik, aber auch Bezüge zur Musique
serviceable and helpful to others. He is
Concrète, zur klassischen und neuen
very optimistic.
Musik sowie der Einsatz konventioneller Musikinstrumente, Elektronik, Einspie-
Sônia Mota begann ihre Arbeit als Tanz-
lungen und klingende Alltagsgegenstän-
dozentin 1976 nach der von ihr ent-
de prägen ihre Arbeit. Anja Lautermann
wickelten Methode The Art of Presence,
arbeitet in verschiedenen Ensembles mit
nach einer 16-jährigen Ausbildung in
denen sie Konzerte, Installationen und
klassischem Ballett und Modern Dance
Performances realisiert.
und einer Karriere als Solotänzerin.
Pianistin, Sängerin und Interpretin. Sie kommt aus Sankt-Petersburg und studiert an der HfMT Köln elektronische Komposition bei Prof. Michael Beil. Sie arbeitet im Bereich zeitgenössische instrumentale und elektronische Komposition, Improvisation, Musiktheater. Sie ist Interpretin und Komponistin im MAMI NOVA project, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester im Jahr 2012 gegründet hat. Dariya Maminova studierte Klavier und Komposition am staatlichen Konservatorium Sankt Petersburg sowie Komposition an der Hochschule für Musik Detmold mit Prof. Fabien Lévy und an der HfMT Köln mit Johannes Schöllhorn und Brigitta Muntendorf. Jerry Mikes is an artiste living in the city of Accra, although currently a teacher in a private school, he is originally an artist who works namely in theatre, music, dance, photography, film and graphic design. He majored in theatre arts in the School of Performing Arts at the University of Ghana with a specialization in directing. He also is into IT and teaches piano. Jerry Mikes is a very driven person
Sie arbeitete in Brasilien und Europa für verschiedene Tanzkompanien als Lehrerin und Choreographin und erhielt Preise und Auszeichnungen für verschiedene ihrer Tanzstücke. Seit 2018 ist Sônia Mota wieder aktiv als Tänzerin auf verschiedenen Bühnen im In- und Ausland unterwegs. Heribert Münch lebt und arbeitet als freier Künstler, Maler und Bildhauer in Neuss. 1985 erhielt er den Kunstförderpreis der Stadt Neuss. 1986 war er zu einem Arbeitsaufenthalt in der Villa Romana in Florenz. Er nahm/nimmt an zahlreichen Einzel- und GruppenAusstellungen in Deutschland, Frankreich, England und den Niederlanden teil. Er studierte Freie Kunst bei Partenheimer und Buthe an der Kunstakademie Düsseldorf und Kunstpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Neuss. Er unterrichtet Kunst an verschiedenen Schulen in Neuss und ist als Dozent für Kunst an der Alten Post in Neuss tätig. Heribert Münch ist Gründungsmitglied von Kabawil und unterstützt als
Das Team
Dariya Maminova ist Komponistin,
Künstler-Koch die Projekte und Produktionen des Vereins.
173
Victoria Naholo first cut her teeth in
konzentriert er sich auf die Bühnenar-
theatre course in high school. While
beit und choreografiert eigene Stücke.
most of the students wanted to learn
Zudem ist er in der Vermittlungsarbeit
how to act, she was more interested
aktiv, gibt weltweit Krump-Workshops
in the anatomy of story. She studied
und ist als Jurymitglied weiterhin bei
performing Arts at the University of
internationalen großen Krump Tanz-
Namibia, where she majored in Drama
wettbewerben zu Gast.
and Music. She wrote numerous stage plays, for not only her own student productions but for other students who wanted to direct her plays. In 2014 she got funding from Theatre Zone to write, direct and stage her premiere production at the National Theatre of Namibia. The play got nominated in the Namibia Theatre and film awards that same year, which subsequently opened more doors for her to work on numerous theatre and film productions over the years. Abiodun Odukoya ist Singer/Songwriter. Er fördert und produziert junge Musik Talente in Deutschland und Nigeria. Er ist einer der Pioniere der Afro/Reggae/ Soul Szene in Deutschland und er gehört zu den internationalen Vertretern des Urban Roots Movements. Er ist Gründungsmitglied des Anti-Rassismus Projektes Brothers Keepers und kollaborierte u.a. mit Maceo Parker, UB40, Gregory Isaacs und Xavier Naidoo. Er arbeitet seit 2008 als Lehrer für Stimme, Gesang, Rap
Das Team
und Spoken Word bei Kabawil. Kwame Osei aka Big Wave ist Gründer der internationalen Krump-Tanzplattform European Buck Session und einer der Pioniere des Urban Dance Style ‚Krump’ in Europa. Als Tänzer und Cho-
174
You Can Dance choreographiert. Heute
creative writing when she took a basic
reograf hat er das Dance-TV- Programm
Nyani Quarmyne arbeitet weltweit als freiberuflicher Fotograf im Kontext von Entwicklung, Sozialer Gerechtigkeit, humanitären und umweltpolitischen Themen. Zur Zeit lebt er mit seiner Familie in Düsseldorf und entdeckt sein neues Zuhause durch die Linse seiner Kamera. Kojo Benedict Quaye aka Sir Black is an African living in Ghana. He is a performance artist, painter, sculptor and Ehalakasa (spoken word poetry) instructor. He is the founder of TalkFACT3, Ehalakasa Talkparty the only regular poetry event and the Annual Ehalakasa Festival. Sir Black is very much involved in organizing spoken word poetry events, workshops and projects in schools and communities in collaboration with local, international and cultural institutions around the country. He is a three-time prize winner in spoken word poetry (Ehalakasa) including the 2006 Peace FM National Search Competition. Lousia Rachedi stammt aus Albi, Frankreich und ist als Choreografin und Tänzerin tätig. Sie ist ein ehemaliges Mitglied des National Ballet of Canada und des Martin Schläpfer Balletts der Deutschen Oper am Rhein. In Lauf ihrer dreizehnjährigen Karriere interpretierte
sie klassische und moderne Werke. Au-
und performt experimentelle Musik in
ßerdem arbeitete sie mit Choreografen
Ensembles und als Solist. Seine Musik
wie Sharon Eyal, Michael Schumacher,
ist inspiriert von Beatnik, Film Noir, Free
Francesca Harper und Guy Nader. Als
Jazz, Fluxus, New Wave, Avantgarde, Pop-
selbstständige Künstlerin konzentriert
Art und Neue Musik. Zur Umsetzung sei-
sie sich nun auf die Choreografie. 2017
ner Musik verwendet er, über das Klavier
gründete sie die Compagnie Limbic
hinaus, Stimme, Elektronik, Elektroakus-
Shift. 2019 wurde sie Ballettmeisterin
tik und Gegenständliches wie Draht,
am Theaterhaus Stuttgart. In der Spiel-
Tesaband, Steine oder Abflussrohre.
zeit 20/21 ist Louisa Rachedi stellver-
Seine Konzerte, Installationen und Per-
tretende Ballettdirektorin des Wiener
formances gibt er auf Konzertbühnen,
Staatsballetts.
Festivals, in Kunsthallen, Galerien und offspaces im In- und Ausland.
Daniel Rademacher ist promovierter Kulturwissenschaftler und Theater-
Sam Sillah ist ein Düsseldorfer HipHop/
dramaturg. Er verbindet kulturwissen-
Rap Künstler mit gambianischen
schaftliche Theorie und künstlerische
Wurzeln. Er wuchs bei seiner deutschen
Praxis in freien Projekten u.a. am
Mutter auf, besuchte mit ihr jedoch
Tanzhaus NRW, bei Kabawil e.V., an der
regelmäßig die Heimat seines Vaters,
Hochschule Düsseldorf und der Kunst-
Gambia. Durch seine Eltern kam Sam
universität in Graz.
schon früh in Kontakt mit Reggae,
1987-93 Studium Photographie bei Prof. Bernd Becher, Kunstakademie Düsseldorf, Abschluss als Meisterschüler. Ab 1994 Zuwendung zur elektronischen Musik. Seither international aktiv.
Dancehall und traditionell afrikanischer Musik. Diese Einflüsse finden sich mittlerweile immer mehr in seinem HipHop basierten Sound wieder. Für Kabawil arbeitet er mit jungen Männern im Jugendarrest.
Arbeiten für Theater und Hörspiel.
Katja Stuke studierte Fotografie und vi-
Ausgedehnte Tonaufnahmen in Kenya.
suelle Kommunikation. Mit Oliver Sieber
Gründungsmitglied der Bands Kreidler
hat sie ANT!FOTO und das Böhm Koba-
(1994 – 99). To Rococo Rot (1995 – 2014) so-
yashi Projekt ins Leben gerufen. 2017
wie Soloarbeiten als mapstation. Zusam-
gewannen sie den LUMA Book Award
menarbeiten mit u.a. Joachim Roedelius
des Festivals Rencontres d’Arles Seit
(Cluster), Dieter Moebius (Cluster), Bill
2005 waren sie regelmäßig im Ausland
Wells, Hauschka, Alexander Balanescu,
tätig unter anderem in Japan, Paris, den
St. Etienne, Arto Lindsay, Sofia Jernberg,
USA oder Chongqing. Gemeinsam haben
Katharina Grosse.
sie zuletzt im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und der Kunsthalle
Thilo Schölpen studierte Jazz-Klavier an
Gießen ausgestellt. Sie war Mitglied
der Amsterdamse Hogeschool voor de
in verschiedenen Jurys wir z.B. für das
Kunsten. Er gibt Solokonzerte als Pianist
Photobook of the Year 2016 Paris Photo/
Das Team
Stefan Schneider lebt in Düsseldorf.
175
Aperture Foundation, der Kunststif-
Tanz&Musik am Standort Wuppertal
tung NRW für die Junge Szene oder des
klassisches Schlagwerk, hilft nebenbei
Förderprogramms Individuelle Künstlerin-
in Orchestern aus und spielt in diversen
nen- und Künstlerförderung (IKF) NRW. Seit
Ensembles.
2020 ist sie als Mentorin am Mentorenprogramm NRW beteiligt und seit 2018
Alexandra Wehrmann ist Journalistin
die 2. Vorsitzende des Künstlerverein
und schreibt als solche regelmäßig für
Malkasten in Düsseldorf.
verschiedene Medien. 2015 gründete sie ihr Düsseldorf-Blog theycallitklein-
Suoma Tobias is a visual artist who
paris. Dort lenkt sie den Blick gerne auf
has been doing photography since
Sujets, die von den etablierten Medien
2016, with a main focus on events and
links liegen gelassen werden. Neben
child photography. She is a practicing
ihrer journalistischen Arbeit lädt die
Lifecoach and legal professional since.
eingefleischte (aber vegetarische) Ober-
She’s also a painter and explores with
bilkerin auch regelmäßig zu Streifzügen
different mediums in her free time and
durch die eher unscheinbaren Ecken
loves working with children, having
ihrer Heimatstadt. Bei Kabawil kümmert
been a part-time teacher and assisted
sie sich seit 2018 um die Pressearbeit.
in children church ministry from 2014 to 2017. Sophie Isabel Urban ist 1993 in Euskirchen geboren. Sie studiert seit 2015 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Prof. Franka Hörnschemeyer. Parallel zu Ihrer eigenen künstlerischen Praxis arbeitet sie seit 2016 mit Simon Wienk-Borgert in einer künstlerischen Kooperative. 2018 gründeten Wienk-Borgert und Urban den Projektraum Am Ende des Tages (ÆdT) in Düsseldorf-Oberbilk. Dort entwickeln Sie zusammen mit (inter-)nationalen Künstler*innen und
Das Team
Kurator*innen Ausstellungsprojekte. Maxime von Koblinski ist 1998 in Düsseldorf geboren. Mit 16 Jahren zog sie mit einem Musikstipendium für ein Jahr nach Schottland um dort parallel zum Schulalltag zu musizieren. Zur
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Zeit studiert sie an der Hochschule für
Fritjof Wild studierte visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Grafik und ist gelernter Schriftsetzer. Er arbeitet seit 1999 als Kommunikationsdesigner und betreibt das Büro serviervorschlag.de. Die Schwerpunkte seiner Agentur liegen in den Bereichen Bildung und Non-Profit. Seit 2007 Lehraufträge in Typografie, Editorialdesign und Informationsgestaltung im Fachbereich Design an der Hochschule Niederrhein Krefeld. Seit 2016 ist er Hobbyimker und stolzer Besitzer von sechs Bienenvölkern, eines davon steht seit dem Frühjahr 2020 bei Kabawil und produziert den einzigartigen Kabawildhonig. Nikhita Winkler, the visionary behind DanceN Heels and director and founder of Nikhita Winkler Dance Theatre. She started training in ballet at the age of five years at College of the Arts. Her studies in dance included ballet,
modern dance, jazz, improvisation,
Material. Ihr Portfolio erweitert sie suk-
choreography, dance production, dance
zessive mit Arbeiten im Sozialen Raum
theory and history. Her favourite class
und im Ausstellungsraum. Sie arbeitet
was dance production. She holds an
sowohl für performative Tanztheater-
honours degree in dance performance
produktionen als auch für Oper und
from Skidmore College in New York. She
Theaterhäuser im In- und Ausland. Für
performed for presidential and inter-
Kabawil e.V. hat Sie eine mobile Bühne,
national audiences and at big events
Kostüme für Tanztheaterproduktionen
such as the Windhoek Jazz Festival.
entworfen und arbeitet als Dozentin für
She lectured choreography and teaches
Workshops u.a. KunstRaumStationen#5.
contemporary at College of the Arts and
Sie lebt und arbeitet freischaffend in
now she owns the Nikhita Winkler Dance
Düsseldorf.
Theatre and Project. Every year she directs a project for talented dancers called Street Style Stories. Miki Yui, 1971 geboren in Tokio, ist eine japanische Künstlerin und Komponistin in Düsseldorf. Ihre Musik besteht aus Samples, Geräuschen, Field Recording, und elektronischen Sounds aus Solar Synthesizer, deren unterschiedliche Elemente zu einer fragilen, minimalistischen organischen Klanglandschaft mit abstrakter und narrativer Kraft gewebt werden. Ihre Musik spielt mit der subtilen Wahrnehmung des Zuhörers, sie lässt Räume und Bilder in Kopf entfalten. Seit ihrem ersten Solo Album small sounds 1999, veröffentlichte sie 6 Solo Alben. Sie schafft multimediale Kunst, produziert Hörspiele und Filmmusik. Zahlreiche Ausstellungen
Außerdem waren dabei: Emmanuel Akambo, Madjid Ansari, Susan Baksai, Christoph Bangert, Janine Blöß, Manuel Boden, Michael Bonke, Michael Bradke, Christine Brinkmann, Sandra Dalügge, Ute Dübbers, Entwicklungshelfer, Sandra Franz, Benjamin Garcia, Claus Daniel Herrmann, Ulrike Heydenreich, Astrid Hirsch, Carsten Johannisbauer, Angelica Kankam, Hasfored Ato Kwamina, Stephan Lomp, Marina Lukas, Lara Macri, Jurek Malottke, Audrey Owusu, Oliver Räke, Frauke Ratzke – Malort e.V. , Anja Schürmann, Aiko Stratmann Tyshea Suggs, Lisa Taniyama, Alexander Vaasen, Katrin von Chamier, Julia von Lindern, Frederike Wetzels, Melanie Zanin.å
sowie Konzerte in Europa und in Asien.
tion und Kostüm. Sie studierte Design an der Fachhochschule Düsseldorf mit Schwerpunkt Installation und Objekt. Seither liegt ihr künstlerisches Interesse im experimentellen Umgang und der Wirkung von BühnenRaum und
Das Team
Isabell Ziegler Kunst, Bühneninstalla-
177
ÜbungsleiterInnen und
University of the Arts. His research
JuniortrainerInnen
focuses on film and cinematography and it’s application to dance as images
Ziad Ali ist ein syrisch-kurdischer Musi-
in motion. Er ist Tänzer der Ben J. Riepe
ker und Sänger aus Syrien. Er spielt seit
Company. Seit der Spielzeit 2019 ist er
20 Jahren Tambur, besser bekannt als
Ensemblemitglied des Schaupielhauses
Sas. Seit 3 Jahren ist er in Deutschland.
Bremen.
2015 und 2016 machte er in den Kabawil Produktionen al-ailatu und my roots, my love, my laws, my spirit zuerst als Teilnehmer, später als Musiker mit. Zurzeit lebt und arbeitet Ziad Ali mit seiner Familie in Düsseldorf. Er ist festes Mitglied der Kabawil Family Band. Majd Assassa ist 24 Jahre alt und wurde in Damaskus, Syrien geboren. 2014 besuchte er die Fine Arts Faculty der Damaskus University. Im September 2015 kam er in Düsseldorf an. Seit 2017 arbeitet er in verschiedenen Kabawil-
Katharina Ley zog es nach einem kurzen Abstecher in den hohen Norden und die Stadtentwicklung wieder zurück in rheinische Gefilde, wo sie nun seit 2016 Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen studiert. Seit 2018 bei den KunstRaumStationen mit dabei verwirklicht sie über das Jahr eigene Ausstellungsprojekte, ist Mitglied der Ateliergemeinschaft Hermann im Essener Eltingviertel und kulturpädagogisch bei dem Fotoprojekt Blickfeld auf Zeche Zollverein aktiv.
Projekten als Junior Trainer und Teil-
Ruth-Esther Jael Mensah wurde 1992
nehmer mit.
geboren. Sie absolvierte ein Studium der Germanistik und Politikwissenschaft
Melih Celik studiert Germanistik und
und gründete gemeinsam mit Leon Illies
Linguistik an der Universität Köln.
TEXTWERK 14. Ihre Arbeit I Remember
Er nahm über die Jahre an mehreren
wurde 2017 im Rahmen der Ausstellung
Projekten und Produktionen von
Kontinuum in Düsseldorf und im Alfred
Kabawil teil. Er singt und rappt in der
Institute Tel Aviv gezeigt. Seit April 2018
Kabawil Family Band. Außerdem ist er
studiert sie Regie an der Folkwang Uni-
mitverantwortlich für die Social Media
versität der Künste. Sie erhielt 2018 das
Arbeit für den Verein und die Band.
Leistungsstipendium der Gesellschaft
Das Team
der Freunde und Förderer der Folkwang
178
Aaron Samuel Davis is a creative hu-
Universität der Künste e.V. sowie
man being who dances, choreographs,
2019/20 ein Deutschland Stipendium
teaches, and designs. He holds an MFA
des Bundesministeriums.
in dance choreography and performance from NYU Tisch School of the Arts,
Hatem Hassan Salama ist ein ägypti-
with B.A studies in Ancient Latin &
scher Theaterregisseur und ein Cultural
Greek / Contemporary Dance cultivated
Manager. Nach einer intensiven Ausbil-
at Connecticut College and Folkwang
dung im Theater arbeitete er in vielen
Projekten in Ägypten und in anderen
Und: Naomi Abukha, Samuel Akif,
Ländern. Neben seiner Theater Karri-
Cyrilla Jeanette Assendahi, Petra Bosch,
ere koordinierte und organisierte er
Siryel Chtioui, Eftalya-Aylin Cinkilinc,
verschiedene große Kulturveranstaltun-
Philipp Damm, Nicolas Dübbers,
gen. Hatem Hassan Salama sieht sich
Paula Ebbers, Leonard Gaab, Miranda
als Cultural Aktivist und er ist immer
Geovenel del Valle, Diara Haas, Alan
auf der Suche nach crossdisziplinären
Habach, Nada Haddou-Temsamani,
Kooperationsmöglichkeiten in den
Lothar Hartung, Paulina Hoffmann,
Bereichen Kultur, Umwelt, Education,
Emil Hosh, Emanuella Jeschke, Stefan
Tourismus und Kreativer Wirtschaft.
Jürke, Raffi Karbo, Paula Kasinda,
Masha ter Veer ist eine junge Tänzerin und Autorin aus Düsseldorf. Bis 2017 nahm sie als Poetry Slammerin an diversen Meisterschaften teil. Seitdem widmet sie sich dem Tanz. In der Jugendkompanie des tanzhaus nrw vertiefte sie Tanzstile wie Popping, Voguing und zeitgenössischen Tanz. Sie engagiert sich bei zahlreichen Tanzprojekten
Mia Knebel, Rubicorn Kyei, Paula Lesinski, Bernd Matthies, Kiyotaka Matsumoto, Sani Mohammed, Mouafak Mahmalji, Liliane Nabbefeld, Lola-Mae Nabbefeld, Petros Panagiotidis, Andrea Pötschke, Teya Quarmyne, Natalia Rodriguez, Birte Rüster, Sebastian de Jesus, Erik Stephan Julia Theis, Yara Traore und Melanie Windischmann.
und bei Kabawil seit 2019 als Dozentin für die Kunstraumstationen. Interessiert ist sie vor allem daran Tanz in einem therapeutischen, pädagogischen
Kabawil e.V. Flurstraße 11a, 40235 Düsseldorf info@kabawil.de, www.kabawil.de facebook.com/kabawil.de instagram.com/kabawil_ev Youtube Kanal Kabawil
Dokumentation: Fotos: Nyani Quarmyne, Bruno Feldmann, Susanne Diesner, Katja Stuke, Petra Kron Teilnehmer*innen verschiedener Fotoprojekte, uvm. Titelmotiv: Dariya Maminova Redaktion: Petra Kron, Melanie Klofat
Das Team/Impressum
Kontext zu erkunden und zu lehren.
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Dank an alle Förderer, Unterstützer und Kooperationspartner Jugendarbeit Jugendarbeit (Soziokultur- und Gemeinwesenarbeit) gefördert durch: Jugendamt der Landeshauptstadt Düsseldorf [wa:|wa:] Festival 2019 Das [wa:|wa:] Festival gefördert durch: Jugendamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, Fonds Soziokultur
Framewalk Ghana Framewalk Ghana gefördert durch: Ministerium für Kinder, Familie,
Förderer, Unterstützer, Kooperationspartner
Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Framewalk Namibia – Rückbesuch in Düsseldorf Framewalk Namibia gefördert durch: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
InTransition II InTransition II gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Soziokultur NRW Nefelibata *Wolkengängerin Nefelibata gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft
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des Landes Nordrhein-Westfalen und Soziokultur NRW
Hawa Hawa gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Soziokultur NRW
Level II, Family Band Level II gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen durch Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen
Luftlinien Luftlinien gefördert durch: Fonds Soziokultur, Jugendamt und Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Investitionsförderung Investitionsförderung durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Soziokultur NRW Mobile Bühne Mobile Bühne gefördert durch: Bezirktsverwaltungsstelle 2 der Landeshauptstadt Düsseldorf Wir danken unseren Unterstützern und Kooperationspartnern: IJS e.V. Individueller Jugendhilfe Service e.V., Bezirksverwaltungsstelle 2 der Landeshauptstadt Düsseldorf, Jugendarrestanstalt Düsseldorf
Außerdem danken wir unseren privaten Spendern und Förderern,
Förderer, Unterstützer, Kooperationspartner
unseren Nachbarn im Hof der Flurstraße 11a, den vielen EhrenamtlerInnen und dem Amt für Gebäudemanagement Amt 23/61
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Geschwindigkeit* Das Jahresthema 2020
Vorschau
Alle Bereiche unseres Lebens sind zumindest teilweise durch das Konzept der Geschwindigkeit geprägt. Wir sprechen von Beschleunigung und Entschleunigung. Von Gleichzeitigkeit und Achtsamkeit. Von Rasanz und Ruhelosigkeit. Oder einfach nur vom Quotienten aus Strecke und Zeit: v = a · t + v. Begriffe wie Express–Kasse, Power–Nap und Auszeit gehören zu unserem Alltag. Wie gehen wir als Gesellschaft und als Person damit um? Was ist die Geschwindigkeit eines guten Lebens? Individuell und kollektiv. Gibt es in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Lebensgeschwindigkeiten? Das Leben in der Stadt soll schneller sein, als das Leben auf dem Land. Wenn es wärmer wird, wird Alles etwas langsamer. Die künstlerische Recherche reicht von Methoden der Zeitmessung über die Suche nach dem richtigen Tempo bis zur Hinterfragung des Zeit-Imperialismus der westlichen Welt. Vor diesem Hintergrund entstehen die Ideen und Konzepte für die Workshops und Produktionen von Kabawil. Wir sind schon gespannt auf das, was kommen wird. Scheinbar bestimmen wir das Tempo. Manchmal aber auch nicht.
*Die Geschwindigkeit ist neben dem Ort und der Beschleunigung einer der grundlegenden Begriffe der Kinematik, einem Teilgebiet der Mechanik. Die Geschwindigkeit beschreibt, wie schnell und in welcher
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Richtung ein Körper oder ein Phänomen im Lauf der Zeit seinen Ort verändert. Wikipedia
Unterstützen Sie Kabawil e.V. Seit 2003 organisiert der Düsseldorfer Verein Kabawil e.V. Workshops und Kulturprojekte in unterschiedlichen Sparten, u.a. Tanz, Theater, Performance, kreatives Schreiben und Fotografie. Ein Team aus hochkarätigen Künstler*innen, Pädagog*innen und Kulturmanager*innen, viele davon mit migrantischen Wurzeln, vermittelt den Interessierten künstlerische Techniken und begleitet die kreativen Arbeitsprozesse. Auf der Basis von Differenz schafft Kabawil eine gemeinsame kulturelle Arbeits- und Ausdrucksweise. Seit 2008 ist Kabawil in Flingern zuhause. Im Hinterhof an der Flurstraße 11 stehen insgesamt 300 Quadratmeter mit Probeund Aufführungsräumen Verfügung. Seit 2017 arbeitet Kabawil verstärkt daran, die Verbindungen in den Stadtteil hinein zu intensivieren und sich sowohl mit Künstlern und Kulturschaffenden als auch mit Institutionen und Einrichtungen zu vernetzen. KABAWIL ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und anerkannter Träger der Jugendhilfe. Mehr Informationen finden Sie auf
www.kabawil.de
Als gemeinnütziger Verein finanziert sich Kabawil rein aus Spenden und projektbezogenen Zuschüssen. An dieser Stelle möchten wir Sie herzlich einladen, uns bei der Realisierung zukünftiger Projekte mit einer finanziellen Spende zur Seite zu stehen. Für Ihre Spende, die aufgrund unserer Gemeinnützigkeit für Sie absetzbar ist, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus. Vielen Dank.
Commerzbank Düsseldorf IBAN DE94300800000341778500 BIC DRESDEFF300 Stadtsparkasse Düsseldorf IBAN DE58300501101005062730 BIC DUSSDEDDXXX Vereinsregisternummer: VR Düsseldorf 9300