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N r. 4 2011

Ein Projekt des

Infos und Nachrichten vom Medienprojekt Jugendserver-Saar

Lehrer up to date Die Lebenswelt der Jugendlichen den Lehrerinnen und Lehrern nahe bringen, dies hatten sich die drei Schülerinnen der Gesamtschule Bellevue am 17.11.2011 mit ihrem Projekt „Lehrer up to date“ zur Aufgabe gemacht.

sahen sich mit den Themen soziale Netzwerke in Form von Facebook und Youtube, Jugendsprache, Musik der Jugendlichen, Jugendkulturen und PCSpiele konfrontiert. Eliza und Nadine führten die Lehrer durch die Welt von Facebook, in der sie Die Idee des Projektes zielt auf die Verbesserung der Kommu- einen Großteil ihre Freizeit verbringen, sich mit Freunden ausnikation zwischen LehrerInnen und SchülerInnen. Und man kann tauschen und neue Bekanntschaften machen. Sie erklärten, sagen: ihr Projekt war ein voller Erfolg. Die Lehrer waren sichtlich wie man sich einloggt, seine Privatsphäre schützen kann und begeistert und auch beeindruckt von so viel Engagement. Welche Facebook-Kontakte knüpft. Der Begriff „posten“ dürfte jetzt Arbeit bereits im Vorfeld geleistet wurde, zeigte sich im zahlrei- auch den LehrerInnen ein Begriff sein, die nicht auf Facebook chen Erscheinen der insgesamt 15 Teilnehmer. angemeldet sind. Ein Großteil der anwesenden Lehrer ist aber Vertreten waren Betreuer der Nachmittagsbetreuung, Schulsozi- auf Facebook vertreten. Aber sie warfen auch einen kritischen alarbeiter, Lehrer sowie auch die Schulleitung. Mit Esprit und viel Blick auf die Community und erwähnten die Amoklauf-Drohungen Witz moderierten die 14-jährigen Schülerinnen, Elizaveta Kond- für die Gesamtschule Rastbachtal und erklärten die Vorgehensratieva und Nadine Quack durch ihre Themen. Nur zwei der drei weise bei z. B. verleumderischen Kommentaren über Personen. Das Thema Jugendsprache strapazierte die Lachmuskeln. Nachdem die Kurzsätze wie „Gehn wir City“ als Teil der Jugendsprache angeführt wurden, mussten sich die Lehrer einem Vokabeltest unterziehen. Vom Nerd, dem ComputerStreber, über den Blümchenkiller, dem Vegetarier bis zum Hirnpimper, dem Lehrer, wurden den LehrerInnen die Vokabeln der Jugendsprache näher gebracht. Während des Tests hatten es Nadine und Eliza gar nicht so leicht, denn Abschreiben und Schwätzen während des Tests hieß es, zu vermeiden. Einen Spaß, den sich die zwei Schülerinnen nicht nehmen ließen, war das Aufrufen der Lehrer, die sich ihren Test persönlich abholen mussten. Sie kommentierten die Leistungen bei Übergabe der Test mit Sprüchen wie „es wird kein nächstes mal geben bei diesen Leistungen“ oder „dies entspricht nicht deinen Leistungen“. Auch im weiteren Verlauf sorgten beide mit ihrer Rolle als Lehrer für einen hohen Spaßfaktor. Lehrer, die auseinandergesetzt wurden, Fleißbändchen, die Erwähnung fanden und viele typische Schulsituationen wurden von Nadine und Eliza klischeehaft aufgeführt. Dies konnte natürlich auch nur für solch eine heitere und ausgelassene Stimmung sorgen, da die Lehrer sich umgekehrt auch den Spaß nicht nehmen ließen, die Rolle der Schüler einzunehmen und waren hier um keine Ausrede SchülerInnen beaufsichtigen Jugendsprache-Vokabeltest der LehrerInnen bei „Maßregelungen“ verlegen. Unerwähnt bleiben soll hier auch nicht die Improvisation des Themas Schülerinnen des Projektes schlüpften in die Rolle der Lehrer, Jugendkulturen. Alle Beteiligten konnten sich von Improvisatidenn Catharina Zyzik konnte wegen Krankheit nicht anwesend onstalent und der Kunst szenischer Darstellung beider überzeusein. Hätten Eliza und Nadine nicht bei der Präsentation des von gen. So wurden die Unterschiede zwischen Hopper und Rapper, Catharina vorbereiteten Parts, die Jugendkulturen, erwähnt, dass Schikimiki und Style, Emo, Gothics und vielen mehr eindrücklich sie nur improvisieren, ganz ehrlich, es hätte niemand bemerkt! demonstriert. Um Kommentare waren beide nicht verlegen. Die Schülerinnen zeichneten sich durch Professionalität sowie Witz und Pep machte die Veranstaltung aus. Diese Darbietung Spontanität aus und begeisterten alle Beteiligten. Die Lehrer der Welt der Jugendlichen hat ohne Zweifel zur Verbesserung

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Für die Lebenswelt der Jugendlichen fit gemachte LehrerInnen der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern beigetragen. Eliza, Nadine und selbstverständlich auch Catharina Becker, von juz-united, die hier noch einmal ausdrücklich erwähnt sein soll, da sie dieses Projekt mit ins Leben gerufen hat und

maßgeblich am Aufbau und der Umsetzung beteiligt ist, sind ein Beispiel für Schülerengagement, welches hoffentlich viele Nachahmer finden wird. Sowohl finanziell als auch begleitend wurde das Projekt „Lehrer up to date“ von Think Big und dem Projekt-

partner juz-united (Verband der saarländischen Jugendzentren in Selbstverwaltung) unterstützt, gefördert von der deutschen Kinder- und Jugendstiftung und dem Mobilfunkanbieter „O2“. In einer kurzen Pause wurde Kaffee und Kuchen angeboten, was den Beteiligten die Möglichkeit gab, sich im gemütlichen Rahmen mit den Schülerinnen auch über wichtige die Schule betreffenden Themen zu unterhalten. Einmal mehr wurde an diesem Nachmittag die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern verbessert. Brisante Themen des Schulalltags wie Mobbing und Computerspielsucht standen auch mit in der Diskussion. Im Vorfeld und an diesem Nachmittag wurden die Schülerinnen begleitend unterstützt von Maria Süssdorf-Metternich, als Vertreterin von Think Big, Thomas Böhm von juzunited als Projektkoordinator und Catharina Becker von juz-united als Expertin für soziale Medien - unterstützt und gecoacht wurde sie dafür vom Projektteam des Jugendserver-Saar.

JIM-Studie 2011 Jugend, Information, (Multi-) Media

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Das Profil des Jugendserver-Saar hat sich in den letzten Jahren gewandelt, neben der Internetseite ist ein weiterer Arbeitsschwerpunkt hinzugekommen: Medienkompetenz und die Vermittlung dieser. Notwendig wurde dies nicht nur durch Anfragen von Schulen, sondern weil sich auch die Jugendarbeit den neuen digitalen Medien nicht mehr verschließen möchte. Resultat dieses neuen Schwerpunktes ist das Medien- und Sozialkompetenzprojekt „KomComm“ und Vorträge sowie Schulungen zur Nutzung von Facebook, Twitter und Co. für saarländische Jugendverbände. Wie wichtig die Vermittlung von Medienkompetenz ist, zeigt auch das Fazit der vierzehnten JIM-Studie, die im November 2011 erschienen ist. „Der Umgang mit Daten, die Bewertung von Informationen und einen distanzierten Blick auf die Medieninhalte sind auch heutigen Jugendlichen nicht in die Wiege gelegt worden. Eine kritische Begleitung junger Menschen auf diesem Weg durch medienpädagogisch geschulte Pädagogen und informierte Eltern

kann hierbei die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um jungen Menschen zu ermöglichen, die Medienwelt für sich positiv zu nutzen“ (mpfs 2011, S.66).

Die Studie, die jährlich vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) durchgeführt wird, dokumentiert den Medienumgang der 12-19Jährigen


hen eine große Bedeutung zukommt. Auch für junge Menschen spielt das Fernsehen als Informationsquelle eine wichtige Rolle. Nachrichten sind nicht out, auch wenn das manche in der Vergangenheit gerne vermitteln wollten“ erklärte Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation anlässlich der Veröffentlichung der Studie. (mpfs, Pressemitteilung vom 25.11.2011) Der Computer und das Internet sind für Jugendliche nahezu selbstverständlich geworden, denn sie wachsen mit diesem Medium auf. 65 Prozent der befragten Jugendlichen gehen täglich ins Internet, an einem durchschnittlichen Werktag verbringen Jugendliche 134 Minuten im Internet (Fernsehen: 113 Minuten). Jungen

in Deutschland. Etwa 1200 Jugendliche werden für diese repräsentative Untersuchung telefonisch befragt. Im folgenden Artikel werden einige ausgewählte Ergebnisse der Studie vorgestellt. Im Jahr 2011 sind in nahezu allen Haushalten der befragten Jugendlichen Computer, Fernsehen, Internetzugang und Handys vorhanden. So sind auch in fast jedem Haushalt eine Digitalkamera, ein Radio sowie ein MP3-Player verfügbar. Die Jugendlichen selbst besitzen eigene Geräte. So haben 96 Prozent der Jugendlichen ein Handy. Einen eigenen MP3-Player besitzen 82 Prozent und einen eigenen Computer haben 79 Prozent in ihrem Zimmer stehen. Das Bild des immer vor dem Rechner sitzenden Jugendlichen passt jedoch noch immer nicht auf die Jugendlichen, denn sie gehen trotz der guten Ausstattung mit Medien, auch anderen Freizeitmöglichkeiten nach. 84 Prozent der Jugendlichen treffen sich mit Leuten/Freunden, 72 Prozent treiben Sport und 67 Prozent gaben an, dass sie sich „Ausruhen, nichts tun“. Wenn Jugendliche in ihrer Freizeit Medien nutzen, dann benutzen sie vorzugsweise das Handy, welches ständiger Begleiter der Jugendlichen ist (dabei besitzen erst

25 Prozent der befragten Jugendlichen ein Smartphone/iPhone), das Internet oder sehen Fern. „Die Ergebnisse der JIM-Studie belegen, dass auch im Internetzeitalter dem Fernse-

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„Die Studienreihe JIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die Befragung wurden ca.1.200 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren im Frühsommer 2011 telefonisch befragt. Neben Daten zur Internetnutzung enthält die JIM-Studie Angaben zum Freizeitverhalten und Themeninteressen sowie Mediennutzungsdaten zu Fernsehen, Radio, Büchern, Computerspielen und Handy. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) wird getragen von: Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). In Kooperation mit der SWR Medienforschung und in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung, den Landeszentralen für politische Bildung Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, der Stiftung Lesen und der ZMG Zeitungsmarketing Gesellschaft mbH&Co.KG.“ (mpfs, Pressemitteilung zur Jim-Studie 2011 vom 25.11.2011)

sind dabei länger online (140 Minuten) als Mädchen (127 Min). Je nach Alter verändert sich dann die Nutzungszeit: Jüngere 12-13 Jährige verbringen durchschnittlich 80 Minuten im Netz, 14-15 Jährige 168 Minuten und 16-17 Jährige 153 Minuten. Die Studie zeigt auch, dass Jugendliche vorwiegend noch mit dem Computer ins Internet gehen, jedoch hat die mobile Nutzung des Internets durch das Handy zugenommen. Was aber machen die Jugendlichen bevorzugt im Internet? Die meiste Onlinezeit wird für Kommunikation verwendet (44 Prozent), dies beinhaltet den Besuch von Communities und Chats, die Nutzung von Instant-Messengern wie ICQ oder Skype sowie das Versenden von E-Mails. 24 Prozent der Zeit werden zur Unterhaltung genutzt, z.B. Musik hören, Ansehen von Videos und Bildern – 16 Prozent werden für Onlinespiele genutzt und 15 Prozent der Zeit werden für Informationssuche genutzt. Dabei gibt es Unterschiede

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Das Internet ist für Jugendliche vor allen Dingen ein Medium, um zu kommunizieren. Sie tauschen sich online aus, vor allem über communities wie Facebook, schülerVZ oder wer-kennt-wen. Neben der Möglichkeit eigene Statuseinträge zu machen, können über diese Plattformen Nachrichten verschickt werden, es können Bilder eingestellt werden und mit dem internen Chat kann man sich mit Freunden austauschen. Dadurch geht auch die Nutzung der Instant-Messenger zurück: 2010: 63%, 2011: 49%. Jeder zweite Jugendliche loggt sich täglich in seine Community ein, 16 Prozent der täglichen Nutzer sogar über das Handy (vgl. mpfs 2011, S.47). Die Nutzung der Communities ist im Vergleich zur JimStudie 2010 angestiegen, von 71 Prozent auf 78 Prozent. Dabei zeigen sich wieder geschlechtsspezifische Unterschiede, Mädchen sind in mehreren Plattformen vertreten. Jungen meist nur in einer. Facebook ist bei den unter 14 Jährigen noch keine relevante Community, jedoch bei allen über 14-Jährigen derzeit sehr beliebt. Im Schnitt haben die Mädchen dabei ein größeres Netzwerk von Freunden (217 Freunde) als Jungen (196).

Viele Communities sind aufgrund ihres Umgangs mit Daten und der für Nutzer oftmals verwirrenden Privatsphäre-Einstellung immer wieder in der Kritik. Wie sicher sich Jugendliche in ihrer community fühlen und ob sie über die Verwendung ihrer Daten Bescheid wissen, wurde deshalb im Rahmen dieser Studie ebenfalls erhoben. Von den befragten Jugendlichen, die Facebook nutzen, fühlen sich 52 Prozent sicher. Die Jugendlichen sind sich dabei aber auch bewusst, dass die Betreiber Daten weitergeben: 52 Prozent geben an,

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dass sie davon ausgehen, dass ihre Daten weitergegeben werden – allerdings wissen 20 Prozent nicht, ob die Daten weitergegeben werden und was mit ihren Daten passiert. Jugendliche scheinen zu wissen, dass sie Werbekunden sind und ihre Daten dadurch wertvoll sind. Der überwiegende Anteil der Jugendlichen gibt an, Bescheid darüber zu wissen, dass die Seiten über Werbebanner und Sponsoring finanziert werden. Siehe Grafik: „Anahmen über die Finanzierung von onlinecommunities. Die Ergebnisse der Befragung hinsichtlich Daten- und Online-Communities lassen darauf schließen, dass eine Sensibilität hinsichtlich des Umgangs mit Daten bei den Jugendlichen vorhanden ist. 56 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie sich über Datenschutz im Internet gut informiert fühlen.

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zwischen Jungen und Mädchen. Siehe Grafik „Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung.

Jedoch mit zunehmendem Alter suchen sich die Jugendlichen die Informationen nicht mehr bei Eltern oder in der Schule, sondern in den Medien oder im Freundeskreis. Aufschlussreich ist dann auch die Frage nach der Lektüre der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der communities. Die Auswertung zeigt, dass 56 Prozent die AGBs nicht gelesen haben. 44 Prozent der befragten Jugendlichen haben sie gelesen, jedoch hat die Mehrheit die AGBS nur teilweise gelesen bzw. nur überflogen. Die Autoren der Studie schlussfolgern daraus: „Die verpflichtenden Angabe von AGBs allein scheint also nicht geeignet zu sein, die jugendlichen Nutzer aktiv auf ihre Rechte und auf mögliche Gefahren hinzuweisen.“ (mpfs 2011, S. 56) Hinsichtlich dieser Ergebnisse bestünde Handlungsbedarf, denn viele wichtige Nutzungsbedingungen wie z.B. die Weitergabe von Daten und geposteten Inhalten werden somit überlesen. Alle Ergbnisse der JIM-Studie finden sich auf www.mpfs.de Dort kann man sich die Studie komplett im PDF-Format herunterladen oder in gedruckter Form bestellen. Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (Hg.) (2011). Jim-Studie 2011. Jugend, Information, (Multi-Media). Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Forschungsbericht. Stuttgart: November 2011.

Impressum Herausgeber: Jugendserver-Saar Eifelstraße 35 I 66113 Saarbrücken Tel. 0681/7534750 I Fax 0681/63344 email: info@jugendserver-saar.de V.i.S.d.P.: Claudia Eisenstein


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