8er-Rat Freiburg 2015/16

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Der 8er-Rat

Schuljahr 2015/2016


Der 8er-Rat - Was ist das eigentlich?

Der Bildungsplan in Baden-Württemberg beschreibt, dass in der 8. Klasse Themen wie Demokratie und Mitbestimmung im Gemeinwesen unterrichtet werden sollen. Deshalb bilden Freiburger Schülerinnen und Schüler aus den 8. Klassen für ein Jahr den 8er-Rat. Der 8er-Rat soll die Kommunikation zwischen Schule, Verwaltung und Politik ermöglichen und einen Raum für Jugendbeteiligung bieten. Das Jugendbüro ist für die Koordination, Konzeption und Planung des 8er-Rats zuständig und begleitet die SchülerInnen während des Prozesses. In diesem Schuljahr sind dies 68 Schülerinnen und Schüler der Hebelschule, des Kepler-Gymnasiums und der Wentzinger Realschule. Nach zwei gemeinsamen Konferenzen im Dezember habt ihr euch in der Arbeitsgruppenphase intensiv mit den selbst gewählten Themen auseinander gesetzt und ihre Ziele auf deren Umsetzbarkeit geprüft. Dazu fanden monatliche Treffen im Haus der Jugend sowie verschiedene Vor-Ort-Begehungen und Gespräche mit ExpertInnen statt.

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Inhaltsverzeichnis

Die erste und zweite Konferenz.............................. 04 Ein Ballfangzaun für den Bolzplatz in Landwasser......................................... 06 Späterer Schulstart am Morgen.............................. 08 Mehr Sicherheit auf Downhillstrecken................... 10 Ein Gebüsch in der Ferdinand-Weiß-Straße............ 12 Verschönerung des Kepler-Gymnasiums............... 14 Gestärkt im Umgang mit Drogendealern................ 16 Faire Preise in Öffentlichen Verkehrsmitteln......... 18

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Die erste und zweite Konferenz

Wir haben uns zum ersten Mal am 15.11.2015 im Großen Saal des Haus der Jugend getroffen. Alle 68 Schülerinnen und Schüler konnten sich kennenlernen und wir haben darüber gesprochen, was ihr in Freiburg toll findet, was ihr gerne ändern würdet, was euch beschäfftigt und welche Themen ihr vorbereitet habt. Am 4.12.2015 fand bereits die zweite Konferenz statt. Jetzt wurde es ernst, tatsächlich kamen GemeinderätInnen und MitarbeiterInnen der verschiedenen Ämter aus der Verwaltung zu uns zu Besuch. Ihr habt eure Themen mit selbstgestalteten Plakaten vorgestellt und mit den Gästen darüber gesprochen. Wir haben Unterstützer für die Projekte gesucht und stießen auf viel Begeisterung und Interesse von Seiten der Gäste. Vielen Dank an alle Unterstützerinnen und Untestützer des Projekts 8er-Rat für die gute Zusammenarbeit!

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Mit dabei: Richard Miller Achish Kamalanathan Sven BĂźndthner Enrico Baumgarten Eric Staroselskij Muhammed Yali Noel Topic Nico Khrikali Theocharis Topalis Arthur Aichele

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Ein Fangzaun für den Bolzplatz an der Auwaldstraße in Landwasser Im Stadtteil Landwasser gibt es einen vielgenutzen Bolzplatz leider ohne Ballfangzaun. Damit wir Jugendlichen beim Fußballspielen mehr Spaß haben und der Platz sicherer ist benötigt der Platz einen Fangzaun.

Ziel: Ein mindestens 4 Meter hoher Ballfangzaun für den Bolzplatz an der Auwaldstraße in Landwasser Was wir gemacht haben: • • • •

Brief an Oberbürgermeister mit den Ideen und Forderungen E-Mail an Markus Möller vom Garten- und Tiefbauamt Gespräch mit dem Leiter des Haus der Begegnung Mails und Briefe an Bernd Fuchs (Büro des Oberbürgermeisters) • Modellbau des Platzes • Plakate gestaltet

Was soll in Zukunft passieren? Einstellung der Mittel für den Doppelhaushalt 2017/18 Das Thema wird vom Jugendbüro bei Jugendaktionen im Zusammenhang mit dem Beteiligungshaushalt eingebracht.

Wir haben zusammengearbeitet mit: Büro des Oberbürgermeisters Harald Pessentheiner (Leiter des Haus der Begegnung) Markus Möller (Garten- und Tiefbauamt) 7


Mit dabei: Mohammed Whebi Magdalena Goluch Beatriz Del Gatto Laura John lbtissem Chabane Celal Ă–zbalikci Michal Gruntowicz Francisca Pimenta da Rocha

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Späterer Schulstart am Morgen

„Wie sollen wir lernen, wenn wir müde sind?“ Morgens so früh mit dem Unterricht zu beginnen finden wir SchülerInnen nicht richtig und wollen bei den Unterrichtszeiten mitbestimmen. Wir wollten eine Disukussion an den Schulen in Gang bringen, um evtl. den Unterrichtsbeginn am Morgen zu verändern. Was wir gemacht haben: • • • • •

Recherche und Sammlung von Argumenten Gespräch mit einem Schlafforscher der Uni Freiburg Erstellen und Durchführen einer Umfrage an unseren Schulen Auswertung und Besprechung der Ergebnisse Gespräch mit dem Schülerrat Freiburg, um das Thema in andere Schulen zu tragen

Ergebnis: Jeder hat andere Bedürfnisse, was wir fordern ist Gleitzeit an Schulen!

Wir haben zusammengearbeitet mit: Dr. Lukas Frase (Uniklinik Freiburg) Katharina Lang (Schülerrat Freiburg) SMV der Wentzinger Realschule, SMV der Hebelschule 9


Mit dabei: Viviane Kaltenbach Maxim Scharla Mit wem wir zusammengearbeitet haben: • Hannah Roether Mountainbike Freiburg • Andreas Schäfer Städtisches Forstamt

Gemeinderäte bzw. als Vertreterin einer Liste: • Wolf-Dieter Winkler (Freiburg Lebenswert) • Stefan Schillinger (SPD) • Angelina Bühler (UL) • Martin Kotterer (CDU) • Sergio Schmidt (JPG)

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Ein Übungsgelände für Mountainbiker

Was wir gemacht haben: Wir haben uns über Gefahren auf Downhill-Strecken informiert und festgestellt, dass diese nicht nur von Fallen auf den Strecken ausgehen, sondern auch auf zu wenig Übung zurückzuführen sind. Hannah Roether vom Verein Mountainbike Freiburg e.V. hat von Trainingsmöglichkeiten für BikerInnen berichtet und ein Übungsgelände in England vorgestellt. Andreas Schäfer vom städtischen Forstamt hat uns erklärt, wer im Wald für die schon bestehenden Downhill-Strecken zuständig ist und wer in Gemeinderat und Stadtverwaltung wegen der Einrichtung eines Übungsgeländes angesprochen werden sollte. Daraufhin haben wir Gemeinderäte, MountainbikerInnen und Pressevertreter zu einer Testfahrt auf einem Abschnitt des Canadian-Trails im Sternwald eingeladen, um die Notwendigkeit eines Übungsgeländes zu verdeutlichen. Die Testfahrt fand am 23.4.16 mit freundlicher Unterstützung durch den Mountainbike Freiburg e.V. und mit Leihrädern vom Bikefestival Freiburg statt. Die Gemeinderäte wurden gebeten, das Anliegen in den zuständigen Ausschüssen vorzutragen und zu unterstützen. Wir wurden daraufhin eingeladen, unser Projekt im Juni 2016 dem Sportausschuss der Stadt vorzustellen. Was soll in der Zukunft passieren? Der Sportausschuss sollte, gemeinsam mit dem Umweltausschuss, das Forstamt damit beauftragen, die Einrichtung eines Mountainbike-Übungsgelände beim unteren Streckenabschnitt des Canadian-Trails im Stadtwald zu prüfen. In der Folge müsste die Verwaltung Vorschläge zum Platzbedarf, zur Einrichtung, zu den Kosten und für die Zuständigkeit erarbeiten und dem Gemeinderat zur Klärung und Entscheidung vorlegen. 11


Unser Modell eines gelungenen Platzes

Was wir gemacht haben: • Fotodokumentation des Platzes, Erstellung und Durchführung einer Umfrage mit den AnwohnerInnen • Gespräch mit Julia Söhne (Stadträtin SPD Fraktion), die unser Anliegen durch einen Interfraktionellen Antrag in die Verwaltung brachte • Vor-Ort-Begehung mit den Verantwortlichen der Freiburger Stadtbau, der Abfallwirtschaft und verschiedenen Fraktionsmitgliedern • Ideensammlung für die Umgestaltung und Modellerstellung • Formulieren von Wünschen, wie Freiräume nach Jugendinteressen gestaltet werden können Was soll in der Zukunft passieren? Das Jugendbüro nimmt unsere Wünsche mit zu den Veranstaltungen zur Gestaltung des neuen Stadteils Dietenbach. Das Stadtplanungsamt bekommt unserer Ideen zur Verwendung im Perspektivplan und bei der Neugestaltung von Plätzen. Mit wem wir zusammengearbeitet haben: Julia Söhne (SPD), Herr Meyer (Stadtbau Freiburg), Amt für Kinder Jugend und Familie der Stadtverwaltung Freiburg 12


Ein Gebüsch in der Ferdinand-Weiß-Straße

In der Ferdindand-Weiß-Straße gibt es eine große Fläche zwischen Häusern mit einem Gebüsch, das stark vermüllt, schlecht beleuchtet und unserer Meinung nach pure Platzverschwendung ist. Dort fühlt man sich unwohl und wir wollten den Platz gerne verändern.

Idee: Öffentliche Plätze und Freiräume in Wohngebieten sollen so gestaltet werden, dass Jung und Alt sich dort wohlfühlen

Mit dabei: Eron Nishori, Gianluca Ruggiano, Kamel Faour, Almedin Morina, Bruno Saldago, Jonas Kwoßek, Domenico Melluso, Ajdin Rimpapa, Benjamin Bele 13


Was wir gemacht haben: • Eine Umfrage mit Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen geplant und durchgeführt • Eine Fotodokumentation des Schulhauses erstellt • Ein Gespräch mit der Schulleitung geführt und gemeinsame Ideen entwickelt Was soll in Zukunft passieren: • Die SMV soll unser Projekt weiter verfolgen und gemeinsam mit den SchülerInnen sollen Umgestaltungen stattfinden. • Wir wünschen uns, dass, wenn in Freiburg neue Schulen gebaut werden, eine Jugendbeteiligung statfindet.

Mit dabei: Maxi Endriß, Max Klingberg, Lasse Neubrand, Vincent Weigand Hanna Sailer, Kaan Öskaraca, Moritz Becker, Johannes Meiser Joschka Riffel, Lisa Funk, Melanie Wiesler, Julia Sachno, Alice Artyschenko 14


Schulgestaltung nach Schülerinteressen Verschönerung des Kepler-Gymnasiums

Die Schule ist für uns Jugendliche ein Ort, an dem wir sehr viel Zeit verbringen. Wir vom Kepler-Gymnasium kritisieren das Aussehen unseres Schulhauses und ärgern uns darüber, dass der Bau von Architekten und ohne die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern geplant und durchgeführt wurde.

Wir sind der Meinung, dass wir uns in unserer Schule wohlfühlen sollten und wollen mitbestimmen, wie sie gestaltet ist. Mit wem wir zusammengearbeitet haben: SMV des Kepler-Gymnasiums Frau Wodke (Schulleitung Kepler-Gymnasium) 15


Was wir gemacht haben: • Recherche in den Freiburger Zeitungen und im Internet • Sammeln von Fragen zum Thema Drogen und Umgang mit Drogendealern • Treffen mit Hr. Dickerhoff von der Polizei. Entwickeln einer Interviewsituation und eines Rollenspieles. • Kontaktaufnahme zu Schulleitungen zur Durchführung des Projektes Was soll in Zukunft passieren? Ende Juni führen wir das Projekt an der Hebelschule durch. Wir spielen dazu ein Rollenspiel vor und kommen mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Wir interviewen Hr. Dickerhoff vor der Klasse, so dass alle Fragen beantwortet werden. 16


Stärke zeigen im Umgang mit Drogendealern In der Arbeitsgruppe haben wir uns damit beschäfftigt, dass es Orte in der Nähe unserer Schule gibt, wie zum Beispiel der Stühlinger Kirchplatz, an dem wir uns unwohl fühlen und uns um jüngere Kinder sorgen. Dort trifft man häufig Drogendealer an und wird manchmal auch angesprochen oder bedrängt Drogen zu kaufen. Solche Situationen können beängstigend oder gefährlich sein.

Wir haben uns deshalb gefragt, wie man damit umgehen soll, was die richtigen Verhaltensweisen in so einem Fall sind und wie wir Jüngere davor schützen können.

Mit dabei: Marc Schmidt, Mihai Radu, Marijane Petrovic, Rozin Bulut, Elmedina Isufi, Elena Baschnagel Mit wem wir zusammengearbeitet haben: Hr. Dickerhoff (Polizei Freiburg Stühlinger) 17


Mit dabei: Pascal Ristl, Julia Sachno, Naemi Fuchs, Dominik Rademacher, Marco Weber, Carlo Rösler, Lukas Mayer, Laura Wild, Luna Taube, Amar Mbarek, Richard Braun 18

Mit wem wir zusammengearbeitet haben: Herr Guzzoni (Unabhängige Listen), Lukas Mörchen, Sergio Schmidt (Junges Freiburg), Frau Stephan, Herr Hildebrandt (VAG), Herr Ganter (RFV)


Preise für Jugendliche in öffentlichen Verkehrsmitteln in Freiburg Wir wünschen uns gerechte Preise für Jugendliche in den öffentlichen Verkehrsmitteln! Was wir gemacht haben: • Recherche über die Ticketpreise in anderen Städten • Unterschriftensammlung innerhalb der eigenen Schule • Umfrage über die Fahrpreisgestaltung in Freiburg • Vorbereitung des Tram Talks • Telefonat mit Frau Stephan (VAG) • Vorstellung der Themen beim Tram Talk und Diskussion Dies diente als Vorbereitung für einen Tram Talk mit eingeladenen Gästen im Erlebniswagen der VAG, welche am 13.05.16 stattfinden konnte. Während der Straßenbahnfahrt durch Freiburg stellten wir unsere Anliegen Gemeinderäten sowie Zuständigen der VAG und RVF vor und es fand ein reger Austausch statt. Was soll in der Zukunft passieren? Die Schülerregiokarte sollte für alle SchülerInnen gleich erschwinglich sein, so dass Jugendpreise nicht notwendig werden. Das Thema soll von den Fraktionen weiter verfolgt werden.

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Danke für die Projektförderung!

Wir freuen uns über ein erfolgreiches erstes Jahr 8er-Rat mit euch!! Das Team vom Jugenbüro

Ronja Posthoff, Christine Golz, Jürgen Messer Wenn du auch nach dem 8er-Rat noch Lust hast dich in Freiburg zu beteiligen, dann schau doch mal auf www.freiburgxtra.de oder www.wegweiser-jugendbeteiligung.de vorbei. Bei Anliegen und Fragen rund um das Thema Mitbestimmung und kannst dich auch an uns wenden. Wir sind im Jugendbüro im Haus der Jugend, per Mail oder Facebook zu erreichen.

Jugendbüro Freiburg | Uhlandstraße 2 | 79102 Freiburg Tel. 0761-791979-90 | info@jugendbuero.net | www.jugendbuero.net

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