Qualifikationsverfahren Informatiker/in mit kriterienbasierter Beurteilung und PkOrg Kanton Bern

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Leitfaden Qualifikationsverfahren Informatiker/in Teil C

2. Beurteilung durch Experten, Expertinnen und Fachvorgesetzte 2.1 Ausgangslage für die kriteriumsorientierte Bewertung Die Vielfalt der IPA-Arbeiten, die eingereicht werden, lässt eine valide Bewertung mit gleichen Massstäben durch den Fachexperten/die Fachexpertin kaum mehr zu. Die Ansprüche sind – je nach Arbeitsgebiet und Aufgabenstellung – sehr unterschiedlich. Die unterschiedliche Schwerpunktsetzung der Lehrbetriebe in der Ausbildung wie auch die Spezialisierung in manchen Bereichen macht einen strukturierten, vergleichbaren Prüfungsablauf nicht mehr möglich. Es galt, ein System zu finden, das den ursprünglichen Gedanken der IPA – nämlich einer innovativen praxisorientierten Prüfungsform – aufrechterhält, aber die Bewertungen für Fachvorgesetzte und Experten/Expertinnen transparenter macht. Ebenso galt es, sich damit auseinander zu setzen, was gute Leistung in den verschiedenen Arbeitsgebieten bedeutet, beziehungsweise was von einem Absolventen / einer Absolventin dort nach Abschluss der Ausbildung erwartet wird. Es musste also ein Ansatz gefunden werden, der −− eine einigermassen vergleichbare Bewertung durch die Experten und Expertinnen zulässt, −− damit gerechtere Bewertungen ermöglicht, −− für alle Beteiligten transparent ist, −− damit den Absolvierenden angibt, was von ihnen erwartet, gefordert wird, −− weniger Diskussionen für die Notengebung auslöst, −− das Können jedes/r Einzelnen messen lässt, aber nicht so starr ist, dass die IPA ihren handlungsorientierten Ansatz verliert. Der kriteriumsorientierte Ansatz ist die Grundlage für das Arbeiten mit solchen Beurteilungskriterien. Wenn man heute prüft, sollte man sich auch überlegen, wie man die Ergebnisse bewertet. Das ist nicht immer ganz einfach. Manchmal merkt man erst beim Korrigieren oder Bewerten, dass die Prüfung beziehungsweise Aufgabenstellung viel schwieriger war als erwartet. Ein anderes Mal erreichen beinahe alle Absolventen die maximale Punktzahl. Die Frage ist dann oft: «Wie legt man nun am besten den Notenmassstab fest?»

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