IZ Ausgabe Aufbruch 2021 Teil 2

AUFBRUCH 2021 | TEIL 2, 15. Oktober 2020

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Werden Sie zum Klimaschützer!

Klimaschutz muss nicht teuer sein. Wer sich auf die Suche macht, findet an vielen Stellen innovative Konzepte von Vorreitern, die es einfacher machen, eine lebenswerte Welt zu erhalten.

H

and aufs Herz: Haben Sie es vor einigen Jahren sofort ernst genommen, als die ersten Schüler freitags für den Klimaschutz auf die Straße gingen? Damals war doch eher die Frage, ob das alles notorische Schulschwänzer sind. Inzwischen hat Fridays for Future eine weltweite Entwicklung angestoßen, die auch vor Gesetzesänderungen auf europäischer und nationaler Ebene nicht haltmacht.

Ab 2021 kommt in Sachen Klimaschutz einiges auf die Immobilienbranche zu, etwa die ab dem 10. März geltende Pflicht für KVGs und Immobilienfonds offenzulegen, ob sie Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.

Spannend wird zudem, inwieweit ab dem kommenden Jahr bei der CO2Steuer auch Vermieter herangezogen

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werden. Svenja Schulze (SPD), Bundesumweltministerin, hat sich jedenfalls schon für eine mindestens 50%ige Beteiligung stark gemacht.

Wenn es um Klimaschutz in der Immobilienbranche geht, wird meist in den Vordergrund gestellt, welche Kosten dies alles verursacht. Jüngst schätzte das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Untersuchung für Deutsche Wohnen den finanziellen Bedarf, um den Gebäudesektor hierzulande bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu stellen, auf 500 Mrd. Euro. Auf der anderen Seite erzählen Energiedienstleister und Facility-Manager seit Jahren, wie viel Energie und CO2 sich mit geringinvestiven Maßnahmen einsparen lässt, etwa wenn der Betrieb von gebäudetechnischen Anlagen energetisch optimiert wird. Offenbar wird beim Blick aufs große Ganze oft das Kleinteilige vergessen, das in der Summe allerdings einen großen Batzen ausmachen würde.

Der Grundsatz, dass Energieeinsparungen nicht allein mit hohen Kosten möglich sind, wird auch durch die Gespräche belegt, die wir mit verschiedenen Experten für unser zweites Heft der vierteiligen Serie „Aufbruch“ geführt haben. Es widmet sich dem Thema Klima und Ressourcen.

Lars Wiederhold, Chef vom Dienst – Digitales.

Urheber: Christof Mattes

Darin zeigt sich unter anderem, dass Wohnhochhäuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen, in der Miete nicht teurer sein müssen als ihre klassischen Verwandten, dass kostengünstiges und CO2-armes Heizen mit Strom möglich ist und dass sich

Bestandsbauten mit geringem Aufwand seriell energetisch sanieren lassen.

Ebenfalls noch zu wenig im Fokus steht bei der Immobilienbranche und der Politik das CO2, das beim Bau und dem Abbruch von Gebäuden freigesetzt wird. Deshalb haben wir mit dem Erfinder des Prinzips Cradle-to-Cradle gesprochen und werfen einen Blick auf deutsche Projekte, die das Konzept beherzigen, sowie auf die Niederlande, die uns damit zeitlich voraus sind. Lassen Sie sich von Hochhäusern inspirieren, die sich selbst ans die Witterung anpassen, von natürlichen Baustoffen wie z.B. Pilzen oder von ökologisch orientierten Bonussystemen für Manager.

Inspiration zum Klimaschutz sollten auch Panels auf dem kurzfristig abgesagten Expo Real Hybrid Summit bieten. Wenn Sie sich nun die Anreise nach München gespart haben, können Sie dies wenigstens auf Ihrem persönlichen Klimaschutzkonto verbuchen.

Es gilt nicht nur, wie wir jüngst einen Kommentar von LEG-Chef Lars von Lackum betitelten, „Nach Corona ist wieder Klima“, sondern „Klima ist auch mit Corona“.

Ihr Lars Wiederhold, Chef vom Dienst – Digitales, Immobilien Zeitung

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Inhalt KLIMA UND RESSOURCEN Editorial: Werden Sie zum Klimaschützer! ............................................................. 3

JOB UND KARRIERE

„Wir haben kein Effizienzproblem!“

Recruiting klappt nicht rein digital

Facility-Manager werben um Autobauer ........................................................... 28

„Und dann muss einfach gemacht werden“ ........................................................ 8 Große Wohntürme mit kleinem Energiebedarf ............................................................... 8 Klimawandel als Chance ..................................... 10 Die Heizung im Keller hat ausgedient Von Pflanzen und Insekten erobert

Mehr Bonus für grüne Manager

6 Michael Braungart hat das C2C-Konzept mit dem Architekten William McDonough entwickelt.

....... 10

Vertrauen schaffen trotz Distanz ................... 32 Energienutzung größer denken

............. 10

.................... 32

Verwalter im Lokalradio ..................................... 32

Ein Hochhaus, das mitdenkt

Der Kreislauf-Gedanke macht die Runde ...................................................................... 12

EXPO REAL HYBRID SUMMIT 2020

Pilze statt Beton als Baustoff ............................. 14

Neues Leben auf Brachland .............................. 16

14

............................ 16

Quelle: Ilek

............................. 14

Schnell und günstig sanieren ........................... 16

Beim Planen Energie sparen

................... 30

Förderpreis für künftige Immobilienexpertinnen ..................................... 30

Die Städte müssen grüner werden ................ 12

Lasst mehr Luft in die Stadt!

............. 28

Zu wenige Teilnehmer und zu viel Corona .................................................. 34 Hurra! Die EXPO REAL kommt nach Hause! ............................................................................ 36

Unter der Leitung von Werner Sobek wird ein Turm gebaut, der sich an die Witterung anpasst.

Der Platten-Schutt wird zu Wohnraum ..... 22 Grünes und soziales Wohnen .......................... 22 „Bezahlbarer Klimapfad“ .................................... 22

Der Bau lernt von der Natur

MAN SIEHT SICH

Per Simulation zum Energiekonzept

Urheber: ©ICD/ITKE Universität Stuttgart

Die Städte sind in der Pflicht ........................... 22 .......... 24

Mit Nachhaltigkeit Risiken minimieren .... 24 Klima in Zahlen ........................................................ 38

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3-5-1 Konferenz ........................................................ 26 Real Estate Investment Day .............................. 27 Rethinking Real Estate ......................................... 27 Grundsteinlegung FAZ-Tower ........................ 27

Die Universität Stuttgart nimmt Seeigel und Pflanzen als Bauvorbilder.

Impressum Die Reihe „Aufbruch 2021“ wird herausgegeben und verlegt von der IZ Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 34 20, 65024 Wiesbaden, Tel. 06 11-9 73 26-0, Fax 0611-97326-31, E-Mail info@iz.de

Sitz der Gesellschaft: Wiesbaden Verlagsleiter: Jan Mucha Herausgeber: Thomas Porten Chefredakteurin (V.i.S.d.P.): Brigitte Mallmann-Bansa

Redaktion: redaktion@iz.de Alexandra Bertram Peter Dietz Robin Göckes Laura Henkel (Leiterin Digit. Red.) Thorsten Karl Monika Leykam Stefan Merkle Jutta Ochs Anke Pipke (CvD Print) Daniel Rohrig Christine Rose Ulrich Schüppler Christoph von Schwanenflug Volker Thies Harald Thomeczek Lars Wiederhold (CvD Digital)

Freie Mitarbeiter Redaktion: Katja Bühren Friedhelm Feldhaus Gerda Gericke Alexander Heintze Monika Hillemacher Dagmar Lange Martina Vetter Redaktionsassistenz: assistenz@iz.de Kerstin Heinz Alexandra Stiehl Anzeigen: anzeigen@iz.de Thomas Buhlmann Claudia Emrich Karsten Franke Markus Schmidtke Martina Walker

Druck: Presse-Druck- und VerlagsGmbH, Curt-Frenzel-Straße 2, 86167 Augsburg Für Anzeigen und redaktionelle Beiträge einschließlich grafischer oder bildlicher Darstellungen werden Urheberrechte vom Verlag oder den jeweiligen Urhebern in Anspruch genommen.

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwendung von Veröffentlichungen des Verlages nur mit dessen schriftlicher Zustimmung statthaft. Bei Bildern ohne explizite Quellenangabe liegen sämtliche Rechte bei der Immobilien Zeitung. © 2020 für Texte und gestaltete Anzeigen beim Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur unter Quellenangabe und mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

„Wir haben kein Effizienzproblem!“ Materiallager, Luftreiniger, Anbaufläche: Gebäude werden in Zukunft viele Aufgaben haben, sagt Michael Braungart. Quelle: Delta Projektentwicklung & Management

Generation beschleunigt das derzeit sehr. Denn die jungen Leute haben ein leicht gesteigertes Selbstwertgefühl. Die Moral bestimmt nicht mehr ihr Handeln. Es geht ihnen vielmehr darum, etwas Gutes, Sinnvolles zu tun und gesund zu leben – letztendlich also um Qualität.

Wer Cradle to Cradle (C2C) konsequent einsetzt, produziert im Idealfall keinen Müll und nutzt in seinem Umfeld gesunde Materialien. Der Erfinder dieses Von-der-Wiegezur-Wiege-Konzepts, der Chemiker Michael Braungart, glaubt, dass es sich durchsetzt.

Immobilien Zeitung: Herr Braungart, Sie sagen, dass Ameisen mit geschätzt weltweit 10 Billionen Exemplaren eine höhere Biomasse haben als die gesamte Menschheit. Dennoch zerstören Menschen die Umwelt, Ameisen nützen ihr.

Wie schaffen wir es, nützlich zu sein?

Braungart: Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Es setzt voraus, dass wir uns das große Ganze anschauen und dabei fragen, was uns wichtig ist. So können wir Schwerpunkte setzen und diese Dinge konsequent angehen. Es ist also wichtiger, Menschen zu inspirieren, anstatt zu versuchen, gleich alles perfekt zu machen.

IZ: Was genau heißt das für den Bau von Gebäuden?

Braungart: Wir sollten uns zuerst fragen, was richtig ist. Sonst machen wir lediglich das Falsche perfekt. Es sollte also das erste Ziel sein, gesund zu bauen. Dann erst sollte man sich zum Beispiel Gedanken darüber machen, wie ohne fossile Brennstoffe Energie erzeugt und gespeichert werden kann.

IZ: Wie funktioniert das in der Praxis?

Braungart: Wir haben in Muttermilch 2.800 Chemikalien gefunden, ein Viertel davon kommt aus dem Baubereich.

Wenn man etwas dagegen tun möchte, sollte man zum Beispiel ein gesundes Haus bauen, in dem die Luft drinnen besser ist als draußen. Gips ist ein idealer Baustoff. Wenn er so eingesetzt wird, dass er rückbaubar ist, ihm also keine Schadstoffe zugesetzt werden, kann man ihn endlos mit der gleichen Beschaffenheit verwenden. Für Beton gibt es 300 Additive, 100 davon sind so gut, dass er am Ende seiner Nutzungsdauer weiter verwendet werden kann.

IZ: Menschen, die C2C konsequent einsetzen, produzieren also keinen Abfall mehr. Alle eingesetzten Stoffe zirkulieren im biologischen oder technologischen Kreislauf. Was bedeutet das für Gebäude?

Braungart: In Zukunft werden Gebäude zu Materialbanken, das heißt, die eingesetzten Stoffe können am Ende ihrer Nutzungszeit sortenrein getrennt und weiter verwendet werden. Dafür müssen die Nutzungszeiten von einzelnen Materialien genau definiert und dokumentiert werden. Dann ist klar, wann sie wo wieder zur Verfügung stehen.

IZ: Wie genau muss man sich das vorstellen?

Braungart: Man muss die Geschäftsmodelle anpassen. Es ist unsinnig, zum Beispiel in wertvolle Metalle zu investieren und sie irgendwo einzuschließen. Gebäude können Materiallager sein. Nehmen wir zum Beispiel Fenster: Niemand benötigt die Materialien, sondern lediglich 20 Jahre Schutz und Durchsicht.

Dafür zahlen die Bewohner einen Zins.

Das im Fenster verbaute Material gehört aber weiter dem Fensterbauer, der es am Ende einer genau definierten Nutzungszeit wieder ausbaut und ersetzt.

IZ: Welche Vorteile hat das?

Braungart: Wenn man zum Beispiel keinen Teppich, sondern für zehn Jahre eine Fußboden-Verpackungslösung kauft, die der Hersteller am Ende der Nutzungsdauer wieder zurücknimmt und aus den eingesetzten Materialien wieder einen neuen Teppich erstellt, bleibt ein Materialwert erhalten. Deshalb bekommt man nicht das günstigste Produkt angeboten, sondern das qualitativ beste.

IZ: Wird das Bauen nach C2C-Kriterien dadurch am Ende günstiger?

Braungart: Ja. Ein Gebäude wird tatsächlich günstiger, weil man die Materialien jemand anderem überlassen

Michael Braungart hat das C2CKonzept mit dem Architekten William McDonough entwickelt.

kann und nur für deren Nutzung zahlt.

Werden sie nach 30 Jahren geerntet, bleibt ein Wert erhalten. Außerdem werden schönere und bessere Materialien eingesetzt. Es ist mittlerweile auch möglich, diese Bauweise bei der Bewertung zu berücksichtigen. Ärgerlich ist, dass viele, die C2C machen, einen ÖkoZuschlag erheben. Das ist nicht gerechtfertigt.

IZ: Werden sich durch den konsequenten Einsatz von C2C-Produkten die Architektur und Funktion von Gebäuden verändern?

Braungart: Häuser werden in der Zukunft viel mehr Funktionen übernehmen, als einfach nur Kästen zu sein.

Bepflanzte Fassaden können zum Beispiel wie Bäume die Luft reinigen und die Artenvielfalt begünstigen. An Gebäuden können Nahrungsmittel oder Biotreibstoffe angebaut werden. Auf 1 ha Fassadenfläche angebaute Algen produzieren so viel Eiweiß wie Mais auf 80 ha Bodenfläche.

IZ: Warum sind Sie sich so sicher, dass aus Gebäuden in den nächsten Jahrzehnten multifunktionale, gesunde Materiallager werden?

Braungart: Die Menschen wollen in gesunden Gebäuden leben. Die Selfie-

IZ: Beschleunigt die Klimadebatte das Bauen nach C2C-Kriterien?

Braungart: Nein. Denn die hat zur Folge, dass im Baubereich immer mehr Dämmstoffe eingesetzt werden, um Energie zu sparen. Dadurch, dass die Häuser immer dichter werden, wird die Luft drinnen aber immer schlechter.

Man macht also das Falsche immer perfekter. Die Menschen müssen begreifen, dass wir ein Materialproblem und kein Effizienzproblem haben! Ein Kirschbaum ist nicht effizient. Er produziert viel mehr Blüten, als anschließend Kirschen entstehen. Aber die herabgefallenen Blüten werden, ebenso wie die Blätter und Früchte, wieder zu Nährstoffen, die der Baum benötigt. Bei C2C geht es also nicht um Verzicht, sondern um den endlosen Einsatz von Materialien, die in der Biosphäre oder der Technosphäre zirkulieren. Dann können wir auch verschwenderisch damit umgehen, ohne der Umwelt zu schaden. Begreift man den Menschen als Chance und nicht als Belastung, dann wird sein Fußabdruck zu einem Feuchtgebiet.

IZ: Wann wird sich C2C durchgesetzt haben?

Braungart: Wir haben mittlerweile 11.000 zertifizierte Cradle-to-CradleProdukte. Wenn es mit dieser Beschleunigung weitergeht, dann ist 2050 alles C2C. Da der Baubereich etwa die Hälfte aller Abfälle beiträgt, wird sich auch dort viel tun.

IZ: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Katja Bühren.

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

„Und dann muss einfach gemacht werden“ Als der Passivhaus-Pionier Wolfgang Feist vor 30 Jahren das erste Gebäude dieser Art baute, galt er manchem als Spinner. Mittlerweile schreibt die EU-Kommission im Neubau „nearly zero-energy buildings“ vor. Welche Spinnerei könnte in 30 Jahren Standard sein?

Immobilien Zeitung: Welches Gebäudeenergie-Thema gilt heute als Spinnerei, bald aber womöglich nicht mehr?

Wolfgang Feist: Wissenschaftler wie ich denken nicht permanent darüber nach, etwas völlig Neues zu erfinden. Wir versuchen vielmehr, Lösungen für Probleme zu entwickeln. Und das Problem heißt nach wie vor: Nachhaltigkeit. Das Passivhaus ist darauf eine Antwort – und, soweit ich sehe, die beste, die wir bisher haben. Manchem mag es aber noch wie Zukunftsmusik klingen, dass wir bei der Gebäudeenergie fast komplett auf grünen Strom umstellen werden.

IZ: Wann wird das geschehen sein?

Feist: In 30, maximal 50 Jahren.

IZ: Wie ist das zu schaffen bei dem hohen Energieverbrauch im Gebäudesektor?

Feist: Auf Strom umzustellen, funktioniert nicht, wenn der Wärmebedarf der Gebäude so hoch bleibt, wie er jetzt ist.

Wenn wir aber im Neubau auf Passivhausstandard gehen und den Bestand mit Passivhaus-Komponenten auf einen Heizwärmebedarf von 25 kWh/m2 im Jahr bekommen, sinkt der Wärmebedarf auf weniger als ein Viertel. Dann lässt sich mit kleinen, kostengünstigen Wärmepumpen völlig problemlos heizen – und auch kühlen, was im Sommer immer wichtiger wird. Die Energieversorgung ist dann weitgehend mit Fotovoltaikanlagen auf Dächern und über einigen Straßen sowie einem vertretbaren Windkraftausbau zu gewährleisten. Weitgehend über das vorhandene Stromnetz. Und zu bezahlbaren Kosten.

Wolfgang Feist, Bauphysiker und Gründer des Passivhaus Instituts.

Quelle: Passivhaus Institut, Urheber: Peter Cook

IZ: Neubauten will die EU künftig als Niedrigstenergiehäuser errichtet sehen.

In Deutschland wurde die Energieeinsparverordnung jedoch nicht verschärft.

Feist: Von nahe Null ist die EnEV sehr weit entfernt. Das ist, wie mit einem Heißluftballon zum Mond fliegen zu wollen.

IZ: Der Wohnungswirtschaft zufolge kollidiert Klimaschutz mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten. Wie viel teurer kommen ein Passivhaus-Neubau und die Sanierung?

Feist: Im Bestand hängt es vom Gesamtumfang der Sanierung ab. Mit Passivhaus-Komponenten zu sanieren, erhöht die Wirtschaftlichkeit von baulichen Maßnahmen aber regelmäßig. Der Bau eines Mehrfamilienhauses kostet im Vergleich zur gültigen Energieeinsparverordnung etwa 3% bis 5% mehr. Die langfristig massiven Einsparungen und die Fördermittel berücksichtigt, geht es ohne besonders hohe Zusatzkosten.

IZ: Warum wird es dann kaum gemacht?

Feist: Es braucht ein paar mehr Kenntnisse bei den Verantwortlichen. Und dann muss eben einfach gemacht werden. Dass das erfolgreich geht, kann man an der Bahnstadt Heidelberg, dem Energiekonzept Innsbruck oder dem Land Luxemburg sehen, das einen verbindlichen Passivhaus-Standard hat.

IZ: Wenn in spätestens 50 Jahren auf erneuerbare Energien umgestellt sein soll, dann müsste bis dahin auch der Gebäudesektor umgekrempelt sein.

Feist: Mit dem European Green Deal der EU-Kommission beginnt das bereits.

Und es wird auch funktionieren.

IZ: Herr Feist, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christine Rose.

Große Wohntürme mit kleinem Energiebedarf Catella-Fonds investieren in Wohntürme, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen.

Die Mieten sind dennoch vergleichbar mit denen anderer Neubauten.

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ie EU-Kommission hat klargemacht, wohin die Reise geht: Europa soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Doch während mancher

jetzt die Koffer packt, stellen Catella und Elithis ihr Gepäck schon am Ziel ab. Der Investmentmanager und die französische Bauingenieurfirma haben sich zusammengetan, um in zentralen Lagen europäischer Städte Wohntürme zu errichten, die rechnerisch mehr Energie produzieren, als Mieter verbrauchen.

Elithis hat das mit dem Anfang 2018 eingeweihten Danube Tower in Straßburg bewiesen. Danach gab Catella Residential Investment Management (Crim) bekannt, dass Fonds bis zum Jahr 2030 den Bau von 100 dieser Plusenergie-Hochhäuser mit Eigenkapital finanzieren wollen. Gerechnet wird mit etwa 2 Mrd. Euro Investmentvolumen.

Zwei Türme in Frankreich, genauer: in St. Etienne und in Dijon, sind bislang

Der Wohnturm in St. Etienne wird insgesamt 5.000 m2 umfassen.

Urheber: PPX Architectes

im Bau. Der Turm in St. Etienne wird Teil des Catella European Residential III, der in Dijon geht an ein süddeutsches Versorgungswerk. Fest steht bislang, dass im kommenden Jahr fünf weitere Gebäude in Frankreich, darunter in Bordeaux und Nancy, finanziert werden. „Wir haben viele nachhaltig investierende Anleger, aber kaum Angebot.

Denn beim Gedanken an Wohntürme und Umweltschutz schwingt immer mit: teuer!“, sagt Crim-Geschäftsführer Michael Fink. „Aber es kostet nicht mehr.“ Und das erklärt er so: Der Energiebedarf wird durch Konstruktion und Ausstattung gedrückt. Dazu gehört u.a., ordentlich zu dämmen, Fotovoltaik-Panele in Fassade und Dach zu integrieren und die Abwasserwärme zu nutzen. Die Wohntürme seien, je nach Grundstückspreisen, für einen Ankaufspreis von etwa 3.500 Euro/m2 zu errichten. Gespart wird u.a. an den Kosten für das Grundstück, das nur ein paar

Hundert Quadratmeter misst, und durch Verzicht auf Wohnungsbalkone.

Am Ende komme man auf eine Kaltmiete von 11 Euro/m2. Der Endenergiebedarf für das Gebäude in Straßburg wird auf 29 kWh/m2 im Jahr beziffert, der Primärenergiebedarf aufgrund der Stromproduktion auf minus 10 kWh/m2.

Mieter sparen also oder kommen auf null.

Als großen Pluspunkt bezeichnet Fink überdies die Wandlungsfähigkeit der Wohntürme. Sie zu Hotel- oder Bürobauten umzumodeln, ist ihm zufolge „mit begrenztem Aufwand“ möglich – unter anderem weil das gesamte Leitungssystem in doppelten Fußböden verlegt sei, Wände also gut versetzt werden könnten. „Das macht Gebäude resilienter. Sie müssen nicht zerstört und ersetzt werden“, sagt er. Damit verringert sich neben der CO2-Belastung auch das Investitionsrisiko für Investoren.

Christine Rose

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Klimawandel als Chance

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Der Klimawandel hält neben Risiken auch Chancen für die Immobilienbranche bereit. Davon ist das Competence Center Process Management Real Estate (CC PMRE) überzeugt.

Häufiges Hochwasser erfordert ein Umdenken bei Gebäude- und Stadtplanern.

Quelle: Pixabay, Urheber: Hermann Traub

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I

mmobilieneigentümer sollten jetzt damit anfangen, ihre Gebäude klimafreundlich umzugestalten“, betont Marion Peyinghaus, Geschäftsführerin des CC PMRE. Es könne sonst sein, dass sie in einigen Jahren nicht mehr an den Käufer zu bringen sind.

Dem Klimawandel geschuldete Ereignisse wie extreme Hitze, Erdrutsche und Starkregen würden Gebäuden in der Zukunft immer häufiger zu Leibe

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rücken, was z.B. auch von Versicherungen bei ihren Prämien berücksichtigt werde. Dazu kämen der steigende gesellschaftliche Druck und regulatorische Zwänge, etwa durch die CO2-Steuer ab dem kommenden Jahr.

Doch CC PMRE will die Chancen für Projektentwickler hervorheben, die die Klimaresilienz von Gebäuden und Standorten berücksichtigen. Ein Beispiel dafür sieht Peyinghaus in dezen-

Die Heizung im Keller hat ausgedient

tralen „Urban Villages“, die abseits der klimaanfälligen Innenstädte Arbeiten und Wohnen verbinden. Derartige Quartiere seien in den Metropolen Shanghai, Hongkong und Singapur anzutreffen.

Lars Wiederhold ........................................................................................................................................................

Zu diesem Thesen läuft bis zum 22. Oktober unter www.ccpmre.de eine Umfrage unter Immobilienakteuren und Studenten.

Von Pflanzen und Insekten erobert

Moderne Heiztechnik spart Geld und Energie. Doch es geht auch ohne Heizkessel, Rohre und Pumpen. Elektrische Systeme vermeiden kurzfristig Kosten und langfristig Ärger, ist Timo Leukefeld überzeugt. Pilotprojekte sollen das beweisen.

W

enn Timo Leukefeld an die übliche technische Ausstattung eines Mehrfamilienhauses denkt, schüttelt er den Kopf. „Da werden inzwischen für Heizung und Warmwasser ja ganze Technikparks verbaut“, kritisiert er.

Diese Technik koste nicht nur bei der Anschaffung Geld, sondern auch beim Unterhalt. „Und die Technik hält nicht mehr so lange wie früher – Stichwort Sollbruchstellen“, gibt er zu bedenken.

Dass es auch anders gehen kann, will Leukefeld mit dem Autarkie-Team, einem Zusammenschluss aus einem Architekturbüro, einem Projektentwickler und Leukefelds Ingenieurbüro, beweisen. Bei den Projekten, die sein Team umsetzt, übt es sich im radikalen Verzicht bei der üblichen Technik. Konkret heißt das etwa Infrarotheizung und elektrische Warmwasserbereitung statt Pumpen, Rohren und Heizkessel. „Ich bin kein Gegner von moderner Technik.

Aber auch im Hinblick auf den kommenden Fachkräftemangel bei Heizung

und Sanitär müssen wir hin zu wartungsfreien Systemen“, glaubt er.

Wie solche Systeme funktionieren können, demonstrieren Leukefeld und seine Mitstreiter seit einigen Jahren in diversen Pilotprojekten. „Die Heizkosten in einem Einfamilienhaus erhöhen sich durch den zusätzlichen Stromverbrauch. Wenn wir da 700 Euro im Jahr mit herkömmlichen Systemen ansetzen, kommen wir bei einem unserer wartungsfreien Systeme bei etwa 1.100 Euro im Jahr raus“, sagt Leukefeld. Dafür seien aber die ursprünglichen Investitionskosten auch sehr viel geringer. „Das können dann statt 35.000 Euro für ein Komplettpaket schnell nur rund 6.000 bis 9.000 Euro sein.“ In jüngster Zeit gingen bei ihm und seinem Team immer mehr Anfragen für Neubauprojekte ein. „Am Thema Altbausanierung sind wir auch dran. Aber da gibt der Markt noch keine wirtschaftlich tragfähigen Lösungen her“, bedauert Leukefeld.

Robin Göckes

Die begrünten Hochhäuser in Chengdu, China.

Quelle: imago images, Urheber: VCG

Das Wohnprojekt Qiyi Garden City sollte eine grüne Oase in der chinesischen Millionenstadt Chengdu werden und beim Smog-Problem helfen. 2019 stellte das Architectural Design and Research Institute of Tsinghua University die Waldstadt mit acht Hochhäusern und 826 Wohnungen fertig, wobei jede der Wohneinheiten einen eigenen, mit Pflanzen befüllten Balkon hat. Die Wohnungen der Waldstadt sind laut Medienberichten alle verkauft, doch kaum jemand ist bisher eingezogen. Statt den Bewohnern hat das Grün zahlreiche Insekten angezogen. Die Pflanzen haben die vernachlässigten Balkone fast komplett verschluckt und aus dem vertikalen Wald ist ein vertikaler Dschungel geworden.

Alexandra Bertram

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Die Städte müssen grüner werden 2050 herrscht in München ungefähr ein Klima wie heute in Mailand, in Berlin eines wie in Australiens Hauptstadt Canberra. Vorbereitet sind die Städte darauf nicht.

Begrünten Fassaden und Dächern gehört die Zukunft. Quelle: stock.adobe.com, Urheber: pierluigipalazzi

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twa 70% der CO2-Emissionen weltweit kommen aus den Städten“, sagt Barbara Possinke, geschäftsführende Gesellschafterin bei RKW Architektur +. Verursacht wird das vor allem durch Bau, Mobilität und Energieverbrauch. Bis 2050 werde die Zahl der in Städten lebenden Menschen von 3,5 Mrd. auf 7,5 Mrd. steigen – gleichzeitig soll das Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht werden, dass die Metropolen bis dahin CO2-neutral sind. „Eigentlich dürfte man überhaupt nicht mehr bauen und konsumieren“, kommentiert Possinke die Zahlen.

Das ist unmöglich. Deshalb gehe es bei der Planung von Gebäuden um Flächenoptimierung. Und darum, nachhal-

tige Baustoffe einzusetzen. Eines der Probleme, die dabei entstehen: „Es gibt keinen zentralen Baustoffkatalog dafür.“ Mit großem Aufwand werde derzeit recherchiert, welche Materialien in Produktion, Betrieb und Rückbau möglichst CO2-neutral sind. Ohnehin sei es heutzutage allein „der gute Wille“ des Auftraggebers, ein nachhaltiges Gebäude zu bauen. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten jetzt aber harte ökologische Grenzen für alle Lebensbereiche, ähnlich wie Tarifverträge, gezogen werden, sagt die Architektin. Das betreffe auch die Immobilienwirtschaft. Schnell und günstig bauen und dann den Exit suchen – diese Art, Rendite zu erzielen, „ist nicht nachhaltig“.

Gleichzeitig müssen sich Städte auf Veränderungen als Folge des Klimawandels einstellen. Es wird „eine der zentralen Herausforderungen sein, die sich verändernden Klimazonen und Extremwetterereignisse schon heute in die Planung mit einfließen zu lassen“, sagt Jürgen Utz, Abteilungsleiter der DGNB-Akademie. Viele Themen seien nur auf Ebene der Stadt und der Quartiere zu lösen. Aber auch die Architektur von Gebäuden leiste ihren Beitrag.

Dafür sei jegliche Form von Verschattung wichtig, so Utz. Fassaden, die aktiv Verdunstung erzeugen können, sei es durch Technik oder mithilfe von Pflanzen, spielten zudem eine Rolle. So sei zum Beispiel zu erwarten, dass

immer mehr Dächer und Fassaden begrünt werden. Neben weiteren Vorteilen könnte bei Starkregen die Pufferfunktion von Grünflächen ein elementarer Teil der Vorsorgeinfrastruktur von Kommunen werden. Dort, wo es Menschen, Flora und Fauna nicht stört, könnten (weiße) Flächen mit einem hohen Rückstrahlpotenzial entstehen.

Architektonische Elemente wie Arkaden, wechselseitige Verschattung, natürliche Kamineffekte, Planung der Fensteranteile und Öffnungen an den Fassaden gemäß der Klimazone und des Standorts seien weitere Möglichkeiten, um zu verhindern, dass sich Hitze in den Städten staut. „Im Idealfall fangen wir an, die Pro-Kopf-Fläche zu reduzieren und über kontrolliertes Management von Wasser und Grün die Gebäude besser im Klima zu stabilisieren.“ Es sei auch nicht auszuschließen, dass dafür kontrollierter Rückbau erfolgen müsse.

Weit in die Zukunft gedacht kann es sein, dass „jedes Wohngebäude einen besonderen Raum bekommt, um im Sommer noch eine Erholung im Schlaf zu ermöglichen“. Typologien könnten auch vertikal ausgerichtet sein – „alle schlafen im kühlen Keller und die sonstigen Nutzungen verteilen sich auf die anderen Geschosse, durchbrochen von Kühl- und Kaminzonen“. Ebenso sei es denkbar, über manche Flächen Ebenen einzuziehen, um die Quartiere darunter zu verschatten.

Katja Bühren

Der Kreislauf-Gedanke macht die Runde In den Niederlanden soll die Kreislaufwirtschaft ab 2050 die Regel sein. Deutschland ist bei der Verfolgung dieses Ziels deutlich träger, aber auch gründlicher.

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ie Niederländer haben den Ruf experimentierfreudig und unbefangen zu sein, wenn es darum geht, etwas Neues umzusetzen. Dazu passt, dass die Region Venlo – nach eigenen Angaben – die erste weltweit war, die das Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C) eingeführt hat. Das heißt: Verwaltung, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und somit auch Bürger sollen, wenn und wo möglich, gesunde Materialien und Produkte einsetzen, die in einem technischen oder biologischen Kreislauf bleiben. So entsteht im Idealfall kein Abfall mehr und es kommen Produkte zum Einsatz, die Menschen wie Umwelt nicht schaden.

In Venlo ist seit 2016 der Bau eines Bürgerbüros nach diesen Von-derWiege-zur-Wiege-Kriterien abgeschlossen. Weitere Bauprojekte folgten, zudem genehmigt die Stadt bevorzugt (Um-)Bauvorhaben, die das Konzept berücksichtigen. Auch der niederländi-

sche Projektentwickler Delta Development mit Dependance in Deutschland hat sich der C2C-Idee verschrieben und entwickelt seit Jahren Projekte, bei denen das Konzept möglichst umfangreich zum Einsatz kommt. Neben einigen in den Niederlanden, darunter der Businesspark 20/20, gehört das Bürogebäude Pulse Berlin mit rund 12.000 m2 Mietfläche dazu, das derzeit in der Nähe des Potsdamer Platzes entsteht.

Die Niederlande haben den Kreislaufgedanken viel früher implementiert, sagt Peter Mösle, Partner bei Drees & Sommer und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Epea, das alle Industriebranchen bei der Einführung von C2C-Projekten unterstützt. Aber

Das Wohnhochhaus Moringa soll nach dem C2C-Konzept entstehen.

Quelle: Landmarken AG

Deutschland hole rasant auf und setze das Konzept auch gründlicher um.

Ähnlich wie in Venlo will die badenwürttembergische Gemeinde Straubenhardt als Modellgemeinde C2C-Projekte angehen – unter anderem baut sie ein Feuerwehrhaus nach dem Konzept.

Auch andernorts ist, wenngleich nicht von staatlicher Seite mit konkret definierten Zielen verbunden, der Kreislaufgedanke auf dem Vormarsch: So entsteht zum Beispiel in Hamburg das Wohngebäude Moringa nach C2C-Prinzipien.

Dessen Projektentwickler Landmarken setzt insgesamt einen stärkeren Fokus auf die Idee der Wiederverwertung und bündelt entsprechende Projekte in der Tochtergesellschaft Moringa.

Die Stadt Mönchengladbach will sich für den Neubau des Technischen Rathauses Venlo als Vorbild nehmen. In Düsseldorf starteten vor Kurzem die Bauarbeiten für das Interboden-Projekt The Cradle. Wie der Name schon sagt, spielt dort der C2C-Gedanke ebenfalls eine große Rolle.

Katja Bühren

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Ein Hochhaus, das mitdenkt Den Material- und Energieverbrauch senken, den Nutzungskomfort erhalten. Wie das geht, will das weltweit erste adaptive Hochhaus beweisen.

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tarker Wind oder Erdbeben? Für dieses Gebäude kein Problem!

Denn eine eingebaute Aktorik, eine Art künstliche Muskulatur, die u.a. ein Verformen des Tragwerks ermöglicht, hält dagegen. Das sogenannte Demonstrator-Hochhaus kann aktiv und unmittelbar auf Einflüsse von außen reagieren und z.B. Schwingungen entgegenwirken. Der Demonstrator mit einer Größe von 20 m x 27 m und einer Höhe von 37 m auf dem Gelände der Universität Stuttgart soll sich von Jahr zu Jahr weiterentwickeln und zu einer Landmarke auf dem Campus Vaihingen werden. Bei Fertigstellung wird er die größte adaptive Struktur und das erste adaptive Gebäude der Welt sein. Entwickelt hat das Haus mit den sich anpassenden Elementen in tragenden Konstruktionen, Fassaden und Innenausbauten ein Sonderforschungsbereich.

Vierzehn Institute der Universität Stuttgart sowie drei außeruniversitäre Forschungseinrichtungen gehen gemeinsam der Frage nach, wie angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung

und schrumpfender Ressourcen künftig mehr Wohnraum mit weniger Materialund Energieaufwand geschaffen werden kann. Federführend ist das Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (Ilek) unter der Leitung von Werner Sobek. Sein Ziel ist es, fachübergreifend Bauformen zu entwickeln, die dauerhaft, zuverlässig, recycelbar und umweltverträglich sind.

Der schlanke Turm mit einer Grundfläche von etwa 5 m x 5 m wird in Leichtbauweise konstruiert und damit einer drastischen Senkung des Ressourcenverbrauchs gerecht. Durch die Differentialbauweise, bei der die Bauteile nur punktuell miteinander verbunden werden, können alle Elemente nach dem Überschreiten ihrer Lebensdauer sortenrein getrennt und recycelt werden. Am puristischen Experimentalbau, dessen vertikale Erschließung über einen externen Treppenturm erfolgt, werden nicht nur tragwerkstechnische Aspekte getestet, sondern auch Fassadensysteme. Im Bereich der Hüllsysteme und Innenausbauten werden vor allem adaptive akustische, gebäudeklimatische und lichttechnische Eigenschaften untersucht.

Das Gebäude ist in seinem Inneren beliebig unterteilbar.

Dagmar Lange

Ab November können verschiedene Fassadenoptionen getestet werden. Quelle: Ilek

Pilze statt Beton als Baustoff Lasst mehr Luft in die Stadt!

Weltweit wird an dem Baustoff Pilze geforscht. Er soll die nachwachsende und ökologische Alternative zu Beton werden.

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enau gesagt geht es um die fadenförmigen Zellen eines Pilzes (Pilzmycel) und nicht die sichtbaren Fruchtkörper. Pilzsporen werden mit biologischen Abfallprodukten, etwa der Landwirtschaft, und Wasser gemischt, es bilden sich sofort kleine Fäden. Diese Fäden durchwachsen das Material, bis daraus nach einigen Tagen ein festerer Stoff entsteht. Durch Erwärmen wird diesem Wasser entzogen. Der Pilzorganismus stirbt ab und übrig bleibt eine kompakte Struktur, die zu Bausteinen oder Dämmstoff verarbeitet werden kann.

In Deutschland forscht am Pilz das Karlsruher Institut für Technologie,

Fachgebiet Nachhaltiges Bauen und hat sich in einer Reihe von Publikationen damit befasst. Mit dem Thema setzen sich auch Wissenschaftler in Zürich sowie in asiatischen Ländern auseinander, unter anderem in Indonesien. Einige Fragen sind aber für die Forscher und Entwickler noch nicht ganz geklärt: Wie stabil kann eine Pilzwand werden? Und wie wird sie wetterfest mit biologisch abbaubaren Mitteln? Grundsätzlich aufzuhalten ist der Baustoff Pilze aber nicht mehr, sagen die Experten weltweit.

Sand, Mineralien, Metalle – viele Rohstoffe für das Bauen werden knapp.

Deshalb entwickeln immer mehr Wissenschaftler innovative „grüne“ Baustoffe, beispielsweise aus Algen, Bakterien oder eben Pilzen. Der Rohstoff Myzelium wächst schnell nach und ist für diverse Bauelemente nutzbar. Werden die errichteten Gebäude nicht mehr gebraucht, können die Elemente dann vollständig kompostiert werden. Auch das Nachzüchten ist schnell und klimaschonend. Dieser geschlossene Kreislauf ist das Ziel der sogenannten Bioökonomie, die einmal das Bauen der Zukunft bestimmen soll.

Jutta Ochs

Bauen der Zukunft geht mit Pilzen.

Quelle: imago images, Urheberin: Petra Schneider

Der Klimawandel verändert die Vorzeichen beim Städtebau.

Das BBSR sagt in einem Positionspapier, welche Maßnahmen den größten Nutzen haben dürften – und welche schaden.

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rojektentwickler und Quartiersplaner werden künftig nicht darum herumkommen, sich in den Grundzügen ihrer Arbeit immer öfter auch mit den Anforderungen eines klimaresilienten Städtebaus auseinanderzusetzen.

Und zwar ganz besonders innerhalb der attraktiven Metropolen. Denn Starkregen und Hitzetage werden nach allgemeiner wissenschaftlicher Auffassung mit dem fortschreitenden Klimawandel vor allem im innerstädtischen Raum zu größeren Risiken. „Immer mehr Kommunalverwaltungen entwickeln deshalb Gefahren- und Risikokarten“, stellt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fest. Es gibt zugleich einen Ausblick darauf, wie sich die gebaute Umwelt in Anpassung an neue Klimaerfordernisse verändern könnte.

Auswirkungen dürfte es etwa auf die Ausrichtung der Gebäudelängsachsen haben. Werden die so konzipiert, dass der freie Luftaustausch zwischen Innenstadtbezirken und dem Stadtrand nicht noch zusätzlich behindert wird, könne

dies positiv auf die Hitzebelastung in dicht bebauten Gebieten wirken, schreibt das BBSR Papier mit dem Namen „Wie sich Städte anpassen können“. Zudem könnten Dach- und Fassadenbegrünungen in der Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen, als dies derzeit der Fall ist. „Über die Pflanzen verdunstet Feuchtigkeit – das kühlt insbesondere nachts die Luft.“ Darüber hinaus plädiert das BBSR etwa dafür, auch bei Entscheidungen zur Nachverdichtung einzelner Gebiete dem Klimawandel Rechnung zu tragen. „Blockinnenbereiche wie Innenhöfe gehören zu den klassischen Flächen für die Nachverdichtung. Gleichwohl bergen gerade Neubauten in diesen Bereichen das Risiko negativer Folgen für das Stadtklima. Denn Innenhöfe sind häufig grüne Oasen innerhalb stark bebauter Quartiere. Sie sollten daher – wenn überhaupt – nur behutsam bebaut werden“, mahnt das Institut. Ebenso kritisch sieht es die Bebauung von freien Flächen am Stadtrand.

Mit dem Verzicht auf die Nachverdichtung in Innenhöfen gingen viele bauliche Potenziale verloren, die ansonsten für zusätzlichen Wohnraum in den besonders gefragten Ballungsgebieten sorgen könnten. Möglichkeiten zum Neubau sieht das BBSR dennoch. „Als Ansätze für eine Bebauung, die sich nur wenig auf das Stadtklima auswirkt, eignen sich zum Beispiel eine Aufstockung, ein Anbau oder eine Blockrandschließung.“ Robin Göckes

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Exklusives Ensemble am Prachtboulevard.

Wo einst das luxuriöseste Kino der Gründerzeit stand, entsteht das neue Gloria Berlin.

„Wir bauen an einem sehr exponierten Standort in der Hauptstadt – diesem hohen Anspruch werden wir gerecht“, kommentiert Peter Knopf, Geschäftsführer der CENTRUMProjektentwicklung, das neue Geschäftshaus-Ensemble am Kurfürstendamm. Bestehend aus zwei Neubauten und einem historischen Gebäude, wird das Trio mit einer gelungenen Verbindung von Tradition und Moderne die Revitalisierung der beliebten Einkaufsmeile weiter vorantreiben.

Finanziert wird das Bauvorhaben von einem ebenfalls traditionsrei-

chen Haus, das 2018 sein 200-jähriges Jubiläum feierte: der Berliner Sparkasse. Konsortialführer ist die Deutsche Hypo. „Die Renaissance der City West als Central Business District hat eine ungebrochene Dynamik“, sagt Marcus Buder, Bereichsleiter gewerbliche Immobilienfinanzierung bei der Berliner Sparkasse. „Mit dem Gloria wird die Gegend um den Breitscheidplatz um ein hochwertiges Gebäudeensemble bereichert, das sich harmonisch in den umgebenden Stadtraum einfügt.“ Ihre hohe Lokalexpertise ist ein wesentlicher Grund dafür, dass

die Berliner Sparkasse in der Hauptstadt als führende Adresse für Immobilienfinanzierung gilt.

Für die beiden Neubauten des Gloria werden architektonische Elemente aus der Geschichte des Prachtboulevards zitiert.

Das Gründerzeithaus mit der Hausnummer 15 wird denkmalgerecht saniert.

Auf vier Ebenen entsteht repräsentativer Raum für Geschäfte und Boutiquen, darüber sind Büroflächen mit raumhohen Fenstern vorgesehen.

Die perfekte Symbiose historischer Elemente und zeitgenössischer Moderne gibt dem Ge-

samtensemble eine Ausstrahlung urbaner Exklusivität, die dem „neuen“ Kurfürstendamm gut zu Gesicht steht.

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

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Schnell und günstig sanieren Das Sanieren in Serie soll einen Beitrag leisten, die Energiewende zu stemmen. Ein erstes Pilotprojekt ist abgeschlossen, weitere sind in Arbeit.

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ie energetische Sanierung günstiger Wohnungen so umzusetzen, dass sich letztlich die Bewohner die Mieten noch leisten können und sich gleichzeitig die Investition auch für die Eigentümer rechnet, ist eine Herausforderung. Eine Lösung des Problems könnte das serielle Sanieren sein.

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) koordiniert hierzulande die Marktentwicklung des aus den Niederlanden stammenden EnergiesprongPrinzips. Finanziert wird es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, unterstützt vom Spitzenver-

band der Wohnungswirtschaft (GdW).

Im Fokus stehen kleinere Mehrfamilienhäuser aus den 1950er bis 1970er Jahren mit einfacher Hülle und einem eher hohen Energieverbrauch. Ziel ist es, mithilfe von vorgefertigten Elementen die Gebäude auf einen Null-EnergieStandard zu bringen. Die damit einhergehende Erhöhung der Kaltmiete gleicht sich für die Bewohner durch geringere Energie- und Instandhaltungskosten aus. Die ersten Projekte erhalten eine Förderung.

Rund 30 kommunale wie private Wohnungsunternehmen beteiligen sich

Mietshäuser mit einer einfachen Architektur eignen sich gut fürs serielle Sanieren.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: finecki

am Energiesprong-Projekt. Damit stehen grundsätzlich 17.000 Wohneinheiten für eine serielle Sanierung bereit, teilt die dena mit. Das erste Projekt in Hameln – die Sanierung eines Mehrfamilienhauses von Arsago ACM – ist abgeschlossen. Weitere befinden sich in der Umsetzung, darunter eine Immobilie der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt in Rüdesheim.

Katja Bühren

Neues Leben auf Brachland Beim Planen Bauland ist eine knappe Ressource. Ehemalige Produktionsund Militärflächen für Wohnen und Gewerbe nutzbar zu machen, entspannt die Lage.

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eil sie vorbildlich zeigen, wie belastete innerstädtische Brachen auch zugunsten von Wohnen revitalisiert werden, haben die Stadt Köln und Entwickler Landmarken den diesjährigen Brownfield Award bekommen.

Auslober ist die Plattform Brownfield24, ein Expertentreff für die Konversion von Problemarealen.

Köln gewann mit dem Clouth Quartier. Lobenswert fand die Fachjury, dass die Stadt die Umwandlung der alten Gummifabrik im Stadtteil Nippes an-

packte und auf dem 14,5 ha großen Gelände auch sozial nachhaltiges Wohnen ermöglicht. Landmarken gewann mit dem Aachener Projekt Guter Freund. Dort entstand auf Ex-Militärflächen öffentlich geförderter Wohnraum.

Durch Einzelvergaben sparte Landmarken Kosten.

Monika Hillemacher

Guter Freund in Aachen macht die Brache wieder lebendig. Quelle: Landmarken AG, Urheber: Manfred Kistermann

Energie sparen Eine softwarebasierte Simulation findet weit vor Baustart die optimale Lösung für die Energieversorgung.

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as Geos genannte System will Bauherren Entscheidungshilfe leisten bei der Frage, wie sie die Immobilie nachhaltig mit Strom, Wärme und Kühlung betreiben. Goldbeck hat das Modell zusammen mit dem Fraunhofer ITWM entwickelt.

Als Basis für kosten- und energieeffizientes Planen mit Geos reichen grobe Planungsdaten. Parameter wie Kubatur und Nutzungsart fließen mit Wetterdaten des Standorts, Bodenverhältnissen und TGA-Angaben in das Modell ein. Anhand des errechneten Lastprofils wird sowohl der Verbrauch prognostiziert als auch ermittelt, ob Solar und Geothermie günstiger sind als konventionelle Energie.

Betrachtet werden Bedarf sowie Betriebsund Verbrauchskosten über 20 Jahre hinweg. Hinzu kommt die erwartete CO2-Einsparung. Am Ende stehen Bauherren sechs Varianten zur Auswahl. Sie differieren in der Amortisierung. „Die längste kann sich als wirtschaftlichste erweisen“, sagt Lukas Romanowski von Goldbeck. Geos ist seit 2018 bei Büros im Einsatz, seit August auch bei Schulen.

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Der Bau lernt von der Natur Die Natur bietet viele Konstruktionspläne, die sich der Mensch zunutze machen kann. Was sich von Seeigeln und Pflanzenfasern abschauen und dann mithilfe von digitaler Technik und Robotern bauen lässt, zeigt die Universität Stuttgart Jahr für Jahr an Prototypen.

Das Plattenskelett von Seeigeln war Vorbild für den Holzpavillon auf der Bundesgartenschau in Heilbronn.

Urheber: ©ICD/ITKE Universität Stuttgart

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chen, die zusammen wie ein etwas verletten mit ihren kleinen, ineischrobenes Bienenwabenmuster wirnandergreifenden Häkchen ken. Dieses Muster zeigt auch der Holzwaren Vorbild für den Klettverpavillon. Für die Konstruktion haben schluss. Vögel inspirierten im Flugzeugsich Menges und Knippers vom Seeigel bau, und Autobauer schauten auf Pinabgeschaut, wie die Kalkplättchen zu guine und Kugelfische, um Fahrzeuge formen, anzuordnen und miteinander windschnittig, leicht und doch stabil zu zu verzahnen sind. Bionik nennt sich bauen. Auch Achim Menges, Architekt der Wissenschaftszweig, der Bauprinziund Leiter des Instituts für Computerbapien in der Natur analysiert und in techsiertes Entwerfen (ICD) an der Universinische Systeme übersetzt. „Das Mehr an tät Stuttgart, wurde im Meer fündig.

Form ist häufig der Grund für die besonDort tummeln sich Sanddollars – Seedere Leistungsigel, die interesfähigkeit von Tiesant sind wegen Weniger Material durch ren und Pflanzen ihres Skeletts. Das und geht oft damit diente Menges und mehr Form einher, dass weniJan Knippers, Leiger Material gebraucht wird“, erklärt ter des Instituts für Tragkonstruktionen Menges. Und darin liegt auch der Sinn, und Konstruktives Entwerfen (ITKE) an von der Natur zu lernen: wegzukommen der Uni Stuttgart, als Vorbild für einen von einer Bauweise, die viel Rohstoffe Holzpavillon, der im vergangenen Jahr und Energie verbraucht und deren auf der Bundesgartenschau (Buga) in Gebäude beim Abriss jede Menge Müll Heilbronn zu sehen war. verursachen.

Das Skelett des Sanddollars sieht aus Im Ergebnis heißt das für den Holzwie eine leicht gewölbte Schale. Keine pavillon: Die tragende Schale besteht glatte Schale am Stück, sondern gebildet aus 376 unterschiedlichen hohlen Holzaus verschieden geformten Kalkplättkassetten, zusammengefügt über 17.000 Keilzinkenverbindungen. Die Kassetten sind schwieriger herzustellen als einfaDer Faserpavillon, ein Gespinst che, massive Holzbauteile, verbrauchen aus Kohle und Glasfasern. aber weniger Material. Das zeigt sich Urheber: ©ICD/ITKE Universität Stuttgart

Menges baut mit seinen Studenten und dem ITKE seit 2010 jedes Jahr einen Pavillon, der Natur in neue Bauweisen übersetzt. Die Pavillons wirken leicht, ästhetisch, manche der Schwerkraft trotzend. Mit herkömmlichen Bauweisen ließen sie sich jedoch kaum realisieren. Beispiel Holzpavillon: Indem statt massiver Holzelemente hohle Holzkassetten verwendet wurden, konnten Gewicht und Materialeinsatz zwar stark verringert werden. Allerdings stieg damit die Anzahl der Bauteile, die Fertigung wurde komplexer. Die Stuttgarter Institute haben daher eine Methode entwickelt, die sie Co-Design nennen. Mittels Digitalisierung eröffne es neue Möglichkeiten zu gestalten, zu konstruieren und zu fertigen, erklärt auch am Gewicht des Pavillons: Er Menges. erreicht eine stützenfreie Spannweite Beim Holzpavillon sieht das dann so von 30 m – bei nur 38 kg/m2. Noch steht aus: Ein computerbasiertes Modell des er am Buga-Gelände, doch er könnte Baus sendet Codes an Roboter, die auch anderswohin. Alle Bauelemente daraufhin Holzplatten und -balken platsind darauf ausgerichtet, dass er leicht zieren, die kleben, fräsen und montieren abgebaut und wieder aufgebaut werden und am Ende komplett vorgefertigte kann.

Kassetten abliefern, die Handwerker Leicht, materialsparend und stabil ist dann zusammenfügen können. Die auch der zweite für die Buga Heilbronn Kassetten sind nicht, wie bei serieller errichtete Faserpavillon der Institute, Fertigung, identisch, sondern entspreein Gespinst auf schwarz-weißen Beichend dem Entwurf unterschiedlich nen mit transpageformt. Das eröffrentem Dach. Ver- Leicht, ästhetisch, aber net ganz neue wendet wurden für Möglichkeiten zu den Bau Glas- und auch stabil bauen: komplexer, Kohlestofffasern. nach dem Vorbild Die Natur stand mit Fasern wie Zelluder Natur, aber eben sparsamer an lose, Chitin und Kollagen Pate. Und Material. auch bei diesen Fasern gilt: Material Ob all das dereinst auch Einzug in wird nur dort eingesetzt, wo es wirklich den Wohnungs- oder Bürobau findet? benötigt wird. Ebenso beim Pavillon.

Die Institute in Stuttgart wollen jeden„Mit 7,6 kg Konstruktionsgewicht der falls ihren Teil dazu beitragen. „Die CoFaserverbundbauteile pro QuadratDesign-Methoden erweitern wir derzeit meter ist die Struktur außergewöhnlich so, dass sie auch im mehrgeschossigen leicht – etwa fünf Mal leichter als eine Holzbau angewendet werden können“, Stahlkonstruktion mit einer vergleichberichtet Menges.

Christine Rose baren Spannweite“, erklärt Menges.

Interessant sind ihm zufolge Faserverbundstoffe vor allem für weitgeGewebt und verdreht: spannte Bauten, für die das EigengeDetailansicht des Faserpavillons. wicht ein kritischer Faktor sei.

Urheber: ©ICD/ITKE Universität Stuttgart

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Der Platten-Schutt wird zu Wohnraum Auf der künftigen Baustelle für ein geplantes Hof- und Hochhausquartier in Berlin-Lichtenberg will Entwickler Belle Epoque ein Reallabor einrichten. Stoffe, die beim Abriss anfallen, werden aufbereitet und für die Neubauten verwendet.

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horsten Nehls, Geschäftsführer der Belle Epoque Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung, will bei dem Großprojekt mit 2.000 Wohnungen, das sein Unternehmen in Partnerschaft mit Howoge plant, mit gutem Beispiel vorangehen. Nehls möchte eine Baustelle schaffen, auf der an Ort und Stelle all das verarbeitet und wiederverwendet wird, was durch den Abriss der maroden Plattenbauten anfällt, die jetzt noch auf dem 6,8 ha großen Grundstück an der Gehrenseestraße, zwischen Wollenberger Straße und Hauptstraße, stehen.

Das Plattenquartier diente früher als Unterkunft für DDR-Vertragsarbeiter.

Jetzt sollen die seit 17 Jahren leer stehenden Gebäude abgetragen und so aufbereitet werden, dass damit Teile des

geplanten Wohnquartiers mit fünf Hochhäusern gebaut werden können.

Nicht nur die Platten will Nehls recyceln und zu Beton verarbeiten lassen. Er will auch den Erdaushub nutzen, der beim Ausbaggern der Baugruben für die geplante Tiefgarage, die Wohnblöcke und die Türme anfällt. Aus dem märkischen Boden könnte beispielsweise Sand für das Mischen von Beton gewon-

nen werden. Und da der Boden auch sehr lehmhaltig sei, könnte aus dem Lehm Putz für die Wände entstehen: „Man kann alles wiederverwenden, wenn man weiß wie“, sagt Nehls. Preiswerter ließe sich auf diese Weise aber wohl nicht bauen: „Wir hoffen, dass die Kosten gleich bleiben.“ Trotzdem will Nehls das Experiment wagen: „Wenn niemand damit anfängt,

Grünes und soziales Wohnen „Bezahlbarer Das Hamburger Stadthausprojekt StadtFinken und das Berliner Quartier Sewanstraße haben den ersten Bundespreis Umwelt & Bauen im Segment Wohnen gewonnen.

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linkerfassaden, hohe Umweltstandards und viel Gemeinschaft prägen die 145 m lange Stadthauszeile StadtFinken im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst. Für das Projekt auf dem früheren Areal der Klinik Finkenau einigten sich die befreundeten Architekten Oliver Otte, Jan Pietje Witt und Tobias Reinhardt auf eine architektonisch individuelle, aber typologisch verwandte Gestaltung – und gewannen die Ausschreibung.

Realisiert wurden 22 Plusenergiehäuser mit 44 Eigentumswohnungen durch eine von Conplan betreute Baugruppe; Baukosten: 2.622 Euro/m2. Energetisch punkten die Häuser mit Wärmepumpe mit Erdsonden, Blockheizkraftwerk (BHKW) oder Wärmerückgewinnung.

Fürs Miteinander sorgen Gemeinschaftsräume und -gärten, Yogakurse und Feste.

Zweiter Preisträger des erstmals vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt vergebenen Preises Umwelt & Bauen im Segment Wohnen ist das Berliner Quartier Sewanstraße der städtischen Howoge. Im Friedrichsfelder Kiez entstanden durch eine Nachverdichtung zwei CO2-neutrale Achtgeschosser. Deren Merkmale sind PV-Anlage mit Batteriespeicher für Mieterstrom, KfW-40plus-Standard, Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Hälfte der 99 Wohnungen wird gefördert ab 6,50 Euro/m2 vermietet, die übrigen für unter 10 Euro/m2. Friedhelm Feldhaus Harmonisch in seiner architektonischen Verschiedenheit – das Projekt StadtFinken.

Urheber: Daniel Sumesgutner

Beim Abriss der Platten fällt viel recycelbares Material an. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Martina Vetter

kann man mit dieser Form des Recyclings auch nicht in Serie gehen.“ In Zeiten des Klimawandels sei ein Umdenken und entsprechendes Handeln nötig, damit wertvolle Ressourcen nicht verschwendet werden. Martina Vetter

Klimapfad“

Die Städte sind in der Pflicht

Vonovia will aus Quartieren kleine Kraftwerke machen und kostengünstig seriell sanieren.

Der Green Deal der EU soll lokal umgesetzt werden. Dieses Ziel wurde nun in der Mannheim Message verankert.

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eutschlands größter Wohnungsbestandshalter Vonovia hat gemeinsam mit der Fraunhofer-Allianz und der Deutschen Energie-Agentur einen „Lösungsansatz für klimaneutralen Wohnraum“ entwickelt. Die zentrale Idee: Das Quartier wird zum Kraftwerk.

Es soll sich mit Hilfe von Sonnenenergie und Wasserstoff selbst versorgen. Für Sanierungen wird es ein serielles Konzept geben. So bleibe der Klimaschutz für Mieter bezahlbar, verspricht Vonovia. Das heißt, die Modernisierungskosten werden nicht zu hoch. CEO Rolf Buch nennt das „bezahlbaren Klimapfad“.

Strom, Wärme und E-Mobilität werden im Quartier gekoppelt. Die vor Ort erzeugte Solarenergie wird in Wasserstoff umgewandelt, damit über eine Brennstoffzelle auch im Winter geheizt werden kann. Mietwohnungen sollen die erzeugte Energie direkt nutzen. Damit können Effizienzgewinne an die Mieter weitergegeben werden, um so die derzeit sehr geringe Akzeptanz für energetische Sanierungen zu steigern. Für das Konzept fehlt aber noch eine Reform des Mieterstromgesetzes, die den Energie liefernden Vermieter von der Gewerbesteuerpflicht entlastet.

Jutta Ochs

er von der EU-Kommission Ende 2019 angekündigte Green Deal lässt sich nur realisieren, wenn Städte und Kommunen ihn auf lokaler Ebene umsetzen. Das ist die Kernaussage der Mannheim Message, die am 1. Oktober auf der 9. Europäischen Konferenz für nachhaltige Städte und Kommunen (Mannheim2020) vorgestellt wurde.

Demnach sind Städte und Gemeinden für 65% der UN-Nachhaltigkeitsziele zuständig. Zudem müssen sie 70% des EU-Rechts und 90% der Anpassungsmaßnahmen für den Klimawandel umsetzen. Die propagierten lokalen Green Deals sollen laut Mannheim Message unter anderem dabei helfen, städtische Infrastruktur klimaneutral zu machen und bei der Stadtplanung einen Ausgleich zwischen Umweltschutz und Flächenbedarf zu finden.

Die Mannheim2020-Konferenz fand vom 30. September bis zum 2. Oktober 2020 statt, coronabedingt jedoch rein virtuell. Organisatoren waren die Stadt Mannheim und das Iclei-Netzwerk, in dem sich über 1.700 lokale und regionale Regierungen aus mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen haben, um nachhaltige Stadtentwicklung voranzutreiben.

Ulrich Schüppler

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Per Simulation zum Energiekonzept Ein Simulationstool zeigt, wie Energiekonzepte ökologisch und wirtschaftlich im Städtebau umgesetzt werden können. Ein Pilotprojekt ist die Keltersiedlung in Stuttgart.

Die neue Keltersiedlung wird ein Quartier mit integriertem Nahwärmekonzept. Quelle: SWSG, Urheber: EMT Architektenpartnerschaft

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ie kommunale Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) und die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) haben sich zusammengetan und einen integrierten Quartiersenergieleitplan erarbeitet, der die energetischen und ökologischen Ziele mit sozialen, gestalterischen und wirtschaftlichen Anforderungen verbindet. Als Pilotprojekt bot sich die aus den 1930er Jahren stammende Keltersiedlung im Stadtteil Zuffenhausen an, da sie einen bauzeitlich typisch hohen Erneuerungsbedarf und Defizite bei der Grundrissgestaltung aufweist. Nach dem siegreichen Wettbewerbsentwurf von EMT Architekten-

partnerschaft werden künftig an der Künzelsauer Straße 14 Häuser um fünf individuelle Höfe angeordnet. Von den bestehenden 184 Wohnungen werden 79 modernisiert und 105 abgerissen.

Diese werden durch 180 Neubauwohnungen ersetzt, die Hälfte davon als Sozialwohnungen. Dann hat die Siedlung 265 Wohnungen, 172 davon sollen trotz Neubau/Modernisierung dasselbe Mietniveau wie die heutigen 184 Wohnungen behalten.

Wie so oft lautete der Zielkonflikt, wie man trotz großer Investitionen in moderne Technik zur Wärme- und Stromerzeugung die Mieten auch für Haushalte mit geringem Einkommen

bezahlbar hält. Die Lösung bot die von der HFT entwickelte Software SIMStadt, ein Teilprojekt der Forschungspartnerschaft i_city, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Mit diesem Simulationstool können Kombinationen von verschiedenen Systemen auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit untersucht werden.

Es ermöglicht, Daten der realen städtebaulichen Situation und eines Planungszustands zu modellieren und kann beispielsweise für Energieanalysen von Gebäuden, Stadtquartieren, von ganzen Städten und Regionen genutzt werden. Dirk Pietruschka, Institutsleiter am Zentrum für Nachhaltige Energie-

technik, und Christina Simon-Philipp, Leiterin des Zentrums für Nachhaltige Stadtentwicklung, betonen, dass das auf Excel basierende Tool preisgünstig und einfach zu bedienen ist, z.B. von Mitarbeitern der SWSG. Für die Keltersiedlung kristallisierte SIMStadt zunächst acht unterschiedliche Energieversorgungsvarianten in Bezug auf Kosten und CO2-Emissionen heraus. Favorit der HFT wegen der besten CO2-Bilanz war schließlich ein Blockheizkraftwerk plus zentrale Wärmepumpe mit Abwärmenutzung aus einem Abwasserkanal und ein Gasbrennwertkessel für Spitzenlasten. Bis zu 70% des Strombedarfs können durch preisgünstigen Mieterstrom mit Fotovoltaik gedeckt werden. Mittlerweile ist die Nutzung des Abwasserkanals ausgeschieden, da sein Zustand zu schlecht sei.

SWSG-Chef Samir Sidgi ist begeistert von dem Tool für strategisches Energiemanagement. „Die nun ausgewählte Infrastruktur ist zwar nicht neu, aber der Weg dahin sorgt für eine fundierte Entscheidungssicherheit.“ Sidgi fügt aber auch hinzu, man habe „seit 2017 viel Zeit und Geld in die Planung für die Keltersiedlung investiert“. Simon-Philipp empfiehlt, das Analysewerkzeug möglichst schon in die Wettbewerbsphase einfließen zu lassen und realistische Ziele festzulegen.

Dagmar Lange

Mit Nachhaltigkeit Risiken minimieren Sweco gehört weltweit zu den zehn größten Architekturbüros und hat sich selbst einen hohen Anspruch in Sachen Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Sweco-CEO Asa Bergmann erklärt, wie sich das auswirkt.

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sa Bergmann, CEO des Stockholmer Architekturbüros Sweco, sieht die Immobilienbranche in Sachen Nachhaltigkeit auf einem guten Weg. „In den vergangenen Jahren haben wir eine große Veränderung erlebt. Viele Unternehmen sind heute dazu bereit, nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen“, berichtet sie aus der Praxis ihres Unternehmens.

Ein Grund dafür sei, dass die Marktakteure inzwischen vielfach verstanden hätten, dass vom Klimawandel auch wirtschaftliche Gefahren ausgehen. „Risiken bestehen einerseits natürlich für den Gebäudebestand. Wir alle wissen nicht genau, wie sich Starkregenereignisse und Hitzeperioden in den Städten auswirken werden. Zeitgleich gibt es auch ganz handfeste finanzielle Risiken, wenn man beim Bau eines Gebäudes nicht auf Nachhaltigkeit und Resilienz achtet“, erklärt sie. Heute werde bei den

großen Unternehmen stark darauf geachtet, wie sie mit ihrer Verantwortung umgehen. „Für Investoren ist das ein wichtiger Faktor. Und die Endkunden verlangen es inzwischen vielfach.“ Die Politik habe das Thema ohnehin auf der Agenda. Das ist auch wichtig, denn um nachhaltige und resiliente Quartiere entwickeln zu können, braucht man mehr als einen Investor, der bereit dazu ist, irgendetwas in dieser Richtung umzusetzen. Man braucht einen ganzheitlichen Ansatz, konzeptionell weitreichende Entscheidungen“, sagt Bergmann.

Etwas merkwürdig mutet es an, dass ein Unternehmen wie Sweco, das offen-

Sweco ist auch an der Entwicklung des Terminals 3 am Frankfurter Flughafen beteiligt.

Quelle: imago images, Urheber: brennweiteffm

siv mit seinem nachhaltigen Ansatz wirbt, an der Entwicklung des neuen Terminals 3 am Frankfurter Flughafen beteiligt ist. „Ich sehe es dabei als unsere Aufgabe an, möglichst viele ökologische

Aspekte zu implementieren. Ob ein Projekt wie dieses gewollt wird oder nicht, ist aber eine politische Entscheidung, aus der ich mich heraushalte“, sagt Bergmann.

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3-5-1 Konferenz

Veranstaltungsort Berlin

Normalerweise trifft sich der German Council of Shopping Places (GCSP) im Herbst im Berliner Hotel Adlon. In diesem Jahr veranstaltete er am 10. September eine Konferenz in drei Städten (Berlin, Hamburg, Düsseldorf) und sendete zugleich einen Livestream. 200 Teilnehmer waren trotz Corona präsent.

3-5-1: 3 Orte, 5 Themen, 1 Community hieß das Format. Zentrale Moderatorin war Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers.

Bilder Berlin: Urheber: KD Busch; Hamburg: Urheberin: Anna Lena Ehlers; Düsseldorf: Urheber: Carlos Albuquerque

Veranstaltungsort Düsseldorf

Veranstaltungsort Hamburg

Real Estate Investment Day

Am 15. September führte der Frankfurt School Verlag gemeinsam mit Targa Communications die erste Jahreskonferenz mit dem Namen „Real Estate Investment Day“ durch. Das Event fand hybrid in den Räumlichkeiten der Frankfurt School in Frankfurt am Main statt und soll fortan den jährlichen „Real Estate Finance Day“ ergänzen.

Bilder: Quelle: Frankfurt School Verlag

Rethinking Real Estate

Bei der Handelsblatt-Tagung Rethinking Real Estate fanden am 7. und 8. September rund 40 Besucher Platz im Foyer des Hauptsitzes des Handelsblatts in Düsseldorf. Gemeinsam diskutierten sie über die Zukunft der Branche und die Möglichkeiten der Vernetzung mit anderen Wirtschaftszweigen.

Grundsteinlegung FAZ-Tower

Per Drohne flog die Zeitkapsel zur Grundsteinlegung für den zukünftigen Redaktions- und Verlagssitz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein. UBM und Paulus entwickeln das Bürohaus mit 29.000 m BGF im Frankfurter Europaviertel. Am symbolischen Akt wirkten Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann mit.

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Recruiting klappt nicht rein digital Neueinstellungen können auch während der Corona-Pandemie nicht auf die lange Bank geschoben werden. Die Bewerbungsverfahren laufen nun häufig hybrid ab.

Mitarbeiter können separiert werden, doch bei Einstellungen bleibt das reale Treffen wichtig.

Urheber: Peter Neusser

I

n den rund sechs Monaten mit Corona hat jedes Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche seinen Workflow umstellen müssen. Doch Baustellen und Projekte liefen fast durchweg weiter und damit auch die Suche nach qualifiziertem Personal. „Zwischen März und Juni ist das Recruiting fast zum Erliegen gekommen. Auch laufende Bewerbungsverfahren brachen aufgrund von Unsicherheiten der Bewerber zusammen“, konstatiert Julien Ahrens, Mitglied der Geschäftsleitung der Strenger-Gruppe aus Ludwigsburg. Das mittelständische Bauträgerunternehmen mit rund 100 Mitarbeitern stellte fest, dass gesuchte

Fachleute mehr denn je nach Sicherheit verlangen. Mit den Argumenten Solidität und Kontinuität hätte Strenger bei Bewerbern aus arbeitsplatzsicheren Branchen wie dem Wohnungsbau dennoch punkten können.

Bei der Personalberatung Cobalt gab es laut Anna-Lena Pancirov, Associate Director in der Niederlassung Hamburg, nur während des Lockdowns ein Innehalten und Neusortieren. Deutlich stärker hingegen wurden Videomeetings bei Bewerbungsverfahren genutzt, gerade von international aufgestellten Unternehmen. Denn sie haben auch einen positiven Umweltaspekt: Wer nicht zum ersten Vorstellungsgespräch zum

potenziellen Arbeitgeber anreisen muss, spart viel CO2. „Durch den Corona-Effekt und die Umweltschutzdebatte haben einige Unternehmen auch die Vorteile von hybriden Vorstellungsgesprächen entdeckt“, beobachtet Pancirov.

Wichtig ist ein zügiger Personalgewinnungsprozess, weil es in der Branche kaum Arbeitslosigkeit und fast keinen Stellenabbau gibt und damit kein Atemholen bei der Fachkräftesuche.

Weil ab einer gewissen Position letztlich doch die Soft Skills entscheiden, wird laut Pancirov bei 90% der Personalentscheidungen nicht auf das persönliche Gespräch verzichtet. Das unter-

streicht auch Ralph Wanke, Head of Talent Acquisition bei Drees & Sommer.

Das Unternehmen hat ein hybrides Vorstellungsmodell etabliert. Auf ein Telefoninterview folgt ein zweites Vorstellungsgespräch, das auch rein digital ablaufen kann. Nicht nur Werkstudenten, sondern auch Projektmanager wurden in den letzten Monaten rein digital eingestellt. „Diese Videomeetings brauchen eine extrem gute Vorbereitung“, so Wanke. „Beim Recruiting versuchen wir jeden Kanal zu bedienen.

Die Qualität des Prozesses bleibt das Wichtigste.“ Er stellt fest, dass in Corona-Zeiten die Suche nach „seniorigen Fachkräften“ wie Bau- oder Wirtschaftsingenieuren schwieriger geworden ist, weil diese aus Sicherheitsaspekten eher am alten Job festhalten.

Culture Fit, also die Übereinstimmung von Bewerbern und Unternehmen, steht unter anderem bei Commerz Real an oberster Stelle. Ein Faktor, der gerade der Generation Y wichtig sei, wie Vorstandsmitglied Sandra Scholz betont. Zufällig mit der Pandemie zusammen fiel der neue Recruiting-Prozess, der die „time to hire“ verkürzen soll. Darauf und auf den OnboardingProzess, also die Überbrückungsphase von Vertragsunterschrift bis zum realen Arbeitsbeginn, komme es an, damit gute Leute nicht abspringen. Dagmar Lange

Facility-Manager werben um Autobauer Die FM-Initiative Möglichmacher wagt bei der Personalrekrutierung einen Blick über den Tellerrand. Was sie dort sieht: Fachkräfte aus der Autoindustrie, die einen Job suchen und passende Qualifikationen fürs Facility-Management mitbringen.

D

ie nachlassende Nachfrage nach Autos und jetzt auch noch die Corona-Krise treiben den Verantwortlichen bei Daimler, Volkswagen, Opel & Co. sowie der gesamten Zuliefererbranche die Sorgenfalten ins Gesicht. Teils stehen bereits betriebsbedingte Kündigungen im Raum.

Die Möglichmacher, eine Initiative bestehend aus zwölf Unternehmen aus dem Facility-Management (FM), beobachten die Entwicklung sehr aufmerksam. Denn vor allem technische Fachkräfte wie Anlagenmechaniker, Elektroniker oder Mechatroniker, die sich unter Umständen von den Autofirmen lösen, könnten gut und gerne in ihrem Segment andocken. „Im gesamten Spektrum des technischen und des industriellen FM“ wären Einsätze denkbar, stellt die Initiative in Aussicht. „Also etwa in zwei Dritteln des Markts, auf dem wir aktiv sind.“ Interessant seien

auch Beschäftigte mit IT-Erfahrung, „weil diese bei unseren Dienstleistungen immer stärker gefragt ist“.

Um die Qualifikationen der Autobauer auf das FM anwenden zu können, gehörten im Rahmen der halbjährigen Einarbeitung Umschulungs- und Weiterbildungsprogramme ohnehin dazu, erklären die Möglichmacher. Sie seien es seit jeher gewohnt, mit Um- und Quereinsteigern umzugehen.

Von wie vielen potenziellen Fachkräften aus der Autoindustrie fürs FM die Rede ist, können auch die Spezialisten nur schätzen. Die Möglichmacher kommen dabei auf etwa 10.000 bis 15.000 Mitarbeiter mit passender Quali-

Die FM-Branche will Mitarbeiter aus der Autoindustrie gewinnen.

Quelle: imago images, Urheber: Star-Media

fikation und Motivation, die fürs FM eingesetzt werden könnten – theoretisch. Denn auch andere Branchen buhlen um sie. Um sich in diesem Wettbe-

werb zu positionieren, haben die FMler eine Kampagne gestartet. Infos gibt es online auf der Seite: mach-moeglich.de/ umsteigen.

Anke Pipke

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Mehr Bonus für grüne Manager BMW knüpft die Gehälter des Vorstands an Klimaziele. Das sei durchaus auch ein Modell für die Immobilienbranche, meint das Management beim Makler- und Beraterhaus JLL.

Ö

kologische Ziele werden neben ökonomischen Zielen immer wichtiger“, weiß Karsten Knöll, Reward-Manager bei JLL. Davon könne sich auch die Immobilienwirtschaft nicht entkoppeln. Bei manchen Branchen ist die Umweltbelastung durch das eigentliche Produkt schon direkt sichtbar, erklärt Knöll und nennt den Schadstoffausstoß eines Autos als Beispiel. Bei einer Immobilie seien verbauter Zement und Energieverbrauch weniger augenscheinlich. „Deshalb sind die jeweiligen Branchen dieses Thema auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angegangen. Aber ignorieren kann dies keine Branche mehr, und das fängt zuerst bei der Vorstandsvergütung an.“ JLL hat sich auf ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm als Teil seiner Geschäftsziele verpflichtet, sagt Knöll. Globale und regionale Führungs-

kräfte hätten strategische Vorgaben, darin seien Nachhaltigkeitsziele langfristig eingebaut.

So laute die Vorgabe für die deutschen Niederlassungsleiter: Reduktion des gebäudebezogenen Energieverbrauchs pro Mitarbeiter von 2% pro Jahr von 2017 bis 2019. „Die Einhaltung die-

ser Ziele hat eine direkte Wirkung auf Gehalt und Boni“, betont Knöll, „allerdings ohne eine stringente Verknüpfung mittels einer Formel.“ Da zudem weitere Ziele festgelegt werden, variiere der Einfluss, ohne „einen genauen Prozentsatz angeben zu können“. Zwei Effekte ließen sich feststellen: ein stärkeres Be-

Management, das der Umwelt gut tut, wird mit Geld belohnt.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Watchara

wusstsein für Nachhaltigkeit beim eigenen Handeln und konkretere Ziele statt unverbindlicher Absichtserklärungen, bilanziert Knöll.

Peter Dietz

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Für ihre besonders gelungenen Studienarbeiten sind drei weibliche Nachwuchskräfte vom Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft ausgezeichnet worden.

D

en Preis für die beste Bachelorarbeit heimste Lara Sophie Kuttruf (TH Aschaffenburg) ein. Sie schrieb über die Nutzung von KfW-Fördermitteln bei der Sanierung von Wohngebäuden. In der Kategorie Masterarbeit sicherte sich Klarissa Klotschke (TH Darmstadt) die Auszeichnung, die nach Ingeborg Warschke, der Gründerin des auslobenden Immobiliennetzwerks, benannt ist. Klotschke beleuchtete das agile Projektmanagement in der Immobilienentwicklung.

Die beste Dissertation legte Stephanie Heitel (TH Darmstadt) vor mit dem

Titel „Wohnungsunternehmen im Interessenkonflikt – Entwicklung eines Stakeholder-orientierten Managementansatzes“. Die Gewinnerinnen erhalten 1.250 Euro sowie eine Jahresmitgliedschaft. Den weiblichen Nachwuchs sichtbar zu machen, ist das Ziel des Preises.

Brigitte Mallmann-Bansa

V.l.: Professor Dr.-Ing. Regina Zeitner, Klarissa Klotschke, Lara Sophie Kuttruf und Baustaatssekretärin Anne Katrin Bohle. Quelle: Frauen in der Immobilienwirtschaft, Urheberin: Katja Bartz, Berlin

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Vertrauen schaffen trotz Distanz Zwischen ihnen liegen Monitore und digitale Technik.

Dennoch muss es Maklern, Anwälten, Beratern und Entwicklern gelingen, auch per Videochat das Vertrauen des Kunden zu gewinnen und so den Geschäftserfolg zu sichern.

Ein Coach gibt Tipps.

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er Dame die Tür aufhalten, ein kumpeliger Schulterklopfer oder ein humorvolles Zwinkern: Was im alltäglichen Miteinander von Angesicht zu Angesicht eine Verbindung zwischen zwei Menschen, im Beruf nicht selten zwischen Dienstleister und Kunde knüpft, klappt per Videochat nicht. Da müssen sich die Teilnehmer auf Grundsätzliches besinnen, um als vertrauensvoller Geschäftspartner wahrgenommen zu werden.

Was im persönlichen Aufeinandertreffen den Funken überspringen lässt, gilt im Chat umso mehr: Der erste Eindruck zählt. „Sie sollten sich genauso businessmäßig kleiden wie sonst im Kundenkontakt“, rät Petra Pinger,

Coach bei Witte Projektmanagement und Geschäftsführerin von „Führung entwickeln. Entwicklung führen“. Die Kleidung an sich sollte nicht rein schwarz sein, weil das einen zu großen Kontrast zu einem idealerweise hellen und ruhigen Hintergrund ergibt. „Besser ist unifarbene Kleidung, in Blau oder Grau“, weiß Pinger. Viel davon sehen tut

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man zwar nicht. Denn wer die optimale Entfernung zum Monitor einhält, füllt sein Bild laut Pinger nur mit dem Kopf und den oberen Schultern aus.

Leicht zu merken ist auch: Tageslicht ist günstiger als Kunstlicht, weil dieses unter Umständen unsympathische Schlagschatten aufs Gesicht wirft. Und die Akustik darf nicht unterschätzt werden. „Beachten Sie, dass Nebengeräusche nahe dem Mikrofon um ein Vielfaches verstärkt bei dem Gegenüber ankommen“, warnt die Beraterin.

Gerade das Rascheln von Papier oder das Tippen auf der Tastatur seien tückisch.

Ein ebenso wichtiger Punkt ist die Ansprache. „Wir sind oft versucht, uns dabei die Chatteilnehmer auf dem Monitor anzuschauen“, erzählt Pinger.

Doch erst mit dem Blick direkt in die Kamera erzeuge man die vertraute Nähe

Im Videochat entscheiden viele Details, wie vertrauenswürdig das Gegenüber wirkt. Quelle: imago images, Urheber: Panthermedia

im Dialog. Etwa zwei Drittel der Gesprächszeit soll es diesen geben, sei die allgemeine Empfehlung, erklärt Pinger.

Nachteil daran ist, dass der Sprecher nicht gleichzeitig die Reaktionen seiner Zuhörer wahrnehmen kann. „Deswegen ist es umso wichtiger, im Gespräch öfter die Reaktion nachzuhaken“, rät Pinger.

Mögliche Fragen wären „Wie sehen Sie das, Herr Müller?“ oder „Welche Punkte sind aus Ihrer Sicht noch offen?“. Und letztlich noch ein Tipp Pingers: Eine kurze Zusammenfassung des Besprochenen und Vereinbarten zum Schluss des Chats rundet die professionelle Unterhaltung ab.

Anke Pipke

Energienutzung Verwalter größer denken im Lokalradio

Nutze die Chance, dich bei Instone weiterzuentwickeln. Lerne unsere Job-Vielfalt kennen: Von der Grundstücksakquise über die Planung unserer Projekte bis zur Fertigstellung bist du dabei. Deutschlandweit suchen wir technische und kaufmännische Verstärkung für unser Team. Baue mit uns deine Zukunft auf, tauche in die Projekte ein und lerne ein dynamisches Geschäft kennen. Hier sind deine Ideen und Fähigkeiten gefragt. Besuch uns auf der Karriereseite jobs.instone.de

Die Bochumer EBZ Business School hat zum Wintersemester einen Bachelorstudiengang zum Energiemanagement gestartet.

Immobilienverwalter entdecken bei der Imagewerbung für ihren Berufsstand einen Klassiker wieder: das Radio.

D

M

as Energiemanagement für eine einzige Immobilie ist das eine, es aber für ein ganzes Quartier zu denken, ist eine Herausforderung. Um genau dieses Thema dreht sich der Bachelorstudiengang, den die Bochumer EBZ Business School konzipiert hat. Professor Armin Just zufolge ist das der erste Energiemanagementstudiengang im deutschsprachigen Raum mit dem Schwerpunkt Immobilienwirtschaft. „Der Energiemanager soll wissen, wie Investitionsentscheidungen sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus technischer Sicht über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden zu bewerten sind.“ Damit soll die Lücke zwischen Immobilienunternehmen und Energiedienstleistern geschlossen werden. Das Wirtschaftsingenieurstudium ist berufsbegleitend aufgesetzt.

Anke Pipke

it einer bis Jahresende laufenden Interviewreihe im Lokalradio will der Verband der Immobilienverwalter Rheinland-Pfalz/Saarland (VDIV-RPS) nicht nur Eigentümer informieren, sondern auch Werbung für seinen Berufsstand machen. Thematisiert werden etwa Fragen zu einer fehlerfreien Nebenkostenabrechnung, zum richtigen Heizen und Lüften im Winter oder zum korrekten Ablauf einer Eigentümerversammlung.

Die Interviews sind auf den 13 Sendern der Radiogroup in Rheinland-Pfalz und im Saarland mittwochs und als Wiederholung samstags zu hören. Die Antenne-Sender seien „ein idealer Partner, da sie das Verbreitungsgebiet unseres Verbands großflächig abdecken“, erklärt Markus Herrmann, geschäftsführender Vorstand des VDIV-RPS. Anke Pipke

FLÄCHEN ENTWICKELN, ZUKUNFT GESTALTEN. Attraktiv, sicher, zukunftsfähig! Wir bieten attraktive Baugrundstücke in NRW und im Saarland sowie ein besonderes Dienstleistungsangebot: Flächenentwicklung – aus industriellen Brachen werden begehrte Standorte für Wohnen, Büros, Industrie oder Gewerbe.

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Foto: Thomas Stachelhaus, © RAG Montan Immobilien Vorbildliche Revitalisierung: Ein attraktives Stadtquartier mit Gewerbe, Wohnen und attraktiven Grünflächen entwickelte die RAG Montan Immobilien im Kreativ.Quartier Lohberg – dem Areal des ehemaligen Bergwerkes Lohberg/Osterfeld in Dinslaken.

Gebündelte Kompetenz hat einen Namen: RAG Montan Immobilien GmbH Im Welterbe 1–8 · 45141 Essen www.rag-montan-immobilien.de

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Hybrid

Summit 2020

IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

Zu wenige Teilnehmer und zu viel Corona Der Expo Real Hybrid Summit wurde kurz vor seinem Beginn abgesagt. Die Branche, die mit dem Event größtenteils ohnehin fremdelte, zeigt sich überwiegend verständnisvoll.

E

inige Besucher und Aussteller wurden vor Ort in München von der Absage überrascht, da die Messe München erst anderthalb Tage vor dem Start des Events entschieden hatte, die Reißleine zu ziehen. „Die Kollegen saßen auf gepackten Koffern und wurden praktisch am Bahnsteig informiert, dass die Veranstaltung ausfällt“, berichtet etwa Andreas Köpke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Hamburg Invest.

Schon im Vorfeld war abzusehen gewesen, dass die Veranstaltung von großen Teilen der Immobilienbranche nicht angenommen wird. Nur knapp tausend Namen fanden sich auf der offiziellen Liste der Teilnehmer, Referenten und Aussteller – das Konzept war auf bis zu 3.700 Personen am Tag ausgelegt.

Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in allen großen deutschen Städten hätten viele die Reise nun doch gestrichen, teilt die Messe München mit. Sie habe davon ausgehen müssen, dass noch mehr Absagen folgen.

Die Immobilienbranche kommentiert die Entscheidung überwiegend ver-

ständnisvoll. Es habe für die Messe „offenbar keine andere Möglichkeit gegeben“, meint ZIA-Präsident Andreas Mattner. „Sehr bedauerlich für die Messe München, die enormen Aufwand betrieben hat, um die Messe auch in

Corona-Zeiten möglich zu machen“, sagt Deka-Manager Malte-Maria Münchow zum Aus für den Hybrid Summit.

Die vermutlich mehrheitsfähigste Aussage kommt von Kuno Neumeier, Chef des Maklerhauses Logivest: „Ich freue

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Die Savills-Würfel sind eines der Symbole der Expo Real schlechthin.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

mich schon jetzt auf eine Expo Real 2021.“ Monika Leykam

WIR ENTWICKELN WERTE – GLOBAL Zweitgrößter Immobilienverwalter der Welt mit 179,4 Mrd. USD an erwaltetem/betreutem Vermögen* Zugang zu den wichtigsten weltweiten Märkten: Transaktionen im Wert von 35,3 Mrd. USD im Jahr 2019 Die Expertise in Fremd- und Eigenkapitalstrategien umfasst das gesamte Risiko-Ertrags-Spektrum PGIM Real Estate ist bestrebt, für Investoren und Kreditnehmer außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. Ein striktes Risikomanagement und eine nahtlose Abwicklung ermöglichen es uns, die Branchenkenntnisse und das lokale Fachwissen von 1.000 Experten in 32 Städten weltweit zu nutzen.

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Die EXPO REAL kommt nach Hause! ! a rr

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Ohne die Expo Real ist Ihr Leben sinnlos? Hier kommen 15 ultimative Tipps, wie Sie sich den Messerummel nach Hause und ins Büro holen können.

Ziehen Sie um 7 Uhr früh Ihren Anzug an und legen Sie ihn keinesfalls vor 3 Uhr morgens wieder ab. Extratipp für Frauen: Schuhe anziehen, mit denen Sie garantiert keine 100 m laufen können, ohne Blasen zu bekommen.

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5

Begrüßen Sie jeden, dem Sie zuhause oder im Büro begegnen, mit: „Und, alles gut?“

Laden Sie den Bundesbauminister ein. Erzählen Sie es allen.

Versichern Sie bis zum Schluss, dass Sie keine Absage von ihm bekommen haben.

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Quetschen Sie sich mit Ihrer ganzen Familie 45 min in den Besenschrank. Kündigen Sie alle fünf Minuten eine andere S-Bahn-Haltestelle an.

4

Ihr Menüplan für die nächsten drei Tage: morgens Weißwurst, mittags Maultaschen, abends Currywurst.

Zwischendurch immer erlaubt: Frankfurter.

Bildquelle: stock.adobe.com, Urheber: Rynio Productions; Hintergrundbild: Quelle: stock.adobe.com, Urheber: robypangy

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Warten Sie immer mindestens 10 min vor der Toilette, bis Sie hineingehen.

Versuchen Sie als Mann, gleichzeitig zu urinieren und zu telefonieren, trocknen Sie sich danach die Hände an den Haaren ab.

7

Zum Rauchen dürfen Sie auf den Balkon gehen, müssen aber auf einem selbst gebastelten gelben Würfel mit der Aufschrift Savills sitzen.

8

Sammeln Sie unnützen Kram von den Schreibtischen Ihrer Kollegen ein. Verschenken Sie den als Give-away an Ihre Kinder.

9

12

Bieten Sie jedem, den Sie treffen, das Du an. Vergessen Sie das am nächsten Tag.

Trinken Sie auf keinen Fall mehr als zwei Gläser Wasser am Tag. Holen Sie den gesamten Getränkekonsum ab 17 Uhr nach, und zwar ausschließlich mit Bier, Caipirinha, Sekt und Wein.

10

Drehen Sie die Musik auf: drei verschiedene Musikgeräte, drei verschiedene Lieder. Nur die Musikrichtung ist immer dieselbe: internationaler Partysound. Lassen Sie mindestens fünfmal „It’s raining men“ und „I will survive“ laufen.

11

13

Bestellen Sie sich abends ein Taxi für in einer Stunde und warten Sie die ganze Zeit draußen, bis es kommt.

14

Hängen Sie ein Schild „P1“ an Ihre Bürotür. Lassen Sie niemanden hinein, während Sie sich mit Champagner begießen.

15

Melden Sie sich krank.

Ab dem zehnten alkoholischen Getränk wird es Zeit für einen albernen Strohhut. Der bleibt auch im Bett auf Ihrem Kopf.

Bildquelle: stock.adobe.com, Urheber: pikselstock; Hintergrundbild: Quelle: stock.adobe.com, Urheber: robypangy

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IMMOBILIEN ZEITUNG, 15.10.2020

1881 |

7,31° C

Die Temperatur in Streifen

Deutschland wird rot

2019 | 1880

1920

1950

1980

10,28° C 2010

Von 1881 bis 2019 ist die durchschnittliche Lufttemperatur in Deutschland von 7,31 auf 10,28 Grad Celsius gestiegen. Mit dem Projekt showyourstripes visualisiert die University of Reading die unterschiedlichen Temperaturen mittels einer Blau-Rot-Farbskala, wobei Blau kühlere und Rot wärmere Temperaturen anzeigt. Jeder Farbstreifen steht für ein Jahr.

Die Messdaten stammen vom Deutschen Wetterdienst.

Urheber Bild mit Streifen: Ed Hawkins, Quelle: University of Reading, Attribution 4.0 International (CC BY 4.0), https://creativecommons.org/licenses/by/4.0, bearbeitet von Immobilien Zeitung

31. Jahresauftakt für Immobilienentscheider 1.–3. März 2021 | BOLLE Festsäle, Berlin | heuer-dialog.de/quovadis

NEUE REALITÄTEN, ANDERE FRAGESTELLUNGEN • Ein Jahr nach dem Lockdown – was sind die Erkenntnisse der Immobilienwirtschaft?

• „Wirtschafts-Reha“ – Wie schaffen wir nachhaltig Erholung?

• Mit Blick auf USA – entwickeln und investieren in einer neuen Welt?

• Wirtschaftsimmobilien im Zahlencheck – werden die Karten neu gemischt?

• New Kids on the Block – Das Wohn-Comeback für den Acker?

• Immobilienfinanzierung – (k)eine sichere Bank?

• Impact „Purpose-Jäger“ – Real Estate goes beneficial • Hart getroffen: Hospitality vor dem großen Umbruch?

• Live Retail – over and out?

• What´s next? Die City, Dein Freiluftwohnzimmer • Gute „Stadtluft“ – Mit „Green Tech“ bezahlbar zum Lebensraum von morgen?

• Keynote: Change!? In welcher Welt leben wir nach Corona?

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Mehr Raum für Ihre Visionen. * Quelle: „immobilienmanager“ Makler-Ranking, September 2020

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