h info 02 / 2014 öko-logisch!
Die Kantonsschule Hottingen: Eine ökologische Schule?
Wir geben uns Mühe eine ökologische Schule zu sein. Was merken die Schülerinnen und Schüler davon?
von christoph meier Ich habe die Klasse G3e vor den Sommerferien gebeten, mir Aspekte zu nennen, die sie an unserer Schule als mehr respektive weniger ökologisch wahrnehmen. Ich greife hier ein paar Wortmeldungen heraus. Die meisten lasse ich unkommentiert stehen. Abfall: Die «Ökomöbel» zur Abfalltrennung werden als nützlich empfunden, die neue Beschriftung als klar. Aus Sicht der Schüler funktioniert die Abfalltrennung mit Ausnahme des Kompostes gut. Einige Schülerinnen werfen nichts mehr in den Kompostkübel, weil dieser in der Vergangenheit zu selten geleert wurde und sich deshalb zum Teil Schimmel bildete. Als inkonsequent wird empfunden, dass nicht in allen Schulzimmern (vollständige) Ökomöbel vorhanden sind. In den Gängen liegt aus Sicht der Schüler zu viel Abfall herum. Es hat zwar genügend Eimer, jedoch anteilmässig zu viele PET-Kübel, die wiederum zu klein sind. So wirft man meist allen Abfall in denselben Kübel unbesehen, ob dort PET oder Müll hineingelangen sollte. Für die Styroporverpackungen der Mahlzeiten sind die Öffnungen der Eimer auch viel zu klein, so dass sie schon «überlaufen», wenn kaum etwas drin ist. Als sehr zweckdienlich wurden je-
doch die Abfallwägelchen genannt, die in der Mittagspause zusätzlich zu den fest installierten Eimern vom Hausdienst bereitgestellt werden. Diese sind auch deshalb praktisch, weil sie genügend gross sind. In der Raucherecke liegen für das Befinden der Schüler zu viele Kippen herum. Sie interpretieren das so, dass auf den Tischen zu wenige Aschenbecher stehen. Meist fehlen diese auf einigen der Tische ganz. Energie: Die Wärmeverteilung durch die Heizkörper erscheint den Schülern nicht optimal: Im Winter finden sie es insbesondere in den Gängen zu kalt, im Sommer laufen die Radiatoren manchmal unnötigerweise. [Anmerkungen: Wahrscheinlich ist aber eher die Übergangszeit gemeint, d.h. Frühling und Herbst, da fast alle Heizsysteme Mühe haben, bei ca. 10°C Aussentemperatur die optimale Wärme bereit zu stellen. Die Wärmeverteilung wird im Herbst neu reguliert und voraussichtlich im nächsten Jahr wird das fast 30-jährige Blockheizkraftwerk revidiert.] Angesprochen wurde auch der Einsatz elektronischer Geräte: Die StundenplanTablets an einzelnen Schulzimmern werden als überflüssig angesehen, ebenso der grosse Bildschirm beim Sekretariat, der manchmal statt nützlicher Informationen
stundenlang Bilder des Schulhauses zeigt. Dass die Schule ihr Dach für eine Solaranlage zur Verfügung stellt, finden alle wertvoll. Toiletten: Weil die bestehenden Händetrockner nichts taugen, greifen die Schülerinnen nach dem Händewaschen – falls sie sie diese überhaupt noch waschen – auf Toilettenpapier zurück, welches sie dann mangels genügend grosser Eimer auf den Boden werfen. Der Wunsch lautet: Wenn möglich konventionelle Handtuchrollen zum Händetrocknen oder effizientere Händetrockner. Die (männlichen) Schüler finden mehrheitlich, dass zum Händetrocknen doch auch die Hosen reichen… Grössere Abfalleimer in den Toiletten werden aber auch von ihnen gewünscht. Gefallen finden die Schüler hingegen an den Wassersparköpfen mit dem (alten) KSH-Logo.
Christoph Meier, Physiklehrer
Es gibt also noch einiges zu optimieren – packen wir’s an!
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