DOC. Magazin N°17 Juli 2021

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Magazin der Fakultät für Design

Hochschule München

Mai 2021

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Magazin der Fakultät für Design

Hochschule München

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INHALT 6

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Fake it till you make it Einheit und Vielfalt Neue Professur für Bewegtbild Social Pavilion Attentiveness Turn Drei Fragen an ... Awards Zu Besuch bei ... Grundständige Kurse Erweiterung & Vertiefung Projekte Infos zur FK12 Das neue DOC

Zum neuen Corporate Design der HM

Prof. Knut Karger

Design im Vorbeigehen – Rückblick auf eine Ausstellung

Michel Hohendanner / Design im Diskurs

unsere neuen Mitarbeiter*innen

Sommersemester 2020

Alumnus Christian Zanzotti

Beschreibungen & studentische Arbeiten

Beschreibungen & studentische Arbeiten

Beschreibungen & studentische Arbeiten

Fakultät für Design / Impressum

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04–05 06–07 08–09 10–11 12–13 14 15 16–17 18–25 26–33 34–49 51 F

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Entwicklung

Das neue DOC

April 2021

FAKE IT TILLYOU MAKE IT

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Das DOC Magazin – es läuft und läuft und läuft ... Ursprünglich als Dokumentationsmedium für die studentischen Arbeiten und den gestalterischen Diskurs an der Fakultät für Design ins Leben gerufen, hat das DOC Magazin – mit bis heute beachtlichen 16 gedruckten Ausgaben – nicht unerheblich zur Außenwirkung und dem guten Image unserer Designfakultät beigetragen. Prof. Xuyen Dam hatte das DOC in Eigenregie initiiert, im April 2011 an den Start gebracht und bis vor Kurzem ohne Unterbrechung viele studentische Teams im Umsetzungsprozess begleitet – bei der Redaktion, Layoutgestaltung, Organisation und Produktion. Das DOC bot die Möglichkeit, sich intensiv mit gestaltungsrelevanten Themen auseinanderzusetzen, in den redaktionellen Diskurs mit Vorbildern und Designbüros zu treten, und es war ebenso der gedruckte Schaukasten vieler eingereichter studentischer Arbeiten. Seitdem hat sich viel getan, die Idee des DOC hat sich stetig weiterentwickelt und nicht selten auch neu erfunden.

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Herzlichen Dank an dieser Stelle an Xuyen, alle beteiligten Studierenden und alle weiteren Mitarbeitenden für das großartige Engagement! Beteiligte Studierende der Ausgaben 1 bis 16:

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Denise Aebischer Trebo Tobias Aigner Hannah Andresen Wanda Bleckmann Leonie Brehorst Valentin Dittlmann Anna Eginger Anna Ehrnsperger Felix Flemmer Fabian Glatzeder Marie Glöckner Sophia Goedecke Hannah Gorkenant Benjamin Herchet Rachel Hoffmann Julien David Hoffmann Luise Ivandic Patrick Jürgens Loreen Jula Kadir Kara

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Alina Karl Niklas Keller Charlotte Kelschenbach Marinus Klinksik Philip Kohlbecher Noah Kösel Daniel Künzner Philipp Kurz Nora Lechner Anja Lekavski Antonia Lippert Manuel Lorenz Frederik Mair Daria Malek Christoph Mich Moritz Moll Nikolai Naidenow Robin Oden Sabine Otzelberger Luca Pianu Rebecca Prediger Florian Rainer Carolina Reisinger

Stephan Rether Alicia Rühr Max Schachtner Felix Schneider Mara Schneider Martin Schumacher Liselotte Servouze-Brunn Laura Sirch Amadeus Stadler Jasmin Stephan Tim Tauschek Tobi Trübenbacher Julia Tschakert Elisabeth Wagner Sascha Wellm Botho Willer Sebastian Wolf Jacques Zians

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Das DOC ist uns wichtig und es soll weiterlaufen!

TEAM 1 Max Emrich Fabienne Erben Carolin Gläser Sophie Kany Brando Vasquez

Auf Initiative einer kleinen Gruppe von Studierenden wurde das Seminar FAKE IT TILL YOU MAKE IT durch Prof. Béla Stetzer ins Leben gerufen – als Versuch, die Grundidee des DOC aufzugreifen und unter neuen Vorzeichen weiterzuentwickeln, um dann, auf Basis eines neuen Konzeptes, die Nullnummer einer neuen Printausgabe herzustellen.

Die Fakultät im Designkontext Die studentischen Arbeiten stehen im Mittelpunkt (Bachelor/Master). Magazinformat 80 Seiten Soll semesterweise erscheinen.

Daraus entstand die Idee, das DOC mit der Zeit als übergreifende Dokumentationsplattform und Sprachrohr der Fakultät für Design auszubauen und die möglichen Medienkanäle für eine unterschiedliche Form der Ansprache zu nutzen. Darüber hinaus sollte das DOC gestalterische Attribute des neuen Erscheinungsbildes der Hochschule München aufgreifen. Die gedruckte Ausgabe des DOC soll als periodisches Medium der Fakultät für Design in den regulären Seminarplan integriert werden und sich eher auf ausgewählte Highlights konzentrieren. Die Dozent*innen werden stärker in den Auswahlprozess der Arbeiten involviert. Das DOC Web soll als Feed alle studentischen Arbeiten ungefiltert dokumentieren, die von den Studierenden kontinuierlich hochgeladen werden. Social Media flankiert das DOC mit tagesaktuellen Kurzinformationen. Im Seminar sind drei sehr unterschiedliche Ansätze entstanden und die Entscheidung für die Wahl eines Konzeptes ist uns tatsächlich nicht leicht gefallen. Am Ende haben wir uns entschieden, den Neustart mit dem Ansatz von TEAM 3 zu wagen und damit auch ein neues Format einzuführen. WE MADE IT – mit DOC17 startet die Printfassung der Dokumentationsplattform der Fakultät für Design jetzt im klassischen Zeitungsformat. Wir wünschen allen Leser*innen und Interessierten viel Spaß mit der neuen Ausgabe und freuen uns über jegliche Art von Anregung und Feedback! Das DOC17-Team Luisa Danzer, Olivia Gawron, Marius Heller, Carla Sachse, Béla Stetzer

TEAM 3 Carlota Barberán Madruga Carina Güttler Anna Schreiber Designkontext im Rahmen der sechs Arbeitsfelder der Fakultät Die Arbeiten der Bachelor-Studierenden stehen im Mittelpunkt. Generative Gestaltung als roter Faden Zeitungsformat (Rheinisches Vollformat) 60–80 Seiten Soll semesterweise erscheinen. Dieser Entwurf ist die Basis für das neue DOC geworden.

TEAM 2 Maximilian Augst Olivia Gawron Marie Maier Clara Schlegelmilch Visitenkarte der Fakultät und Infos für Studieninteressierte Deckt inhaltlich den gesamten Studienverlauf ab (Bachelor/Master). Die studentischen Arbeiten stehen im Mittelpunkt. Magazinformat 160 Seiten Soll jährlich erscheinen.

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Entwicklung

Das neue CD der HM

Oktober 2020

EINHEIT UND VIELFALT

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Unser neuer Markenauftritt stärkt die Hochschule und bildet die Vielfalt und Individualität von Fakultäten und Projekten ab. An ihm wird deutlich, dass die HM zukunftsorientiert ist, lebendig, offen und praxisnah. Prof. Dr. Martin Leitner – Präsident der HM

Neustart

Ein einzigartiges und stringentes Erscheinungsbild ist eine der wichtigen Voraussetzungen für die erfolgreiche Kommunikation von Institutionen – sowohl nach außen ‚als auch nach innen. Zudem bestand an der Hochschule München (HM) der Wunsch nach einer Schärfung des Markennamens und der differenzierten Darstellung unterschiedlicher Bereiche unter einer gemeinsamen Dachmarke. Dieser Herausforderung hat sich die HM gestellt und ihr Corporate Design zum Start des Wintersemesters 2020/21 komplett erneuert.

Die Fakultät für Design begleitete das Präsidium der Hochschule während des Entwicklungsprozesses zum neuen Markenverständnis und dem entsprechenden Design – sowohl markenstrategisch als auch bei der gestalterischen Konzeption und Umsetzung. Den ausgeschriebenen Wettbewerb zur Entwicklung des Corporate Designs konnte die Münchner Agentur Keller Maurer Design für sich entscheiden. Martina Keller und Marcus Maurer entwickelten das gestalterische Konzept des Markenauftritts und begleiten die Umsetzung der einzelnen Medienkanäle.

Logo

Das Team hinter dem neuen Auftritt Präsidium Prof. Dr. Martin Leitner – Präsident der HM Christina Kaufmann – Hochschulkommunikation Dr. Sven Winterhalter – Hochschulentwicklung Prof. Dr. Anke van Kempen – Unternehmenskommunikation Tanya Seidl-Winkle – Organisation

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Fakultät für Design Prof. Ben Santo – Dekan der Fakultät für Design Prof. Xuyen Dam – Typografie Prof. Béla Stetzer – Corporate Design Keller Maurer Design Martina Keller und Marcus Maurer

Das neue Corporate Design führt das bekannte Bildzeichen der Hochschule München fort – ein auf einer Ecke balancierendes rotes Quadrat. Es symbolisiert Aktivität und Leidenschaft. Das Bildzeichen wird ergänzt durch das Akronym HM (Hochschule München), das für Stabilität, Stärke und Kompetenz steht. Als konstantes Element verleiht es den Anwendungen Halt und wirkt durch seine Form, Größe und Klarheit selbstbewusst. Das Logo der Hochschule München besteht aus dem Akronym HM und der Bildmarke, zusammengesetzt in einem festen Verhältnis.

Das Logo ist auch mit dem Schriftzug als Zusatz verfügbar. Der zweisprachige Schriftzug der Hochschule München lautet Hochschule München University of Applied Sciences. Diese Benennung wird in der gesamten Kommunikation der Marke verwendet.

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Die Konstruktion des Logos der Hochschule München basiert auf einem einfachen Rastersystem. Akronym, Bild- und Schriftzug orientieren sich an diesem Netz aus Grundeinheiten. Die Grundeinheit ist gleichzeitig die Schutzzone um das Logo. Dieser Bereich wurde definiert, um die Integrität des Logos zu gewährleisten. Texte oder grafische Elemente dürfen nur außerhalb dieser Schutzzone platziert werden.

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Farben

Das Corporate Design der HM ist farbig und lebendig, bestimmt durch leuchtende Grundtöne. Für die Kommunikation der Dachmarke wird das HM-Logo in Rot auf weißen Flächen oder Bildern eingesetzt. Daneben gibt es sechs definierte Farben. Sie können für Flächen genutzt werden. Text ist immer Schwarz oder Weiß, je nach Lesbarkeit.

HM-Logo Rot

HM Grün

HM Gelb

HM Blau

Schwarz

HM Dunkelgrau

HM Hellgrau

R252 G85 B85

R74 G211 B134

R255 G255 B0

R62 G70 B217

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R110 G110 B110

R198 G198 B198

C0 M90 Y70 K0

C70 M0 Y60 K0

C0 M0 Y100 K0

C80 M60 Y0 K0

K100

C0 M0 Y0 K65

C0 M0 Y0 K25

Pantone 032

Neben diesen festgelegten Grundtönen können auch weitere, frei wählbare Farben verwendet werden. Dieses offene Farbsystem soll Flexibiltät und Vielfalt ermöglichen. Eine Farbcodierung für Fakultäten oder Projekte ist möglich, aber nicht vorgeschrieben. Farben können nicht exklusiv verwendet werden.

Schrift

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Untitled Sans Regular ABCDEFGHIJKLMNOP QRSTUVWXYZ abcdefghijklmnop qrstuvwxyz 0123456789 &?!€,.;:* B

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Die Hausschrift der Hochschule ist die Untitled Sans. Sie wird für alle digitalen Anwendungen sowie im PrintBereich eingesetzt. Die zeitgemäße und funktionale Serifenlose unterstreicht den angewandten und wissenschaftlichen Ansatz der HM. Der zurückhaltende Charakter der Schrift erzeugt Kommunikation, die klar und präzise erscheint.

Typografie ist vornehmlich mit den Regular-Schnitten umzusetzen. Das Erscheinungsbild lebt vom Einsatz einfacher typografischer Mittel. Ergänzend kann für Auszeichnungen auch Medium oder Bold verwendet werden sowie die korrespondierenden Kursiv-Schnitte. Typografie der HM ist immer im linksbündigen Flattersatz gesetzt. Die Typografie orientiert sich an den Rastern der HM und macht sie sichtbar.

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Dynamik

Das dynamische Logo besteht aus einem konstanten Teil, dem Akronym HM, sowie einem variablen Teil, der Bildmarke. In den Anwendungen können diese Elemente mit einem einfachen grafischen System flexibel eingesetzt werden. Bei Anwendung des dynamischen Logos kann die Bildmarke zusätzlich eine Funktion erhalten, indem sie inhaltlich ergänzt wird.

Bildsprache

Print

Der Bildstil der Hochschule München wird durch authentische Reportagefotografie bestimmt. Neben der Reportagefotografie sollen Bilder mit fachlichen Themen aus den Fakultäten oder anderen Quellen verwendet werden. Illustrationen dienen zur zusätzlichen Bebilderung von abstrakten oder allgemeinen Themen.

Für Anwendungen, die mithilfe von Designvorlagen erarbeitet werden, gibt es zahlreiche Umsetzungsmöglichkeiten. Hier kommt das dynamische Logo zum Einsatz, bei dem nach festgelegten Regeln Akronym und Bild-

marke flexibel angewendet werden können. Anwendungen dieser Art werden grundsätzlich vom CI-Support begleitet.

hm.edu

Hochschule München University of Applied Sciences

Hochschule München University of Applied Sciences

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

er Mast c.) (M.S

Workshop zur Entscheidungsfindung

Hochschule München University of Applied Sciences

Elektrotechnik und Informationstechnik

28. November 2022 15:30–17:00 Uhr Hochschule München Lothstraße 34

r helo Bac

Digital Transformation Lab

Hochschule München University of Applied Sciences

Hochschule München University of Applied Sciences

Fakultät für Informatik und Mathematik

Fakultät für Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Flugzeugtechnik

Applied Research in Engineering Sciences

Wirtschaftsinformatik Informationsveranstaltung 27. November 2022

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Office

Hochschule für angewandte Wissenschaften München Fakultät für Design Lothstraße 17 80335 München Prof. Stefan Schweizer Kommunikationsdesign Raum X 0.029 T +49 89 1265-1234 F +49 89 1265-5678 stefan.schweizer@hm.edu

Hochschule München · Postfach 200113 · 80001 München

Herrn Geschäftsführer Dr. Michael Mustermann Muster-Firma GmbH Straße und Hausnummer 12345 Ort

design.hm.edu

Der Briefbogen bietet zahlreiche Möglichkeiten zur individuellen Identifikation der Absender*innen. Im Bereich rechts oben werden alle Informationen der Absender*innen nach einer vorgegebenen Systematik in Arial abgesetzt.

Hochschule München University of Applied Sciences Zentrum für Forschungsförderung & wissenschaftlichen Nachwuchs

Hochschule München University of Applied Sciences

Datum / Zeichen Das neue Briefpapier der Hochschule München

Science Support Center

Sehr geehrte Damen und Herren, Die Hochschule München ist eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands. Durch das breit gefächerte Studienangebot, eine starke Ausrichtung auf angewandte Forschung sowie Praxisorientierung mit Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bietet sie den Studierenden exzellente Chancen auf dem Arbeitsmarkt und in der Wissenschaft.

Prof. Dr. Brigitta Schulz Forschungsreferentin Koordinatorin BayWISS-Verbundkolleg Infrastruktur, Bauen, Urbanisierung Ansprechpartnerin im Bereich Promotionen

Die Visitenkarten der Hochschule München sind zweisprachig, mit der Vorderseite in Deutsch und der Rückseite in Englisch.

T 089 1265-4567 F 089 1265-4568 E brigitta.schulz@ W hm.edu Dachauer Straße 100a 80636 München

Prof. Dr. Brigitta Schulz T +49 89 1265-4567 F +49 89 1265-4568 E brigitta.schulz@ W hm.edu Dachauer Strasse 100a D-80636 Munich

Das Studienangebot der Hochschule München umfasst die Bereiche Technik, Wirtschaft, Soziales und Design. Dabei richtet sich die Lehre an unterschiedliche Zielgruppen: Vollzeit- und Teilzeitstudierende, Berufstätige und Weiterbildungsinteressierte sowie dual Studierende in Bachelor-, Master- und Zertifizierungsprogrammen. Neben akademischen Qualifizierungen für ExpertInnen und Führungskräfte bietet das Studium auch wissenschaftliche Vertiefungen, die auf eine Promotion vorbereiten. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen ist fester Bestandteil des Studiums und stellt Praxisnähe sicher. Neben der fachlichen Ausbildung können Studierende ihr individuelles Profil entwickeln. Angebote zum unternehmerischen, nachhaltigen und interkulturellen Denken und Handeln bereiten sie auf die durch Digitalisierung geprägte Arbeitswelt vor. Forschungsprojekte in den Bereichen Automotive, digitale Wertschöpfung, Energieeffizienz, Produktion und Werkstoffe sowie sozioökonomische Innovationen bestimmen die gut vernetzte Forschungslandschaft an der Hochschule München. Forschung und Entwicklung finden in enger Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft statt. Das sichert auch den optimalen Praxisbezug für die Studierenden der Hochschule. Weil Forschung auf hohem Niveau außerdem die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs beinhaltet, fördert die Hochschule München Promotionsvorhaben in Kooperation mit Partneruniversitäten. Die bayrische Landeshauptstadt ist – als Wirtschafts- und Wissenschaftsmetropole mit hoher Lebensqualität – der perfekte Standort für die Hochschule München. Hier funktionieren Zusammenarbeit und Vernetzung mit regionalen und internationalen Partnern aus der Praxis optimal, sei es beim Recruiting, bei gemeinsamen Projekten oder bei neuen Transferformaten. Als Gründerhochschule fördert sie, gemeinsam mit ihrem An-Institut, dem Strascheg Center for Entrepreneurship, unternehmerisches Handeln und trägt zu einer nachhaltigen Gestaltung der Zukunft der Gesellschaft bei.

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Alle Anwendungen im Web-Bereich befinden sich aktuell in der Überarbeitung und Neuentwicklung.

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Interview

mit Prof. Knut Karger

Januar 2021

NEUE PROFESSUR FÜR BEWEGTBILD Prof. Knut Karger ist seit Wintersemester 2019/20 neues Mitglied der Fakultät und vertritt in der Studienrichtung Fotodesign den Schwerpunkt Bewegtbild. DOC beleuchtet, wie Knut Kargers Arbeit, seine neue Professur und sein Privatleben zusammenspielen.

Das Filmemachen unterscheidet sich nicht sehr von dem Gestaltungsprozess im Design. Es handelt sich gleichermaßen um das Zuspitzen vieler Bedürfnisse auf ein Endresultat.

Mit der Zeit habe ich eine erzählerische Ader in mir entdeckt, von der ich vorher nicht wusste, dass sie existiert. Ursprünglich wollte ich Jura studieren.

1.

Welche Filme inspirieren dich als Filmemacher?

Dokumentarfilme, früher hießen sie auch „Kulturfilme“, dienten als meine größte Inspirationsquelle. Beispielsweise der Dokumentarfilm „Stars“ von Jürgen Böttcher, der 1963 gedreht wurde und von einer Frauenbrigade in einem Berliner Glühlampenwerk handelt. Die „Stars“ sind die arbeitenden Frauen dieses Berliner Werkes. Auch andere „Kulturfilme“ über Wäscher*innen und Köch*innen fand ich inspirierend. Diese Filme fand ich besonders toll, weil sie die Nähe zu den Menschen vor der Kamera sehr gut darstellten.

4.

Gibt es auch Projekte, die du zukünftig noch umsetzen möchtest?

Ich würde gerne eine mehrteilige Dokumentation über die Kriminalität in der Nachkriegszeit in Bayern und München machen. Durch ein Machtvakuum nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Kriminalitätsrate im süddeutschen Raum sehr angestiegen, quer durch die Gesellschaft. Hier habe ich bereits Fälle recherchiert und bearbeitet und würde diese spannende Zeit gerne in einem Mehrteiler festhalten, kann aber nicht sagen, ob dieser realisiert wird. Eines meiner Wunschprojekte, das ich in Zukunft umsetzen möchte, ist ein Animationsfilm für Kinder. Diesen sehe ich primär nicht nur für Kinder erzählt, sondern er könnte auch Botschaften für Erwachsene enthalten. Auf unterschiedlichen Ebenen zu erzählen – hier fängt es an, für mich Spaß zu machen.

2.

Wer waren deine Vorbilder?

Meine Vorbilder waren Filmemacher*innen wie Jürgen Böttcher oder Dieter Schumann, die zu DDR-Zeiten Dokumentarfilme gemacht haben. Ihre Dokumentarfilme und kurzen „Kulturfilme“ liefen im Kino vor dem Hauptfilm, anstelle des heutigen Werbeblocks. Überraschenderweise sind die Kurzfilme viel stärker in meiner Erinnerung geblieben als die Spielfilme, die im Anschluss liefen. Außerdem prägte mich eine Frau namens Gabriele Kotte sehr. Sie war Dramaturgin bei der DEFA, der staatlichen Filmproduktion in der DDR. Gabi Kotte war eine sehr gute Pädagogin und hatte ein gutes Gefühl für das Potenzial einzelner Menschen.

5.

Das klingt allerdings nach einem starken Kontrast.

Das Projekt, die zweiteilige Dokumentation „KL Dachau“, hat mich über zwei Jahre begleitet. Die gelesenen Bücher und das recherchierte Aktenmaterial haben grauenvolle Sequenzen in mir geweckt. Es war schwer, dieses Projekt wieder abzulegen. Daher kommt auch mein Wunsch nach einem Ausgleich und mehr Leichtigkeit. Diesen würde ich gerne in Animationsfilmen für Kinder verwirklichen.

3.

Wie bist du zum Filmen gekommen?

Meine ersten Filme sind Anfang der 1990er Jahre im Sommer nach meinem Abitur entstanden. In meiner Heimatstadt Schwerin hatte sich ein Filmverein gegründet, der ein Sammelbecken für ehemalige Filmemacher*innen aus der DDR war. Dort arbeiteten auch Gabi Kotte und Dieter Schumann. In diesem Filmzentrum lag der Fokus explizit auf Nachwuchsarbeit. In den Seminaren und Workshops habe ich Filme gemacht und sogar einen ersten Film an das Fernsehen verkauft. Mit dem Entgelt dieses Films konnte ich weitere Filme machen. In der Zeit habe ich eine erzählerische Ader in mir entdeckt, von der ich vorher nicht wusste, dass sie existiert – mein ursprünglicher Plan war nämlich, Jura zu studieren. Ich habe mich dann bei fast allen deutschen Filmhochschulen beworben und bin letztendlich an der Filmhochschule in München genommen worden.

6.

Welche Entwicklungen findest du heutzutage spannend?

Durch die rasante technische Entwicklung wie der von Smartphones haben viele Menschen die Möglichkeit zu filmen, in einer Qualität, die man sich vor zehn Jahren nicht hätte vorstellen können. Entwicklungen wie diese schaffen es, dass das Medium Film die Berührungsangst verliert. Es demokratisiert sich, denn sehr viele Menschen haben die Chance, mit einem Smartphone Inhalt zu generieren, zu bearbeiten und gleichzeitig zu verbreiten. Das sind spannende Entwicklungen, bei denen man sehen muss, wo sie hinführen.

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Umbrüche haben auch etwas Positives, denn der entstehende Stress kann einem auch Energie geben und somit Nutzen bekommen.

Foto: Robert Pupeter

7.

Was sind die guten und schlechten Seiten am Filmemachen?

Wenn man Filmemacher*in ist, muss erst einmal klar sein, dass nicht sofort alle Türen offenstehen. Man muss Rückschläge aushalten und für seine Projekte Akquise betreiben. Allerdings ist es sehr schön, unterschiedliche Menschen und Situationen kennenzulernen und, wenn man die Möglichkeit hat, dies mit der Beschäftigung mit anderen Kulturen und Reisen in andere Ländern zu verbinden – dadurch ergeben sich meist prägende Erlebnisse.

10. Wie hat sich die Pandemie auf deine Art des Lehrens ausgewirkt?

Mein Mantra an die Studierenden ist, dass man Filmemachen nur durch das Machen lernt. Hierbei ist die technische Voraussetzung nicht wichtig, sondern dass man inhaltlich stark ist und sich ausprobiert. Viele Studierende bewegen sich zurzeit wieder vermehrt in familiären Umfeldern und sind teilweise im Ausland. Hier passiert dann etwas, das in Präsenz nicht entstanden wäre.

13.

Wie hast du dich mittlerweile an der Designfakultät eingelebt?

Der Übergang von der Filmhochschule München zur Fakultät für Design wurde mir leicht gemacht. Meine Kolleg*innen waren sehr hilfsbereit und willkommen heißend, genauso wie die Studierenden. Der Unterschied zwischen den Hochschulen liegt darin, dass es an der HFF weniger Studierende und mehr Personal gibt. Dadurch sind der zeitliche Rhythmus und das Pensum der Lehre an der HM verhältnismäßig gedrängt. Jedoch kann ich gut mit viel Arbeit umgehen. Umbrüche haben etwas Positives, denn der entstehende Druck kann auch energievoll und nützlich sein.

8.

Worauf legst du bei deinen Bewertungen wert?

Kreative Leistung zu bewerten, ist extrem schwierig. Stereotypisch nach richtig und falsch einzusortieren, funktioniert meistens nicht. Wie gut jemand das vermittelte Handwerk anwenden kann, ist wiederum bewertbar. Doch gerade in Zeiten der Pandemie muss man hier auch abwägen, denn Technik und Equipment sind schwer zugänglich und unsere Kontakte sind beschränkt. Hier bin ich momentan in einer Findungsphase.

11.

Würdest du etwas an der Fakultät verbessern wollen?

Um mit einem professionelleren Anspruch arbeiten zu können, fehlen der Fakultät noch ein paar Kameras und Equipment für Licht- und Tontechnik. Auch Arbeitsplätze für eine gute Postproduktion sowie eine Sprachkabine wären sinnvoll. All das ist wichtig, um die Studierenden gut auf die Berufswelt vorzubereiten, in der viele Aufgabenbereiche verschmelzen.

14.

Dein Dokumentarfilm „Warmzeit“ greift das Thema Klimawandel auf. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in deinem Leben?

Ich versuche, Nachhaltigkeit in alle Lebensbereiche miteinzubeziehen. Die Emissionen, die bei der Entstehung des Dokumentarfilms „Warmzeit“ zum Beispiel durch Flüge entstanden sind, haben wir mit Umweltprojekten kompensiert, grünen Strom benutzt und so weiter. Außerdem besitze ich kein Auto und versuche, mit meiner Familie viele Strecken mit der Bahn oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Wir achten auch bei Lebensmitteln darauf, regional produzierte Produkte einzukaufen und weitestgehend auf Fleisch zu verzichten. In einem Krautgarten bauen wir Gemüse an. Doch vor allem beim Kauf meiner Kleidung sehe ich bei mir noch Verbesserungspotenzial.

9.

Welche Filme sollten Studierende gesehen haben?

Da will ich keine klare Aussage treffen. Der Fokus der Studierenden sollte darauf liegen, ein analytisches Verständnis beim Filmeschauen zu entwickeln. Grundsatzfragen, die sich jede*r stellen sollte, sind für mich: „Was hat mich an dem Film berührt?“, „Worum geht es im Film?“, „Wie ist der Film gemacht worden?“.

12.

Die Grenzen der Designdisziplinen verschwimmen immer mehr. Wie greift deine Lehre die Entwicklung auf?

Das Bewegtbild befindet sich in einem transformativen Prozess. Das klassische Fernsehen wird von Streamingplattformen abgelöst. Viele Apps greifen vermehrt auf Bewegtbild zurück. Storytelling kann man natürlich auch auf Designprojekte beziehen. Es wird ein breites Verständnis benötigt und man muss viele Bedürfnisse aufeinander abstimmen und zuspitzen, es gibt viele Überschneidungen. Deshalb unterscheidet sich das Filmemachen gar nicht so sehr vom Gestaltungsprozess im Kommunikations-, Fotooder Industriedesign.

15.

Wie funktioniert dein Arbeitsleben zusammen mit deiner Professur und deinem Privatleben?

Phasenweise nimmt die Professur sehr viel Zeit in Anspruch. Doch ich möchte auch Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau verbringen. Gerade in fragilen Zeiten wie jetzt, wenn das Leben etwas aus der Balance gerät, wird es schwieriger. Man muss gemeinsame Wege finden und braucht einen Partner*in, auf den man sich verlassen kann. Ich habe zwar keine Patentlösung, doch miteinander zu kommunizieren ist auf jeden Fall von großer Bedeutung.

Vielen Dank für die Zeit, die du dir für das Interview mit uns genommen hast, Knut. Wir freuen uns darauf, dir öfter in der Fakultät zu begegnen.

Ich versuche, Nachhaltigkeit in alle meine Lebensbereiche miteinzubeziehen. Doch vor allem beim Kauf meiner Kleidung sehe ich noch Verbesserungspotenzial. G

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Interview von Marius Heller und Luisa Danzer.

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Ausstellung

Social Pavilion

Juli 2020–2021

T U O I E D I INS

SOCIAL PAVILION Design im Vorbeigehen – Rückblick auf eine Ausstellung, die coronabedingt im neuen Format eröffnen musste. Der gläserne Pavillon der Fakultät für Design wurde in der von Katrin Laville kuratierten Ausstellung damit selbst zum Social Pavilion.

München, im Juli 2020 – die ursprünglich im Rahmen der Munich Creative Business Week (MCBW) geplante Ausstellung „Social Pavilion“ sollte die Vielfalt des Arbeitsfeldes „Sozialer Wandel und transformative Prozesse“ zeigen. Corona- und lockdownbedingt wurde die Ausstellung leider einen Tag vor der Eröffnung abgesagt und danach als „Social Pavilion – INSIDE I OUT“ neu konzipiert und präsentiert. Ein Film dokumentiert die ursprünglich geplante Präsentation und macht die Bandbreite an Fragestellungen deutlich, mit denen sich Designer*innen heute beschäftigen, woran sich auch in der Zukunft wenig ändern wird.

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Bei den Herausforderungen der Globalisierung, der Digitalisierung und des Klimawandels kommen dem Design als Schnittstellendisziplin besondere Aufgaben zu. In der Auseinandersetzung mit der Gestaltung dieser Transformationsprozesse, die längst alle gestalterischen Bereiche betreffen, sieht die Fakultät für Design der Hochschule München einen ihrer Schwerpunkte. Die Ausstellung zeigt und diskutiert eine Vielfalt von Projekten, Abschlussarbeiten und wissenschaftlichen Arbeiten, die auf das Arbeitsfeld „Sozialer Wandel und transformative Prozesse“ Bezug nehmen.

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4 Ziel der Ausstellung „Social Pavilion – INSIDE I OUT“ ist weniger die Präsentation von Einzelprojekten als vielmehr die Darstellung der großen Bandbreite von Fragestellungen, anhand derer sich künftige Designer* innen an der Fakultät mit der Gestaltung des sozialen und digitalen Wandels, mit Nachhaltigkeit, Konsum- und Bewusstseinswandel, Transformationsdesign oder Social Design auseinandersetzen.

Pascale Damerau, Nikola Kempe, Andreas Schoppel und Ywette Schötterl befassen sich in ihrem Projekt „Woven Sounds“ beispielsweise mit der Frage, wie man durch Digitalisierung und Individualisierung einen bewussten Konsum erreichen kann. Wie gesellschaftliche Protest- oder Umbruchbewegungen gelingen können, analysierte Christoph Amann – und macht die Ergebnisse greifbar. Ronja Rademacher zeigt auf, wie virtuelle Mode die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen kann. Miriam Schaaf analysiert in ihrer Masterarbeit, wie sich das Selbstbild durch Social Media gewandelt hat. Diese und viele weitere Arbeiten waren in der Fakultät für Design der Hochschule München zu sehen und sind im Film festgehalten.

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Christoph Amann – Streben nach Zukunft / Foto: Katrin Laville

Pascale Damerau, Nikola Kempe, Andreas Schoppel, Ywette Schötterl – Woven Sounds / Foto: Katrin Laville

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1 Foto: Ben Santo

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Ronja Rademacher – Out Of The Blue / Foto: Katrin Laville

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Motivation für die Umsetzung der Ausstellung

Amelie Satzger – Was ist Wirklichkeit? / Foto: Henry Weiss

Neben dem Interesse an der Darstellung des Arbeitsfeldes „sozialer Wandel und transformative Prozesse“ bestand meine Motivation für den „Social Pavilion“ auch darin, ein sozial verbindendes Element zu gestalten.

Ein weiteres Anliegen war es, eine breit gefächerte Auswahl von Projekten aus den Designfeldern Foto-, Kommunikations-, Industriedesign und Designtheorie zu zeigen – von studentischen Projektarbeiten der Erstsemester über Bachelor- und Masterarbeiten bis hin zu neu gegründeten Start-ups von Alumnis der Fakultät für Design München. Neben den Exponaten wurde das komplette Rahmenprogramm der Ausstellung – Performances, Diskussionsforen und Vorträge – von Studierenden, Absolvent*innen und Alumnis der Fakultät für Design gestaltet.

„Social Pavilion“ ist eine Ausstellung, die neben den vielfältigen Projektund Abschlussarbeiten auch das Miteinander und die Gestaltung eines gemeinschaftlichen Denkens und Handelns aller beteiligten Akteur*innen zeigt. LfbA Katrin Laville

Miriam Schaaf – Der weibliche Waschbrettbauch / Foto: Katrin Laville

Die Ausstellung konnten Interessierte vom Innenhof der Fakultät auf der Außenseite des gläsernen Pavillons ansehen. Zu betrachten waren Plakate und Filme zu den einzelnen Projekten sowie einzelne Exponate.

Design im Zeughaus Link zum Social-PavilionFilm Foto: Katrin Laville

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Design im Diskurs

Michel Hohendanner

Bei Prof. Markus Frenzl

ATTENTIVENESS TURN

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Michel Hohendanner verfasste den vorliegenden Text zur Inszenierung von Politiker*innen auf Social Media für die fünfte Ausgabe des DING-Magazins, das sich mit dem Thema „Design im Dilemma der Inszenierung“ befasst.

5 Die Geste wirkt steif, die Mimik der beiden Akteure etwas verkniffen und ihre Körperhaltung unnatürlich, die Szene erscheint in ihrer Gesamtheit künstlich und inszeniert. Und doch handelt es sich beim Handschlag zwischen USPräsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei ihrem Treffen in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea um einen historischen Moment. Schließlich hatte Trump als erster amtierender USPräsident überhaupt die Grenze zwischen den beiden Ländern überschritten und nordkoreanischen Boden betreten. Für Trump selbst aber ist noch viel wichtiger: Der Moment wird fotografisch festgehalten, seine historisch-weltpolitische Aufladung dramatisch verdichtet auf einem einzigen Bild, das um die Welt geht.

Abb. 1

Das Treffen ist nicht nur als weiterer Beweis für Donald Trumps Geltungs- und Inszenierungsdrang zu betrachten, vielmehr verdeutlicht es die Mechanismen des Social-Media-Zeitalters.¹ Eingeleitet hatte das Treffen ein Tweet des USPräsidenten. Scheinbar aus einer Laune heraus twitterte Trump, nachdem der G20-Gipfel in Osaka zu Ende gegangen war: Da er in der Nähe sei, würde er sich gerne mit Kim an der Grenze treffen, um ihm einfach die Hand zu schütteln und Hallo zu sagen.² Besprochen wurde bei diesem Treffen inhaltlich nichts, keine neuen Schritte zur Abrüstung beschlossen und lediglich abschließend eine Einladung ins Weiße Haus ausgesprochen – ein neuer Fototermin also, der Trump als Friedensstifter inszenieren und den Machthaber aus Nordkorea ein kleines Stück weiter salonfähig machen soll. Ein Vorgang, wie er noch vor der Amtszeit des amtierenden US-Präsidenten undenkbar schien und beispielhaft für eine Last-Minute-Diplomatie steht, die inhaltlos agiert und ausschließlich eine Politik der Gesten ermöglicht. Gesten jedoch, die in ihrer Rezeption höchst emotional wirken, schnell zu verstehen sind und sich noch schneller über die sozialen Netzwerke verbreiten lassen.

Abb. 2

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So zeigt der Fall auch auf, welche Rolle ein Bewusstsein für die Mechanismen der digitalen Öffentlichkeit im politischen Geschehen spielen kann. Eine Kompetenz, die in der deutschen Politiksphäre noch rar gesät scheint, blickt man beispielsweise auf den Umgang mit der Kritik an CDU und CSU³ nach dem Video des YouTubers Rezo.

Abb. 3

Aber welche Rolle wird Digitalkompetenz spielen, wenn es um die Nachfolge Angela Merkels gehen wird? Gilt das Thema als ein Schlüsselkriterium für eine Kanzlerschaft in Zeiten Trump’scher Twitter-Politik und christlich-sozialer Fauxpas gegenüber einer zunehmend politisch agierenden Jugend? – Die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung würde laut einer Umfrage vom Juli 2019 den Vorsitzenden der Partei Bündnis 90/Die Grünen Robert Habeck allen anderen Kanzler-Kandidaten vorziehen.⁴ Doch wie ist dessen Rückzug von den Social-Media-Plattformen Twitter und Facebook vom Januar 2019 hinsichtlich seiner Digitalkompetenz zu interpretieren? Bedeutet seine Abkehr von den sozialen Medien auch automatisch ein Statement gegen eine reine Politik der Gesten?

Abb. 4

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Außer Frage steht, dass der Spitzenpolitiker, anders als viele seiner Kollegen, das Medium Twitter und seine Mechanismen verstanden hat, wie die auf seinem persönlichen Blog veröffentlichte Begründung seiner Entscheidung verdeutlicht: ›Twitter ist, wie kein anderes digitales Medium so aggressiv und in keinem anderen Medium gibt es so viel Hass, Böswilligkeit und Hetze. Offenbar triggert Twitter in mir etwas an: aggressiver, lauter, polemischer und zugespitzter zu sein [...].‹⁵ Diese von Habeck beschriebene und auf Twitter wie auch auf Facebook fraglos gegenwärtige Diskussionskultur der Polemik und verbaler Zuspitzung ist Konsequenz und damit für viele Experten Hauptkritikpunkt des Geschäftsmodells der Social-Media-Plattformen. Diese generieren ihr Kapital über das Prinzip der Aufmerksamkeitsökonomie. Ziel der Plattformen ist es, möglichst viele Daten über ihre Nutzer zu sammeln, um diese in Form zielgruppengenauer Werbeschaltung an ihre Kunden verkaufen zu können. Um Nutzerdaten in möglichst großem Umfang zu generieren, sind die Plattformen daran interessiert, ihre User möglichst lange auf den Plattformen zu halten und dabei möglichst viele Interaktionen mit den gezeigten Inhalten zu erreichen, die Rückschlüsse auf die Haltung des Users erlauben. Dieser Logik folgend, erhalten in erster Linie Beiträge eine erhöhte Reichweite, die polarisieren, also extreme Reaktionen hervorrufen und somit User-Interaktion wahrscheinlicher machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Nutzer Ablehnung oder Zustimmung demonstriert, denn jede Interaktion bedeutet Information und damit Kapital.

Abb. 5

Dieses Prinzip erschwert die Verbreitung komplexer Inhalte und spielt vor allem Akteuren in die Hände, die ihre Botschaft extrem verdichtet und plakativ darzustellen vermögen. Im Kontext politischer Debatten, die sich in der Regel mit komplexen Problemstellungen auseinandersetzen müssen, bedeutet dies meist einen großen Vorteil für populistische Argumentation. Die Diskursfähigkeit des öffentlichen Raumes auf Social Media unterliegt demnach vor allem einem strukturellen Problem. So verständlich Habecks Schritt erscheint, sich diesem sich diesem Mechanismus zu entziehen, so offenbart er doch auch seinen Unwillen, aktiv an den Standards der digitalen Öffentlichkeit von innen heraus mitzuarbeiten und diese im Sinne demokratischer Werte zu gestalten. Vor dem Hintergrund, dass 85 Prozent (Stand April 2019) aller von Nutzern aktiv weiterverbreiteten Facebook-Beiträge, welche die deutsche Politik betref-

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Michel Hohendanner ist Alumnus des Masterstudiengangs Advanced Design und befasste sich in seiner Masterarbeit im Sommersemester 2019 unter der Betreuung von Prof. Markus Frenzl mit dem Thema „Digital Democracy“. Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt als Visiting Researcher am Kyoto Design Lab (Kyoto Institute of Technology), arbeitet Michel derzeit am Institut für Digitale Ethik an der HdM Stuttgart. Seine Forschungsinteressen umfassen unter anderem Designanwendungen im Spannungsfeld von Technologie und sozialen sowie politischen Wertesystemen.

DING No. 5 – Design im Dilemma der Inszenierung erschien im Frühjahr 2020 als Ergebnis eines Semesterprojekts der Lehrredaktion der Fakultät für Design im Bachelorstudium, das von Prof. Markus Frenzl, Prof. Ben Santo und M. A. Miriam Schaaf betreut wurde. Als Kooperationsprojekt mit der Fachzeitschrift form wurde DING No. 5 in einer Auflage von 5.200 Exemplaren gedruckt und an alle Abonnent*innen versandt. DING No. 5 ist über das Sekretariat der Fakultät für Design erhältlich.

perfectfuturedesign.com/michelhohendanner/

fen, von der rechtspopulistischen AfD stammen⁶, stellt sich die Frage, ob sich demokratische Politiker*innen den Luxus erlauben können, der digitalen Öffentlichkeit den Rücken zu kehren. Medien und Öffentlichkeit diskutierten den Fall ausgiebig und aus verschiedenen Positionen – geschadet hat die Rückzugsentscheidung Robert Habeck jedoch offenkundig nicht. Ohnehin hat sich der Spitzenpolitiker nicht völlig aus der digitalen Öffentlichkeit zurückgezogen, denn auf dem Fotografie- und Bildnetzwerk Instagram ist er nach wie vor aktiv. ›Mit Instagram habe ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht, deshalb gab es keinen Grund, da raus zu gehen‹⁷, begründete er auf Nachfrage. Die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu auf ihrer Online-Kolumne InstaKram: ›Verglichen zum Haifischbecken Twitter wirkt Instagram tatsächlich wie ein Goldfisch-Glas: Nicht sehr tiefgehend, aber schön anzusehen und alles dreht sich nur um einen selbst‹, und versucht in der Folge die Frage zu beantworten, wie Habeck dort Politik mache. Vermutlich trifft die Einordnung des Schnappschusses des am Boden sitzenden Politikers, der eben noch schnell seine Kleidung für den bevorstehenden Auftritt (#Grundsatzkonvent – Abb. 1) auf dem Parkettboden bügelt, ziemlich ins Schwarze: Der moderne Mann bügelt selbst⁸, bewahrt sich dabei aber die rebellische Improvisation. Ähnlich einfach erscheint die Einordnung des strumpfsockigen (#sommerreise – Abb. 2) Habecks, der am Bahnsteigboden E-Mails beantwortet: Ein Politiker, der auf dem Boden geblieben zu sein scheint und immer und überall hart für die politische Sache arbeitet.⁹ Nun sind dies tatsächlich eher Beispiele aus der Kategorie ›nicht sehr tiefgehend‹ und ›alles dreht sich um einen selbst‹. Wie kommuniziert Habeck aber tatsächlich politische Inhalte auf der Plattform? Betrachtet man die Kommunikation auf Bild- bzw. Zeichenebene, fällt die klare Trennung zwischen ikonischer und digitaler Zeichenkommunikation auf. Ikonische Zeichen sind Abbilder der Realität, die eine Ähnlichkeitsbeziehung herstellen und so für den Rezipienten schnell und ohne Verschlüsselung zuzuordnen sind.¹⁰ Ein Beispiel liefert das Bild des die Arme weit ausbreitenden Habecks inmitten eines Sonnenblumenfeldes (King of #sonnenblume – Abb. 3): Das Bild eines Menschen, umgeben von dichter Vegetation, der durch seinen Gestus und seine Mimik Freude ausdrückt, verweist auf dessen Streben nach Einklang mit der Natur und im Kontext seines politischen Umfeldes auch auf eine umweltorientierte Politik. Des Weiteren appelliert das (ikonische) Bild auf emotionaler Ebene an das Unterbewusstsein des Rezipienten und löst eine Wunschvorstellung aus, die zu einer gesteuerten Handlungsweise führen kann.¹¹ In diesem Fall erweckt das Bild von Glück und Freude inmitten einer blühenden Natur den Wunsch des Rezipienten, eine derartige Situation selbst zu erfahren. Im politischen Kontext bedeutet das, dafür zu streiten, diese Naturräume zu erhalten, folglich die Partei zu wählen, die vorrangig für Umweltschutz steht. Somit lässt sich eine Art grünes Lebensgefühl über diese Form der Bildkommunikation transportieren. Konkrete politische Inhalte werden damit allerdings noch nicht vermittelt. Möchte Habeck komplexere Sachverhalte kommunizieren, transportiert er die Textebene auf die Bildebene, indem er typografische Kompositionen seiner Aussagen teilt. Die Nutzung digitaler Zeichen, also solcher, die abstrakt und willkürlich gewählt sind (beispielsweise die Buchstaben des Alphabets), demnach in keiner Ähnlichkeitsbeziehung zu einem Gegenstand stehen¹², sind unabdingbar, um komplexere Themen und Motive visuell vermitteln zu können. So erlaubt diese Kommunikationsform beispielsweise, die komplexe Problemstellung des sprachlichen Framings und der daraus erwachsenden gesellschaftlichen Verrohung hin zu wachsender Gewaltbereitschaft (Abb. 4) zu thematisieren. Allerdings fehlen dieser Kommunikationsform die Unmittelbarkeit und die emotionale Ebene der ikonischen Zeichen. Ein möglicherweise entscheidender Nachteil im Kampf um größere Reichweite, in dem nur das Kriterium zählt, die Aufmerksamkeit des Users und damit seine Interaktion zu gewinnen.

Die Problemstellung ergibt sich aus der Plattform-Struktur, die auf emotionale Wirkung und verkürzte Inhalte ausgelegt ist ...

(Abb. 6) dieser Vorgehensweise zeigt, dass auch eine, wenn auch sehr kleine, politische Agenda transportiert werden kann: Lindner selbst strahlt Zuversicht aus und verkörpert augenscheinlich den Typus des smarten Business Enablers. In Kombination mit konkreten Forderungen, etwa in Deutschland ein Gründerklima zu schaffen, im Zuge dessen Start-Up-Gründungen zu vereinfachen und attraktiver zu machen, wird so die Idee der liberalen Wirtschaftspolitik der FDP transportiert. Auch wenn dieses Beispiel eine recht elegante Lösung darstellt, im Rahmen der vorgegebenen Struktur der Plattform zu kommunizieren, so kann dennoch nur extrem verkürzt argumentiert werden. Dementsprechend wird auch hier eher das Gefühl einer wirtschaftsliberalen Politik vermittelt, ohne weitgreifende Lösungsansätze zu transportieren. Dass dies ein grundsätzliches, strukturelles Problem darstellt, zeigt auch ein Blick auf die Angebote professioneller Kommunikationsagenturen, die Politiker*innen ihre Social-Media-Strategien anbieten: ›Instagram hingegen wirkt über schöne, inszenierte Bilder, die auch aus einer Fantasiewelt stammen könnten. In Zusammenhang mit politischen Inhalten wird das problematisch, wenn politische Inhalte eben nicht laut und knallig, sondern ernst, komplex und so gar nicht instagramable sind. Diese lassen sich über die sozialen Medien nur schwer darstellen und noch schwerer verkaufen.‹ 13

Fraglos wird diese Entwicklung auch jene in den Fokus rücken, die verstehen, wie visuelle Kommunikation und Inszenierung, also auch das Schaffen von Aufmerksamkeit, funktionieren: Gestalterinnen und Gestalter. Diese werden vermehrt in politische Kommunikations-, aber vielleicht auch Handlungsprozesse eingebunden werden. Die Frage, wie und wem Gestalter*innen ihre Expertise zur Verfügung stellen, wird für die Disziplin, aber auch die Gesellschaft richtungsweisend sein. Ein Problembewusstsein dafür, dass über das Händeschütteln hinaus politische Inhalte eine Rolle spielen müssen, wäre ein Anfang.

Wenn die technische Innovation im Bereich der Bildreproduktion den Iconic Turn eingeleitet hat, so hat die Möglichkeit der digitalen Verarbeitung und Verbreitung auch durch Social Media letztendlich erst für den gegenwärtigen Grad an visueller Durchdringung unserer Gesellschaft und Kommunikationskultur gesorgt.

1 / Pitzke, Marc (2019): Geschenkt – Treffen an der innerkoreanischen Grenze – Spiegel Online. Letzter Zugriff 10. Juli 2019, auf https://www. spiegel.de/politik/ausland/donaldtrump-trifft-kim-jong-un-in-nordkoreageschenkt-a-1275132.html 2 / Trump, Donald (2019): Tweet am 28. Juni 2019 um 15:51 Uhr – Twitter. Letzter Zugriff 10. Juli, 2019, auf https://twitter.com/real-DonaldTrump/ status/1144740178948493314?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1144740178948493314%7Ctwgr%5E393039363b636f6e74726f6c&ref_url=https%3A%2F%2F und www.spiegel. de%2Fpolitik%2Fausland%2Fdonald-trump-bietet-kim-jong-un-treffen-in-dmz-zwischen-nordkorea-und-suedkorea-an-a-1274960.html 3 / Kuzmany, Stefan (2019): Die Selbstentblößung der @AKK – Spiegel Online. Letzter Zugriff 2. Juli 2019, auf https://www.spiegel.de/ politik/deutschland/annegret-kramp-karrenbauer-die-selbstzerstoerung-der-akk-a-1269632.html 4 / SZ-Onlineredaktion (2019): Habeck hängt Kramp-Karrenbauer ab – Süddeutsche Zeitung. Letzter Zugriff 4. Juli 2019, auf https://www.sueddeutsche.de/politik/umfrage-habeck-akk-kanzlerfrage-1.4487903 5 / Habeck, Robert (2019): Bye bye, twitter und Facebook. Letzter Zugriff 3. Juli 2019, auf https://www.robert-habeck.de/texte/blog/bye-bye-twitter-und-facebook/ 6 / Redaktion Spiegel Online (2019): AfD hängt andere Parteien auf Facebook ab – Spiegel Online. Letzter Zugriff 3. Juli 2019, auf https://www. spiegel.de/politik/deutschland/afd-ist-auf-facebook-haushoch-ueberlegen-a-1264562.html 7 / Redaktion Frankfurter Allgemeine Zeitung (2019): Habeck: Twitter ist ein Instrument der Spaltung – FAZ Online. Letzter Zugriff 11. Juli 2019, auf https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/robert-habeck-ueber-abschied-von-twitter-und-facebook-15980150.html 8 / Baumann, Marc (2019): Grüner Daumen hoch – Süddeutsche Zeitung. Letzter Zugriff 2. Juli 2019, auf https://sz-magazin.sueddeutsche.de/ instakram/gruener-daumen-hoch-87257 9 / Ebenda. 10 / Wilke, Jürgen: Simultaneität und Dissoziation. Die Wechselbeziehung von Wort und Bild in der Geschichte visueller (Massen-)Kommunikation, in: Geise, Stephanie; Birkner,Thomas (2016): Historische Perspektiven auf den Iconic Turn: Die Entwicklung der öffentlichen visuellen Kommunikation, Herbert von Halem Verlag, S. 20 f 11 / Holz, Hans Heinz: Werbung und Design, in: Feuchtinger, Heinz-Werner (1977): Plakatkunst des 19. und 20. Jahrhunderts, Schroedel Schulbuchverlag, Hannover, S. 132 12 / Wilke, Jürgen (2016): a. a. O., S. 20 f 13 / Müller, Babette (2018): Social Influencer: Politik in Zeiten von Instagram & Co. – NeulandQuartier. Letzter Zugriff 11. Juli 2019, auf https:// www.neulandquartier.de/blog/blickwinkel/social-influencer-politik 14 / Firsching, Jan (2019): Instagram Statistiken für 2019: Nutzerzahlen, Instagram Stories, Instagram Videos & tägliche Verweildauer – Future Biz. Letzter Zugriff 11. Juli 2019, auf http://www.futurebiz.de/artikel/instagram-statistiken-nutzerzahlen/ 15 / Smith, Kit (2019): 49 interessante Instagram-Statistiken – Brandwatch. Letzter Zugriff 11. Juli 2019, auf https://www.brandwatch.com/de/ blog/instagram-statistiken/ 16 / Geise, Stephanie; Birkner, Thomas: Zur Einleitung: Visuelle Kommunikationsgeschichte, in: Geise, Stephanie; Birkner, Thomas (2016): Historische Perspektiven auf den Iconic Turn: Die Entwicklung der öffentlichen visuellen Kommunikation, Herbert von Halem Verlag, S. 12

Die Problemstellung ergibt sich aus der Plattform-Struktur, die auf emotionale Wirkung und verkürzte Inhalte ausgelegt ist, und der Tatsache, dass die Mehrzahl der Nutzer*innen auch im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie angesprochen werden wollen. Selbst die Möglichkeit, komplexere Inhalte auf Instagram über einen Video-Post zu vermitteln, erscheint vor diesem Hintergrund wenig hilfreich. Zum einen dürfen diese die Dauer von 60 Sekunden nicht überschreiten, zum anderen spielt auch hier in erster Linie die Inszenierung für die angestrebte Reichweite die Hauptrolle. Social-Media-Präsenz wird auch für die Politik in Zukunft immer wichtiger werden – die User-Zahlen sprechen klar dafür (über 15 Mio. InstagramNutzer*innen in Deutschland und eine Mrd. Menschen weltweit, Stand Januar 2019¹⁴). Gleichzeitig rückt die Instagram-Community immer näher an die für die Politik relevante Altersspanne heran (60,4 % aller Nutzer sind zwischen 18 und 24 Jahre alt¹⁵). Es muss also eine potenzielle Wählerschaft angesprochen werden, die an die Strukturen der Aufmerksamkeitsökonomie gewöhnt ist. Die differenzierte Kommunikation komplexer politischer Inhalte könnte dadurch weiter abnehmen. Aus dieser Konstellation ergibt sich die spannende Frage, ob sich die Plattformen im Zuge dieser Entwicklung ihrer Verantwortung bewusst werden und die Strukturen dementsprechend anpassen werden. – Was würde darüber hinaus passieren, sollten keine strukturellen Veränderungen vorgenommen werden? Wird sich der zunehmend politisch interessierte Teil der Community andere Informations- und Diskursräume suchen? Oder stellt das Prinzip der Aufmerksamkeitsökonomie eine ohnehin unüberwindbare Hürde für einen Diskurs im demokratischen Sinne innerhalb kommerziell betriebener digitaler Räume dar?

Wie eine Verknüpfung und damit gegenseitige Ergänzung der beiden Zeichenformen gewinnbringend einzusetzen ist, zeigt ein Blick auf den InstagramAccount des Vorsitzenden der FDP, Christian Lindner. Möchte er oder sein Social-Media-Team die hohe Steuerbelastung der deutschen Bevölkerung thematisieren (Abb. 5), kombinieren sie ein Foto des betroffen nach unten blickenden Politikers mit einem passenden Zitat. So wirkt das Bild auf emotionaler Ebene und wird durch die passende Argumentation ergänzt, welche die Steuerlast in ein europaweites Verhältnis setzt. Ein weiteres Beispiel

Wenn die technische Innovation im Bereich der Bildreproduktion den Iconic Turn, also die gesellschaftliche Hinwendung zum Visuellen und die starke Prägung der medialen Massenkommunikation durch Bilder, eingeleitet hat, so hat die Möglichkeit der digitalen Verarbeitung und Verbreitung auch durch Social Media letztendlich erst für den gegenwärtigen Grad an visueller Durchdringung unserer Gesellschaft und Kommunikationskultur gesorgt.¹⁶ Das Beispiel Twitter zeigt zudem, dass auch die Kommunikation über digitale Zeichen von den Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie beeinflusst wird und für eine Art Ikonifizierung der Sprache sorgt. Die Konsequenz dieser Verkettung spiegelt sich in der beschriebenen Politik der Gesten Donald Trumps und anderer Populisten wider: Die Not, die Mechanismen der digitalen Öffentlichkeit zu bedienen, geht so weit, dass nicht die politische Problemlösung oder Konzepte für eine zukunftsfähige Gesellschaft im Mittelpunkt des Handelns stehen, sondern das möglichst wirksame Generieren von Bildern.

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Der Iconic Turn, weiter angetrieben durch die gegenwärtigen Strukturen der digitalen Öffentlichkeit, nimmt demnach Einfluss auf alle Formen der digitalen Kommunikation. Des Weiteren bestimmt der wachsende Einfluss der Mechanismen der digitalen Plattformen mehr und mehr das Handeln politischer Akteure, die mitunter Inszenierbarkeit über politische Inhalte und politisches Handeln stellen. Somit hat die technische Innovation der digitalen Netzwerke in letzter Konsequenz dafür gesorgt, dass der Iconic Turn über die bloße Kommunikation hinaus im politischen Handeln angekommen ist. Man könnte somit von dieser Kombination aus Kommunikationsstrukturen der Aufmerksamkeitsökonomie und dem Iconic Turn innerhalb der Kommunikationsmittel von einem Attentiveness Turn sprechen, der beginnt, die Gesellschaft zu durchdringen.

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Drei Fragen an

unsere neuen Mitarbeiter*innen

DREI FRAGEN AN ...

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Was hast du beruflich gemacht, bevor du an die HM gekommen bist?

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Was machst du jetzt an der HM?

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Worauf freust du dich am meisten, wenn Corona vorbei ist? (auf den Job bezogen)

DR. ALESSANDRA HAUPT DEKANATSREFERENTIN (PERSONAL/FINANZEN) 1

Ich habe in Literatur- und Theaterwissenschaften promoviert und drei Jahre als Dozentin am Lehrstuhl gearbeitet. Anschließend war ich am Goethe Institut im Kultur- und Sprachbereich tätig und bin danach in die Werbebranche gewechselt. Nach einer berufsbegleitenden Ausbildung habe ich sukzessive meine Selbstständigkeit als Kommunikationstrainerin und systemische Coachin aufgebaut.

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Ich bin Dekanatsreferentin für Personal und Finanzen an der Fakultät für Design. In dieser Funktion begleite ich sämtliche strategischen und operativen Prozesse, die in den Personal- und Finanzbereich fallen; Schlagworte sind hier etwa die (Weiter-)Entwicklung von Mitarbeiter*innen oder die Budgetverantwortung über die Finanzen der Fakultät für Design.

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So sehr ich mein Zuhause liebe, ich freue mich wahnsinnig darauf, endlich wieder meine Kolleg*innen zu sehen und einen Arbeitsalltag zu erleben, der es mir gestattet, sozial zu interagieren, Studierende zu treffen bzw. neu kennenzulernen, in Austausch zu gehen und wieder an einem funktionierenden sozialen Miteinander teilzunehmen.

ADINA HUBER

LABORINGENIEURIN FÜR FOTOWERKSTÄTTEN UND -STUDIOS 1

Nach meinem Abschluss arbeitete ich als selbstständige Fotografin. Anfänglich folgte ich meiner Leidenschaft und konzentrierte mich auf Reportage- und Reisefotografie. Ab 2014 arbeitete ich vorrangig als Werbe- und Industriefotografin.

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Ich arbeite seit Juli 2020 als Laboringenieurin an der Fakultät für Design und bin mitverantwortlich für die Betreuung der Fotostudios. Damit liegt mein Aufgabenschwerpunkt in der Optimierung des digitalen Workflows im fotografischen Prozess. In den letzten Semestern war ich außerdem Lehrbeauftragte für das Fach Bildlabor und habe am Grundlagenkurs für Fotografie mitgewirkt.

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Nachdem ich die Student*innen in den letzten Semestern leider nur über Zoom erleben konnte, freue ich mich am meisten auf den direkten Kontakt und Austausch! Ich kann es kaum erwarten, die Student*innen persönlich kennenzulernen und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen.

WISSENSCHAFTLICHE MITARBEIT (SOCIAL DESIGN)

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3 Ich freue mich wieder auf den regen Austausch in der Präsenz, auf ein gutes und kreatives Miteinander und auf die „Tür-und-Angel-Gespräche“ zwischendurch.

KAI METZGER

DRUCKWERKSTÄTTEN (OFFSET/SIEBDRUCK)

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1 Ich war 12 Jahre im Deutschen Museum. Dort war ich in der Abteilung Bildung und im Forschungsinstitut tätig.

TINA BARANKAY

Ich habe Produktdesign in Düsseldorf studiert und war Designmanagerin bei der Hutschenreuther AG in Selb. Anschließend arbeitete ich als künstlerische Mitarbeiterin an der Universität der Künste Berlin, Fakultät Design, Institut für Produkt- und Prozessgestaltung im Arbeitsfeld experimentelles Design. Als selbstständige Designerin und Product Consultant war ich danach u.a. für die WMF AG, die Rosenthal GmbH und Leonardo tätig. Und sonst? ... gestalte und produziere ich Spielmöbel für Kinder.

2 An der HM bin ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsfeld sozialer Wandel und transformative Prozesse mit dem Schwerpunkt Social Design tätig und unterstütze u.a. die interne und externe Netzwerkentwicklung.

SEKRETARIAT

3 Am meisten freue ich mich darauf, wenn wir endlich zur Normalität in der Fakultät zurückkehren und die Studierenden wieder hier sind!

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KATRIN LAVILLE

SABINE BÄRMANN

2 Ich arbeite im Sekretariat der Fakultät.

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Nach Abschluss einer Berufsausbildung zum Siebdrucker und mehreren Jahren Berufserfahrung im Siebdruckbereich absolvierte ich ein berufsbegleitendes Studium im Bereich Grafikdesign sowie weitere Fortbildungen im Bereich Buchdruck / Letterpress und in den verschiedenen Bereichen der Folierung / Folienverklebung bzw. Veredelung, bevor ich meinen Tätigkeitsschwerpunkt in den Bereich großformatigen Digitaldruck & Werbetechnik verlagerte. In den vergangenen 15 Jahren vor der Tätigkeit an der HM setzte ich verschiedene Projekte für große und mittelständische Unternehmen im Bereich der Außenwerbung sowie der Innenausstattung um.

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2 Seit September 2019 betreue ich die Druckwerkstatt. Aber ihr könnt bei mir nicht nur drucken, sondern eine Vielzahl verschiedenster Techniken ausprobieren. Neue Verfahren wie Sleeking, Sublimation und Digitaldruck auf verschiedene Materialien stehen euch neben Klassikern wie Siebdruck und Buchbinden usw. zur Verfügung. Und das sind nur ein paar Beispiele für die Möglichkeiten, euch kreativ bei mir auszutoben. 3 Besonders freue ich mich auf Studierende in der Werkstatt und die gemeinsame Umsetzung der verschiedenen Projekte und Ideen.

DEKANATSREFERENTIN (KOMMUNIKATION/ORGANISATION)

1 Meine Leidenschaft für Ästhetik und Gestaltung verbinde ich seit vielen Jahren mit meiner beruflichen Tätigkeit – ob in der Öffentlichkeitsarbeit, als Redakteurin oder im Projektmanagement. Unter anderem habe ich bereits für eine Designmesse, an einer Gestaltungshochschule und zuletzt bei der Architekturfachzeitschrift DETAIL gearbeitet. Als freie Journalistin und Beraterin veröffentliche ich außerdem Beiträge, realisiere Publikationen und entwerfe Kommunikationskonzepte in den Bereichen Architektur, Interior und Design.

MARION URBAN

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VERWALTUNG GEBÄUDE UND EVENT

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2 Seit März 2020 bin ich für die Bereiche Kommunikation und Strategische Organisation der Fakultät für Design verantwortlich. Damit bin ich für die gesamte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die strategische Planung der öffentlichen Aktivitäten zuständig, im Zusammenspiel mit Fakultätsrat und Dekanat. Mein Aufgabengebiet wird ergänzt durch die Planung und Durchführung interner und externer Veranstaltungen sowie die redaktionelle Betreuung sämtlicher Publikationen der Fakultät.

Ich war ein Jahr als Bauzeichnerin im Architekturbüro Hahn in Straubing tätig. Anschließend war ich für vier Jahre bei Icon Medialab in München als Screendesignerin und zwei Jahre bei der Newell Rubbermaid AG, ebenfalls in München, als Junior Product Managerin angestellt. Von 2006–2012 habe ich bei Charmant Group / Esprit in Karlsfeld als Brand Managerin gearbeitet. Im Anschluss daran war ich für ein Jahr bei Rena Lange in München als Marketing Communication Managerin tätig, bis ich 2013 zu Rodenstock / Porsche D. in München gekommen bin und dort bis 2019 als Marketing Managerin beschäftigt war.

2 Ich bin an der Fakultät für Design zuständig für Inventarisierung, Ausleihe von technischem Equipment, Unterstützung Z-IT, Veranstaltungs- und Gästebetreuung und allgemeine Verwaltungstätigkeiten.

3 Am meisten freue ich mich auf das soziale Miteinander an der Fakultät – und darauf, endlich alle diejenigen zu treffen, die ich bisher leider nur über Zoom kennenlernen konnte.

3 Ich freu mich sehr auf die kommenden Veranstaltungen und Ausstellungen.

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Awards

Sommersemester 2020

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AWARDS

Covergestaltung: Michel Hohendanner / Foto (Statue): by Sailko, licensed under Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license

MICHEL HOHENDANNER Die Masterarbeit „Digital Democracy“ des Absolventen Michel Hohendanner ist durch den Verein der Freunde der Hochschule München e.V. als „Exzellenter Studienabschluss“ geehrt worden.

Michel Hohendanners Masterarbeit „Digital Democracy“ (Betreuung: Prof. Markus Frenzl) steht für das Verständnis von Design als eine verantwortungsvolle, gesellschaftsgestaltende Disziplin. In seiner Arbeit widmet sich der Absolvent der Fakultät für Design den Herausforderungen der digitalen Öffentlichkeit und damit dem Zustand unserer Demokratie und ihrem Wandel im Zeitalter der Digitalisierung. Mithilfe des von ihm entwickelten und in der Praxis erprobten WorkshopFormats können interdisziplinäre Teams im Sinne des „Speculative Designs“ gemeinsam neue Produktlösungen entwickeln und in einen Diskurs über die digitale Öffentlichkeit treten. Die herausragende Masterarbeit umfasst damit sowohl die Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen als auch das Angebot zu aktiver, demokratischer Mitgestaltung und interdisziplinärer Partizipation. Die Arbeit ist einsehbar unter: perfectfuturedesign.com/michelhohendanner/

Die fotografische Arbeit von Micaela Castellana zeigt ein Fahrradpedal, das aus Reisschrot und Abfällen aus der Reisproduktion gefertigt wird. Foto: Micaela Castellana

MICAELA CASTELLANA

Mit ihrer fotografischen Arbeit „Ich war einmal Reisschrot“ ist Micaela Castellana eine der Gewinner*innen des Jugendfotowettbewerbs „Zukunft jetzt! – Mein Bild für die Expo 2020“. Die Arbeit zeigt ein Fahrradpedal, das aus Reisschrot und Abfällen gefertigt wird, welche bei der Produktion von Reis entstehen.

Das Foto ist im Wintersemester 2017/18 im Rahmen eines fotografischen Projekts zum Thema „Recycling“ der Dozentin Renate Gress entstanden: Re- oder upgecycelte Produkte sollten fotografisch in Szene gesetzt und in Anlehnung an eine Werbekampagne zum Thema Weißblech-Recycling aus dem Jahr 1985 mit dem Slogan „Ich war ein/e …“ plakativ gestaltet werden. Die Projekte sollten für den Umgang mit Ressourcen sensibilisieren und damit unser Konsumverhalten kritisch hinterfragen.

Der bundesweite Fotowettbewerb zum Thema Nachhaltigkeit für Nachwuchsfotograf*innen wird von der photokina in Kooperation mit dem Deutschen Pavillon der Expo in Dubai durchgeführt. In diesem Jahr hat die Jury aus über 400 eingereichten Bildern die 16 ausdrucksstärksten ausgewählt und prämiert. Die Gewinnerbilder werden sowohl im deutschen Pavillon auf der Expo 2021/2022 in Dubai sowie auf der photokina 2022 präsentiert.

Foto: WYE

FERDINAND KRÄMER & FRANZISKUS WOZNIAK Das den Alumni Alumnus Ferdinand Krämer und Franziskus Wozniak gegründete Möbellabel WYE wurde gleich zweifach mit dem German Design Award ausgezeichnet. Die Bank |chamfer| gewann sowohl in der Kategorie „Excellent Product Design – Furniture“ als auch in der Kategorie „Excellent Product Design – Eco Design“. Der Entwurf entstand aus dem Kontext des Microliving: Die Abmessungen der Sitzfläche sind für schmale Flure, kleine Küchen und enge Nischen in Stadtwohnungen dimensioniert – oder auch für grüne Hinterhofbalkone. Die Bank beruht auf einer modularen Bauweise auf Basis einer Gleichteilproduktion. Alle Endstücke und skalierenden Zwischenstücke lassen sich kombinieren und ergeben eine Vielzahl von Möbelvarianten innerhalb der Kollektion. Die Vision von WYE ist es, Design, Nachhaltigkeit und Funktionalität in Einklang zu bringen. Aus diesem Anspruch wurde der Holzwerkstoff Neolign® entwickelt, aus dem formschöne, hochwertige und nachhaltige Möbel entstehen.

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Alumni-Interview

mit Christian Zanzotti

März 2021

ZU BESUCH BEI ... Alumnus Christian Zanzotti, in Italien geboren, studierte nach dem Bauingenieur- & Architekturstudium an der Technischen Universität Innsbruck Industriedesign an der Fakultät für Design in München. Erste Erfahrungen in der internationalen Designszene machte Zanzotti im „Designstudio Hannes Wettstein“ in Zürich und bei „IDEO“ in München. In Folge entwarf er in Zusammenarbeit mit Entwicklungsunternehmen Elektrovehikel und Zweiräder. Besondere Aufmerksamkeit erregte sein Fahrrad „Coren“, welches mit rennsportüblichen Leichtbautechniken und Materialien in limitierter Auflage produziert wurde. Im Januar 2013 gründete Christian Zanzotti zusammen mit Christoph Dörr und Thomas Wolf das Studio „Zanzotti Industrial Design“ in München. Er designt für unterschiedliche internationale Kunden, wie z.B. BMW, die Deutsche Telekom oder der FIA.

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4 1.

Wie ging es 2010 für dich nach deinem Studium weiter?

2. Beschäftigt ihr euch als Studio mit speziellen Themen oder seid ihr grundsätzlich offen? 3. Habt ihr ein Projekt, das euren Arbeitsansatz gut widerspiegelt?

4. Gab es auch Momente, in denen ihr euren Ansatz für den Kunden aufgeben musstet? Oder gab es mal einen Grund, einen Auftrag abzulehnen?

5. Habt ihr denn auch Projekte, die entstehen, ohne dass ihr für Kunden arbeitet? Also ganz freie Sachen, die aus eigener Motivation entstehen?

6. Was ist euer USP, eure Unique Selling Proposition?

Schon während meines Studiums habe ich angefangen, für die Industrie zu arbeiten. 2009 war ich auf der Suche nach einem Unternehmen, das mich bei meiner Bachelorarbeit finanziell unterstützt. Letztendlich konnte ich bei einer Leichtbau-Entwicklungsfirma in Stuttgart anfangen, der ich erklärt hatte, dass ich gerne alternative Mobilitätskonzepte entwickeln möchte. Etwas unerwartet wurde mir dann direkt nach dem Vorstellungsgespräch ein Job angeboten, was wirklich ein Sprung ins kalte Wasser war. Ich schloss meine Bachelorarbeit ab und übernahm in den darauffolgenden Jahren den Designlead für spannende Entwicklungen. Dabei hatte ich engen Kontakt mit vielen anderen Unternehmen. Nachdem ich genug Erfahrungen gesammelt und einen guten Einblick in die Wirtschaft bekommen hatte, entschloss ich mich 2013 dazu, mich selbstständig zu machen und ein Studio in München zu gründen. Ich hatte das Glück, dass einige Kunden weiterhin Interesse an einer gemeinsamen Zusammenarbeit hatten, und so startete ich relativ gut in die Selbstständigkeit. 2014 gewann ich den Newcomer Award, welcher mir zusätzlich zu vielen neuen Anfragen und mehr Aufmerksamkeit verhalf. Grundsätzlich sind wir sehr offen. Eine Vielzahl unserer Projekte hat mit neuartigen Technologien und Entwicklungen zu tun. Die Segmente, in welchen wir arbeiten, sind sehr vielfältig. Die Abwechslung zwischen den Themen ist uns wichtig, um eine gewisse Flexibilität zu bewahren und Synergien zu schaffen, die wir nutzen können. Ja, klar. Unseren Arbeitsansatz kann ich an dem sogenannten „Heavy Industrial Machinery Projekt“ verdeutlichen. Das italienische Unternehmen Durst Group, das großdimensionierte Industriedrucker herstellt, kam mit der Anfrage nach einem Redesign ihrer von Otl Aicher gestalteten Maschinen auf uns zu. Daraufhin haben wir uns mit der Firma zusammengesetzt und grundsätzliche Fragen zur Entwicklung und Produktion des Produkts geklärt. Vorerst haben wir viel Zeit mit dem Kunden, aber auch mit seiner Kundschaft verbracht, um die Stärken und Schwächen des Produkts kennenzulernen. Mit dem gesammelten Wissen starteten wir dann die Entwicklung mehrerer Designansätze. Gemeinsam haben wir uns anschließend für einen Ansatz entschieden und letztendlich ein benutzerfreundliches, modulares und kosteneffizientes System für den Auftraggeber entwickelt, das auf der gesamten Produktpalette anwendbar ist. Grundsätzlich versuchen wir, bei der Produktentwicklung von Anfang an mit dabei zu sein. Es kommt allerdings nicht selten vor, dass wir erst bei fortgeschrittenen Projektstadien hinzugezogen werden, nachdem bereits relevante Entscheidungen getroffen worden sind. Hier gilt es für uns abzuwägen, inwiefern unser Input noch Sinn ergibt und wie hoch das Projektpotenzial grundsätzlich ist. Jeder Kunde und jede Anfrage ist unterschiedlich. Oft ahnt man gar nicht, welche Partnerschaft aus einer Anfrage entstehen kann. In den letzten Jahren durften wir auch mit einigen Start-ups zusammenarbeiten. Spätestens hier lernten wir, unsere Prozesse auf das Unternehmen anzupassen und flexibel zu sein, wie zum Beispiel bei der SmartScooter-Entwicklung für das Berliner Start-up unu Motors. Diese betreuen wir heute noch. Ja, absolut. Bei unseren freien Projekten können wir ohne Kundendruck so viel forschen, ausprobieren und so viele Prototypen bauen, wie wir möchten. Dieses Experimentieren ist wertvoll und kann in einigen Fällen auch zu einem Produkt führen, welches dann im besten Fall auch präsentiert wird. Vor fünf Jahren haben wir zum Beispiel mithilfe von Virtual-Reality-Anwendungen ein digitales Motorrad modelliert. Das physische Modell wurde auf internationalen Messen präsentiert und in einigen Magazinen publiziert. Solche Projekte erweitern den Horizont um neue Facetten und können so unerwartet Resultate hervorbringen. Wir legen sehr viel Wert auf eine ganzheitliche Produktentwicklung. Wir begleiten unsere Kunden vom ersten Tag der Strategie bis hin zur Auslieferung des fertigen Produkts. Das macht uns stark und das schätzen auch die Kunden.

Elektroroller aus dem unu-Projekt / alle Fotos: Zanzotti Industrial Design

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Die Abwechslung zwischen den Themen unserer Projekte ist uns wichtig, um Flexibilität zu bewahren.

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Christian Zanzotti

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Die Selbstständigkeit ist ein bisschen, wie der Wilde Westen.

Digitales Motorrad

UVC R20-Luftreiniger für das Unternehmen Durst

7. Wenn du an die Hochschule zurückdenkst, gab es ein paar Skill Sets, die du mitgenommen hast und die du heute noch anwendest?

8. Hast du danach noch irgendwas auf die harte Tour lernen müssen?

9. Was muss aus deiner Sicht ein*e Designer*in heute können, was für dich am Anfang vielleicht noch nicht so relevant war?

10. Gibt es auch etwas, was ihr als Studio nicht so gut könnt, aber gerne können würdet? 11. Was heißt es für dich, als Industriedesigner zu arbeiten?

12. Wie hat sich eure Arbeitsweise oder generell euer Ansatz durch Corona verändert? Welchen Einfluss hat das auf euch?

13. Gab es bei euch auch positive Veränderungen durch Corona?

Designer*innen müssen verstehen, wie Unternehmen funktionieren und wie Produkte konsumiert werden, um diese richtig zu hinterfragen und gute Alternativen oder Innovationen schaffen zu können.

Grundsätzlich hat meine schulische Ausbildung schon viel Architektur und Bauwesen beinhaltet. Die Programme, die ich gelernt habe und die grundlegenden Skills, die vermittelt wurden, wende ich heute auch noch an. Auch die Praktika, die ich absolviert habe und die Möglichkeit, in der Werkstatt zu arbeiten, haben mich weitergebracht. Was ich in der Hochschule gelernt habe, gab es danach in einem sehr viel größeren Maßstab. Es ist wichtig, sich auf seine Stärken zu fokussieren und einen Ansatz durchzuziehen. Das hat damals gut funktioniert und mittlerweile ist es auch Teil unseres Prozesses. Ja, die Selbstständigkeit ist ein bisschen wie der Wilde Westen. Es kann immer mal Zeiten geben, in denen es ungemütlich wird. Wenn beispielsweise die Auslastung abnimmt oder man mit Businessthemen konfrontiert wird. Dann gibt es auch Projekte, in denen man viel mit rechtlichen Angelegenheiten zu tun hat. Zum Beispiel, wenn ein Kunde absagt oder ein Projekt abgesagt wird, obwohl Verträge unterschrieben worden sind. Die Pandemie war für uns alle sehr prägend. Einige unserer Projekte wurden komplett umgeschmissen und nichts schien gesetzt zu sein. Es ist ein ständiges Dazulernen, Agieren und Reagieren. Die Berufsgruppe der Designer*innen ist technologischen, kulturellen und, wie wir vor allem in letzter Zeit gelernt haben, gesundheitlichen Einflüssen unmittelbar ausgesetzt. In einer sich schnell verändernden Welt sollten Designer* innen neben Talent und Leidenschaft für die Gestaltung unglaublich flexibel und offen für Neues sein. Zusätzlich braucht man ein gutes Verständnis von Ökologie und Ökonomie. Designer*innen müssen verstehen, wie Unternehmen funktionieren und Produkte konsumiert werden, um diese im Umkehrschluss richtig zu hinterfragen und gute Alternativen oder Innovationen zu schaffen. Klar, allerdings muss man sich auf das konzentrieren, was man am besten kann und wo man sich von anderen unterscheidet. Manchmal macht es keinen Sinn, ein Projekt anzunehmen, bei welchem die geforderte Leistung andere Studios besser hinbekommen würden. So gesehen ist es wichtig, konstant zu lernen, im richtigen Moment auch mal die Finger davon zu lassen. Der Begriff und die Ausführung des Industriedesigns sind sehr dehnbar. Man kann dabei einfach Briefing-bezogen abliefern oder eine Entwicklung in eine Richtung leiten, welche das Unternehmen strategisch auf ein komplett neues Level bringt. Als Produktdesigner hat man genau dieses Potenzial. Das ist auch die Essenz hinter dem, was wir machen, und zwar: Produkte zu entwickeln, die den Menschen einen Mehrwert bringen. Als Produktdesigner kann man mithilfe von relevanten Produkten die Zukunft mitgestalten und Unternehmen an die Hand nehmen und idealerweise zu einem Besseren führen. Es kommt allerdings auch vor, dass wir Unternehmen empfehlen, nichts Neues zu entwickeln oder sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bei uns wurde einiges über den Haufen geworfen, auch seitens der Kunden. Wir haben schon gemerkt, dass alles sehr kurzatmig geworden ist und auch spontaner. Anfänglich war das Jahr 2020 beunruhigend für mich. Teilweise sind keine Projekte zustande gekommen. Diese Sorge hat sich zum Glück relativ schnell wieder aufgelöst, indem Projekte reingekommen sind, mit denen wir vorher nicht gerechnet hatten. Wir haben zum Beispiel als Reaktion auf die Pandemie Luftreiniger für die Durst GmbH entwickelt. Aus dem Homeoffice haben wir sehr selten gearbeitet, weil uns der Austausch im Studio sehr wichtig ist. Daher hat die Pandemie, bis auf Vorsichtsmaßnahmen, nicht so starke Auswirkungen auf unser Unternehmen gehabt. Ja, wir waren weniger auf Dienstreisen. Tatsächlich ist man sehr stark an Besuche gebunden. Wir müssen an Meetings in Entwicklungsabteilungen teilnehmen und bei strategischen Entscheidungen dabei sein. Regelmäßige Besuche bei den Herstellern waren vor Corona bei uns Routine. Man ist effizienter und flexibler geworden, was das anbelangt. Mittlerweile überlegt man es sich zweimal, ob ein Meeting vor Ort wirklich nötig ist. Das ist durchaus eine positive Veränderung. Dieses ständige Unterwegssein, von dem man immer dachte, dass es zur Arbeit in einem Studio zwingend dazu gehört, hat sich auf einmal aufgelöst. Durch die Entschleunigung konnten wir auch intern ein bisschen Ordnung schaffen.

Lieber Christian, vielen Dank für das Interview und die vielseitigen Einblicke, die du uns in dein Leben und in eure Projekte gegeben hast. Wir wünschen dir nur das Beste für die Zukunft. Interview: Luisa Danzer, Max Emrich und Carla Sachse.

Leichtbau-Fahrrad „Coren“

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Flaschen- und Verpackungsdesign für Whisky „Puni“

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Kursbeschreibung

Grundständige Kurse BA Design

Sommersemester 2020

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Grundständige Kursangebote

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Im ersten Semester werden im Bachelorstudiengang Design studienrichtungsübergreifend zentrale Grundlagen in fünf Modulen vermittelt, z. B. in Gestaltungsgrundlagen, Zeichnen, Fotografie, Typografie, Interaktion und Gestaltungstheorie. Ab dem zweiten Semester öffnet sich die Struktur und die Grundlagenvermittlung geht aufeinander aufbauend in die studienrichtungsgebundenen Lerninhalte über.

Produktfotografie bei LfbA Renate Gress Seite 21/23/25

Typografie bei Prof. Xuyen Dam Seite 21/23/25

Technisches Design – Grundlagen bei Prof. Petri Seite 21

Gestaltungsprozess bei Prof. Ben Santo / bei Prof. Marion Kießling Seite 23

Modefotografie bei LfbA Hans Deumling Seite 23

Fachtechnologie bei Dozent Michael Kompensis Seite 23

Zeichensysteme bei Prof. Béla Stetzer Seite 25

Text

bei Dozent Thomas Steierer Seite 25

Illustration

bei Dozent Florian Scheuerer Seite 23

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Studentische Arbeiten

Grundständige Kurse BA Design

Semester 2/4

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(A6–B6) Produktfotografie Lucia Lehmann / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

(D6–F6) Typografie Sophia Eschenbach / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

In der letzten Aufgabe habe ich die gelernten Inhalte des Sommersemesters in Food-Fotografie umgesetzt, nach dem Motto „wenn alle schönes Essen fotografieren, fotografiere ich Ekeliges“.

Typografische Erschöpfung in München – Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich mich mit zufälliger Abnutzung von Schrift befasst. Hier habe ich mich auf die Aufschriften von Fahrrädern konzentriert. In dem entstandenen Buch findet man eine Sammlung von abgenutzten, „erschöpften“ Schriftzügen der Fahrräder, die ich in verschiedenen Stadtteilen Münchens gefunden habe. Auf jeder Seite ist zu sehen, in welchem Teil Münchens das Fahrrad mit seinem Schriftzug ausfindig gemacht wurde.

(C5) Typografie Philipp Kaser / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

(E5–F5) Typografie Louise Klemptner / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

Es handelt sich um eine typografische Arbeit aus dem zweiten Semester mit dem Schwerpunkt Schriftmischung. Bei dieser Aufgabe ging es um eine Neugestaltung eines bereits existierenden Albumcovers und im 2. Schritt um die Gestaltung eines Plakates mit denselben Elementen wie der CD. Meine Wahl fiel auf ein Album von Brain Blade. Mein Versuch bestand darin, das Design des Jazzlabels „Blue Note“ aus den 60er & 70er Jahren, wieder aufleben zu lassen.

Im Rahmen des Abschlussprojekts habe ich mich mit zufällig zerrissenen und zerstörten Stickern beschäftigt. Hiebei habe ich die vorhandenen Buchstaben durch einen neuen und teilweise sinnbefreiten Inhalt ergänzt.

(A4) Typografie Julie Bender / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

(C4–F4) Typografie Silvan Rampf / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

In dieser Arbeit war es mir wichtig, durch simples Gestalten die Atmosphäre der Musik von Kruder und Dorfmeister zu visualisieren.

Collagen-Plakate aus alter Werbetypografie

(B3–D3) Typografie Merlyn Selvanthan / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam Das Projekt zeigt eine Vielfalt von Briefmarken und deren Stempeln auf. Als lang bestehendes System zum Versand von Briefen wird die Briefmarke als eine Art von Währung und Zertifikation genutzt. Der Stempel auf der Briefmarke ist Teil des Systems, die Validierung. Obwohl man diesen wichtigen Teil des Systems erkennen können sollte, ist der Stempel oft unlesbar und aus diesem Grund ein typografischer Unfall.

(A2–B2) Produktfotografie Nele Facklam / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

(D2) Typografie Felix Schulz / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

Bei unserer ersten Aufgabe in Produktfotografie sollten wir genau beobachten, wie sich ein durchsichtiger Parfumflakon in verschiedenen Ansichten zum Licht verhält, um ein Gefühl für leuchtende, reflektierende Details zu bekommen und wie diese perfekt zur Geltung kommen. Des Weiteren ging es darum, wie wichtig der Lichtstandpunkt ist, um ein Produkt so gut wie möglich darstellen zu können.

Ich benutzte typografische Unfälle auf Plattencovern als Grundlage für meine Posterserie. Als Kontrast zu dem Medium Schallplatte wollte ich generative Gestaltung nutzen. Zum Beispiel programmierte ich, passend zu meinem Thema Musik, ein Poster, das auf die Lautstärke von Musik reagiert. Für die mehr als hundert unterschiedlich generierten Poster verwendete ich Java Script und Java.

(E1–F1) Technisches Design – Grundlagen Romina Rauch / 2. Semester ID Dozent Prof. Florian Petri Die Wahl des Gegenstandes aus meinem persönlichen Besitz, welcher mir besonders gut gefällt, fiel auf das MacBook Air 13". Ich analysierte das MacBook auf die maßgeblichen visuellen Merkmale. Darauf baute ich es mithilfe von Materialien, die ich zuhause verfügbar hatte, nach. Das Modell besteht ausschließlich aus Pappe, Alufolie, Farbe, Klebstoff und aus Zahnstochern.

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Studentische Arbeiten

Grundständige Kurse BA Design

Semester 2/4

(G6–I6) Gestaltungsprozess Michael Josef / 2. Semester FD Dozent Prof. Ben Santo

(J6–L6) Gestaltungsprozess Saige Hippeli / 2. Semester KD Dozent Prof. Ben Santo

Die Fotoreihe „Fremd im Anthropozän“ stellt den Menschen in seiner natürlicher Form, nackt, und in Kontrast zu seiner unnatürlichen Umgebung, der modernen, menschengeschaffenen Lebenswelt dar. Um den Kontrast zur Hautfarbe visuell zu verdeutlichen, beschränken sich die Hintergründe der Fotografien auf eine einseitige Farbigkeit.

„Flashback“ Kraftvolles intensiviertes Wiedererleben von vergangenen Erlebnissen und Gefühlszuständen.

6 (G5) Gestaltungsprozess Fabian Sax / 2. Semester ID Dozentin Prof. Marion Kießling

(I5–K5) Modefotografie Chiara Toki / 2. Semester FD Dozent LfbA Hans Deumling

„Gene“ ist eine Gesichtsmaske, die mithilfe eines 3D-Scans individuell an das Gesicht der tragenden Person angepasst wird.

Die Fotoserie ist Unter Wasser fotografiert und beschäftigt sich mit dem Lichteinfall und der Ästhetik, die hierbei entstehen. Es ergeben sich verschiedene Formen und Linien aus Licht. Ich habe mit der Modejounalismus-Studentin Alexandra Porenta zusammengearbeitet, die mit dem Projekt auf „fast fashion“ und die Plastikverschmutzung im Meer aufmerksam machen möchte. Das Model der Fotoserie ist Annika Zehetner.

5 (H4–I4) Gestaltungsprozess Ayca Noel Tari / 2. Semester KD Dozent Prof. Ben Santo

(L4) Produktfotografie Nele Facklam / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

06:02 – 11:03 – 22:34 – 03:48 As the day passes, with the changing colour of the sunlight moods and atmospheres shift. These photographs are impressions of a summer day consisting merely of colour and light.

Bei der letzten Aufgabe des Semeters konnten wir unsere gelernten Fähigkeiten zum Umgang mit Licht, Brennweite, Blende und Standpunkt frei umsetzen. Durch die Lockdown-Situation hat sich dies mehrfach als eine große Herrausvorderung herausgestellt, mit selbst improvisiertem Studioequipment und limtiertem Zugriff auf Materialien.

4 (H3–I3) Fachtechnologie Henry Weiss / 2. Semester FD Dozent Michael Compensis

(K3) Produktfotografie Christian Koller / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

Zum Erstellen der technisch farbneutralen Produktfotografien verwendete ich als Untergrund schwarzes Tonpapier. Mithilfe meines Handydisplays habe ich die Gegenstände dauerbelichtet. Diese Technik wendete ich sowohl auf den Lego F1Rennwagen als auch auf den Hasselblad-Pistolengriff an.

Das Parfum sollte im Gegen-, Auf- und Seitenlicht fotografiert werden. Da wir keinen Zugag zu den Studios hatten, mussten wir diese Aufnahmen mit Sonnenlicht anfertigen.

3 (I2–L2) Typografie Saige Hippelli / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam Typografische Fehler. Sie umgeben uns tagtäglich, doch meistens bleiben sie unbemerkt. Dieses Buch widmet sich allein diesen unbsichtlich entstandenen Missgeschicken menschlicher Flüchtigkeit und Fehlerhaftigkeit. Sie werden schockiert sein, was Ihnen bisher alles entgangen ist. Ein Buch mit 280 Seiten.

2 (G1) Gestaltungsprozess Niklas Henning / 2. Semester ID Dozentin Prof. Marion Kießling

(I1–K1) Produktfotografie Veronica Topp / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

Ziel war es, eine Maske zu entwickeln, die besonders im medizinischen Bereich außerodentlichen Schutz bietet. Entstanden ist eine FFP2-Maske, die am Gesicht der Trägerin/des Trägers haftet und dabei deutlich sicherer abdichtet als eine reguläre Maske. Dadurch schützt die Maske die Trägerin/ den Träger und sein Umfeld. Man erkennt, wenn die Maske verwendet wurde. Außerdem beschlagen aufgrund des dichten Abschlusses der Maske zum Gesicht hin Brillen nicht. Auch das Tragen ist sehr angenehm, da die Ohren frei sind und kein lästiger Nasenbügel nötig ist. Mögliches falsches Aufsetzen der Maske ist durch Farbtonänderungen im Klebebereich erkennbar. Außerdem wude die Maske von Mediziner*innen der RWTH-Aachen mit Begeisterung getestet und gerne getragen.

Die Food-Fotografie entstand mit Available Light und einer zusätzlichen, schwächeren Tageslichtlampe, um die lichtabgewandte Seite aufzuhellen. Drapiert ist das Ganze auf einem Backblech. Der wohl größte Teil der Arbeit war das Arrangieren der Gewürze, Kräuter und Blüten. Die Fotografie des Fahrradrücklichts ist eine freie Produktfotografie zum Thema Fahrrad. Hier habe ich in einem abgedunkelten Raum mit sowohl Langzeitbelichtung als auch einer bunten Lichtquelle gearbeitet.

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Studentische Arbeiten

Grundständige Kurse BA Design

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(A6–C6) Produktfotografie Christian Koller / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

(E6–F6) Produktfotografie Viktoriya Zayika / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

Bei dieser Aufgabe/Arbeit sollten sollten wir ein Fahrrad auf drei Arten abbilden. Eine sachlich, neutrale Ansicht, eine dynamische Ansicht und eine freie Ansicht. Da wir keinen Zugang zu den Studios hatten, habe ich diese Bilder zuhause in meiner Garage angefertigt, indem ich das Fahrrad mit einem Blitz mehrmals aus verschiedenen Winkeln und mit unterschiedlichen Aufsätzen fotografiert habe. Das fertige Bild besteht aus über zehn Einzelbildern, die in Photoshop übereinandergelegt wurden.

Das 2. Semester war leider komplett im Lockdown. Daher war bei den Studierenden noch mehr Kreativität als sonst gefragt. Wie macht man eine interessante Aufnahme ohne besonderes Equipment von einem Parfum? Mein Ergebnis.

(A5) Produktfotografie Henry Weiss / Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

(B5) Zeichensysteme Felix Schultz / 2. Semester KD Dozent Prof. Béla Stetzer

(D5) Text Nina Lesznik / 4. Semester KD Dozent Thomas Steierer

Mithilfe von natürlichem Gegenlicht habe ich einen Parfumflakon fotografiert. Mein Ziel war es, eine „HotelCarlifornia-Stimmung“ zu erzeugen.

Logosystem Für Seawatch gestaltete ich ein interaktives Logosystem, das sich an die Setzung der Wortmarke und im Browser an die Mausposition anpasst.

Bereits „Inked“ oder doch noch „Wanna-Do“? Das Magazin „TATTOOS“ gibt einen Überblick über meine persönliche Beziehung zu meinen Tattoos und zeigt Künstler, die es schon auf meine Haut geschafft haben und welche, die noch auf der Wunschliste stehen. „Inked“ ist ein Hashtag auf Instagram, über den mehr als 36 Mio. Beiträge von tätowierten Menschen zu finden sind. „Wanna-Do“ ist ein Begriff der Tattoo-Szene, der Motive bezeichnet, welche die Künstler frei erstellt haben, also nicht nach Kundenwunsch, und sich Personen gerne stechen lassen würden.

(C4–F4) Text Carina Güttler / 4. Semester KD Dozent Thomas Steierer In diesem Textseminar sollte ein Buch oder ein Magazin erstellt werden mit selbst verfassten Texten über ein persönlich favorisiertes Thema. Hierfür beschäftigte ich mich mit dem Videotestsignalgenerator und mit den durch das Gerät entstandenen visuellen Ergebnissen.

(D3) Produktfotografie Henry Weiss / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

(F3) Produktfotografie Samson Kipp / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

In der kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema Food beschäftigte ich mich mit der Frage: „Muss man Essen wirklich darstellen, um zu wissen, was es war bzw. ist?“. Daraus entstand meine Darstellung mithilfe einer Langzeitbelichtung.

Die letzte Aufgabe des Semesters im Fach Produktfotografie bestand darin, einen technischen Gegenstand unserer Wahl zu fotografieren. Um die Dynamik des Liquid-Displays einfangen zu können, habe ich mich für eine Fluchtpunkt-Perspektive als Hauptdarstellungsmethode entschieden. Die Schwierigkeit des Projekts bestand aufgrund der Pandemie des Jahres 2020 darin, die Fotografien nur mit den Ressourcen eines Esstisches und einer Schreibtischlampe uumzusetzen.

(A2–B2) Produktfotografie Henry Weiss / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

(D2) Illustration Saige Hippeli / 2. Semester KD Dozent Florian Scheuerer

Mein technisches Gerät habe ich mithilfe einer Langzeitbelichtung dargestellt. Den Tonabnehmer habe ich hierbei aufgehellt und anhand eines LED-Stabs einen Streifen auf die Platte projiziert.

Cover-Illustration für das Buch „Lolita“ von Vladimir Nabokov.

(A1) Typografie Felix Schulz / 2. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

(C1–F1) Produktfotografie Viktoriya Zayika / 2. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress

Mein Poster für Haiytis Album Perroquet ist in einem klarem Raster gestaltet. Die Trennung des Buchstabens „E“ soll das Raster auflockern.

Die Aufgabe sollte innerhalb des folgenden Themenkomplexes umgesetzt werden: ein technisches Gerät. Dabei war die Art und Weise der Umsetzung frei wählbar.

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Kursbeschreibung

E&V im BA Design

Sommersemester 2020

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E&V Kursangebote

Bootcamp Film

Community Gardening

Film ist Handwerk. Diese E&V richtet sich an alle, die einen Grundkurs zum filmischen Handwerk belegen wollen. Wir sehen und analysieren Filme. Wir üben statische und bewegte Einstellungen mit der Kamera, trainieren den Umgang mit Ton und Licht. Führen Interviews und schauen im Schnitt, was passiert, wenn zwei Einstellungen aufeinandertreffen.

In diesem Vertiefungsfach erlernen wir die Grundlagen biologischer und digitaler Systeme. Hierzu entwerfen wir einen Garten mit folgenden Funktionen:

bei Prof. Knut Karger Seite 30

Die Erweiterungs- und Vertiefungsmodule fördern die Grundlagenausbildung von sowohl spezialisierten als auch generalistisch ausgerichteten Designer*innen im Bachelorstudiengang Design. Ab dem zweiten Semester können Studierende damit herausfinden, ob sie eher eine Spezialisierung über drei Semester verfolgen oder sich interdisziplinärer ausrichten möchten. Die Module Erweiterung & Vertiefung bieten jedes Semester frei wählbare Angebote an, die studienrichtungsunabhängig gewählt werden können. Die Module bieten so eine notwendige Flexibilisierung mit der Möglichkeit, auf zeitgemäße technische, gesellschaftliche, inhaltliche oder formale Veränderungen einzugehen.

Tiefdruck

bei Dozentin Miriam Salamander Seite 28 In diesem Kurs widmen wir uns den vielfältigen Techniken des Tiefdrucks. Wir werden das jahrhundertealte Kunsthandwerk der Ätzradierung auf Kupferplatten behandeln sowie viele weitere grafische Techniken erforschen wie Kaltnadelradierungen, Aquatinta, Farbradierungen und Chine-Collé. In diesem Kurs können Student*innen ihre zeichnerischen Werke weiter entwickeln und werden sich intensiv mit der Linienführung sowie der Erstellung neuer grafischer Formsprachen auseinandersetzen. Ein großer Bestandteil des Kurses wird die Ätzradierung sein: Die Kupferplatte wird gefeilt, poliert und entfettet, so dass sie im Anschluss mit einem Ätzgrund grundiert werden kann. Mit einer scharfen Radiernadel wird das Motiv in den nun getrockneten Ätzgrund der Platte gezeichnet; detailgenaue und feinste Linien und Punktstrukturen können so eingearbeitet werden. Die fertige Platte wird im Anschluss in eine konzentrierte Salzlösung gelegt, um die Zeichnung in die Platte zu ätzen. Die Kursteilnehmer*innen können nun ihre selbst angefertigte Druckplatte mit spezieller Tiefdruckfarbe einfärben und auf feuchtes Büttenpapier in der großen Radierpresse drucken. Eine solche Platte ermöglicht Auflagen bis zu 200 Drucken. Diese jahrhundertealte Technik ist spannend und inspirierend und bietet viel Raum zum Experimentieren zwischen Detailreichtum und abstrakter Formsprache.

Design Sketching bei Prof. Peter Naumann und Matthias Steuer Seite 29

Im Kurs Design Sketching dreht sich alles um die schnelle Darstellung von Objekten. Dabei werden Zeichentechniken aus dem Industriedesign vermittelt, die mit wenigen Zeichenwerkzeugen auskommen. In erster Linie soll mit analogen Techniken gearbeitet werden und nur am Rande mit digitalen Hilfsmitteln. Der Kurs bietet einen großzügigen zeitlichen Rahmen, um sich Schritt für Schritt im Zeichnen zu verbessern und seinen eigenen Stil zu finden.

Schreiben – Bilder im Kopf bei Prof. Knut Karger Seite 31

Augen zu. Hören. Augen auf. Bilder entstehen im Kopf. Doch wie kommunizieren wir sie? In dieser E+V lesen und analysieren wir Kurzgeschichten. Wir recherchieren in der Wirklichkeit. Und Sie schreiben eine Kurzgeschichte. Diese ist wiederum Vorlage für ein kurzes Hörstück, das Sie produzieren. Lesen, schreiben, hören. Gestalten.

Der andere Blick bei LfbA Renate Niebler Seite 32

Finding a Visual Identity in the Digital Age Ob digital oder analog – für die fotografische Bildproduktion bleiben im Wesentlichen drei Fragen: 1. Wie fotografieren? 2. Wen oder was fotografieren? 3. Wohin die Kamera stellen und wann den Auslöser drücken? Zusammengefasst könnte man sagen: Wie gelingt ein (sehr) gutes Portrait?

bei Prof. Ralph Ammer Seite 33

– Biolab: Der Garten ist ein Ort für Bio-Design-Experimente. – Learning Platform: Wir lernen biologische und digitale Systeme kennen und teilen dieses Wissen mit anderen. – Community: Der Garten und der dazugehörige Onlineauftritt ist ein Ort für alle Studierenden und eine Schnittstelle zu anderen Lebewesen, die sich dort gern tummeln. – Food Source: Wir produzieren hier auch unser eigenes Essen und essen es gemeinsam mit anderen. Warum machen wir das? Mit dem Ausklang der digitalen Revolution gilt das 21. Jahrhundert als das Jahrhundert der Life Sciences. Motiviert durch den technischen Fortschritt auf dem Gebiet der Genetik und der synthetischen Biologie und der Notwendigkeit, den dringenden ökologischen Problemen zu begegnen, erarbeiten Designer*innen derzeit weltweit an neuen Wegen, biologische Produkte und Designprinzipien zu entwickeln. Wir folgen den Erfahrungen der Prototyping-Kultur der digitalen Revolution und schaffen uns ebenfalls einen Ort, an dem wir uns die Hände schmutzig machen und durch aktive Teilnahme etwas über komplexe ökologische Zusammenhänge lernen. Was tun wir? Wir gestalten Verbindungen zwischen Biologie und digitaler Technik und entwickeln ein Konzept für einen zeitgemäßen, inspirierenden Fakultätsgarten. Außerdem bauen wir Beete und legen einen Garten sowie einen dazugehörigen Internetauftritt an. Alle Teilnehmenden bekommen ein eigenes Beet, in dem sie Pflanzen ihrer Wahl anbauen. Was lernen wir dabei? – Grundlagen des Gärtnerns: – die Fähigkeit, sein eigenes Essen anzubauen – grundlegende Prinzipien nachhaltiger Landwirtschaft – Grundlagen digitaler Gestaltung: – Einführung Social Media – Einführung Online Writing

Um diese Fragen beantworten zu können, werden wir Portraitfotografien und Gemälde von Menschen aus verschiedenen Entstehungszeiten analysieren und die Darstellungsformen, Gattungen und Funktionen, die den jeweiligen Portraits zugeordnet sind, besprechen und erklären. Portraits sind eine unserer frühesten Kunstformen. Ausgehend von Höhlenmalereien über Leinwand und Film bis hin zu digitalen Dateien, bezeugen sie die immerwährende Faszination der Darstellung des Menschen. Seit den Anfängen der Fotografie nahmen Portraits einen vorrangigen Platz im Anwendungsspektrum des neuen Mediums ein – und das gilt auch heute noch. „Der Alltag ist von optischen Signalen durchherrscht, Medienerfahrung ist tendenziell zur Primärerfahrung geworden. Die sich ausbreitende Bilderwelt hat die Wirklichkeit umgeschaffen ...“, heißt es schon in den 1980er Jahren (fast prophetisch) in einem Essay über Portraitfotografie, in dem die Wirkungsweisen von Menschenbildern in ihren zahlreichen Facetten genauer untersucht werden. Aber wie erzählen wir die Geschichten von Menschen in anderer Weise, auch wenn sie tausendmal fotografiert worden sind? Wie heben wir dieses eine Portrait hervor? Wo ist die Grenze zwischen dem sehr Guten und dem Ausgezeichneten? Die Herangehensweise an die Darstellung des Menschen hat sich in der zeitgenössischen Fotografie verändert. Fotograf*innen entwickeln konzeptionelle Ideen, mit denen sie Verhaltensmuster, soziale Beziehungen oder klassenspezifische Gruppierungen erforschen und Rituale und Handlungsweisen hinterfragen. Diese Arbeiten sind eine Erweiterung der Portraitfotografie. Sie nehmen Bezug auf ein verändertes Verständnis von Individuum und Gesellschaft und spiegeln eine tiefer liegende Reflexion gegenüber der vormals reinen Beobachtung. Die Bilder erscheinen zunehmend geplant und inszeniert. Ein weiterer Themenaspekt wird hierbei die Formulierung von Standpunkt und Haltung der Fotografin bzw. des Fotografen sein. In einer Zeit des Postfaktischen, in der es dem Individuum immer schwerer fällt, den Wahrheitsgehalt einer Meldung einzuordnen, kann vielleicht die Rückbesinnung auf das Wesen des Menschen und seine Darstellbarkeit dazu verhelfen, eine Gelassenheit und Unbeschwertheit wieder zu finden, die verloren scheint. Mit dem Ziel, eigene Methoden zum Fotografieren von Menschen zu entdecken und zu üben.

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E&V

Tiefdruck

bei Miriam Salamander

Sommersemester 2020

Tiefdruck Nele Facklman / 3. Semester KD Dozentin Miriam Salamander

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(A4) Urban Radierung auf Tetrapack A4 (B3) Heart Radierung auf alter Buchseite im Chine-Collé-Verfahren (D3) Papilonem Linolschnitt

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(A2 / D2) Tiefdruck Zora Boesser / 3. Semester ID Dozentin Miriam Salamander N.2 & N.3 Kaltnadelradierung und Anwendung der Chine-Chollé-Technik auf Büttenpapier 20 cm x 16 cm

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E&V

Design Sketching

bei Prof. Peter Naumann und Matthias Steuer

Sommersemester 2020

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(G6 / J6 / K6) Design Sketching Sarah Binkowski / 5. Semester ID Dozenten Prof. Peter Naumann und Matthias Steuer Wasserflieger, Raketen und andere Flugobjekte. Obwohl ich dachte, „das schaff ich nie, dass ich so zeichne, wie es sich für eine echte Industriedesignerin gehört“, habe ich es geschafft. Aus „schnell hingerotzter Skizze“ wurde ein „konzentriert mit vielen Vorskizzen erschaffener Sketch“ bei dem man wirklich versteht, was hinter dem Produkt steckt. Design Sketching macht das Design der Produkte wirklich fühlbar. Ein Gefühl für Form, ein Gefühl für Farbe, ein Gefühl für Material.

(G3 / G1 / I1) Design Sketching Nico Faulstroh / 4. Semester ID Dozenten Prof. Peter Naumann und Matthias Steuer Ziel des Kurses war, die persönlichen Zeichentechniken zu verbessern, neue kennenzulernen und zu verfeinern. Vom schnellen, groben Skizzieren mit Kugelschreiber, Bleistift und Fineliner bis zu Renderings mit Markern und Pastellkreide. In der gesamten Bandbreite von der Interpretation bestehender Produkte über mögliche zukünftige Designs bis hin zu freien, futuristisch anmutenden Objekten.

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E&V

Bootcamp Film

bei Prof. Knut Karger

Sommersemester 2020

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(A5 / A6) Bootcamp Film Kaj Lehner, Miria Klostermaier / 6. Semester KD Dozent Prof. Knut Karger „Film ist Handwerk. Wir sehen, was passiert, wenn zwei Einstellungen aufeinandertreffen.“ Ease – für einen kurzen Moment aufatmen, Luft holen und loslassen In diesem Videoprojekt geht es darum, seine eigene Stimme zu finden, seinen Gedanken und Emotionen Ausdruck zu verleihen und die Freude an puren Bewegungen des Körpers zu spüren. Es ist eine Ode an den Tanz, sommerliche Leichtigkeit und Freigeist, verkörpert durch den Tänzer Norton Maluzeyi.

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Director & Kamera: Kaj Lehner, Miria Klostermaier / Tänzer: Norton Maluzeyi https://vimeo.com/450773916

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(E6–E1) Bootcamp Film Lena Finkenzeller / 5. Semester FD Dozent Prof. Knut Karger Dieser siebenminütige Kurzfilm befasst sich mit körperdysmorphen Störungen. Hierbei handelt es sich um eine Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers, die häufig schwerwiegende Folgen haben kann. Der Film begleitet zwei junge Menschen, die davon betroffen sind und der Betrachtende bekommt durch ihre Erzählungen einen Einblick in deren Gefühlswelt.

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E&V

Schreiben – Bilder im Kopf

bei Prof. Knut Karger

Sommersemester 2020

(H6) Bilder im Kopf Tristan von Seherr-Thoss 9. Semester FD Dozent Prof. Knut Karger Der Leuchtturm Mit knorrigen Gliedern schnauft der alte Leuchtturmwärter die 253 schmalen und zu Kuhlen ausgetretenen Stufen bis zur Spitze des Leuchtturms empor. So oft hat er sie erklommen, dass ihre Zahl jenseits seiner Vorstellungskraft liegt. Gedankenverloren öffnet er die Metalltür zur Kuppel und sein Blick schweift die Inschrift, die in einer ihm fremden Sprache oberhalb in den Stein geschlagen ist – sang réal. Die Jahre der Einsamkeit haben ihn immer buckliger und eingefallener werden lassen, doch das Strahlen seiner grauen, durchdringenden Augen ist ihm geblieben. Schon als kleiner Junge blickte er stets ehrfürchtig zur Spitze des Leuchtturms empor, wenn er mit den Mönchen auf Wanderschaft durch die umliegenden Täler war, die sich dort die Probleme und Ängste der Menschen anhörten und das Wort Gottes verkündeten. Seine Eltern hatte er nie kennengelernt und auch die Umstände, wie er im Alter von drei Jahren in die Obhut des Klosters kam, verblieben im Dunst der Vergangenheit. Oben angekommen stellt er den Koffer mit seinem altgedienten Werkzeug mit einem metallenen Klakkern auf die grob gezimmerte Werkbank, die er vor circa 25 Jahren zu ebendiesem Zweck dort positioniert hat. Er muss sich beeilen, denn die Nacht kündigt sich bereits durch die goldgelbe Sonne an, die sich immer weiter in Richtung der zackigen und schroffen Bergkette am Horizont neigt. Er öffnet den Koffer und holt eine dick isolierte Zange heraus und löst mit einer kurzen und kräftigen Bewegung die Schraube, die den defekten Brenner festhält, und befördert diesen mit einem lauten klirren in eine große Kiste, wo er sich zu einem ganzen Stammbaum seiner Vorgänger gesellt. Aus dem Ersatzteilregal oberhalb des Tisches nimmt er eine rechteckige Holzkiste, durchtrennt das Siegel des Herstellers und öffnet behutsam den Deckel. Er streift ein

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paar Samthandschuhe über und holt liebevoll, fast liebkosend den großen Glaszylinder aus der Kiste und setzt ihn an den Platz seiner Bestimmung. Er zieht die Schraube wieder fest, legt die Zange zurück in seinen Koffer und klappt ihn zu. Zufrieden tritt er aus der Tür auf den ummauerten Ausguck des Leuchtturms und blickt auf das Bergpanorama, das ihn umgibt. Nie hatte er das Meer gesehen. Die Sonne versinkt nun endgültig hinter der Bergkette und mit einem lauten, elektrischen Surren startet der Elektromotor, der das Rondell des Leuchtturms langsam in Bewegung bringt. Befriedigt blickt der Leuchtturmwärter, wie das Licht des Brenners zu glimmen beginnt und der Leuchtturm seinen Betrieb aufnimmt. Regungslos steht er da und blickt gedankenverloren in die immer schwärzer werdende Nacht und lauscht dem Surren des Motors und den weit entfernten Glocken der Kühe unten im Tal. Nachdem das Licht des Leuchtturms zu grell geworden ist, steigt er die 253 Stufen hinab und läuft die 200 m zu seiner kleinen Hütte. Ein letztes Mal blickt er hinauf und beobachtet den sich bewegenden Lichtkegel. Doch kein Schiff wird dies Licht je sehen, kein Schiff je von seinem Licht sicher durch den Sturm geleitet werden. Der Leuchtturm bleibt Zeit seines Lebens unbemerkt und ungebraucht.

(H3) Schreiben – Bilder im Kopf Pia Sperber / 4. Semester KD Dozent Prof. Knut Karger Besonders Es war gerade März geworden. Die Moorwiesen um Leutstetten begannen sich von der Last der allwinterlichen Schneedecke zu erholen. Die frostige Luft der letzten Wochen wurde abgelöst von ersten schüchternen Strahlen der nachmittäglichen Frühlingssonne. Vereinzelte Schneehaufen und Eisplatten auf den Wegen schmolzen fast unmerklich langsam hinweg, reumütig, als wären sie sich ihrer unwiderruflichen Schuld bewusst. Ob er wollte oder nicht, es wurde Frühling. marmor grau gesägt. doppelkreuz aus stahl mattverchromt. vierkantprofile. Seine Augen überflogen noch einmal die fertige Entwurfsskizze. Die Form, das Material. Unaufdringlich, aber außergewöhnlich. Doch, dachte er. Das passt zu ihr. Das ist ihr schon würdig. Erst heute Morgen war er aus dem Krankenhaus entlassen worden. Alle seine Glieder schmerzten; dennoch saß er jetzt allein in seinem Atelier 14 vor einem Blatt Papier und tat, was er am besten konnte: gestalten.

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E&V

Der andere Blick (Portrait)

bei Renate Niebler

Sommersemester 2020

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(A6–E6 / A5–C5) Der andere Blick (Portrait) Jonas Heintschel / FD Dozentin LfbA Renate Niebler Während des ersten Lockdowns spazierte ich mehrmals die Woche durch mein Heimatdorf und versuchte, die Stille und Einsamkeit dieser Zeit festzuhalten. Entstanden ist dabei eine kleine Auswahl von Bildern, die mein Gefühl dieser Zeit und meine Beziehung zu meinem Heimatdorf Kranzberg widerspiegeln.

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(A3 / A2–C2 / A1–E1) Der andere Blick (Portrait) Laura Ellinghoven / FD Dozentin LfbA Renate Niebler

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current emotions Analogien der Gefühle – ein Versuch, verschiedene Befindlichkeiten und Emotionen während der Corona-Krise darzustellen. Eine Art Selbstportrait über meine Gefühle und Portraits von Personen, die diese widerspiegeln.

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E&V

Community Gardening

bei Prof. Ralph Ammer

Sommersemester 2020

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(G6 / K3 / K3) Community Gardening Fabi Sax / 2. Semester ID Dozent Prof. Ralph Ammer Cave Garden Im Rahmen von Cave Garden führte ich drei Versuche zum Thema „Garten in meinem dunklen WG-Zimmer“ durch.

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Kursbeschreibung

Projekte im BA Design

Sommersemester 2020

Projekte Kursangebote Die Projekte im Bachelorstudiengang Design sind zentraler Bestandteil des Lehrkonzeptes der Fakultät für Design. Die Studierenden arbeiten im Team an konkreten Aufgabenstellungen. Sie lernen den kompletten Designentwicklungsprozess von Aufgabenstellung und Briefing bis zur Präsentation der eigenen Designergebnisse kennen. Je nach Projektangebot reichen die Themen und Schwerpunktsetzungen dabei von freien, künstlerisch oder experimentell-forschenden Projekten über wissenschaftlich-forschende oder problemorientierte Projekte bis hin zu lösungs- und ergebnisorientierten Projekten, bei denen Drittmittelgeber aus Industrie, Verlagen, Agenturen, Institutionen etc. bei Aufgabenstellung und Projektverlauf mitwirken.

Natural Reality bei Prof. Ralph Ammer Seite 36

„Biophilic Design“ ist ein Forschungsprojekt zur Gestaltung lebensfreundlicher Produkte, Kommunikationsformen und Dienstleistungen. Im Sommersemester 2020 beschäftigen wir uns mit dem Spannungsfeld zwischen künstlichen und natürlichen Umgebungen. Unser Interesse gilt dabei auch Technologien, die die Grenze zwischen „echt“ und „nicht echt“ verwischen. Entsprechend gestalten wir auf verschiedenen Stufen von Wirklichkeit: von virtuell bis physisch präsent.

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Das Semester besteht aus zwei Teilen: Inspiration und freies Projekt. Teil 1 – Kurzes Inspirationsprojekt „Virtuelle Botanik“ Die ersten vier Wochen dienen der Inspiration und Begeisterung für unser Thema. Eine Reihe von Designübungen wird begleitet durch kurze Vorträge und technische Einführungen (3D-Modelling, AR, VR, 3D-Druck). So erwerben wir einen „Werkzeugkasten“ aus Können und Wissen für das eigene freie Projekt. Teil 2 – Freies Projekt „Natural Reality“ Im zweiten Teil schaffen wir die Rahmenbedingungen für die individuellen Projekte der Teilnehmenden. Wir gehen dabei folgendermaßen vor: – Wir diskutieren den aktuellen Stand unterschiedlicher Biodesignentwicklungen. – Wir sprechen über die individuellen Interessen der Teilnehmenden. – Wir klären, welche Art von Projekt sie jeweils anstreben (angewandt oder experimentell, Produkt oder Kommunikation). – Wir entwickeln für alle Teilnehmenden einen individuellen Projektplan. – Den Wünschen der Teilnehmenden entsprechend gibt es Kurzvorträge zu Kreativität, Konzeption oder technisch-handwerklichen Themen. – Wir nutzen während des gesamten Projektverlaufs soziale Medien, um zu lernen, wie wir andere für unsere Ideen begeistern.

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Alle Teilnehmenden lernen, wie man sich optimale Rahmenbedingungen für ein kreatives Projekt schafft. Was kommt dabei heraus? – Ergebnisse des Kurzprojekts „Virtuelle Botanik“ (analog und digital) – Ergebnis des freien Projekts „Natural Reality“ (Thema, Medium und Format werden von den Teilnehmenden selbst vorgegeben) – Sofern es die Covid-19-Situation zulässt, zeigen wir diese Ergebnisse auf der Jahresausstellung. In jedem Fall werden sie online publiziert.

Dreidimensionales Gestalten

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bei Dozentin Camilla Carolina Kreusch Seite 37

Ideen liegen auf der Straße, im Nebel, auf dem Teller, am richtigen NichtOrt, vor unseren Füßen, fliegen durch die Luft, verselbstständigen sich, stehen geschrieben oder schmecken. Werden Wegweiser, Stolperfallen, Sollbruchstellen, Herausforderungen, Berge, offene Türen. Wir aktivieren Alltägliches, fangen Flüchtiges ein, wir packen Selbstverständlichkeiten am Schopf, gehen dahin wo’s auch mal knirscht: In die Grenze hinein oder sogar darüber hinaus… Ein Organismus entsteht aus dem, was da ist. Gemeinsam loten wir Möglichkeiten aus und versuchen, handwerklich Hürden zu überwinden und Lösungen zu finden, die für jeden einen Weg zum dreidimensionalen Arbeiten öffnen. Im gemeinsamen Austausch finden wir heraus, was für jeden einzelnen neben dem puren Experimentieren und der Vielzahl an Impulsen interessant sein kann. Woraus sich Themen für ein künstlerisches Projekt herleiten und sich mit dem geeigneten Material umsetzen lassen. was ist was kann was, wenn ein Objekt eine Skulptur oder zwei

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Vielleicht entstehen Collagen, Assemblagen, Miniaturen, Raumgebilde, kleine Architekturen oder ausgewachsene Modelle, Installationen – transportabel und mobil. Wir kleben, zerkleinern, verdichten, montieren, demontieren, stapeln, falten, strapazieren Material. Beim Schürfen und Forschen zäumen wir im gemeinsamen Gespräch das Pferd auch mal von hinten auf und fühlen uns gegenseitig auf den Zahn. Offenheit, Lust am Experimentieren, Vertrauen zu dem, was sich entwickeln kann, Mut haben, sich selbst überraschen zu lassen oder vielleicht sogar über den eigenen Schatten zu springen.

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Bad times for good news!

From scratch

Sign Language

Gute Nachrichten sind nicht mehr gefragt. Wohin man schaut dominieren „bad news“ die Medien, die Gesellschaft und die Gedanken der einzelnen Menschen und schüren so Ängste und Hysterie. Der Welt im Schatten des Corona-Virus geht es so schlecht wie nie zuvor – könnte man denken, wenn man die täglichen Headlines liest. Aber viele Studien beweisen das Gegenteil: Armut, Mangelernährung, Kindersterblichkeit, Rassismus, Krankheiten und Krieg sind in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig haben sich Themen wie Gleichberechtigung, Lebenserwartung und die Demokratisierung der Welt positiv entwickelt. All das bestätigen Daten und Fakten, die oft im krassen Gegensatz zu den gefühlten Wahrheiten stehen, die sich populistisch sehr einfach vermarkten und verbreiten lassen. Die gute Nachricht ist langsam und behäbig, die „bad news“ dafür schnell und populär und deshalb auch so verführerisch. „Wir brauchen weniger Hysterie, mehr Klarheit und die richtigen Prioritäten“, sagt Yuval Harari im Stern. Steven Pinker fordert in seinem Buch „Aufklärung jetzt“ Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt als unverzichtbare Bedingungen für unser aller Wohlergehen und als Gegenentwurf zu Hass, Populismus, Unvernunft und Wissenschaftsfeindlichkeit und belegt diese Entwicklungen mit vielen Studien und Beispielen. Die gute Nachricht braucht eine Renaissance, um gegen den gefährlichen Populismus im postfaktischen Zeitalter bestehen zu können und auf Basis einer faktenbasierten Kommunikation die Wahrheit erzählen zu können. Wir brauchen keinen Optimismus, sondern Factfulness.

Wir nehmen jemanden wahr, wie er sich uns präsentiert. Das können Personen, aber auch Firmen und Institutionen sein. Erscheinungsbilder bilden also „Erscheinung“ ab. Was dabei nicht zu unterschätzen ist – wir tun dies in einer Art von sensuellem Multitasking – wir nehmen mit allen unseren Sinnen wahr. Sehen – das visuelle Erfahren – ist dabei nur ein Baustein unserer Aufnahmefähigkeit. Wir riechen, wir schmecken, wir hören und wir fühlen – die Gesamterscheinung formt sich erst im Kopf. Und dies für die unterschiedlichsten Zielgruppen, von jung bis alt, von einfach bis intellektuell und von groß bis klein. Erscheinung prägt uns – von den ersten Lebensjahren an.

Modefotografieprojekt im Sommersemester 2020 im Arbeitsfeld Bildwelten & Medien. Dieses Projekt ist einerseits als eine Fortsetzung des Projekts „Tangled up in blue“ aus dem Wintersemester gedacht. Andererseits richtet es sich an diejenigen, die ihr Faible für die Modefotografie entdeckt haben und dieses Metier unbedingt weiter vertiefen wollen.

bei Dozent Tom Ising Seite 38

Munich Motorsport bei Prof. Béla Stetzer Seite 39

Konzeption eines Erscheinungsbildes für die Munich Motorsport e.V. – einem interdisziplinären Team von Studierenden der Hochschule München, das sich der Entwicklung von Elektrorennwagen im Rahmen der Formula Student verschrieben hat.

Plakate gestalten bei Prof. Xuyen Dam Seite 40

Motivation: Die Gestaltung von Plakaten gehört im Kommunikationsdesign zu den Königsdisziplinen. Das Plakat ist ein wichtiges Transfermedium und ist zu einem visuellen Aussageträger par excellence geworden. Plakatgestaltung, die damit verbundenen komplexen Kommunikations- und Gestaltungsvorgänge zu durchschauen und deren Zusammenhänge zu verstehen, gehört zu den elementaren Aufgaben von Gestalter*innen. Die Gestaltung von Plakaten stellt weitere große Herausforderungen dar: Wie kann ein Thema visuell und prägnant auf den Punkt gebracht werden? Wie muss die Makro-Gestaltung funktionieren, dass die Aufmerksamkeit der Betrachter*innen – im Vorbeigehen – gefangen wird? Wie kann ein Thema formal interessant und inhaltlich richtig auf den Punkt gebracht werden? Hat das Medium Plakat in Zeiten der Social Media überhaupt eine Chance, wahrgenommen und geschätzt zu werden? Projekt/Aufgabe: In meinem Projekt geht es darum, mit verschiedenen Gestaltungsthemen in unterschiedlichen Zeitfenstern zu experimentieren und die Entwürfe in kurzer Zeit umzusetzen. Anhand des Themas sollen Konzept und Gestaltung visuell erprobt werden. Die Themen werden im Laufe des Projekts vorgestellt. Eine wesentliche Rolle spielen die Untersuchung und Auswertung der Ergebnisse im ganzen Projektverlauf. Wichtige Fragestellungen im Prozess: Der Prozess – Herangehensweise – und die Gestaltung werden in diesem Projekt auf eine möglichst neue, außergewöhnliche Weise erprobt. Die Konnexion von Inhalt (Student*in als Autor) und Form (Student*in als Gestalter) wird hier dezidiert aufgebaut und gefördert. In der Gestaltungsarbeit soll die Erkenntnis aus der Konzeption zu einer innovativen, experimentellen Umsetzung formuliert werden. Zum Beispiel: Wie könnte das Plakat für die Zukunft aussehen? Ist Plakat gleich mit Plakativität zu setzen? Spielt Farbkultur eine wesentlichere Rolle bzgl. Plakativität als Bild? Kann ein Blog nicht gleichzeitig ein Plakat sein? Oder umgekehrt? Wie können Inhalte organisatorisch strukturiert werden? Können Kompositionsprinzipien neu definiert werden? Bedeutet Konzentration aufs Wesentliche (im Sinne der Gestaltung in der Plakatnation Japan) gleichzeitig verhalten und distanziert? Projektverlauf: Das Projekt ist in drei Phasen gegliedert: 1. Gestaltung verschiedener Themen 2. Exkursion Porto 3. Präsentation / Ausstellung in Zusammenarbeit mit MUCBOOK

bei Prof. Béla Stetzer Seite 42

bei Dozent LfbA Hans Deumling Seite 46

Die staatliche Realschule München-Freiham hat erst im September 2019 mit drei 5. Klassen ihren Unterrichtsbetrieb aufgenommen. Sie ist Teil des neu errichteten Bildungscampus Freiham, einem innovativen und besonders großen Schulbauprojekt, welches westlich von München praktisch auf die blanke Wiese gestellt wurde. Das schulische Gesamtprojekt, welches mit einer Bausumme von rund 250 Mio. Euro in seiner Art in Bayern einzigartig sein dürfte, bietet enormes Potenzial für Entwicklung, Bildung und Gestaltung. Die staatliche Realschule ist als Teil des Bildungscampus Freiham eine von insgesamt vier Schulen – neben der Grundschule, dem Gymnasium und der städtischen Fachoberschule (FOS). Die Schulen teilen sich auf dem Gelände eine Mensa, eine Bibliothek und einen Sportpark. Besonders eng ist die Realschule mit dem Gymnasium verzahnt, da einige Bereiche von beiden Schulen benutzt werden. Oberbürgermeister Dieter Reiter ist begeistert: „Es sind viele Ideen von Kindern, Jugendlichen und Bürgerinnen und Bürgern eingeflossen – die beste Voraussetzung, dass der Bildungscampus Freiham nicht nur nüchterner Lernort wird, sondern ein Ort mit hoher Identifikationskraft und einem guten Miteinander.“ Auch Bildung braucht einen Auftritt. Das Bauvorhaben wurde nach Maßgaben des Münchner Lernhauskonzeptes durch das renommierte Büro Schürmann Dettinger Architekten umgesetzt. Das Architekturbüro hat sich auf alternative pädagogische Lernkonzepte spezialisiert und diese im Entwurf durch Infrastruktur-, Raum-, Material-, Farb- und Lichtgebungskonzepte in beachtlicher Weise interpretiert. Die Realschule steht nun am Beginn ihrer Tätigkeit und hat über die Architektur hinaus aktuell noch keinen eigenen gestalterischen bzw. kommunikationstechnischen Auftritt. Dieses Projekt ist also auf einen realen Umsetzungsbedarf ausgerichtet. Es soll eine Rahmenvisualität erarbeitet werden, die alle für den Schulbetrieb notwendigen Medienkanäle einbezieht. Das Projekt ist in diesem Sinne explizit crossmedial angelegt. Ziel ist die Entwicklung eines richtungsweisenden Corporate Designs für den städtischen Schulbetrieb.

Mercedes Transportation Design bei Prof. Dr. Othmar Wickenheiser Seite 43

Wer die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt haben sollte, dass wir zum fundamentalen Umdenken gezwungen sind und ein „weiter so“ wie bisher in wirklich keinem Bereich mehr einen Sinn ergibt, sollte sich für dieses Projekt interessieren. Wer „nur“ ein toll gestaltetes Exterieurdesign für einen konventionellen PKW dabei im Sinn hat, sollte ein anderes Projektangebot favorisieren. Es ist eine Einladung, die Zukunft der individuellen Mobilität aus Sicht der aufgeklärten jungen Generation mitzugestalten. Mit einem Pioniergeist, der unser Grundbedürfnis nach Fortbewegung komplett neu beleuchtet und dabei die wesentlichen Faktoren Klimaschutz, Raumverbrauch, Effektivität und Ästhetik im Sinne einer nachhaltigen und dauerhaften Entwicklung für die Menschen begreift.

SOMMER ein Essay bei Prof. Knut Karger Seite 44

Die Tage werden länger, die Nächte kürzer. Das Licht wird wärmer, und die Temperaturen steigen. Sommer kann verführen, Sommer kann anstrengen, Sommer ist Mythos, Sommer kann Freiheit sein. In dieser Projektgruppe erzählen wir ein filmisches Essay über den Sommer. Entweder einzeln oder in einer kleinen Gruppe realisieren Sie dazu einen kurzen Film – nah an der Wirklichkeit. Die Projektgruppe bildet die Redaktion. Zusammen ergeben diese Filme eine Multi-Perspektive auf Ihren / auf unseren Sommer.

Objektive sehen nicht bei Dozentin LfbA Renate Gress Seite 45

Es gibt nach eigens bestimmten Regeln und Methoden im wöchentlichen Versuch Gestaltungsthemen wie Strukturierung von Informationen, erzählerische Hierarchie, Bildsprache, Titelgestaltung, typografischer Aufbau etc. umzusetzen, um einen möglichst großen Prozess zu ermöglichen und dadurch viele Ergebnisse zur Diskussion zu schaffen.

Der People-Fotograf Albert Schöpflin ging Ende der 1980er Jahre der spannenden Frage nach, mit welchen gestalterischen Hindernissen und Möglichkeiten sich Berufsfotograf*innen in der angewandten Fotografie beschäftigen und wie sie sich in der Menge der Profifotograf*innen behaupten können.

Lernziel: Neue Ideen und Gedanken in der visuellen Kommunikation, neue Gestaltungsprozesse sind zu finden und Prozesshaftigkeit und eventuelle Umwege zu durchleben. Es gehört zum Ziel des Projekts, neue visuelle Ausdrucksformen zu entwickeln. Die Studierenden lernen außerdem, die Geschwindigkeit eines Prozesses zu manipulieren, um ein großes Spektrum unterschiedlicher Ideen und Visualisierungen zu entwickeln.

Zu diesem Thema führte er europaweit diverse Gespräche mit Art-Buyer* innen und renommierten Fotograf*innen wie Peter Lindbergh, Reinhart Wolf, Monika Robl, Thomas Höpker und vielen anderen und zeichnete diese per Video auf. Die Ergebnisse seiner langjährigen Recherche veröffentlichte er unter dem Titel „Objektive sehen nicht – Wirklichkeiten eines Traumberufes“ in einem Film, der damals auf der photokina in Köln gezeigt wurde, sowie in einer Publikation. Den Inhalt seines Resümees widmete er „im Werden begriffenen jungen Fotografen“.

1. Um einen möglichst großen Prozess zu ermöglichen und dadurch viele Ergebnisse zur Diskussion zu schaffen, gibt es nach eigens bestimmten Regeln und Methoden im wöchentlichen Versuch Gestaltungsthemen wie Bildsprache, typografischer Aufbau, Farbschemata, Zeichensprache etc. umzusetzen. 2. Um eine neue Sichtweise über die Ergebnisse zu bekommen, wird im Projektprozess externe Mitwirkung angestrebt: Externe Gestalter*innen werden zu zwei bis drei Besprechungen eingeladen. Diese fungieren als Kritiker*innen, Mitdenker*innen, Mentor*innen. 3. Eine Aufgabe dieses Semesterprojekts ist es, die Arbeitsergebnisse während des Gestaltungsprozesses zu dokumentieren und diese im Kontext einer Ausstellung am Ende des Sommersemesters zu präsentieren.

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Mich persönlich haben die treffenden und inspirierenden Aussagen der dargestellten Fotograf*innen nachhaltig beeindruckt und in meiner Gestaltung beeinflusst. So zum Beispiel der Satz des Bildjournalisten Thomas Höpker: „Gute Fotografie ist die Wirklichkeit gesehen durch ein Temperament.“ Oder anders gesagt: Hinter jedem Bild steckt ein Mensch, geprägt durch seine individuelle Herkunft und Bildung, seine Ansichten und Leidenschaften.

Wir befassen uns mit Fashioneditorials, euren Lieblingsmagazinen, den Arbeitsweisen von Modefotografen, Moodboards für Shootings und der Modefotografie im anspruchsvollen Bereich. Begleitet wird dieses Projekt von einer Reihe renommierter Artdirektoren, die zu den jeweiligen Bildbesprechungen eingeladen werden, um euch ein Feedback zu euren Arbeiten zu geben.

Politics of Representation – Representation of Politics bei Dozent Jens Schwarz Seite 48

Das Kursangebot zielt auf eine kritische Befragung der Strategien fotografischer Darstellungsweisen und der jeweils dahinter liegenden Agenda. Sowie umgekehrt auf die Darstellungs- und Erscheinungsformen des Politischen. Was ein Bild erzählt oder erzählen will, wie es dies tut, aber auch für wen und warum, sind Fragen, die bei jeder Form des professionellen Umgangs mit Fotografie in einer bewussten und präzisen Analyse des Sehens zu beleuchten sind. An ausgewählten Beispielen der Fotogeschichte sowie aktueller fotografischer Praxis aus dem Bereich des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie können verschiedene Methoden und Herangehensweisen erkannt, diskutiert, kritisch auf die eigene Arbeit bezogen und ggf. darauf übertragen werden. Das Kurskonzept nähert sich dabei aus einer Perspektive des Visual-Storytelling dem Medium an, und führt die Studierenden auf diese Art an eines der Kern-Sujets der fotografischen Praxis heran: die Narration. Lineare wie auch non-lineare Erzählweisen können dabei analysiert und praktiziert werden, ebenso wie die Formulierung von Standpunkt und Haltung der Erzählerin / des Erzählers selbst. Medienreflexive Ansätze z. B. zur Hinterfragung und Differenzierung des Dokument-Begriffs innerhalb zeitgenössischer Strategien der Bildfindung können hierbei ebenso Raum finden wie die Erweiterung klassischer technischer Formate der Bildproduktion im Hinblick auf die Wahl der Mittel (Archiv, Appropriation, Bewegtbild). Studierende sollen darüber hinaus ermutigt werden, sich frühzeitig mit Fragen der Präsentation und Repräsentation ihrer fotografischen Arbeiten zu beschäftigen, die jeweiligen Kontexte professioneller Distribution und Vermarktung auszuloten, kritisch einzuschätzen und lernen, diese für ihre Bedürfnisse zu nutzen. Die Kursdurchführung wird zweigliedrig verlaufen: In einem theoriegestützten Teil dienen ausgewählte Texte aus der relevanten Literatur als Grundlage zur kritischen Diskussion themenspezifischer Fragestellungen zu Macht, Repräsentation, Ethik und Ästhetik einer im weitesten Sinne dokumentarischen Fotografie. Im praktischen Teil können im Rahmen eines Work-in-Progress-Verfahrens und einer Trial-and-Error-Methode durch konkretes fotografisches Tun der Studierenden die oben genannten Fragen erforscht werden. Als Kursziel sollte dies unter der Bedingung einer möglichst hohen Motivation zu einer themenbezogenen und individuell begleiteten fotografischen Projektarbeit führen. Eine adäquate Form für eine Präsentation der Kursergebnisse kann im Kollektiv der Teilnehmer*innen gemeinsam diskutiert werden.

Postindustrielles Design – Hacking Household bei Prof. Matthias Edler-Golla und Prof. Peter Naumann Seite 49

Thema des Projekts: Im Projekt „Postindustrielles Design – Hacking Household“ wollen wir uns intensiv mit der Frage auseinandersetzen, welche Rollen uns als Designer* innen in Zukunft zufallen, wenn Produkte nicht mehr primär konsumiert, sondern stattdessen von den Nutzer*innen selbst hergestellt, zusammengebaut, optimiert und repariert werden können. Dabei wollen wir uns schwerpunktmäßig mit Produkten aus der häuslichen Umgebung beschäftigen, herkömmliche Fertigungswege infrage stellen und dazu zukunftsfähige Alternativen experimentell entwickeln. Neue Rolle der Designer*innen: Zukünftige Designer*innen werden für viel mehr zuständig sein als nur die finale, perfekte Form. Sie werden die „parametrischen Rahmenbedingungen“ definieren, innerhalb deren sich die Prosumenten (Producer + Consumer) selber das für sie individuell passende Artefakt konfigurieren. Über ein (Web-)Interface könnte so eine spannende Kombination aus analogen und digitalen Fertigungsverfahren entstehen, bei denen auch die Rolle des Produzenten neu zu definieren ist. Ein gutes, bereits existierendes Beispiel aus der Architektur ist dafür das WikiHouse, und im Möbeldesign ist der Ansatz von SketchChair superspannend– bitte schaut euch dort das Video an! Fragestellungen: Wie sieht zukünftig das Zusammenspiel zwischen industriell gefertigten Modulen (Schaltkreise, Sensoren …) und mit neuen Fertigungsmethoden (CNC-Fräse, Lasercutter, 3D-Drucker …) hergestellten Komponenten aus? Was macht in diesem Kontext die Designer*in, was die Prosument*in? Wie lässt sich damit Geld verdienen?

Zusammen werden wir versuchen, dem Statement Schöpflins im Bereich der Objektfotografie auf den Grund zu gehen und es in die Praxis umzusetzen. Das Projekt ist thematisch völlig frei im Feld der werblichen Objektfotografie – von A wie Auto bis Z wie Zahnpastatube.

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Projekte im BA Design

Natural Reality

bei Prof. Ralph Ammer

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(A6–E2) Natural Reality Nike Kuschick / 5. Semester KD Dozent Prof. Ralph Ammer „make meetings great again!“ ist eine illustrierte Ideensammlung, die der Frage nachgeht, wie die Vorteile des virtuellen Raums in Online-Meetings besser genutzt werden könnten. Die Ideen variieren dabei von simplen User-Interface-Lösungen bis zu spekulativen Experimenten.

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Projekte im BA Design

Dreidimensionales Gestalten

bei Camilla Carolina Kreusch

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(I6–G2) Dreidimensionales Gestalten Moritz Kaiser / 8. Semester KD Dozentin Camilla Carolina Kreusch Besticktes und anschließend getrocknetes Laub. Die Blätter wurden vielfach mit der Nadel durchstochen. Der Weg des Fadens orientiert sich dabei am Muster der Blattadern.

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Projekte im BA Design

Bad times for good news!

bei Tom Ising

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(A6 – D2) Bad times for good news! Katharina Thaler / 5. Semester KD Dozent Tom Ising GUESS WHAT? Gute Nachrichten sind nicht langweilig! GUESSING GOOD ist eine Quiz-App, die basierend auf Gamification faktenbasierte, gute Nachrichten attraktiv und interessant vermittelt. Eine tägliche Frage illustriert aktuelle umweltbasierte Entwicklungen und wirkt dabei wie eine geballte Dosis Optimismus. Außerdem kann die Userin/der User unterschiedliche Challenges absolvieren, sich so Levels hocharbeiten und dabei Preise freischalten und Spielpunkte erspielen. Diese können im Store der App entdeckt werden und für Rabatte bei nachhaltigen Partner-Brands eingelöst werden. GUESSING GOOD soll als starkes Gegengewicht zur aktuellen Negativität in der Gesellschaft wirken und so ein neues Bewusstsein für den realen Zustand und den positiven Fortschritt des Umweltschutzes schaffen.

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Projekte im BA Design

Munich Motorsport

bei Prof. Béla Stetzer

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(G6 – J2) Munich Motorsport Julia Ostheimer / 5. Semester KD Dozent Prof. Béla Stetzer Parallel zum neuen Erscheinungsbild der Hochschule München bot es sich an, auch das des Hochschul-Motorsports zu überarbeiten. Das Ziel war, ein modernes, flexibles Design zu entwickeln, welches eigenständig und aussagekräftig ist, aber dennoch die Zugehörigkeit zur Hochschule nicht verliert. Das Design berücksichtigt die Geschwindigkeit, Dynamik und Disziplin des Motorsports und transportiert den Teamgeist der Studierenden.

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Projekte im BA Design

Plakate gestalten

bei Prof. Xuyen Dam

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Projekte im BA Design

Plakate gestalten

bei Prof. Xuyen Dam

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(D4) Plakate gestalten Anna Schreiber / 5. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

(E4) Plakate gestalten Anna Schreiber / 5. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

(F4) Plakate gestalten Anna Schreiber / 5. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam

Weltweit gelten 33 % der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 60 % als maximal genutzt (Stand: Juli 2018). Nur 7 % sind unterfischt. Es ist dringend notwendig, dass Fischerei nachhaltig wird, aber auch unser Konsum. Wie Obst und Gemüse haben Fische eine Saison. Wenn Fisch und Meeresfrüchte nur nach Saison und aus nicht überfischten Regionen, nachhaltig gefangen, gekauft werden, werden Fischbestände geschont, Meeresböden können sich erholen und die Fische und Meeresfrüchte haben eine bessere Qualität. Um die Faktoren beim Einkauf zu berücksichtigen, hilft der Fischsaison-Kalender.

Japan ist ein Land der Gegensätze. Tradition und Moderne geben sich die Hand. Man wird oft nicht richtig schlau daraus. Viele Japaner*innen verstecken sich hinter einer Fassade und nur selten geben sie nach außen hin ihre Meinung kund oder widersprechen jemandem. Die Maske als Symbol für die Schutzsuchenden, die sich Versteckenden. Traditionelle Holzmasken werden seit dem 14. Jahrhundert bis heute im Nó-Theater verwendet. Eine alte NóMaske wurde durch einen Fotofilter geschickt, welcher heute als moderne Maske dient. Viele Menschen, überall auf der Welt, nutzen Face-Filter um ihre Gesichter zu optimieren. In Japan um sich süß, kawaii, zu machen.

Der Ursprung liegt bei einem japanischen Farbfächer für bunte Plastikfolien. Der Fächer ermöglicht Überlagerungen und Farbmischungen der transparenten Farbfolien. In den digitalen Plakaten werden durch Überlagerungen Farbmischungen hervorgerufen. Sie sind eine Beobachtung der analogen Plakate und der Schatten, die sie durch die bunten Folien an eine Wand werfen.

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(C6–D5) Plakate gestalten Carlota Barberan-Madruga/ 5. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam Das Thema „Acht Farben“ befasst sich mit der Wahrnehmung von Farbe. Wie rezipieren wir Farbe und wie betten wir sie in unsere Interpretation der Welt ein? Ein Pflaster verbirgt beispielsweise in seiner farbigen Simplizität eine soziokulturelle Bedeutung. Unter den untersuchten Objekten befinden sich alltägliche Gegenstände: Pflanzen, Küchenutensilien, Personen, Nahrungsmittel, Kleidung. Um die unterschiedliche Wahrnehmung zu entschlüsseln, wurde eine Umfrage gemacht, bei der die Teilnehmer*-

innen acht Alltagsgegenstände mit jeweils nur einer Farbe kolorieren sollten. Hieraus entstanden acht Plakate, die über einen strukturierten Farbverlauf die wahrgenommenen Farben innerhalb eines Farbspektrums einordnen und damit demonstrieren, wie unterschiedlich dieselben Gegenstände gesehen werden. Das Format ist unterteilt in acht Partitionen, die sich auf das Lichtspektrum von 350 bis 700 Nm beziehen. Die Rückseite des Plakates erläutert das Objekt anhand seiner Silhouette.

(B3–F3) Plakate gestalten Patrick Jürgens / 7. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam Es dampft, duftet, brodelt. Ein Feuerwerk der Sinne. Die Rede ist von der Königin der Suppen – die japanische Ramen. Auf der Systematik der japanischen Küche basierend ist der „Ramengenerator“ entstanden. Wähle einfach deine Lieblingszutaten und leg sie in deine Schüssel. Danach entscheidest du, ob du eher der Ramen-, Udon- oder Soba-Typ bist und wie viel Hunger du gerade hast. Der Ramengenerator erstellt dir das passende Plakat zu deiner Lieblingssuppe. So

bleibt bei dir mehr als nur die Erinnerung an deine Lieblingsramen hängen. Im Hintergrund generiert der Algorithmus auf Basis deiner Auswahl ein Raster, das zufällig mit Grafiken befüllt wird. Durch die Wahl der Zutaten können unendlich viele Visualitäten erzeugt werden. Appetit bekommen?

(C2–E2) Plakate gestalten Lea Fischer / 5. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam Bei diesem Re-Design eines Plakates für den Regisseur François Truffaut wollte ich den Aspekt des alten Films hervorheben. Meine Gestaltung bezieht sich auf die Farbe und die Details eines Filmstreifens.

(B1–E1) Plakate gestalten Carina Güttler / 5. Semester KD Dozent Prof. Xuyen Dam Der deutsche Dokumentarfilmer und Autor Dieter Wieland und seine gesellschaftlich sehr relevante Kommentare sind Thema dieser Plakatreihe. Er setzte sich als einer der ersten Fernsehjournalisten für den Denkmalschutz und für den Erhalt gewachsener Kulturlandschaften ein.

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Projekte im BA Design

From scratch

bei Prof. Béla Stetzer

Sommersemester 2020

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5 (A6–E1) From scratch Leon Milovanov / 6. Semester KD Dozent Prof. Béla Stetzer Branding und Design für die Realschule Freiham auf dem Bildungscampus in München-Freiham. Das Design konzentriert sich auf den Begriff „Schule“, der per Definition das Verb zur Erziehung von Kindern und auch das Substantiv für die Institution/Schule selbst ist. Diese abstrakte Ableitung ist die Grundlage des Designs und wird durch die bestehende Architektur des Hauses getragen. Daraus entsteht ein Kachelsystem, welches unendlich variabel ist.

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Staatliche Realschule Freiham

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Projekte im BA Design

Mercedes Transportation Design

bei Prof. Dr. Othmar Wickenheiser

Sommersemester 2020

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(G5–J1) Mercedes Transportation Design – The Next Big Thing Ein Kooperationsprojekt mit der Mercedes-Benz AG Dozent Prof. Dr. Othmar Wickenheiser Projektbetreuung durch Achim Badstübner – Lead Creation Exterior, Mercedes-Benz Torben Ewe – Exterior Detail Designer, Mercedes-Benz Prof. Dr. Othmar Wickenheiser – Fakultät für Design, Transportation Design Nachdem man uns drei ikonische Fahrzeuge aus drei unterschiedlichen Generationen präsentiert hatte, lautete unsere Aufgabenstellung The Next Big Thing zu entwerfen, den nächsten Entwurf für die vierte Generation. Das Ganze sollten wir mit einem Märchen für die vierte Generation beginnen.

Korbininan Binder Strom aus dem All

Ferdinand Barthel Pathfinder

Fiona Engelhardt Living the Moment

Hakan Atasalan The first Mercedes

Maximilian Braunsperger Mercedes Intastellar

Choi Jeonghee Time Squeeze

Giulia Ernst M-Glider

Ali Haghnegahdar Mercedes Benz AMG Experience

Benedikt Ihle Mercedes EQ.i

Leo Kempf Mercedes Fountain

Austin Reimann MB Resilience Ignacio Pena Future Luxury

Jinho Seo Pygmalion

Christoph Pongratz Horizon Woo Sanghyun Mercedes-Benz Wunderblatt

Soyoung Son Pearl of Mercedes

Etienne Sabarth UNI_T

Lim Youngbin Vision D Jet

Bastian Steffens Mercedes Compass

Nikolas Walter Mercedes Health

Richard Wehmeyer Automotive Architecture

Kim Youngdo Cradle to Mercedes

Lee Yonghoon Mercedes-Benz Spielplatz

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Projekte im BA Design

SOMMER ein Essay

bei Prof. Knut Karger

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(A6 / A5 / C5 / E5) SOMMER ein Essay Lorenz Mehrlich / 6. Semester FD Dozent Prof. Knut Karger GIRLS GIRLS is a short documentary that aims to show the skate scene from a female perspective. The film portrays three young women who are living in Paris and who devoted their life to skating. They shared their thoughts and experiences.

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3 (C3 / C2 / E2) SOMMER ein Essay Julia Ertl / 6. Semester FD Dozent Prof. Knut Karger loving libra WITH THE ENERGY OF THE SUN, EMBRACING THE NATURE AND ITS NEVER ENDING BEAUTY - LOVING LIBRA IS CAPABLE TO OVERCOME FEARS. BALANCING SELF-ACCEPTANCE AND ANXIETY SHE SYMBOLIZES THE VARIETY OF FEMINITY. INHALE THE MELANCHOLY OF SUMMER – RELEASE. ein gefühl. eine energie. eine frau. Kurzfilm 3.27 min

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Projekte im BA Design

Objektive sehen nicht

bei LfbA Renate Gress

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(J6 / G5) Objektive sehen nicht Isabell Kwade / 8. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress Alle Arbeiten sind während des Lockdowns 2020 in den eigenen vier Wänden entstanden.

(G2 / I2 / 2) Objektive sehen nicht Lorenz Mehrlich / 6. Semester FD Dozentin LfbA Renate Gress Prozess Unscharfe und verwackelte Polaroidbilder sind seit dem Revival des Mediums von keiner Party mehr wegzudenken. Aber auch Fotograf*innen schätzen den Integralfilm für seinen Farblook und die weiche Ästhetik. Jedes Bild ist ein Unikat, bestehend aus 16 Ebenen und entsteht durch einen komplexen chemischen Prozess wie aus dem nichts. Dieser Prozess kann durch Kreativtechniken genutzt, manipuliert und gestört werden, um erstaunliche Ergebnisse zu erzielen. Die Bilder sind durch Experimentieren entstanden und zeigen, wie sich die Bildebene organisch von den anderen Ebenen löst. Dieser Prozess ist digital nicht reproduzierbar und nur ein paar Sekunden sichtbar.

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Projekte im BA Design

Sign Language / Modefotografie

bei LfbA Hans Deumling

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(A6–C6) Sign Language / Modefotografie Maximilian Bridts / 4. Semester FD Dozent LfbA Hans Deumling Environmental Dystopia Model: Ashley Amegan / PS Models Assistenz: Diana Buenger

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Projekte im BA Design

Sign Language / Modefotografie

bei LfbA Hans Deumling

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(I6 / G5 / I3) Sign Language / Modefotografie Lena Finkenzeller / 4. Semester FD Dozent LfbA Hans Deumling bluebird Eine fotografische Auseinandersetzung mit dem Gedicht bluebird von Charles Bukowski.

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Projekte im BA Design

Politics of Representation – Representation of Politics

bei Jens Schwarz

Sommersemester 2020

(A6 / B6 / B5) Politics of Representation – Representation of Politics Niklas Keller / 6. Semester FD Dozent Jens Schwarz Schwelle Das Gelände der ehemaligen Königlichen Imprägnieranstalt innerhalb der Gemeinde Kirchseeon bei München ist aufgrund industrieller Kontaminierung umzäunt und der Zugang amtlich verboten. Seitdem scheinen sich Flora und Fauna zu erholen, während die Spuren vormaliger Nutzungen und Bebauungen langsam erodieren. Gleichzeitig bleibt der Boden verseucht, eine Pumpund Reinigungsanlage am nordöstlichen Ende des Geländes liefert leise Zeugenschaft. Solange Grundwasser und Erde nicht gereinigt sind, kann nicht gebaut werden. Vor allem Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenenalter nutzen das Sperrgebiet als Zufluchts- und Versammlungsort, Wildtiere kreuzen ihre Wege.

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(A4 / B1 / D1) Politics of Representation – Representation of Politics Johanna Weber / 6. Semester FD Dozent Jens Schwarz Another Blue, please. Die Arbeit „Another Blue, please.“ von Johanna Weber dokumentiert, wie Natur im Sinne der Menschheit neu entworfen wurde. Kopiert, konstruiert oder gar optimiert existiert diese angepasste Umwelt auch dort, wo man es nicht auf Anhieb erwarten würde. Vom Menschen unberührte Natur gibt es auf der Erde mit wenigen Ausnahmen seit Tausenden von Jahren nicht mehr. Schon immer hat der Mensch als kreatives Wesen die Welt um sich herum neu gestaltet. Natur ist heute Interpretationssache. Vor allem in von Technologie geprägten Regionen wird Natur gerne als Sehnsuchtsort ohne Einflüsse des Menschen betrachtet. Doch Natur ohne Kultur ist schon lange eine Illusion. Seitdem der Mensch Natur nach eigenen Vorstellungen kreiert, hat die kulturelle Evolution die biologische längst überholt. Die Grenzen zwischen Natur und Konstrukt verschwimmen zusehends, wodurch mittlerweile eine Unterscheidung schwerfällt. Eine manipulierte Natur ist gegenwärtig Voraussetzung für die Existenz des Menschen. Solange dessen Interessen mit dem Erdsystem vereinbar sind, bringt die Weiterentwicklung der Umwelt auch großes Potenzial für Verbesserungen mit sich.

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Projekte im BA Design

Postindustrielles Design – Hacking Households

bei Prof. Matthias Edler-Golla

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(G6–I6) Postindustrielles Design – Hacking Household Nico Faulstroh, Tim Ihlenfeldt, Phillip Erren / 4. Semester ID Dozent Prof. Matthias Edler-Golla Flat Grip ist ein ökologisches Schuhkonzept bestehend aus zwei Komponenten. Die Sohle ist biologisch abbaubar und besteht aus geschredderten Papierresten und Reis. Der Strap aus Naturkautschuk fixiert die Sohle am Fuß und ist wiederholt zu verwenden. Durch den Aufbau der Schuhkombination ist ein platzsparendes Verstauen und dennoch komfortables Tragegefühl gewährleistet. Teil des Gesamtkonzeptes ist ein möglicher Erwerb der Sohlen durch Automaten, die an gut besuchten Badeplätzen aufgestellt werden. Die natürliche Materialität der Sohle ermöglicht Recyclebarkeit und vergessene Flat Grips zersetzen sich innerhalb kürzester Zeit umweltschonend von selbst.

(I5–K5) Postindustrielles Design – Hacking Household Andreas Empl, Ben Hassert, Max Lechner / 4. Semester ID Dozent Prof. Matthias Edler-Golla hejmo – cosmopolitan furniture hejmo ist ein Möbelstück für den kosmopolitischen Alltag des modernen Nomaden. Ein günstiger und einfacher Weg, Möbelstücke in einer postindustriellen Umgebung herstellen zu können. Geprägt vom Einfluss der Covid-19-Pandemie ist eine Möbelserie entstanden, die ohne Weiteres, schnell und mit einfachsten Mitteln gefertigt werden kann. Somit haben die Möbel das Potenzial, nicht nur in zukünfitgem Setting vorstellbar zu sein, sondern passen auch global in alle Räume und Wohnungen der Jetztzeit. In einer globalen Welt, in der eine Pandemie das Handeln unserer Wirtschaft bestimmt, Arbeit digital und nicht mehr länger vom Standort abhängig ist, in einer Welt, in der alle Grenzen in Köpfen und Ländern verschwimmen, da ist das Multimöbel hejmo zuhause. Kostengünstig, einfache und lokale Produktion, regionale Rohstoffschöpfung, geringes Packmaß, werkzeugloser Aufbau, ein einziges Material, nachhaltig und recyclefähgkeit. hejmo ist fair, sozial und ökologisch. Die Heimat digitaler Weltbürger*innen, im Jetzt und Morgen.

(G4–I4) Postindustrielles Design – Hacking Household Verena Gaiser, Lisa Bachmaier, Veronika Hampel / 4. Semester ID Dozent Prof. Matthias Edler-Golla Scobert Symbiotic Culture of Bacteria and Yeast Scoby (Scobert) ist ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung des fermentierten Teegetränks Kombucha entsteht. Die Zunahme von Einwegkunststoffen zwingt uns als Designer*innen dazu, uns mit nachhaltigeren Verpackungsalternativen auseinanderzusetzen. Scobert ist eine Möglichkeit, Verpackung neu zu denken, und ist komplett biologisch abbaubar.

(G2 –I2) Postindustrielles Design – Hacking Household Veronika Pils, Anna Wagini / 6. Semester ID Dozent Prof. Matthias Edler-Golla ELF° ELF° ist ein modulares Regalsystem, welches sich flexibel an jede Wohnsituation anpasst und als Open-Source-Produkt sein ganzes Umfeld inspiriert, neue kreative Nutzungsmöglichkeiten zu entdecken. Das System besteht aus wenigen Bestandteilen, ist überall zwischen Boden und Decke installierbar und kann auf die verschiedenste Art und Weise genutzt werden – sei es ein offener Kleiderschrank oder nächste Woche ein Arbeitsplatz für das Homeoffice. Beim nächsten Umzug ist es schnell abgebaut, kompakt im Auto verstaut und ist bereit für eine neue Rolle in einer anderen Lebenssituation. Das Konzept der Konstruktion beruht auf einem Spiel aus physikalischen Kräften: Spannung, Druck und Schwerkraft. Die um 11° zueinander geneigten Stützen werden durch einen Spreizer auseinandergedrückt, was die nötige Stabilität gewährleistet. Zur Unterstützung befinden sich Kontaktplatten an den jeweiligen Rohrenden, sodass man das Regal an der Decke verankern kann. Doch wie verwandelt man das bisher aufgebaute Regal in einen Kleiderschrank oder gar in einen Arbeitsplatz? Hier kommt die spezielle Technik des Seilspannens zum Einsatz. Ausrangierte Kletter- und Segelseile oder herkömmliche Seile aus dem Baumarkt werden mit einer Klemme aus Eisen um die Stützen befestigt und anschließend gespannt. Die hohe Spannung erlaubt es, Objekte daran aufzuhängen oder gar etwas abzulegen. Beispielsweise kann ein Stück Stoff um die Seile gespannt werden, sodass eine straffe Oberfläche entsteht, die als Regalbrett dient, um Bücher oder Pullover darauf ablegen zu können. Dieses Modul ist besonders leicht, schnell auszutauschen und verstaubar im Gegensatz zu einem sperrigen Holzbrett. Der Gedanke hinter dem Experimentieren war es, den Nutzer*innen ein Grundgerüst zur Entfaltung ihrer Individualität zu geben, in der alles passend zur aktuellen Lebenssituation gestaltet werden kann. Will man wenig Geld ausgeben und Rohstoffe einsparen, können alte Stoffe oder ungenutzte Bauplatten upgecycelt und wertvollerTeil edes Systems ELF° werden. Grundsätzlich kann jeder auf seine ihm verfügbaren regionalen Rohstoffquellen zurückgreifen, was das System global nutzbar und für jedermann zugänglich macht. Darüber hinaus entsteht eine unglaubliche Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten, die in den sozialen Medien präsentiert werden und letztendlich jeden dazu einlädt und inspiriert, sein eigenes ELF°-System kreativ zu bestücken.

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Infos zur FK12

Dekan Prof. Ben Santo Prodekane LfbA Hans Deumling Prof. Markus Frenzl

Das Gebäude

Mehr Informationen

Mehr Informationen

Fakultätsleitung

Das denkmalgeschützte Zeughaus ist seit Oktober 2018 das Domizil der Fakultät für Design. Das Alte Zeughaus der bayerischen Armee aus dem 19. Jahrhundert in der Lothstraße 17 wurde bis 2018 umfassend saniert und durch einen Pavillon erweitert. Seit dem Wintersemester 2018/19 steht es den rund 450 Studierenden der Fakultät für Design zur Verfügung. Zum ersten Mal sind damit beide Studiengänge (BA/MA) und alle Studienrichtungen – Fotodesign, Industriedesign, Kommunikationsdesign – unter einem Dach vereint.

Studiendekan Prof. Ralph Buchner Dozent*innen Prof. Ralph Ammer LfbA Dr. Andreas Belwe Prof. Ralph Buchner Prof. Xuyen Dam LfbA Hans Deumling Prof. Matthias Edler-Golla Prof. Markus Frenzl LfbA Renate Gress Prof. Thomas Günther Prof. Knut Karger Prof. Marion Kießling Prof. Peter Naumann LfbA Renate Niebler Prof. Florian Petri Prof. Ben Santo Prof. Béla Stetzer Prof. Dr. Othmar Wickenheiser

DOC17-Gestaltungsteam Luisa Danzer, Olivia Gawron, Marius Heller, Carla Sachse, Sabrina Ventura Das neue DOC-Gestaltungskonzept wurde erarbeitet von Carlota Barberán Madruga, Carina Güttler, Anna Schreiber

Danke an Sabine Bärmann, Tina Barankay, Dr. Andreas Belwe, Dr. Alessandra Haupt, Michel Hohendanner, Adina Huber, Prof. Knut Karger, Katrin Laville, Kai Metzger, Marion Urban, Christian Zanzotti und alle Studierenden, die ihre Arbeiten aus dem letzten Semester eingereicht haben! Vorlage für die generativ durch Coding entstandenen vollseitigen Motive von Sabrina Ventura waren die studentischen Arbeiten dieser Ausgabe.

Lothstraße 17 80335 München Tel. 089 1265-4201 Fax 089 1265-4202 design@hm.edu

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Kontakt Hochschule München Fakultät für Design DOC Magazin Lothstraße 17 80335 München

DOC17-betreuender Dozent (V.i.S.d.P.) Prof. Béla Stetzer

Hochschule München University of Applied Sciences Fakultät für Design

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05/2021 DOC Magazin Nummer 17 © Redaktion & Autoren

docmagazin.de kontakt@docmagazin.de

Schrift Untitled Sans Regular / Klim Type Druck dierotationsdrucker.de 800 Exemplare

design.hm.edu designimzeughaus.de docmagazin.de einblick.hm.edu

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IMPRESSUM

Beteiligte Studierende der vorherigen DOC-Ausgaben Denise Aebischer Trebo Tobias Aigner Hannah Andresen Wanda Bleckmann Leonie Brehorst Prof. Xuyen Dam / Betreuung Valentin Dittlmann Anna Eginger Anna Ehrnsperger Felix Flemmer

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Foto: Oliver Jaist

INFOS ZUR FK12

Fabian Glatzeder Marie Glöckner Sophia Goedecke Hannah Gorkenant Benjamin Herchet Julien David Hoffmann Rachel Hoffmann Luise Ivandic Patrick Jürgens Loreen Jula Kadir Kara Alina Karl Niklas Keller Charlotte Kelschenbach Marinus Klinksik Noah Kösel Philip Kohlbecher Daniel Künzner Philipp Kurz Nora Lechner Anja Lekavski Antonia Lippert Manuel Lorenz Frederik Mair Daria Malek Christoph Mich Moritz Moll Nikolai Naidenow Robin Oden Sabine Otzelberger Luca Pianu Rebecca Prediger Florian Rainer Carolina Reisinger Stephan Rether Alicia Rühr Max Schachtner Felix Schneider Mara Schneider Martin Schumacher Liselotte Servouze-Brunn Laura Sirch Amadeus Stadler Jasmin Stephan Tim Tauschek Tobi Trübenbacher Julia Tschakert Elisabeth Wagner Sascha Wellm Botho Willer Sebastian Wolf Jacques Zians

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