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Erkenntnisse der «ParkGap»-Studie des Bundesamtes für Energie (BFE)

«Performance Gap» – ein mehrdimensionaler Begriff steht zur Diskussion Gebäudebesitzer fragen zu Recht: Leistet mein Gebäude tatsächlich, was im Vorfeld versprochen wurde? Um diese Frage zu beantworten, wird die «Performance» oft anhand des Energieverbrauchs festgemacht. Häufig werden Berechnungswerte aus der Planung mit gemessenen Verbrauchsdaten verglichen. Und damit beginnt die Ursachenforschung. Daniela Hochradl

■ Die Frage nach der Ursache eines auftretenden «Performance Gap» kann auch in einen grösseren Zusammenhang gestellt werden, wenn beispielsweise der gesamte Gebäudepark der Schweiz betrachtet wird. Dies ist besonders für die strategische Lenkung gewisser Zielgrössen entscheidend. In der umfassenden Studie «ParkGap», die vom Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegeben wurde, wird unter anderem untersucht, inwieweit schweizweit von einem «Performance Gap» gesprochen werden kann.

Wie lässt sich der Performance Gap fassen? Vorweg sei gesagt: Den «Performance Gap» gibt es nicht. Es gibt verschiedene Arten von Performance Gaps und es ist wichtig, diese voneinander zu unterscheiden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten,

die Performance eines Gebäudes zu messen und zu vergleichen. Meist wird der Energiebedarf oder -verbrauch als Bewertungsgrösse herangezogen. Häufig untersucht wird zum Beispiel der Gap, der beim Vergleich von gemessenen Betriebsdaten mit Planungswerten auf der Basis von Standardwerten auftritt. Es gibt jedoch auch noch andere Möglichkeiten, die Performance eines Gebäudes zu bewerten: Die Betriebsdaten können beispielsweise auch mit projektspezifischen Vorgaben, mit Benchmark-Zahlen oder extern gesetzten Zielen (z. B. Energiestrategie 2050) verglichen werden, wobei ebenfalls Lücken zwischen geplanten und gemessenen Kennwerten auftreten können. Man konsultiere die beigefügte Tabelle, die einen Überblick über die verschiedenen Dimensionen bietet, die bei der Definition von Performance Gaps zu berücksichtigen sind.

Keine einheitliche Methodik

Um eine Leistungslücke erfassen zu können, muss zuvor ein Ziel definiert worden sein. Dieses Ziel ist jedoch individuell festlegbar und auch die Methodik der Bewertung ist grundsätzlich nicht einheitlich geregelt. Aus diesem Grund ist eine Begriffsdefinition zu Beginn einer Diskussion über den Performance Gap entscheidend. Aufgrund der Vielschichtigkeit und des Fehlens einer einheitlichen Definition gab das Bundesamt für Energie das Forschungsprojekt «ParkGap» (Schlussbericht 28. Mai 2018) in Auftrag. In dieser umfassenden Studie wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt sowie zwölf Handlungsempfehlungen für den Gebäudepark Schweiz entwickelt, um das Phänomen des Performance Gap besser verstehen und lenken zu können. Dabei geht es vor allem darum, ein


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