Elektrotechnik 05 - 2012

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Photovoltaik

Verfahren im Starkstrombereich und günstige Netzgebühren. Auch die Geldmittel für die Forschung seien zu erhöhen. Batterien als Energiespeicher In einer weiteren Präsentation streifte ETH-Professor Konstantinos Boulochos die Ergebnisse einer ETH-Studie über die «Energiezukunft Schweiz». 240 Varianten wurden für den Bericht durchgerechnet. Die bisherigen Überlegungen mit Grundlastkraftwerken sei falsch, meinte Boulouchos: Optimaler wäre Flexibilität in Sekundentakt. Bezüglich Energiespeicherung meinte Boulouchos, dass ab zirka 2020 bis 2030 Batterien konkurrenzfähiger seien als Speicherkraftwerke.

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sich Pius Hüsser von der Nova Energie GmbH. Die korrekte mechanische und elektrische Auslegung der PV-Installationen sei wichtig, meinte Hüsser, besonders stärker ausfallen würde der Einfluss der Fixkosten der Anlagen bei fallenden Modulpreisen. «Wenigstens hat die Schweiz tiefe Zinskosten», meinte Hüsser. Obwohl die Voraussetzungen bei den bewilligenden Behörden in der Schweiz gut seien, würden die kreditsprechenden Banken zu wenig vom Solargeschäft verstehen, so Hüsser. Thomas Nordmann, TNC Consulting, kommentierte die Swissolar-Ziele. Es brauche rund 12 m2 Solarzellen pro Kopf, um die Ziele zu erreichen. Vor allem sollten diese Flächen vorzugsweise auf Neubauten realisiert werden, meinte er. Bei der Produktion von Solarstrom ist Nordmann der Meinung, dass vermehrt eine Ost- oder West-Ausrichtung nötig wäre, um das «Solar-Matterhorn» (Produktionsspitze über Mittag) etwas abzuflachen. Neben dem Ausbau der Solarenergie müssten Lastspitzen im Verbrauch reduziert werden und verschwenderische Elektroheizungen müssten verboten werden, meinte Nordmann. Auch die «Spanischen Einstrahlungsverhältnisse» in den Schweizer Bergen sollten vermehrt ausgenutzt werden, meinte der Energieexperte. Bezüglich des Ausgleichs zwischen der stochastischen Produktion der Solaranlagen und dem jeweiIntelligente Integration in bestehende und neue Gebäude wird an Bedeutung gewinnen. ligen Verbrauch müssten, nach Nordmann, die Speicherseen in den Alpen gelebt?». Die Photovoltaik-Industrie sei nutzt werden. David Stickelberger, Swissolar, doppelnun in die «Big Boys»-Liga aufgestiegen und es seien enorme Kostenfort- te mit einem Blick auf die Finanzierung schritte zu beobachten. Ein grosses des 20%-Zieles seines Verbandes nach. Problem stellten laut Fawer die Unste- Neue Berechnungen zeigten, dass fünf tigkeit bei den Einspeisevergütungen bis neun Franken monatlich pro Hausund das allgemeine «Stop and Go» im halt nötig wären, um das Ziel zu erreiSolargeschäft dar. Mit fallenden PV- chen. Bei der kostendeckenden EinspeiPreisen seien die Einspeisemodelle in severgütung KEV erfolge die Preiseiner Übergangsphase: Wenn Solar- degression schneller als erwartet. Für strom günstiger wird als normaler den Abbau der Warteliste bei der KEV Netzstrom, müssten neue Modelle ent- sollten Preisaufschläge von weniger als wickelt werden, meinte Fawer. 2 Rp./kWh genügen, meinte Stickelberger. «Die Strompreisunterschiede bei den Stromversorgern in der Finanzierung «Wie lange muss ich mit den Banken Schweiz sind grösser als der KEV-Aufreden, bis ich das Geld habe», fragte schlag», meinte Stickelberger. Hand-

Urs Wolfer, Bereichsleiter Markt Sonnenenergie bei der BFE, kommentierte in seiner gewohnt lakonischen Art die aktuelle Situation bei der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Der aktuelle Stand der Gesuche auf der Warteliste sei auf dem Internet verfügbar, mehr zu sagen mache keinen Sinn, meinte Wolfer. Eine weitere Anpassung der Tarife wird voraussichtlich auf den 1. Oktober 2012 erwartet. Das Kontingent für 2013 sei nicht bestimmbar. Auch würden, wie von Bunderätin Leuthard erwähnt, Möglichkeiten zur Optimierung der KEV geprüft. Dr. Mathias Fawer von Asset Management Sustainabilty Research bei der Bank Sarasin stellte die Frage: «Wie fit sind die Solarunternehmen? Wer über-


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