Elektrotechnik 03 - 2012

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Installations- & Gebäudetechnik

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Funktionsprinzip Metallsuchgerät.

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Funktionsprinzip Scanner.

Prinzip, Rohrführungen, Rohrdefekte und Leerrohre zu lokalisieren (Bild 4). Leistungsfähige Geräte spüren auch Leitungen im Erdreich auf. Ebenfalls ist mit Leitungssuchgeräten eine Zuordnung von unbekannten Stromkreisen und das Aufspüren von Kurzschlüssen und Unterbrechungen in Leitungen möglich. Induktive Ortungsgeräte (Metallsuchgeräte) erzeugen ein Magnetfeld (Bild 5). Durch die Annäherung an Metall, also an ein verborgenes Metallrohr oder an ein Armierungseisen, ändern sich die magnetischen Feldlinien und damit das Magnetfeld. Damit verändert sich die Induktivität der Messspule oder die Güte nimmt ab. Das wird vom Ortungsgerät in eine Anzeige umgewandelt, aus der die Lage des Metallteils ersichtlich wird. Rostfreier Stahl und Nichteisenmetalle (Wasserleitungen aus Kupferrohr) werden nur sehr schlecht oder gar nicht erfasst. Auch Kunststoffleitungen können mit diesem Ortungs34 | Elektrotechnik 3/12

prinzip nicht angezeigt werden. Elektrische Leitungen werden nur dann angezeigt, wenn Sie unter Spannung stehen. Die sichere Ortungstiefe liegt bei rund 5 cm, was zum sicheren Bohren für Befestigungen zwar genügt, aber keine Sicherheit für Durchbrüche bietet. Solche Leitungssuchgeräte sind zwar günstig, das Einsatzgebiet aber eingeschränkt. Einfache Modelle findet man in Baumärkten zu Preisen unter 100 Franken. Zu diesem Preis ein Ortungsgerät zu bauen, das punktgenau alle Materialien anzeigt, ist unmöglich. Metallsuchgeräte für den professionellen Bereich, hauptsächlich für das Auffinden der Armierungen, sind mit zehn, statt mit einer oder zwei Messspulen versehen. Es werden digitale Messimpulse ausgewertet. So ist das Auffinden der Eisen bis zu einer Tiefe von 12 cm. (z. B. Hilti PS 30) möglich. Da liegt der Preis aber schon bei knapp 300 Franken. Beim kapazitiven Leitungssuchgerät (Scanner) wird zwischen den Elektroden, wie bei einem Kondensator, ein hochfrequentes elektrisches Feld erzeugt (Bild 6). Bei Annäherung an Baustoffe oder Baukörper unterschiedlicher Dichte wird dieses Feld verändert. Das Mass der Veränderung ist von der Entfernung und der Beschaffenheit abhängig. Je grösser die Dichte des detektierten Stoffes, desto grösser ist die Kapazität. Nach dem Auflegen auf die Wand wird das Gerät kalibriert, d. h. es muss zuerst das Mauermaterial erkennen. Beim langsamen Überfahren nimmt das Gerät die Dichteunterschiede und die unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften auf. Die Feldstärke wird in Verbindung mit der Gerätebewegung ausgewertet und von einem Mikroprozessor digital aufbereitet und angezeigt (Bilder 7 + 8). Neben Rohren und Elektroleitungen werden Holzlatten und Armierungseisen erkannt. Kapazitive Ortungsgeräte sind für alle Materialien geeignet, sie erlauben eine präzise Ortung bis in eine Tiefe von rund 10 cm.

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Scanner Locate 7300. Quelle: Burgwächter

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Scanner SL Pro. Quelle: Zircon-tools

Ungünstige Umstände können das Messergebnis aber prinzipbedingt beeinträchtigen: • Mehrschichtige Wand- oder Bodenaufbauten • Metallhaltige Farben • Schräg verlaufende Objekte • Metalloberflächen oder Metallbeschichtungen • Leitfähige Tapeten oder Fliesen • Feuchte Bereiche Durch die Umschaltung auf einen bestimmten Scan-Modus können bessere Ergebnisse erzielt werden: • AC: Zeigt bei unter Spannung stehenden Leitungen das elektrische Feld an. • Stud: Holzständerwerke hinter Gipsplatten (engl: stud) werden erfasst und können so als Befestigungspunkte lokalisiert werden. • Metall: Magnetische und nicht magnetische Objekte und die ganze Armierung, unabhängig von der Wandbeschaffenheit werden erfasst. Immer sind aber auch Anzeigegrenzen zu akzeptieren: • Leitungen hinter Metalloberflächen werden nicht angezeigt. • Schrauben in Holzteilen werden als «Metall» erfasst. Ortungsgeräte nach diesem System sind unter 200 Franken im Markt.


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