Klaus/Gattlen, Natur schaffen

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KREATIVES JÄTEN

Lücken setzt oder sät sie neue Arten aus dem unerschöpflichen Wildpflanzensortiment der Natur. Dabei versucht sie zwar, die Pflanzen, die sie aus Biogärtnereien bezieht, zu möglichst natürlichen Gesellschaften zu gruppieren. Im Naturgarten mischen sich die Arten aber meist zu ganz neuen Gesellschaften. Bei all den heimischen Pflanzen fühlt sich auch die heimische Fauna wohl. Es fliegt, kriecht und nagt. Der ganze Garten ist eine einzige grosse Nahrungskette. Käfer fressen an den Blättern, Libellen jagen Käfer, Vögel schnappen sich Libellen. Leider steht am Ende der Nahrungskette die Katze. Denn der Naturgarten gefällt auch den Büsis der Nachbarn.

ber 200 einheimische Pflanzenarten wachsen in dem Garten der drei Familien in Illnau. Das sind fast sieben Prozent der Schweizer Flora – auf nur zehn Aren. Doch die Artenvielfalt auf so kleinem Raum benötigt ein gewisses Mass an Pflege. «Würde ich nichts mehr machen, würden innerhalb von wenigen Jahren einige wenige Pflanzenarten den Garten dominieren», sagt Mühlethaler. Etwa das Weidenröschen, das seine Ausläufer in alle Richtungen spriessen lässt. Zugunsten einer grösseren Vielfalt reduziert die Gärtnerin hin und wieder diese attraktive Pflanzenart. Auch die Zypressen-Wolfsmilch, das Orangerote Habichtskraut und den Kriechenden Hahnenfuss hindert sie daran, alle Beete und Flächen zu erobern. «Kreatives Jäten» nennt Mühlethaler diese Arbeit im Naturgarten. In die

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Über 200 einheimische Pflanzenarten wachsen im naturnahen Garten rund um das Dreier-Reihenhaus in Illnau. Das sind fast sieben Prozent der Schweizer Flora.

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