AUS3 DEM ZAP
Superkompensation als Prinzip des körperlichen Besserwerdens „Trainieren!“ ist der Weg zu einem Mehr an Lebensqualität von Eric Sattel, Leiter ZAP3 Trainingsbetreuung
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iemand hat etwas dagegen „besser“ zu werden. Das einzige Hindernis auf dem Weg zum „besser werden“ besteht darin, dass man dafür etwas investieren muss. Im besten Fall lediglich Zeit. An vielen Stellen zeigt sich, dass unser Körper gar nicht großartig anders funktioniert als noch vor 10.000 Jahren. Sei es im Umgang mit Stress, bei der Ernährung oder eben auch bei der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Allerdings hat sich das Umfeld, in dem wir uns bewegen, inzwischen stark verändert. Wir nennen das Kultur. So brauchen wir uns keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob hinter der nächsten Ecke eine lebensbedrohliche Gefahr lauert. Der Säbelzahntiger ist tot. Obwohl: manchmal durchläuft unser Körper mitunter die gleiche Stressreaktion, wenn der Chef um die Ecke kommt.
Durch dieses geänderte Umfeld ergibt sich, dass wir heutzutage zum Großteil planvoll vorgehen müssen, also körperlich trainieren, damit wir mehr Kraft aufbauen. Früher bestand der Alltag aus Jagen, Fliehen und Überleben. In der jetzigen Zeit übernehmen Fast-Food Ketten, Supermarkt, Computer und Auto viele dieser Rollen. Im Ergebnis brauchen wir unsere Kraft je nach Beruf nur noch, um einigermaßen der Schwerkraft zu trotzen. Was aber bedeutet nun „besser werden“? Die Antwort darauf ist für jeden eine andere. Ein Gewichtheber möchte Kraft aufbauen, um mehr Kilos heben zu können. Der Großvater will möglicherweise ausreichend Kraft haben, um mit den Enkeln Fußball zu spielen. An dieser Stelle möchte ich mich schwerpunktmäßig auf „besser werden“ im Sinne von „kräftiger werden“ fokussieren. Damit wir gezielt steuern können, wie und wo unser Körper Kraft aufbaut, müssen wir drei Aspekte verstehen und beachten. Das Prinzip der sogenannten Superkompensation beschreibt den generellen Mechanismus, der immer wieder und wieder von uns durchlaufen werden muss, um Kraft aufzubauen. Nutzt man diesen Mechanismus sinnvoll aus, wird man dementsprechend kräftiger - hat man das Prinzip jedoch nicht verstanden, kommt es umgekehrt schnell zu Leistungseinbußen und Verletzungen.
Autor Eric in der „Erholungsphase“
44 RC Premium 1/2017
In Verbindung mit der Superkompensation müssen wir vor allen Dingen das Prinzip des trainingswirksamen Reizes berücksichtigen. Auch ausschlaggebend für den Erfolg ist, dass man sich über sein Ziel im Klaren ist. Abhängig von dieser Zielsetzung unterscheidet sich das Training wiederum in Inhalt und Ausmaß. Für eine effektive Trainingssteuerung