Heft 199 01.12.2016 - 31.01.2017
Das Großherzogliches Teehaus – Graal-Müritzer Geschichte… und Zukunft?
Grafik: Joachim Weyrich
In mitten meilenweiter Nadelund Laubwaldungen liegen die beiden Orte Graal und Müritz. „Am Graaler Strand liegt das Grossherzogliche Teehaus, der Ort, wo sich seinerzeit unser Kronprinz mit der Herzogin Caecilie von Mecklenburg verlobte. Die Grossherzoglichen Herrschaften besuchen bei ihrem Aufenthalt in Gelbensande fast täglich den Graaler Strand und benutzen auch die Bäder fleissig!“ (Aus dem Prospekt der BadeVerwaltung von 1910) Am 4. September 1904 feierten
Caecilie und Kronprinz Wilhelm von Preußen offiziell Verlobung im Jagdschloß Gelbensande. Tatsächlich hatte sich das Paar bereits einen Tag vorher im Großherzoglichen Teehaus, das direkt an der Ostsee zwischen Graal und Müritz lag, (in der Nähe des jetzigen Strandaufgangs vom IFA Hotel) die Ehe versprochen. Cecilie schreibt in ihrem Buch „Kronprinzessin Cecilie Erinnerungen“, (Verlag K.F. Koehler, Leipzig 1930): „Mein Vater hatte auf einer Ausstellung in Rostock ein hübsches geräu-
miges Holzhäuschen erstanden und es für meine Mutter als Teehaus im Walde aufstellen lassen. Dorthin machten wir in der ersten Zeit unsere Ausflüge, doch zeigte sich bald, daß die Lage des Häuschens im Walde eigentlich kein rechtes Ausflugsziel bot. Es wurde daher abtransportiert und zwischen den Ostseebädern Müritz und Graal auf dem Kamm einer Düne aufgebaut, von wo man eine wunderschöne Aussicht auf die See genoß.“ Sie schreibt auch, das der Strand in ihrer Jugend wesentlich brei-
ter war und durch Sturmfluten mit der Zeit immer mehr Land verloren ging. Selbst die Dünen waren unterspült und zusammengestürzt, so dass das Teehaus mehrmals zurück versetzt wurde. Auf ausdrücklichen Wunsch Kaiser Wilhelm II., sollte als offizieller Ort der Verlobung jedoch das Großherzogliche Jagdschloß (1885 – 1887 erbaut von Hofbaumeister Möckel) genannt werden. Ein schlichtes Holzhaus als Verlobungsort hielt er für seinen Sohn und Thronfolger für we-