Golden Ride 02/12

Page 45

LUCY LIEBERHERR Alter: 29 Lieblingswelle: Jede, die ich nicht mit all zu vielen Leuten teilen muss Sponsoren: Nitro Während einer Trainingsreise für Skiakro in Park City wurde Lucy von ihren Kollegen nach San Diego eingeladen. Als Lucy sie in Kalifornien besuchte, nahmen ihre Freunde sie zum Surfen mit und sie wurde sofort vom Surfvirus infiziert. Ein paar Monate später besuchte sie dann zwei Wochen lang in Brasilien ein Surfcamp, um das Surfen „richtig“ zu lernen. Lucy hat in der Schweiz ein Studium in Sport- und Erziehungswissenschaften absolviert und ein Lehrdiplom auf Stufe Sek II (Gymnasium). Momentan arbeitet sie eine zeitlang als Sportlehrerin bis sie genug Geld gespart hat, um wieder zu verreisen. Lucy ist in der Schweiz vor allem als Snowboarderin bekannt. Das Surfen ist für sie eine tolle Abwechslung zum Wintersport. Kaum ist der Schnee geschmolzen, zieht es sie ans Meer. Hallo Lucy, du bist beim Surfen immer locker, entspannt und fröhlich, du surfst nur solange es dir Spaß macht. Und du bist ein wahrer Sonnenschein im Line-up, der jedem eine gute Welle gönnt... vielleicht sehen wir dich genau deshalb immer nur auf den schönsten Setwellen surfen?! Packst du dein Leben auch so fröhlich, geduldig und locker an? Als geduldig würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Ich höre aber oft, dass ich das Leben nach dem Lust-Prinzip gestalten würde. Von Außen mag das ganz locker aussehen. Eigentlich fühle ich mich aber wohler, wenn ich weiß, was auf mich zukommt, ich einen Plan und eine gewisse Sicherheit habe. So zu leben wie ich es im Moment mache, ohne festen Job, immer auf der Suche und immer mal wieder auf Reisen, bedeutet eine ziemliche Herausforderung für mich. Trotzdem möchte ich mit niemandem tauschen, weil ich so viele neue Erfahrungen machen kann. Du bist jetzt mit Reni und Karin auf dem Boattrip in den Mentawais, beide kehren der Schweiz den Rücken, kannst du dir auch vorstellen irgendwann auszuwandern? Das kommt immer auf die Umstände an. Generell bin ich aber sehr zufrieden in der Schweiz. Ich liebe die Landschaft, die Berge und Seen, die verschiedenen Jahreszeiten, die Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln in kurzer Zeit überall zu sein und die Vielfalt, die wir mit den verschiedensprachigen Teilen haben. So gerne ich auch unterwegs bin, so gerne kehre ich auch immer wieder nach Hause zurück. Vielleicht gerade deshalb, weil ich auch immer wieder die Möglichkeit habe wegzugehen, denn ich glaube, dass man das, was man nicht hat und nicht selbstverständlich ist, noch mehr genießen kann. Was macht dir mehr Spaß, Snowboarden oder Surfen? Ich vergleiche die beiden Sportarten eigentlich nicht. Das Snowboarden begleitet mich seit ich neun Jahre alt bin. Mittlerweile bin ich da wohl auf einem Niveau, auf dem ich meine persönlichen Ziele erreicht hab‘ und einfach Freude an jedem Tag habe, den ich im Schnee verbringen kann. Beim Surfen hingegen stehe ich erst ganz am Anfang. Da stehen mir noch unzählige Möglichkeiten offen, mich selbst zu verbessern und Tausend schöne Orte auf der ganzen Welt zu erkunden, mit Wellen, die ich noch nicht kenne. Insofern kommt es für mich nicht darauf an, ob ich mit dem Brett im Wasser oder auf dem Schnee unterwegs bin. Die Hauptsache ist es, draußen in der Natur mit Freunden einen tollen Tag zu verbringen und zu genießen, dass man die Möglichkeit hat, diese Sportarten auszuüben. 43


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.