gfk magazin 02/2015

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Musik/Diskurs

Eva Billisich & Herr Holliwood

Krankheiten und andere Ränder

Nach den ersten beiden Alben Lasterlieder und Steig ei in mei Bluatbahn serviert die Schauspielerin Eva Billisich (Muttertag, Hinterholz 8, Poppitz) mit ihrem Musikerkollegen der ersten Stunde, abermals hautnah wienerliederliche Schmankerl. Schwarz im Humor, Thermophor für die Seele, prickelnd auf der Dialekthaut! Die musikalische Bandbreite reicht von Blues über Rock bis zum Gstanzl, genussvoll durchmischt mit Wienerlied-Elementen und einer Portion Schmäh, der so locker drauf sitzt wie der Schaum auf dem Seidel.

Mit der Diagnose einer unheilbaren Krankheit konfrontiert zu werden, bringt Menschen an Ränder – ihre eigenen und oft auch jene der Gesellschaft. Helmut Retzl erfuhr im Alter von 26 Jahren, dass er an Multipler Sklerose leidet – einer unheilbaren Nervenkrankheit.

„A Schuach um di Sö is da Mensch. Da Dialekt is sei Haut und die Hochsprach is nua a Westn.“ Herwig Seeböck

Eva Billisich & Herr Holliwood

Konzert DO 14.1. / 20.00 Uhr / eintritt 12/10 / IM CENTRAL

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„Ein paar Jahre werdens schon noch leben…“ Doch anstelle sich der Diagnose und „dem Unheilbaren“ zu fügen, entschloss sich Retzl dem herkömmlichen System, das seiner Meinung nach den Begriff „unheilbar“ nur verstärkt, ein eigenes Denksystem entgegenzusetzen. Schlüsselbegriff ist dabei „Wirkungsorientiertes Denken“. Der Humanwissenschafter und Konfliktmanager will Ursachen, nicht Symptome bekämpfen und setzt dabei auf die Logik, die seinem „Wirkungsorientierten Denken“ innewohnt.

Ein paar Jahre werdens schon noch leben Vortrag / Diskussion di 19.1. / 19.00 / eintritt frei / IM CENTRAL


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