3,00 e | 3. Jahrgang
MEDIZIN COMPACT
Ihr Ratgeber für Gesundheit & Wohlbefinden
Ausgabe 009/2015
www.medizincompact.de
Ihr Ratgeber für Gesundheit & Wohlbefinden
Iris Berben: „Mehr Empathie für andere… Das macht uns alle glücklicher!“ Spezial
titelthema
TCM-Serie
Wunderwerk Zähne: Schön und gesund, dank innovativer Zahntechnologie
Hausstaub-Allergie: Wenn Wohnen krank macht...
Nutzen Sie die Heilkraft der Natur! Chinesische Arzneitherapie
4
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, der Frühling steht vor der Tür, und die meisten Menschen freuen sich, wenn man öfter wieder ins Freie kann, ohne sich jedes Mal warm anziehen zu müssen. Auch die ersten warmen Sonnenstrahlen sorgen für ein besseres Gefühl - Körper und Seele tut das einfach gut: für immer mehr Menschen ist dies auch in Bezug auf die Gesundheit eine Erleichterung.
Iris Berben
„Ich bin gegen Ausgrenzungen jeglicher Art“
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Freuen dürfen sich unsere Leser auch auf das Interview mit einer der herausragendsten, deutschen Schauspielerinnen: Iris Berben. Unsere Chefredakteurin traf sich mit ihr in Berlin und erhielt bemerkenswerte Einblicke in ihr Leben, ihre beispiellose Karriere und ihre zahlreichen weiteren Engagements. Häufig klagen Patienten darüber, daß sie in der Wohnung oder im Haus unter plötzlich auftretendem Husten, Niesen oder auch Schnupfen leiden. Mit diesem Problem befassen wir uns im aktuellen TITELTHEMA (ab Seite 8) dieser Ausgabe von MEDIZIN COMPACT. Die Ursachen können vielfältigen Ursprungs sein, und vielfach wird dabei eine allergische Reaktion mit einer klassischen Erkältung verwechselt. In unserer Rubrik MEDIZIN SPEZIAL geht es dieses Mal um unsere Zähne (ab Seite 14). Hier finden Sie Wissenswertes um das „Wunderwerk mit Biss“, hilfreiche Infos zur Pflege sowie wertvolle Tipps für lebenslang schöne und gesunde Zähne - dank innovativer Zahntechnologie. Neu ab diesem Jahr ist bei MEDIZIN COMPACT eine neue Serie zur traditionellen chinesischen Medizin - kurz TCM (ab Seite 24). Immer mehr Menschen befassen sich mit diesem Thema, und die große Resonanz nach unserer Herbstausgabe hat uns dazu bewogen, künftig diesen Themen mehr Raum zu widmen. Interessant ist, daß die klassische Schulmedizin und TCM nicht im Widerspruch zueinander steht, sondern sich sogar sinnvoll ergänzen kann. Noch ein Anliegen in eigener Sache: Nachdem Sie - liebe Leserinnen und Leser - MEDIZIN COMPACT bislang fast ausschliesslich nur in Ihrer Arztpraxis lesen konnten, sind wir ab sofort auch bundesweit im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Im Zeitschriftensortiment finden Sie uns dort unter der Rubrik „Gesundheit und Wellness“. Damit erweitert der Verlag sein Angebot über die Website www.medizincompact.de und das entsprechende ePaper hinaus.
Wohngesundheit:
Wertvolle Tipps bei Hausstaub-Allergie
16 Zahngesundheit: Schöne Zähne dank innovativer Zahnersatz-Technologie
22
Gute Unterhaltung beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Herausgeber
Steffen Freitag
Restless Legs: Heilung mit chinesischer Medizin
Inhalt Porträt
PRaxis compact
Iris Berben:
PRAXIS
„Ich bin generell gegen Ausgrenzungen -
Restless Legs Syndrom
dies widerspricht meinem Verständnis von Respekt
Wenn die Beine zappeln, ziehen und brennen .....................24
allen Menschen gegenüber!“..................................................4
Mit chinesischer Medizin gegen RLS ..................................25
Titelthema
TCM-Serie
Teil 1
Wohnallergien
TCM-Diagnostik in der Praxis . ............................................26
Schlechte Luft zu Hause? Wenn Wohnen krank macht... . ...............................................8 Therapie muß sein . ..............................................................10 Hausstaub-Allergie oder
TCM-Diagnostik: Spurensuche nach der wahren Ursache...............................28 Chinesische Arzneitherapie: Gegen Leiden ist ein Kraut gewachsen.................................29
Wer schläft alles in Ihrem Bett? . ........................................11 Milben ade –
Körper & Geist COMPACT
Nutzen Sie die Kraft des Niembaums! ................................12
Sport & Fitness
15 praktische Tipps gegen unliebsame Mitschläfer!.........13
Körper, Geist und Seele im Einklang – dank Yoga!.............30
Titelbild: picture alliance / dpa / Malte Christians
Psychologie
medizin spezial
Energiesparprogramm für Ihre Seele:
Unsere Zähne
Lernen Sie Loslassen!............................................................32
Unsere Zähne –
Loslassen - so geht's:...........................................................33
Wunderwerk mit Biss ............................................................14 Ein Leben lang kraftvoll zubeißen!
WIssen Compact
Schöne Zähne dank moderner Zahnersatz-Technologie!....16
Ihr gutes Recht Manchmal muß es IGeL sein! ..............................................34
Das kostet Sie Ihr strahlendes Lächeln mit "neuen" Zähnen..............................................................20
NEWS Lassen Sie Ihr Blut sprechen!..............................................35
Die 10 größten Irrtümer über Zahnpflege und - gesundheit....................................................................22
28
Immer der Nase nach!..........................................................36 Immuntherapie: Hoffnung gegen Krebs?............................37 Wir werden immer älter!......................................................37 Alternativmedizin ist steuerlich absetzbar.........................38 Nicht mit Blaulicht in Bett ...................................................39 Vergesslichkeit – Vorbote eines Schlaganfalls?..................40 Brokkolisprossen – gut für den Mann!.................................40
Wohlbefinden
für Körper, Geist und Seele: Yoga
Impressum..............................................................................40 medizin compact 3
Porträt
Iris Berben: „ Ich bin generell gegen Ausgrenzungen dies widerspricht meinem Verständnis von Respekt allen Menschen gegenüber!“
4 medizin compact
Foto: photo by Harald Hoffmann
Sie zählt zu den beliebtesten und größten weiblichen Filmstars in Deutschland. Auf 45 Jahre künstlerisches Engagement blickt die bald 65 Lenze zählende Schauspielerin zurück. Ein Erfolg, der Iris Berben nicht in den Schoß fiel, sondern für den sie hart gearbeitet hat. Nach Abbruch der Schule wurde die gebürtige Detmolderin im Umfeld der Hamburger Kunsthochschule entdeckt. 1968 feierte sie ihr Kinodebüt, in den 80-er Jahren erlangte sie im Fernsehen erstmalig große Popularität mit „Sketchup“ (Anm. Red.: deutsche TV-Comedyserie, 1984 bis 1986, mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent), danach in „Das Erbe der Guldenburgs“ (1987 bis 1990), eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehserien überhaupt. Anerkennung als großartige Schauspielerin erfuhr Iris Berben in ihrer Rolle als Kommissarin Rosa Roth (ZDF-Krimiserie, 1994 bis 2013) sowie u. a. in Mehrteilern wie „Die Patriarchin“ oder als Konsulin Buddenbrook in „Die Buddenbrocks“ und Bertha Krupp in „Krupp - eine deutsche Familie“. Als Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und selbst mit den wichtigsten Auszeichnungen im Filmbusiness preisgekrönt engagiert sich die „schöne Grande Dame des deutschen Fernsehens“ - so 2012 in einem Interview der FAZ tituliert - seit 2010 als Präsidentin der Deutschen Filmakademie leidenschaftlich für den Filmstandort Deutschland. Parallel dazu setzt sie sich aktiv gegen Fremdenhass und Antisemitismus ein. Treffpunkt Hotel de Rome in Berlin: MEDIZIN COMPACT-Chefredakteurin Petra Gessinger sitzt Deutschlands derzeit wohl gefragtester Charakterdarstellerin Iris Berben gegenüber. Der erste Eindruck einer eher zart und mädchenhaft wirkenden Erscheinung kehrt sich bereits nach wenigen Minuten ins Gegenteil. Iris Berben repräsentiert authentisch die echte Powerfrau: mit viel Charisma, blitzenden Augen und temperamentvoller Gestik beim Reden - und mit Nachdruck in ihrer Stimme, wenn es ihr um persönlich wichtige Themen geht. www.medizincompact.de
MC: Frau Berben, für viele sind Sie die „Traumfrau“ schlechthin: Schön, beruflich erfolgreich und mit ganzem Herzen für soziale Belange in unserer Gesellschaft engagiert. Daß ein attraktives und gepflegtes Äußeres ein praktischer „Türöffner“ sein kann, wissen wir alle. Welche inneren Werte sind für Sie persönlich von Bedeutung? Iris Berben: Für mich ist sowohl eine Traumfrau oder ein Traummann jemand, der eine eigene Persönlichkeit hat, mit Ecken und Kanten, und ganz wichtig: der sich so mag, wie er ist!
Ganz sicher definiert sich für mich eine „Traumfrau“ nicht über Bauch, Brust, Po es hat vielmehr etwas mit dem Wesen zu tun. Dies setzt allerdings voraus, sich selbst gut zu kennen. Dazu muß man sich mit sich selbst beschäftigen. Aber nicht im Sinne eines Versuchs, wie ein Bild zu sein, das andere vorgeben, sondern ein Bild, das man gerne selbst von sich haben möchte. Dazu gehört die Selbsterkenntnis und Fragen „Wo stehe ich?“, „Gibt es etwas, was mich womöglich verunsichert?“ oder „Gibt es etwas, wo ich vielleicht sogar arrogant bin … kann ich mir das leisten oder nicht?“ Ungeduld ist, finde ich, übrigens keine negative Eigenschaft. Denn Ungeduld ist ein ganz toller Motor - zumindest für mich! Innere Werte sind für mich, die Antwort zu haben, was man selbst ist, und das dann anzuerkennen und in Liebe anzunehmen. Das ist die Basis, die man haben muß. Kann man sich überhaupt selbst leiden? Ich frage Sie zurück:
„Wenn Du Dich selbst nicht magst, wie kannst Du annehmen, daß andere Dich mögen?“
andere … möchte nicht alles in meinem Leben bereits abgeklärt haben. Ich möchte auch nicht festgetackert sein oder in eine Schublade gesteckt werden. Früher, als ich noch jung war, wollte auch ich anderen nacheifern, ich hatte Vorbilder … Heute weiß ich, wer ich bin. Und glauben Sie mir:
Ich bin mit mir selbst gut befreundet! MC: In Ihrem TV-Spielfilm „Meine Familie bringt mich um“ aus dem Jahr 2011 vermitteln Sie in Ihrer Hauptrolle Helen auf sehr ergreifende Weise den schweren Konflikt zwischen pubertären Kindern, Wechseljahren und einer pflegebedürftigen Mutter - also die typischen Sorgen der sog. „Sandwich“-Generation. Was sind Ihre Gedanken zum Thema „Demenz“? IB: Ich glaube, daß man bis zu einem gewissen Alter solche Krankheiten eher von sich weist. Das ist auch gut und richtig so.
Wenn wir jung sind, fühlen wir uns stark und unsterblich! Deshalb sollte man diese Zeit auch auskosten dürfen und in jungen Jahren nicht ständig zur Rechenschaft gezogen werden. ➜ IRIS BERBEN
KAROLINE HERFURTH
ELYAS M’BAREK
HANNAH HERZSPRUNG
PALINA ROJINSKI
VON DER AUTORIN VON
KEINOHRHASEN UND ZWEIOHRKÜKEN
MC: Sie sprechen von einem Selbstfindungsprozess? Das kann aber sehr anstrengend oder gar schmerzhaft sein… IB: Absolut. Das gehört dazu. Ich möchte immer die Freiheit haben, nach wie vor Fehler machen zu dürfen! Das Leben ist für mich ein fließender Prozess. Ich möchte unberechenbar bleiben, für mich und für
/TRAUMFRAUENDERFILM
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Porträt Wir entwickeln uns schon in die richtige Richtung. Schmerzhafte Erfahrungen gehören eben auch dazu, die machen wir alle. Und irgendwann kommt dann sicherlich auch die Demut. Ach, welch ein großes Wort … Ich werde dieses Jahr 65. Ich weiß, das ist das letzte Viertel oder Drittel meines Lebens - völlig egal, wie Du Dein Leben einteilst. Aber ich weiß zugleich auch: es gibt sehr viele Menschen, die dieses Alter gar nicht erreicht haben oder erkrankt sind oder sogar seit ihrer Jugend an einer schweren Erkrankung leiden.
Wir lernen mit Gesundheit anders umzugehen, je älter wir werden. Deshalb ist ab einem gewissen Alter erst recht nicht mehr alles selbstverständlich. Umso wichtiger finde ich es deshalb, daß wir uns auch um die Belange von anderen kümmern sollten. Wir sollten uns mehr darin üben, Empathie für andere Menschen zu entwickeln, offen zu sein für andere.
MC: Sie meinen Mitgefühl … IB: Genau! Ich habe schon immer mit großem Respekt auf alte Menschen geschaut. Vielleicht auch, weil ich wunderbare Großeltern hatte.
Man darf niemanden ausgrenzen, vor allem nicht alte oder schwache Menschen! Man muß versuchen, einen respektvollen und liebevollen Umgang zu üben. Ich hatte auch immer gedacht, daß es möglich sein müsste, ein familienorientiertes, generationsübergreifendes Konzept zu leben. Leider bröckelt das sogar in südländischen Ländern immer mehr… Nehmen wir z. B. den langen Küchentisch, das gemeinsame Essen… Ich halte das für ein wichtiges Ritual, um auch die unterschiedlichen Generationen an einen Tisch zu bringen. Vor allem, um miteinander zu reden. 6 medizin compact
„Traumfrauen“ in Aktion: Karoline Herfurth, Palina Rojinski, Iris Berben und Hannah Herzsprung (v. li.)
Wir erkennen zugleich, daß das alles Träume sind, die wir häufig gar nicht mehr leben können.
MC: Welche Erkrankung flößt Ihnen ganz besonderen Respekt ein? IB: Jede Krankheit, die einen absolut abhängig macht von anderen Menschen. Ich habe einen großen Respekt vor Menschen, die pflegen.
Pflege kostet Kraft, Zeit und Nerven, die Dir ein anderer Mensch zu schenken bereit sein muß. Noch immer sind überwiegend Frauen in den pflegenden Berufen tätig. Und welch ein Glück, daß auch viele Frauen aus osteuropäischen Ländern bereit sind, bei uns als Pflegepersonal zu arbeiten. Mein persönlicher Eindruck ist, daß es bei uns in Deutschland nicht mehr sonderlich populär ist, einen Pflegeberuf zu erlernen.
Ich habe das Gefühl, daß in unserer Gesellschaft die Bereitschaft abnimmt, andere zu pflegen. Sicherlich auch deshalb, weil dieser Beruf weitgehend schlecht bezahlt wird.
MC: Wie ernst nehmen Sie das Thema „Vorsorge“, gehen Sie regelmäßig zum Check-up?
IB: Ja, denn ich will ja unsterblich sein (ausgelassenes Lachen). Dafür muß ich natürlich regelmäßig in die Werkstatt! (Erneutes Lachen) Ich habe das Glück, daß ich zu allen Ärzten, zu denen ich gehe, ein intensives und sehr vertrauensvolles Verhältnis pflege. Ich möchte allerdings auch, daß sich ein Arzt Zeit für mich nimmt.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für mich ein festes Ritual, das zu meinem Leben gehört. Die medizinische Heilkunst ist für mich ein wunderbarer Beruf. Menschen, die sich täglich damit beschäftigen, daß andere Menschen wieder gesund werden … die Dir Unterstützung und Hilfestellung geben, wie Du gesund leben kannst. Welch’ ein schöner Beruf! Und - ich bin natürlich auch ein Freund aller Apotheker!
MC: Der Patient muß allerdings auch bereit sein, den Rat des Arztes umzusetzen! IB: Das ist richtig. Auch hier ist der achtsame Umgang mit sich selbst die Voraussetzung hierfür.
MC: Womit wir wieder bei der Selbstliebe wären …
IB: Exakt! Ich sage immer: Es ist viel Arbeit zu leben. Die Konsequenz, dauerhaft etwas für die Gesundheit zu tun, ist nicht immer leicht! Gerade bei uns Schauspielern, die wir als sehr diszipliniert gelten. Da kann es schon passieren, daß wir - wenn wir gerade in einem Arbeitsprozess stecken - uns dann für kurze Zeit leider ein wenig zurückstellen. Da muß dann der kürzeste Weg genommen werden, um schnell fit zu sein. Erst, wenn der Dreh fertig ist, kümmert man sich wieder um sich selbst. Das ist in der Relation sicherlich nicht immer gut für einen, aber zugleich weiß man ja auch: da warten oft 60 bis 100 Personen in einem Team auf Dich … Teamarbeit verlangt immer Verantwortungsbewußtsein.
Es hat meines Erachtens auch hier wieder sehr viel damit zu tun, sich gut zu kennen. Ich bin beispielsweise jemand, der immer auf solche „Zeichen“ hört. Deshalb habe ich auch keine festen Regeln, keinen Diätplan. Ich esse das, worauf ich gerade Lust habe. Ich möchte mir auch nicht die Freiheit nehmen lassen, das zu essen, was mir persönlich schmeckt. Ich bin allerdings sehr anspruchsvoll; ich will immer die besten Zutaten haben, im Sinne von guter Qualität. Ich selbst koche leidenschaftlich gerne, und ich weiß, daß ich sehr gut koche.
MC: Haben Sie schon selbst Vorsorgevollmachten erteilt - für den Fall der Fälle? Oder ist das ein Thema, das Sie gerne von sich wegschieben, denn Sie wollen ja unsterblich bleiben?
Es gibt für mich keine Ausrede, schlecht zu essen. Vor allem auch kein Argument, lieblos zu essen.
IB (zustimmendes Lachen): Ich war schon immer ein selbstbestimmter Mensch. Insofern weiß ich um die Wichtigkeit, meine Wünsche zu benennen. Es ist immer besser, man trifft rechtzeitig Vorsorge, als daß sich andere dann mit vielleicht schwierigen Entscheidungen auseinandersetzen müssen.
Es mag vielleicht ein klein wenig aufwendiger sein, alles frisch zu kochen. Dennoch würde ich nie im Leben ein Fertiggericht kaufen.
Ich habe übrigens auch einen Organspendeausweis.
Foto: Verleih; GPoint Marketing, Hamburg
Wenn man in seinen Körper hineinhorcht und ihn gut kennt, merkst Du, daß er bestimmte Vorlieben hat.
MC: Der Gesundheit förderlich ist nachweislich auch eine gute Ernährung. Zugleich existiert wohl kaum ein Thema, zu dem es derart kontroverse Ansichten gibt. Es gibt viele Philosophien hierzu und wiederkehrende Ernährungsstile, die eine bestimmte Zeit lang besonders modern sind. Im Augenblick ist veganes Essen en vogue. Was steht denn auf Ihrem Speiseplan, haben Sie bestimmte Ernährungsgewohnheiten? IB (Mit energischer Stimme): Nein! Absolut keine! Ich esse alles, und ich habe noch nie eine Diät gemacht! Aber, ich gebe zu: ich esse weniger Fleisch. Ich war früher maßlos mit Fleisch; heute höre ich einfach auf meinen Körper! www.medizincompact.de
wurde ich dort für meine soziale Arbeit ausgezeichnet. Mit diesem Spendengeld habe ich den "Iris-Berben Fonds für Gehirnforschung“ gegründet. Ich bin überaus fasziniert von der Gehirnforschung, die sich mit Krankheiten auseinandersetzt, die in unserer Gesellschaft immer häufiger vorkommen. In Zeiten, in denen wir immer älter werden, nimmt dieser Forschungsbereich einen hohen Stellenwert ein.
Nur wenn Forscher das menschliche Gehirn verstehen, können Behandlungen oder Heilungsmethoden für Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Multiple Sklerose gefunden werden. Aber auch Behandlungen bzw. Lösungen für "einfache" Störungen wie Legasthenie, Lernschwächen oder Schlafstörungen können dadurch erforscht werden.
MC: Was ist Ihrer Meinung nach das Allerwichtigste im Leben?
MC: Gemüseputzen kann ja durchaus meditativ sein …
IB: Die Liebe! Im Grunde dreht sich doch alles darum …
IB: Ja, eindeutig! Für mich ist Kochen vergleichbar mit einer Meditation! Ich respektiere aber, wenn Menschen das völlig anders handhaben.
Wenn wir lieben oder wenn wir geliebt werden, ist einfach alles richtig im Leben! ¢
Allerdings glaube ich, daß die eigene Ernährungsgewohnheit weitreichende Konsequenzen hat. Wenn man beispielsweise an sieben Tagen der Woche Fleisch auf dem Teller hat, dann sollte man sich schon fragen, woher das Fleisch kommt bzw. sich einmal über Tierhaltung Gedanken machen.
MC: Sie engagieren sich als Schauspielerin für Gehirnforschung. Das gibt allen Schubladen-Denkern wieder wunderbar Kontra. Wie kam es dazu? IB: Die hebräische Universität in Jerusalem betreibt Gehirnforschung, die weltweit anerkannt ist. Vor 15 Jahren
MEDIZIN COMPACT Chefredakteurin Petra Gessinger im Interview mit Iris Berben medizin compact 7
Titelthema
Schlechte Luft zu Hause? Wenn Wohnen krank macht… Sie verstecken sich hinter den schönsten Fassaden und bergen oftmals ungeahnte Gesundheitsrisiken: Schadstoffe und Keime in Wohnung oder Haus führen zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Haut- und Atemwegsallergien oder sogar neurotoxischen Leiden. Experten nennen die von Gebäuden und Inventar ausgehenden Krankheiten „Sick-Building-Syndrom“. Welche Schadstoffmenge in der Raumluft gesundheitliche Probleme macht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Fakt ist: wer ein schwaches Immunsystem hat, sollte Schadstoffe im Haushalt vermeiden. Wer sich in den eigenen vier Wänden rundum wohl fühlen möchte, auch. Doch welche Stoffe sind riskant, wie spürt man sie auf, und wie kann man sich schützen?
Gesundheitsschädigende Stoffe im Wohnumfeld sind unsichtbar, meist geruchlos und vor allem zahlreich.
S
o unglaublich es ist: Krankmacher im Haushalt verbergen sich fast überall. Typischerweise stecken sie in Möbeln, Teppichböden, Tapeten und sogar modernen Energiesparlampen. Obwohl es inzwischen Sicherheitskennzeichnungen gibt, achten die Wenigsten beim Möbelkauf auf die Herstellerangaben zur Materialzusammensetzung oder
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zu den verarbeiteten Lacken und Farben. Inventar, das sich schon länger im Haus befindet, wird ohnehin selten kritisch unter die Lupe genommen. So passiert es, daß verarbeitete Span- oder Faserplatten, die häufig Formaldehydharze als Bindemittel enthalten, lange Zeit das giftige Formaldehydgas freisetzen. Ähnlich verhält es sich bei Farben, Lacken,
Kleistern und Holzschutzmitteln vor allem in Altbauten, die giftige Dämpfe an die Luft abgeben. Ein ganz großes Thema sind auch Phthalate, die sogenannten Weichmacher, die sich vom Duschvorhang über Fensterdichtungen, Fußbodenbeläge bis zu Elektrokabeln und Plastikspielzeug in fast jedem Winkel der meisten Wohnungen finden. Sie entweichen konstant in die Raumluft und gelten als höchst gesundheitsgefährdend, da sie den Hormonhaushalt beeinträchtigen. Einige dieser Weichmacher sind zumindest in Spielzeug gemäß EU-Richtlinie inzwischen generell verboten. Untersuchungen der Zeitschrift Öko-Test zeigen jedoch, daß viele Spielzeugartikel aus Kunststoff die Phthalate nach wie vor enthalten.
Laut Statistik ist in 17 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Raum von Schimmel befallen. Neben zahlreichen gesundheitsgefährdenden, chemischen Schadstoffen lauern im Haushalt auch biologische Gefahren. Spülschwämme und Handtücher zum Beispiel sind Lieblingsorte von Keimen und Mikroorganismen, mit denen sich Menschen mit angeschlagener Gesundheit rasch infizieren können. Schimmelpilze siedeln sich gerne hinter Schränken an feuchten Wänden an. Ihre Sporen, die sich durch die Luft verbreiten, gehören zu den riskantesten Innenraumallergenen. Bei Schimmel sollte daher sofort reagiert werden! Denn aus ersten unspezifischen Symptomen wie Husten oder Muskelschmerzen können mittel- und langfristig ernsthafte Gesundheitsprobleme folgen. Davor warnt auch Prof. Matthias Augustin, Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Fotos: gpointstudio, Karin & Uwe Annas, fotolia.com
„In rund 95 Prozent handelt es sich um Inhalationsallergene, zu denen an erster Stelle Hausstaubmilben und Schimmelpilz gehören.“
mitteln erzeugen laut einer Studie des Umweltbundesamtes bei 15 bis 20 Prozent der deutschen Bevölkerung eine Duftstoff-Allergie.
Duftstoffe sind die zweithäufigsten Auslöser von Kontaktallergien – und die behält man ein Leben lang. Das Problem bei den meisten Raumgiften ist, daß sie selten auffallen und Erkrankungszeichen von Müdigkeit bis Gelenkproblemen fast nie unmittelbar damit in Verbindung gebracht werden. Wenn die Wohnung muffig riecht oder die unangenehmen Ausdünstungen aus der neuen Wohnlandschaft oder dem neuen Fußbodenbelag auch nach Wochen nicht verschwunden sind, hilft nicht nur häufiges Lüften - man muß der Sache auf den Grund gehen. Wer aber kommt schon darauf, daß die Aromatherapie im eigenen Bad für die anhaltende Atemwegsinfektion verantwortlich ist? Da wir den Großteil unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen und gerade das Zuhause eine Quelle der Entspannung und des Wohlfühlens sein sollte, ist Vorbeugen gegen Raumgifte das beste Mittel.
Prüfinstitute schaffen Klarheit Wer den Verdacht hat, daß von der eigenen Wohnung Raumluftbelastungen ausgehen, kann das von bundesweit existierenden Umweltambulanzen und baubiologischen Analyselabors prüfen lassen. Die passende Adresse erhält man über Anfragen bei der eigenen Krankenkasse, über die Stiftung Warentest in Berlin oder über eine Internet-Recherche. Auch die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF), der Berufsverband Deutsche Baubiologen (VDB) oder das Institut für Baubiologie (IBN) nennen zertifizierte Prüffirmen und Baubiologen.
Fast 40% der deutschen Bevölkerung ist auf die eine oder andere Weise allergisch belastet. Jede Allergie bedeutet Krankheitssymptome – eine Einschränkung der Lebensqualität. Zumindest in der persönlichen Rückzugs- und Ruhezone, der eigenen Wohnung, sollte jeder Mensch sich unbelastet wohlfühlen. Lassen Sie sich beraten, werfen Sie die ungebetenen Untermieter aus Ihrer Wohnung! ¢
Sie sind in der Raumluft enthalten und belasten Bronchialsystem und Schleimhäute. Einen geringeren Anteil nehmen Kontaktallergene ein, wobei es durch kleinste Fremdmoleküle lokal begrenzt zu juckenden Hautrötungen und Reizungen kommt.
Bei häufig wiederholtem Kontakt mit dem Allergen kann sich eine chronische Allergie entwickeln. Selbst von Gegenständen, die eigentlich für eine angenehme Atmosphäre sorgen sollen, gehen Gefahren aus: Duftstoffe in Duftlampen und -ölen, Raumsprays, Räucherstäbchen oder Reinigungswww.medizincompact.de
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Titelthema
MEDIZIN COMPACT fragte nach bei Prof. Matthias Augustin, Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE):
Experte in Sachen Allergien: Prof. Dr. med. Matthias Augustin
MC: Welche Rolle spielen Allergien für die Wohngesundheit? Prof. Matthias Augustin: Eine große, denn rund ein Drittel aller allergischen Reaktionen wird in Innenräumen ausgelöst.
In rund 95 Prozent handelt es sich um Inhalationsallergene, zu denen an erster Stelle Hausstaubmilben und Schimmelpilz gehören. Sie sind in der Raumluft enthalten und belasten Bronchialsystem und Schleim10 medizin compact
Therapie muß sein häute. Einen geringeren Anteil nehmen Kontaktallergene ein, wobei es durch kleinste Fremdmoleküle lokal begrenzt zu juckenden Hautrötungen und Reizungen kommt. Bei häufig wiederholtem Kontakt mit dem Allergen kann sich eine chronische Allergie entwickeln.
topisch (Anm. der Red.: lokal, auf eine bestimmte Stelle des Körpers beschränkt) mit geeigneten Medikamenten. Das kann manchmal zu Folgeerkrankungen wie Hautinfektionen durch Pilze und Bakterien führen, die dann wiederum gesondert behandelt werden müssen.
MC: Was hilft bei einer InnenraumAllergie?
MC: Was kann ein Allergiker ansonsten noch für sich selbst tun?
Prof. M.A.: Die erworbene Sensibilisierung auf das Allergen bleibt meist lebenslang bestehen. Voraussetzung für Beschwerdefreiheit ist das konsequente Vermeiden des Allergens, was natürlich nicht immer möglich ist. Bei Atemwegsallergien stehen wirksame Therapeutika zur Verfügung. Die effektivste Maßnahme ist die Hyposensibilisierung, eine Art Allergie-Impfung, bei der nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen bekämpft werden. Bislang bekommen das leider erst 20 Prozent der Betroffenen.
Prof. M.A.: Bei Allergien an der Haut ist es wichtig, die gestörte Barrierefunktion wieder herzustellen und dadurch das Eindringen von Allergenen zu erschweren. Geeignet sind seifenfreie Syndets mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6,5 (Anm. der Red.: Syndet ist die Kurzform des Begriffs „synthetische Detergentien“, was so viel heißt wie „künstliche Waschmittel“) und Wasser-in-Öl-Schutzcrèmes, die frei von Farb- und Duftstoffen sind. Unter ärztlicher Beratung lassen sich die Pflegemaßnahmen immer auf den aktuellen Hautzustand, der sich durch Lebensalter, Klima und Umwelt natürlicherweise verändert, einstellen. Bei gutem Hautschutz werden durchaus kleinere Mengen des Allergens toleriert. Bei Atemwegsallergien gibt es den Pflegefaktor nicht. Hier gilt es, therapeutische Maßnahmen mit dem Arzt abzustimmen. ¢
Die Hyposensibilisierung funktioniert sehr gut zum Beispiel bei Hausstaubmilben. Gegen Schimmelpilze gibt es sie jedoch noch nicht. Ein Kontaktekzem wird bei schweren Verlaufsformen kurzzeitig systemisch behandelt und ansonsten
Beginnt auch Ihr Tag regelmäßig mit Niesanfällen, einer verstopften Nase oder juckenden Augen? Klingen diese Symptome meist nach dem Aufstehen oder im Laufe es Tages wieder ab? Dann deutet alles darauf hin, daß Sie auf einen ungebetenen Gast in Ihrem Zuhause allergisch reagieren. Nein - von der berühmt berüchtigten Schwiegermutter ist hier nicht die Rede! Stattdessen von einem winzigen, für das menschliche Auge unsichtbaren, achtbeinigen Plagegeist: der Hausstaubmilbe. Mehr als 4,5 Mio. Menschen in Deutschland sind von einer Hausstaub-Allergie betroffen. Nach dem Heuschnupfen ist sie die zweithäufigste Allergie. Jedes siebte Kind ist bereits sensibilisiert. Aber auch ältere Menschen können von heute auf morgen eine Allergie entwickeln.
W
as für uns Menschen höchst unappetitlich klingt, hat absolut nichts mit mangelhaft hygienischen Verhältnissen zu tun. Die ungeliebten Untermieter haben uns - wenn man so will - einfach nur „zum Fressen“ gerne: sie leben überall, wo auch Menschen leben, denn sie ernähren sich von abgestoßenen Hautschuppen. Davon verlieren wir täglich bis zu 2 Gramm. Von dieser Leibspeise werden theoretisch bis zu 100.000 Milben pro Tag satt.
Hausstaubmilben machen sich bevorzugt dort breit, wo auch wir Menschen uns wohlfühlen: im kuschelig-warmen Bett!
Fotos: RyanKing999, Maridav, istockphoto.com
Dabei ist es für die winzigen Spinnentiere unwichtig, ob ihr Wirt - der Mensch - im
Hausstaub-Allergie oder Wer schläft alles in Ihrem Bett? Süden oder Norden dieser Erdkugel lebt. Und es ist ihnen auch völlig egal, in welcher Klimazone. Obwohl - Milben mögen es schon besonders gerne warm und feucht. Und genau deshalb finden sie vor allem in unseren Matratzen, Kopfkissen und Bettdecken geradezu paradiesische Lebensbedingungen vor. Aber auch Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel zählen zu den häuslichen Wohlfühloasen der Hausstaubmilbe. Wo viel verzehrt wird, muß auch ausgeschieden werden. Im Laufe ihres nur knapp dreimonatigen Lebens hinterlässt jede Milbe das 200-fache ihres Körpergewichts an Kot. 1 Teelöffel Schlafzimmerstaub enthält bis zu 4.000 Milben und 250.000 Kotkügelchen. Das ist nicht nur eine höchst unangenehme Vorstellung, sondern exakt der Punkt,
an dem ein nicht selten lebenslanger Leidensweg für uns Menschen beginnt. Denn unser Immunsystem reagiert nicht auf die Milbe an sich sensibel.
Es sind die Eiweißbestandteile aus dem Kot der Milbe, die eine Allergie auslösen. Der Milbenkot zerfällt zu Staub, schwebt in der Luft und wird vom Menschen eingeatmet. Jede Drehung im Bett wirbelt Staub auf. Aber auch durch Staubsaugen ohne Feinstaubfilter oder Staubwischen gelangt der Kot in die Atemluft. Deshalb leiden Hausstauballergiker das ganze Jahr und vor allem im Herbst, wenn für Heuschnupfengeplagte die Symptomatik eher abebbt. Denn im Herbst stirbt zwar durch die trockene Heizungsluft ein Teil der Milben ab. ➜
Titelthema Aber ihr Kot, der sich während des gesamten Sommers angesammelt hat, wird jetzt staubtrocken und verteilt sich besonders gut in der Raumluft.
Gerade im Herbst werden die allergischen Symptome einer Milbenallergie mit einer Grippe oder Erkältung verwechselt. Und noch immer nehmen viele Betroffene eine Allergie auf die leichte Schulter. Wird bei einer Hausstauballergie nicht gehandelt, besteht die Gefahr einer Verschlimmerung oder gar einer Neusensibilisierung. Damit ist die Überreaktion unseres Immunsystems auf weitere Allergene gemeint, wie beispielsweise auf Tierhaare oder Blütenpollen. Es können sich Symptome von Nase oder Rachen auch in die Bronchien ausweiten, also von den oberen auf die unteren Atemwege ausbrei-
Auf dem indischen Subkontinent wird der Niembaum seit mehr als 4.500 Jahren genutzt. Im Indien des ersten Jahrtausends v. Chr. wurde der Niembaum sogar als "Sarva Roga Nivarini" (Übersetzung: „einer, der alle Gebrechen und Krankheiten heilt“) bezeichnet. Seine Inhaltsstoffe schützen den Niembaum vor Insekten, Krankheitserregern, Bakterien und Pilzen; sie wirken zudem virostatisch (virenhemmend). Weltweit schützen Produkte des Niembaumes, der übrigens ein Verwandter des Mahagonibaumes ist, vor 500 Schädlingen wie Insekten, Milben, Zecken und Fadenwürmer. Auch in der Human- und Tiermedizin kommen die Niembaumstoffe wirkungsvoll zum Einsatz.
D
eshalb spielt der Niembaum auch in der traditionellen Behandlung von Stoffwechselstörungen, Hautkrankheiten, Diabetes, Pilzinfektionen und bei durch Viren verursachten Krankheiten eine wichtige Rolle. Die Zweige des Niembaumes enthalten wirksame Stoffe gegen Zahnbakterien; sie werden auch heute noch in weiten Teilen des ländlichen Indiens und Afrikas zur Zahnpflege gekaut. Seine enorme Heilkraft sieht man der ca. 40 Mio. Jahre alten Baumart auf den ersten Blick nicht an: Der
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ten. Diese in medizinischen Fachkreisen auch „Etagenwechsel“ genannte Folge führt oft zu einem allergischen Asthma.
Allergische Reaktionen sind weder eine Bagatell- noch eine Lifestyle-Erkrankung. Allergien können auf Dauer chronisch werden und sogar bis zu einer Arbeitsunfähigkeit führen. Wer an sich Symptome einer Allergie beobachtet, sollte umgehend einen Spezialisten aufsuchen. Das kann im ersten Schritt der Hausarzt Ihres Vertrauens sein, der Sie nach eingehender Untersuchung an einen Facharzt (einen Hautarzt oder Allergologen) überweist. Ein Bluttest gibt dann schnell Auskunft, ob eine allergische Reaktion vorliegt. Gewissheit kann aber auch ein Hauttest geben. Bei dieser Untersuchung werden Allergene auf die Haut aufgetragen, um die Reaktion
zu prüfen. Voraussetzung ist hier jedoch eine nicht bereits gereizte Haut. Insofern sollte ein solcher Hauttest ausschließlich im allergiefreien Zeitraum vorgenommen werden. Wer bei der Schulmedizin keine Hilfe findet oder durch die eigene Einstellung der Naturheilkunde verbunden ist, kann sich auch an einen Heilpraktiker wenden. Insbesondere die Anwendung einer Akupunktur kann bei allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen helfen. Die Behandlung beginnt traditionell bereits in der symptomfreien Zeit, etwa vier Wochen vor Ausbruch der allergischen Reaktionen. Eines ist jedoch sicher:
Ganz gleich, ob Schulmedizin oder Naturheilkunde: nehmen Sie eine Allergie niemals auf die leichte Schulter. ¢
Milben ade Nutzen Sie die Kraft des Niembaums! Niembaum besitzt kleine, weisse Blüten, die einen jasminähnlichen Duft verströmen. Seine essbaren Früchte werden etwa 2 cm lang und haben einen weissen Kern. Einmal ausgereift kann ein einziger Baum jedes Jahr bis zu 50 kg olivenähnliche Früchte produzieren. Die einfach gefiederten Blätter des Baumes besitzen einen äusserst bitteren Geschmack sowie einen knoblauchähnlichen Duft. Diese Früchte enthalten Samen, aus denen durch Kaltpressung Öl gewonnen wird.
Kaltgepresstes Öl aus Niemsamen ist die Grundlage für den Margosa-Extrakt Mahalin. Margosa-Extrakt ist ein Sammelbegriff für Auszüge verschiedener Pflanzenteile des Niembaums. Der aus den Samen des Niembaums gewonnene Extrakt wird Neemöl (oder Niemöl) genannt. Mittels Hochdruckextraktion kann in einem weiteren Verarbeitungsschritt aus dem Neemöl ein
Extrakt von hoher Reinheit gewonnen werden, das Mahalin.
Milben mögen kein Mahalin! Mahalin macht deren einzige Nahrung, unsere Hautschuppen, durch natürliche Wirkstoffe ungenießbar. Die Folge: Die Hausstaubmilben können sich nicht mehr fortpflanzen, scheiden keinen Kot mehr aus und verhungen letztendlich. Auf diese Weise bricht die Milbenpopulation zusammen, der Milbenkreislauf wird unterbrochen. Mit dem Verschwinden der Milben nimmt auch die allergische Belastung spürbar ab. Natürlich gibt es verschiedene Sprays gegen Milben, die Neemöl als Wirkstoff enthalten. Der Mahalin-Extrakt als Sprühlösung gilt jedoch als am wirkungsvollsten. Fragen Sie am besten Ihren Apotheker danach! ¢ Weitere Infos unter: www.niembaum-neembaum.de
15 praktische Tipps gegen unliebsame Mitschläfer!
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Fotos: pixbox77, istockphoto.com; Sergey Nivens, fotolia.com
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Verzichten Sie auf Luftbefeuchter und Grünpflanzen, aber auch auf Teppiche, Bettvorleger, Felle, schwere Vorhänge, Textiltapeten oder gepolstere Sofas in Ihrem Schlafzimmer Waschen Sie Bettlaken, -bezüge und -überdecken, Kissen und Kuscheltiere mindestens 40 Minuten lang bei mindestens 60° C, kochfeste Bettwäsche idealerweise bei 95° C in der Waschmachine Kaufen Sie bevorzugt trocknertaugliche Bettwäsche; der Trockner entfernt auch Restfeuchte in frisch gewaschener Wäsche
5 Lüften Sie täglich Schlafzimmer und Bettwaren, am besten morgens nach dem Aufstehen ilben Hausstaubm e Daunen! mögen kein
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Hängen oder legen Sie Bettbezüge und Bettzeug auch im Winter für einige Stunden an die frische Luft; Milben mögen keine Kälte!
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Versuchen Sie die Temperatur im Schlafzimmer niedrig zu halten: 18° C sind zum Schlafen ideal
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Feucht wischen kann helfen, möglichst wenig Staub aufzuwirbeln
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Verwenden Sie Staubsauger mit hoher Saugleistung und einem Feinstaubfilter
11 Sprühen Sie ihre Matratze alles sechs Monate mit einer mahalinhaltigen Sprühlösung ein 12
Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in allen Wohnräumen möglichst niedrig, indem Sie häufig und kurz lüften
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Tauschen Sie Ihre Matratzen nach spätestens 10 Jahren gegen neue aus
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Kämmen und entkleiden Sie sich nicht im Schlafzimmer; die dabei abschilfernden Hautschuppen dienen den Milben als zusätzliche Nahrung
15 Erteilen Sie Ihrem Haustier Betretverbot im Schlafzimmer; die Hautschuppen von Hund und Katze sind für Milben ebenfalls „Leckerbissen“.
Wussten Sie’s? Neueste wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen: Die Wärme und
Klimaverhältnisse in hochwertig verarbeiteten Daunenkissen und -/decken (schneller Wärmeaufbau während des Schlafes, schneller Feuchtigkeitsabbau bei Lüftung) bieten höchst ungünstige Lebensbedingungen für die feuchtigskeitsliebenden Milben. Deshalb müssen Hausstaub-Allergiker auch nicht auf Daunenkissen und -decken verzichten!
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der Feind in meinem Bett prüfte Qua Ge l
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Reinigen oder waschen Sie Bettzeug regelmäßig
pflanzlicher Margosa-Extrakt
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Vermeiden Sie Staubfänger wie offene Regale, unnötige Dekoartikel und Plüschtiere
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aus Deutsch
Allergieauslösende Substanzen sind keine Krankheitserreger, werden aber vom Immunsystem als solche eingestuft und lösen infolgedessen eine allergische Reaktion aus. Deshalb gilt bei jeder Allergie als Faustregel: damit sich die allergischen Symptome nicht verschlimmern, sollte das Allergen - also die Substanz, die beim Kontakt mit dem Körper von dessen Immunsystem als „fremder Eindringling“ tituliert wird - gemieden werden. Da Milben in unseren Betten leben und wir sie nicht sehen können, ist das Vermeiden nicht ganz einfach. MEDIZIN COMPACT hat die wichtigsten Tipps zusammengetragen, wie Sie Milben in Ihrem Bett den Garaus machen:
Milben Hausstauballergie ist oft der Grund für morgendliche Niesattacken, geschwollene Augen oder eine laufende Nase. Diese Allergie wird durch den Kot von winzig kleinen Hausstaubmilben verursacht, die bevorzugt in unseren Betten leben.
Milbopax gegen Hausstauballergie Milbopax Sprühlösung enthält den rein pflanzlichen Extrakt Mahalin aus den Samen des Niembaums. Die Lösung wird einfach auf Matratzen oder Textilien gesprüht. Milbopax macht die Nahrung der Milben ungenießbar, sodass sie verhungern. Mit dem Verschwinden der Milben nimmt die allergische Belastung drastisch ab. Die Allergie-Symptome verringern sich spürbar.
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Beseitigt die Ursache der Hausstauballergie Bekämpft Milben mit Pflanzenkraft Langzeitwirkung für mind. 6 Monate Rezeptfrei in Ihrer Apotheke
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Medizin Spezial
Fissur (Zahngrübchen im Zahnschmelz)
Zahnschmelz Zahnbein (Dentin)
Das menschliche Gebiss besteht in der Regel aus 32 Zähnen: acht Schneide-, vier Eck-, acht vordere Backen- und acht hintere Backenzähne einschliesslich vier Weisheitszähne. Ohne das perfekt aufeinander abgestimmte „Kauwerkzeug“ hätten wir nicht nur erhebliche Probleme bei der täglichen Nahrungsaufnahme, sondern auch bei Aussprache und Artikulation. Bei manchen Menschen liegt eine angeborene und oft erblich bedingte Hypodontie vor (das durch eine Nichtanlage bedingte Fehlen von einem oder mehreren Zähnen). Umgekehrt ist es auch möglich, daß man noch zusätzliche Zähne hat. Dann spricht der Zahnarzt von einer Hyperdontie. Die Entwicklung unseres Gebisses erfolgt schrittweise: die Vorläufer der „richtigen“ Zähne sind die sog. Milchzähne, 20 an der Zahl. Obwohl diese ausfallen, müssen auch sie sorgfältig gepflegt werden, denn sie erfüllen eine wichtige Platzhalterfunktion für die später nachfolgenden Erwachsenenzähne. MEDIZIN COMPACT hat für Sie die spannendsten Informationen rund um unsere Zähne zusammengetragen. 20 bis 23 Prozent der Bevölkerung haben gar keine Weisheitszähne. Auch Ötzi reagierte auf Gefahr mit Zähneklappern. Eine Schutzfunktion des Körpers, die wir bis heute beibehalten haben: Bei Angst wird das vegetative Nervensystem in Alarmbereitschaft versetzt. Die Muskeln spannen so heftig an, daß sie zu zittern beginnen. Die Kiefermuskeln werden aktiviert - wir klappern mit den Zähnen. Der gleiche Mechanismus setzt bei Kälte ein. Bis in die Neuzeit wurden Zahnerkrankungen und -schmerzen nicht als Folge mangelhafter Zahnhygiene gewertet, sondern als von Gott gegeben hingenommen. Die Bedeutung des Zähneputzens war weithin unbekannt. So galt beispielsweise bis ins 18. Jahrhundert hinein Zahnhygiene für den Mann als unschicklich. 14 medizin compact
Zahnfleisch
Zahnhöhle
Nervenfasern Arterielle Blutgefäße Venöse Blutgefäße Kieferknochen Parodontalfasern (Wurzelhaut) Wurzelzement Wurzelkanal Wurzelspitze
Karies und Parodontitis setzen unseren Schneide-, Eck- und Backenzähnen rund um die Uhr schwer zu. Und das nicht erst im Zeitalter von Fast Food, Gummibärchen und Limonaden. Forscher fanden heraus: Bereits vor 5.000 Jahren litt Gletschermann Ötzi unter Zahnerkrankungen. Untersuchungen zeigten, daß er „schlechte“ Zähne hatte. Wo die Zahnbürste nicht hinkommt, da powert die professionelle Zahnreinigung (PZR). Selbst äußere Zahnverfärbungen durch Kaffee, Rotwein, Nikotin, Fruchtsäfte oder Zahnstein lassen sich damit entfernen. Selbst die beste Zahnpflege schützt nur bedingt gegen Zahnlücken, schiefe Zähne oder graue Frontpartien. In diesen Fällen bieten „Veneers“ eine ästhetische Lösung. Per Spezialkleber auf der Zahnoberfläche befestigt verschwinden selbst gravierende Schönheitsmakel spurlos und für lange Zeit hinter den hauchdünnen Verblendschalen aus Keramik - in der Regel bis zu 10 Jahren.
Unsere Z
Wunde
mit B Jeder Zweite knirscht nachts mit den Zähnen. Beim Knirschen wirkt eine Kraft von bis zu über 100 Kilogramm pro Quadratzentimeter auf Zähne und Kiefergelenke ein - das Zehnfache des normalen Kaudrucks!
Zahnkrone
Zahnhals
Zahnwurzel
Zähne –
erwerk Foto: generalfmv, fotolia.com
Biss Damit Zahnschmelz möglichst lange erhalten bleibt, raten Zahnärzte zu fluoridhaltigen Zahncremes. Denn Mineralsalze schützen den Zahnschmelz vor Säuren und Bakterien und beugen somit Karies vor. www.medizincompact.de
Der wenige Millimeter dünne Zahnschmelz ist ein Wunder an Widerstandkraft. Selbst Knochen stellt er in punkto Härte und Haltbarkeit in den Schatten, wie Archäologen wissen: Bereits mehrfach fanden sie Zahnfragmente von Menschen, deren Skelette schon seit Ewigkeiten zerfallen sind. Das Geheimnis der erstaunlichen Lebensdauer unseres Zahnschmelzes liegt in den winzigen, miteinander verflochtenen Kristallfasern auf der Oberfläche. Sie machen den Zahn widerstandsfähig und schadensresistent. Mangelnde Zahnpflege verursacht nicht nur unangenehmen Atem und schlechte Zähne: Über die Entzündungsherde im Zahnfleisch können Keime in die Blutbahn gelangen. Sie gelten daher auch als Mitverursacher von Gefäßverkalkungen und Herzinfarkten. Zudem ist es möglich, daß sich Bakterien-Ansammlungen auf der Zahnoberfläche negativ auf den Zuckerstoffwechsel auswirken. Niemals direkt nach dem Essen die Zähne putzen! Vor allem nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel wie Obst und Limonaden besser 30 Minuten warten, empfehlen Zahnärzte. Dann hat der Speichel den Zahnschmelz wieder mit einer Schutzschicht überzogen, und dieser wird beim Putzen nicht angegriffen. Die Ursache für nächtliches Zähneknirschen steckt oftmals in einer dauerhaft hohen psychischen Anspannung. Nicht von ungefähr heißt es bei unangenehmen Aufgaben oder Situationen: „Wir knirschen mit den Zähnen“ oder „Wir beißen die Zähne zusammen“. Ursache für Bruxismus können aber auch schlechtsitzende Kronen, Füllungen oder Prothesen sein.
Zähneputzen mit Köpfchen! Während bei der Handzahnbürste das Putztempo eher beschaulich ist, drehen elektrische Zahnbürsten dank eines Elektromotors im Bürstenkopf voll auf. Untersuchungen belegen, daß sich mit der Elektrobürste im Vergleich zur Handzahnbürste bei gleicher Putzzeit mehr Plaque, Zahnbelag und Bakterien entfernen lassen. Keine Angst vor Zahnlücken! Künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik sind nicht nur ästhetisch eine gute Wahl, sondern auch in punkto Funktionalität und Stabilität ausgezeichnet. Dank neuartiger Technik genügen bei dem „All-on-4“Konzept nur vier künstliche Zahnwurzeln für die komplette Rundum-Versorgung des zahnlosen Unter- oder Oberkiefers. Gute Neuigkeiten für Implantat-Träger! Wissenschaftler tüfteln an einem Diagnose-Kaugummi, der Implantatschäden durch einen bitteren Geschmack im Mund frühzeitig meldet. Profitieren davon sollen Patienten, die unter Peri-Implantitis leiden: Entzündungen durch Bakterien, die Gewebe und Knochen zerstören. Durch rechtzeitige Behandlung dieser Infektion könnte dank Diagnose-Kaugummi der drohende Implantatverlust in vielen Fällen verhindert werden. Kommt die Weisheit mit den Weisheitszähnen? Im Normalfall hat jeder Mensch vier Weisheitszähne – jeweils einen am Ende jeder Zahnreihe - die ab dem 14. Lebensjahr, aber auch erst mit 18 Lebensjahren oder später zum Vorschein kommen. Es ist hier aber ein bisschen wie mit der sprichwörtlichen Weisheit: Gebiss und Kiefer des Menschen sind individuell - daher kann man nicht genau sagen, wann die Weisheitszähne im Unter- und Oberkiefer wachsen.
Hinter Rückenschmerzen steckt manchmal ein Zahnproblem! Schon der Verlust eines einzigen Zahns oder eine Fehlstellung der Zähne können weitreichende Folgen für die gesamte Körperstatik und den menschlichen Organismus haben. Schließlich ist der Kiefer über Muskeln und Nerven mit der Wirbelsäule verbunden. Möglich sind Kopf, Zahn-, Nacken-, Ohren- oder Gelenkschmerzen, aber auch Schwindel, Tinnitus oder Blockierungen der Halswirbelsäule. Mediziner sprechen in diesen Fällen von einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD). medizin compact 15
Medizin Spezial
Ein Leben lang kraftvoll zubeißen!
Schöne Zähne
dank moderner Zahnersatz-Technolgie. Mit dem sechsten oder siebten Lebensjahr brechen sie durch – und sollten dann möglichst unbeschadet ein Leben lang halten. Die Rede ist von unseren Zähnen, zumeist 32 Stück an der Zahl, die Weisheitszähne mitgerechnet. Allerdings werden Kiefer und Gebiss im Laufe unseres Lebens enorm beansprucht. Nicht nur Karies und Zahnfleischerkrankungen setzen unseren Zähnen Tag für Tag erheblich zu. Auch Unfälle verursachen im Laufe der Zeit so manche Lücke in der Zahnreihe. Dies beeinträchtigt nicht nur Ästhetik und 16 medizin compact
Kau-Funktion. Hinzu kommen nicht selten Folgeschäden an Kiefergelenken und –knochen. Kein Wunder also, daß gesunde Zähne bis ins hohe Alter auf der persönlichen Wunschliste der Deutschen weit oben stehen. Glücklicherweise ist heutzutage hochwertiger Zahnersatz alles andere als ein „Lückenbüßer“: Von der Biokeramik-Brücke über Mini-Implantate bis hin zum innovativen Behandlungskonzept bei komplettem Zahnverlust reicht das dentale „Sanierungsangebot“. Damit auch die „neuen“ Zähne perfekt passen, lange halten und
zudem den ästhetischen Ansprüchen des Tragenden entsprechen, bedarf es einer Reihe an Qualitätsmerkmalen. Maßarbeit ist gefragt - sowie ein qualitätsorientiertes Zahnlabor, das innovative Technologien zum Wohle des Patienten zum Einsatz bringt.
Zahnersatz ist schließlich so individuell wie der zu behandelnde Mensch! Andreas Brenneke hat für MEDIZIN COMPACT die wichtigsten Methoden und Techniken zusammengefasst:
1 Clever Lücken überbrücken Zur Überbrückung hässlicher Zahnlücken hat sich die festsitzende Brücke millionenfach bewährt. Neben einem Brückenglied, das die Lücke überspannt, sind zwei Ankerkronen notwendig, die auf die Zähne links und rechts der Lücke gesetzt werden. Damit die Brücke auch sicher hält, müssen die Zähne zuvor abgeschliffen werden.
tet in diesem Fall eine Teilprothese aus Keramik- oder Kunststoffzähnen. Sie ist herausnehmbar und wird mit Klammern, Teleskopen oder Geschieben an den gesunden Zähnen befestigt. Hierzu ist Maßarbeit erforderlich: um Schädigungen der Restzähne auszuschließen, müssen sie perfekt sitzen und dürfen nicht einmal federn.
Der entscheidende Vorteil: Sind auch beide Nachbarzähne angegriffen, so werden diese ohne zusätzliche Kosten optisch mitversorgt.
Präzisionsarbeit, hochwertige Ausführungen und innovative Materialien haben ihren berechtigten Preis.
Der Nachteil: Brücken werden nicht selten als Fremdkörper empfunden. Um eine schöne neue Krone fertigen zu können, muß zudem sehr viel Zahnsubstanz geopfert werden. Außerdem schimmert bei Brücken mit Metallgerüst hin und wieder der dunkle Kronenrand durch die Schleimhaut - optisch nicht gerade ein Hingucker. Ist die Lücke aufgrund mehrerer fehlender Zähne relativ groß, so läßt sich mit einer Brücke wenig ausrichten. Gute Dienste leis-
Sind jedoch alle Zähne des Unter- und Oberkiefers im Laufe der Zeit auf der Strecke geblieben, ist eine Voll- oder Totalprothese erforderlich. Wichtig ist dafür der genaue Abdruck des Gebisses, um später ausreichende Stabilität sowie einen passgenauen Sitz ohne viele Druckstellen zu gewährleisten. Eine Voll- oder Totalprothese besteht in der Regel aus einer einfachen KunststoffKonstruktion und ist entsprechend preis-
BRÜCKE werter. Sie ist erforderlich, wenn alle Zähne des Unter- und Oberkiefers ausgefallen sind. Häufig klagen Patienten aber über Probleme beim Essen oder Sprechen. Nicht selten lösen sich die Prothesen auch nach einiger Zeit und fallen heraus. Der entscheidende Vorteil: Zahnprothesen sind in der Regel weitaus preiswerter als Implantate. Der Nachteil: Da Prothesen nicht fest mit dem Kiefer verankert sind, kann es bei Kaubewegungen Probleme mit dem Halt geben. Zudem bildet sich bei vielen Teil- und Vollprothesenträgern aufgrund einer falschen Belastung der Kieferknochen zurück, was zu Instabilität führen kann. Deshalb raten Zahnärzte zu regelmäßigen Kontrollen.
2 Perfekter Biss dank künstlicher Zahnwurzeln
Fotos: Kzenon, Vladislav Kochelaevs, Michael Tieck, fotolia.com
Im Gegensatz zu Prothesen ist Implantatgetragener, festsitzender Zahnersatz nicht herausnehmbar, aber dafür um einiges stabiler. Der entscheidende Vorteil von Implantaten:
Wie ein eigener Zahn im Knochen fest verankert bieten die kleinen, künstlichen Wurzeln aus Titan oder Keramik sicheren Halt und den Patienten dadurch einen perfekten Biss. Wacklige Prothesen gehören damit der Vergangenheit an. Ein weiterer Vorteil: Das Abschleifen gesunder Zähne ist überflüssig, da Implantate direkt im Kiefer und nicht an den Zahnwänden befestigt werden wie eine Brücke. Das Resultat: ein perfekter Biss – und dies praktisch ein Leben lang.Ist der Knochen entzündungsfrei, können Implantate und Zahnersatz gegebenenfalls auch in einer einzigen Sitzung zusammen eingesetzt werden. Ist der Knochen jedoch www.medizincompact.de
entzündet, zu wenig Knochensubstanz bzw. keine ausreichende Primärstabilität der Implantate gegeben, so besteht ein relativ hohes Risiko, daß Implantate verlorengehen. Deshalb sollten „Schnellschüsse“ nur in Ausnahmefällen bei entsprechender Indikation praktiziert werden. Geeignet sind Implantate für fast alle Patienten. In der Regel bietet der Kieferknochen einer Zahnlücke ausreichende Substanz für ein Implantat mit Krone. Ist das nicht der Fall, so kann der fehlende Knochen mit künstlichen Ersatzmaterialien und/oder körpereigenem Gewebe aufgebaut werden. Bei Diabetes, Leukämie, Herzerkrankungen oder schweren Störungen des Immunsystems kann eine Implantation problematisch sein und sollte deshalb nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt vorgenommen werden. Dies gilt auch bei Einnahme bestimmter Medikamente. Etwaiger Nachteil: Implantate sind in der Regel teurer als herkömmliche Brücken. Au-
IMPLANTAT
ßerdem muß – wenn auch nur minimalinvasiv – in den Kieferknochen gebohrt werden. Minimalinvasive Implantate gelten als günstige Möglichkeit der Zahnsanierung. Denn, wie der Name schon sagt, ist für die Implantation aufgrund der geringen Ausmaße nur eine minimale Öffnung in der Schleimhaut erforderlich. Schmaler als herkömmliche Implantate sind zudem im allgemeinen Knochenaufbaumaßnahmen seltener erforderlich, und es kann auch in sehr grazilen Knochen implantiert werden. ➜ medizin compact 17
Medizin Spezial Da das Zahnfleisch maximal geschont wird, kommt es nur sehr selten zu Blutungskomplikationen oder Schwellungen. Das Risiko der Implantologie ist um ein Vielfaches geringer.
Minimalinvasive Implantate sind ideal für Patienten mit erhöhter Blutungsneigung,
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beispielsweise, wenn diese Blutverdünner einnehmen müssen oder an anderen systemischen Grunderkrankungen leiden. Der Nachteil: Massive Knochendefekte mit Knochenschwund bis auf wenige Millimeter können durch minimalinvasive Implantate nicht versorgt werden. Hier ist weiterhin die klassische Implantation mit Knochen regenerierenden Maßnahmen gefragt. Bei der Haltbarkeit gibt es kaum Unterschiede zwischen herkömmlichen und minimalinvasiven Implantaten. Die ersten 10-Jahres-Studien zeigen hervorragende Ergebnisse – eine regelmäßige Kontrolle und professionelle Reinigungen in der Zahnarztpraxis vorausgesetzt.
3 Rundum-Sanierung mit „Spar“-Effekt Bei komplettem Zahnverlust war eine Sanierung durch Implantate bisher aufwendig und teuer. Preiswerter geht es nun mit dem neuen All-on-4-Behandlungskonzept:
Alle fehlenden Zähne des Unter- oder Oberkiefers werden durch jeweils eine gaumenfreie Brücke ersetzt, die von nur vier Zahnimplantaten getragen wird. Möglich wird dies durch die Neigung der hinteren Implantate um bis zu 45 Grad. Diese technische Raffinesse garantiert nicht nur eine sichere und stabile Verankerung des Zahnersatzes. Dadurch ist in der Regel auch ein zusätzlicher Knochenaufbau überflüssig. Für den Patienten bedeutet das: weniger Zeitaufwand und erhebliche Ersparnisse bei den Behandlungskosten.
ALL-ON-4 Geeignet ist dieses Behandlungs-Konzept praktisch für jeden, der keine Zähne mehr hat - solange keine allgemeinmedizinischen Befunde gegen eine zahnärztliche OP sprechen. Voraussetzung ist zudem, daß ein bestimmtes Restknochenangebot vorhanden ist. Der Nachteil: Wie bei allen Implantatbehandlungen besteht auch hier die Möglichkeit von Wundheilungsstörungen.
Gesundes Zahnfleisch schützt Implantate So sieht optimale Implantatpflege aus Trotz schlechter eigener Zahnsubstanz bis ins hohe Alter fest zubeißen können: Das verdanken wir der modernen Implantattechnik. Der hochwertige Zahnersatz ist eine Investition in die Gesundheit und soll lebenslang stabil im Kiefer verankert bleiben. Ein entscheidender Faktor dafür ist die richtige Pflege der Zahnimplantate. Mundhygiene ist wichtiger denn je. Unterschied zwischen Zahn und Implantat Der natürliche Zahn ist durch spezielle Fasern und das am Zahnhals anliegende Zahnfleisch biologisch besser geschützt als das Implantat, bei dem das Zahnfleisch nicht fest anliegt. Umso wichtiger ist es, bei den künstlichen Zähnen das umgebende Zahnfleisch gesund zu halten. Denn entzündet sich dieses besteht das Risiko, dass Bakterien den Knochen schädigen, in dem das Implantat sitzt. Zahnfleischpflege und Zahnzwischenraumreinigung sind daher das A und O für lange Freude am festen Biss. Implantaterhalt selbst in die Hand nehmen Das beste Hilfsmittel, um das Zahnfleisch rund um Zähne und Implantate zu 18 medizin compact
reinigen, ist die Zahnzwischenraumbürste. Die kleinen Bürsten putzen effektiv in allen Winkeln und massieren zugleich das Zahnfleisch. Wichtig ist die richtige Größe, damit die Zahnzwischenraumbürste problemlos und schmerzfrei dazwischen kommt. In Apotheke und Drogeriemarkt sind die hochwertigen, in Zusammenarbeit mit Zahnärzten entwickelten TePe Interdentalbürsten in vielen Größen erhältlich. Sie sind farbcodiert und besonders schonend. Idealerweise lässt man sich beim Zahnarzt beraten, welche TePe Interdentalbürste individuell am besten passt.
gibt es nützliche Helfer vom Mundhygiene-Spezialisten TePe. So die Spezialzahnbürste TePe Implant Care, die einen schmalen kleinen Bürstenkopf und einen speziellen Winkel hat. Damit werden schwer zugängliche Flächen problemlos und sicher erreicht. Bei Bedarf lässt sich der Hals der Implant Care zudem unter heißem Wasser noch mehr biegen.
TePe – Spezialist für alle Bedürfnisse
Implant Care für die Innenflächen Bei der Mundhygiene mit Implantaten geht es nicht nur um die Zahnzwischenraumpflege sondern natürlich auch um die effektive Zahnreinigung. Auch hierfür
Wer sich für Implantate entschieden hat, hat die beste Grundlage für ein lebenslang intaktes Gebiss gelegt. Die konsequente Mundhygiene erhöht die Chance, dass das so bleibt. Für die nötige Unterstützung vertrauen Sie den Spezialprodukten von TePe. TePe steht für beste Qualität und höchste Bedarfsorientierung.
Bei Diabetes, Leukämie, Herzerkrankungen, schweren Störungen des Immunsystems oder der Einnahme unverträglicher Medikamente sollte zuvor der Hausarzt gefragt werden. Sind noch ein oder zwei Zähne vorhanden, empfiehlt sich der Einsatz anderer Implantatsysteme, denn: gesunde Zähne sollte man grundsätzlich nicht ziehen. Kann ein defekter, aber erhaltungswürdiger Zahn nicht mehr mit einer Füllung saniert werden, so ist eine Teilzahnkrone eine Alternative. Sind Frontzähne betroffen, so ist diese Methode allerdings nicht geeignet.
Fotos: Sandor Kacso, contrastwerkstatt, fotolia.com
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Haben Karies oder andere Ursachen bereits mehr als die Hälfte des Zahns zerstört, ist eine Vollkrone erforderlich. Sie wird als sichere Ummantelung der noch gesunden Zahnsubstanz über den zerstörten Zahn gestülpt.
4 Bringen Sie Ihre Zähne gut unter die Haube! Zur Auswahl stehen verschiedene Arten wie Vollguss-Kronen aus Metall oder VerblendKronen, deren Metall-Fundament mit einer Schicht aus Kunststoff oder Keramik überzogen wird. Vor allem bei der Frontpartie wird heute statt Metall- oder Goldkronen vermehrt Vollkeramik bzw. Porzellan eingesetzt. Der Vorteil: Die nachgemachten Zähne sind oft von echten nicht mehr zu unterscheiden. Der Nachteil: Um Kronen sicher und ästhetisch befestigen zu können, muß nicht selten die Hälfte der Zahnsubstanz entfernt werden. Dadurch kann das Risiko späterer Zahnwurzelentzündungen steigen. Übrigens: statt des bei vielen Patienten ge-
KRONE fürchteten Löffelabdrucks liefert inzwischen vermehrt ein Oralscanner digitale Aufnahmen vom betroffenen Einzelzahn oder vom ganzen Gebiss – zuverlässig bis ins Detail und völlig berührungsfrei. Für den Patienten bedeutet das eine weitaus angenehmere Behandlung und eine passgenaue Krone, die sich harmonisch in das Gebiss einfügt.
Zahnzwischenraumpflege leicht gemacht! Weil jedes Gebiss anders ist Ob jünger oder älter: Wenn es um die Pflege geht, kommt es auf individuell passende Produkte an. Auch die Zahnpflege macht da keine Ausnahme, denn jedes Gebiss ist individuell anders. TePe bietet Zahnpflegeprodukte an, die auf den persönlichen Bedarf zugeschnitten sind. Das macht die Zähne schön – und verleiht eine tolle Ausstrahlung. Dazwischen gehen lohnt sich Zahnbürste und Zahncreme sind natürlich die Basics der Mundhygiene. Ebenso selbstverständlich sollte die Zahnzwischenraumreinigung sein. Denn gerade zwischen den Zähnen bleibt so einiges hängen, worüber sich karies- und parodontosebildende Bakterien freuen, und wodurch zudem Mundgeruch entstehen kann. Jeder sollte Wert auf eine nachhaltige Mundhygiene legen – und dabei die Zahnzwischenräume nicht vergessen. Ideale Helfer sind Zahnzwischenraumbürsten. Sie reinigen sowohl effektiv als auch sanft und massieren zugleich das Zahnfleisch. Bakterien und Zahnfleischentzündungen haben mit den kleinen praktischen Bürsten so gut wie keine Chance. www.medizincompact.de
Kleine Bürste ganz schön effektiv Wichtig sind die richtigen Größen sowie die Materialqualität, damit die Zahnzwischenraumbürste problemlos und schmerzfrei dazwischen kommt. Eine Empfehlung von Spezialisten sind die kunststoffummantelten TePe Interdentalbürsten, die beim Zahnarzt, in Apotheken und ausgewählten Drogeriemärkten in vielen farbcodierten Größen erhältlich sind. Mundhygienespezialist TePe zieht bei der Entwicklung Zahnärzte hinzu, so dass sowohl die besonders schonende Reinigung und langlebige Qualität als auch die Art der Zahnzwischenraumbürsten perfekt bedarfsorientiert sind. Idealerweise lässt man sich beim Zahnarzt beraten, welche TePe Intertendalbürstengröße individuell am besten passt.
TePe EasyPickTM – jederzeit und überall Ein neuer idealer Alltagsbegleiter ist TePe EasyPickTM. Dieser ganz besondere DentalStick besteht aus einer innovativen Materialkombination mit weichen Silikonlamellen. TePe EasyPickTM ist biegsam, trotzdem stabil und eine sehr gute Ergänzung zur Zahnhygiene – wie etwa nach der Zwischenmahlzeit. EasyPick ist in zwei Größen erhältlich und geeignet für jedermann. Für ein sauberes Gefühl – jederzeit und überall. TePe für ein lebenslang gesundes, strahlendes Lächeln. medizin compact 19
Medizin Spezial
5 Perfekte Blender für eine schöne Frontpartie Um dabei auch kleinste Abweichungen auszuschließen, fertigen Labortechniker nach dem vorausgehenden Abdruck eine passgenaue Verblendschale. Diese kann jedoch erst eingesetzt werden, nachdem der betreffende Zahn um ca. einen halben Millimeter oder etwas mehr abgeschliffen wurde. Ansonsten würde sich die Verblendschale später von der Zahnfront abheben.
Während bei der klassischen Krone der ganze Zahn mit Gold oder Porzellan überzogen wird, kaschiert ein Veneer (engl.: Abdeckung, Fassade) nur die sichtbare Frontpartie.
kommt es zu Allergien. Sie eignen sich jedoch nicht bei toten Zähnen, Karies oder anderen gravierenden Zahndefekten. In diesen Fällen könnte das marode Zahnmaterial wegbrechen. ¢
Der Vorteil: Per Spezialkleber auf der Zahnoberfläche befestigt verschwinden selbst gravierende Schönheitsmakel hinter den hauchdünnen Verblendschalen aus Keramik – spurlos und für lange Zeit, in der Regel ca. zehn Jahre. Danach müssen sie durch neue ersetzt werden. Etwaiger Nachteil: Veneers gelten zwar als risikoarm, denn nur ganz selten
VENEER
Das kostet Sie Ihr strahlendes Lächeln mit „neuen“ Zähnen: Brücke
Minimalinvasive Implantate
Von der Krankenkasse gibt es lediglich einen Festzuschuss für die Krone. Brücken sind als Ersatz verlorengegangener Zähne insbesondere dann empfehlenswert, wenn auch beide Nachbarzähne angegriffen sind. In diesem Fall werden sie ohne zusätzliche Kosten optisch mitversorgt. Kosten: ab 1.500 Euro.
Minimalinvasive Implantate sind meist günstiger, da sie weniger Aufbauelemente und Zubehör erfordern. Von den Kassen gibt es einen Zuschuss nur für die Kronen.
Teil- oder Vollprothesen Der Krankenkassenzuschuss ist abhängig von der Höhe der jeweiligen Kosten. Bei Vollprothesen liegt eine Zuzahlung bei etwa 400 bis 500 Euro, bei Teilprothesen werden zwischen 1000 und 4000 Euro erstattet. Teilprothesen kosten zw. 1000 bis 8000 Euro, Vollprothesen ca. 700 bis 900 Euro.
Implantate
Kosten: ca. 700 bis 1.000 Euro (incl. Materialkosten, aber ohne Kronen)
Teilzahn- oder vollkrone Der Kassenzuschuss liegt bei ca. 200 bis 250 Euro. Teilzahn-Kronen kosten zw. 500 und 700 Euro, Vollkronen zw. 600 und 800 Euro.
Veneer
"All-on-4"-konzept
Dienen die Verblendschalen aus Keramik nur der Ästhetik, dann sind Krankenkassen in der Regel nicht bereit, das strahlende Lächeln zu bezuschussen. Anders im Rahmen einer medizinischen Indikation: abhängig vom Befund des Zahnarztes kann z. B. bei erforderlicher Rekonstruktion der Zähne nach einem Unfall eine sog. Einzelfallentscheidung erzielt werden.
Die Kassen übernehmen keinen Zuschuss. Kosten: ca. 8.000 Euro.
Kosten: 1000 Euro kommen für einen „aufgepeppten“ Frontzahn schnell zusammen.
Von der Kasse gibt es lediglich für die Krone einen Festzuschuss. Kosten: 1.800 bis 2.500 Euro, plus Aufbau und Zahnkrone.
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Das System – Übersicht der thermoplastische
thermopress
Promotion
Fragen Sie Ihren Zahnarzt
Mehr Lebensqualität durch metallfreien Zahnersatz
nach „Polyan IC“! Totalprothesen kommen in der Zahnmedizin immer dann zum Einsatz, wenn im Kiefer keine natürlichen Zähne mehr vorhanden sind. Modernste Dentaltechniken machen es heute möglich, daß Sie auch mit Ihren „Dritten“ kraftvoll zubeißen können. Da nicht nur Tragekomfort, sondern auch Ästhetik eine sehr große Rolle spielen, kann der Patient heute im Dialog mit seinem Zahnarzt die für ihn passende Form, Farbe und Größe seines Zahnersatzes auswählen.
Fotos: Rido, mgbdesign, Monkey Business, Alexander Raths. fotolia.com
Der Werkstoff „Polyan IC“ beweist sich hierbei geradezu als Alleskönner.
Z
ahntechniker bevorzugen diesen Kunststoff aufgrund seiner multifunktionalen Eigenschaften immer öfter als optimales Totalprothesen-Basismaterial. Seine Kombination mit dem „thermopress 400 Spritzgussgerät“ gewährleistet die Herstellung von Zahnersatz in gleichmäßiger Qualität bei höchstmöglicher Präzision eines biokompatiblen Werkstoffs. Aber was macht „Polyan IC“ so einzigartig? Durch die hochvernetzte, glatte Oberfläche und eine abschließende Hochglanzpolitur erreicht „Polyan IC“ eine sehr hohe Oberflächenvergütung, die vor allem die Patienten mit Teil- sowie Totalprothesen und Aufbiss-Schienen überzeugt. Zudem sind unerwünschte Verfärbungen nahezu unmöglich. Auch Geruchsbelästigungen,
www.medizincompact.de
verursacht durch das Eindringen von Speichel und dem Zersetzungsprozess, gehören durch die sichere und hochwertige Verarbeitungsweise des Polyan IC der Vergangenheit an. Zudem ist dieses Hochleistungspolymer für Allergiker wie für Nichtallergiker gleichermaßen gut geeignet. Zahnarzt Dr. Bergfeld hat die Vorzüge einer Prothese, die mit dem „Polyan IC“Werkstoff verarbeitet wird, für MEDIZIN COMPACT nochmals zusammengefasst: ➜ Beste Passgenauigkeit mit Top-Saugeffekt ➜ Halteelemente für Prothesen, die von einem Implantat getragen werden, können problemlos eingearbeitet werden ➜ Absolute Farbstabilität über Jahre ➜ Hochvernetzte, glatte Oberfläche ➜ Hohe Bruch- und Biegefestigkeit ➜ Schnelle Oberflächenreinigung ➜ eine glasklare Version (Schienen technik) und fünf verschiedene Kunststofffarben, die eine indivi duelle Anpassung an jeden Zahnfleischtypen ermöglichen
Lesen Sie weiter auf Seite 28 unsere Serie Teil II: „Mit diesen Lückenbüßern haben Sie gut lachen!“
Dentale Innovation hat einen Namen: Die bredent group ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Hauptsitz im bayerischen Senden. Das international tätige Unternehmen gilt als Spezialist in der Entwicklung von optimal aufeinander abgestimmten Einzelprodukten sowie Systemlösungen im Segment Implantatprothetik. Bredent konzipiert Therapiekonzepte „Made in Germany“ und stellt diese selbst her. Damit erhalten Zahnärzte und Zahntechniker die Möglichkeit, ihren Patienten einen hochwertigen, kostengünstigen, parodontalhygienischen und ästhetischen Zahnersatz anbieten zu können. bredent GmbH & Co.KG Weissenhorner Str. 2, 89250 Senden Tel. 07309/872-22 www.bredent.com, info@bredent.com medizin compact 21
Medizin spezial
Die 10 größten Irrtümer
über Zahnpflege und -gesundheit 22 medizin compact
Nach dem Essen stets sofort die Zähne putzen? Ist keine Zahnbürste zur Hand, so tut es auch einmal ein Apfel? Zwei von vielen Missverständnissen, auf die Zahnärzte nicht selten mit Zähneknirschen reagieren. MEDIZIN COMPACT hat für Sie die häufigsten Mißverständnisse rund um unsere Zahnpflege genau unter die Lupe genommen:
1. Schrubben reinigt die Zähne gründlich
4. Bei Karies muss immer gebohrt werden
Diese irrige Annahme ist alles andere als zahnfreundlich. Denn: Starkes „Schrubben“ schadet sogar eher: das Zahnfleisch schwindet, und das Zahnbein wird zusätzlich abgetragen, was wiederum offene Kanälchen zur Folge hat. Viel besser: die Zähne sanft und kreisförmig zu putzen. Gut sind elektrische Zahnbürsten mit Druckkontrolle.
Stimmt nicht. Immer mehr Zahnärzte empfehlen vor allem Angstpatienten und Kindern beispielsweise die Infiltrations-Methode als sanfte Alternative zum Bohrer. Hierbei wird die kariöse Stelle mit einem Ätzgel aufgeraut, dann mit einem farblosen Kunststoff-Gel aufgefüllt und versiegelt. Geeignet ist dieses Verfahren jedoch nur bei leichter Karies.
2. Regelmäßiges Zähneputzen schützt perfekt
5. Parodontitis schadet nur den Zähnen
Keineswegs. Mit einer Zahnbürste reinige ich nur etwa Dreiviertel der Zahnoberfläche. In die Zahnzwischenräume, wo oft Karies entsteht, gelange ich mit der Zahnbürste gar nicht. Deshalb ist Zahnseide unverzichtbar. Und das nicht nur abends vor dem Schlafengehen, sondern am besten nach jeder Mahlzeit. Ebenfalls ideale Helfer: Interdentalbürsten. Das sind einfach zu handhabende, kleine Bürsten, die schmerzfrei und effektiv die Zahnzwischenräume reinigen und zugleich sanft das Zahnfleisch massieren.
Foto: Yuri Arcurs, fotolia.com
3. Nach dem Essen sofort die Zähne putzen Irrtum: Davon ist strikt abzuraten! Vor allem nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel wie Obst und Limonaden besser 30 Minuten warten, empfehlen Zahnärzte. Dann hat der Speichel den Zahnschmelz wieder mit einer Schutzschicht überzogen, und dieser wird beim Putzen nicht angegriffen. www.medizincompact.de
Mitnichten. Werden die Zähne schlecht geputzt, so vermehren sich die Bakterien im Mundraum explosionsartig, und es kann zu Zahnfleischentzündungen und Parodontitis kommen. Über die Entzündungsherde im Zahnfleisch können die Keime zudem in die Blutbahn gelangen und so schlimmstenfalls Gefäßverkalkungen und Herzinfarkte verursachen. Deshalb ist eine regelmäßige Pflege so wichtig.
6. Zähneknirschen ist eine Bagatelle Keineswegs. Auf die Zähne und Kiefergelenke wirken bei diesem Vorgang Kräfte ein, die das Zehnfache des normalen Kaudrucks erreichen können - über 100 Kilogramm pro Quadratzentimeter. Dieser enorme Druck schadet den Zähnen. Entzündungen der Kiefergelenke, Kopf- oder Nackenschmerzen sind mögliche Folgen. Kunststoffschienen, die nachts getragen werden, können hier helfen.
7. Es geht nicht ohne unangenehmen Löffelabdruck Falsch. In vielen Fällen kann der klassische Löffelabdruck, auf den viele Patienten mit Würgereizen reagieren, durch neuartige Oralscanner ersetzt werden: in wenigen Minuten liefern sie digitale Aufnahmen von den betroffenen Zähnen (bei Implantaten oder Teilprothesen geht es nach wie vor leider nicht ganz ohne den klassischen Abdruck).
8. Schöne weiße Zähne durch Spezial-Zahncremes Mit speziellen Zahncremes lassen sich Flecken von Kaffee oder Tee zwar oberflächlich entfernen, der Farbton kann aber nicht verändert werden. Grundsätzlich ist Vorsicht geboten: haben die Pasten einen RDA-Wert (dieser gibt die Abrasionsstärke an) von über 100, so wirken sie wie Schleifpapier. Nur ein professionelles Bleaching macht Zähne weißer - zumindest für einige Jahre.
9. Ein Apfel ersetzt das Zähneputzen Stimmt nicht. Äpfel sind zwar wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts und wegen der Mineralstoffe gesund. Aber bei der Zahnreinigung wirken sie allenfalls oberflächlich.
10. Karies ist vererbbar Falsch. Karies ist nicht genetisch bedingt, sondern eine Infektionskrankheit. Deshalb sollten Eltern niemals den Löffel ihres Babys ablecken und ihre Zähne gründlich reinigen. Das schützt den Nachwuchs vor Ansteckung - und verhindert eine frühzeitige Karieserkrankung der nächsten Generation. medizin compact 23
praxis Das Syndrom der unruhigen Beine, auch RLS (Restless Legs-Syndrom) genannt, ist eine verbreitete Erkrankung. Die MEDIZIN COMPACT-Redaktion bat Dr. Christian Schmincke, Chefarzt der Klinik am Steigerwald, das RLS mit den Augen der naturkundlichen, aber auch der chinesischen Heilkunst näher zu erläutern.
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as Syndrom der unruhigen Beine, auch RLS (Restless-Legs-Syndrom) genannt, ist eine verbreitete Erkrankung. Die Symptome vergleichen Betroffene häufig mit einem „unterirdischen“ Unruheherd im kleinen Becken und in den Beinen, gelegentlich auch in den Armen. Dieser äußert sich in Form von Ziehen, Brennen, Kribbeln, wie ein Druck, der nach außen will, und der sich immer wieder kurzfristig lösen und abbauen läßt durch Bewegung. Herumlaufen oder Reize wie Kaltwasser, Reiben oder Drücken bringen nur kurzzeitige Linderung. Andere empfinden die Beschwerden wie einen „inneren Juckreiz“, nur daß Kratzen nicht hilft, weil - chinesisch gesprochen - die Krankheitsdynamik sich in einer tieferen Schicht abspielt als bei der Neurodermitis.
Rauchen, Alkohol und Kaffee verschlimmern RLS, desgleichen Eisenmangel und Nierenschwäche. Nicht selten leiden Patienten mit „Unruhigen Beinen“ auch an einer Polyneuropathie (Sammelbegriff bestimmter Erkrankungen des peripheren Nervensystems). Nehmen die Symptome zu, verschlechtert sich auch die Nachtruhe. Erschöpfung und Gereiztheit sind die Folgen. Bei manchen Patienten ist dadurch die Alltagsbewältigung stark erschwert. Die Schulmedizin vermutet die Ursache des RLS im Dopamin-abhängigen System des Zentralnervensystems. Deshalb bevorzugt sie die Gabe von Dopamin verwandt wirkenden Medikamenten (wie sie bei Morbus Parkinson gegeben werden), die in vielen Fällen auch tatsächlich eine kurzfristige Beschwerdenslinderung der RLS verschafft. Nach Ansicht der naturkundlichen Heilkunst steht diese These allerdings auf schwachen 24 medizin compact
Restless L S y n d r
Wenn die Beine zappeln, ziehe Füßen. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirnstoffwechsel, der eine wichtige Funktion in der Bewegungssteuerung hat. Zahlreiche chronische Krankheiten werden durch symptomunterdrückende Medikamente gelindert, ohne daß die Medikamentengabe allein etwas Aufhellendes zum Verursachungsmechanismus der Krankheiten beiträgt. Substanzen, die das dopaminerge System unterstützen, haben offensichtlich die Wirkung, Bewegungsimpulse zu glätten, flüssiger zu machen, wie man in der Behandlung von Morbus Parkinson sehen kann. Dies führt bei „Unruhigen Beinen“ möglicherweise dazu, daß die Unruhe-Impulse gar nicht mehr an unser sensomotorisches System andocken können. Die Unruhe wird nicht mehr bemerkt. Ein kurzer Segen mit Folgen. Sie kann jetzt auch nicht mehr kurzfristig durch Bewegung entspannt werden.
Aus Sicht der chinesischen Medizin ist die Gabe von
dopaminverwandt wirkenden Medikamenten beim RLS eher problematisch. So segensreich und alternativlos diese Medikamente in der Behandlung der Parkinsonerkrankung sind, so fragwürdig ist es, diese doch mit dem Risiko schwerer Spätfolgen behaftete Therapie auch bei dem für uns relativ leicht zu behandelnden RLS einzusetzen. Die Toleranzentwicklung gegenüber diesen Medikamenten, die nach und nach Dosissteigerungen notwendig macht, scheint ausgeprägter zu sein als bei der Parkinson Krankheit. Auch das sollte zu denken geben. Dopaminverwandt wirkende Medikamente helfen im Augenblick, heilen die Krankheit aber nicht, Dosissteigerungen sind meist unausweichlich. Langfristig eingenommen drohen schwere, zum Teil irreversible Bewegungsstörungen. Der Hauptgrund besteht darin, daß die Krankheit nicht an den Ursachen angreift. ¢
Mit chinesischer Medizin gegen RLS: Die Krankheit RLS ist mit TCM (Traditionelle chinesische Medizin) gut und erfolgreich behandelbar. Die chinesische Medizin nimmt die vom Patienten erlebte Geschichte der Krankheitszeichen ernst und übersetzt sie auf ihre Krankheitsmodelle. Danach sind das tiefe Stauungsgefühl oder ein „Jucken im Inneren“ im Bereich des Beckens und der Oberschenkel wichtige Hinweise.
Legs o m
en und brennen
Auch, daß sich die Unruhe fast immer aus einer gerade sich einstellenden Ruhe heraus entwickelt, insbesondere kurz vor dem Einschlafen, wenn alle körperlichen-seelischen Prozesse auf Erholung und Regeneration umstellen und die Dynamik der Alltagsverrichtungen auspendelt, sind für die Chinesische Diagnostik aussagefähige Indizien. Die Chinesen sprechen von Stauungsprozessen im „unteren Erwärmer“ und interpretieren das „tiefe Jucken“ als Ansammlung von „tan“, ausleitungspflichtigen Stoffen, die sich der Ausscheidung entziehen. Insbesondere nach fülligen Mahlzeiten oder übermäßigen Alkoholgenuß verstärkt sich das Stauungsgeschehen im Beckenraum.Die TCM spricht daher von „trüber Hitze“ im Inneren, die nach außen und zur Entlastung drängt, dabei die Zirkulation aller Körpersäfte beeinträchtigt. Die Therapie besteht in einem Aufbrechen dieser eingeschlossenen Pathologie und einer Ausleitung vorwiegend über den Darm. Dabei ist die chinesische Arzneitherapie das wesentliche Verfahren. Nach einer genauen chinesischen Diagnostik bekommt der RLS Patient eine Rezeptur aus chinesischen Roharzneien, die er in Form einer Abkochung (Dekokt) über den Tag verteilt trinkt. Häufig stellen sich schon nach kurzer Zeit deutliche Beruhigungen der inneren Zwangsunruhe ein. Ergänzt wird diese Therapie mit Akupunktur, QiGong und einer gezielt entlastenden Ernährung. Wichtig zu wissen: Die Behandlung mit Methoden der chinesischen Medizin, insbesondere der Arzneitherapie, ist verhältnismäßig einfach und gelingt in wenigen Wochen. Allerdings nur, wenn die Patienten keine dopaminverwandt wirkenden Medikamente eingenommen haben.
Die Klinik am Steigerwald:
Fotos: Luzia Schmincke
Vorzeigbare Erfolge bei neurologischen Erkrankungen Die Klinik am Steigerwald in Gerolzhofen bei Würzburg behandelt seit 18 Jahren chronisch kranke Menschen mit den Möglichkeiten der tradtionellen chinesischen Medizin. Insbesondere Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern wie dem Restless Legs Syndrom, Polyneuropathie oder Neuralgien werden hier mit chinesischer Arzneitherapie, Akupunktur, Körpertherapie und Diätetik therapiert. Dr. Christian Schmincke und sein achtköpfiges Ärzteteam legen dabei besonderen Wert auf eine intensive chinesische Verlaufsdiagnostik. Das braucht Zeit. 9 Ärzte, 14 Krankenschwestern und 6 Körpertherapeuten behandeln darum in der Klinik am Steigerwald maximal 35 Patienten. Dieser hohe Arzt-Patienten-Schlüssel ermöglicht eine sehr individuelle und zugewandte Therapie. Die Klinik bietet zur Abklärung des Behandlungsbedarfs kostenfreie Beratungsgespräche mit einem Arzt an. Weitere Informationen unter: Klinik am Steigerwald, 97447 Gerolzhofen, Tel. 09382-949-0, www.tcmklinik.de Die Klinik veranstaltet regelmäßig Info-Tage zum Thema „Restless-Legs-Syndrom chinesisch behandeln“ Nächster Info-Tag RLS: 28. März 2015
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medizin compact 25
TCM-Serie Teil 1
TCM-Diagnostik
in der Praxis Praxisbeispiel „Innere Kälte“ In der Auseinandersetzung mit dem Kältefaktor reagiert der Organismus zunächst mit den typischen Erkältungszeichen wie Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Wird die Kälte nicht abgewehrt, können sich schwächende Serien von Erkältungen ergeben. Sind die Atemwegsschleimhäute erschöpft, reagieren sie entweder nur noch mit einem kurzen, wässrigen Fließschupfen oder letztlich gar nicht mehr. Der weitere Weg der „inneren Kälte“ durch den Organismus hängt natürlich von vielen individuellen Faktoren ab. Eine chronische Bronchitis als weiter nach unten rutschende Erkältung ist möglich. Aber auch Lumbalgien, Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich, bis hin zum Bandscheibenvorfall, Kniegelenksschmerzen mit Arthrosebefunden. Ebenso möglich: Probleme im Bereich des kleinen Beckens: bei Frauen sind dies Menstruationsbeschwerden oder PMS, bei Männern Prostataprobleme. Wenn sich die innere Kälte auf der muskulären Ebene ausbreitet, kann sich eine Fibromyalgie (Faser-MuskelSchmerz) entwickeln. Generalisiert sie sich auf die Gelenke, kann eine rheumatische Karriere ausgelöst werden - bei entsprechender Disposition aber auch eine entzündliche Entwicklung im Dickdarm. 26 medizin compact
Schulmedizin und TCM müssen kein Widerspruch sein - im Gegenteil: Beides kann sich perfekt miteinander ergänzen, ähnlich wie Yin und Yang! Die MEDIZIN COMPACT Redaktion reagiert mit dieser neuen Serie über die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) auf eine überaus große Resonanz in der Herbst-Ausgabe von MEDIZIN COMPACT. Darin befasste sich das Redaktionsteam erstmalig mit der TCM. Die Flut an Leserbriefen und Mails, aber auch unzählige Anrufe von interessierten Lesern sind ein weiteres Indiz dafür, wie groß offenbar der Wissensdurst im Abendland nach fernöstlicher Heilkunst ist, die auf eine mehr als 3000 Jahre alte Erfahrung zurückblickt. In einer dreiteiligen Serie wird MEDIZIN COMPACT deshalb folgende Themenbereiche behandeln: Teil 1) Chinesische Diagnose + Arzneitherapie Teil 2) Akupunktur Teil 3) Qi Gong + Körpertherapie Das gesamte MEDIZIN COMPACT-Team wünscht viel Freude beim Lesen!
Befragen Die genaue Befragung ist der umfangreichste Teil der TCM-Diagnostik. Gefragt wird nach allem, was eine Beziehung zu gestörten Prozessen haben kann: nach Wärme- und Kälteempfinden, nach Schmerzen, dem Schlaf, dem psychischen Empfinden, den Ernährungsgewohnheiten und Ausscheidungen, dem Schwitzen, Kinderkrankheiten, durchlebte Krankheiten usw. Die Antworten geben Hinweise auf die Art der Störung und können mit chinesischem Hintergrundverständnis zielführend gedeutet werden.
Foto: photocrew, fotolia.com
Praxisbeispiel: Chronisch kalte Füße bei warmen Händen bedeuten „Kälte“ und „Mangel von Nieren- und Milz-Yang“. Wässriges Nasensekret bedeutet „Wind“ und „Kälte“ usw. Besonders wichtig für den TCM-Arzt sind die Themen „Krankheitsentwicklung“ sowie die seelische Befindlichkeit. Besonders frühe Erkrankungen, erlittene oder abgebrochene Infekte sind ein wichtiger Hinweis auf die Logik der immunologischen Entwicklung und Verständnisbasis für die heutige Erkrankung. www.medizincompact.de
Riechen und Hören Der Geruch von Körperausdünstungen wird vom Patienten manchmal selbst nicht bemerkt. Der Diagnostiker muß sich hier auf seine eigene Wahrnehmung verlassen. Ebenso spielt das genaue Hören eine Rolle. Spricht der Patient gespresst? Hustet er auffällig? Praxisbeispiel: Ein lauer, dynamischer Klang beim Husten, Sprechen und Atmen weist auf eine Fülle hin, eine leise zaghafte Stimme eher auf eine Leere. Plätschernde Geräusche im Bauch bedeuten Kälte im Magen.
Betrachten / Zungendiagnostik
Betasten / Pulsdiagnostik
Der wichtigste Teil der Suche nach sichtbaren Krankheitszeichen ist die Zungenbetrachtung. Die Zungendiagnostik gliedert sich in zwei Teile: als sogenannte Zungenqualitäten werden die Auffälligkeiten der Zunge registriert. Unterschieden wird dabei zwischen Zungenkörper und Zungenbelag. Als Zweites wird festgestellt, wie diese Veränderungen auf der Zunge räumlich verteilt sind. Im Allgemeinen könnte man sagen, daß die Zunge Spiegel des Schleimhautsystems ist. Ähnlich wie wir es bei der Fußreflexzonenbehandlung kennen, ist auf der Zunge der gesamte Organismus abgebildet. Gewebedefekte, Risse oder Krater im Zungenkörper zeigen beispielsweise an, daß im betreffenden Organbereich alte, oft schwerwiegende Störungen vorliegen. Ein zittriger Zungenkörper zeigt versteckten „inneren Wind“ oder „Schwäche“. Ein dicker Zungenbelag steht für eine starke Belastung mit innerer Feuchtigkeit.
Die Pulstaststelle ist die Arterie am Handgelenk auf der Daumenseite an beiden Armen. Hier liegen je drei Pulstaststellen hintereinander, wobei jede einem chinesischen Organ zugeordnet ist. Bei der chinesischen Pulstastung geht es nur in zweiter Linie um Frequenz und Rhythmus des Pulses. Viel wichtiger ist es, die Anfassqualität des einzelnen Pulsschlags zu spüren und zu beschreiben. So steht ein scharfgespannter, drahtiger Puls für „inneren Wind“. Ein schlüpfriger, unter den Fingerkuppen weggleitender Puls ist Hinweis auf eine Schleimbelastung des Systems. Wenn also ein schlüpfriger Puls auf der Pulstaststelle der „Lunge“ zu finden ist, so kann man hier eine Schleimbelastung des Funktionskreises Lunge vermuten.
Weitere Infos unter: TCM-Klinik Kötzting www.tcm-klinik-koetzting.de Klinik Silima www.klinik-silima.de Klinik am Steigerwald www.tcmklinik.de medizin compact 27
Die Krankheit ist der Übeltäter, der versucht, seine Spuren zu verwischen. Auch die geringsten Symptome können Spuren sein, die zur Diagnose führen und das Profil des Täters liefern. Detektivische Kleinstarbeit ist gefragt. Die Krankheit im Inneren macht sich im Äußeren bemerkbar und schlägt sich im Befinden und Leidensgeschichte des Patienten nieder. Alle Möglichkeiten, die Krankheitszeichen im Äußeren dingfest zu machen, werden daher zusätzlich zur erlebten Krankheitsgeschichte in die Diagnosestellung einbezogen: Befragen, Betrachten mit der besonderen Methode der Zungendiagnose, Betasten mit der besonderen Methode der Pulstastung, Riechen und Hören.
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ie alten Heilkundigen analysierten die Krankheit als dynamisches, gesamtkörperliches Geschehen. Bei Rückenschmerzen ist beispielsweise nicht der Rücken krank, die Krankheit bringt sich vielmehr durch Rückenschmerzen zum Ausdruck. Die Folge: nicht der Schmerz wird behandelt, sondern die gestörte innere Ordnung des Patienten.
Gesundheit ist ein Fließgleichgewicht, das sich einstellt, wenn die innere Ordnung im Austausch mit der sozialen Welt weitgehend stabil gehalten wird. Zur inneren Ordnung zählt die körperliche, emotionale und mentale Verfassung eines Menschen. Ein guter Wechsel von Ruhe und Verausgabung, Schlaf und Wachheit, ein stimmiges Sich-nach-außen-Öffnen und Verschließen sowie ein Geben und Nehmen bilden den Rahmen für Gesundheit. Die Achtsamkeit diesen Gleichgewichtsthemen
nn sie eingesetzt nesische Arznei-
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Speteigerwald, eine in verren. Er erklärt Welt. nsere westliche
1 Chinesische Medizin
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kheitsbilder ADHS,
Spurensuche nach der wahren Ursache gegenüber verringert ein Krankheitsrisiko. Denn Krankheit entsteht nach dieser Auffassung durch Überforderung oder Unterforderung im Austauschgeschehen. Die chinesischen Gelehrten haben unterschiedliche Begrifflichkeiten geschaffen, um die ständige Bewegung und Veränderung von Ordnungen bzw. deren Störungen zu beschreiben. Kernidee ist hierbei, daß alle Lebensprozesse zwischen den Polen von Yin und Yang stattfinden. Yin bezeichnet immer den mehr stofflichen, also weniger energetischen Aspekt, und Yang steht für den eher beweglichen, energetischen und weniger stofflichen Aspekt eines Sachverhalts.
Befinden sich Yin und Yang im beweglichen Gleichgewicht, ist der Körper gesund. Zur Beschreibung der äußeren Krankheitsfaktoren verwendet die chinesische Heilkunst klimatische Begriffe wie „Wind“,
„Kälte“, „Hitze“, „Feuchtigkeit“, „Trockenheit“. Diese Begrifflichkeit basiert auf der Annahme, daß sich jedes Leben in der Klima-Auseinandersetzung behaupten muß und sich Krankheiten erst dann entwickeln, wenn beispielsweise eine „äußere Kälte“ nicht abgewehrt werden kann und so die innere Ordnung bedroht. In diesem Fall sprechen die Heilkundigen von „innerer Kälte“. Die westliche Medizin bezeichnet diesen Zustand als „Erkältung“. Als Kräfte oder Einflußgrößen, die von innen die Gesundheit gefährden können, gelten Emotionen wie Wut, Freude, Grübelei, Trauer, Angst und Schrecken. Mit modernen Worten könnte man sagen: zu starke emotionale Reaktionsbildungen im sozialen Austausch bergen ein Gesundheitsrisiko. In der westlichen Medizin bildet sich diese Auffassung in der neuen Forschungsrichtung der Psycho-Neuroimmunologie und Psycho-Onkologie ab. ¢
Christian Schmincke
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TCM-Diagnostik:
Tipps Buch-
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Chinesische Medizin für die westliche Welt Christian Schmincke ISBN 978-3-662-43664-6
5. Aufl.
28 medizin compact
Die Rezepturen Jeremy Ross ISBN 978-3-86401-008-8
Das Gesetz der Balance Dr. med. Fritz Friedl ISBN 978-3833816680
In der chinesischen Medizin ist die Kräuterheilkunst die dominierende Therapieform. In einem Krankenhaus, das nach den Prinzipen der TCM arbeitet, werden etwa 70 Prozent der Patienten mit chinesischen Kräutern behandelt und nur 30 Prozent mit Akupunktur, Tuina und Qi Gong. Die in Bayern ansässigen Kliniken Bad Kötzting, Klinik Silima und Klinik am Steigerwald bieten die chinesische Arzneitherapie als wesentliche Therapie ihrer Häuser an. Es gibt jedoch auch ein ausgebautes Netzwerk von Ärzten, die die chinesische Arzneitherapie ambulant anbieten.
Chinesische Arzneitherapie: Gegen Leiden ist ein Kraut gewachsen!
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twa 300 Kräuter finden in der chinesischen Heilkunst ihre Anwendung. In Deutschland führen ca. 80 Apotheken TCM-Kräuter mit entsprechend guter Qualität. Nach dem deutschen Arzneimittelgesetz sind die Importeure verpflichtet, alle Sorten von Kräutern in regelmäßigen Abständen untersuchen und zertifizieren zu lassen.
Foto:s rrrob, fotolia.com; Klinik am Steigerwald
Die Kunst der chinesischen Kräuterheilkunde besteht nicht nur aus den Kräutern selbst, sondern aus dem Mischungsverhältnis. Die Arzneitherapie besteht in der Verordnung von Rezepturen aus Einzelmitteln - überwiegend pflanzlichen, seltener mineralischen oder tierischen Ursprungs. Es gibt zahlreiche Methoden der Einnahme von Kräutern. Die häufigste Zubereitungsform der chinesischen Arzneien ist die Abkochung, in der Apothekersprache „Dekokt“ genannt. Es gibt aber auch Kräutertabletten, -pillen und -pulver, Tinkturen und Sirup. Nach ausführlicher Diagnose verschreibt der Arzt eine Mischung aus chinesischen Roh-Arzneien, die nach einer genauen Kochanleitung zubereitet werden. Der Patient trinkt über den Tag verteilt eine www.medizincompact.de
bestimmte Menge dieses Dekoktes und gibt dem Arzt zeitnah eine Rückmeldung über die Wirkung des Dekoktes.
Die Arzneitherapie ist ein dialogischer Prozess, denn die Rezeptur wird nach und nach dem Gesundungsprozess angepasst und immer wieder verändert. In der Praxis hat sich diese langsame Vorgehensweise bewährt, die nach Arzneigabe immer wieder den Patienten nach Veränderungen seines Leidens und Befindlichkeiten befragt, die Zungenbildveränderung registriert und der Puls kontrolliert. Dieses verlaufsdiagnostische Vorgehen garantiert ein hohes Maß an Sicherheit und macht die Therapie immer genauer. Sie benötigt eine aktive Teilnahme des Patienten am therapeutischen Prozess. Der Patient wird nicht nur als Experte seiner Erkrankung ernst genommen, sondern ist auch erlebender und empfindender Taktgeber für seine Gesundung.
rungs-Prozesses. Im Idealfall ist das die Heilung. Die Anwendungsbereiche der chinesischen Arzneitherapie sind vielfältig: die Bandbreite reicht von der Gesunderhaltung und hausärztlichen Betreuung bis hin zur Behandlung schwerer, chronischer Erkrankungen im Krankenhaus. Die Indikationsliste reicht von Schnupfen, Allergien, einfachen Kopfschmerzen, Sportverletzungen über chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn bis hin zu Wirbelsäulensyndromen, Arthrosen, Rheuma und Asthma bronchiale. Aber auch neurologische Krankheiten wie Polyneuropathie, Restless Legs und Neuralgien können gebessert werden.
Chinesische Arzneitherapie ist auf Heilung ausgerichtet.
Bei Erkrankungen wie Mobus Parkinson oder Demenz vom Alzheimer-Typ sind der TCM allerdings Grenzen gesetzt. Auch Krebserkrankungen bleiben in den Händen der Onkologen, wenngleich eine Begleittherapie mit chinesischen Arzneien die Verträglichkeit der Grundtherapie gut verbessern kann.
Grundsätzliches Ziel der Arzneitherapie ist die Problemlösung. Es geht ihr nicht um die Einstellung des Patienten auf eine Dauermedikation, sondern um Beendigung oder Umkehr des Chronifizie-
Nicht geeignet ist die TCM beim Vorliegen schnell fortschreitender Krankheiten und klaren Operationsbefunden. ¢ medizin compact 29
Sport & Fitness
Noch vor zwei Jahrzehnten war Yoga bei vielen Menschen verpönt, verbanden sie damit doch nur esoterische Sinnsucher, die bei Räucherstäbchenduft meditieren und zusammen „OM“ summen. Seit der Jahrtausendwende hat sich dieses Bild in Deutschland jedoch grundsätzlich gewandelt. Auf der Suche nach mehr Gesundheit und Entspannung in ihrem Leben praktizieren heute immer mehr Menschen Yoga. In Deutschland in etwa fünf Millionen - Tendenz steigend.
Körper, Geist und
im Einklang Y
Veronika Wiggert ist zertifizierte Yogalehrerin aus München (Yoga Alliance) mit dem Schwerpunkt Yoga für Familien und Yoga im Einzelunterricht. In regelmäßigen Abständen veranstaltet sie Workshops zu den Themen, Familienyoga oder Prävention von Rücken-, Schulter-, und Nackenschmerzen. Seit Anfang des Jahres berichtet sie auf ihrem Blog My Yoga München aus der Welt des Yoga. Mehr Infos unter: www.veronikawiggert.de und www.my-yoga-muenchen.de 30 medizin compact
oga boomt. Was als Trenderscheinung vor etwa 10 Jahren begann, ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Denn Yoga tut einfach gut.
Dies bestätigen mittlerweile auch deutsche und US-amerikanische Studien, die die positiven Effekte von Yoga und achtsamkeitsbasierten Trainings untersuchten. Ihr Fazit:
„Indem wir uns regelmäßig zu einer bestimmten Zeit auf die Matte begeben, unsere Muskeln stärken und dehnen und unsere Aufmerksamkeit zum Beispiel auf den Atem legen, kommen wir innerlich wieder zu mehr Ruhe. Wir schenken uns somit Zeit nur für uns. Und das gibt uns Kraft und Energie für die Bewältigung des oft hektischen Alltags“, erklärt die zertifizierte Yogalehrerin Veronika Wiggert aus München.
Eine regelmäßige Yoga- und Meditationspraxis verändert das Gehirn.
Gleichzeitig können mit Yoga körperliche und seelische Beschwerden wie Rückenschmerzen, Knieprobleme, Bluthochdruck, Burnout oder Depressionen gelindert oder gar vorgebeugt werden.
Auf diese Weise lassen sich Ängste, Depressionen und sogar Schmerzen besser bewältigen und die Empathie steigt. So neu ist diese Erkenntnis allerdings nicht. Yoga ist eine uralte Lehre aus Indien, die übersetzt „Vereinen, Anschirren, Anjochen“ heißt.
Im übertragenen Sinne steht Yoga also für die Verbindung von Körper und Geist, von der äußeren und der inneren Welt. Die Praxis hat zum Ziel, bei sich anzukommen. Sich von der äußeren Welt zu lösen und sein wahres Ich zu entdecken.
Stil auch therapeutisch ein, entwickelte Blöcke, Gurte oder Kissen, mit deren Hilfe auch nicht so bewegliche Menschen die gleichen positiven Effekte einer Yogahaltung erfahren können.
Bei uns im Westen sind sehr moderne Stile entstanden, die viel Power, Energie und Kraft besitzen. Beliebt sind zum Beispiel Power Yoga, Vinyasa Flow Yoga, Asthanga Yoga oder Anusara Yoga. Allerdings seien nicht alle diese modernen Stile unbedingt für Anfänger geeignet, so Veronika Wiggert. Viele seien von der dynamischen und intensiven Praxis schnell überfordert.
Seele
- dank Yoga!
Foto: Maygutyak, fotolia.com
„Ganz einfach ausgedrückt könnte man sagen: ich bleibe bei mir und verweile im Hier und Jetzt. Dinge, wie Konsum, Ehrgeiz, Äußerlichkeiten werden plötzlich zweitrangig. Wer regelmäßig meditiert oder Yogahaltungen praktiziert, erfährt plötzlich eine innerliche Ruhe, die Stärke und Kraft verleiht und den Alltag mit mehr Leichtigkeit bewältigen lässt“, so die Münchner Yoga-Expertin Wiggert. Einer der wichtigsten und bekanntesten Quelltexte des Yoga ist das Yogasutra, das vor etwa 2000 Jahren von dem indischen Gelehrten Patanjali geschrieben wurde. In 195 kurzen Leitfäden (Sutren) beschreibt er in hochkonzentrierter Form die Essenz des Yoga und zeigt 8 Wege zur Erleuchtung auf: Yama (Moral, Ethik), Niyama (Selbstdisziplin), Asana (Yogahaltungen), Pranayama (Atemtechnik, Kontrolle des Atems), Pratyahara (Rückziehen und Beherrschung der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation), Samadhi (Versenkung, Einssein mit sich, Alleinheit). www.medizincompact.de
Das Yogasutra ist auch als eine Art spiritueller Übungsweg zu verstehen und inspiriert Yoga-Übende auf der ganzen Welt. Er gipfelt letztlich in Samadhi, dem Zur-Ruhe-Kommen des Geistes.
Yoga ist also alles Körperübungen, Atemtechnik, Meditation und Philosophie. "Das, was wir heutzutage hauptsächlich üben, ist Hatha Yoga, das körperliche Yoga (Asanas) verbunden mit Pranayama und Meditation“, erläutert Veronika Wiggert. Innerhalb des Hatha Yoga gibt es viele unterschiedliche Stile. Zum Beispiel ganz klassische aus Indien, zu denen auch Stile zählen, die in der Tradition längst verstorberner Gurus unterrichten, etwa Kundalini, Sivananda oder Yoga Vidya. Sehr beliebt ist der Stil nach B.K.S. Iyengar – ein indischer Yogameister, der das Yoga auch in den Westen brachte und auf eine sehr genaue Ausrichtung der Yogahaltungen achtete. Iyengar setzte seinen
Doch wie finde ich die angemessene Yogarichtung und Schule für mich? „Für Anfänger sind kleine Gruppen und Unterrichtseinheiten, die die Basis der Yogahaltungen erklären, besonders geeignet. In meinen Kursen sind sehr viele Yoga-Angänger, und diesen reicht es schon, den „Hund“, die „Schulterbrücke“ oder das „Brett“ zu üben sowie den klassischen „Sonnengruß“ zu praktizieren. Wichtig ist, daß der Lehrer viel erklärt und zu jeder Haltung Variationen mit Hilfsmitteln anbietet. Wer schon mehr Yogaerfahrung besitzt kann auch mal dynamischere Power-Yoga-Stunden ausprobieren.“ Egal wo und wie man übt, wichtig ist, daß man auf seine körperlichen Grenzen achtet und sich nicht in Haltungen zwingt.
Ehrgeiz ist beim Yoga völlig fehl am Platz. „Es soll mir gut dabei gehen, denn ich möchte mit einem körperlichen und seelischen Wohlbefinden nach Hause gehen.“ ¢
Tipp Buch-
Dein Yoga, dein Leben Tara Stiles 978-3-426-65761-4 medizin compact 31
psychologie Vielleicht haben Sie auch von Freunden schon einmal den klugen Ratschlag bekommen: „Du musst loslassen“ oder „Lass doch endlich los.“ Recht haben sie vielleicht, Ihre Freunde. Es stellt sich nur die Frage: was ist loslassen und wie macht man das? Haben Sie schon einmal einen Hund beobachtet, wie er sich in ein Stöckchen verbissen hat, das sein Herrchen ihm abnehmen will? Immer wieder redet das Herrchen auf ihn ein: „Aus! Lass los“. Nur widerwillig oder gar nicht trennt sich der Hund von seinem Stöckchen. Ähnlich kann es uns Menschen gehen. Auch wir können uns in etwas verbeißen - etwa in eine Erfahrung, in der wir uns gekränkt und verletzt gefühlt haben. Wir können diese Erfahrung oder die Gefühle nicht loslassen und auf sich beruhen lassen.
Nicht Loslassen bedeutet: wir verharren in einer Situation, die unserer seelischen und körperlichen Gesundheit schadet!
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ie Symptome und Folgen des Nicht-Loslassen-Könnens sind vielfältig. Sie reichen von psychosomatischen Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen über Suchtverhalten bis hin zu endlosem Grübeln, Wut- und Hassgefühlen. Das Verleugnen von krankmachenden Gedanken kann sogar zu Depression und kompletter Selbstablehnung führen. Leider begegnen uns im Leben immer wieder Situationen, die unsere Gefühlswelt auf eine harte Probe stellen. Im schlimmsten Falle kann dies die Trauer um einen verstorbenen Partner sein. Aber auch der Trennungsschmerz, weil beispielsweise unser Partner die gemeinsame Beziehung beendet hat, gehört zu den schmerzvollen Herausforderungen im Leben. Manchmal fühlen wir uns auch von uns
32 medizin compact
Energiesparprogramm für Ihre Seele:
Lernen Sie Los nahestehenden Menschen verletzt, oder wir verheddern uns in Forderungen anderen gegenüber, die sich nicht so ändern wollen, wie wir uns das wünschen. Das Hadern mit sich und der gesamten Welt, das nicht enden wollende Jammern um nicht wahrgenommene Chancen oder die Verzweiflung wegen einer Erkrankung - all das raubt uns eine Menge Energie, die wir eigentlich bräuchten, um der jeweiligen Situation gewachsen zu sein. Nicht selten mündet dieses sinnlose Klammern in krankhaften Verhaltensmustern wie etwa, daß wir uns aufopfern, kleinmachen oder zu Suchtmitteln greifen.
Loslassen können ist eine Form der Anpassung an ein Ereignis oder eine Situation. Deshalb müssen wir lernen zu akzeptie-
ren, daß uns etwas widerfahren ist, das unseren Wünschen widerspricht. Das können Ereignisse wie z. B. eine Kränkung, ein Fehler oder die Nichterfüllung eines Zieles sein.
Loslassen kann beinhalten, daß wir Abschied nehmen von großen Lebensplänen Trennung, Tod, Krankheit, Älterwerden oder ein Unfall zwingen uns manchmal zu einer Veränderung des bisherigen Lebens.
Loslassen kann aber auch bedeuten, daß wir uns aus einer uns schädigenden Situation befreien. Wenn wir beispieslweise feststellen, daß das bisherige Leben nicht (mehr) unsere Bedürfnisse befriedigt, macht die Entscheidung loszulassen den Weg frei für Neues.
Loslassen - so geht’s: Wenn wir loslassen, entscheiden wir uns, den Blick weg von der uns belastenden Situation nach vorne zu richten. Dipl.-Psychologin Dr. Doris Wolf verrät Ihnen, wie dies gelingt:
Loslassen können ist reine „Kopf-Sache“. Das Loslassen beginnt mit einem einzigen Satz: „Ich bin bereit, loszulassen“.
slassen! Machen Sie sich bewusst, daß Sie höchst persönlich Einfluss auf Ihre Gefühle haben. Ihre Gefühle entstehen durch Ihre Gedanken.
Sie haben die Macht, Ihre Gefühle zu beeinflussen, in dem Sie anders denken. ¢
Wann immer Sie an das denken, was Sie loslassen möchten, unterbrechen Sie Ihre Gedanken mit einem STOPP und sagen sich: „Ich bin bereit, loszulassen“.
Sie werden in der ersten Zeit den Eindruck haben, sich zu belügen, da Ihr Gefühl Ihnen etwas anderes sagt. Mit zunehmender Übung wird sich Ihr Gefühl Ihren Gedanken anpassen.
Machen Sie eine Gewinn-Verlust-Rechnung auf: was gewinnen Sie, wenn Sie loslassen? Was verlieren Sie, wenn Sie loslassen? Oder anders herum: was verlieren Sie, wenn Sie nicht loslassen, was gewinnen Sie, wenn Sie nicht loslassen?
Die Beantwortung dieser Fragen motiviert Sie, loszulassen und zeigt Ihnen, welche Ängste und Befürchtungen Sie haben, wenn Sie loslassen.
Stellen Sie sich Ihrer Angst, loszulassen. Überprüfen Sie, ob Ihre Angst realistisch, begründet oder übertrieben ist. Häufig erzählen wir uns nämlich, daß wir zu etwas unfähig sind oder sich Katastrophen ereignen werden, obwohl dies überhaupt nicht der Fall ist. Nur, indem wir unsere Angst genauer anschauen, stellen wir fest, ob diese begründet ist.
Suchen Sie Menschen, die eine solche Situation bereits erfolgreich bewältigt haben. Fragen Sie nach, wie diese es geschafft haben, und lassen Sie sich Mut machen. Auch Berichte von Betroffenen in Büchern können hilfreich sein.
Meiden Sie Menschen, die ähnlich wie Sie in einer solchen krankmachenden Situation verharren und nicht loslassen können.
Vermeiden Sie Selbstvorwürfe, so lange an etwas festgehalten zu haben und erst jetzt aus der Situation auszubrechen. Sie haben aufgrund Ihrer Lebensgeschichte so lange gebraucht, um diese Erkenntnis zuzulassen.
Holen Sie sich therapeutische Unterstützung, wenn Sie merken, daß etwas verkehrt läuft in Ihrem Leben, Sie aber nicht wissen, wie Sie sich aus der Situation befreien können.
Beachten Sie bitte: Beim Loslassen ist es zunächst so, daß Sie sich schlecht fühlen. Sie verlieren etwas, das Sie bisher glaubten, unbedingt zu benötigen oder tun zu müssen. Es entsteht eine Lücke. Ersatz ist noch nicht in Sicht.
Foto: lzf, istockphoto.com
Wenn Sie das Loslassen durchhalten, werden Sie langfristig viel gewinnen: Freiheit, Erleichterung, Energie, Lebensfreude. Ärger, Groll, Hass oder Verbitterung haben keine Chance mehr, Ihnen das Leben zu vermiesen.
MEDIZIN COMPACT-Buchtipp:
Doris Wolf: „Ab heute kränkt mich niemand mehr“ ISBN 978-3-923614-79-0, PAL-Verlag
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Am Ende des Prozesses des Loslassens kommen Sie dann vermutlich zu dem Schluss „Das hätte ich schon viel früher machen sollen!“ Lesen Sie mehr auf www.selbsthilfe-beratung.de/kraenkung.html medizin compact 33
ihr gutes Recht Immer wieder sorgen Individuelle Gesundheitsleistungen - kurz genannt: IGeL - für Diskussionsstoff. Das Thema polarisiert: die eine Gruppe unterstellt den Ärzten „Patientenabzocke“, die andere beklagt, daß zusätzliche Diagnose-, Vorbeugungs- und Behandlungsmaßnahmen aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, da die Krankenkassen die Leistung verweigern. Dabei laufen unter dem Begriff „IGeL“ lediglich Leistungen, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenkassen zum überwiegenden Teil noch nicht bewertet wurden und demnach auch noch nicht als medizinisch notwendig angesehen werden. MEDIZIN COMPACT wollte wissen, was es bei IGeL zu beachten gilt, und fragte nach bei der Düsseldorfer Rechtsanwältin Julia Fellmer, spezialisiert auf Medizinrecht:
Manchmal muß
es IGeL sein!
zu weitreichend sein, während die Gesundheitsleistung für den Einzelfall sinnvoll ist.
„Man darf nicht davon sprechen, daß eine bestimmte IGeLLeistung insgesamt sinnlos sei, sondern man muß auf den konkreten Fall des Patienten schauen.“ So zählen z. B. auch bestimmte Impfungen vor Auslandsreisen zu den sogenannten IGeL-Leistungen. Julia Fellmer, Düsseldorfer Anwältin, spezialisiert auf Medizinrecht
MC: Wann sind IGeL-Leistungen sinnvoll? Rechtsanwältin Julia Fellmer: Es wird schnell der Eindruck vermittelt, daß alles, was die Krankenversicherungen nicht zahlen, für den Patienten auch nicht notwendig ist. Tatsächlich geht es aber darum, daß die Krankenversicherung nur die Kosten übernehmen kann, die für einen großen Teil der Versicherungsgemeinschaft sinnvoll sind. Eine allgemeine Kostenübernahme für die gesamte Versicherungsgemeinschaft kann 34 medizin compact
MC: Gibt es verschiedene Arten von IGeL-Leistungen? J.F.: Ja, es gibt zwei große Gruppen der Igel-Leistungen. Zum einen solche, die keine Krankenbehandlung oder Vorsorgemaßnahmen darstellen, wie z. B. Impfungen vor Auslandsreisen oder das Entfernen von Tätowierungen. Die zweite Gruppe umfasst Krankenbehandlungen und Früherkennungsuntersuchungen. Hierunter fällt auch eine große Anzahl von Laboruntersuchungen und innovativen Behandlungsmethoden.
MC: Worauf muß ich bei einem Angebot von IGeL Leistungen achten? J.F.: Lassen Sie sich aufklären über den
Sinn der Behandlung und über die Begründung, warum die Behandlung oder Untersuchung durch die Krankenkasse nicht gezahlt wird. Viele IGel-Leistungen dienen der individuellen Gesundheitsvorsorge und können durchaus sinnvoll sein. Manchmal werden Behandlungen, die lange Zeit von den Krankenkassen nicht übernommen wurden, in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen. So mussten gesetzlich versicherte, schwangere Frauen den Glucosetoleranztest zur frühzeitigen Erkennung einer Schwangerschaftsdiabetes lange Zeit selbst zahlen. Mittlerweile wurde diese schon lange Zeit sinnvolle Untersuchung in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen.
MC: Muß ich für IGeL eine Vereinbarung unterschreiben? J.F.: Ja. Damit der Arzt einen Anspruch auf sein Honorar aus einer IGeL-Leistung hat, müssen Sie vorher einen schriftlichen Vertrag mit dem Arzt schließen. In diesem Vertrag müssen folgende Informationen hervorgehen: die vereinbarte Leistung mit Kennziffer der Gebührenordnung für Ärzte und angewandtem Hebesatz, die voraussichtliche Honorarhöhe sowie die Information, daß die Krankenkasse diese Kosten nicht übernimmt. ¢
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Lassen Sie Ihr Blut sprechen! Kennen Sie Ihre Blutgruppe? Nein? Sollten Sie aber! Denn immer wieder belegen wissenschaftliche Untersuchungen, daß die Blutgruppe einen Einfluss auf Erkrankungen haben kann. Bereits im vorigen Jahr berichteten Forscher der Universität Greifswald, daß Träger der Blutgruppe B gegenüber den Trägern der Blutgruppe Null ein 2,5-fach erhöhtes Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hätten.
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s gibt vier Haupt-Typen von Blut: A, B, AB und Null. In jedem Blut stecken rote und weiße Blutkörper, Nährstoffe und Gase. Auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden sich aber je nach Bluttyp verschiedene Antigene. Das sind Proteine, die eine Reaktion des Immunsystems auslösen können. Weltweit haben sich in verschiedenen Teilen der Welt verschiedene Blutgruppen herausgebildet. So vermutet auch Markus Lerch, Professor für Innere Medizin an der Universität Greifswald, daß Bakterien und Viren einen „Selektionsdruck“ ausübten. Die Blutgruppe Null sei beispielsweise in Afrika besonders häufig. Es zeigte sich, daß Menschen mit diesem Bluttyp bei einer Malariainfektion bessere Überlebenschancen haben. Auf der anderen Seite seien sie jedoch anfälliger für Infektionen von Magen und Darm.
Der gefürchtete Gedächtnisverlust traf besonders häufig Träger der Blutgruppe AB. Demzufolge läge die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung um 80 Prozent höher als bei Trägern der Blutgruppe Null, die besonders selten erkrankten. Auch in der Kardiologie weiß man heute, daß für Träger der Blutgruppen A, B und AB eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, sich eine Gefäßerkrankung zuzuziehen. Sechs Prozent aller Herzerkrankungen sind auf eine ungünstige Blutgruppe zurückzuführen, informiert der Verband Deutscher Kardiologen. Begründet wird dies damit, daß sich im Blut der Gruppen A, B und AB mehr Gerinnungsfaktoren finden. Der Vorteil: Wunden schließen sich schneller. Der Nachteil: das Blut verklumpt leichter, das Risiko von Thrombosen steigt. Fazit: Es ist gut, seine Blutgruppe zu kennen, denn sie kann Hinweise auf gewisse Prozesse im Körper liefern. Über den menschlichen Charakter verrät das Blut allerdings kaum etwas - ein übrigens in Japan weit verbreiteter Glaube. Wer jemals Blut gespendet hat, muß nur in seinem Blutspendepass nachschauen, denn dort steht seine Blutgruppe. Klassische „Blutgruppen“ Medikamente gibt es ebenfalls noch nicht. Aber die Forschung bleibt am Ball. ¢
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Ein weiteres Beispiel: die Verarbeitung von Eiweißen in den verschiedenen Blutgruppen spielt eine wichtige Rolle, wenn es um Gedächtnisverlust im Alter geht. Amerikanische Studien, in denen Ge-
sundheitsdaten von mehr als 30.000 US-Amerikanern ausgewertet wurden, offenbarten:
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Immer der Nase nach! Der plötzliche Verlust unseres Geruchssinns kann ein dramatisches Signal für eine schwerwiegende Erkrankung sein! Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität von Chicago (USA) offenbarten ein verblüffendes und zugleich beklemmendes Studienergebnis: «Die olfaktorische (Lateinisch: olfacere = „riechen“) Wahrnehmung hat einen stärkeren Voraussagewert für Schwererkrankungen und Tod als Diagnosen von Herzfehlern, Krebs oder von Lungenproblemen. Probleme mit dem Geruchssinn bedrohen nicht selbst das Leben, aber sie müssen als Hinweis ernst genommen werden, daß etwas Schwerwiegendes eingetreten ist.»
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ber wie erlangten die amerikanischen Forscher, unter denen sich auch Internisten und Chirurgen befanden, zu diesem Ergebnis? In einem ersten Schritt mussten 3005 Männer und Frauen fünf sehr unterschiedliche Düfte definieren, die aus kugelschreiberähnlichen Stiften ausströmten: Pfefferminz, Fisch, Orange, Rose und Leder.
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Aus dieser Gruppe erkannten knapp 45 Prozent alle fünf Gerüche, und immerhin ein knappes Drittel (29 Prozent) vier Duftrichtungen. 20 Prozent hatten eine beeinträchtigte oder stark geschädigte Riechstörung, weshalb sie nur zwei oder drei Düfte identifizierten. Die übrigen 5 Prozent vermochten aufgrund ihres fast völlig verlorenen Geruchssinns nur einen oder sogar gar keinen Duft zu erkennen. Fünf Jahre später waren 430 Personen aus dieser Testgruppe verstorben. Die Wissenschaftler rechneten viele Faktoren heraus, die statistisch das Todesrisiko beeinflussen: Alter, Geschlecht, sozial-ökonomische Verhältnisse sowie den gesamten Gesundheitsstatus eines jeden Probanden. Hieraus ergab sich folgende Erkenntnis: unter den Toten waren 39 Prozent aus jener Gruppe mit den stärksten Riechfunktionsstörungen, ver-glichen mit 19 Prozent mit teilweisem Riechverlust und 10 Prozent mit gesundem Geruchsempfinden.
Je schlechter alte Menschen Gerüche identifizieren können, desto wahrscheinlicher sterben sie in den nächsten fünf Jahren.
Ein optimaler Geruchssinn benötigt die komplexen Funktionen des Gehirns und des Zentralen Nervensystems sowie die Vitalkräfte des Herz-Kreislauf-Systems. Auch deshalb kann eine zunehmende Anosmie auch ein früher Hinweis auf neurodegenerative Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Parkinson - in der Umgangssprache auch „Schüttelkrankheit“ genannt sein. Man weiß außerdem inzwischen:
Bereits in einem Alter ab Mitte Dreißig nimmt das menschliche Riechvermögen ab. Frauen verfügen insgesamt über einen besseren Geruchssinn als Männer. Je älter wir also werden, umso stärker läßt unser Geruchssinn nach. In einem Alter von über 50 Jahren fehlt beispielsweise bereits bei einem Viertel der Menschen der Geruchssinn, bei den über 75-Jährigen sind es sogar knapp 30 Prozent. Menschen, die jedoch ohne erkennbaren Grund plötzlich kaum mehr etwas riechen können, ist daher anzuraten, schnellst¢ möglich einen Arzt zu konsultieren.
Immuntherapie:
Hoffnung gegen Krebs? Wenn die konventionelle Krebstherapie ohne Erfolg bleibt, kann unter Umständen dem Betroffenen eine Immuntherapie helfen. Onkologen haben die große Hoffnung, daß die zukünftige Bekämpfung von Krebszellen durch ein immuntherapeutisches Medikament möglich wird. Solche Immuntherapien machen es möglich, Krebs gezielter zu bekämpfen, als dies mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung gelingt.
W
ie die „Ärzte Zeitung“ erst kürzlich berichtete, wächst das Potenzial der körpereigenen Immunabwehr im Kampf gegen Krebs umso mehr, je genauer die Komponenten des Immunsystems und deren Zusammenspiel enträtselt werden. Eine einfache immunmodulierende Therapie ist zum Beispiel die Behandlung von Melanom-Patienten mit „Zytokin Interferon“.
Das Kernziel:
Der Tumor wird gezielt attackiert und das körpereigene Immunsystem so moduliert, daß es Krebszellen nicht mehr toleriert, sondern vernichtet. Und die bisherigen Erfolge bei Anwendung dieser Strategie können sich sehen lassen. So wurden in den USA alleine im vergangenen Jahr sieben Präparate zugelassen, die Krebszellen entweder direkt attackieren oder immunmodulierend wirken. In Deutschland sind bislang 12 Antikörper gegen Krebs zugelassen. Markantes Beispiel für eine immuntherapeutische Arznei ist der bereits 2011 in den USA und inzwischen auch in Deutschland zugelassene monoklonale Antikörper „Ipilimumab“, angewendet in der Behandlung eines fortgeschrittenen Melanoms. Damit lassen sich die Tumoren bei den meisten Patienten zumindest verkleinern.
In einer Studie im vergangenen Jahr stellte sich zudem heraus, daß der Antikörper sogar dazu geeignet ist, Rezidive (also ein Wiederauftreten des Tumors) nach einer Operation zu verhindern. Die derzeitige Entwicklung auf diesem Sektor bezeichnet Professor Philipp Beckhove, Leiter der Abteilung Translationale Immunologie am DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum) in Heidelberg, gar als „Immuncheckpoint-Revolution“. Jeder Patient ist anders, wie vor allem jeder Onkologe weiß. Den Krebsforschern ist klar geworden, daß eine noch bessere Strategie im Kampf gegen Krebs die ist, die körpereigenen Lymphozyten gezielt und damit patientenspezifisch gegen die Krebszellen zu lenken. Zumindest bei Experimenten mit Mäusen konnten bereits vorzeigbare Erfolge verzeichnet werden. Die Hoffnung, daß ein solches Verfahren auch beim Menschen erfolgreich zum Einsatz kommt, ist also berechtigerweise groß. ¢
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Wir werden immer älter! Meistens überwiegen in der täglichen Berichterstattung die negativen Nachrichten. Umso erfreulicher ist diese Botschaft, von der auch die „Ärzte Zeitung“ berichtete: In den letzten 25 Jahren ist die Lebenserwartung der Menschen weltweit um sechs Jahre gestiegen.
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aut Weltgesundheitsstatistik 2014 der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird ein im Jahr 2012 geborenes Kind im Durchschnitt sechs Jahre älter als ein Mensch, der 1990 zur Welt kam. Erfolge im Kampf gegen Kin-
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dersterblichkeit sowie das Besiegen einer Reihe von Krankheiten wie Tuberkulose oder Krebs, auch auch die Verbesserung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage sind die Ursachen dieser Entwicklung. Frauen werden nach wie vor älter als Männer: sie leben im internationalen Durchschnitt ca. 4,6 Jahre länger als das andere Geschlecht. Im Weltranking des Älterwerdens befindet sich Deutschland allerdings nicht in den Top Ten. Am ältesten werden die Frauen in Japan mit im Schnitt 87 Jahren sowie die Männer in Island mit 81 Jahren.
Das durchschnittliche Lebensalter beträgt in Deutschland bei den Frauen 83 Jahren, bei den Männern 78 Jahre. Diese Werte entsprechen übrigens exakt der Lebenserwartung in Irland, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Großbritannien, Finnland und Griechenland. Schlusslichter sind afrikanische Staaten wie Sierra Leone (46 Jahre), Lesotho (50), Angola (51), Demokratische Republik Kongo (52), Somalia (53) oder Nigeria (54). ¢ medizin compact 37
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Alternativmedizin ist steuerlich absetzbar Alternative und natürliche Heilmethoden liegen im Trend! Egal, ob Chirotherapie Akupunktur, oder anthroposophische Medizin – die sanften Methoden werden immer häufiger der Schulmedizin vorgezogen oder bevorzugt dann angewandt, wenn die vorwiegend naturwissenschaftlich orientierte Medizin keine Aussicht auf Heilung bringt. Nachweisliche Erfolge der angewandten Praktiken aus der Naturheilkunde sprechen für sich. Dies erkannte nun auch der Bundesfinanzhof an und wertet die Kosten homöopathischer, anthroposophischer oder phytotherapeutischer Behandlungen als außergewöhnliche Belastungen. Voraussetzung ist jedoch die ärztliche Verordnung.
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er VI. Senat des BFH (Bundesfinanzhof) in München entschied: Aufwendungen für eine heileurythmische Behandlung können als außergewöhnliche Belastungen im Sinne des § 33 des Einkommensteuergesetzes berücksichtigt werden. Die medizinische
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Indikation und damit die Zwangsläufigkeit entsprechender Aufwendungen im Krankheitsfall könne durch eine Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers nachgewiesen werden. Der BFH entschied weiterhin: ein bereits vor Beginn der Heilmaßnahme ausgestelltes amtsärztliches Gutachten oder eine vorherige ärztliche Bescheinigung eines Medizinischen Dienstes der Krankenkasse sei nicht erforderlich.
Für den Nachweis der Zwangsläufigkeit von krankheitsbedingten Aufwendungen für Arznei-, Heil- und Hilfsmittel genügt es, wenn der Steuerpflichtige eine Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers vorlegt. Ein solcher qualifizierter Nachweis ist beispielsweise bei krankheitsbedingten Aufwendungen für wissenschaftlich nicht anerkannte Behandlungsmethoden, wie z.B. Frisch- und Trockenzellenbe-
handlungen, Sauerstoff-, Chelat- und Eigenbluttherapie erforderlich. Nach der Entscheidung des BFH handelt es sich bei den Behandlungsmethoden der in § 2 Abs. 1 Satz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) aufgeführten besonderen Therapierichtungen um wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethoden. Der BFH zählt hierzu ausdrücklich die Homöopathie, Anthroposophie (mit dem Heilmittel „Heileurythmie“) und Phytotherapie. Dies folge schon aus dem Umstand, daß Behandlungsmethoden, Arznei- und Heilmittel der besonderen Therapierichtungen vom Leistungsrahmen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht ausgeschlossen seien. Es genüge damit, wenn lediglich eine Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers vorgelegt werde. ¢
Quelle: Urteil des Bundesfinanzhofs, Az.: VI ZR 27/13
Fotos: Gina Sanders, pixarno, fotolia.com;
Nicht mit Blaulicht ins Bett … Kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor? Nach einem langen Arbeitstag und stundenlangem Sitzen vor Ihrem Computer sind Sie eigentlich bis zum Umfallen müde sobald Sie jedoch im Bett liegen, ist an Nachtruhe nicht mehr zu denken. Obwohl völlig erschöpft, können Sie kein Auge zumachen, wälzen sich im Bett hin und her und sehnen den erlösenden Schlaf vergeblich sehnsüchtig herbei. Britische Schlafforscher haben nun die Kernursache entdeckt: Elektronikspielzeug kann ein Grund dafür sein, daß der Schlafmangel in der Bevölkerung generell zunimmt.
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chlafstörungen und Einschlafschwierigkeiten machen nicht vor Landesgrenzen halt. So darf die Erkenntnis der Schlafexperten um Pro-
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fessor Richard Wiseman der „University of Hertfordshire“ aus England durchaus auf unsere Breitengrade übertragen werden:
Prof. Wiseman betrachtet den Gebrauch solcher Geräte insgesamt daher als kritisch.
Mehr als die Hälfte aller Briten (28 Mio.) schläft weniger als eigentlich nötig wäre. „Diese Entwicklung ist äußerst beunruhigend. Denn weniger als sieben Stunden Schlaf geht mit einer ganzen Reihe von Gesundheitsproblemen einher: angefangen bei einer Gewichtszunahme bis hin zu Herzinfarkten, Diabetes und Krebs“, wird Prof. Wiseman zitiert.
Bildschirme mit einem hohen Blaulichtanteil stören die Melatoninproduktion.
Die Forscher haben auch danach gefragt, ob und wann die Teilnehmer sich mit Computer, Smartphones und Tablets beschäftigen. Das Ergebnis: 78 Prozent der Befragten gaben an, solche Geräte noch kurz vor dem Schlafengehen zu benutzen, in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen waren es sogar 91 Prozent.
Melatonin ist ein Hormon, das in einem Teil des Zwischenhirns aus Serotonin produziert wird und den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers steuert. Das Blaulicht von Computergeräten aktiviert das Gehirn. Schnelles Einschlafen wird somit behindert. MEDZIN COMPACT rät: Verzichten Sie spätestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen auf den Gebrauch von Computer, Smartphones, Tablets und anderen Geräten, deren Bildschirme einen hohen Blaulichtanteil haben! ¢ medizin compact 39
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Vergesslichkeit - Vorbote eines Schlaganfalls? Bermerken Sie an sich eine beängstigend zunehmende Vergesslichkeit? Dann kann sich ein Blick auf Ihre Gefäße lohnen. Einer niederländischen Studie zufolge könnte das Schlaganfallrisiko erhöht sein.
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aß kognitive Störungen mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einhergehen können, ist seit einiger Zeit bekannt. In der Studie „Stroke 2014“ des Erasmus University Medical Centers in Rotterdam wurde nun nach entsprechenden Zusammenhängen gesucht. Knapp 10.000 Probanden waren von 1990 bis 1993 und 2000 bis 2001 zu subjektiv wahrgenommenen Gedächtnisproblemen befragt wor-
den und hatten sich zudem einem MMST (Mini-Mental-Status-Test) unterzogen. Alle Schlaganfälle bis zum Jahr 2012 wurden in die Analyse einbezogen. BMI, Blutdruck und Diabetes wurden ebenfalls berücksichtigt.
Bei Teilnehmern mit subjektiv empfundenen Gedächtnisstörungen offenbarte sich ein um 20 Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko. Dabei zeigte sich eine Abhängigkeit vom Bildungsniveau: je niedriger der Bildungsstand, umso weniger wurden Gedächtnisstörungen wahrgenommen. Kein Zusammenhang ließ sich allerdings zwischen Schlaganfallrisiko und auffälligem MMST
erkennen. Die niederländischen Forscher gehen davon aus, daß vor allem Menschen mit höherem Bildungsniveau gewisse Defizite so gut kompensieren können, daß sie bei üblichen kognitiven Tests zunächst nicht auffallen. Gefäßveränderungen könnten sich so noch eine ganze Weile unbemerkt fortsetzen. Andererseits nimmt diese Personengruppe eine Abnahme ihrer kognitiven Fähigkeiten möglicherweise früher wahr als weniger gebildete Menschen. Dies wiederum könne man nutzen, um insbesondere bei diesen Patienten mikrovaskuläre Veränderungen im Gehirn durch subjektiv berichtete Gedächtnisstörungen besser und früher zu erkennen als im MMST. ¢
Brokkolisprossen - gut für den Mann! Männer leben ungesünder als Frauen. Wesentlich mehr Männer als Frauen leiden daher unter kardiovaskulären und onkologischen Erkrankungen. Darm- und Prostatakrebs gelten zudem mit als häufigste Krebs-Todesursache bei Männern.
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ekannt ist, dass Asiaten deutlich weniger an bestimmten Krebsarten, wie zum Beispiel Prostatakrebs leiden, da ihre Ernährungsweise von jener der westlichen Bevölkerung abweicht. Laut einer aktuellen asiatischen Studie gelten z. B. Brokkolisprossen als gute Quelle natürlicher Antioxidanzien, zu denen vor allem Isothiocyanate wie Sulforaphan gehö-
ren. Denn Brokkolisprossen enthalten bis zu hundertmal mehr Sulforaphan als ein reifer Brokkoli. Eine weitere, die männliche Gesundheit förderne Frucht sind Granatäpfel. Den darin enthaltenen Polyphenolen werden potenzielle antioxidative, antiinflammatorische und antikarzinogene Effekte zugeschrieben. Ebenfalls als wissenschaftlich gesichert gilt, daß sich Psyche und Umwelteinflüsse wie Schadstoffe, Medikamente, Hygiene und ganz besonders die Ernährung auf die Gesundheit auswirken. Der persönliche Lebensstil spielt nachgewiesenermaßen eine große Rolle. Neben einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen
Luft und einem guten Stressmanagement können daher Nahrungsergänzungsmittel einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit des Mannes leisten. Fragen Sie Ihren Apotheker nach Präparaten, die Extrakte aus grünem Tee, Granatapfel, Pfefferminze, Brennesselwurzeln, Soja-Isoflavone und Brokkolisprossen enthalten! ¢
Verlag: Medizin Compact UGh & Co.KG Römerstr. 56, 63128 Dietzenbach Redaktion Hamburg: Postfach 65 81 50, 22374 Hamburg Geschäftsführer: Reinhard Schmitt Herausgeber: Steffen Freitag Chefredaktion: Petra Gessinger Autoren: Dr. Doris Wolf, Bettina Meinnert, Ute Fischer-Naumann Veronika Wiggert, Andreas Brenneke, Satz & Layout: GPoint Marketing, Hamburg Simone Leithner, Nova Medien GmbH Internet-Service: Medizin Compact
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Druck: Die Rotationsdrucker, Esslingen Auflage: Druckauflage 106.000 Ex., Quartal I/2015 Erscheinungsweise: 4x jährlich Anzeigenmarketing + Abo-Service: B&R MedienService GmbH, Siegburg Birgit Jülich, Tel. 02241 / 1774-13 E-Mail: birgit.juelich@brmedien.de Vertrieb: BPV Medien Vertrieb GmbH & Co.KG Römerstr. 90, 79618 Rheinfelden Tel. 07623 / 964-266 Fax 07623 / 964-259 E-Mail: vertriebsservice@bpv-medien.de www.bpv-medien.com
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oder des Verlages nicht unbedingt übereinstimmt. Bei den redaktionellen Inhalten handelt es sich um eine unabhängige Patienteninformation der Medizin Compact UGh & Co.KG, die ohne Mitwirken von Sponsoren erarbeitet wurde. Ziel dieser Informationsdienstleistung ist es, der Leserschaft bedarfsorientierte und qualitativ hochwertige Inhalte zu präsentieren, welche ohne die Notwendigkeit medizinischen Fachwissens verständlich sind. Es wird keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. In allen Belangen kann und sollte der behandelnde Arzt konsultiert werden. Diese Patienteninformation kann keine ärztliche Beratung, Diagnostik oder Therapie ersetzen. Alle in der Medizin Compact enthaltenen Angaben wurden sorgfältig recherchiert. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können weder Medizin Compact noch die Lieferanten die Haftung übernehmen. Für Internetseiten Dritter, auf die Medizin Compact durch Link verweist, tragen die jeweiligen Anbieter die Verantwortung. Medizin Compact ist für den Inhalt solcher Seiten Dritter nicht verantwortlich.
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