Heft 03/2013
www.medizincompact.de
Ihr Ratgeber für Gesundheit & Wohlbefinden
Heiner Lauterbach: „Es ist nie zu spät, sein Leben zu verändern!“ Vorsorge
Titelthema
FAMILIE
Diagnose Skoliose? So gehen Sie trotzdem aufrecht durchs Leben!
Süchte: Wenn Abhängigkeit unsere Träume zerstört
Später Kinderwunsch: Im Endspurt zum Elternglück
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, wann wird aus Leidenschaft eine Abhängigkeit? Eine Antwort, die auf den ersten Blick nicht leicht zu beantworten ist, denn die Grenzen sind meist fließend. Sucht ist zudem kein Randproblem, sondern betrifft viele Menschen in Deutschland. Mit dem Begriff „Sucht“ sind nicht nur Abhängigkeitserkrankungen gemeint, sondern die Gesamtheit von riskanten, missbräuchlichen und abhängigen Verhaltensweisen in Bezug auf Suchtmittel. Wir haben in unserem TITELTHEMA diese Problematik vielschichtig beleuchtet.
Foto: CandyBox Images, fotolia.com; Titelbild: Olivier Favre
Das Sprichwort „Da stehen einem ja die Haare zu Berge“ hat im wahrsten Sinne des Wortes seine natürliche Berechtigung. Dass auch unsere Haare ein Spiegel des persönlichen Wohlbefindens sein können, ist tatsächlich wissenschaftlich bewiesen. Neben anderen medizinischen Faktoren sagt uns der Zustand unserer Haare viel über unsere Gesundheit und den Stand unseres Wohlbefindens. Wild abstehende Haare am Morgen, die sich partout nicht zähmen lassen wollen, sind dafür ein schönes Beispiel. Dass man bei Haarausfall und einer beginnenden Glatze heute viel tun kann, um dieses Problem zu behandeln, darüber lesen Sie mehr unter MEDIZIN SPEZIAL (s. Seite 20 - 27). In einer Gesellschaft, in der Selbstverwirklichung und finanzieller Wohlstand vielen Menschen sehr wichtig sind, wird sehr oft der Kinderwunsch von Paaren und Singles nach hinten geschoben. Die Zahl derer, die sich erst jenseits der Mitte Dreißig mit dem Thema Kind- und Familienplanung beschäftigen, steigt seit Jahren. Doch biologisch gesehen wird es mit zunehmendem Alter immer schwerer, ein Kind in die Welt zu setzen. Die heutigen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin eröffnen hier eine ganze Reihe von medizinischen Ansätzen, wie sich der späte Kinderwunsch sehr oft doch noch erfüllen lässt. In der Rubrik FAMILIE (s. Seite 36 - 41) lesen Sie dazu mehr, und insbesondere, wo Sie sich fachkundigen Rat holen können.
Renommierte und erfahrene Ärzte begleiten unsere Redaktion von Anfang an und versorgen diese immer wieder mit wertvollen Informationen und Themen zu neuen medizinischen Verfahren und modernen Behandlungsmethoden. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei unserem ärztlichen Fachbeirat für sein großes Engagement und die Unterstützung bedanken. Wenn Sie Fragen an unsere Beiräte haben, können Sie uns selbstverständlich gerne eine E-Mail unter redaktion@medizincompact.de schreiben. Wir freuen uns darauf, Ihre Fragen und Anregungen an unseren Beirat weiterzuleiten. In regelmäßigen Gesprächen nehmen wir Ihre Meinung und Anregungen zum Anlass, weiter an der Entwicklung und Verbesserung von medizin compact zu arbeiten. Und denken Sie bitte auch immer daran, nicht erst zum Arzt zu gehen, wenn Beschwerden oder Schmerzen auftreten. Eine regelmäßige Vorsorge und sogenannte Check-Ups tragen dazu bei, dass durch Prävention Ihre Gesundheit erhalten werden kann. In diesen Sinne grüßt Sie Ihr Herausgeber und wünscht viel Spaß beim Lesen
Nachdem medizin compact jetzt seit gut einem halben Jahr in den Wartezimmern von Fachärzten und Kliniken liegt, möchten wir Ihnen heute unseren ärztlichen Fachbeirat vorstellen, der uns kompetent und engagiert bei allen medizinischen Fragen berät und unterstützt.
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Inhalt Titelthema Interview mit Viktoria & Heiner Lauterbach: „Mit Liebe und einem starken Willen lässt sich jede Sucht besiegen!“..............................................6 Wenn Abhängigkeiten unsere Träume zerstören...............10 Alkohol: Unterschätzt, verharmlost und ... außergewöhnlich schädlich!..................................................11 Alkopops – süffig in den frühen Suff.....................................12 Vorbeugen ist alles! So schützen Sie Ihr Kind vor Alkohol...13 Nikotin: Das Leben ist zu kurz, um es sich selbst zu vergiften!.........14 Die letzte Zigarette... und dann?!?.......................................15 Exit Nikotin – 8 Therapievorschläge für ein rauchfreies Leben .................16
Heiner Lauterbach:
„Es ist nie zu spät, sein Leben zu verä
Schluss mit Selbst-Sabotage Leben Sie aktiv, selbstbestimmt und glücklich.....................19
Medizin Spezial Haare - Spiegel unserer Seele.............................................20 Modernste High-Tech-Chirurgie macht Geheimratsecken und Glatzen den Garaus! . .....................22 Hauptsache Haare.................................................................24 Gesunde Kopfhaut = gesundes Haar....................................26
Haare -
Spiegel unserer Seele
Praxis spezial Praxis
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Diagnose Skoliose? So gehen Sie trotzdem aufrecht durchs Leben!...................28
VORSORGE Steinreich? Nein, danke! So beugen Sie Nierensteinen vor...........................................30 Zitronen - der natürliche Feind des Nierensteins! ............31
Steinreich? Nein, danke! So beugen Sie Nierensteinen vor 4 medizin compact MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 4
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Im zum
Körper & Geist compact Sport & Fitness 12 coole Frische-Kicks bei Sommerhitze ...........................32
Psychologie Wenn das Schönheitsideal zur Obsession wird . ...............34
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n zu verändern!“
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familie compact FAMILIE Im Endspurt zum Elternglück..............................................36 Behandlungsmöglichkeiten..................................................39 Die künstliche Befruchtung - wer trägt die Kosten?...........41
ENTERTAINMENT Sprechstunde auf der Bühne: Dr. Ludger Stratmann - „Lachen ist die beste Medizin!“......42
Wissen Compact
Diagnose Skoliose? So gehen Sie trotzdem aufrecht durchs Leben
Fachliche Kompetenz zum Wohle Ihrer Gesundheit!
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Der ärztliche Beirat von MEDIZIN COMPACT........................44 Manipulation bei Organspende wird zur Straftat................47 Gleicher Wert für alle neuer Wert bei Hypertonie.....................................................47 Rechtsanspruch auf Identität...............................................47 Einladung zum 2. Deutschen Patientenkongress der Stiftung Deutsche Depressionshilfe..............................48 Schlankmacher weißer Tee .................................................48 Buch- und DVD-Tipps............................................................49 Besuchen Sie uns auch im Internet.....................................50 Impressum.............................................................................50
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MEDIZIN COMPACT Abo........................................................51
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Viktoria & Heiner Lauterbach: „Mit Liebe und einem starken Willen lässt sich jede Sucht besiegen!“ Es war einmal ein smarter Ritter... der hatte einfach keine Lust auf ein Leben in Sittsamkeit und Tugend. Stattdessen stürzte er sich wild und hemmungslos in jedes Abenteuer. Stets umgeben von willigen Gespielinnen ließ er sich von allen nur denkbaren Süchten berauschen. Doch dann kam eines Tages das, was kommen musste: das muntere Treiben und die Gier des Lebemanns nach grenzenlosem Spaß forderten ihren Tribut: der Ritter erkrankte schwer, seine Endlichkeit wurde ihm bewusst. Just in diesem Moment betrat eine überaus liebreizende Elfe die Bühne seines Lebens - und wie sich schnell herausstellte - eine echte Zauberfee! Der abenteuerlustige Ritter verliebte sich unsterblich in sie. Und welch‘ Glück: die Zauberfee schenkte ihm ebenfalls ihr Herz. Schnell schlossen die beiden den Bund fürs Leben, der ehemalige Abenteurer wurde zum treusorgenden Ehemann und Familienvater, und die beiden beschenkten sich jeden Tag mit ihrer Liebe. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann... 6 medizin compact MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 6
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Fotos entnommen aus „Man lebt nur zweimal“ Heiner Lauterbach, Bastei Lübbe GmbH & Co. KG., Copyright © Viktoria Lauterbach
Titelthema
Ein typisches Märchen?!? Nicht für einen der großen Schauspieler Deutschlands. Denn die ersten 50 Jahre seines Lebens verliefen so wie in der oben erzählten Geschichte! Inzwischen jedoch ist der im Frühjahr diesen Jahres 60 Jahre jung gewordene Künstler fitter als mit Vierzig. Statt Hochprozentiges stemmt er heute Hanteln, seine Jagd beschränkt sich heute auf einen kleinen Golfball auf einer Strecke von 18 Bahnen, und Momente des Glücksrausches beschert ihm die gemeinsame Zeit mit Ehefrau und Kindern. Das People-Magazin BUNTE kürte ihn zusammen mit der „Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.“ gar zum „Gesundheitsmann des Jahres“. MEDIZIN COMPACT-Chefredakteurin Petra Gessinger unterhielt sich mit Heiner Lauterbach und seiner Glücksfee - pardon - Ehefrau Viktoria nicht nur über sein Buch „Man lebt nur zweimal“, sondern auch über Erfolg, Glück und Fotos entnommen aus „Man lebt nur zweimal“ Heiner Lauterbach, Bastei Lübbe GmbH & Co. KG., Copyright © Viktoria Lauterbach
die grenzenlose Kraft der Liebe.
MC: Herr Lauterbach, dass ein exzessiver Lebensstil irgendwann zum körperlichen Totalschaden führen kann, haben Sie selbst hautnah erfühlt. Was war für Sie persönlich der ausschlaggebende Grund bzw. Anreiz, nach Jahrzehnten des oft zitierten „Lotterlebens“ eine komplette Vollbremsung hinzulegen? Heiner: Konkret die Reaktion meiner Ärzte nach den Untersuchungen. Meine Blutwerte, mein persönliches Empfinden, wenn ich morgens aufgewacht bin ... mein desolater Zustand ... und nicht zuletzt das Kennenlernen meiner Frau Viktoria.
MC: Frau Lauterbach, als Sie im Jahr 2000 Ihren heutigen Ehemann in seiner damaligen Lebensphase trafen, führte dieser ein Leben, das sich, einmal vorsichtig ausgedrückt, deutlich von Ihren eigenen Vorstellungen abhob. Was ließ Sie darauf vertrauen, dass dieser Abenteurer und leidenschaftliche Grenzgänger dennoch der „Mann ihres Lebens“ werden könnte? www.medizincompact.de
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MC: Herr Lauterbach, Kontraste zeichnen Ihr Leben: früher ließen Sie sich, wenn Sie irgendwo auf einer Sonnenliege lagen und einen Long Drink bestellt haben, immer einen langen Strohhalm ins Glas stecken, um beim Trinken ja nicht aus Versehen einen Sit-up machen zu müssen... Was tun Sie heute alles für Ihre körperliche Fitness und wie oft? Heiner:
» Ich ernähre mich sehr gesund, mache fünfmal in der Woche Sport... « ... und trinke täglich meinen grünen Smoothie.
MC: Frau Lauterbach, und was tun Sie, um fit und schlank zu bleiben?
Viktoria:
» Heiner ist die Liebe meines Lebens. Das allein hat mir sehr viel Kraft und Hoffnung gegeben. « Allerdings musste ich bei Heiner viel Geduld zeigen. Viele Gespräche und die Perspektive auf ein schönes gemeinsames Leben mit Kindern haben es ihm leichter gemacht, von allem wegzukommen.
Viktoria: Ich muss auch immer einen grünen Smoothie mittrinken... Aber am liebsten mache ich natürlich Sport mit Heiner! (...ergänzt mit einem schelmischen Blitzen in ihren Augen:) Und wenn er nicht da ist, nehme ich seine Fitness DVD „Kerngesund“ und mache dann mit ihm gemeinsam Sport. ➜
MC: Nikotin, Alkohol, Drogen... Von welcher Abhängigkeit fiel es Ihnen im Rückblick am schwersten loszulassen? Heiner: Das lässt sich schwer beantworten. Aber das Rauchen ist mir besonders schwer gefallen.
MC: Mit welchen Tricks oder Methoden und in welcher Reihenfolge haben Sie sich von Nikotin, Alkohol und sonstigen Rauschmitteln befreit? Heiner: Erst Rauschmittel, dann Alkohol und zuletzt das Rauchen. Das kann man alles in meiner Biografie „Man lebt nur zweimal“ genauer nachlesen.
Heiner Lauterbach - stolzer Vater von drei Kindern: Maya, Oscar, Vito (von li. nach re.) medizin compact 7 19.07.13 14:05
Titelthema
MC: In Ihrem aktuellen Buch erzählen Sie sehr unterhaltsam über Ihre Arbeit als Schauspieler und loben auch die Qualität des Caterings am Set. Was kommt im Hause Lauterbachs besonders häufig auf den Tisch? Heiner: Mein Lieblingsgericht ist „Pellkartoffeln mit Quark“ (...und Viktoria ergänzt:) Unsere Kinder essen auch fast alles, was wir essen. Sie lieben vor allem Heiners Rühreier mit Ingwer und viel Knoblauch.
MC: Auf den letzten Seiten Ihres Buches ziehen Sie ein kurzes Resümee über Ihren eigenen Erfolg. Sie schreiben, Sie hätten nie verbittert gekämpft, sich allerhöchstens angestrengt, um ein erfolgreicher Schauspieler zu werden. Sie titulieren sich sogar selbst als „ziemlich großen Faulpelz“, der auf Spaß und soziale Anerkennung ausgerichtet ist. Was können Sie den jungen Menschen von heute mit Blick auf deren Lebensweise, auch im Hinblick auf deren Berufswahl, mit auf den Weg geben?
Heiner:
» Ein starker Wille ist heute wie früher unerlässlich, um seine Ziele zu erreichen. « Nur so kannst Du im Leben was erreichen und vor allem Erfolg haben.
MC: Deutscher Filmpreis, Bambi, Bayerischer Filmpreis, Darstellerpreis der Deutschen Akademie der Künste, Bayerischer Fernsehpreis ... Was ist Ihr Motor bzw. Ihre persönliche Definition für „Erfolg“? Heiner: Erfolg muss jeder für sich selber definieren. Ich würde mein Leben als erfolgreich bezeichnen, wenn ich glücklich bin.
strahlt am 26.03.13 in der ARD) hat nicht nur das bewegende Thema „Kindesmißbrauch“ direkt in unsere Wohnzimmer getragen, sondern auch erneut große Diskussionen ausgelöst. Selbst Vater von drei Kindern war dies sicherlich eine besonders große schauspielerische Herausforderung. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt? Heiner: Dass man das Thema öffentlich machen muss.
MC: Wie versuchen Sie und Viktoria Ihre Kinder vor dem Zugriff Fremder zu schützen? Heiner: Einen definitiven Schutz wird es niemals geben. Man kann nur versuchen, in vielen Gesprächen seine Kinder aufzuklären.
Mein persönliches Glück ist meine Familie!
MC: Welchen Rat haben Sie für all diejenigen Menschen, die unglücklich in (oftmals selbst auferlegten) Zwängen und Süchten gefangen sind und verzweifelt nach einem Ausweg suchen?
MC: Ihr letzter TV-Film „Einfach die Wahrheit“ (Anm. der Red.: ausge-
Heiner: Es ist nie zu spät, sich und sein ¢ Leben zu verändern!
» Glück muss nicht unbedingt mit wirtschaftlichem Erfolg zusammenhängen. «
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Fotos entnommen aus „Man lebt nur zweimal“ Heiner Lauterbach, Bastei Lübbe GmbH & Co. KG., Copyright © Viktoria Lauterbach
Familie Lauterbach in Paris, die Stadt der Liebe - wohl wahr!
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Teufelskreislauf der Sucht Kontrollverlust Beispiel Essen: Die Mengen werden immer größer, die Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten immer geringer, das Essverhalten immer wahlloser. Hintergrund: Nahrungszunahme beruhigt und vermittelt positive Gefühle wie beispielsweise Geborgenheit.
Symptome des Entzugs Beispiel Alkohol: Bleibt der übermäßige Alkohlgenuss aus, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen wie übermäßiges Schwitzen, Zittern, Krampfanfälle, Wahrnehmungsstörungen oder gar Delirium.
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Völlig unabhängig vom Suchtmittel: Es wird eine kontinuierliche Dosiserhöhung erforderlich, um die gleiche Wirkung herbeizuführen, also ein Mehr an Alkohol, Zigaretten, Nahrung, Sex.
Extra-Nahrung für die Leber:
Cholin trägt zur Erhaltung einer normalen Leberfunktion bei
Extra-Nahrung für die Psyche:
Folat trägt zur normalen psychischen Funktion bei Ein ebenfalls mit der Abhängigkeit einhergehendes, weiteres Symptom ist die zunehmende Interesselosigkeit am alltäglichen Geschehen. Die ausschließliche Fixierung auf das Suchtmittel engt die persönliche Wahrnehmung enorm ein. Andere Lebensbereiche werden komplett ausgeblendet, soziale Anforderungen nicht mehr erfüllt. Die eigene Abhängigkeit wird nicht als solche wahrgenommen. Das Suchtmittel wird zudem in vollem Bewußtsein über die negativen körperlichen und psychischen Konsequenzen konsumiert.
Heiner Lauterbach: „Man lebt nur zweimal“ Gebundene Ausgabe: 320 Seiten Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) ISBN-10: 3785724713 ISBN-13: 978-3785724712 www.medizincompact.de
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Extra-Nahrung für das Immunsystem: Vitamin B6 trägt zur einer normalen Funktion des Immunsystems bei
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Fotos entnommen aus „Man lebt nur zweimal“ Heiner Lauterbach, Bastei Lübbe GmbH & Co. KG., Copyright © Viktoria Lauterbach
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Titelthema
Wenn Abhängigkeiten
unsere Träume zerstören Wann wird aus einer persönlichen Leidenschaft eine gefährliche Sucht? Wie schmal ist der Grat zwischen Lieblingsbeschäftigung und medizinisch-psychologischem Krankheitsbild, zwischen genussvollem Konsum und selbstzerstörerischem Missbrauch?
E
in Blick auf die Liste der fünf populärsten Süchte (sh. Grafik), denen in Deutschland nachgegangen wird, beweist: Die Sucht hat viele Gesichter.
Nicht die Tätigkeit an sich ist das Gefährliche, sondern Ausmaß, Regelmäßigkeit und Intensität des Tuns. Aber - ab wann spricht man von einer Sucht? Pflegt nicht fast jeder von uns sein kleines Laster? Sei es das abendliche Gläschen Rotwein, das Stück Schokolade oder die Genuss-Zigarette nach dem Essen... Wird
diese kleine „Schwäche“ allerdings zum zwanghaften Drang, kann es gefährlich werden. Speziell beim Alkoholkonsum sind die Grenzen fließend: Ein einziges Feierabend-Bierchen ist harmlos - werden daraus drei oder mehr Gläser täglich, wird ein solcher Konsum gesundheitsschädlich. Mediziner sprechen von mindestens drei Kern-Merkmalen, die auf ein besorgniserregendes Suchtverhalten hinweisen (s. INFO-Kästchen S. 9). Und wie entsteht Sucht?
Sehr vereinfacht erklärt steckt hinter jedem Suchtverhalten eine Fehlsteuerung des Belohnungssystems in unserem Gehirn. Positive Erlebnisse, sei es ein Lob vom Chef, ein besonders gutes Essen, Spaß beim Einkaufen oder „nur“ das Lächeln eines uns persönlich wichtigen Menschen lassen in unserem Gehirn sogenannte Glückshormone, u. a. Dopamin ausschütten. In diesem Moment sind wir glücklich
und voller Euphorie. Eigentlich hat die Natur das menschliche Belohnungssystem in unserem Gehirn als geniale Überlebensstrategie geschaffen. Denn es fördert ein Verhalten, das uns gut tut. Wir essen beispielsweise nicht nur aus Hunger, sondern weil es uns schmeckt. Wir haben Sex nicht nur aus Fortpflanzungsgründen, sondern weil er Spaß macht und zudem gesund für unsere Psyche ist. Der Weg in eine Sucht kann allerdings recht kurz werden: nämlich dann, wenn sich der Glückshormonspiegel kontinuierlich erhöht. Die Folge: Das hormonelle Gleichgewicht im Gehirn gerät aus den Fugen. Parallel dazu sinkt die körpereigene Hormonproduktion, was die Stimmung weiterhin reduziert. Das Verlangen nach dem das Glücksgefühl bescherenden Mittel wird immer stärker. Unser Gehirn fordert also stetig „Nachschub“. Willkommen in der Abhängigkeit! Fazit:
Theoretisch kann jeder Mensch abhängig werden!
Glücksspiel
200.000
Canabis
220.000
Alkohol
1,3 Mio. 1,45 Mio.
Medikamente
14,7 Mio.
Nikotin 0 0
Betroffene
16 Mio. 16000000
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Foto: Sergey Nivens, lassedesignen, fotolia.com
„Hitliste“ der Süchte in Deutschland
Alkohol:
Unterschätzt, verharmlost und ... außergewöhnlich schädlich! 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig! An den Folgen ihres übermäßigen Alkoholkonsums sterben pro Jahr 74.000 Menschen. Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Alkohol belaufen sich auf 26,7 Milliarden Euro, davon belasten fast 25 Prozent als direkte Kosten unser Gesundheitssystem.
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Der Drogenbericht 2013 der Bundesregierung beweist erneut: Alkohol zählt zu den gefährlichsten Gesundheitsrisiken in Deutschland. Aber auch eine gute Nachricht hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu vermelden: Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren konsumieren deutlich weniger Alkohol.
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ie Deutschen trinken gerne und viel. Mit 9,6 Litern Reinalkohol pro Kopf ist der Alkoholkonsum im Jahr 2011 in Deutschland im internationalen Vergleich besonders hoch: Jeder Deutsche konsumiert durchschnittlich aufgerundet 140 Liter alkoholische Getränke wie Bier, Wein oder Spirituosen pro Jahr. Das entspricht für jeden ca. 325 Flaschen Bier, 27 Fla-
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schen Wein, 5,5 Flaschen Schaumwein und über 7 Flaschen Spirituosen. Die Menge entspricht dem Inhalt einer haushaltsüblichen Badewanne - randvoll gefüllt. Dabei gilt bereits ein regelmäßiger täglicher Konsum von mehr als 12 Gramm Alkohol bei Frauen und mehr als 24 Gramm Alkohol bei Männern als Gesundheitsrisiko. Doch es sind nicht alleine die Vieltrinker, die ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Die wenigsten wissen: Man muss nicht erst süchtig werden, um alkoholbedingt zu erkranken. Schon Alkohlmengen, die von den meisten als gering betrachtet werden, können - regelmäßig konsumiert - die Organe schädigen, das Krebsrisiko steigern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Grundsätzlich schädigt Alkohol jede Körperzelle, weil er den Zellen Wasser entzieht. Alkohol ist nichts anderes als ein Zellgift, und somit auch Gift - nicht nur für unsere Leber, sondern auch für unser Gehirn.
den Hirnzellen haben. Die Aufgaben der abgestorbenen Zellen werden von sogenannten „Reservezellen“ übernommen. Der Vorrat an Reservezellen wird durch Alkoholtrinken allerdings systematisch verringert. Psychische Störungen sowie dementielle Ausfallerscheinungen sind so die häufige Folge von jahrelangem, starkem Alkoholkonsum.
Wer sehr viel trinkt - lebt kürzer! „Es ist erschreckend, wie extrem Alkohol die Lebenszeit verkürzt“, bestätigt auch der Epidemiologe Ulrich John und verweist auf das Ergebnisse seiner Studie, die er im Herbst 2012 mit einer Forschergruppe von der Universität Greifswald ausgewertet hat. Fazit: Wer alkoholabhängig ist, lebt im Durchschnitt etwa 20 Jahre kürzer. Welche Konsequenzen diese Trinkfreudigkeit für unsere medizinische Versorgung hat, verrät das Statistische Bundesamt:
Bei jedem Rausch sterben Gehirnzellen ab.
Jede zweite Einzeldiagnose im Krankenhaus beruht auf einer psychischen oder verhaltensbezogenen Störung durch Alkohol.
Bei ständigem Alkoholkonsum kommt es zu einer allmählichen Schrumpfung des Gehirns (Atrophie). Dies bleibt zunächst lange Zeit ohne Einfluß auf die geistige Leistungsfähigkeit, da wir ca. 100 Milliar-
Die registrierten Behandlungsfälle sind übrigens auch bei Kindern und Jugendlichen so hoch wie nie zuvor: 26.349 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 10 und 20 Jahren mussten ➜ medizin compact 11 19.07.13 14:05
Titelthema aufgrund eines akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden. Dies beweist:
Im Jahr 2000 waren es lediglich 9.514 vollstationäre Krankenhauspatienten und -patientinnen im selben Alter. Seit dem Jahr 2008 (25.709 Patienten zwischen 10 und 20 Jahren) stagniert die Zahl allerdings. Ein grundsätzliches Umdenken zum Thema Alkoholkonsum ist dringend erforderlich. Dies offenbart auch die Einstellung gegenüber Alkohol, welche von der BZgA ebenfalls abgefragt wurde:
Viele Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren glauben, dass Alkohol im Zusammensein mit anderen für gute Stimmung sorgt und die soziale Kontakaufnahme erleichtert. Dass der Alkoholkonsum nichtsdestotrotz bei Jugendlichen grundsätzlich rückläufig ist, bestärkt auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans in ihrem Konzept: „Die Rückgänge der letzten Jahre beim Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum bei den Jugendlichen zeigen, dass wir mit unserer Drogen- und Suchtpolitik den richtigen Weg eingeschlagen haben. Wir verfügen in Deutschland über gute Präventionsangebote und ein sehr gutes Suchthilfesystem mit hervorragenden und wirksamen Beratungs- und Behandlungsangeboten. Diese gilt es zu erhalten und auszubauen, damit sich die¢ ser Trend fortsetzt.“
Quelle: - www.bzga.de - Statistisches Bundesamt (2013): Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) 2011 Wiesbaden. - Adams, M.; Effertz, T. (2011): Die volkswirtschaftlichen Kosten des Alkohol- und Nikotinkonsums.
Alkopops –
süffig in den früh Sie sind süß, süffig, peppig - und repräsentieren eine neue Generation von Getränken, die es hochprozentig in sich hat. Die Rede ist von „Alkopops“. Seit Mitte der Neunziger Jahre hat die Alkoholindustrie auch in Deutschland ihren Fokus auf die trendbewußte Jugend gesetzt und ihre Produkte auf diese begehrte Zielgruppe abgestimmt. Limonaden und andere Süßgetränke werden seitdem mit Alkohol gemischt und in bunt-fröhlichem Design dem jugendlichen Konsumenten schmackhaft gemacht. Die Strategie der Alkoholproduzenten scheint aufzugehen: Alkopops sind der Renner und heiß begehrt beim jungen, trendbewußten Zielpublikum. Der Konsum von Alkopops steigt kontinuierlich stark an, während der Konsum anderer alkoholischer Getränke leicht rückläufig ist. Laut Feststellung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind Alkopops bei Jugendlichen zu den beliebtesten alkoholischen Getränken aufgestiegen. Dieser frühe Alkoholgenuss geht allerdings nachweislich mit gesundheitlichen Risiken einher.
W
ährend anfänglich nur spirituosenhaltige Mixgetränke als Alkopops bezeichnet wurden, hat sich dieser Begriff inzwischen zum Sammelbegriff für alle überwiegend süßen Premix-Getränke etabliert, völlig unabhängig davon, ob das Getränk mit Spirituosen, Wein oder Bier abgemischt ist. Die Beliebtheit der Alkopops lässt sich an
der Statistik ablesen. Der Kauf von Alkopops hat sich alleine zwischen 1998 und 2003 versechsfacht. Und der Trend ist ungebrochen ...
Fast die Hälfte aller 14- bis 17-Jährigen konsumiert regelmäßig Alkopops. Diese Zahl erschreckt umso mehr, weil diese Altersgruppe nach dem Jugendschutzgesetz solche spirituosenhaltigen Getränke gar nicht bekommen dürfte. Was aber macht diese neue Generation an Drinks derart verführerisch? Im Alter zwischen 13 und 16 Jahren experimentieren Jugendliche gerne mit Alkohol. Viele machen in dieser Zeit auch ihre ersten Rauscherfahrungen.
Ein hoher Zuckergehalt und künstliche Aromen verdecken den Alkoholgeschmack - die Hemmschwelle für den Alkoholkonsum wird bei Jugendlichen spürbar herabgesetzt. Alkopops sind so süß und süffig, dass sie den wahren Alkoholgehalt schnell vergessen lassen und auch als Durstlöscher zum Einsatz kommen. Da passiert es leicht, zu viel und zu schnell davon zu trinken. Infolge des geringen Körpergewichts steigt der Alkoholgehalt im Blut stärker an. Auch das für den Alkoholabbau verantwortliche Enzym kann vom Körper, der sich in Entwicklung befindet, noch nicht in genügendem Maße produziert werden. Zucker und Kohlensäure führen zu einer rascheren Aufnahme des Alkohols im Blut und damit zu einem schnelleren Betrunkensein. Ursache ist der nicht unbeträchtliche Alkoholgehalt, speziell bei spirituosenhaltigen
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Die Anzahl der Rauschtrinker ist bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland immer noch beängstigend hoch.
ühen Suff Alkopops. Dieser liegt im Durchschnitt zwischen fünf und sechs Prozent. Zum Vergleich:
Eine Flasche Alkopop enthält mehr Hochprozentiges als zwei Gläser Schnaps!
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Da jedoch die körperliche Entwicklung eines Jugendlichen noch nicht abgeschlossen ist, reagiert er sensibler auf Alkohol als Erwachsene. Das Risiko körperlicher Schädigung ist entsprechend größer. Denn je früher und je intensiver konsumiert wird, desto größer ist auch die Gefahr, im Verlauf des Lebens Alkoholprobleme zu entwickeln. Ein Kind, das mit 12 Jahren regelmäßig Alkohol trinkt, hat im Verlauf seines Lebens ein doppelt so hohes Risiko, Alkoholprobleme zu entwickeln, als ein gleichaltriges Kind, das keinen Alkohol trinkt! Gerade das Trinkverhalten Jugendlicher orientiert sich wesentlich an ihren gleichaltrigen Freunden. Dieser Umstand beschleunigte sicherlich auch den fragwürdigen Siegeszug der Alkopops. Wie subtil erfolgreich der Getränkeindustrie vor allem ihre Marketingarbeit gelingt, wird überdeutlich bei der Befragung von Jugendlichen zu ihrem Alkoholkonsum. Mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen gab an, „eigentlich noch keinen Alkohol zu trinken“.
Vorbeugung ist alles! So schützen Sie Ihr Kind vor Alkohol Achten Sie darauf, dass Kinder generell keinen Alkohol trinken. 2 Versuchen Sie darauf hinzuwirken, dass Jugendliche so spät wie möglich mit dem Alkoholkonsum beginnen. Machen Sie Alternativen zum Trinken von alkoholischen Getränken deutlich.
3 Kaufen Sie Ihrem Kind keine alkoholischen Getränke, und damit auch keine Alkopops. 4 Beauftragen Sie Ihr Kind nicht, alkoholische Getränke für Sie zu kaufen. 5 Wenn Jugendliche Alkohol trinken, sollten Eltern und andere Bezugspersonen mit ihnen über ihre Erfahrungen und die Gründe für ihren Alkoholkonsum sprechen. Es hilft, wenn die Jugendlichen sich ernst genommen fühlen und wenn die Erwach- senen bereit sind, sich (kritischen) Fragen über den eigenen Alkoholkonsum zu stellen.
6 Beobachten Sie Ihren eigenen Alkoholkonsum und überlegen Sie, wie Ihr Verhalten von (Ihren) Kindern und Jugendlichen interpretiert werden könnte.
7 Klären Sie Kinder und Jugendliche über die Wirkung von Alkopops auf. Es ist wichtig, sie über den Alkoholgehalt zu informieren und gemeinsam mit ihnen zu überlegen, warum in den Alkopops der Alkoholgeschmack künstlich überdeckt wird.
8 Zeigen Sie ein konsequentes Verhalten. Stellen Sie klare Regeln auf und setzen Sie Grenzen.
9 Verbote allein nutzen selten. Stellen Sie stattdessen Konsumregeln auf. Sie können dann das nächste Gespräch nach einigen Wochen mit der Frage nach den Erfahrungen einleiten.
Klären Sie Verwandte, Freunde und Bekannte über Alkopops auf. Achten Sie in Ihrer Umgebung auf die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen. Sprechen Sie mit den Verkäufer/-innen, bei denen Sie beobachtet haben, dass das Jugendschutzgesetz nicht eingehalten wird. Sie sollten diese Geschäfte auch beim Ordnungsamt, beim Jugendamt und bei der Polizei anzeigen.
Über die Alkopops konsumieren jedoch 75 Prozent aller Jugendlichen Spirituosen und damit hochprozentigen Alkohol!
Wird es zunehmend schwierig, ein Gespräch mit dem Kind zu führen, so ist es wichtig,
Weitere Infos unter: www.dhs.de
Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
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dass Sie sich Unterstützung und Hilfe von außen holen: Ein Arzt Ihres Vertrauens oder Fachleute in Jugend- und Drogenberatungsstellen können Sie beraten und begleiten.
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Titelthema Wer kennt sie nicht, die niedlichen Schilder, auf denen ein kleiner Hund ganz traurig guckt? „Ich muss leider draußen bleiben“ ist dort zu lesen. Natürlich kann das Tier nicht lesen. Herrchen und Frauchen aber schon, und die handeln danach. Da heisst es dann angekettet und geduldig warten, bis die Einkäufe erledigt sind. Manche begehren laut bellend und jaulend gegen ihr Schicksal auf, andere ertragen still ihre Schmach, in der Hoffnung, bald wieder erlöst zu werden. Zugegeben - diese Sorte von Schildern gehören schon fast der Vergangenheit an. Aber dieser Hinweis erhält seit kurzem neue Darsteller: heute sind es Zweibeiner, die die Strassen säumen. Es sind die Raucher, die zu scheinbar Ausgestoßenen unserer Gesellschaft mutieren.
Das Leben ist zu kurz,
um es sich selbst zu vergiften!
Das Wohl der Gemeinschaft geht vor: 25 % der Deutschen rauchen, 75 % werden vor ihnen beschützt. Mitleidige Blicke erntet, wer sich bei
eisigen Temperaturen draussen um den Heizlüfter schart. Oder nicht selten begleitet von spöttischen Kommentaren von nichtrauchenden Kollegen in der Firma wie „Ab in die Räucherkammer!“. „Freiheit und Abenteuer“ versprach einst der Marlboro-Cowboy. Die Käfighaltung in öffentlichen Gebäuden (vom Hersteller auch „Zelle“ oder „Kabine“ genannt) hat wenig damit zu tun. Hier offenbart sich vielmehr, was eine Sucht mit ihrem Wirt in Wirklichkeit anstellt. Aber - ist Rauchen denn tatsächlich ein Genuss? Ein Großteil der befragten Raucher bzw. -innen gibt offen zu, dass er es nicht aus freien Stücken tut.
Viel zu lange galt Rauchen als „schick“ oder als ein Zeichen von Erwachsensein, von Souveränität oder gar Geborgenheit. Auch beruhigen soll der Glimmstengel, soll er doch für ein gewisses Wohlbefinden sorgen.
Nikotin gelangt in Sekundenschnelle über die Schleimhäute in die Blutbahn und so ins Gehirn. Dort stimuliert es das Belohnungszentrum. Es fördert die Ausschüttung des Hormons Adrenalin sowie der Neu-
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an sieht sie vor Hauseingängen zahlreicher Gebäude stehen oder auf Flughäfen in Glaskabinen einkaserniert. Mancherorts bekommen sie sogar eine Heizglocke und an kalten Tagen ein kleines Zelt, in dem sie unter ihresgleichen sind. Seitdem der Nichtraucherschutz im Jahr 2006 deutschlandweit in Kraft getreten ist, weist er Rauchern vielerorts die Tür.
rotransmitter (das sind biochemische Stoffe, welche Reize von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle weitergeben, verstärken oder modulieren) Dopamin und Serotonin. Dopamin wird im Volksmund auch gerne „Glückshormon“ genannt. Und ohne das „Wohlfühlhormon“ Serotonin in unserem Körper wären wir immer schlecht gelaunt, ängstlich oder gar depressiv. Bereits mit den ersten Zügen wird also eine Reihe an biochemischen Prozessen in Gang gesetzt. Die Folge: mit dem kurzzeitigen Wohlgefühl wird unweigerlich der Weg in eine Abhängigkeit beschritten. Desweiteren genießt Rauchen noch immer den zweifelhaften Ruf als Schlankmacher. Kein Wunder:
Tabakrauch beeinträchtigt nicht nur das geschmackliche Empfinden, sondern zerstört auch die Geschmacksknospen im Mundraum. Dass dann auch irgendwann der Appetit oder gar Hunger flöten geht, erstaunt also nicht wirklich. Viele Raucher bezeichnen ihren ständigen Griff zur Zigarette als „dumme Angewohnheit“. Davon wegzukommen scheint allerdings viel schwerer zu sein als so mancher denkt. Spätestens beim wiederholten Versuch, den Griff nach der Zigarettenschachtel zu unterlassen, offenbart sich dem Raucher: Rauchen ist in Wahrheit eine Sucht nach Nikotin.
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Nikotin ist nichts anderes als Droge und starkes Nervengift zugleich. Viele Raucher spüren das und wollen sich wieder befreien. Die Hälfte aller Raucher hat es mindestens einmal schon probiert - das Aufhören. Viele versuchen es immer wieder, leider ohne Erfolg. Denn die Rückfallquote ist enorm hoch. ¢ www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 15
Die letzte Zigarette... und dann?!? Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören! Nikotinkonsum schädigt in hohem Maße fast jedes Organ in unserem Körper. Das Deutsche Krebsforschungszentrum bestätigt:
„Bis zu 140.000 Menschen jährlich sterben alleine in Deutschland an den Folgen des Rauchens“. Raucher haben ein doppelt so hohes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder an einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (auch „COPD“ genannt) zu erkranken. Psyche und Gehirn nehmen ebenfalls Schaden. Mediziner bescheinigen Rauchern ein signifikant höheres Risiko für Depressionen und Demenz.
Rauchen verkürzt das Leben um durchschnittlich 10 Jahre! Damit ist die oft gedankenverlorene Qualmerei einer der größten Risikofaktoren für ernsthafte Krankheiten. Lungenkrebs beispielsweise wird bis zu 90 Prozent durch Rauchen verursacht. Umso positiver ist die Tatsache, dass sich unser Körper selbst nach jahrzehntelangem Zigarettenkonsum überraschend schnell regenerieren kann. Bereits wenige Stunden nach der letzten Zigarette beginnt unser Körper, sich vom Nervengift Nikotin zu befreien. Ein komplexer Entgiftungs- und Regenerationsprozess wird in Gang gesetzt:
Bereits nach 20 Minuten... verbessert sich die gesamte Durchblutung, unsere Körpertemperatur normalisiert sich. Der Blutdruck erreicht einen Wert, der dem Wert sehr nahe kommt, bevor wir zur letzten Zigarette gegriffen haben.
Nach 8 Stunden... sinkt der Kohlenstoffmonoxidspiegel (....) im Blut wieder auf ein normales Niveau.
Nach 24 Stunden... sinkt das Herzinfarkt-Risiko.
Nach 48 Stunden... regenerieren sich Geruchs- und Geschmacksrezeptoren. Gerüche und Düfte werden wieder intensiver wahrgenommen. Auch unser Geschmackssinn verbessert sich langsam.
Nach etwa 2 Wochen... stabilisiert sich unser Blutkreislauf. Die Funktion unserer Lungen verbessert sich um rund 30 Prozent!
Nach 9 Monaten... reduzieren sich Hustenanfälle. Kurzatmigkeit und Abgeschlagenheit nehmen ab. Die Flimmerhärchen der Lunge fangen an, normal zu funktionieren, der Schleimabbau erfolgt. Die Lunge reinigt sich verstärkt, eine Infektionsgefahr sinkt.
Nach 12 Monaten... ist das Risiko einer koronaren Herzerkrankung nur noch halb so hoch wie bei einem Raucher.
Nach 5 Jahren... sinkt unser Schlaganfallrisiko.
Nach 10 Jahren... reduziert sich das Risiko einer Krebserkrankung an Mund, Luft- oder Speiseröhre um die Hälfte.
Nach 15 Jahren... hat das Risiko einer Koronar-Insuffizienz das Niveau eines Nichtrauchers erreicht. medizin compact 15 19.07.13 14:05
Titelthema
Exit Nikotin 8 Therapievorschläge für ein rauchfreies Leben
Wen die Sucht allerdings im Griff hat, den lässt sie so schnell nicht los. Die Rückfallquote ist enorm hoch. Was vielen Willigen fehlt, ist oftmals die für sie persönlich „richtige“ Therapie. Fachleute empfehlen in einem ersten Schritt, den Grad der eigenen
Abhängigkeit zu bestimmen. Der sog. „Fagerström“-Test besteht aus sechs Fragen. Die Antworten geben Auskunft über den Grad der Nikotinabhängigkeit. Auf Basis des eigenen Raucherverhaltens - fünf Stufen zwischen „sehr niedrig“ und „sehr hoher Nikotinabhängigkeit“ sind möglich - steigt die Treffsicherheit der richtigen Therapie. Endlich weg von der Nikotinsucht - ein lebensentscheidender Schritt zugunsten Ihrer Gesundheit! Denn vom ersten Moment an ohne Zigarettenkonsum beginnt der Körper, sich zu erholen.
Bereits nach zwei Wochen Nikotinverzicht hat sich unsere Lunge beispielsweise um 30 Prozent regeneriert (sh. INFO-Kästchen auf Seite 15). Eine Vielzahl an Zellen „erwacht“ quasi aus ihrem Delirium - unsere Lebensqualität steigt. Jeder nikotinfreie Tag ist wie ein Sechser im Lotto! Keine Zigarette - keine Abhängigkeit - keine Sucht - welch eine Freiheit! Sandra Fritsche hat im Auftrag von MEDIZIN COMPACT für Sie die interessantesten Therapiemöglichkeiten unter die Lupe genommen:
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Sie heissen „Ich rauche nie wieder“, „Dunstfrei“ oder „Glücklicher Nichtraucher“. Die Rede ist von Websites, die dem blauen Dunst abschwören, oder es dem Besucher zumindest erleichtern wollen. Jeder vierte Deutsche raucht - so die Statistik.
E-Zigarette
Seminare
Online-Coaching
Sie sieht aus wie eine Echte, macht ordentlich Dampf, und man kann ziehen und saugen wie beim Original. Mit diesen verführerischen Eigenschaften schmeichelt sich die elektrische Zigarette bei Rauchern ein. Mit der E-Zigarette wird verdampfte Flüssigkeit (“Liquid”) inhaliert, der Tabak nicht verbrannt, sondern je nach Wunsch das Nikotin, aber auch nikotinfreie Aromen der Flüssigkeit zugesetzt. Die Kartusche mit der Flüssigkeit kann einmalig oder wiederverwertbar erstanden werden. Es gibt Produkte mit fertigen Liquiden oder aber zum SelbstAnmischen und Wieder-Befüllen.
Seminare helfen, das eigene Verhalten und die Motivation besser zu verstehen. Typische Suchtmuster sollen erkannt und aufgelöst werden. Das funktioniert, so das Versprechen der Veranstalter, sogar an einem einzigen Seminartag.
Online-Trainingsprogramme, die via Website oder E-Mail durchgeführt werden, setzen auf Motivation.
Zielgruppe: Raucher, die eigentlich nicht aufhören wollen, nur auf weniger schädliche Gesundheitsfolgen hoffen. Nebenwirkungen: Die elektrische Zigarette gleicht ihrem Vorbild in Vielem – leider etwas zu sehr! Krebserregende Substanzen im Nebel, technische Mängel und falsch deklarierte Inhaltsstoffe bemängelt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und warnt vor dem Gebrauch als “unkontrollierter Versuch am Verbraucher”. Kosten: Starterset ca. 70 Euro FAZIT: Zur Entwöhnung kaum geeignet. „Durch den Konsum von Nikotin wird die körperliche Abhängigkeit aufrecht erhalten, lediglich die Form der Zufuhr des Suchtstoffs wird umgestellt. Vom Rauchen gewohnte Rituale und Gewohnheiten werden beibehalten. Erfolgreiche Tabakentwöhnung erfordert eine Änderung von Ritualen und Gewohnheiten, also eine Verhaltensänderung zur Überwindung der psychischen Abhängigkeit“, so das Urteil des BZgA.
Persönliche Antworten auf die wichtigen Fragen: „Weshalb rauche ich, beispielsweise bei Streß oder bei Langeweile...“ oder „Wann kann ich auf eine Zigarette auf keinen Fall verzichten?“ sollen bei der Suchtentwöhnung helfen. Anhand der individuellen Analyse von typischen und immer wiederkehrenden Situationen, die bisher massgeblich durch Zigaretten und Rauchen bestimmt wurden, lernen die Teilnehmer, diese neu und rauchfrei zu erleben. Zielgruppe: Geeignet für kommunikative Menschen, die sich durch Gruppendynamik motiviert fühlen Nebenwirkungen: keine Kosten: Beispiel Allen Carr „Eintagesseminar“ in 6 Stunden etwa 225 Euro Anteilige Erstattung durch Krankenkassenzuschuss möglich (bis zu 150 Euro, je nach Kasse) FAZIT: Erfahrene Trainer (Ärzte, Psychologen, Pädagogen) unterstützen die Teilnehmer. Seminarleiter der „Easyway“ Methode von Allen Carr wissen durch eigene Erfahrung, wovon sie reden - alle Trainer haben mit dieser Methode das Rauchen beendet. Die Langzeitabstinenz liegt bei exakt 50 Prozent.
Im „Rauchfrei Programm“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung begegnen uns gleich „10 gute Gründe aufzuhören“, beispielsweise: „Rauchen oder Weltreise?“ Bei 25 Jahren à 50 Zigaretten am Tag kommen 109.500 Euro zusammen. Das führt uns der Ersparnisrechner vor Augen - und hält auch gleich den Gegenwert bereit: beispielsweise eine Weltreise mit der ganzen Familie oder die Anzahlung fürs Eigenheim. Die Hitliste wird von den Besuchern bestimmt. Das Programm, automatisch und datenbankgesteuert, hilft freundlich und flink. Nach dem Stichtag mit Raucherstopp zeigt die Erfolgsstatistik täglich, wie sehr sich Aufhören lohnt. Zielgruppe: Ideal für alle, die SofortUnterstützung und Motivation bei Gleichgesinnten und in der Gruppe schätzen Nebenwirkungen: keine Kosten: keine FAZIT: Freundliche, einfühlsame Tipps und Hilfestellungen. Wer allerdings das Rauchen vergessen will, wird per E-Mail ständig wieder daran erinnert... Weitere Infos unter: „Rauchfrei Programm“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA: https://www.rauchfrei-info.de
Nikotin-Pille
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Der verschreibungspflichtige Arzneistoff Bupropion wird sowohl als Anti-Depressiva als auch zur Raucherentwöhnung eingesetzt. Der Wirkstoff Bupropion hemmt die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin und entzieht dem Nikotin damit seine Wirksamkeit. Zielgruppe: Geeignet für Personen, die schon zahlreiche Antiraucher-Therapien ausprobiert haben und immer wieder rückfällig geworden sind. Nebenwirkungen: Möglich sind Übelkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Störungen. Die Einnahme für Piloten und Fluglotsen ist verboten und für Lkw-Fahrer eingeschränkt: Es beeinflusst Sehvermögen, die Konzentration und die Muskelkontrolle. Kosten: Packung 0,5 mg/1mg 4 Wochen (56 St.) ca. 110 Euro FAZIT: Kritische Forscher warnen: Die Risiken dieser Medikamente können den Nutzen übersteigen. www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 17
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Titelthema Hypnose
Akupunktur
Selbsthilfe
Die Behandlungsmöglichkeiten und Techniken der Hypnose sind vielseitig. Man kann sie beispielsweise zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Depressionen, Suchtkrankheiten und Sprechstörungen, aber auch zur Steigerung des Selbstwertgefühls, zum Stressabbau oder bei Schlafstörungen einsetzen. Der Einsatz der Hypnose in der Medizin und in der Psychotherapie ist gesetzlich geregelt. Sie gehört zu den von den deutschen Krankenkassen anerkannten Leistungen. Hypnose setzt auf Bewusstseinsänderung. Das passiert nicht alleine, sondern unter Anleitung eines Therapeuten. Zielgruppe: alle Nebenwirkungen: keine Kosten: Einzelsitzung (Dauer ca. 120 Minuten) 280,00 Euro FAZIT: Die Wirksamkeit der Hypnose ist wissenschaftlich gut belegt. Speziell mit den Methoden der Kernspinresonanztomographie (MRT) und der Elektroenzephalographie (EEG) wurden hirnphysiologische Gehirnaktivitäten bei Trance-Zuständen klar nachgewiesen. Bereits wenige Sitzungen können eine deutliche Verhaltensänderung bewirken.
Die „Heilung mit Nadeln“ ist Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), welche seit mehr als 2000 Jahren erfolgreich praktiziert wird. Das Grundprinzip der TCM liegt in der Aufhebung von Blockaden im Energiesystem unseres Körpers. Es kann geheilt werden, was gestört ist - jedoch nicht, wenn etwas bereits zerstört ist. Durch das Fließen der Energie soll die Regeneration und die Heilung eingeleitet werden. Akupunktur zur Rauchentwöhnung wird vorwiegend am Ohr praktiziert: hier befinden sich über 120 Punkte, die für eine Therapie angesprochen werden können. Zielgruppe: Für alle, die vom Zusammenspiel von „Körper & Geist“ überzeugt sind. Nebenwirkungen: Behandlungen sind manchmal kurzzeitig schmerzhaft; selten treten kurzzeitige Hautreizungen und Rötungen an den Einstichstellen auf Kosten: ab 45 Euro pro Sitzung, viele private Krankenversicherungen erstatten die Kosten FAZIT: Akupunktur unterstützt die Absicht des Patienten auf dem energetischen Weg, vom Nikotin loszulassen. Daß dies gut funktionieren kann, beweisen unzählige Erfahrungsberichte von ehemals starken Rauchern, die sich nach nur wenigen Akupunktursitzungen erfolgreich von der Nikotinsucht befreien konnten.
Der Brite Allen Carr hat es vorgemacht: Es ist möglich, seit dem 16. Lebensjahr zu rauchen, sich zum Kettenraucher zu entwickeln und trotzdem nach 33 Jahren aufzuhören. Von heute auf morgen. “Ohne schlechte Laune und ohne zuzunehmen”, so lesen wir auf der deutschen Website über die “einfache Art“, die seine Methode kennzeichnet. So wie Allen Carr machen es viele: Unter eigener Regie nehmen Raucher den Ausstieg selbst in die Hand. Ein Millionenpublikum vertraute dabei auf Allen Carr. Sein Ratgeber „Endlich Nichtraucher!“ wurde ein Bestseller und gilt als Bibel für alle Entwöhnungswilligen, seine „Easyway“ Methode wird in unzähligen Seminaren weltweit vermittelt. Zielgruppe: alle Nebenwirkungen: keine Kosten: „Endlich Nichtraucher!“Ratgeber im Taschenbuch: 9,99 Euro FAZIT: Drei von vier Ex-Raucher haben es auf diese Weise geschafft. Vielleicht gehören auch Sie zu den 75 Prozent ?!?
Nikotinkaugummis, Nasensprays und Nikotinpflaster
FAZIT: Das Nikotinersatzmittel allein reicht nicht aus, um von der Sucht loszukommen, ist jedoch gut geeignet für den „kleinen Heisshunger nach Nikotin zwischendurch“. Hilfreich sind Nikotinersatzmittel aber in jedem Falle, um den persönlichen Zigarettenkonsum schrittweise zu reduzieren. Weitere Infos unter: Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, www.dkfz.de Stichwort „Fagerström“-Test: http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/Fagerstroem.html 18 medizin compact MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 18
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Nikotin ja, aber Sucht und Gifte nein! Darin liegt, kurz gesagt, der Vorteil aller Nikotinersatzpräparate. Sie versorgen den Körper mit dem Stoff, von dem die physische Abhängigkeit besteht, ohne allerdings selbst eine Suchtwirkung zu erzeugen. Anders als Zigaretten enthalten sie keine Giftstoffe, die als krebserregend und gesundheitsgefährdend gelten. Ob Kaugummi, Lutschtablette, Nasenspray oder Nikotinpflaster - für alle Nikotinersatzpräparate gilt: mit deren Hilfe wid die Tabakabhängigkeit des Rauchers behandelt, aber nicht aufgelöst. Indem der Körper weiterhin Nikotin erhält, nur aus einer anderen Quelle, dosiert und abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse, sollen allerdings Entzugssymptome gelindert werden. Ebenfalls wichtig zu wissen: Bei allen Nikotinersatzpräparaten handelt es sich um Arzneimittel, die nur unter Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker eingesetzt werden sollten. Zielgruppe: Raucher mit leichter bis mittlerer Abhängigkeit: Kaugummi; Raucher mit starker Abhängigkeit: Lutschtabletten und Nasenspray; Raucher mit einer chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD): Nikotinpflaster Nebenwirkungen: Bei Lutschtabletten und Nasenspray: Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, evtl. Geschmacksirritationen; bei Nikotinpflaster: Hautunverträglichkeiten und allergische Reaktionen Wichtig zu wissen: Von der gleichzeitigen Nutzung von Nikotinpflaster und Zigaretten wird abgeraten - Vergiftungsgefahr! Kosten: Beispiel Nikotinkaugummi: 30 Stück für 7 Euro; Beispiel Nikotinpflaster: 12-Wochen-Dosis zw. 180 und 300 Euro
Schluss mit Selbst-Sabotage Leben Sie aktiv, selbstbestimmt und glücklich Kürzlich war zum Thema „Abhängigkeiten“ in „The Huffington Post“, einer US-amerikanischen OnlineZeitung, eine Feststellung des bekannten Business- und Motivationstrainers Tom Ferry zu lesen, die ebenfalls zum Nachdenken anregt: Ferry hat in seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit beobachtet, dass die meisten Menschen lieber „nach Vorlage“ leben, anstatt ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. „Nach Vorlage zu leben“ bedeutet letztendlich: sich aktiv für die Opferrolle zu entscheiden und sich darin dauerhaft bequem einzurichten. Solche Menschen leben in einem Zustand, den Ferry als „aktives Koma“ bezeichnet: festgefahren, besorgt, Opfer ihrer Umstände - und trotz aller Beteuerungen viel zu ängstlich, um etwas zu ändern. Ferry behauptet weiter:
„Eigentlich sind es nie die Umstände, die Menschen daran hindern, ihr Leben bewusst zu gestalten.“
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Vielmehr sind es hauptsächlich vier Süchte, die uns gefangen halten. (sh. Info-Kasten rechts) Der erfolgreiche Coach führt weiter aus: Nach seiner Wahrnehmung pflegen die meisten Menschen mindestens eine dieser Süchte. Gelingt es uns daher, diese Süchte zu identifizieren, wird es endlich möglich, die permanente Selbst-Sabotage zu durchbrechen und ein aktives, selbstbestimmtes und oft auch glücklicheres Leben zu führen! ¢
Weitere Infos unter: www.tomferry.com
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Die Sucht nach der Meinung anderer
Unsere ganze Gesellschaft sorgt sich darum, was andere über uns denken - und ist süchtig nach gesellschaftlicher Anerkennung. Sehr viele Menschen sind gerne bereit, ihre Träume und Wertvorstellungen aufzugeben, wenn sie im Gegenzug dafür Anerkennung bekommen. Beispiele: • Sich Sorgen darüber machen, was andere denken • Etwas tun oder sagen wollen, aber nicht den Mut aufbringen, es auch zu tun und oder zu sagen • Anhäufen von Statussymbolen, um Beifall und Bewunderung im persönlichen Umfeld zu ernten
2 Die Sucht nach Drama
Viele Menschen verwechseln Erfüllung mit Intensität. Dramen ersetzen in vielen Beziehungen sogar die Liebe. Auch im Äußeren scheint alles Negative eine unwiderstehliche Anziehungskraft zu besitzen und hält unsere Energie und Aufmerksamkeit im Netz der negativen Gedanken gefangen. Beispiele: • Vorliebe für Übertreibungen: Alles ist größer und schlimmer, als es eigentlich ist • Hang, über andere Menschen zu lästern und Gerüchte zu verbreiten • Inszenieren von ständigen Lebenskrisen • Permanentes Besprechen und Herbeireden von Problemen
3 Die Sucht nach der Vergangenheit
Menschen mit dieser Sucht halten an vergangenen Erlebnissen fest. Sie sind regelrecht gefangen im Gestern, leben nicht im Hier und Jetzt. Beispiele: • Ständiges Repetieren von alten Geschichten • Abneigung gegen jede Form von Veränderung, nach dem Motto: „Früher war alles besser“ • Ständiges Hinweisen auf schlimme Erlebnisse
4 Die Sucht, sich Sorgen zu machen
Für manche Menschen sind Sorgen eine Lieblingsbeschäftigung. Sorgen haben einen Anschein von Bedeutsamkeit und Sinn, auch wenn sie uns in Wirklichkeit nur lähmen. Beispiele: • Ständiges Besorgtsein, sich beklagen über die Verhältnisse bzw. wie schlimm alles ist oder noch werden könnte • Das Worst-Case-Szenario kommt immer als Erstes in den Sinn • Flucht in Rauschmittel unterschiedlichster Art, in der Hoffnung, von den negativen Gedanken wegzukommen medizin compact 19 19.07.13 14:05
Medizin Spezial
Haare -
Elektrisch aufgeladen, stumpf oder zu trocken, strähnig fettig oder einfach nur „schlecht sitzend“? Wer kennt sie nicht, die berühmt-berüchtigen „Bad hair days“? Trotz Hilfsmittel wie Haarfestiger oder Haarspray wollen sie häufig nicht so wie wir ... Für einen erfahrenen Friseur liegt die Ursache klar auf der Hand: Schlecht sitzendes Haar hat nicht unbedingt mit einem mittelmäßigen Coiffeur oder womöglich mit Haarpflegemittel von minderwertiger Qualität zu tun. 20 medizin compact MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 20
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Spiegel unserer Seele
Haare sind der äußerlich sichtbare Ausdruck unserer inneren Empfindungen.
Als Sinnbild für Jugend, Lebenskraft und erotischer Vitalität ist langes, gepflegtes Haar nicht nur bei heranwachsenden Mädchen beliebt.
ühlen wir uns gut, sitzen sie perfekt. Sind wir hingegen traurig oder erschöpft, hängen sie formlos an uns herunter. Kein anderer Körperbereich zeigt uns so offensichtlich unsere Emotionen und unser Wohlbefinden wie dieses verhornte Protein.
Hingegen galt das Tragen von kurzem Haar insbesondere in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts als Aufbruch in eine neue Epoche des weibliches Selbstbewußtsein und der Empanzipation.
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„Niemand trägt seine Haare nur einfach so! Neben all den äußeren Einflüssen und seelischen Aspekten entlarven die Haarlänge, Farbe und Frisur auch immer die Trägerin“ bestätigt Marlies Möller, Star-Coiffeurin aus Hamburg.
Foto: Mlenny, istockphoto.com
Ihr und den 120 Mitarbeitern wird in den Salons in Hamburg, Düsseldorf, Hannover und Palma de Mallorca tagtäglich viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen abverlangt, damit aus der neuen Frisur der Kundin keine haarige Angelegenheit wird. Insbesondere langes, wallendes Haar diente schon immer als Lockmittel. Auf die verführerische Wirkung weisen fast alle Dichter seit der Antike hin. www.medizincompact.de
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„Mann weg - Haare ab“ - auch Haarexpertin Marlies Möller kennt viele Frauen, die mit ihren neuen Haaren auch ihrem Leben einen neuen Dreh geben wollen. „Wer sich die lange Mähne plötzlich kurz oder raspelkurz schneiden lässt oder tizianrot sein möchte, hat fast immer ein einschneidendes Erlebnis hinter sich“. Die Hamburger Hair-Sylistin weiß um das äußerst haarige Kommunikationsmittel: „Ich versuche immer, Verständnis für das sensible Gebilde aufzubringen, Langeweile vom Kopf zu vertreiben und Frisur und Stil auf Seelen-streichelnde Weise in Einklang zu bringen!“ ¢ medizin compact 21 19.07.13 14:06
Medizin Spezial Nachher
Modernste High-T
macht Geheimratseck D ie Hälfte aller Männer zwischen 26 und 45 Jahren haben noch volles Haar, ab dem 45. Lebensjahr trifft dies nur noch auf etwa 25 Prozent zu.
Oftmals tragen aber auch Stress, Arzneimittel, Diäten oder Eisenmangel zum Haarausfall bei.
Vorher
„Bis 30 war alles okay. Dann spürte ich, dass ich auf dem Kopf in immer weniger Haare griff. Mit fortschreitendem Haarausfall wurde ich immer unzufriedener, denn in meiner Tätigkeit als Unternehmer und im täglichen Kontakt
mit geschäftlich wichtigen Menschen möchte ich natürlich gut aussehen“, begründet Markus K. (Name ist der Redaktion bekannt) seine Entscheidung für eine Haarverpflanzung vor gut einem Jahr.
An einem Freitag ging es los: Unter örtlicher Betäubung ließ sich der 39-Jährige von den Spezialisten der Moser-Klinik in Bonn 7234 Haare aus dem Haarkranz entnehmen und auf die kahlen Stellen übertragen. „Am Montag war ich wieder im Job“, so die begeisterte Feststellung des agilen Enddreißigers. Seit 30 Jahren bekämpfen speziell ausgebildete Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie gezielt Ge-
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Foto: Pressebüro Brenneke, Köln
Immer mehr Männer bieten dem Haarausfall Paroli: Nach Angaben der „Internationalen Gesellschaft der Haarchirurgen“ (ISHRS) hatten sich 2009 bereits über 860.000 Männer einer Haartransplantation unterzogen. 2012 dürfte die Millionengrenze erstmals überschritten worden sein, schätzen Experten. Mehr denn je gilt auch bei Männern gesundes, volles Haar als Synonym für jugendliche Attraktivität und Vitalität. Fallen die Haare aus, so schwinden häufig auch Lebensfreude und Selbstbewusstsein. Gründe für diesen Schwund gibt es viele: Neben hormonellen „Störungen“, Vererbung und Alterung, den drei wesentlichen Faktoren des Haarausfalls, können sich auch Medikamente, Diäten, Stress oder sogar Eisenmangel negativ auf den Haarwuchs auswirken. Beim männlichen Kopfhaar sind oft die männlichen Hormone (Androgene) der Auslöser: Sie können eine androgenetische Alopezie auslösen, die häufigste Form des männlichen Haarausfalls. Bei einigen Männern setzt dieser hormonell bedingte Haarausfall bereits unmittelbar nach der Pubertät ein. Mit zunehmendem Alter wird das Risiko für Haarverluste immer größer.
»Zwei Drittel aller Männer leiden unter genetisch
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bedingtem Haarausfall.
h-Tech-Chirurgie
Foto: Pressebüro Brenneke, Köln
secken und Glatzen den Garaus! heimratsecken und lichte Stellen. Eine eigens entwickelte und über Jahrzehnte perfektionierte Methode ist das „Microslit-grafting“.
Wachstum programmiert. Deshalb ist die Versagerquote praktisch gleich Null”,
Darunter verstehen Experten die mikrochirurgische Verpflanzung unzähliger winziger Gruppen von ein bis drei Haarwurzeln. Diese Grafts stammen aus dem meist dicht bewachsenen Haarkranz und werden mit einem speziellen Mikro-Skalpell in winzige Öffnungen eingesetzt. Der Vorteil:
versichert Dr. Annette Hortling, erfahrene Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie aus Bonn.
„Diese Haare sehen nicht nur echt aus, sondern sind zudem genetisch auf lebenslanges www.medizincompact.de
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Genau diese Vorzüge überzeugten auch Markus K.: „Ich hatte weder Lust noch Zeit, mehrfach täglich Tinkturen einzumassieren, die dann letztendlich wahrscheinlich doch kaum etwas bewirkt hätten“, berichtet der Unternehmer. „Für eine Eigenhaarverpflanzung sprach das ebenso natürliche wie dauerhafte Ergebnis.“
Besonderen Wert legen die Chirurgen bei der Transplantation übrigens auf die Federzone am Haaransatz: Dieser Bereich fordert eine besonders hohe ästhetische Kompetenz und Erfahrung des jeweiligen Chirurgen, da bei jedem Menschen dieser Kopfbereich unregelmäßig und meist von feinen Haaren gekennzeichnet ist. Im Falle von Markus K. hat sich diese Präzisionsarbeit bezahlt gemacht:
„Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel sehe, bin ich glücklich. Dank der perfekten Haarpracht sehe ich um Jahre jünger aus.“ ¢ medizin compact 23 19.07.13 14:06
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Hauptsache H MC: Was unterscheidet den männlichen vom weiblichen Haarausfall? Dr. A.H.: Im Unterschied zu den Männern leiden Frauen unter teilweisem Haarausfall, meist am Mittelscheitel. Einige Jahre hindurch kann eine gute Frisur helfen. Doch auf Dauer fühlen sich viele betroffene Frauen alleine gelassen, unglücklich und unweiblich.
MC: Wann wird eine Haartransplantation sinnvoll bzw. welche Voraussetzungen hierfür müssen gegeben sein? Dr. A.H.: Das Empfinden mit der Zufriedenheit des eigenen Aussehens ist natürlich bei jeder Frau und bei jedem Mann individuell verschieden. Frauen stellen erfahrungsgemäß besonders hohe Ansprüche an sich und ihr Aussehen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Haartransplantation ist ein guter, gesunder Haarkranz als „Spenderbereich“. Ob dies der Fall ist, wird während des Beratungsgespräches verifiziert.
MC: Wie funktioniert eine Haartransplantion?
Dr. Annette Hortling, leitende Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Dr. A.H.: Zunächst wird die Menge der benötigten „Haarproduzenten“ berechnet. Diese entnehmen wir danach mikrochirurgisch aus dem Haarkranz. Anschließend wird die Spenderstelle kosmetisch vernäht. Unter dem Bildschirmmikroskop werden darauf-
hin aus dem entnommenen Hautareal so genannte Follicular Units (FUs) gewonnen. Diese Gruppen von ein bis drei Haaren werden im folgenden Schritt mit einem speziellen Mikro-Skalpell an den kahlen Stellen in winzige Öffnungen eingesetzt. Dort sorgen sie als kräftige, dauerhafte Haarproduzenten für neue Haarfülle. Im Haarkranz sind die Haarwurzeln bei fast allen Menschen genetisch bedingt auf lebenslanges Wachstum programmiert. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Stirnhaargrenze. Der Grund: Jedes einzelne Haar ist hier deutlich erkennbar und jede unnatürliche Strähne fällt sofort ins Auge. Fremdhaare können für eine Haartransplantation übrigens nicht verwendet werden. Wie bei einer Organtransplantation würde die körpereigene Abwehr das verpflanzte Haar abstoßen.
MC: Wieviele Haare werden in der Regel verpflanzt? Dr. A.H.: Maximal bis zu 3500 Follicular Units (FUs) können in einer Behandlung verpflanzt werden. FUs sind Einheiten von jeweils ein bis drei Haaren.
MC: Wie lange dauert es, bis das „neue“ alte Haar richtig eingewachsen ist, und welche Risiken birgt eine OP? Dr. A.H.: Nach ca. sieben Tagen sind
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Im Jahr 2006 lag der Anteil aller Haartransplantationen weltweit bei 13,8 Prozent. Zwei Jahre später ließen sich bereits 15,1 Prozent Menschen Haare transplantieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt die Quote heute um ein Vielfaches höher. MEDIZIN COMPACT ließ sich von Dr. Annette Hortling, leitende Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie der MoserKlinik in Bonn, erläutern, worauf es bei einer Eigenhaar-Transplantation ankommt.
Hauptsache Haare ➤ Das Haar entsteht und wächst aus dem Haarfollikel (Haarbalg), der in der Kopfhaut eingelagerten Haarwurzel, deren Zellen zu den teilungsaktivsten des menschlichen Körpers gehören. ➤ Der Mensch hat durchschnittlich 100.000 bis 150.000 Haare. ➤ Jedes einzelne Haar besteht zu etwa 80 Prozent aus Keratin (Eiweißen), zu 10 bis 15 Prozent aus Wasser sowie zu 5 bis 10 Prozent aus Pigmenten, Mineralien und Lipiden (Fetten). ➤ Bei der Haarmenge spielt die Haarfarbe eine wesentliche Rolle. Blonde haben durchschnittlich 150.000, Schwarzhaarige und Brünette zwischen 100.000 und 110.000 und Rothaarige 80.000 bis 90.000 Haare auf ihrem Haupt.
e Haare die kleinen Schürfpunkte am Oberkopf verschwunden. Bis das neue Haar wieder wächst, dauert es einige Zeit. Der Grund dafür: Anfangs fallen die transplantierten Haare fast immer erst einmal aus, bevor nach 10 bis 12 Wochen dauerhaftes Wachstum beginnt. Nach acht bis neun Monaten ist das endgültige Ergebnis sichtbar. Die eingepflanzten Haare unterscheiden sich in nichts von den anderen.
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Dementsprechend kann man mit ihnen problemlos schwimmen, tauchen oder jeder anderen Sportart nachgehen. Und da es sich um eigenes, lediglich umverteiltes Haar handelt, behält es auch die gleichen natürlichen Eigenschaften und ergraut demzufolge auch ebenso mit den Jahren. Hinsichtlich etwaiger Risiken eines solchen Eingriffs: in seltenen Fällen können Schwellungen auftreten, zudem für kurze Zeit ein Spannungsgefühl, wo die Haare entnommen wurden.
➤ Die Haarfarbe wird durch farbige Pigmente in den Haarfollikeln bestimmt. Sie werden durch Pigmentzellen gebildet. Diese Pigmente wandern durch feine Kanäle in die Keratin- oder Hornzellen des Haares, durchsetzen sie und bilden so die Haarfarbe. ➤ Graues Haar ist gar nicht wirklich grau, sondern ein grau erscheinender Mix aus farblosen und pigmentierten Haaren. ➤ Ein Haar misst zwischen 0,04 mm bis 0,1 mm. Europäisches Haar ist im Gegensatz zu asiatischen Haaren dünner. ➤ Jedes Haar wächst 1 bis 1,5 cm im Monat, also rund 15 cm pro Jahr. Demnach ist die Spitze eines 30 cm langen Haars bereits zweieinhalb Jahre alt. ➤ Täglich gehen uns zwischen 30 und 100 Haaren aus. Ist der tägliche Haarverlust höher, gilt dies als Alarmsignal. ➤ Ein Haar bleibt in etwa sechs Jahre auf dem Kopf, bevor es ausfällt. ➤ Das Wachstum der Haare unterliegt einem regelmäßigen Zyklus. Zwei bis sechs Jahre lang produziert die Haarwurzel einen ständig wachsenden Haarschaft. Im Lauf der etwa zweiwöchigen Übergangs- oder Katagenphase bildet sich die Haarwurzel zurück; das Haar hört auf zu wachsen und fällt schließlich aus. Die anschließende Ruhephase dauert drei bis vier Monate. Am Ende hat sich aus Stammzellen wieder eine neue Haarwurzel gebildet und ein neuer Haarzyklus beginnt. Diese Wachstumsphase ist genetisch vorgegeben.
Weitere Infos unter: www.haut.de
MC: Mit welchen Kosten müssen unsere Leser bzw. unsere Leserinnen rechnen, wenn sie eine Haartransplantation vornehmen lassen möchten? Dr. A.H.: Der Preis einer Haartransplantation richtet sich nach der Menge der zu verpflanzenden Haare. Die Kosten liegen in etwa bei ca. 2.000 bis 8.000 Euro. ¢ www.medizincompact.de
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Medizin Spezial
Gesunde Kopfhaut =
gesundes Haar
G
rundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Haartypen: Der seborrhoische Typ ist durch eine ausgeprägte Talgschicht gekennzeichnet, der so genannte sebostatische Typ ist dagegen eher talgarm und trocken. Bei Seborrhoe ist die Produktion der Talgdrüsen gesteigert. Dies hat zur Folge, dass der Betroffene trotz häufiger Haarwäsche unter fettiger Kopfhaut mit raschem Nachfetten leidet. Begleiterscheinungen
der Seborrhoe sind Spliss oder Schuppen. Beides lassen das Haar struppig und ungepflegt aussehen. Ein wichtiger Faktor für schönes Haar wird allzu oft übersehen: die täglich gesunde Ernährung.
Frische, vitaminreiche Nahrungsmittel sorgen für eine gesunde Kopfhaut und damit auch für gesundes Haar. Ganz wesentlich ist die Versorgung mit essentiellen Vitaminen und mit Mineralstoffen. Die optimale Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen wie Biotin (30 bis 100 Mikrogramm pro Tag), Folsäure (300 bis 400 Mikrogramm pro Tag), Vitamin C (75 bis 100 Milligramm pro Tag), Eisen (15 Milligramm pro Tag), Zink (10 bis 15 Milligramm pro Tag), um nur einige zu nennen, ist Grundlage der Haargesundheit. Die angegebenen Mengen beziehen sich auf den täglichen Bedarf eines Erwachsenen. Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex. Es ist mit dafür verantwortlich, dass bestimmte Enzyme im Stoffwechsel funktionieren. Biotin wird auch Vitamin B7 oder Vitamin H genannt. Es ist unerlässlich für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haaren, Haut und Fingernägeln bei.
Trockenes, stumpfes und gespaltenes Haar kann auf einen Mangel an Biotin hinweisen. Auch die Folsäure ist ein Vitamin des B-Komplexes. Folsäure ist an der Zellreifung, -differenzierung und -teilung, insbesondere der roten und weißen Blut-
körperchen beteiligt. Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau von Aminosäuren, den Grundbausteinen der Haarproteine. Vitamin C ist übrigens auch bei der körpereigenen Herstellung von Kollagen, eines wichtigen Bindegewebsproteins der Haut, beteiligt.
Spurenelemente wie Zink, Eisen und Kupfer sind wichtig für das gesunde Wachstum der Haare. Der Begriff „Spurenelemente“ definiert chemische Stoffe, die für den Körper lebenswichtig sind, damit er seine für das (Über)leben unerlässlichen Stoffwechselfunktionen erfüllen kann. Eisen beispielsweise ist wichtig für eine gute Durchblutung der Kopfhaut und damit für das Haarwachstum. Der Mineralstoff Zink ist an ca. 160 Enzymen und Hormonen in unserem Körper beteiligt und damit auch für die Hautund Haargesundheit von wesentlicher Bedeutung. Zink fördert übrigens den Haarwuchs. Das Spurenelement Kupfer hingegen fördert u.a. die Bildung von Pigmenten und von roten Blutkörperchen und unterstützt damit auch den Transport des lebenswichtigen Sauerstoffs im Körper. Mit Hilfe von Ernährungstabellen können Sie sich schnell und einfach über die Gehalte an Nährstoffen der verschiedenen Lebensmittel informieren. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören u.a. Obst, Gemüse, Milch- und Vollkornprodukte, Fisch und Geflügel, Nüsse und Hülsen¢ früchte.
Quelle: www.haut.de
Foto: Valua Vitaly, fotolia.com
Eine gesunde, gut durchblutete Kopfhaut ist die beste Voraussetzung für schönes Haar. Allerdings ist die Kopfhaut sehr empfindlich, und es gibt zahlreiche äußere und innere Faktoren, die sie strapazieren können. Auf zu viel Sonneneinstrahlung beispielsweise reagiert die Kopfhaut mit Rötungen, denn trotz vieler Haare auf dem Kopf können wir uns ohne Kopfbedeckung bei starker Sonneneinstrahlung einen Sonnenbrand einfangen. Auch Kälte oder andere Umwelteinflüsse beeinflussen unsere Kopfhaut nachhaltig. Gleiches gilt für zu heißes Föhnen, stark gechlortes Wasser im Schwimmbad oder häufigen Aufenthalt in salzigem Meerwasser - das kann Kopfhaut und Haare schnell gegen den Strich gehen, ebenso hormonelle Veränderungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Die Folgen sind unübersehbar und recht unangenehm: Unsere Kopfhaut juckt, und es rieseln Schuppen auf unsere Schultern.
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PRAXIS
Es kommt zur Verminderung der Atemkapazität sowie einer Rechtsherzüberlastung. Die Folgen sind eine deutlich eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit und eine Einbuße der Lebensqualität. Bei einem Heranwachsenden kann die Skoliose oft rasch voranschreiten. In der Regel wird die Verkrümmung - bleibt sie unbemerkt und unbehandelt - immer schlimmer. Es entsteht ein sogenannter Rippenbuckel und ein Lendenwulst. Viele Patienten klagen im Erwachsenenalter auch über zunehmende Schmerzen. Therapiert wird Skoliose mit Krankengymnastik nach Katharina Schroth, Rehabilitation nach Katharina Schroth und das Tragen eines Korsetts. Nur in Ausnahmefällen ist eine Operation erforderlich.
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Allein in Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund 400 000 Menschen an dieser Wirbelsäulenerkrankung.
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Weshalb sich das Rückgrat derart verbiegt, ist in den meisten Fällen ungeklärt: 80 bis 90 Prozent aller Skoliosen sind idiopathisch, das heißt, man kennt die Ursache für die Erkrankung nicht. Da eine leichte Skoliose manchmal nur bei genauem Hinsehen erkennbar oder nur mit Hilfe weiterer Untersuchungen feststellbar ist, ist ein sehr erfahrener Arzt vonnöten. MEDIZIN COMPACT unterhielt sich mit Dr. med. Kay Steffan, Chefarzt der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik in Bad Sobernheim, über diese Erkrankung, die häufig unterschätzt oder gar zu spät erkannt wird.
Diagnose Skoliose? So gehen Sie trotzdem aufrecht durchs Leben! MC: Was wird untersucht?
Dr. med. Kay Steffan Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin, Chirotherapie und Sozialmedizin, Chefarzt der Asklepios KatharinaSchroth-Klinik in Bad Sobernheim
MC: WIe kann ich erkennen, ob mein Kind eine Skoliose hat? Dr. K.S.: Zunächst einmal sollte jeder Kinderarzt oder Orthopäde eine Skoliose erkennen können. Es gibt aber auch Veränderungen am Körper, die man selbst beobachten kann. So stehen die Schultern häufig nicht gerade, das Becken ist zu einer Seite verschoben (s. Bild 1). Beim Nach-vorne-beugen sieht man den Rippenbuckel und den Lendenwulst (s. Bild 2). Sollte Ihnen eine solche Veränderung auffallen, gehen Sie bitte umgehend zu Ihrem Kinderarzt oder Orthopäden und drängen auf eine ausführliche Untersuchung.
Dr. K.S.: Wichtig ist zunächst die körperliche Untersuchung. Der Arzt sollte den Patienten gründlich untersuchen. Dazu gehört auch eine Skoliometerwert-Bestimmung. Ein Skoliometer ist eine Art Wasserwaage, mit der man den Winkel des Rippenbuckels und des Lendenwulstes bestimmen kann (s. Bild 2). Auch die Körpergröße muss bestimmt werden. Weiterhin muss ein Röntgenbild der Wirbelsäule angefertigt werden. Wichtig dabei ist, dass es sich um eine Wirbelsäulenganzaufnahme handelt. Das heißt, es muss die gesamte Wirbelsäule auf einem Bild zu sehen sein Diese Aufnahmen müssen die Vorder- und Seitenansicht des stehenden Patienten abbilden. Anhand dieser Aufnahmen kann der Arzt dann den Krümmungswinkel der Skoliose bestimmen. Man nennt diesen Winkel auch „Cobb-Winkel“. Je nach Ausprägung des Winkels muss auch noch eine Lungenfunktionsuntersuchung sowie ein Herz-Ultraschall angefertigt werden.
MC: Wie kann die Skoliose im Kindesalter behandelt werden? Dr. K.S.: Die Behandlung der Skoliose richtet sich einmal nach dem Alter des Patienten und zum anderen nach der Ausprägung der Skoliose. Bei Kindern
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Eine Skoliose (altgriechisch: skolios für „krumm“) ist eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der einzelnen Wirbel. Die Skoliose entsteht meist im Alter von 10 bis 12 Jahren und betrifft hauptsächlich Mädchen, die vier Mal häufiger betroffen sind als Jungen. Die Skoliose führt nach und nach zu strukturellen Veränderungen der Wirbelkörper mit Verlust der Beweglichkeit. Außerdem können Störungen im Bereich der inneren Organe, vor allem des Herzens und der Lunge, auftreten.
und Jugendlichen im Wachstum gilt: Ab einem Krümmungswinkel von 10 Grad muss mit einer speziellen krankengymnastischen Therapie begonnen werden. Die Therapie nennt sich „Dreidimensionale Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth“. Die Therapieform wurde vor 90 Jahren von Katharina Schroth entwickelt und wird heute noch sehr erfolgreich in den Asklepios Katharina-Schroth-Kliniken Bad Sobernheim und Bad Salzungen durchgeführt. Da sich die Skoliose im Wachstumsalter oft sehr rasch verschlechtert, sollte das davon betroffene Kind zeitnah eine Rehabilitationsbehandlung nach Katharina Schroth durchführen.
Um eine Rehabilitationsbehandlung zu bekommen, sollten die Eltern mit Unterstützung ihres Arztes einen Antrag auf Rehabilitation stellen. Dieser Antrag kann bei der Krankenkasse oder aber bei der Rentenversicherung eingereicht werden.
Foto: Dr. med. Kay Steffan, Kzenon, fotolia.com
Der Aufenthalt in der Klinik sollte mindestens vier Wochen betragen. In dieser Zeit erhält das Kind ein umfangreiches Therapieangebot. Solange noch Wachstum besteht, sollten diese Aufenthalte
Bild 2
jährlich wiederholt werden. Zwischen den Klinikaufenthalten muss die Therapie zu Hause weitergeführt werden. Es gibt sehr viele Therapeuten, die eine Ausbildung zum Schroth-Therapeuten absolviert haben.
Ab einem Krümmungswinkel von 15 Grad und mehr sollte bei Kindern und Jugendlichen eine Korsettversorgung erfolgen.
Bei einer Operation wird die Wirbelsäule im Bereich der Hauptkrümmung aufgerichtet, entdreht und danach versteift.
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MC: Wie sieht es mit den Heilungschancen aus? Dr. K.S.: Führt man die Therapie intensiv durch, besteht bei Jugendlichen eine sehr gute Chance, die Skoliose aufzuhalten oder sogar deutlich zu verbessern. Beim Erwachsenen können Schmerzen reduziert oder gar beseitigt werden. Zudem wird die Einschränkung der Lungenfunktion und die Beweglichkeit bzw. Leistungsfähigkeit deutlich gebessert. ¢
Ein Korsett unterstützt die Krankengymnastik nach Katharina Schroth in der Aufrichtung der Krümmung. Je nach Ausprägung der Skoliose muss das Korsett bis zu 20 Stunden am Tag getragen werden (s. Bild 3). Normalerweise kann durch diese intensive Therapie das Fortschreiten der Skoliose aufgehalten oder der Krümmungswinkel sogar verbessert werden.
Übersteigt der Krümmungswinkel die 60-Grad-Grenze, muss über eine operative Korrektur der Skoliose nachgedacht werden.
Bild 1
Dr. K.S.: Bei erwachsenen Patienten muss die Skoliose ebenfalls behandelt werden, da auch hier die Gefahr besteht, dass sich der Krümmungswinkel verschlechtert. Die Gefahr einer Verschlechterung der Lungenfunktion besteht schon ab einem Krümmungswinkel von 60 Grad. Schmerzen treten bereits ab einem Krümmungswinkel von etwa 30 Grad auf. Auch bei Erwachsenen ist die Krankengymnastik nach Katharina Schroth ein sehr wichtiger Bestandteil der Therapie. Es sollte daher ebenfalls eine Rehabilitation nach Katharina Schroth und regelmäßig ambulante Krankengymnastik nach Schroth durchgeführt werden.
MC: Und wie sieht die Behandlungsmethode bei Erwachsenen aus?
Bild 3
Weitere Infos unter: http://www.skoliose-info-forum.de http://www.skoliose-arzt.de Bundesverband Skoliose-Selbsthilfe e. V.: www.bundesverband-skoliose.de medizin compact 29 19.07.13 14:06
VORSORGE
Steinreich? Nein danke!
So beugen Sie Nierensteinen vor
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ristalline Stoffe im Urin sammeln sich in der Niere und klumpen sich dort zu größeren Gebilden zusammen. Bleiben diese Steine klein, ist das nicht schlimm, denn meist merken die Betroffenen gar nichts. Vielfach werden die kleinen Steine sogar unbemerkt mit dem Urin ausgeschieden. Die Situation verändert sich jedoch schlagartig, wenn diese groß gewordenen Mineralienansammlungen in den Nieren verbleiben und immer größer werden. Ab einer Größe mit einem Durchmesser von etwa sechs Millimetern kann ein Stein seinem Besitzer äußerst unangenehme Symptome bescheren: Verlässt ein solcher Stein die Niere oder bleibt er im Harnleiter (Verbindung zwischen Niere und Blase), der Blase oder gar in der Harnröhre stecken, droht eine außerordentlich schmerzhafte Kolik. Weshalb Männer viermal so häufig wie Frauen unter Steinen leiden, ist eben-
falls noch nicht geklärt. Meist treten die Beschwerden zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Doch nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder mit Übergewicht sind häufig betroffen.
Einmal Nierensteine, immer Nierensteine – zumindest bei mehr als der Hälfte aller Patienten! Schulmedizinisch lassen sich Nierensteine erfolgreich entfernen. Das Problem ist leider nur, dass sich mit einer 60prozentigen Wahrscheinlichkeit bereits innerhalb kürzester Zeit wieder neue Nierensteine bilden. Das ist nicht weiter verwunderlich, da die Entfernung der Steine nichts mit der Entfernung der wirklichen Ursache zu tun hat. Die Ursachen der Urololithiasis (Harnsteinbildung) sind vielschichtig und bis in alle Details leider noch nicht geklärt.
Zu den Hauptrisikofaktoren gelten allgemein fett- und eiweißreiche Ernährung, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme und Bewegungsmangel. Aber auch genetische Faktoren, Stoffwechselstörungen oder bestimmte Medikamente können die Entstehung dieser Ablagerungen begünstigen. Als weitere Ursachen gelten chronische Harnwegsinfektionen oder eine Überfunk¢ tion der Nebenschilddrüsen.
TIPPS gegen Nierensteine: ➤ Essen Sie möglichst wenig Fleisch und stattdessen öfters „roten“ Fisch ➤ Behalten Sie Ihre Kalziumzufuhr im Auge. Kalzium bindet steinbildendes Oxalat. Damit sind Salze der Oxalsäure gemeint, die für den menschlichen Organismus schädlich sind, denn Oxalate stören den Kalziumhaushalt im Körper. ➤ Genießen Sie Magermilchjoghurt, Getreideprodukte, Obstsaft und fettarme Milch - das sind durchwegs „gute“ Kalzium-Lieferanten. Bananen, Nüsse, Gemüse und andere magnesiumreiche Nahrungsmittel wirken ebenfalls einer Steinbildung nachweislich entgegen. ➤ Trinken Sie reichlich, mindestens 2,5 bis 3 Liter natürliches Mineralwasser pro Tag. ➤ Gehen Sie sparsam mit Salz um. Natrium setzt Kalzium aus den Knochen frei und erhöht somit das Steinbildungsrisiko. ➤ Vermeiden Sie Lebensmittel, die speziell viel Oxalat enthalten, beispielsweise Rhabarber, Spinat, Nüsse, Schokolade und Spargel.
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Foto: John_Lerskau, istockphoto.com, Pressebüro Brenneke, Köln
In Deutschland und Westeuropa hat die Zahl der an Harnsteinen leidenden Menschen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Jedes Jahr müssen mehr als eine Million Patienten aufgrund dieser Beschwerden behandelt werden. Bis heute gehören Steine in Niere und Harnwegen zu den häufigsten urologischen Erkrankungen. Doch wie entstehen diese unliebsamen und bisweilen äußerst schmerzhaften Störenfriede?
jeweilige Position der Steine in Nieren und Blase. Liegen die Ablagerungen im Harnleiter, so dokumentieren Röntgenuntersuchungen Größe und Lage der „Störenfriede“.
MC: Welche Therapien empfehlen Sie unseren Lesern? Dr. C.: Bei der Therapiewahl spielt es eine entscheidende Rolle, ob sich der Stein noch im Nierenbeckenkelchsystem befindet oder bereits den Harnleiter erreicht hat. Vor allem kleinere Harnsteine können in der Regel spontan abgehen. Dr. med. Constantin Charvalakis, Chefarzt der Urologischen Klinik des Brüderkrankenhauses in Montabaur
MEDIZIN COMPACT bat Dr. med. Constantin Charvalakis, Chefarzt der Urologischen Klinik des Brüderkrankenhauses in Montabaur, um Beantwortung der häufigsten Patientenfragen zum Thema „Steinleiden“.
Foto: John_Lerskau, istockphoto.com, Pressebüro Brenneke, Köln
MC: Weshalb sind Nierensteine so schmerzhaft? Dr. C.: Nierensteine sind „tickende Zeitbomben“. Oft „schlummern“ sie monate- oder sogar jahrelang in der Niere, bis sie plötzlich herausgespült werden und sich im Nierenbecken oder im Harnleiter verklemmen. Die Folge: Die Flüssigkeit in dem betreffenden Organ kann nicht mehr abfließen. Je nach Ausmaß und Lage der Steine kommt es zu einer mehr oder weniger schmerzhaften Stauung. Schlimmstenfalls entstehen Nierenkoliken, die derart schmerzhaft sind, dass der Betroffene sogar das Bewusstsein verlieren kann.
MC: Was ist der Unterschied zwischen Nieren-, Blasen- oder Harnleitersteinen? Dr. C.: Steine entstehen hauptsächlich in den Nieren. Kleine Nierensteine können in den Harnleiter rutschen, dort einklemmen und Koliken hervorrufen. Blasensteine entstehen in der Blase, oft nach langwierigen Entzündungen und bei bettlägerigen Patienten.
MC: Wie ortet der Arzt Nierensteine? Dr. C.: Anhand regelmäßiger Ultraschalluntersuchungen ortet der Mediziner die www.medizincompact.de
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„Sind Steine nicht größer als fünf Millimeter, also etwa Stecknadelkopfgroß, so verschwinden sie bei ca. 80 Prozent der Patienten auf natürlichem Weg.“ Bei größeren Nieren- und Harnleitersteinen bis zu gut zwei Zentimetern Durchmesser hat es sich bewährt, diese durch Stoßwellen so stark zu zerkleinern, dass sie problemlos über die Harnleiter ausgeschieden werden können. Da die Stoßwelle auf den Stein fokussiert wird, sind Schädigungen des umgebenden Gewebes gering. Ein weiteres Therapieverfahren sind endoskopische Eingriffe. Dabei führt der Arzt über Harnröhre und -blase ein optisches Instrument in die Harnleiter bzw. die Niere ein. Dieses ermöglicht ihm einen optimalen Einblick und die sichere minimal-invasive Zerkleinerung der Steine mittels Laser, Stoßwellen oder Ultraschallwellen. Größere operative Eingriffe, wie sie früher die Regel waren, bleiben den Patienten heute dadurch weitgehend erspart.
MC: Müssen Steine immer operativ entfernt werden? Dr. C.: Gängige Praxis ist es, nach der exakten Diagnose durch Urin- und Bluttests sowie dem Abklingen eventueller Koliken erst einmal abzuwarten. Viel trinken und sich viel bewegen – so lautet die medizinische Devise, um den natürlichen Abgang zu fördern. Dabei ist eine kontinuierliche Kontrolle obligatorisch. Denn selbst kleine Steine können zu ernsthaften Komplikationen wie Nierenversagen führen.
MC: Wann wird ein operativer Eingriff dringend notwendig? Dr. C.: Neben der Ultraschall-Ortung der Steine sind Untersuchungen des Urins und der harnpflichtigen Substanzen sowie der Entzündungsparameter im Blut obligatorisch. Anhand dieser Befunde und der individuellen Beschwerden des Patienten beurteilt der Urologe, ob eine Therapie eingeleitet werden sollte. Durch regelmäßige Kontrollen lassen sich zudem fieberhafte Entzündungen oder Infektionen erkennen. In diesem Fall ist eine Harnableitung und spätere Steinentfernung unerlässlich, da ansonsten die Niere geschädigt werden könnte. ¢
Zitronen - der natürliche Feind des Nierensteins! Viele Menschen mögen einfaches, kohlesäurefreies Quellwasser nicht besonders gerne. Hierzu gibt es eine schmackhafte Alternative, die bereits durch medizinische Studien als gesundheitlich sehr empfehlenswert gilt: der regelmäßige Verzehr von Zitronengetränken. Zitronen weisen von allen Zitrusfrüchten die höchste Konzentration an Zitraten auf. Zitrate sind natürliche Hemmer der Nierensteinbildung. Andere Fruchtsäfte dagegen besitzen nicht nur geringere Mengen an Zitraten, sondern sind oftmals mit schlecht verwertbarem Kalzium angereichert – und das ist wiederum der Hauptbestandteil der meisten Nierensteine. Hände weg von industriell produzierten Zitronenlimos! Auch Diät-Zitronengetränke sind nicht empfehlenswert. Diese enthalten meistens sehr viel Zucker oder Süßstoffe. Besser ist die Herstellung eines eigenen Zitronengetränks. Um die Anti-Nierenstein-Kraft der Zitrone optimal zu nutzen, gehen Sie am besten wie folgt vor: Pressen Sie dazu pro Liter stilles Mineralwasser ein bis zwei Zitronen aus und süßen Sie – wenn unbedingt nötig – ausschließlich mit Stevia oder mit ein wenig Agavendicksaft. Bereiten Sie Ihre Limonade möglichst erst kurz vor dem Trinken frisch zu! medizin compact 31 19.07.13 14:07
Sport & Fitness
Frischmacher aus der Wüste:
Morgentliches Fußbad:
Gekühlte Kleidung
Einer der besten Frischmacher stammt aus der Wüste: Das aus den Aloe-Vera-Blättern gewonnene Extrakt ist reich an Vitaminen, Mineralsalzen, Aminosäuren, Enzymen und Fermenten. Äußerlich angewandt hilft das Gel bei Insektenstichen, Brandund Schnittwunden sowie Hautausschlägen. Es kühlt die Haut nicht nur nach dem Sonnenbad und spendet viel Feuchtigkeit, sondern sorgt für ein herrliches Frischegefühl, gleichmäßig auf dem Körper aufgetragen.
Beginnen Sie den Tag doch mal mit einem kühlen Fußbad! Rosmarinöl im Wasser verdoppelt die Wirkung, und sie hält auch länger an. Danach die Füße üppig eincremen, am besten mit einem Rosskastanien-Extrakt, und dabei kräftig durchkneten. Die Rosskastanie ist ein bewährtes Hausmittel gegen Schwellungen.
Auf der Haut klebende Kleidung - wer kennt das nicht? Schlagen Sie der Hitze doch einfach ein Schnippchen und geben Sie Kleidung, Sandalen oder Flip Flops vorab zum Kühlen. Einfach in einen Gefrierbeutel packen und ins Eisfach legen. Nach kurzer Zeit wieder entnehmen und den Kühleeffekt voll und ganz auskosten!
Aloe-Vera-Produkte gibt es in Apotheken und gut sortierten Reformhäusern.
Ebenfalls wohltuend für Venen, die an heißen Sommertagen besonders belastet sind, ist rotes Weinlaub. Dieses ist erhältlich als Tablette, Kapsel oder Crème. Fragen Sie Ihren Apotheker nach dem für sie am besten passenden Produkt.
Eingehüllt in Lavendel
Warmduscher nach vorn!
Bei hoher Zimmertemperatur kann der Körper nicht mehr auf die Kerntemperatur herunterkühlen, die er zum Ein- und Durchschlafen braucht. Benetzen Sie die Vorhänge vor dem geöffneten Schlafzimmerfenster kräftig mit Lavendelwasser. Die Natur erledigt den Rest: der leichte Wind weht durch den feuchten Stoff Kühle ins Zimmer. Der Lavendelduft hilft beim Einschlafen.
Vorhang Variante II Hängen Sie ein feuchtes Laken vor Ihr offenes Fenster. Durch den Verdunstungseffekt wird dem Raum auf diese Weise automatisch Wärme entzogen.
Wenn das Thermometer steigt, ist kaltes Wasser beliebter denn je. Fatal wird dies beim Duschen: Brausen unter kaltem Wasser macht wohl Spaß, aktiviert aber schlußendlich die körpereigene Heizung. Fazit: Ihnen wird noch heißer! Duschen Sie an heißen Tagen mit möglichst warmen Wasser - auch, wenn es anfangs schwer fällt. Extra-Tipp: Sparen Sie sich das Abtrocknen. Das verdunstende Wasser sorgt für einen kühlenden Effekt auf der Haut!
Zusatz-Tipp: Legen Sie doch auch Ihre Nachtwäsche vor dem Anziehen kurz ins Eisfach.
Treiben Sie die Hitze auf die Spitze: mit Sauna
Wenn es draußen schwül und heiß ist, suchen die meisten Menschen Erfrischung im kühlen Wasser. Abhilfe gegen die Trägheit, die das feuchtschwüle Sommerwetter oft mit sich bringt, verspricht aber auch gerade an heißen Tagen der regelmäßige Saunabesuch! Die unterschiedlichen Saunaphasen stabilisieren Ihren Kreislauf, und Ihr Organismus wird regelrecht trainiert, sich rasch auf extreme Temperaturen einzustellen. Bei regelmäßigem Sommer-Saunieren ermüden Sie an Sommertagen mit sehr hohen Außentemperaturen deutlich weniger als die Nicht-Saunagänger.
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12 coole Frische-Kicks bei S
ei Sommerhitze Heißer Tee statt kaltem Kaffee
Von den Marokkanern, Tunesiern oder Türken lässt es sich abschauen: anstatt eisgekühlter Cola bevorzugt man dort eine Kanne heißen Tee. Das ist für uns Europäer bei Außentemperaturen von über 35 °C vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig - ausprobieren überzeugt.
Zitronen-Ingwer-Wasser
Die gute alte Wärmflasche...
In ein Glas heißes (nicht kochendes) Wasser den Saft einer Zitrone geben und etwas Ingwer hineinreiben. Dieses Getränk sorgt nicht nur für überraschende Frische, sondern wirkt auch niedrigem Blutdruck entgegen.
In kalten Winternächten ist die Wärmflasche für viele Menschen ein heiß geliebter Bettgenosse. Sie kann sich aber auch im Sommer von einer verführerischen Seite zeigen: Füllen Sie Eiswasser in die Flasche und legen diese vorher für kurze Zeit in den Kühlschrank! Dann ab damit unter die Bettdecke, aber Achtung: entgegen sonstiger Angewohnheit die kalte Wärmflasche nicht direkt an Beine und Arme legen, da sonst eine Verkühlung droht.
Cool auf vier Rädern
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Tee-Variante II Fit auch bei Höchsttemperaturen?!? In Japan trinken buddhistische Mönche vor ihren oft mehrstündigen Meditationen Matcha-Tee als Wachmacher. Dieser besteht aus feinem Pulver, das aus grünem Tee gemahlen wird. In konzentrierter Form enthält es alle positiven Wirkstoffe des Gesundheitstees: Eine Tasse entspricht etwa zwei Liter grünem Tee. Außerdem enthält Matcha-Tee Koffein. Doch anders als beim Kaffee wirkt es langsamer und hält länger an. Toller Nebeneffekt: Matcha-Tee dämpft das Hungergefühl.
Wärmflasche Variante II Eine Klimaanlage im Fahrzeug ist zwar angenehm, sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden. Lassen Sie diese bitte niemals auf „Eiszapfen“Temperatur laufen, denn die Gefahr einer Verkühlung ist vorprogrammiert. Richten Sie die Kühlluft nie gezielt auf Körperstellen - schmerzhafte Muskelverspannungen können die Folge sein. Als Orientierung gilt: Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte auf keinen Fall mehr als sieben Grad Celsius betragen.
Wärmflasche mit Wasser befüllt tagsüber ins Kühlfach im Kühlschrank legen und dann abends mit einem Handtuch eingewickelt mit ins Bett nehmen. Mit diesem Eisklotz im Bett kühlen Sie angenehm Füße, Beine und Kniekehlen. Beim Einschlafen einfach zur Seite schieben. Sollten Sie nachts von der Hitze aufwachen, hilft kurzes „kühl Kuscheln“ schnell beim Wiedereinschlafen. Die kalte Wärmfläche bleibt die ganze Nacht kühl.
Das persönliche Hitzeempfinden ist sehr subjektiv und daher offen für Manipulation. Deshalb der ganz besondere Tipp aus der MEDIZIN COMPACT-Redaktion: Schauen Sie bloß nicht immer aufs Thermometer! Alleine beim Anblick bekommen Sie schon Schweißausbrüche... Amerikanische Forscher fanden heraus, dass alleine das Wissen um eine hohe Zimmertemperatur automatisch das persönliche Wärmeempfinden beeinflusst. Die Forscher ließen eine Gruppe trainierter Radfahrer im Labor jeweils 20 Minuten radeln: einmal bei 18 Grad, einmal bei 25 Grad Raumtemperatur und ein drittes Mal in einem 30 Grad warmen Raum. Im letzten Versuch wurde den Teilnehmern jedoch gesagt, die Raumtemperatur betrage lediglich 20 Grad. Erstaunlicherweise klagten in dem heißesten Raum die wenigsten Radler über Hitzeerschöpfung. Oder... gehen Sie auf Gedankenreise! Wie wär‘s mit einem mentalen Ausflug in den nächsten Ski-Urlaub?!? Auch hier hilft die Autosuggession: Wer sich bei großer Hitze in eine Winterlandschaft hineinträumt, kann so die Körpertemperatur tatsächlich um einige Grad senken. Übrigens: Ein schönes Schneemotiv als Bildschirmschoner soll auch schon helfen... www.medizincompact.de
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Psychologie „Wer gut aussieht, hat‘s leichter im Leben“. Diese Aussage ist inzwischen wissenschaftlich belegt: zahlreiche Studien bestätigen, dass schöne Menschen im Leben tatsächlich viele Vorteile genießen. Egal, ob im Beruf oder Privatleben: attraktive Menschen werden von ihrer Umwelt - zumindest bei der ersten Begegnung - als intelligenter, sympathischer, fleißiger, zufriedener und sozial kompetenter als der Durchschnitt wahrgenommen. Kein Wunder also, dass sich bereits jedes zweite 15-jährige Mädchen und jeder dritte Junge als zu dick findet, so das Ergebnis der aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Obwohl normalgewichtig, entdecken besonders junge Frauen häufig sogenannte Problemzonen an ihrem Körper.
Sicherlich nicht ganz unschuldig an diesem immer selbstkritischer werdenden Blick auf den eigenen Körper sind TV-Sendungen wie „Germany‘s next Topmodel“. Als Heidi Klum im Januar 2006 das erste Mal über die Fernsehbildschirme flimmerte, bewarben sich fast 12.000 junge Mädchen. Alle in der Hoffnung, eine ähnliche Karriere zu absolvieren wie die blonde Heidi aus Bergisch-Gladbach. Zwischenzeitlich läuft die achte Staffel, und das Interesse ist immer noch groß. Eine international erfolgreiche Modelkarriere ist allerdings bis dato keiner der Gewinnerinnen gelungen. Wann wird aus der Achtsamkeit für einen gesunden Körper übertriebene Disziplin und Selbstkasteiung? Wann wandelt sich die Eitelkeit in einen selbstzerstörerischen Schönheitswahn? Ganz sicher dann, wenn sich die täglichen Gedanken nur noch und ausschließlich um das äußere Erscheinungsbild drehen.
Wenn das Schönheitsideal
zur Obsession wird
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ie vermutlich berühmteste historische Figur und Vorreiterin des heutigen Körperkults - quasi die Heidi Klum des 19. Jahrhunderts - ist Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn (1837 bis 1898). Für die Nachgeboren des Medienzeitalters ist das Bild der österreichischen Herrscherin allerdings eher durch das Kino geprägt. Die „Sissi“-Filme der 50erJahre sind so sehr Teil des kollektiven Unterbewusstseins geworden, dass sich viele Besucher der Wiener Hofburg vor dem bekannten Gemälde des Malers Franz Walter Winterhalter fragen: Wieso hat dieses Porträt der Kaiserin Sissi so wenig Ähnlichkeit mit Romy Schneider? Dabei war das wahre Leben der Kaiserin bei weitem nicht so märchenhaft, wie es Winterhalters Prachtschinken und die kunterbunten Kinoschnulzen suggerieren.
Als unkonventionelles bayerisches Mädel aus niederem Adel schon als 16-Jährige mit dem österreichischen Kaiser verheiratet, wurde Sissi am Wiener Hof nie wirklich heimisch. Vor der strengen Etikette und der allgegenwärtigen Schwiegermutter flüchtete sie sich bald in andere Welten. Ausgedehnte Reisen gehörten dazu.
Eine Leidenschaft von Sissi wurde zur wahren Obsession: der Erhalt ihrer Jugend und die Pflege ihrer Schönheit. In einer Zeit, in der Frauen über 30 häufig bereits als Matronen abgestempelt wurden, tat Sissi auch nach vier Geburten alles, um ihre schlanke Linie und die schmale Taille zu halten. Bei einer Körpergröße von 172 cm achtete sie strikt darauf, ein Gewicht von 50 kg nicht zu überschreiten. Wiederholte Fas-
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Jedes vierte Mädchen in Deutschland leidet an Essstörungen, jede vierte Jugendliche hat sogar schon über eine Schönheitsoperation nachgedacht.
tenkuren dienten diesem Ziel, ebenso wie ein tägliches Trainingsprogramm, das manchem Leistungssportler zur Ehre gereichen würde.
in exzessiven Sport und versteckt sich gerne hinter strengen Diäten. Geist und Körper wird keine Auszeit gegönnt, um ja nicht auf negative Gedanken zu kommen.
Ihre heimischen Gemächer stattete sie mit – heute noch zu besichtigen – Turnringen und Trainingsgeräten für ihre regelmäßigen Gymnastikübungen aus. Legendär ist auch der Aufwand, den Sissi um ihre fast knöchellangen Haare trieb. Das tägliche Frisieren nahm mehrere Stunden in Anspruch. Das etwa alle drei Wochen durchgeführte Waschen dauerte beinahe einen ganzen Tag. Kein Wunder also, dass die Hüterin der herrscherlichen Haarpracht, die Friseurin Fanny Angerer, allmählich zur engsten Vertrauten Sissis wurde – und schließlich mehr verdiente als ein Universitätsprofessor. Viele der damaligen Zeitgenossen schüttelten über derartige Exaltiertheiten den Kopf. Aus heutiger Sicht erscheint uns Kaiserin Elisabeth dagegen erstaunlich modern – und zwar gerade wegen ihrer zweifellos vorhandenen psychopathologischen Auffälligkeiten.
Essstörungen sind längst zu einem Massenphänomen junger Mädchen geworden, Sport als Droge und Körperkult als Ersatzbefriedigung für ein ansonsten unerfülltes Leben. Und von der Vergötzung der Schönheit als scheinbar wichtigstem Merkmal des Menschen lebt inzwischen eine ganze Industrie. Angesichts dessen müssen wir uns heute wohl die Frage stellen: Sind wir nicht alle ein bisschen „sissi“ ?!? ¢
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Quelle: Die MEDIZIN COMPACT-Redaktion dankt Herrn Prof. Bernd Kleine-Gunk für die freundliche Genehmigung, für obigen Beitrag Auszüge aus dem Artikel „Das Sissi-Syndrom“, erschienen in Heft 2 von „gynäkologie + geburtshilfe 2013“, verwenden zu dürfen. www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 35
Untersuchungen zufolge sind derzeit in Deutschland etwa drei Millionen Menschen vom „Sissi“-Syndrom betroffen, Tendenz steigend. Betroffen sind vor allem jüngere Frauen bis zum 45. Lebensjahr. Experten vermuten als Ursache des Sissi-Syndroms einen Defekt im Seratonin-Stoffwechsel, der sich - medikamentös behandelt - durchaus erfolgreich regulieren lässt.
„Sissi“ von Franz Xaver Winterhalter: Die endlose Haarpracht wird noch betont durch die eingeflochtenen Sternendiademe. Und wie sich unterhalb der schlanken Taille das Kleid zu einer einzigen Tüllkaskade aufbauscht – das ist schon sehr effektsicher in Szene gesetzt.
Das „Sissi“-Syndrom Das „Sissi-Syndrom“ ist nach der österreichisch-ungarischen Kaiserin Elisabeth benannt, die zeitlebens - trotz ihrer natürlichen Schönheit und eines privilegierten Lebens - an schweren Depressionen litt. Mediziner sehen im „Sissi“-Syndrom eine besondere Ausprägung der Depression, denn den Betroffenen ist das im klassischen Sinne depressive Verhalten des „Sichhängen-Lassens“ völlig fremd. Stattdessen powern diese Menschen von morgens bis abends durch ihr Leben, sind erfolgreich im Beruf, und genießen aufgrund ihres makellos erscheinenden Äußeren hohe Anerkennung bei ihren Mitmenschen. Das Tragische ist jedoch: sie selbst empfinden nur selten Freude am eigenen Leben! Sorgen, Probleme, Ängste und Selbstzweifel werden hinter einer Mauer von Aktivität und Energie versteckt. Die und der Betroffene flüchtet sich
Im limbischen System der Schaltzentrale des Menschen steuern rund 100 Milliarden Nervenzellen die Gefühle. Freude, Angst, Lust, Appetit, das Bedürfnis nach Schlaf - all diese elementaren Dinge werden durch die Kommunikation der Nervenbotenstoffe bestimmt. Eine besonders wichtige Rolle im Gefühlsleben spielt der Botenstoff Serotonin. Wenn im limbischen System ein Mangel an Serotonin besteht, kann langfristig das seelische Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Die meisten von einem „Sissi“-Syndrom Betroffenen gehen allerdings nicht wegen ihrer psychischen Leiden zum Arzt. Sie suchen Hilfe, weil sie MagenDarm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verspannungen oder sexuelle Unlust verspüren. Ein Arzt hat es dann oft schwer, die wahre Ursache zu erkennen. Mit Antidepressiva, z.B. selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), kann das Sissi-Syndrom wirksam bekämpft werden. Diese sorgen dafür, dass die ausschüttende Nervenzelle das Serotonin nicht wieder aufnimmt, sondern der Botenstoff seinen Zweck erfüllt, nämlich zu den anderen Nervenzellen zu gelangen. Unterstützt werden kann die medikamentöse Therapie durch eine Psychotherapie, beispielsweise in einer Selbsthilfegruppe. medizin compact 35 19.07.13 14:07
Familie
Im Endspurt z D
ann lassen Sie uns keine Zeit vergeuden!” Als die Fachärztin für Reproduktionsmedizin das Alter ihrer Patientin erfährt (Laura, 39), drängt sie zur Eile. Sie weiß um die sinkende Fruchtbarkeit. Wenngleich die ihr gegenüber sitzende Frau optisch deutlich jünger wirkt - deren biologische Uhr tickt. Die Natur gehorcht ihren eigenen Gesetzen: mit zunehmendem Alter einer Frau reifen immer weniger Eizellen heran, deren Qualität nimmt ab. Fehlgeburten nehmen hingegen zu. Wer nach einem Jahr, so wie Laura und Ehemann Klaus, immer noch auf ein
Wunschkind wartet, sollte deshalb einen Spezialisten aufsuchen. Für eine Frau, die bereits die Vierzig überschritten hat, empfiehlt sich sofortiges Handeln. Auch Lauras Gynäkologin rät zur Kinderwunschpraxis.
Bereits im Alter von 30 Jahren nimmt die weibliche Fruchtbarkeit rapide ab! Zahlen belegen: Die Chancen auf ein Baby sinken mit jedem verstreichenden Lebensjahr. Eine gesunde 20-Jährige wird innerhalb von sechs Monaten schwanger, 20 Jahre später muss sie ein bis zwei Jahre einkalkulieren - falls es überhaupt noch klappt. Zum einen wird der weibliche
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Erst eine lange Ausbildungs- oder Studienzeit, danach ehrgeiziger Fokus auf Karriere, Selbstverwirklichung, Aufbau von materiellem Wohlstand und finanzieller Sicherheit ... und dann plötzlich das erste Innehalten. Meist um den vierzigsten Geburtstag herum. Das erste Mal die Frage nach dem Sinn des Seins: „Ist das alles im Leben, oder fehlt da doch noch etwas?“ Nicht selten ist dies für so manche Frau zugleich der Moment, in dem sie sich nochmals ernsthaft Gedanken darüber macht, ob sie ein weiteres oder gar ihr erstes Kind in die Welt setzen möchte oder nicht. Besonders Frauen, die ganz bewußt bis dahin kinderlos geblieben sind, kommen mit Anfang Vierzig nochmals richtig ins Grübeln. Die viel zitierte „biologische Uhr“ tickt lauter denn je, die Wechseljahre stehen vor der Tür. Heißt es nun endgültig Abschied nehmen vom Kinderwunsch? Bei der einen oder anderen Betroffenen können diese Gedanken durchaus zu einer kurzzeitigen Sinnkrise führen. Ähnlich ergeht es nicht selten ausgerechnet denjenigen Frauen, die immer erfolgreich alleine ihren „Mann“ gestanden haben. Nichts scheint in deren bisherigen Leben zu fehlen: erfolgreich im Job, selbstbestimmt und glücklich in wechselnden Beziehungen, auch ohne Ring am Finger. Und nun plötzliche Zweifel: Fehlte nicht nur der passende Moment im Leben, sondern auch der „richtige“ Partner für das Lebensabenteuer „Kind“ ?!? Andere Paare wiederum versuchen viele Jahre lang, Eltern zu werden. Es will einfach nicht klappen. Da verwundert es nicht, wenn der sehnlichste Wunsch dieser Paare um die Vierzig ein eigenes Kind ist.
t zum Elternglück
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Zyklus immer unregelmäßiger, zum anderen nistet sich eine befruchtete Eizelle seltener in der Gebärmutter ein. Aber auch die männlichen Samenzellen werden mit zunehmendem Alter träger. Sogenannte Promi-Schwangerschaften, beispielsweise von der US-amerikanischen Film-Schönheit Halle Berry (sie wird demnächst im Alter von 46 Jahren von ihrem zweiten Kind entbinden), die in Paris lebende deutsche Tänzerin Ute Lemper (sie bekam ihr viertes Kind mit 48), Cherie Blair, die Ehefrau des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair (auch sie wurde mit 45 Jahren das vierte www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 37
Mal schwanger) oder die italienische Sängerin Gianna Nannini, die mit 54 Jahren ihr erstes Kind zur Welt brachte, lassen leicht vergessen, dass man in allen Fällen - zumindest medizinisch betrachtet - von einer Risikoschwangerschaft spricht. Laut Gender Datenreport der Bundesregierung hatten Anfang der Neunziger Jahre nur 0,8 Prozent der erstgeborenen Kinder eine Mutter im Alter von 40 Jahren oder älter. Im Jahr 2003 waren es bereits knappe vier Prozent. Heute hat jedes vierte Kind, das in Deutschland geboren wird, eine Mutter, die älter ist als 35 Jahre. Ärzte raten daher nicht grundsätzlich da-
von ab, ab Vierzig noch einmal schwanger zu werden. Allerdings nehmen ab Mitte Vierzig Chromosomenstörungen zu, weshalb es auch häufiger zu Fehlgeburten kommt. Die meisten sog. Risikoschwangerschaften und die späten Geburten verlaufen jedoch völlig problemlos. Ein Grund ist sicherlich, dass heutzutage viele Frauen im reiferen Alter großen Wert auf einen gesunden Lebensstil legen: Sie ernähren sich bewusst, treiben moderat und regelmäßig Sport, rauchen nicht, trinken wenig oder gar keinen Alkohol, arbeiten an einer ausgewogenen Work-Life-Balance und gehen zudem regelmäßig zum ärztlichen Check. ➜ medizin compact 37 19.07.13 14:07
Familie Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk, Chefarzt der Gynäkologischen Abteilung der SchönKlinik in Fürth und Vorsitzender des ärztlichen Beirats von MEDIZIN COMPACT:
Die Zukunft der Reproduktionsmedizin lautet: ‚Fertility on Ice‘.“ Hoffen lässt zudem ein Blick in die Statistiken des DIR (Deutsches IVF-Register e. V., In-vitro-Fertilisation - lateinisch für „Befruchtung im Glas“), in welchem seit 1982 alle Kinderwunsch-Behandlungen erfasst werden: Stimmt die Qualität der Eizellen und wird rechtzeitig die richtige Therapie gewählt, kann die Schwangerschaftsrate der Älteren durchaus mit den Jüngeren mithalten. Voruntersuchungen beider Partner bringen Klarheit und weisen den individuell passenden Weg.
Die Wahrscheinlichkeit, in einem Zyklus schwanger zu werden, hängt von vielen Faktoren ab. Wie oft schlafen die Paare miteinander? Treffen sie auch die fruchtbaren Tage der Frau? Sind die Spermien beweglich, die Eizellen von guter Qualität? Kinderwunschpraxen können die natürliche Empfängnis unterstützen, indem sie die Faktoren der Unsicherheiten möglichst ausschliessen. Vorausgesetzt, die Zeugungsfähigkeit des
Mannes ist intakt. Konzentration, Beweglichkeit und Form der Spermien sollten im Normbereich liegen. Ein Spermiogramm analysiert das Ejakulat und klärt über die Qualität auf. Bei unauffälligem Spermiogramm bieten sich Beischlaf nach Termin, hormonelle Unterstützung und Insemination (künstliche Befruchtung) an. Seit das erste Retortenbaby – ein Baby aus der Anzuchtschale – gezeugt wurde, sind 35 Jahre vergangen. Schätzungsweise weitere fünf Millionen Babys weltweit folgten. Der Erfinder der In-vitro-Fertilisation erhielt den Nobelpreis, seiner Entwicklung kommt eine ähnliche Bedeutung für die Fortpflanzung zu wie der Pille. In Deutschland werden bereits zwei Prozent aller Babys mit Labor-Unterstützung gezeugt. Für alle Paare, die auf natürlichem Wege keine Kinder zeugen können, ist diese Vorgehensweise oft die letzte Hoffnung.
Jedes siebte Paar in Deutschland ist von unerfülltem Kinderwunsch betroffen. Viele Paare erleben deshalb die geordnete Mechanik der künstlichen Befruchtung als Erleichterung. Denn meist geht dieser Behandlung eine Vielzahl an erfolglosen Versuchen voraus, um auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Einfach jedoch ist auch dieser Weg für die Beteiligten nicht. Zu den körperlichen und finanziellen Belastungen kommt der psychische Druck. Insbesondere dann, wenn ein Erfolg dauerhaft ausbleibt und ein Zyklus nach dem anderen ohne Empfängnis verstreicht. Endloses Warten in der Hoffnung auf neues Leben - wiederkehrende Enttäuschung und Misserfolg bei jedem Einsetzen der monatlichen Menstruation. Ein wahres Auf und Ab
der Gefühle - nicht selten auch eine harte Bewährungsprobe für die Beziehung der betroffenen Paare. Auch Laura (39) und Ehemann Klaus (45) - unsere Muster-Wunscheltern - erleben diese Achterbahn der Gefühle. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch bei der Gynäkologin offenbart ein Spermiogramm den Grund des bisher unerfüllten Kinderwunsches der beiden: fast alle Spermien sind unbeweglich! Die unzähligen Zyklen, die Temperaturmessungen, das Abpassen der fruchtbaren Tage ... es hätte niemals funktionieren können! Ein Schock, aber es gibt auch positive Nachrichten: Dank der herausgefundenen Ursache zahlt die private Krankenkasse des Ehemannes die komplette Behandlung. Lauras gesetzliche Versicherung hätte nur die Hälfte übernommen. Die dann vorgenommene hormonelle Stimulation verläuft gut: Neun Eizellen reifen, sieben werden gewonnen - große Erleichterung bei Laura und Klaus. Schnell folgt auch schon die nächste Nachricht im praxiseigenen Intranet: Leider lassen sich nur zwei Eizellen mittels ICSI (intrazytoplasmische Spermieninjektion) befruchten. Aber Hoffnung: Beide Embryos haben das Blastozysten Stadium erreicht. Eine Blastozyste ist ein Embryo, der im Entwicklungsstadium von fünf bis sechs Tagen über eine komplexe Form und ca. 200 Zellen verfügt. Beide Embryos weisen eine hervorragende Qualität auf. Bereits fünf Tage nach der Follikel-Punktion (Absaugen der Eibläschen mit Hilfe der Ultraschalltechnik) können die Embryos in die Gebärmutter von Laura transferiert werden. Nun heißt es dann wieder: Hoffen, hoffen, hoffen... bis der Schwangerschaftstest 10 bis 14 Tage später das Ergebnis ausweist. ¢
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„Die Problematik der ‚späten Mütter‘ ist ein klassisches Beispiel dafür, dass gesellschaftliche Entwicklungen gelegentlich mit biologischen Gegebenheiten in Konflikt geraten. Die Biologie wird sich so schnell nicht ändern - dass eine Frau über 45 Jahre ohne reproduktionsmedizinische Hilfe ein gesundes Kind zur Welt bringt, wird auch weiterhin ein Einzel- und Glücksfall bleiben. Eine Lösung dieses Dilemmas zeichnet sich in Form des ‚Eizell-Bankings‘ ab, das im nächsten Kapitel unter der Überschrift ‚Vitrifikation‘ beschrieben ist. Von Chemotherapie-Patientinnen wissen wir, dass das Verfahren gut funktioniert. Ist eine Technik erst einmal etabliert, ist ihre Übertragung in die ‚Lifestyle Medizin‘ nur eine Frage der Zeit. Frauen, die eine intensive berufliche Karriere planen, werden dann für eine spätere Schwangerschaft ihre Eizellen ebenso einfrieren lassen wie Frauen, die vor einer Chemotherapie stehen.
Behandlungsmöglichkeiten Lässt der Nachwuchs trotz intensivem Verkehrsaufkommen eines Paares tatsächlich viele Jahre auf sich warten, kann die Schulmedizin durchaus helfen. Sie unterstützt die natürliche Fortpflanzung oder fördert die Schwangerschaft durch Hilfsmittel aus dem Labor. Somit steigt auch für ältere Paare die Chance auf ein eigenes Kind. Redakteurin Sandra Fritsche hat für MEDIZIN COMPACT die wichtigsten Therapieformen recherchiert. Diese beweisen: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten mit vielversprechenden Chancen - aber auch juristische Grenzen bei der Erfüllung eines späten Kinderwunsches.
Liebe nach Zeitplan Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es auch bei der Kindszeugung an: Wenn der Eisprung naht, sollten die Spermien gesund, beweglich und vor Ort sein. Den Termin bestimmt der Arzt anhand von Urinproben und Ultraschalluntersuchungen. Das Kommando kommt dann per Telefon: „Heute Abend ist ein Schäferstündchen erwünscht!“
Insemination „künstliche Befruchtung“
ICSI - Intrazytoplasmatische Spermieninjektion
Für die „Intrauterine Insemination“ - die Übertragung der Samenzellen per Injektion in die Gebärmutterhöhle zum optimalen Zeitpunkt - wird das Ejakulat des Partners aufbereitet: Unbewegliche Spermien, die als Bremser wirken könnten, werden entfernt, deformierte Spermien ebenfalls. Es bleiben ausschließlich die mobilen und schnellen Spermien zurück.
Bei der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (abgekürzt: ICSI) wird nichts dem Zufall überlassen: Anstelle der natürlichen Selektion der IVF trifft die manuelle Auswahl der erfahrenen Medizinerhand. Die auserwählte, einzelne Samenzelle wird extern per Pipette in das Innere der Eizelle eingespritzt. Dieses Verfahren kommt bei eingeschränkter Spermienqualität zum Einsatz, oder auch, wenn zu wenige oder unbewegliche Spermien im Ejakulat enthalten sind, oder, falls durch klassische IVF bisher keine Befruchtung erzielt werden konnte.
Klassische IVF In-Vitro-Fertilisation Die In-Vitro-Fertilisation, kurz auch als IVF bezeichnet, steht für „Befruchtung im Glas“. Mit dieser Methode wurde 1978 das weltweit erste Retortenbaby gezeugt. Eizellen und aufbereitete Spermien treffen ausserhalb des Körpers aufeinander. Was dann folgt, ähnelt der natürlichen Selektion: Die Spermien dringen aus eigenem Antrieb in das Innere der Eizellen ein. Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, falls die Eileiter geschädigt sind bzw. Eizellen ihr Ziel, die Gebärmutter, nicht auf natürlichem Wege erreichen können.
Kryokonservierung Paare nennen sie liebevoll „Frosties“ oder „Eisbärchen“: die befruchteten Eizellen, die aus der Kälte kommen. In der Kryokonservierung werden die weiblichen Eizellen in flüssigem Stickstoff bis auf -196 Grad Celsius tiefgefroren und auf diese Weise monate- oder jahrelang konserviert. Der Kälteschock bringt die Stoffwechselvorgänge zum Stillstand, die Zellen bleiben frisch und können nach dem Auftauen weiter verwendet werden. ➜
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Hormonelle Unterstützung Normalerweise reift pro Zyklus lediglich eine einzelne Eizelle heran. Unterstützt durch Medikamente können es mehr werden. „Clomifen“, „Dyneric“, „Pergotime“, „Clom50“ oder „Clomhexal“ sind Medikamente, die als Tablette eingenommen sehr zuverlässig eine Eizellreifung an den Eierstöcken auslösen. Der Vorteil eines solchen Medikaments ist zweifellos die einfache Gabe als Tablette, weshalb es in vielen gynäkologischen Arztpraxen das erste Mittel der Wahl darstellt. www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 39
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Familie Assistierte Reproduktion Für ältere Paare (in der Regel ab einem Alter von 37 Jahren) empfehlen Reproduktionsmediziner, die Phase der unterstützten natürlichen Empfängnis kurz zu halten und früh auf die bewährten Methoden der künstlichen Befruchtung umzusteigen. Die „Assistierte Reproduktion“ befruchtet die Eizelle im Labor und nimmt so eine entscheidende Hürde: Spermien und Eizellen haben sich bereits gefunden, die Embryos - bis zu drei dürfen in Deutschland transferiert werden - brauchen sich „nur“ noch in der Gebärmutter einzunisten. Ablauf der Therapien: Schritt 1: Die Eierstöcke werden hormonell stimuliert, um möglichst viele Eizellen gewinnen zu können; ideal ist eine Anzahl von 15 Eizellen
Schritt 2: Die Gewinnung der Eizellen per Punktierung Schritt 3: Externe Befruchtung mit den Spermien des Kindsvaters Schritt 4: Transfer des Embryos in die weibliche Gebärmutter
Vitrifikation Dieser Begriff steht für eine „Fruchtbarkeitsreserve“ - für später. Die Vitrifikation ist eine Alternative zur herkömmlichen Kryokonservierung. Hierbei handelt es sich um ein relativ junges Verfahren, welches seit gut einem Jahr nicht länger Krebspatientinnen vorbehalten, sondern auch all jenen empfohlen wird, die einen späten Kinderwunsch mit eigenen Eizellen verwirklichen möchten.
Die Vitrifikation konserviert die eigenen, noch unbefruchteten Eizellen, auch „Eizell-Banking“ genannt. Bestes Alter der Eizellen-Entnahme ist im Alter zwischen Ende Zwanzig und Anfang Dreißig. Erforderliche Menge: ca. 30 Eizellen. Es können aber auch befruchtete Eizellen sowie Embryonen auf dies Weise eingefroren werden. Mit dieser Methode lassen sich Tumor-Therapie und Schwangerschaft durchaus in Einklang bringen. Die Entnahme und das „Einfrieren“ von Eierstockgewebe kann vor Beginn einer medizinisch notwendigen Chemotherapie einen späteren Schwangerschaftswunsch real werden lassen. ¢
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Der Weg zum Wunschkind kann ein sehr teures Unterfangen werden. Die Kostenerstattung einer Kinderwunschbehandlung in Deutschland unterscheidet u. a. zwischen privat versicherten Patienten und gesetzlich versicherten Patienten. MEDIZIN COMPACT unterhielt sich mit der Düsseldorfer Rechtsanwältin Julia Fellmer, Fachanwältin für Medizinrecht:
Die künstliche Befruchtung
- wer trägt die Kosten? MC: Gibt es gesetzliche Krankenversicherungen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinaus auch weitere Leistungen erstatten?
Rechtsanwältin Julia Fellmer, Fachanwältin für Medizinrecht
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MC: Wie ist die Kostenerstattung bei der Kinderwunschbehandlung in Deutschland geregelt? JF: In Paragraf 27a SGB V (Sozialgesetzbuch, 5. Buch) ist geregelt, welche Maßnahmen der Kinderwunschbehandlung erstattet werden. Die Maßnahmen sind auf eine bestimmte Anzahl von Versuchen begrenzt, die Versicherungsnehmerin muss unter 40 Jahren alt sein, und die Erstattung ist nur für verheiratete Paare vorgesehen. Die Erstattung der Kosten erfolgt nach dem sogenannten Körperprinzip: d. h. die Krankenkasse erstattet nur die Kosten, die der versicherten Person entstanden sind. Für privat Versicherte gibt es keine gesetzliche Regelung, sondern die Ansprüche der Versicherten richten sich nach dem Versicherungsvertrag. Normalerweise und gerade bei älteren Verträgen gibt es keinerlei Leistungseinschränkungen. Die Erfolgsaussichten einer Behandlung müssen allerdings bei mindestens 15 Prozent liegen. Eine private Versicherung übernimmt alle Kosten, wenn der „Verursacher“ der Kinderlosigkeit privat versichert ist - also auch die des gesetzlich versicherten Partners. www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 41
JF: Ja, seit Mitte 2012 wurde durch den Gesetzgeber den gesetzlichen Krankenversicherungen die Möglichkeit eingeräumt, zusätzliche Leistungen für die Kinderwunschbehandlung zu gewähren. So übernimmt z. B. die Knappschaft 100 Prozent der Kosten, wenn beide Ehepartner bei der Knappschaft versichert sind. Es kann also auch Sinn machen, seine Krankenversicherung zu wechseln, wenn man Massnahmen der künstlichen Befruchtung plant.
MC: Beteiligen sich der Bund oder die Länder auch an den Kosten? JF: Ja, auch hier hat es eine Änderung gegeben: Einige Bundesländer haben sich bereiterklärt, sich an einem Teil der Selbstbeteiligung der gesetzlich Versicherten zu beteiligen. Hierzu gehören Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.
MC: Wo erhält der Versicherte die notwendigen Informationen, hilft hier die eigene Krankenversicherung? JF: Zunächst sollte man sich in dem behandelnden Kinderwunschzentrum beraten lassen. Danach sollte man bei seiner Krankenkasse oder Krankenversicherung schriftlich anfragen, welche Kosten bei den geplanten Maßnahmen erstattet werden. Sollte die Kostenübernahme abgelehnt oder eingeschränkt werden, sollte man von einem unabhängigen Spezialisten überprüfen lassen, ob die Ablehnung oder Einschränkung gerechtfertigt ist. Die Erfahrung zeigt, dass die Krankenkassen und Krankenversicherungen häufig eine Kostenübernahme ablehnen, obwohl sie zur Erstattung verpflichtet wären. Es haben sich deutschlandweit mittler-
weile einige Rechtsanwälte im Bereich Kostenerstattung bei Kinderwunschbehandlung spezialisiert. Meistens sind diese auch Fachanwälte für Medizinrecht. Möglicherweise kann auch das behandelnde Kinderwunschzentrum einen konkreten Anwalt empfehlen.
MC: Wie sind die Erfolgsaussichten? JF: Zunächst sollte man sich von den Krankenkassen oder Krankenversicherungen nicht einschüchtern lassen, auch wenn sich die Entscheidung auf den ersten Blick überzeugend anhört. Dann kommt es auf den Einzelfall an. Dabei zeigt sich, dass bei einer überzeugenden juristischen Begründung und dem Vorliegen der medizinischen Voraussetzungen die Versicherungen häufig bereits außergerichtlich einlenken. Geht es jedoch um komplizierte medizinische Sachverhalte, z. B. wenn nicht eindeutig festgestellt werden kann, wer Verursacher der Kinderlosigkeit ist oder die Erfolgsaussichten streitig sind, sind Klageverfahren notwendig, bei denen dann ein medizinisches Sachverständigengutachten eingeholt wird.
MC: Was raten Sie Patienten, die eine Kinderwunschbehandlung planen? JF: Zunächst sollte man wissen, dass neben der Behandlung auch der Schriftverkehr mit der Krankenkasse oder Krankenversicherung mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Bei den gesetzlichen Krankenkassen muss vor der Behandlung der Behandlungsplan genehmigt werden, und bis hier alle notwendigen Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann einige Zeit dauern. Das bedeutet, dass man so rechtzeitig wie nur möglich mit der Planung beginnen sollte! ¢
Weitere Infos unter: www.informationsportal-kinderwunsch.de medizin compact 41 19.07.13 14:07
Entertainment
„Spaß muss sein!“ – lautet sein Motto. Dr. med. Ludger Stratmann erinnert sich im Gespräch mit MEDIZIN COMPACT-Autor Andreas Linke: „Als ich zur Penne ging, war ich nicht nur der Klassenclown, sondern gleichzeitig Schülersprecher, Rädelsführer und Lehrerschreck. Hauptsache, es war was los.“
Sprechstunde a Dr. Ludger Stratmann -
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urbulent verlief auch seine schulische Karriere: Volksschule, Gymnasium, dann zurück auf die Realschule und schließlich wieder Volksschule. Neuer Versuch! Diesmal auf dem zweiten Bildungsweg: Handelsschule, Sparkassenlehre, Abendschule. Endlich der Durchbruch: Bischöfliches Gymnasium, Abitur, Medizinstudium, Promotion, eigene Praxis. Dann der Ausstieg: Kabarettist, Theaterbesitzer, TV-Star. Es ist eine biographische Achterbahnfahrt, die der gebürtige Westfale bis zum Erreichen des Renteneintrittsalters absolviert hat. Im Juli 1948 kam Ludger Stratmann als achtes von neun Geschwistern auf die Welt. Nach dem Tod seines Vaters zog Mutter Margret mit den Kindern nach Essen, wo Ludger im zarten Alter von zehn Jahren seine beispiellose Schullaufbahn begann. Der Rest ist bekannt. Erwähnenswert aus seinem Privatleben noch dies: Seit 42 Jahren ist der fröhliche Doktor Ehemann von „Gitti“ und Vater von Anna und Philipp, die sich, wie
er schalkhaft verrät, „teilweise fortgepflanzt haben“. 2002 hat er seine Praxis in Bottrop verkauft und sich ausschließlich dem Humor verschrieben.
„Medizinische Fach- und Publikumszeitschriften lese ich aber immer noch jede Woche“, sagt er, „man will ja schließlich auf dem Laufenden bleiben.“ Auch sonst wird dem Doktor nicht langweilig. „Lesen und Geschichten schreiben“ sind sein Tagwerk, abends steht er fast das ganze Jahr über auf den Brettern, die für Menschen wie ihn die Welt bedeuten. Am liebsten natürlich in seinem Theater im Europahaus in Essen, in dem er im kommenden Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert.
Mehr als zwei Millionen „Patienten“ haben sich in den bislang fünf Folgen seines hippokratischen KabarettProgramms verarzten lassen.
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Leute, die zum Lachen in den Keller gehen, brauchen sich nicht mehr zu verstecken. Ihnen kann geholfen werden. Kein Wunderheiler aus Indien, sondern ein praktischer Arzt aus Bottrop verschreibt das Rezept für gute Laune in aller Öffentlichkeit. Dr. Ludger Stratmann, von Haus aus Arzt mit einer großen Leidenschaft zum Kabarett, hebt den Finger und sagt: „Lachen ist die beste Medizin!“ Seit vielen Jahren pilgert eine große Anzahl von „Patienten“ aller Kassen und Klassen zu den Heilquellen des Frohsinns ins tiefste Ruhrgebiet. Deshalb haben nicht nur der Doktor, sondern auch sein Alter Ego „Jupp“, ein hypochondrischer Hausmeister, alle Hände voll zu tun. Dr. Ludger Stratmann ist gelernter Humanmediziner, verkaufte 2002 seine viel zu klein gewordene Praxis im westfälischen Bottrop und verlegte seine launigen Sprechstunden auf die Bühne eines Essener Theaters, das er kurzerhand kaufte. Zur gleichen Zeit bekam er sein ganz spezielles „Gesundheitsmagazin Praxis“ im Fernsehen: „Stratmanns“ (WDR). Hier schlüpft der Doktor zur Abwechslung in die Rolle eines Kneipenwirts und serviert seinen Gästen neben Bier und Korn auch tiefgründige Thekenweisheiten im RuhrpottDialekt. Prominente Kolleginnen und Kollegen aus der Kabarett-Szene helfen in Jupps Kneipe nach allen Regeln der Kleinkunst aus.
e auf der Bühne:
nn - „Lachen ist die beste Medizin!“ „Jeden Abend alles geben, auch nach 2000 Vorstellungen den Leuten das Gefühl vermitteln, als seien sie die ersten Besucher“, beschreibt Ludger Stratmann seine „ärztliche“ Kunst. „Dat Schönste“ nennt er sein aktuelles Programm, mit dem er noch bis Ende 2014 in ganz Deutschland touren will. „Das ist die Übersetzung von ‚Best of‘ auf Ruhrpottdeutsch“, klärt der Doktor auf und fügt an: „Aber danach ist Schluss mit der Reiserei. Ich kann keine Autobahnen, Pommesbuden und Hotelbetten mehr sehen. 20 Jahre war das so – es reicht! Dann bleib‘ ich in meinem Theater und im Fernsehen, das ist weniger Stress“.
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Rauchen: Dr. Stratmanns Tipps zum Abgewöhnen Schließlich gehen auch an ihm die Jahre nicht spurlos vorbei. Der bald 65-Jährige erlitt vor einigen Jahren einen Schlaganfall, hatte aber Glück im Unglück. „Die Folgen waren nicht so heftig, aber die Ursachen lagen auf der Hand: Durchblutungsstörungen durchs Rauchen“, erinnert er sich. www.medizincompact.de MedizinCompact_Ausgabe0313.indd 43
Stratmann findet klare Worte: „Rauchen ist ganz klar die Sucht Nr. Eins. Gefäßverengungen, Durchblutungsstörungen und nicht zuletzt Krebs sind die unvermeidlichen Folgen. Auch wenn das unterschiedlich verläuft, gilt dennoch für alle: Rauchen schadet der Gesundheit in vielfältiger Weise.“ Rauchverbote und die gesetzlichen Regelungen hält er für konsequent, aber dass noch immer so viele, vor allem junge Menschen zum Glimmstängel greifen, stimmt ihn bedenklich. Weil er die Folgen am eigenen Leib erlebt hat, ist Ludger Stratmann natürlich prädestiniert für Tipps zum Abgewöhnen. „Dem Grunde nach bedarf es für Raucher nur einer Art mentaler Hygiene, um mit der Qualmerei aufzuhören“, sagt er und erläutert: „Die körperlichen Entzugserscheinungen sind in der Regel nach zwei bis drei Tagen schon überstanden. Die psychische Abhängigkeit ist viel schlimmer. Da sollte sich einfach jeder fragen, wann, wo und warum er oder sie zur Zigarette greift. Ob Stress
oder Langeweile, Gruppenzwang oder orale Befriedigung – alles keine Gründe, die das Rauchen rechtfertigen. Im Gegenteil. Wer sich das erst einmal klar gemacht hat, der kommt auch los vom Nikotin. Dazu muss nicht erst ein Schlaganfall her wie bei mir. Übrigens: Ich habe damals viel geraucht, aber von einem auf den anderen Tag aufgehört. Und mir hat nichts gefehlt.“ Selten geraucht wird auch da, wo er sich noch einen Herzenswunsch erfüllen will: „Auf einem Traumschiff mit meiner Gitti auf Kreuzfahrt gehen, am besten um die ganze Welt. Australien, China, USA – das möchte ich gern noch erleben. Außer Norderney und Fuerteventura bin ich ja nicht groß rumgekommen“, lacht Dr. Stratmann. Und wenn der Tag kommt, heißt es für alle Passagiere garantiert: Diese Seefahrt, die wird lustig… ¢
Alle Infos zum Tourneeplan und Kartenverkauf unter: www.doktor-stratmann.de medizin compact 43 19.07.13 14:07
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Sie finden MEDIZIN COMPACT in Wartezimmern von Arztpraxen und Kliniken in ganz Deutschland. Mit einer Startauflage von 120.000 Exemplaren erscheinen wir seit Frühjahr diesen Jahres im zweimonatigen Intervall.
Das große und enorm positive Feedback auf die ersten beiden Ausgaben von MEDIZIN COMPACT - der neuen medizinischen Publikumszeitschrift in Deutschland - spornen uns nicht nur an. Es bestätigt zudem einen weiteren, angenehmen Zusatzeffekt: Auch Ärzte nehmen MEDIZIN COMPACT gerne in die Hand!
Verkürzt das Lesen von MEDIZIN COMPACT die manchmal unvermeidliche Wartezeit auf Ihren Arzttermin auf angenehme Weise - dann haben wir eines unserer Ziele bereits erreicht.
Da die Produktion einer jeden Ausgabe von MEDIZIN COMPACT tatkräftig von einem ärztlichen Fachbeirat unterstützt wird, möchten wir Ihnen diesen heute an dieser Stelle vorstellen.
Möchten Sie MEDIZIN COMPACT sogar regelmäßig als Abonnement zu sich nach Hause geliefert bekommen, freuen wir uns ganz besonders!
Weiterhin viel Freude am Lesen wünscht Ihnen Ihre Petra Gessinger
Die in MEDIZIN COMPACT veröffentlichten Beiträge kommen aus allen medizinischen Bereichen und werden kompakt, leicht verständlich, aber auch emotional präsentiert.
Spätestens nach seiner dreijährigen Tätigkeit als ärztlicher Entwicklungshelfer in Zimbabwe und Leitung eines Distriktkrankenhauses mit Schwerpunkt Geburtshilfe Ende der Achtziger Jahre war für den damals 29-jährigen Assistenzarzt klar: seine medizinische Leidenschaft gehört der Frauenheilkunde. Bereits kurze Zeit später trug er als Oberarzt am Marienhospital Altenessen maßgeblich zum Aufbau der Endoskopischen Chirurgie bei. Seit September 1994 arbeitet er als Chefarzt für Gynäkologie in der Euromed Clinic in Fürth, Deutschlands größer Privatklinik, heute zu den Schön-Kliniken gehörend. Er hat die beiden Zusatzbezeichnungen „Arzt für Ernährungsmedizin“ und „Arzt für Osteolgie“ erworben, im Jahr 2009 habilitierte er zum Professor für Gynäkologie. Die Schwerpunkte in seiner gynäkolgischen Privatpraxis liegen auf Menopausenberatung, Endokrinologie, Anti-Aging und medizinischer Kosmetik. Prof. Dr. med. Kleine-Gunk ist Mitglied der „Deutschen Menopausengesellschaft“ sowie Präsident der „Deutschen Gesellschaft für AntiAging Medizin“ (GSAAM).
Namhafte Ärzte, Wissenschaftler, Experten und innovative Dienstleister aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen der Medizin nehmen Stellung zu aktuellen medizinischen Themen. Bekannte Personen, Künstler und Prominente, die in medizinischen Gebieten auch persönlich betroffen oder engagiert sind, werden von der MEDIZIN COMPACTRedaktion als Interviewpartner zum Gespräch eingeladen.
Facharzt für Gynäkologie Chefarzt Gynäkologische Abteilung Inhaber einer Privatpraxis
Neben einer Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat Prof. Kleine-Gunk zahlreiche Bücher rund um die weibliche Gesundheit verfasst, u. a. sechs Patientenratgeber im TRIAS Verlag Stuttgart. Des Weiteren ist er Schriftleiter der Fachzeitschrift „Gynäkologie + Geburtshilfe“ im Urban + Vogel Verlag.
Petra Gessinger, Chefredakteurin
Schön Klinik Fürth (ehem. Euromed Clinic) Europa-Allee 1, 90763 Fürth www.kleine-gunk.de
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Prof. Dr. med. Dr. h. c. Marc Reymond, MBA (AACSB)
Dr. med. dent. Katja Zieber
Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
Facharzt für Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie, Chefarzt Spezielle Onkologische Chirurgie
Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Praxisinhaberin
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Direktor und Lehrstuhlinhaber
Nach seiner Habilitation 1998 an der Universität Genf und dem Erwerb des amerikanischen Arztdiploms erhielt der gebürtige Schweizer nach Aufenthalten an der „Harvard Medical School“ in Boston (USA), an der „Université Catholique de Louvain“ in Belgien und am Universätsklinikum in Erlangen eine außerplanmäßige Professur für Chirurgie an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. 2003 absolvierte er den Master in Business & Administration (AACSB) mit Schwerpunkt Wissenschaft und Technologie an der LaSalle Universität, Philadelphia (USA). Der leidenschaftliche Chirurg leitet die Abteilung für Krebschirurgie am Marienhospital Herne, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Zu seinem Fachgebiet zählt die Bauchchirurgie mit Schwerpunkt Speiseröhre, Leber, Pankreas und Peritoneum (Bauchfell). Prof. Reymond hat Pionierarbeit in der minimalinvasiven Krebschirurgie geleistet und genießt ein hohes Ansehen als nationaler und internationaler Gutachter in den Bereichen Krankenhausmanagement, Technologie-Transfer und Biobanking. Der Preisträger von „Gründer für Berlin“ (2000) und des „Innovationspreises der IHK Berlin-Brandenburg“ (2001) hat zudem mehrere Verfahren und Geräte erfunden, u a. Datenspeicherung und -analyseverfahren, Laparoskopie-Instrumente, Probenvorbereitungsmethoden, Krebs-Biomarker (Proteomics) und zuletzt die Druck-Aerosolchemotherapie (PIPAC). Mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen, ein Lehrbuch, ein chirurgischer Atlas und etwa 50 Buchkapitel wurden von Prof. Reymond verfasst. Marienhospital Universitätsklinikum der Ruhr-Universiät Bochum Hölkeskampring 40, 44625 Herne www.marienhospital-herne.de, www.rub.de
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Die gebürtige Frankfurterin promovierte nach zwei Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Fachbereich „Kieferorthopädie“. Ihre Arbeit wurde auf internationalen Kongressen und in Fachzeitschriften publiziert. 1995 schloss sie ihre Fachzahnarztausbildung vor einem Prüfungsgremuim unter der Leitung von Prof. Schopf an der Goethe Universität Frankfurt ab. Im gleichen Jahr hat sie sich in eigener Praxis in Bad Homburg niedergelassen. Die Schwerpunkte von Dr. Ziebers Tätigkeit liegen in der modernen Kieferorthopädie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene kombiniert mit kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Therapien -, auf Funktionskieferorthopädie und Funktionstherapie bei Kiefergelenkserkrankungen. Des Weiteren gilt sie als Fachfrau für unsichtbare Kieferorthopädie mit Lingualtechnik oder Invisalign® sowie als kompetente Ansprechpartnerin für zahnärztliche Schlafmedizin zur Behandlung von Schnarchen und Schlafapnoe. Dr. Zieber ist - Zertifiziertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Linguale Orthodontie - Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie - Mitglied des Berufsverbandes der Deutschen Kieferorthopäden - Mitglied der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin Kieferorthopädische Fachpraxis Dr. Katja Zieber Louisenstr. 149, 61348 Bad Homburg www.zieber.de
Nach seiner Habilitation im Fach Psychiatrie im Jahr 1992 zeichnet Prof. Hegerl 14 Jahre lang als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München verantwortlich, an der er auch eine C3-Professur für Psychiatrie inne hatte. Seit 2006 ist er Direktor und Lehrstuhlinhaber der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig. Schwerpunkte seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit liegen auf Psycho- und Pharmakotherapie bei depressiven Störungen, der Hirnfunktionsdiagnostik bei Patienten mit uni- und bipolaren affektiven Störungen und auf der Klärung von Zusammenhängen zwischen Störungen der Schlaf-Wachregulation bei psychiatrischen Erkrankungen. Prof. Hegerls Engagement rund um die psychische Gesundheit wurde bis dato mit zahlreichen wissenschaftlichen Auszeichnungen honoriert, u.a. im Jahr 2003 mit dem „Hermann-SimonPreis“ für Sozialpsychiatrie für das Projekt „Nürnberger Bündnis gegen Depression“ und im Jahr 2007 mit dem „European Health Award“ für das Projekt „European Alliance Against Depression“. Neben seiner Tätigkeit als Klinikdirektor publiziert er regelmäßig und ist gefragter Gastredner auf internationalen Kongressen. Er leitet das in vielen Regionen tätige „Deutsche Bündnis gegen Depression“ sowie zahlreiche europäische Forschungsprojekte und ist Vorstandsvorsitzender der „Stiftung Deutsche Depressionshilfe“ mit ihrem Schirmherrn Harald Schmidt. Universitätsklinikum Leipzig, Zentrum für Psychische Gesundheit Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Semmelweisstraße 10, 04103 Leipzig www.uniklinikum-leipzig.de
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WISSEN compact Dr. med. Lutz Bannasch
Prof. Dr. med. Bernd Füchtmeier
Dr. med. Andreas Britz
Facharzt für Innere Medizin und Allgemeinmedizin, Praxisinhaber
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und spezielle Unfallchirurgie, Chefarzt
Facharzt für Dermatologie und Allergologie Inhaber einer Privatpraxis
Nach seinem Medizinstudium in Hannover wechselte der heute 45-jährige Prof. Füchtmeier in die Abteilung für Unfallchirurgie am Regensburger Universitätsklinikum und arbeitete dort mehrere Jahre als Oberarzt. Während seiner Facharztausbildung erhielt er ein Forschungsstipendium am AO-Forschungsinstitut in Davos (Schweiz).
Im Jahr 1998 eröffnete der gebürtige Gütersloher seine Privatarztpraxis mit angeschlossener Praxisklinik im exklusiven Stadtteil Rotherbaum in Hamburg.
In seiner täglichen Arbeit stehen die Themen Immunologie, Immun-Diagnostik, Biologische Medizin und Präventivmedzin im Fokus. Dr. Bannasch möchte verstärkt die personalisierte Medizin dem Patienten verständlich und nutzbar machen.
Auch bildete er sich an der Fachhochschule Hannover zum „Hospital Management Advisor“ (Management im Gesundheitswesen) fort. Im Jahr 2007 habilitierte er im Fach „Unfallchirurgie“.
Neben zahlreichen wissenschaftlichen FachPublikationen und Vorträgen zum Thema „Immunologie – Immunsystem - Immundiagnostik“ engagiert sich Dr. Bannasch für die Aufklärung in der Bevölkerung zum Thema „Immunsystem“. In regelmäßigen Auftritten in Radio und TV vermittelt er das komplexe Thema dem medizinischen Laien spannend und unterhaltsam zugleich.
Bereits von 2008 bis 2010 war er als Leitender Oberarzt und Chefarztstellvertreter in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Sportmedizin am Krankenhaus „Barmherzige Brüder Regensburg“ tätig. Nach einer zweijährigen Oberarzt-Tätigkeit am Centrum für Muskoloskeletale Chirurgie an der Universitätsklinik Charité in Berlin kehrte er im Juli 2011 als Chefarzt nach Regensburg zurück.
Dr. Bannasch hat zahlreiche Sachbücher und Patientenratgeber publiziert, oftmals in Kooperation mit prominenten Persönlichkeiten. Auch hier informiert Dr. Bannasch nicht nur über das Zusammenspiel von „Körper-GeistSeele“, sondern auch über Humangenetik im Sinne der Entwicklung einer personalisierten Ernährung.
Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählt neben der Traumatologie und Beckenchirurgie die Implantation von Kunstgelenken, die sogenannte Endoprothetik. Seine Klinik ist als „Traumazentrum der höchsten Versorgungsstufe“ in der Lage, rund um die Uhr alle Verletzungen zu versorgen.
Neben dem gesamten Leistungsspektrum der Dermatologie und Allergologie liegen die Schwerpunkte von Dr. Britz‘ täglicher Praxisarbeit in den Kernbereichen Anti-Aging, kosmetisch-ästhetische Chirurgie und Lasertherapie. Er gilt als Experte auf dem Gebiet der Faltenbehandlung und verfügt über eine 25-jährige praktische Erfahrung mit biologischen Implantaten. Die Aus- und Weiterbildung von Ärzten auf dem Gebiet der Ästhetischen Medizin liegt Dr. Britz ebenfalls am Herzen. Seit mehr als zehn Jahren bietet er deutschlandweit kombinierte Theorie- und Demonstrationskurse zum Thema „Unterspritzungstechniken“ an. Sämtliche Fortbildungskurse, von den Grundkursen bis hin zu den Spezial-Kombinationsseminaren oder auch dem individuellen Personal-Training, finden bei Ärzten der unterschiedlichsten Fachrichtungen regen Zuspruch. Die eigens produzierte Schulungs-DVD rundet sein Portfolio ab. Darüber hinaus hält Dr. Britz regelmäßig Workshops und Seminare im Ausland - bevorzugt in den arabischen Ländern.
Dr. Bannasch ist Mitglied in der „Deutsche Gesellschaft für klinische Psycho-Neuro-Immunologie“ sowie in der „International Society of Nutigenetics and Nutrigenomics“.
Prof. Füchtmeier ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften, u. a. in der „Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen“, in der „Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie“, im Berufsverband Deutscher Chirurgen und in der Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik.
Dr. Britz ist nicht nur zertifiziertes Mitglied und Referent der „Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Botulinumtoxin-Therapie e.V.“, sondern u. a. auch Mitglied in der „Deutschen Dermatologischen Gesellschaft“ sowie in der „Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin“.
Gemeinschaftspraxis Dres. Juchheim-Bannasch-Müller Theatinerstraße 12, 80333 München www.praxis-juchheim-bannasch-mueller.de
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Prüfeninger Straße 86, 93049 Regensburg www.barmherzige-regensburg.de
Praxisklinik Dr. Britz Heimhuder Str. 38, 20148 Hamburg www.dr-britz.de
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Seine 15-jährige Erfahrung, die er als Arzt und Mitarbeiter am Institut für Therapie und Forschung chronischer Erkrankungen und Immunologie mit Praxis für Immunologie in München sammeln konnte, veranlasste Dr. Bannasch im Jahr 2003 zur Eröffnung einer eigenen Praxis (Gemeinschaftspraxis) im Herzen von München.
Manipulation bei Organspende wird zur Straftat Der Bundestag zieht Konsequenzen aus den Transplantationsskandalen des vergangenen Jahres. Am 07. Juni 2013 wurde das Transplantationsgesetz zum wiederholten Male geändert. Tricksereien bei Vergabe von Spenderorganen werden künftig mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bestraft.
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er gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), verriet ZEIT ONLINE, dass sich alle fünf Fraktionen auf die Reform geeinigt hätten. „Das ist eine gute Nachricht für alle, die auf ein Spenderorgan warten. Die neuen Regeln sind wichtig, um wieder Vertrauen aufzubauen und mehr Menschen zu überzeugen, einen Organspendeausweis auszufüllen.“ Künftig soll ausschließlich nach den medizinischen Kriterien wie Erfolgsaussicht und Dringlichkeit entschieden werden. Das Vortäuschen von Dialysen, falschen Untersuchungsergebnisse sowie der Aus-
tausch von Blutproben soll damit künftig unterbunden werden. Eine weitere Optimierung soll es bei der Registrierung und Verteilung geben: Bislang entschied die Ständige Kommission Organtransplantation, angesiedelt bei der Bundesärztekammer (BÄK), über die Richtlinien, nach denen Spenderorgane verteilt werden. Dazu zählte beispielsweise die Qualifikation eines Arztes, der den Hirntod eines Organspenders feststellt. Diese Richtlinien sollen künftig vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt werden – und zwar nicht nur nach formaler, sondern nach inhaltlicher Prüfung. Unumstritten ist in diesem Zusammenhang auch die Schaffung eines nationalen Transplantationsregisters. Dieses Register soll ebenfalls eine zuverlässigere Transparenz gewährleisten. Derzeit erfassen verschiedene Instititutionen nach unterschiedlichen Vorgaben alle Daten zur Entnahme von Organen, deren ¢ Vermittlung und Transplantation.
Gleicher Wert für alle - neue Richtlinien bei Hypertonie
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ie European Society of Hypertension (ESH) und die European Society of Cardiology (ESC) haben Mitte Juni neue Leitlinien zum Management der arteriellen Hypertonie herausgegeben.
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Der systolische Zielwert liegt nun für nahezu alle bei 140 mmHg.
In der Behandlung von Hypertonie-Patienten (an Bluthochdruck Erkrankten) kannte man bislang zwei Klassen von Betroffenen: Menschen, die ausschließlich an zu hohem Blutdruck litten und Menschen, deren Bluthochdruck mit Diabetes, kardiovaskulären (die Blutgefässe betreffende) Vorerkrankungen oder Nierenschäden einhergingen. In der ursprünglichen Leitlinie aus dem Jahr 2007 wurde für Patienten mit niedrigem oder mäßigem Risiko ein Wert von 140/90 mmHG (systolischer/ diastolischer Blutdruck), für Hochrisiko-Patienten mit bekannten Organschäden noch ein Wert von 130/80 mmHG angegeben. Jetzt gilt europaweit für alle Patienten der gleiche Wert. www.medizincompact.de
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Mehr als 20 Autoren haben mehr als 700 Studien gesichtet. Den Vorsitz dieser Arbeitsgruppe führten Prof. Giuseppe Mancia aus Mailand (Italien) und Prof. Robert Fagard aus Leuven (Belgien). Die Studie ergab: „Das wissenschaftliche Beweismaterial reicht nicht aus, zwei Zielwerte zu rechtfertigen“, erklärt Robert Fagard, und ergänzt „Diastolisch gelten Werte unter 90 mmHg als Ziel.“ Für Diabetiker werden hingegen 85 mmHg als diastolische Obergrenze empfohlen. Denn gerade bei Typ-2-Diabetikern hatte sich gezeigt, dass eine exzessive Blutdrucksenkung den Menschen eher schadet als nutzt. Insbesondere die Nieren wurden durch den massiven Einsatz starker Medikamente in Mitleidenschaft gezogen. ¢
Rechtsanspruch auf Identität Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hat bereits im Februar diesen Jahres ein höchst brisantes Urteil gefällt: Ein im Reagenzglas gezeugter Mensch (Klägerin war eine 21-jährige Frau) hat das Recht auf die Herausgabe des Namens seines biologischen Vaters. Die Richter gaben damit dem Recht auf Wissen um die eigene Abstammung Vorrang vor der Anonymität, die ursprünglich den Samenspendern zugesichert wurde. Das Urteil ist zwischenzeitlich rechtskräftig.
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ereits 1989 entschied der Bundesgerichtshof (BGH), dass es zu den Persönlichkeitsrechten eines Menschen gehört, seine genetische Herkunft zu kennen. Jedoch ließ sich hieraus noch kein Rechtsanspruch des Einzelnen ableiten. Es müssen auch die Rechte der anderen Beteiligten berücksichtigt werden. Mit dem Jahr 2007 wurde mit dem Gewebegesetz dann erneut eine neue Ära eingeläutet: Unterlagen zur Samenspende, die als Gewebeübertragung gilt, müssen 30 Jahre aufbewahrt werden. Normalerweise müssen ärztliche Dokumentationen zehn Jahre lang archiviert werden. Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa 100.000 Kinder anonymer Samenspender. Der aktuelle Richterspruch dürfte möglicherweise eine Fülle weiterer Klagen nach sich ziehen. Kritker dieses Urteils verweisen schon jetzt auf etwaige zukünftige Konsequenzen hinsichtlich Unterhalts- und Erbanspruch. ¢ medizin compact 47 19.07.13 14:08
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2. Deutscher Patientenkongress „Depression für Betroffene und Angehörige“ am 01. September 2013, im Gewandhaus zu Leipzig, 10.00 bis 21 Uhr
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er Vorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe Prof. Ulrich Hegerl freut sich ganz besonders, dass auch in diesem Jahr der bekannte Entertainer, Schauspieler und Schirmherr seiner Stiftung, Harald Schmidt, die Moderation dieses Kongresses übernehmen wird. Der Deutsche Patientenkongress zur Erkrankung Depression bietet allen Betroffenen, ihren Angehörigen und anderen Interessierten eine einzigartige Möglichkeit, sich miteinander auszutauschen, zu vernetzen und sich fachkundig über die Erkrankung zu informieren. Vorträge und zahlreiche Workshops von Betrof-
lich ken erhält In Apothe el s oder Kap als Liquid
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fenen, Angehörigen und Fachleuten, der Fotowettbewerb „Wege aus der Depression“, der Carlsson Wedemeyer-Förderpreis sowie eine Abendveranstaltung mit Musik und Grillbuffet sollen den Kongress für alle Teilnehmer zu einem eindrücklichen und bewegenden Erlebnis machen. Das Vortragsprogramm mit Moderation von Harald Schmidt ist von 10.00 bis 16.30 Uhr anberaumt, das Nachmittagsprogramm mit interessanten Workshops startet um 16.30 Uhr. ¢ Anmeldung unter www.deutsche-depressionshilfe.de/kongress
Schlankmacher weißer Tee Weißer Tee birgt einen gesunden Effekt für die menschlichen Fettzellen - so das Ergebnis einer Studienreihe, die im „BioMed Central´s Open Access Journal“ veröffentlicht wurde. Das Extrakt des pflanzlichen Aufgusses behindert nicht nur die Bildung neuer Fettzellen (Adipozyten), sondern unterstützt auch den Fettabbau in den vorhandenen, reifen Fettzellen. Der weiße Tee ist zudem am wenigsten künstlich verändert und erhält in höherer Konzentration als beispielsweise Schwarztee oder Grüntee Inhaltsstoffe, die auf die körperliche Zellentwicklung positiven Einfluss nehmen können. as Forscherteam der deutschen Beiersdorf AG, unter der Leitung von Marc Winnefeld, entnahm menschliche, sogenannte Präadipozyten (Vorläuferzellen), aus denen sich reife Fettzellen entwickeln können, und kultivierten sie im Labor. Während früher angenommen wurde, dass der Mensch nur über eine bestimmte Anzahl von Fettzellen verfüge und das Übergewicht sich allein durch die Füllung der Zellen herausbilde, ist heute gesichert, dass sich neue Fettzellen
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aus den bereitgehaltenen Vorläufern noch nachbilden können. An diesem Prozess sind einige Stoffe beteiligt, die bisher nur zum Teil in ihrer Zusammenwirkung hinlänglich erforscht sind. Die Präadipozyten benötigen einen Anstoß, um adipozyten-spezifische Gentypen herauszubilden. Anschließend müssen sie dann mit eingelagertem Fett gefüllt werden, um anzuwachsen. Nach der Behandlung dieser Präadipozyten mit Weiß-Tee-Extrakt stellten die Forscher fest, dass sich während der Bildung der neuen Fettzellen im Vergleich zu unbehandelten Zellen deutlich weniger Fett einlagerte. Insgesamt zeigte sich auch eine seltenere Genexpression, also die Entwicklung einer Fettzelle aus der Präadipozyte, woraus Winnefeld schlussfolgert, dass der Tee-Extrakt die Bildung ¢ des benötigten Gens behindert.
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2
„Hair Secrets“
In diesem Buch stecken Wissen und Erfahrungen aus mehr als vier Jahrzehnten Arbeit mit Haaren! Hamburgs Top-Hair-Stylistin Marlies Möller verrät in diesem Haar-Ratgeber nicht nur ihre besten Tricks, sondern beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema Haarpflege: welcher Schnitt passt zu welchem Kopf, was gilt es beim Färben zu beachten, welche Frisur spiegelt am vorteilhaftesten die jeweilige Persönlichkeit ihres Trägers wider? Gemeinsam mit der freien Autorin und Texterin Sylvia Heiser entstand dieser informative Ratgeber, der auch Jahre nach seiner Erstveröffentlichung immer noch aktuell und spannend zu lesen ist. Marlies Möller / Silvia Heiser, 19,90 EUR, ISBN: 978-3-86883-000-2, Riva Verlag, München, 160 Seiten
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3
„Das Frauen-Hormone-Buch“ Was Sie schon immer über Homone wissen wollten ... Hier erfahren Sie alles Wichtige und erhalten zugleich Antworten auf wichtige Fragen wie: „Machen Hormone dick?“ oder „Können Hormone das Altern ausbremsen?“ Prof. Bernd Kleine-Gunk weiß, dass die winzigen Botenstoffe oft die Regie über unseren Körper führen. In seinem Ratgeber „Das Frauen-Hormone-Buch“ erklärt er, wie Hormone die Gesundheit, Sexualität und Jugendlichkeit von Frauen beeinflussen. Er zeigt, welche Typen von Hormonen es gibt, was Frauen für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt tun können und was sich hinter modernen Hormontherapien verbirgt. Prof. Kleine-Gunks Ratgeber ist leicht verständlich formuliert und liest sich spannend und unterhaltsam zugleich. Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, 2. Auflage, TRIAS, Stuttgart. 2013, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8304-3498-6
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„Kerngesund!“ (DVD) „Wenn man sportlich aktiv ist, verbessert das fast alles im Körper. Jede Zelle regeneriert sich besser durch den Sport, das Gehirn wird besser durchblutet, und man ist wesentlich konzentrierter, fitter, wacher, aktiver, aufnahmefähiger.“ Mit diesem Zitat im Booklet seiner ersten Fitness-DVD motiviert Schauspieler Heiner Lauterbach nicht nur, sondern stellt auch optisch überzeugend unter Beweis: ein perfekt trainierter Körper mit Muskeln und möglichst wenig Fett, ist keine Frage des Alters! Bei den „Kerngesund“-Übungen auf der DVD handelt es sich um ein ganzheitliches Fittnessprogramm, das alle Muskelgruppen bewegt, kräftigt, dehnt und zudem noch die oftmals vernachlässigte Balance übt. Alle Übungen können mit wenig Aufwand betrieben werden - egal, wann und wo. Besonders praktisch: die angebotenen Intervalle ermöglichen ein flexibles Timing, je nach zur Verfügung stehender Zeit und persönlichem Fitnessstatus. Fazit: Tolles Cardio-, Kraft- und Koordinationstraining für Männer - übrigens auch für Frauen geeignet!
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