Engagiert und vernetzt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendverb채nde im Landesjugendring Saar
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Arbeitsbericht
Landesjugendring Saar 2011/2012
Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverb채nde im Saarland
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Inhalt
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Vorwort
Schwerpunkte
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Rund um die Juleica Schutz des Kindeswohls in der Jugendarbeit DingDeinDorf Aktionen zur Landtagswahl Educaching Gedenkstättenarbeit
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Servicestation LJR Gremienarbeit im LJR Jugendpolitische Gespräche
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Servicestation LJR, Gremien, Gespräche 34
Jugendserver Saar Anhang
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Pressespiegel Positionen
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Herausgeber: Landesjugendring Saar e.V. Vorstand Redaktion Gesamt: Georg Vogel, Jugendserver-Saar: Claudia Eisenstein Gestaltung: Georg Vogel Manuskript: Birgit Rauen-Oberst, Martina Folz, Georg Vogel Fotos: Landesjugendring Saar, Jugendserver-Saar Auflage: 500 Anschrift: Landesjugendring Saar e.V. Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken Tel: 0681/63331 Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de Internet: www.landesjugendring-saar.de
Der Druck der Broschüre wird unterstützt aus Fördermitteln des Sozialministeriums
Vorwort
Der LJR-Vorstand von Februar 2011 bis Februar 2013: Catharina Becker (juz-united), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Mareike Schneider (Jugendrotkreuz) Frank Kettern (BDKJ), Rieke Eulenstein (aej) (v.l.)
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ewährtes sichern und weiterentwickeln sowie immer wieder vorangehen und neue Ideen umsetzen sind Kennzeichen der Arbeit der letzten beiden Jahre, über den der Vorstand und die Geschäftsstelle des Landesjugendrings Saar auf den folgenden 84 Seiten berichten. Dabei war das Sichern des Bewährten für uns als neuen Vorstand, als wir im Februar 2011 gewählt wurden, eine ganz besonders schwierige Aufgabe. Ging es doch gleich am Anfang um die Handlungsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaft von mittlerweile 24 Mitgliedsverbänden. Die damalige Jamaika-Regierung setzte nämlich eine massive Kürzung der Zentralen Führungsmittel um 25.400 Euro und damit um mehr als 20% der LJR-Förderung durch. Nur durch massive interne Sparmaßnahmen, der Streichung von kostenlosen Informationsan-
geboten und durch die Unterstützung durch Spenden gelang es uns, dies ohne Personalkürzungen zu bewältigen. Viele jugendpolitische Gespräche und die klare Solidarität der Mitgliedsverbände bewirkten schließlich, dass wir nun ab 2013 mit einer teilweisen Rücknahme der Kürzung um 14.000 Euro durch die neu gewählte große Koalition finanziell wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Die ehrenamtliche Jugendarbeit im Saarland braucht ständig Beratung, Unterstützung und Vernetzung. So greifen unsere Mitgliedsorganisationen und auch weitere Institutionen auf unsere Beratungsangebote zurück, wenn es um die Qualifizierung der JugendleiterInnen beim Schutz des Kindeswohls geht; sie benötigen unsere Unterstützung, wenn sie Zuschüsse für ihre Projekte und Maßnahmen akquirieren müssen; nur mit
dem Landesjugendring können Jugendarbeitsangebote sinnvoll verknüpft und vernetzt werden. Schließlich muss auch unsere zentrale Aufgabe, nämlich die Interessensvertretung unserer Mitgliedsverbände, unabhängig von Projektförderungen durch eine solide, unbefristete institutionelle Förderung entsprechend des Sozialgesetzbuches VIII und der saarländischen Ausführungsgesetze gewahrt bleiben. Vorstandsarbeit ist aber glücklicherweise mehr als Bestandssicherung des Bewährten. Wir hoffen, der Bericht macht deutlich, wie der Landesjugendring sich auch als Ideenschmiede und Entwicklungsmotor in der saarländischen Jugendarbeit versteht. Mit dem Educaching, also der Schnitzeljagd 2.0 mit Bildungsinhalten, setzten wir dabei weit über das Saarland hinaus Akzente. Digitale Welt und Naturerlebnis werden verbunden.
Vorwort
Wir zeigen damit, wie non-formale Bildung außerhalb von traditioneller Beschulung Spaß machen kann. Die Weiterentwicklung von DingDeinDorf, dem kommunalen Beteiligungsprojekt, das schon 2008/2009 erfolgreich von uns für das Saarland entwickelt wurde, ist ein weiteres markantes Beispiel für innovative Jugendarbeit. So konnten wir im letzten Jahr mit unserer Projektidee die höchst mögliche Fördersumme des EU-Programms „Jugend für Europa“ erreichen, um die Beteiligungsaktion von Oktober 2012 bis Dezember 2013 durchzuführen. Für die Weiterentwicklung des Landesjugendrings steht auch, dass wir die Arbeitsgemeinschaft mit dem Projekt JuleicaVielfalt bereichern konnten. In zwei Ausbildungsreihen schulten wir in Kooperation mit vier MigrantInnenorganisationen, dem Dekanat Saarbrücken und dem Regionalverband über 50 JugendleiterInnen, davon viele mit ausländischen Wurzeln. 2012 wurden dann
JunOst, der Verband der russischsprachigen Jugend in Deutschland, und die Alevitische Jugend als Anschlussverbände in die Reihen des Landesjugendrings aufgenommen. Ganz besonders stolz macht uns aber der Jugendserver-Saar, der 2011 ohne große Geburtstagsfeier 10 Jahre alt wurde. Seit 2001 begleitet er die digitale Revolution und sorgt maßgeblich mit dafür, dass Medienkompetenz und Medienbildung in der saarländischen Jugendarbeit alles andere als Fremdwörter geblieben sind. Alleine das Kernstück des Jugendservers, die Internetplattform, zeigt mit ihren über 100 RedakteurInnen aus unterschiedlichsten Engagement-Bereichen, wie sehr das Projekt in der Praxis der Jugendarbeit angekommen ist. Hinzu kommen Medienbildungsangebote (KomComm) und Social-Media-Fortbildungen für MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit, deren Nachfrage längst unsere Kapazitäten übersteigt. Daneben kommunizieren wir sehr in-
tensiv mit vielen mit der Jugendarbeit befassten PolitikerInnen und berichten über viele (digitale) Medienkanäle, was die Jugendarbeit – im doppelten Sinne – bewegt. Von Twitter und Facebook über eigene Print-Broschüren bis hin zu Rundfunk und Zeitung machen wir Stimmung für die Jugendverbandsarbeit und möglichst gute Rahmenbedingungen für die freiwilligen Engagierten. Sie sorgen letztendlich dafür, dass in Gruppenstunden, Wochenendseminaren, Freizeiten, Jugendzentren und Projekten Kinder und Jugendliche sich entfalten und selbst organisieren können. Mit diesem Arbeitsbericht wollen wir für die unverzichtbare Arbeit der saarländischen Jugendverbände und ihres Netzwerkes Landesjugendring werben. Denn eines ist angesichts des demographischen Wandels und der älter werdenden Gesellschaft klar: Ohne diese jungen Engagierten sieht das Saarland alt aus! In diesem Sinne wünschen wir allen LeserInnen eine anregende Lektüre!
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TeilnehmerInnen nach der JuleicaVielfalt-Schulung im März 2012
Schwerpunkte
Rund um die Juleica
Qualifizieren, vernetzen, beraten: Das ist ein Schwerpunkt unserer Regelarbeit. Dabei spielten die Projekte JuleicaNetzwerk und JuleicaVielfalt eine besondere Rolle. Mit letzterem wurde der Landesjugendring noch bunter und sprach besonders MigrantInnenorganisationen an.
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JuleicaNetzwerk schafft Verbindungen Unterstützung der JugendleiterInnen-Ausbildung
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icht ohne Grund erlangen Themen rund um die JugendleiterInnen-Card (Juleica)auch im Landesjugendring eine immer höhere Bedeutung. Als sie 1999 im Saarland eingeführt wurde bewährte sich die Juleica erfolgreich als das Qualitätssiegel für eine gute Jugendleiterausbildung vor allem in den größeren Jugendverbänden. Auch bei den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen ist sie mittlerweile begehrt, dokumentiert sie doch ein profundes pä-
dagogisches Know-how im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Um eine solche Ausbildung auch danach begleiten zu können hat sich neben der Begleitung der einzelnen Verbände auch das Juleica-Handbuch bewährt, das Jugendliche als Dankeschön nach absolvierter Ausbildung erhalten. Dieses hat der Landesjugendring von seiner Partnerorganisation aus Niedersachsen übernommen und mit eigenen Inhalten an-
gereichert. Es wurde 2007 im Saarland eingeführt und wird im Frühjahr 2013 vergriffen sein. Zur Zeit der Berichterstellung suchen wir noch nach einer Finanzierung der Neuauflage. Dass die Juleica-Ausbildung aber auch überverbandlich in den Blick genommen werden muss, zeigte sich an der Diskussion um unterschiedliche Standards in den Bundesländern. Hier waren es maßgeblich die Landesjugendringe
Rund um die Juleica
und der Bundesjugendring die sich bei den zuständigen Ministerien für eine bundesweite Angleichung einsetzten, die den Qualitätsanspruch an eine Ausbildung und gleichzeitig die zeitlichen Ressourcen ehrenamtlicher MitarbeiterInnen in den Blick nahmen. So entstanden auch im Saarland Empfehlungen, die dies berücksichtigen. Lediglich bei der Neuausstellung der Juleica soll noch nachgesteuert werden, da hier mit einer weiteren notwendigen Erste-HilfeSchulung speziell im Saarland die Hürde für die Neuausstellung einer Juleica
unseres Erachtens zu hoch gelegt wurde. Hinzu kommt, dass viele Themen sich verbandsübergreifend ähneln oder sogar deckungsgleich sind. Hier bietet der LJR verstärkt entweder eigene Inputs
an oder stellt Verbindungen zu anderen Verbänden und Organisationen her. Insbesondere bei Fragen zur Förderung der Jugendarbeit, zur Öffentlichkeitsarbeit oder zur Medienpädagogik (Jugendserver-Saar) unterstützt der Landesjugendring. Einen eigenen Schwerpunkt stellt das Thema Kindeswohl dar. Zunehmend von Bedeutung wird, dass sich die Verbände auch untereinander stärker öffnen. So hat der Landesjugendring in der Folge eines Austauschtreffens 2010 bewirkt, dass sich die ausbildenden Verbände in vielen Fällen Ausbildungen gegenseitig anerkennen, damit Jugendliche nach vorheriger Absprache eine Ausbildung oder Teile auch bei einem anderen Träger durchführen können. Schwierig ist es nach wie vor, ReferentInnenlisten anzulegen, da diese offensichtlich in den meisten Fällen nur für eigene Verbände zur Verfügung stehen – und dies meist ehrenamtlich mit begrenztem Zeitbudget. All diese Initiativen kosten natürlich Ressourcen und wir konnten diese Regelaufgabe unserer Arbeitsgemeinschaft nach der massiven Kürzung 2011 und 2012 nur durch eine zusätzliche Projektförderung des Sozialministeriums gewährleisten. InternetPortal und Broschüre Mehr denn je notwendig erscheint ein stärkeres Bekanntmachen der Fortbildungsangebote. So erreichen uns einerseits gerade beim LJR viel Fortbildungsnachfragen und wir hören andererseits immer wieder von freien Plätzen in An-
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Schwerpunkte geboten der Mitgliedsverbände. Deshalb setzen wir verstärkt darauf, diese Angebote im Internet aufzubereiten und aktuell zu halten. Zudem wurde für 2013 erstmals aus Projektmitteln von JuleicaNetzwerk sowie JuleicaVielfalt eine Broschüre „Wie werde ich JugendleiterIn“ mit Wissenswertem zur Juleica und Fortbildungsterminen aufgelegt. Den Zugang zu Vergünstigungen schaffte die Juleica (im Saarland) eher wechselhaft, zumal sich für deren Akquise keiner so richtig zuständig fühlte. Auch dem Landesjugendring, der sich in den letzten 10 Jahren mehrfach in Initiativen darum bemühte, fehlten letztlich die Ressourcen, um sich nachhaltig darum zu kümmern. Erst mit der kürzlich eingeführten Ehrenamtskarte im Saarland zeichnet sich hier wieder eine nachhaltige Perspektive für attraktive Vergünstigungen ab. So können saarländische Juleica-InhaberInnen neben erheblichen Rabatten mit Theater-Abos des Kulturrings der Jugend, einer jährlichen kostenlosen Fahrt in den Europapark-Rust und dem Juleica-Handbuch auch die
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Ehrenamtskarte bekommen. Mit ihr haben sie Anspruch auf die Freizeitcard SaarlandRheinlandPfalz mit attraktiven Vergünstigungen zu touristischen Zielen in der Region.
Broschüre „Wie werde ich JugendleiterIn“
JuleicaVielfalt macht die Jugendarbeit bunter MigrantInnen-Organisationen partizipieren an Juleica-Ausbildung und kooperieren mit dem LJR
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m Saarland gibt es mindestens 50 MigrantInnenenorganisationen und –vereine, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammenarbeiten. Von diesen Jugendlichen halten jetzt 32 eine Jugendleitercard (Juleica) in der Hand – ein Erfolg des Projekts JuleicaVielfalt. Im Frühjahr 2012 starteten der Landesjugendring und das Dekanat Saarbrücken erstmalig eine besondere Variante der Juleica-Schulung. Zwei Schulungsreihen wurden durchgeführt: eine durch das Dekanat Saarbrücken mit 20 TeilnehmerInnen und die Schulung an zwei Wochenenden und einem weiteren Samstag in Federführung des Landesjugendrings mit 32 TeilnehmerInnen im März 2012. Im neuen Konzept sollte besonders auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen aus Migrantenorganisationen
Rund um die Juleica
eingegangen werden. Dabei wurden im Vorjahr in ersten Treffen mit ihnen Themeninhalte neu formuliert oder erweitert, sodass sie die Interessen aller widerspiegeln. Neben den üblichen pädagogischen Konzepten und Methoden, sowie dem Erste-Hilfe Kurs, lag hier ein Schwerpunkt auch auf notwendigen Verwaltungssachen und Zuschussmöglichkeiten im Saarland. Fragen wie „Wo wende ich mich hin, wenn ich Rat brauche?“ oder „Wie und bei wem finde ich Unterstützung und Fördergelder“ konnten nun in der Juleica-Schulung durch Praxisbeispiele nachvollziehbar und transparent beantwortet werden. Zudem erhielten alle einen eigens zusammengestellten Ordner mit besprochenen Methoden, Beispielen und Kontaktdaten als mobiles Nachschlagewerk. Der Begeisterung der 32 TeilnehmerInnen während der Seminare folgte ein positives Feedback und dann wurden auch schon in kürzester Zeit die ersten 23 Jugendleitercard-Anfragen online gestellt und bearbeitet. Aufgrund des früh angesetzten Zeitraums, nutzten viele Te i l n e h m e r In n e n ihre neuen Ke n n t n i s s e und Fertigkeiten bereits während der Sommerferien für ihre ersten Schritte als JugendgruppenleiterInnen. Die Ergebnisse der Erprobung der Schulungen 2012 fließen nun in eine erneute Fortbildung ab Mai 2013 ein. Dort sollen dann MigrantInnenorganisationen stärker als bisher in die Rolle als Selbstorganisationen ihrer eigenen Schulung hineinwachsen. Einiges wird verändert werden. So soll die TeilnehmerInnenzahl reduziert werden um den Bedürfnissen der zu Schulenden aber auch den Möglichkeiten der TeamerInnen besser gerecht zu werden.
Projektmitarbeiterinnen Solenn Crépeaux und Iulia Popescu
Der Landesjugendring Saar und das Dekanat Saarbrücken bedanken sich herzlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit so vielen motivierten Akteuren, angefangen bei den TeilnehmerInnen und deren zu vertretenden Vereine und Organisationen bis hin zu den TeamerInnen und ReferentInnen
–KOMPETENZ STÄRKEN“ über den Regionalverband Saarbrücken. Mitarbeiterinnen des Projekts waren und sind Iulia Popesco (bis 2012) und Solenn Crépeaux. Aber nicht nur mit der Juleica-Ausbildung fördert das Projekt die Partizipa-
9 der Schulungen. Gerne bietet der Landesjugendring weiterhin seine Hilfe und Unterstützung als Ansprechpartner an, in der Hoffnung, dass die erweiterte Juleica weiterhin viel Zuspruch findet und Jugendlichen verschiedenster Organisationen und Vereinen eine qualifizierte Jugendarbeit ermöglicht. Beteiligte KooperationspartnerInnen sind das Dekanat Saarbrücken, die Alevitische Jugend, JunOst, Elfe e.V., Fötes, Ditib sowie TeamerInnen des Jugendrotkreuzes und von juz-united. Gefördert wird das Projekt von 2011 bis einschließlich 2013 durch das Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN
tion von MigrantInnen-Organsiationen an der Jugendarbeit im Saarland. Auch sind inzwischen mit der Alevitischen Jugend und JunOst - der Verband der russischsprachigen Jugend in Deutschland - zwei auf der Vollversammlung 2012 als Anschlussverband in den Landesjugendring Saar aufgenommen worden. Zudem unterstützte der LJR JunOst dabei, nach Auslauf einer Bundesförderung 2013, 10.000 Euro in den Landeshaushalt eingestellt zu bekommen.
Schwerpunkte
Schutz des Kindeswohls in der Jugendarbeit
Der Landesjugendring unterstützte die Mitgliedsorganisationen bei der Weiterentwicklung von Qualitätsstandards zum Schutz des Kindeswohls, legte einen praxisorientierten InfoFlyer auf und begleitete die Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes im Saarland.
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Bundeskinderschutzgesetz Informationen, Qualifizierungen, Gesetzesregelungen
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chon 2008 - also lange vor Inkrafttreten des Kinderschutzgesetzes am 1.12.2012 – starteten wir als Landesjugendring mit Fortbildungsangeboten zum Schutz des Kindeswohls in der Jugendarbeit. Und im letzten Arbeitsbericht vor zwei Jahren konnten wir über weitere Aktivitäten berichten. So legten wir 2009 in Kooperation mit dem Landesjugendamt erstmals eine Handreichung auf, die sich an die ehrenamtlichen JugendleiterInnen richtete. Unter der Rubrik „Sehen“ wird darin aufgezeigt, was unter Kindeswohlgefährdung und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu verstehen ist und wer als TäterIn in Frage kommt. Beim „Erkennen“ geht es um Anzeichen für Anhaltspunkte der Gefährdung. Das „Handeln“ schließlich gibt Tipps für die angemessene Reaktion
und empfiehlt den Rat von ExpertInnen in Anspruch zu nehmen. Hierzu werden alle wichtigen Kontaktadressen in den Kreisen, im Regionalverband und landesweit aufgeführt. 10.000 Handreichungen wurden gedruckt und waren innerhalb eines knappen Jahres vergriffen. Der Landesjugendring konnte nun 2011 in einer erweiterten Kooperation mit dem Landessportverband des Saarlandes eine aktualisierte Auflage der Handreichung herausgeben. Die Nachfrage bei der Zielgruppe im Saarland und die bundesweite Resonanz zeigen uns, dass wir mit diesem praxisorientierten Flyer richtig liegen. Als zweite Maßnahme in diesem Handlungsfeld legte der LJR 2009 ein Seminarangebot gemeinsam mit den SOSJugendhilfen in Saarbrücken und dem
Caritas-Verband für Saarbrücken und Umgebung auf. Referentinnen dieser Einrichtungen (Beate Junker und Stefanie Schmidt) schulen dabei in der Regel ehrenamtliche JugendleiterInnen. Im Seminar geht es um die gleichen Inhalte wie in der Handreichung, allerdings vertieft und an entsprechenden Praxisbeispielen aus unterschiedlichen Lebensbereichen von Kindern und Jugendlichen. Eine Rolle spielt auch eine Kultur des Umgangs in den Gruppen, Freizeiten und Jugendzentren, die Gewalt ablehnt und das Kindeswohl schützt. Im Berichtszeitraum nahmen dieses Angebot die Sportjugend, die Jugendpflege des Landkreises Merzig-Wadern und die Malteser Jugend wahr. Weitere Anfragen für dieses Jahr liegen von der Sportjugend und der Jugendfeuerwehr vor.
Schutz des Kindeswohls
Ausz端ge aus der Handreichung
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Schwerpunkte Ebenfalls im Berichtszeitraum wurden dann die Empfehlungen zur JuleicaAusbildung vom Landesjugendhilfeausschuss u.a. um den Punkt „Kindeswohl“ ergänzt. Damit ist verpflichtend, dass alle ausgebildeten JugendleiterInnen zum Themenbereich „Schutz des Kindes vor (sexueller) Gewalt“ eine Grundausbildung erhalten. Mit dem Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes sehen wir uns zum einen in unserem Bemühen bestärkt, auch in der ehrenamtlichen Jugendarbeit die Verantwortlichen zu diesem Themen-
bereich zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Auch ist es unser Anliegen die Jugendverbände zu unterstützen, Qualitäts- und Schutzstandards strukturell vorzusehen. Dazu diente eine eigene Fachtagung 2012 (siehe folgender Bericht). Zum anderen wurden den Jugendverbänden durch den Bundesgesetzgeber allerdings bürokratische Verfahren auferlegt, die zwar das Gute erreichen wollen, die aber in einzelnen Bestimmungen dennoch nicht zielführend sind. Konkret meinen wir die Einsichtnahme in ein erweitertes Führungszeugnis bei
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Hier wurde nicht bundeseinheitlich geregelt welche Ehrenamtsgruppen betroffen sind. Dies soll mit den örtlichen Trägern vereinbart werden. Das heißt: es erwarten uns ein Wust von Vereinbarungen von z.T. kleinsten Trägern mit den einzelnen Kreisjugendämtern. Zumindest auf Landesebene versuchen wir das Problem im Saarland mit den Jugendämtern durch einheitliche Standards in den Griff zu kriegen (siehe eigener Artikel). Dafür sei allen Beteiligten auf Kreis- und Landesebene, die sich hier um eine gute Lösung bemühen, herzlich gedankt.
Fachtagung Umsetzung von Kinderschutzstandards in der Jugendarbeit
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it über 70 TeilnehmerInnen aus unterschiedlichsten Bereichen der saarländischen Kin-
der- und Jugendarbeit hatte die Fachtagung des Landesjugendrings am 30. Mai 2012 einen großen Zuspruch und
war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Vertreten waren MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendverbände, aus Gemeinwesenprojekten, weiterer freier Träger, kommunale JugendpflegerInnen sowie auch MitarbeiterInnen aus den Jugendämtern. Zunächst referierte Georg Vogel über den aktuellen Stand der Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes in dem es derzeit vor allem um die Frage geht, bei welchen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen Einsicht in das erweiterte Führungszeugnis zu nehmen ist (siehe Kasten). Der Schwerpunkt der Tagung lag jedoch
Beate Steinbach, Leiterin des Projekts zur Prävention sexualisierter Gewalt „PräTect“ beim Bayerischen Jugendring
Schutz des Kindeswohls
darauf, über einzuführende Qualitätsstandards zu diskutieren, mit denen Jugendverbände Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen wollen. Beate Steinbach, Leiterin des Projekts zur Prävention sexualisierter Gewalt „PräTect“ beim Bayerischen Jugendring, gab hierzu einen theoretisch fundierten Input, der praktisch gut mit Beispielen veranschaulicht wurde. Sie ging ein auf Verhaltenskodexe, Regeln, Schulungs- sowie Fortbildungsinhalte, Notfallpläne und Beschwerdemanagement in der Kinder- und Jugend(verbands-) arbeit. Die Arbeitsgruppen vertieften diese Aspekte für die einzelnen Praxisfelder der Kinder- und Jugendarbeit von der Offenen Arbeit über die Gruppenangebote bis hin zu den mehrtägigen Freizeit- und Bildungsmaßnahmen. Eine eigene AG widmete sich den Aufgaben der Verbandsleitungen. In der Abschlussrunde mit den Arbeitsgruppenleitungen konnte Frank Kettern ein Fazit der Tagung ziehen. Er sagte zu, dass der Landesjugendring die gute
Kooperation mit den Jugendämtern in dieser Frage fortsetzen werde und man unter den gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen möglichst einheitliche für Ehrenamtliche taugliche Regelungen
bei den Vereinbarungen finden wolle. Der vielfache Wunsch nach weiterem Austausch und Angeboten des Landesjugendrings zur Thematik, will dieser im Rahmen seiner Ressourcen nachkommen.
Die Umsetzung des Kinderschutzgesetzes im Saarland
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ach dem neuen Bundeskinderschutzgesetz, das am 01.01.2012 in Kraft getreten ist, sollen nun auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen von der Einsichtnahme ins Führungszeugnis betroffen sein. Wer „Kinder oder Jugendliche beaufsichtigt, betreut, erzieht oder ausbildet oder einen vergleichbaren Kontakt hat“ kommt laut § 72a Abs. 4 SGB VIII hierfür in Frage. Entscheidend ist dabei „Art, Intensität und Dauer des Kontakts“. Welche Ehrenamtlichen-Gruppen nun betroffen sein werden, darüber werden in den folgenden Monaten zwischen den Jugendämtern und den freien Trägern Vereinbarungen zu treffen sein.
Der Landesjugendring ist kontinuierlich im Kontakt mit dem Landesjugendamt und den Kreisjugendämtern und bemüht sich möglichst einheitliche und handhabbare Wege zu finden, wie die ehrenamtlichen Verbands- und Vereinsleitungen die Einsichtnahme ins Führungszeugnis umsetzen. Bei einer Klausur der KreisjugendpflegerInnen wurde hierzu an einem saarlandweit einheitlichen Vorgehen gearbeitet. Geplant war, die Einsichtnahme ins erweiterte Führungszeugnis insbesondere bei Aufsichtspersonen vorzusehen, die an mehrtägigen geförderten Maßnahmen mitwirken. Dieser Konsens auf der Fachebene ist offensichtlich zur
Zeit dieser Berichterstellung (Februar 2013) noch in der landesweiten Abstimmung. So bald wie möglich wollen die Jugendämter in Abstimmung mit dem Landesjugendring dazu ein Infoblatt herausgeben. Darüber hinaus sollten sich alle Träger dafür einsetzen, dass die Jugendhilfeausschüsse ein Präventionskonzept beschließen, in dem u.a. auch beschrieben wird, welche Personen und Stellen für die jugendarbeitstreibenden Verbände und Vereine für Präventionsmaßnahmen zuständig sind. Mit ersten Vereinbarungen rechnet der Landesjugendring im Frühjahr 2013.
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Schwerpunkte
Beteiligungsprojekt DingDeinDorf Schon 2008/2009 konnten wir mit der kommunalen Beteiligungsaktion viel für die Jugendfreundlichkeit saarländischer Kommunen bewegen. Nach vielen Bemühungen erreichten wir dann 2012 eine Förderzusage. Wir berichten hier über den Weg zum Start des Projekts im Oktober 2012 und den Plan wie es 2013 ablaufen soll. Außerdem gibt es einige grundsätzliche Anmerkungen zu unserem (digitalen) Partizipationsverständnis, das dem Projekt zugrunde liegt
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DingDeinDorf, die Zweite Wir können was bewegen
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it der Beteiligungsaktion „DingDeinDorf II“ will der Landesjugendring Saar mit 12 – 21-jährigen Jugendlichen im Saarland die Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit der saarländischen Städte und Gemeinden bewerten und exemplarisch verbessern. Wir setzen damit die erfolgreiche Aktion von 2008/2009 fort und entwickeln sie – vor allem mit Hilfe von Social Media weiter. Die Förderung dafür konnten im Sommer 2012 sichern. Gleich mehrere Beteiligte hatten sich schon seit 2011 darum gekümmert, dass sich auch in finanziellen Notzeiten gute Projektideen durchsetzen können! Schon kurz nach Ende der ersten Aktion im Frühjahr
2009 war klar: Dieses Projekt war in seiner Art einmalig und erfolgreich. Wir müssen es auf jeden Fall fortsetzen! Erstes Treffen der Projektgruppe auf der Piraterie in Saarbrücken
DingDeinDorf
Nach der Kürzung des LJR-Etats 2011 konnten - auch kleinere Anteile - Eigenmittel nicht mehr vorgesehen werden und die Chancen dafür schwanden. Da aber der Landesjugendring sich - insbesondere mit seinem JugendserverProjekt - in Fragen der E-Partizipation ständig auf dem laufenden hielt, war klar, dass die Fortentwicklung dieses Projekts besonders mittels digitaler Medien zukunftsträchtig erschien und hier deutete sich auch an, dass Bundes- oder EU-Mittel solche Innovationen unterstützen könnten. Und Hinweise aus dem Sozialministerium (ein Dankeschön an Herrn Ollinger!) und aus unseren bundesweiten Vernetzungen im DBJR waren schließlich entscheidend dafür, dass wir Mittel bei dem EU-Programm „Jugend für Europa“ beantragten. Nachdem auch das Sozialministerium eine Restfinanzierung von 25% in Aussicht stellte, war die Freude groß, dass wir noch im Sommer grünes Licht aus Bonn von „Jugend für Europa“, der deutschen Agentur für das EU-Förderprogramm erhielten. Noch im Oktober 2012 startete das Projekt und dauert bis Dezember 2013.
Nach vorbereitenden Arbeiten 2012 wird in der ersten Jahreshälfte 2013 die Fragebogenaktion gestartet bei der saarlandweit Jugendliche u.a. zu Freizeit-, Bildungs- und Ausbildungsangeboten sowie Einkaufsmöglichkeiten und Nahverkehr im Ort Stellung beziehen. Gleichzeitig wird mit Online-Werkzeugen (auf einer eigenen Internetseite und Facebook) der Dialog zwischen Jugendlichen und KommunalpolitikerInnen zur Situation in den einzelnen Kommunen in Gang gesetzt und damit eine weitere Beteiligungsmöglichkeit per E-Partizipation eröffnet. In einem zweiten Schritt werden im Mai die Ergebnisse der Befragung bezogen auf die Städte und Gemeinden, sowie das Land in den Lokal- und Regionalmedien veröffentlicht. Schließlich werden 10 Orte ausgewählt, in denen im Juni Vereinbarungsgespräche zwischen Jugendlichen und den KommunalpolitikerInnen stattfinden und Abmachungen über konkrete Verbesserungen im Ort getroffen werden. Grundlage der Gespräche sind die Ergebnisse der Online-Diskussionen und der Fragebogenaktion.
Die Einhaltung der Vereinbarungen wird ebenfalls im Rahmen des Projekts bis Ende 2013 kontrolliert. Von Anfang an ist eine Projektgruppe von jungen Menschen zwischen 14 und 26 Jahren an allen wichtigen Schritten im Projekt (Auftritt und Bewerbung des Projekts, Entwicklung des Fragebogens, Moderation der Online-Diskussion, Auswahl der Kommunen für die Vereinbarungsgespräche, Kontrolle der Einlösung der Vereinbarungen) beteiligt. Sie unterstützt das Projekt in allen seinen Phasen. Derzeit arbeiten bis zu 15 Engagierte in der Projektgruppe mit. Sie startete im Herbst 2012. Ihre Diskussionen und Entscheidungen werden mit Hilfe einer Facebook-Gruppe unterstützt. Besonders freut es den Landesjugendring, dass mit 103.7 UnserDing und der HTW mit dem Studiengang Soziale Arbeit zwei bewährte Kooperationspartner aus dem Vorläuferprojekt gewonnen werden konnten. Neu hinzu gekommen ist juz-united, der Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung. Last but not least unterstützt uns natürlich auch der Jugendserver-Saar.
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Staatssekretärin überreicht Zuwendungsbescheide für DingDeinDorf
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nlässlich der Fachtagung "Posten, liken, voten" hat Familienstaatssekretärin Gaby Schäfer zwei Zuwendungsbescheide über insgesamt 7.065 Euro aus Landesmitteln und Toto-Mitteln für die Fortsetzung des Partizipationsprojekts "DingDeinDorf" überreicht. Bereits im Jahr 2008/2009 wurde DingDeinDorf mit Unterstützung aus Landesmitteln durchgeführt. Dabei erhielten Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, die Jugendfreundlichkeit ihrer Wohnorte per Fragebogen und in Gesprächen zu bewerten und mit den Entscheidungsträgern vor Ort moderierte Gespräche zu führen, deren Ziel Vereinbarungen waren für konkrete Verbesserungen in den Städten und Gemeinden. In Absprache mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat der Landesjugendring nun das weiterentwickelte Projekt konzipiert, das im Oktober gestartet und auf ein Jahr angelegt ist.
"Dieses Projekt trägt maßgeblich zu einer weiteren Stärkung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei“, so Staatssekretärin Gaby Schäfer. „Ich hoffe, dass sich die Jugendlichen in den saarländischen Gemeinden zahlreich an der Aktion beteiligen." Staatssekretärin Schäfer dankte dem Landesjugendring Saar für die langjährige gute Zusammenarbeit: "Der Landesjugendring hat seit über 10 Jahren das Thema Jugendbeteiligung immer weiter voran getrieben und Verantwortliche in
Politik und Verwaltung dazu bewegt, über die Mitspracherechte von jungen Menschen nachzudenken." Pressemitteilung Sozialministerium
Schwerpunkte
Chancen und Grenzen von digitaler Partizipation Die Weiterentwicklung des saarländischen kommunalen Beteiligungsprojekts DingDeinDorf mit Online-Werkzeugen
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olitische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Kommunen hat in den letzten Jahrzehnten repräsentative parlamentarische Formen, z.B. Jugendgemeinderäte und direkte Modelle wie z.B. Jugendforen hervorgebracht. Der Landesjugendring Saar hat sich mehrfach für direkte Varianten ausgesprochen. Gründe liegen vor allem in der Vermeidung erwachsenenzentrierter parlamentarischer Verhandlungsformen, in der Bevorzugung altersgemäßer Methoden der Mitsprache auf Augenhöhe sowie in überschaubaren zeitlichen Abläufen der Mitwirkung an politischen Entscheidungen. Mit dem saarlandweiten Beteiligungsprojekt DingDeinDorf setzte der Landesjugendring 2008/2009 nun einen besonderen Akzent, indem 2000 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in Fragebögen die Jugendfreundlichkeit und -tauglichkeit saarländischer Kommunen mit Schulnoten bewerteten. Die Ergebnisse wurden in gemeindebezogenen Zeugnissen öffentlichkeitswirksam verbreitet und fanden ein großes Echo in den Lokalmedien und der Kommunalpolitik. In 10 ausgewählten Kommunen gab es Vereinbarungsgespräche mit interessierten Jugendlichen. Diese handelten mit den lokal verantwortlichen PolitikerInnen verbindlich mehrere Verbesserungen aus: von der Farbe des Anstriches eines Jugendraums bis zur Ausstattung des Orts mit einem Multifunktionsfeld war ein breites Spektrum vereinbart und in den nächsten Monaten umgesetzt worden. Mit diesem Projektansatz sehen wir im
neunstufigen Modell der Partizipation in Anlehnung an Roger Hart und Wolfgang Gernert (2) die Stufe realer Mitbestimmung (Stufe 7 siehe Kasten) verwirklicht. Schon das abgelaufene Projekt aus 2008 wurde mit einer Internetseite, der Möglichkeit den Fragebogen online auszufül-
len und Twitter-Nachrichten, begleitet. Die digitalen Medien spielten aber eher eine nebengeordnete informationsorientierte Rolle. In der im Oktober 2012 nun aufgelegten Weiterentwicklung des Projekts werden nun Online-Werkzeuge stärker eingebunden.
(Digitale) Partizipation
Partizipation und digitale Beteiligung (ePartizipation) sind en vogue und es ließen sich Seiten füllen, beides zu definieren. Hier nur ein kurzer Verständigungsvorschlag: Versteht man unter politischer Partizipation „alle Tätigkeiten (…), die Bürger freiwillig mit dem Ziel unternehmen, Entscheidungen auf den verschiedenen Ebenen des Politischen Systems zu beeinflussen“ (1), dann wird durch „ePartizpation“ Beteiligung mit elektronischen Mitteln oder genauer mit Informations- und Kommunikationstechnik verstanden. Dabei kann man nach Pohl, Axel 2009 neun Stufen der Beteiligung unterscheiden: 1. Fremdbestimmt: Nicht Beteiligung sondern Manipulation 2. Dekoration: Kinder und Jugendliche wirken auf einer Veranstaltung mit, ohne genau zu wissen, warum sie dies tun oder worum es eigentlich geht. 3. Alibi-Teilnahme: Kinder und Jugendliche nehmen freiwillig an Konferenzen teil, haben aber nur scheinbar eine Stimme mit Wirkung. 4. Teilhabe: Kinder und Jugendliche können ein gewisses sporadisches Engagement der Beteiligung zeigen. 5. Zugewiesen, aber informiert: Ein Projekt ist von Erwachsenen vorbereitet, die Kinder und Jugendlichen sind jedoch gut informiert, verstehen, worum es geht, und wissen, was sie bewirken wollen. 6. Mitwirkung: Indirekte Einflussnahme durch Interviews oder Fragebögen 7. Mitbestimmung: Beteiligungsrecht: Kinder und Jugendliche werden tatsächlich bei Entscheidungen einbezogen. Die Idee des Projektes kommt von Erwachsenen, alle Entscheidungen werden aber gemeinsam und demokratisch mit den Kindern und Jugendlichen getroffen. 8. Selbstbestimmung: Z.B. Projekte werden von den Kindern und Jugendlichen selbst initiiert. Diese Eigeninitiative wird von engagierten Erwachsenen unterstützt oder gefördert. 9. Selbstverwaltung: Selbstorganisation: Kinder und Jugendliche haben völlige Entscheidungsfreiheit über das Ob und Wie eines Angebotes und handeln aus eigener Motivation.
Wo liegen die Chancen, wo die Grenzen? Die letzte Jim-Studie zur Online-Nutzung Jugendlicher (3) hat deutlich gemacht, wie intensiv die überwältigende Mehrheit der Jugendlichen mittlerweile soziale Netzwerke wie facebook nutzt und in und mit ihnen nicht unerhebliche
DingDeinDorf
freie Zeit verbringt. Nehmen wir diesen sozialen Lebensraum ernst, so sollten wir diesen genauso aufsuchen wie die Jugendverbandsgruppe, ein Jugendzentrum, eine Skaterbahn, die Schule. Auch ein soziales Netzwerk ist ein Kommunikationsraum, den wir zur Ansprache für unser Projekt, ja selbst zur Durchfüh-
Die Projektgruppe beim Testen des Online-Forums
rung der Aktion nutzen können. Gerade dort stehen Werkzeuge bereit, um Fragebogen „auszulegen“, Meinungen auszutauschen und für partizipative Prozesse zu motivieren. Nicht zuletzt die in der Online-Welt beheimatete „Gamifizierung“ ¬von Kommunikationsprozessen - also der Einsatz spielerischer Mittel z.B. durch Bewertung von Meinungen leistet hier methodische Hilfe. Allerdings können diese Online-Räume nicht das komplexe Setting realer Verhandlungssituationen ersetzen. Die Kommunikation von Jugendlichen mit erwachsenen Entscheidungsträgern soll auf Augenhöhe stattfinden und bezieht alle Sinne ein. Das gegenseitige „Beschnuppern“, die Emotionalität beim Formulieren der Interessen, der reale Handschlag bei den Vereinbarungen kann die digitale Welt nicht darstellen. Diese Authentizität bietet nur die unvermittelte Realität. Deshalb kommt den digitalen Werkzeugen hier zwar eine wichtige vorbereitende, begleitende und motivierende Rolle zu – aber „nur“ ergänzend zur realen Welt, zumal gerade in der Gemeinde bzw. in der Stadt das wirkliche Aufeinandertreffen leichter herstellbar ist als z.B. in der internationalen Arbeit. Für diese digitale Stärkung der Partizipa-
tion bieten wir mit DingDeinDialog ein gemeindebezogenes Forenwerkzeug auf der Webseite von DingDeinDorf an, in dem sich Interessierte niedrigschwellig registrieren (Benutzername, E-Mail-Adresse) und Themen eröffnen und kommentieren. Sie können zusätzlich Fotos und andere Illustrationen posten. Die Posts werden zeitnah von AdministratorInnen freigeschaltet, um Spams und unangemessene Äußerungen zu verhindern. Sie bringen ihre Anregungen vor, teilen mit, wo es in ihrer Kommune hakt und was verbessert werden soll. In den Foren treffen Jugendliche auch auf kommunalpolitische EntscheiderInnen, die darauf reagieren können. Zusätzlich ist eine facebook-Seite eröffnet worden. Hier wird auf laufende Diskussionen im Forum verlinkt. Zusätzlich kann über lokale Diskussionen überblickend berichtet werden um das Forum damit zu bewerben und zu ergänzen. Auch auf der Facebook-Seite können Meinungen und Beiträge wiedergegeben werden. Schließlich werden 10 Kommunen ausgewählt, in denen dann im Juni 2013 Vereinbarungsgespräche zwischen Jugendlichen und PolitikerInnen real stattfinden sollen. Dort sind die OnlineDiskussionen, die Ergebnisse der Fragebogen sowie die direkt vorgebrachten Interessen Grundlage der Diskussion und für die Vereinbarungen. Mit Online-Werkzeugen gestalten wir die Aktion auch für die Projektgrup-
pe attraktiver. Diese besteht aus bis zu 15 jungen MultiplikatorInnen, die die Beteiligungsaktion in seinen wichtigen Entscheidungen gemeinsam mit dem Träger Landesjugendring Saar mitsteuern und sie werbend unterstützen. Bei solchen Online-Abstimmungsprozessen geht es z.B. um die Zusammenstellung des Fragebogens, die Moderation der facebook-Gruppen und die Auswahl der Kommunen für die Vereinbarungsgespräche, die Kontrolle der Umsetzung der Vereinbarungen. In dieser facebookGruppe wurden inzwischen unterschiedlichste Fragen, wie z.B. die Logo-Entwicklung erfolgreich online besprochen. Aber auch hier gilt. Nach wie vor stehen reale Treffen im Mittelpunkt. Nach fünf Monaten Praxis von DingDeinDorf zeigt sich insbesondere für die Projektgruppe: ePartizipation ist mehr als ein zusätzliches Online-Werkzeug für Beteiligungsprojekte. Das digitale Netz ist ein neuer Sozialraum und nicht nur ein Kommunikations-Tool. Hier kommen neue bisher nicht erreichte potentielle Engagierte ins Gespräch, hier werden Verabredungen und Entscheidungen getroffen. Hier herrschen andere Kommunikationsstile. Und dennoch bleibt der analoge Lebensraum der Entscheidende. Er ist in seiner Authentizität und unvermittelten Lebensäußerung unschlagbar. Fußnoten:
(1) Max Kaase: Partizipation. In: Dieter Nohlen (Hrsg.): Wörterbuch Staat und Politik. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, S. 521 – 527 (2) Pohl, Axel: Make it real. Partizipationsansätze zwischen tatsächlicher Beteiligung und bürgerschaftlicher Kosmetik. In: punktum 4/09, Zeitschrift für verbandliche Jugendarbeit in Hamburg, S. 5-8. (3) Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.), JIM 2011. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart. 2011
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Schwerpunkte
Aktionen zurLandtagswahl 2012 Mit der Aufkündigung der so genannten JamaikaKoalition von CDU, FDP und Grünen wurde 2012 innerhalb von wenigen Wochen eine erneute Landtagswahl fällig. Für den LJR war dies das Signal, mit der Vollversammlung die jugendpolitischen Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Auch haben wir erneut junge Menschen zur Landtagswahl neugierig gemacht und informiert. Die bewährten Mittel: Wahlwutz, Wahl-O-Mat und Wahl-O-Mat on tour.
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Kleinere Schulklassen, bessere Unterstützung der Jugendverbände und Wahlalter 16! Vollversammlung beschloss jugendpolitische Positionen
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enn wir das Saarland für die Zukunft fit machen wollen, müssen wir die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche noch stärker als bisher in den Blick nehmen.“ Catharina Becker, Vorsitzende des Landesjugendrings Saar, brachte damit die am Donnerstag (9.2.2012) in Saarbrücken auf der Vollversammlung beschlossenen jugendpolitischen Positionen auf den Punkt. In ihnen tritt der Landesjugendring u.a. für kleinere Klassen in den Schulen ein und fordert für die außerschulische Bildung in den Kinder- und Jugendverbänden bessere Rahmenbedingungen. So sollen die 2011 vorgenommen Kürzungen beim Landesjugendring zurückgenommen
Aktionen zur Landtagswahl
und mehr BildungsreferentInnen zur Ausbildung der JugendleiterInnen gefördert werden. Ebenso sollen bessere Freistellungsregelungen für Ehrenamtliche umgesetzt werden (der Beschluss ist am Berichtsende unter „Positionen“ abgedruckt.) Auch zur künftigen Gemeinschaftsschule bezieht der Landesjugendring
Position. Er begrüßt die Einführung, fordert aber eine bessere Finanzierung sowie einen Stundenplan, der genügend Raum für außerschulische Jugendarbeit zulässt. Angemahnt wird, dass Bildung kein Experimentierfeld sei. „Schülerinnen und Schüler sind keine Versuchskaninchen. Wir fordern eine nachhaltigere Steuerung und ein
Ende des Aktionismus, wie er zum Beispiel durch die überhastete Einführung von G8 und die neue Oberstufenreform betrieben wurde“, heißt es in dem Beschluss. Gegebenenfalls sei eine Verschiebung der Einführung auf das übernächste Schuljahr zu bedenken.
Junge Menschen für die Demokratie interessieren und motivieren Wahl-O-Mat und Wahl-O-Mat on tour
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Parteien, 38 Thesen und die Einladung sich mit den Positionen der politischen Parteien im Saarland zu beschäftigen: Pünktlich zum Beginn der heißen Phase des Wahlkampfes der vorgezogenen Landtagswahlen im Saarland startete am 8. März 2012 die neueste Version des Online-Tools Wahl-O-Mat (www.wahlo-mat.de). Zum Kick-off im Landtag kam dann auch hohe Partei-Prominenz aus der Landespolitik (siehe Foto). Sowohl die im aktuellen Landtag vertretenen Parteien CDU, SPD, DIE LINKE, FDP und Bündnis 90/Die Grünen
wie auch die der bisher nicht vertretenen Parteien Familien-Partei, die NPD, Freie Wähler, Initiative Direkte Demokratie, die PARTEI und die Piratenpartei kamen im Wahl-O-Mat vor. Der Wahl-O-Mat Saarland wurde von der Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Saarland, dem Landesjugendring Saar und der Arbeitskammer des Saarlandes erstellt. „Trotz des engen Zeitrahmens ist es gelungen auch junge Menschen bei der Thesenbildung mit einzubeziehen und so deren Perspektive einfließen
Schwerpunkte
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zu lassen“, freut sich Georg Vogel als Geschäftsführer des Landesjugendrings Saar. Seit 2002 ist der Wahl-O-Mat der bpb im Einsatz, um insbesondere junge Wähler zu informieren und zu mobilisie-
NutzerInnen hatten bis 18.00 Uhr dieses Internet-Tool komplett durchgetestet. „Wir haben damit mehr als ein Fünftel der Wahlberechtigten erreicht und somit einen Beitrag für die Beteiligung an der Wahl leisten können“ freute
ren. Bei der Landtagswahl im Saarland 2004 hatten 36.000 User den Wahl-OMat genutzt. Mit der Schließung der Wahllokale am 25. März zogen die Veranstalter des Wahl-O-Mats zur Landtagswahl eine überwältigende Bilanz. Genau 165.444
sich Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesjugendrings Saar. Die wissenschaftliche Begleitforschung zum Wahl-O-Mat hat nämlich schon bei der Bundestagswahl 2009 nachgewiesen, dass insbesondere Jung- und Erstwähle-
rInnen durch das Internet-Tool zum Wahlgang motiviert werden, die dies vorher nicht geplant hatten. Der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl wurde getragen von der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung, der Arbeitskammer des Saarlandes und dem Landesjugendring Saar. Noch ein paar Zahlen, hinter denen ein qualitativ hochwertiges, altersgemäßes und beteiligungsorientiertes Diskussionsformat steht. Mit „Wahl-O-Mat on tour“ erreichten die Partner des Wahl-O-Mat kurz vor der Wahl an 10 Tagen in 23 Schulen und Jugendeinrichtungen ca. 2.500 Jugendliche. Von ihnen brachten sich viele anhand der Wahl-OMat-Thesen aktiv in die Diskussion mit den LandtagskandidatInnen ein (siehe eigener Bericht und Fotos). Und schließlich hat die LJR-Wahlwutz (www.wahlwutz.de) über diese Events berichtet und weitere Infos über Twitter, facebook und Webseite verbreitet. Der LJR hat viel bewegt um junge Menschen zur Wahl zu mobilisieren!
Wahlwutz unterwegs im Web
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icht nur mit dem Wahl-O-Mat auch mit der Wahlwutz, die Vielen noch aus dem Superwahljahr 2009 bekannt ist, informierte und motivierte der Landesjugendring junge Menschen im Vorfeld der Landtagswahl. Mit erfrischender Sprache und aus der augenzwinkernden Perspektive eines saarländischen Schweins wurde informiert, wer zur Wahl steht, warum man wählen sollte, woher die Parteien das Geld für den Wahlkampf bekommen, was man von ihnen im Netz und den sozialen Netzwerken findet - kurzum vieles zur Landtagswahl, was gerade ErstwählerInnen interessieren wird. Auch in Facebook hinterließ die Wahlwutz - nach eigenen Angaben aufgewachsen in Gresaubach und studiert in Schweinfurt - ihre Spuren.
Aktionen zur Landtagswahl
Vom Kopf auf den Bildschirm Wie der Wahl-O-Mat entsteht Innerhalb weniger Wochen musste der LJR nach der Bekanntgabe der Neuwahl gemeinsam mit den Partnern von Bundesund Landeszentrale für Politische Bildung und der Arbeitskammer der Saar-Wahl-OMat programmieren. Nathalie Himbert von der BUNDjugend war mit dabei und berichtet, wie das auch in dieser Kürze gut gelingen kann.
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er Wahl-O-Mat hat bereits vielen Wählern, von jung bis alt, Freude bereitet und die meisten User sind dabei auf spannende Entdeckungen gestoßen. Das Onlineprogramm soll auch wieder zur Landtagswahl 2012 im Saarland informieren. Doch bis die Entscheidungshilfe auf unseren Bildschirmen erscheint, werden viele Thesen gesammelt, recherchiert, diskutiert, den Parteien vorgelegt und letzten Endes programmiert. Werfen wir doch dazu mal einen Blick in die Redaktionssitzung des aktuellen Wahl-O-Mat zur Landstagswahl im Saarland: Hier hat sich eine kleine Gruppe von Politikwissenschaftlern, Wahl-O-MatExperten und Saarland-Experten ("Saarländer"), darunter Vertreter der Bundes- und Landeszentrale für Politische Bildung, der Arbeitskammer des Saarlandes und des Landesjugendring Saar zusammengefunden, um die Thesen für das Programm zusammenzustellen. Zu unterschiedlichen Bereichen, von Bildung und Soziales über Wirtschaft und Energie bis hin zu Inneres und Justiz wird überlegt, welche Themen im Saarland von Bedeutung sind. Dabei sind vor allem die Saarland-Experten gefragt, die wissen, zu welchen Stichpunkten in ihrem Bundesland in Politik und Gesellschaft eine hitzige Debatte herrscht. Doch nicht nur die Aktualität der Themen ist von Bedeutung. Auch wird ausgiebig betrachtet, in welchen Punkten sich die Parteien voneinander unterscheiden. Eine These, bei der von jeder Seite dieselbe Antwort kommt, ist für den Wahl-O-Mat eher uninteressant,
möchte er doch besonders auf die Unterschiede in den Parteiprogrammen hinweisen. Der Wahl-O-Mat möchte zeigen, welche Partei am besten zu den eigenen Interessen und Ansichten passt. So sind uns hier vor allem das Wissen und die Erfahrung der Politikwissenschaftler und Wahl-O-Mat-Experten zugute gekommen. Meistens wird nun insbesondere an der Formulierung gearbeitet und gefeilt. Vor allem steht die Verständlichkeit für den Benutzer im Vo rd e r g r u n d , doch auch Überlegungen, wie sich die Parteien zu welcher Formulierung positionieren, sind von Bedeutung. Ein paar Wörter verändert und umgestellt, und schon kann die These einen ganz anderen Unterton mit sich bringen. Wenn wir unseren Blick zurück in den Redaktionsraum richten, sitzt die Wahl-O-Mat-Gruppe immer noch zusammen und ist am Diskutieren. Wurde auch kein wichtiger Themenbereich vergessen? Zur Orientierung werden ebenfalls Thesen aus anderen Bundesländern eingeworfen. Wie sieht es dazu im Saarland aus? Gibt es dort ähnliche Debatten? Wieder sind vor allem die Saarländer gefragt, wobei die eine oder andere Reaktion bei den Nicht-Saarländern auf Verwunderung stößt. Im Vergleich zu anderen Bundesländern scheint es für diese merkwürdig, dass im Bereich Energie, Umwelt und Nahverkehr nur wenige Themen allgemeine Aufmerksamkeit finden, Kriminalität kein großes diskutiertes Feld darstellt (vor allem in Berlin war dies zur Landtagswahl ein wichtiger Punkt), aber der Bau einer Eventhalle oder die Debatte um die Schuldenbremse so stark gewichtet werden.
Die unterschiedliche Sichtweise zwischen den Saarland-Experten und den Politikwissenschaftlern sowie Wahl-OMat-Experten wird besonders bei dem letzten Arbeitsschritt deutlich: Aus der Vielzahl aufgestellter Thesen müssen einige ausgesucht werden, die anschließend den Parteien zur Stellungnahme vorgelegt werden. Während die Saarländer bei der Auswahl ihren Fokus hauptsächlich auf sehr diskutierte Thesen legen, gewichten die Wissenschaftler vor
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allem, welche Thesen auf unterschiedliche Reaktionen der Parteien stoßen und achten auf ein ausgewogenes Themenspektrum. Zu guter Letzt kann sich aber nach einem langen Tag auf eine Vielfalt interessanter Thesen geeinigt werden, die im Folgenden an die Parteien weitergegeben werden. Nun können sich Politikwissenschaftler, Wahl-O-Mat-Experten und Saarländer vorerst zurücklehnen und gespannt auf die Reaktionen der Parteien warten. Doch allzu lange werden sie nicht verweilen können, denn die Landtagswahl rückt immer näher und bald heißt es wieder: Weiter geht‘s mit der Entwicklung und Programmierung des Wahl-O-Mat!
Schwerpunkte
Salz in der Suppe Wahl-O-Mat on tour im Juz St. Arnual Stellvertretend für die 23 Termine berichten wir hier von einer Wahl-O-Mat-ontour-Station.
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hrenamtliches Engagement gut und schön, aber wo bleibt die Anerkennung? Im Studium oder an-
sich die Einführung von Zertifikaten vorstellen, die das Engagement bescheinigen und z.B. beim Numerus Clausus an eine Universität angerechnet werden könnten. Für die Grünen steht fest, dass Ehrenamt nicht ohne Hauptamtliche auskommen könne. Ab einer gewissen
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derswo, wenn man sich für die Gemeinschaft einsetzt hat man nur Nachteile. So die Meinung eines Pfadfinders, der am 20.03.2012 der Einladung von juzunited und JunOst in das Juz St. Arnual gefolgt war. Es war einer von insgesamt 23 Events im Rahmen von „Wahl-OMat on tour“ zur Landtagswahl. Die zur Wahl-O-Mat on tour angereisten Wahlkämpfer, Uwe Conradt (CDU), Roland König (FDP), Claudia Willger (Grüne), Sebastian Thul (SPD), Julia Maus (Die Linke) und Alexander Senzig (Die PARTEI*) ließen sich da auch nicht lang fragen. "Ehrenamt ist das Salz in der Suppe", so Uwe Conradt, ohne das wäre das Land unglaublich viel ärmer. Aber dieses Engagement dürfe nicht durch die Politik ersetzt werden, und es gäbe ja bereits Vergünstigungen wie Steuerfreibeträge und Versicherungsschutz. Roland König konnte
Größe seien bezahlte Fachkräfte notwendig, um wirkungsvoll arbeiten zu
können. Da dürfe auch nicht gekürzt werden, so Sebastian Thul, Einschnitte wie beim Landesjugendring Saar oder bei den JugendbildungsreferentInnen müssen verhindert werden. Alles schön und gut, konterte Julia Maus, aber all diese Vorschläge würden Geld kosten, und bei der Einhaltung der Schuldenbremse würden derartige Förderungen sowieso zuerst gestrichen. Sie plädierte für mehr Einnahmen um zum Beispiel wichtige Projekte gegen Rassismus zu fördern. Viele Versprechungen also und noch mehr Lob von allen Seiten, mal sehen was nach der Wahl davon umgesetzt wird. Weniger Lob gab es dafür an anderer Stelle: Ein Jugendlicher wollte von den Parteien wissen, wie sie das Vertrauen in die Politik stärken wollen, wenn bei dieser Wahl sowieso von vornherein klar sei, dass eine große Koalition kommen werde. Und da hatte natürlich jeder der Politiker seine eigene Meinung dazu. Zustimmung kam von den Grünen, für Claudia Willger hat es so eine Koalitionsaussage vor der Wahl noch nie gegeben, es gehe eigentlich nur um die Frage, wer welche Posten bekomme. Wir müssen uns durch die WählerInnen
Aktionen zur Landtagswahl
legitimieren lassen widersprach Uwe Conradt, das sei ein normaler demokratischer Prozess. Auch für die SPD ist das wichtig, auch wenn Sebastian Thul kein großer Fan von einer großen Koalition ist. Aber die Saarländer wollten nun mal stabile Verhältnisse und keine Experimente mehr. Roland König warb für die FDP, weil ohne die würde es keine bürgerliche Opposition mehr im Landtag geben. Die Linke hatte auch nichts für die große Koalition übrig, wenn man sich vor der Wahl nicht einigen könne und dann eine große Koalition wolle, sei das unglaubwürdig. Wenn die SPD aber ihre Forderungen durchsetzen möchte, würde das nur mit den Linken gehen. Und die PARTEI? Für die ist die Wahl sowieso eine Farce. Aber sie hätte in Berlin 0,9 % der Stimmen bekommen, das sei ein klarer Regierungsauftrag. Wenn auch von wenigen Wählern.
Sulzbach
Blieskastel
Schuldenbremse, Ganztagsschule, Hartz IV: Das wurde im Juz St. Arnual auch noch durchgenommen, aber zu so später Stunde kann die Wahlwutz sich ja nicht alles merken. Aber eines kann sie sich merken: Am 25. März ist Landtagswahl, und da muss jeder hin. * Warum war Die PARTEI diesmal bei der Wahl-O-Mat on tour eingeladen? War sie gar nicht, sie ist einfach selbst vorbeigekommen und hat mitgeredet. Was eine willkommene Abwechslung war und für viele Lacher sorgte. Generell aber gilt: Nur die Parteien werden zur Tour eingeladen, die vor einer Wahl im Landtag sitzen. Damit das übersichtlich bleibt. Info:Wahl-O-Mat on tour ist ein bundesweit einzigartiges Gemeinschaftsprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung, der Landeszentrale für politische Bildung, der Arbeitskammer des Saarlandes und dem Landesjugendring Saar. Vom 12. bis zum 23. März fanden an Schulen und Jugendeinrichtungen insgesamt 23 Veranstaltungen statt, bei denen VertreterInnen der fünf Landtagsparteien Fragen des Wahl-O-Mat beantworteten und mit den Anwesenden über diese und andere Themen diskutierten.
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Saarbrücken
Schwerpunkte
Educaching
Educaching: Die „Schnitzeljagd 2.0“ mit Bildungsinhalten war im Berichtszeitraum ein ganz besonderes Experiment unter Beteiligung von Ehrenamtlichen aus unterschiedlichen Mitgliedsverbänden. Hier der Bericht über den Verlauf und einigen tiefergehenden Informationen über GPS und Geocaching.
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Bildungsarbeit mit „Schnitzeljagd 2.0“ Das Educaching-Projekt Grad-gefunden.de
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er kennt sie nicht, die klassische Schnitzeljagd mit aus Astgabeln gelegten Pfeilen in freier Natur und versteckten Quizfragen, mit der man eine Jugendgruppe in der Gruppenstunde oder einem Zeltlager ein kurzweiliges gemeinsames Naturerlebnis verschaffen kann. Für junge Menschen hat heute allerdings die digitale und soziale Welt an Rechnern und in virtuellen Räumen eine viel stärkere Anziehungskraft. Zwei unvereinbare Milieus aus unterschiedlichsten Zeiten und Kontexten – könnte man meinen. Hier das Bild von Wandervogel-Nachkommen mit kurzen Hosen, Rucksack und Taschenmesser, dort die „Digital-Natives“ an Netbooks und Smartphones in der Web 2.0-Welt von SMS, ICQ, Facebook und Skype.
Educaching
buch und Tauschgegenständen sein, eine Filmdose oder eine alte Munitionsbox. Vom Versteck des Geocaches werden die Koordinaten mit Hilfe eines GPSGeräts ermittelt und auf GeocachingPortalen im Internet veröffentlicht. Mit den Koordinaten des Caches sowie einem GPS-Gerät ausgestattet, geht man dann auf „Schnitzeljagd“. Hat man den Cache gefunden, trägt man sich in das Logbuch ein und tauscht – wenn möglich – einen gleichwertigen Gegenstand. Den Fund des Caches trägt man auf der Geocaching-Internetseite, auf der der Cache veröffentlicht wurde, ein (bezeichnet wird dies als "loggen").
Diese beiden Erlebnisräume unterschiedlichster Art passen zueinander? Schnitzeljagd und Web 2.0 können zusammen finden? Kaum zu glauben, aber die Antwort lautet eindeutig ja. Denn schon seit einigen Jahren zeichnet sich auch in der Kinderund Jugendarbeit ab: „Geocaching“, die Weiterentwicklung der Schnitzeljagd mit digitalen Medien und Werkzeugen zur „Schnitzeljagd 2.0“, greift um sich und bereichert die erlebnispädagogische Angebotspalette der Jugendarbeit enorm. Und damit nicht genug. Einige innovative PädagogInnen entwickelten Geocaching weiter zu einer Art „Educaching“, also einer Schnitzeljagd 2.0 mit expliziten Bildungsinhalten. Doch der Reihe nach: Wie funktioniert Geocaching? Geocaching ist eine moderne Form der Schnitzeljagd mit einem GPS-Gerät. Der Begriff „Geocaching“ setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort für Erde (Geo) und dem englischen Wort für geheimes Lager, Versteck: „Cache“. Für das Geocaching benötigt man ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit GPS-Empfänger und entsprechende Software sowie einen Zugang für eines der Geocaching-Portale im Internet. Erfunden wurde Geocaching im Jahr 2000 in den USA, als das amerikanische Militär die künstliche Signalverschlechterung der GPS-Satelliten aufhob und die Nutzung des „NAVSTAR GPS“, des „Navigational Satellite Timing and Ranging - Global Positioning System“ für
jeden möglich machte. Die Empfänger der GPS- oder Navigationsgeräte fangen die Signale der GPS-Satelliten auf, diese teilen ständig über Funk ihre genaue Position und Uhrzeit mit. Zur Ortsbestimmung werden vier Satelliten benötigt. Mit Hilfe des Empfangsgeräts werden dann die vier Signallaufzeiten (von Satelliten zur Empfangsantenne) errechnet. Aus diesen wird dann die Position, Höhe und Empfängeruhrzeit ermittelt. (1) So hat ein bestimmter Ort auf der Welt, z.B. eine Parkbank, feste Ko o rd i n a t e n . Hat man die Koordinaten der Parkbank, dann kann man sich mit Hilfe von GPS-Geräten oder Navigationsgeräten dorthin führen lassen. Diese Möglichkeit macht sich das Geocaching zu Nutze. Der Amerikaner Dave Ulmer versteckte im Jahr 2000 einen Eimer mit Konservendosen, einem Videospiel und einem Notizblock, um die Funktion des GPS zu testen. Die dazugehörigen Koordinaten veröffentlichte er in einem Forum. Dies war die eigentliche Geburtsstunde des Geocaching. Ein Geocache kann z.B. eine wasserdichte Plastikdose mit einem Log-
Und was will Educaching? Educaching funktioniert wie das klassische Geocaching, d.h. man hat Koordinaten und mit Hilfe eines GPS-Gerätes sucht man nach einem Cache. Allerdings ist bei einem Educache mehr der Weg das Ziel. Zusammengesetzt ist Educaching aus: „Edu“ aus dem Englischen verkürzt und abgeleitet von „Education“ und „caching“ abgeleitet vom Geocaching – was man mit „Bildungsversteck“ übersetzen könnte. Definiert werden kann Educaching als „Integration von Geocaching in Bildungsprozesse“ (2) .
Der Begriff selbst ist geschützt, ein amerikanisches Unternehmen, das Unterrichtsmaterialien für Lehrer produziert, hat sich diesen Begriff gesichert. Educaches führen an Orte, die etwas erzählen können oder beispielsweise eine geschichtliche, ökologische, soziale und/ oder politische Bedeutung haben. Die Orte sind ein zentraler Aspekt und mit dort abgelegten und sich darauf beziehenden Caches „wird der Ort erfahrbar. Das kann auf der Basis von historischen Quellen, Bildern, Audio-Dateien
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Schwerpunkte rial, historischen Dokumenten oder anderen Hintergrundinformationen erweitert werden. Das macht Educaches auch für Bildungseinrichtungen interessant, denn so können Lerninhalte ergänzt und erlebnisorientiert angereichert werden. Welche Form ein Educache letzten Endes dann hat, ob es z.B. ein Multi-Cache (5), ein Stadtrundgang zu historischen Orten oder ein Earthcache (6) ist, liegt am Ort und den vorhandenen Möglichkeiten. Und warum passen hier klassische Schnitzeljagd und Web 2.0 so gut zusammen? Schon zu den Hochzeiten von Jugendbewegungen wie Wandervogel und Co. war der Kompass ein faszinierendes Hilfsmittel für Querfeldein-Wanderungen und Schnitzeljagden. Die GPS-Technik verlagert digitale Erkundungen in die reale Welt – und das interessiert nicht nur den Autofahrer mit dem Navi, sondern auch jugendliche FußgängerInnen. Hinzu kommen Feedback-Möglichkeiten wie das Loggen und Kommentieren, die die Cache-Suche intelligent mit dem Internet verknüpfen und so die Potentiale der Web-2.0 Anwendungen nutzen um Gemeinschaften oder „Communities“ schaffen. Man kann erfüllte Aufgaben und Erlebnisse teilen, genau das, was Digital Natives am Web 2.0 so schätzen.
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u.v.m. geschehen. Sie sind mehr als das Ziel einer Schnitzeljagd. Wenn solche Orte ihre Geschichten an die FinderInnen weitergeben, dann können sie sich als Educache eignen.“ (3) Educaches können natürlich auch Lerngegenstände oder -inhalte als Thema haben. Der Cacher wird ohne Hilfe eines Pädagogen in einen Bildungs- und Lernprozess eingebunden. Die Beschäftigung mit dem Ort, seiner Geschichte und das aktive Auseinandersetzen damit macht diese Form der Wissensvermittlung interessant. Diese Form des Lernens setzt sich ab von klassischer Wissensvermitt-
lung, die in Schulen oder auch außerschulischen Bildungseinrichtungen stattfindet. Educaches lassen einerseits eine intensive Beschäftigung mit einem Thema zu, aber andererseits kann der Cacher selbst entscheiden, wie intensiv er sich mit dem Ort beschäftigen will. „…indem er/sie sich bis in einzelne Quellen hinein vertiefen oder einfach nur den Cache finden kann, ohne die Geschichte des Ortes rezipieren zu müssen“ (4) . Dies kann ohne die klassischen Bildungseinrichtungen funktionieren. Educaches können z.B. mit Begleitmate-
„Grad-gefunden.de“ – das Projekt des Landesjugendrings Saar Es liegt also nahe, diesen Ansatz erlebnisorientierter Bildungsarbeit in einem Projekt zu bündeln, um weitere Praxiserfahrungen zu sammeln und der Jugendarbeit damit neue Anstöße zu geben. So arbeitete 2011 eine Projektgruppe des Landesjugendrings Saar mit drei Jugendverbandsgruppen und einer Schul-AG zusammen, um solche Educaches für Kinder- und Jugendgruppen zu legen. Dies sollten dann dauerhaft für andere Gruppen vorgehalten werden und über ein eigenes Internetportal abgerufen werden können. Mit den vier Gruppen wurden die Kinder und Jugendlichen in den Projektprozess mit ihren Interessen sowohl bei der Themenwahl als auch in den Ablauf eines Caches eingebunden. Folgende Themen und Orte wurden in Angriff genommen: • „Urzeit“ – rund um einen prähistorischen Erlebnispark („Gondwana“) auf einem ehemaligen Bergwerksgelände in Landswei-
Educaching
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ler-Reden mit einer Schul-AG (ab 12 Jahre) Industriegeschichte bei einem früheren Eisenwerk in Neunkirchen mit einer Jugendrotkreuz-Gruppe (ab 14 Jahre) Regenerative Energie in einem Windpark im Nordsaarland mit einer Gruppe der THW-Jugend (ab 12 Jahre) Naturerkundung im „Urwald“ bei Saarbrücken mit der Naju-Saar (ab 12 Jahre)
Wichtig waren Praxistests mit den beteiligten Gruppen. Dabei ging es insbesondere um: • die mögliche Größe der Gruppen oder Teilgruppen die an einem Cache teilnehmen können • die Dauer • den Schwierigkeitsgrad der zu lösenden Rätsel • den Schwierigkeitsgrad der Verstecke • den Erlebniswert Abrufbar waren diese Seiten 2011 und 2012 über ein eigenes Internet-Portal, das in Kooperation mit dem Jugendserver-Saar entstanden ist. An diesem macht sich auch der kürzlich ausgewählte Projektnamen fest: „grad-gefunden. de“. Dort meldete sich die interessierte Gruppe an und erhielt als Download Begleitmaterial für die Gruppe und den/ die JugendleiterIn. Dabei ging es sowohl um organisatorische und pädagogische Hinweise als auch um themenbezogenes vertiefendes Begleitmaterial. Interessierte Gruppen erhielten auf dem Portal also alle notwendigen Informationen. Wenn sie den Cache gefunden haben, dokumentieren sie ihre Beteiligung schließlich dort. Am 17. Juni 2011 starteten dann die vier ersten Educaches mit einem zentralen
Kick-Off. Grad-gefunden.de wurde interessierten PädagogInnen präsentiert und der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt gemacht. Anfragen von Gruppen und PädagogInnen zeigten ein großes Interesse oder einfach auch nur Neugierde, ob es gelingen kann, Bildungsprozesse mit digitalen Medien durch gemeinschaftliche Erlebnisse in Stadt- und Naturlandschaften zu vereinen. Auf Dauer konnten wir diese Educaches aufgrund begrenzter ehrenamtlicher Res- Mareike Schneider und Catharina Becker vom LJR-Vorstand sourcen nicht aufrecht beim Kick-off in Landsweiler erhalten. Deshalb wird Personen und Organisationen besonders dieses Angebot 2013 eingestellt. Den- gedankt: noch wurde mit Hilfe dieses Projekts den Mitgliedsverbänden des Landesjuerhebliches Know how in der saarlän- gendrings, insbesondere Naturschutzjudischen Jugendarbeit bereitgestellt. So gend, BUNDjugend, Jugendrotkreuz, werden heute noch GPS-Geräte ausge- THW-Jugend liehen und Tipps in Einzelberatungen Christoph Eckert, Claudia Eisenstein, und Schulungseinheiten weiter gegeben, Nils Lesch, Katja Henopp, Holger Maiwie man Geocaching in der Jugendarbeit er, Frank Schneider, Mareike Schneider, einsetzen kann. Langzeit-Caches schei- Stefan Schumacher mit seiner THWnen für diese Art von Jugendarbeitspro- Jugendgruppe Freisen, jekten nicht geeignet zu sein. Es kom- Georg Vogel, Oliver Wagner und Heike men eher Kurzzeit-Caches in Betracht, Weber die zu einer speziellen Maßnahme ausgelegt werden. Fußnoten Positiv bleibt festzuhalten, dass mit diesem Projekt ein sehr hohes ehrenamtliches Potential mobilisiert wurde, bei dem auch viele Freiwillige wichtige Lernerfahrungen machen konnten. Deshalb sei an dieser Stelle folgenden
(1) Vgl. Wikipedia: „Globales Navigationssatellitensystem“. Stand: 22.03.20011, 13:06 Uhr http:// de.wikipedia.org/wiki/Globales_Navigationssatellitensystem (2) Guido Brombach. Vom Geo- zum Educaching, S. 2. Abrufbar im Internet. URL: http://www. dotcomblog.de/?page_id= 228#axzz1HcHnBC3y Stand: 25.03.2011 (3) ebd., S.2 (4) ebd., S.3 (5) Bei dieser Form eines Caches ist der Cachebehälter nicht direkt an den Koordinaten versteckt, sondern man erhält die Zielkoordinaten des Verstecks durch das Abgehen von Stationen an denen man z.B. Rätsel lösen muss. (6) An dieser Art von Cache liegt keine Dose, sondern es handelt sich meist um einen geologisch interessanten Punkt. Um einen Earthcache zu loggen, müssen meist ein paar Fragen beantwortet und ein Foto gemacht werden.
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Schwerpunkte
Gedenkstättenarbeit Damit kein Gras darüber wächst: 2011 und 2012 waren besonders viele TeilnehmerInnen bei den Workcamps des Landesjugendrings auf der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ dabei. Zu verdanken war dies besonders der THW-Jugend und der Jugendfeuerwehr. Aber auch andere Organisationen und Einzelpersonen lassen sich ansprechen von der ganz besonderen Bildungsarbeit unter dem Motto „Buddeln und Bilden“
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Es wächst kein Gras darüber Über 80 junge Freiwillige arbeiteten am 7. Mai 2011 beim Workcamp auf Gedenkstätte Gestapo-Lager. Dass die NS-Geschichte unserer Region Jugendliche auch heute noch neugierig macht, beweist jedes Jahr aufs Neue das Workcamp des Landesjugendrings auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager "Neue Bremm" in Saarbrücken. Über 80 TeilnehmerInnen, darunter vor allem aus den Mitgliedsverbänden THW-Jugend, Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz beteiligten sich am Samstag (7.Mai) unter dem Motto "Buddeln und Bilden". Die zahlreichen Informationstafeln wurden gesäubert, das Löschteichbecken von Unrat befreit, Unkraut gejätet und zwei weitere SS-Barackenstandorte von Gras befreit und mit Schotter besser sichtbar gemacht. "Mit solchen Aktionen wird Geschichte für junge Menschen an den Tatorten begreifbar. Das weckt das Interesse für diese Zeit eher
Gedenkstättenarbeit
als auf Schulbänken oder in Seminarräumen", erläuterte Rieke Eulenstein vom Vorstand des Landesjugendrings. Die Arbeitsgemeinschaft von 22 Mitgliedsverbänden engagierte sich für diese Gedenkstätte schon in den 70-er Jahren und ist mit den Workcamps seit 1999 aktiv. Das Gestapo-Lager errichteten die damaligen Machthaber 1943. In ihm wurden besonders Zwangsarbeiter und französische Widerstandskämpfer gefangen und gefoltert. Horst Bernard, Gedenkstättenexperte aus Saarbrücken, musste gleich zweimal vor Ort ausführlich über das Lager, seine Insassen und die Aufseher - die meist aus der Region ka-
men - informieren. Die aufmerksamen ZuhörerInnen stellten viele Fragen nach den Lebensumständen der Gefangenen, so z.B. nach der Ernährung, der Hygiene und der Inhaftierungszeit. Bernard konnte dies alles sehr detailliert und anschaulich berichten, weil er in den letzten Jahrzehnten intensiv mit Zeitzeugen sprach und ihre Berichte dokumentiert hat. Als weitere Bildungseinheit gab es einen Film über die Gedenkstätte, in dem ehemalige Gefangene zu Wort kommen. Auch wurde das Internetportal "Erinnert-Euch.de" präsentiert, das unter anderem die zahlreichen Zwangsarbeitslager der Nazizeit auflistet, die es flächendeckend in vielen Orten im Saarland gab.
Horst Bernard fasste das Ziel solcher Workcamps eindrücklich mit dem ersten Paragraphen des Grundgesetzes zusammen. "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist die Lehre aus dieser schrecklichen Zeit. Und es ist unsere Aufgabe, dass wir heute - wo immer sie verletzt wird - uns energisch für die Menschenwürde einsetzen. Daran erinnert uns dieses ehemalige Gestapo-Lager." Viele der HelferInnen sagten schon jetzt zu, sich das nächste Mal wieder zu beteiligen. Die LandesjugendringVerantwortlichen sind angesichts des Engagements der jungen Freiwilligen zuversichtlich: Es wird kein Gras darüber wachsen.
Tolle Beteiligung trotz kräftiger Regenschauer Jugendliche pflegten beim Workcamp 2012 Saarbrücker Gedenkstätte „Gestapo Lager“
Über 70 junge Freiwillige von der THW-Jugend, der Jugendfeuerwehr und von juz-united sowie Einzelpersonen pflegten am Samstag (5. Mai) trotz Regen die Gedenkstätte „GestapoLager Neue Bremm“. In dieser Folterstätte in Saarbrücken, nahe der Grenze zu Frankreich, wurden in den letzten Kriegsjahren Hunderte von ZwangsarbeiterInnen und Gegner des Nazi-Regimes ermordet. Bei dem vom Landesjugendring Saar jährlich organisierten Workcamp wurden nun eine weitere
Barackenfläche mit Schotter gefüllt, damit im wahrsten Sinne des Wortes kein Gras darüber wächst und die Standorte der Lagergebäude besser erkennbar sind. Weitere Freiwillige reinigten den Löschteich, säuberten die Infotafeln und entfernten jede Menge Unkraut. Horst Bernard, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes im Saarland berichtete den Jugendlichen sehr anschaulich von seinen Gesprächen mit Zeitzeugen, die auf der „Neuen Bremm“ gefangen waren. Er beantwortete Fragen nach Opfern, Tätern und den Lebensumständen im Lager. Bernard schloss seinen Bericht damit, dass sie, die Jugendlichen heute, keine Schuld an den damaligen Verbrechen hätten. Ihm sei wichtig zu verdeutlichen, wie ganz normale Menschen zu brutalster Gewalt
fähig seien. Die Erinnerung an die NaziZeit solle sie im Entschluss bestärken, gegen jede Form von Unmenschlichkeit aktiv und couragiert einzutreten. Erik Schrader, Kulturdezernent der Landeshauptstadt verfolgte diesen Bildungsteil und war beeindruckt von der aufmerksamen Atmosphäre während Bernards Schilderungen. So etwas gelinge besonders in dieser Form außerschulischer Bildung. Er bedankte sich auch im Namen der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz für das beispielhafte Engagement der jungen HelferInnen. Die OrganisatorInnen vom Landesjugendring sprachen zum Abschluss des Camps ihren Dank aus für die tatkräftige Unterstützung des Hotels Mercure Süd und der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie den Kooperationspartnern von der Initiative „Neue Bremm“ und der Landeszentrale für Politische Bildung. Ein ganz besonders herzlicher Dank ging natürlich an die „HeldInnen“ des Tages, die jungen Freiwilligen, die trotz vieler Regenschauer alle Arbeiten mit Bravour erledigten.
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Impressionen aus den Workcamps von 2011 und 2012
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Schwerpunkte
Interregionales
Die interregionale Arbeit hat in den letzten beiden Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. In der Euregio SaarLorLux+ arbeiten wir mit kommunalen Jugendarbeitseinrichtungen aus der Großregion sehr gut zusammen. Ein besonders eindrückliches Erlebnis war eine internationale Fachtagung 2011 in Metz von der wir hier berichten.
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„Engagement kann nicht bestellt, es kann nur gefördert werden“ LJR Saar bei internationaler Fachtagung zum freiwilligen Engagement in Metz
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ies war eine der Kernaussagen auf der Fachtagung „Freiwilliges Engagement und Freiwilligentätigkeit von Jugendlichen und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements“ am Samstag, dem 5.11.2011 in Metz. Die Veranstaltung fand im Rahmen des 5. Jugendforums anlässlich des Europäischen Jahres für Freiwilligentätigkeit statt. Partner der Großregion, des Cnajep (Comité pour les relations nationales et internationales des associations des jeunesse et d`éducation populaire), des Crajep (comités regionale pour les relations …) Lothringen und des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR) diskutierten über die Herausforderungen, vor denen Jugendliche bei ihrer Freiwil-
ligentätigkeit stehen und wie das bürgerliche Engagement gefördert werden kann. Das Interesse war bereits durch die Anwesenheit zahlreicher Jugendlicher und junger Erwachsener, welche in verschiedenen Formen Freiwilligentätigkeiten ausüben, ersichtlich. Diese hatten sich bereits drei Tage lang in Workshops zu diesem Thema ausgetauscht.
Jugendlicher würde zunehmend durch die vorliegenden Rahmenbedingungen eingeschränkt. Jugendliche stehen vor Herausforderungen wie wachsenden Zeit- und Leistungsdruck, Dominanz des formellen Bildungssystems oder Mobilitätsanforderungen. Engagement könne nur gefördert werden, nicht bestellt!
Sven Frye (Vorsitzender des DBJR) machte auf die Tatsache aufmerksam, dass ca. 100.000 Jugendliche in Deutschland die Juleica besitzen, sodass das Engagement eine große Kontinuität besitzt, wenn Jugendliche auch weniger Zeit dafür aufbringen könnten als früher. Der Freiraum für das Engagement
Jean-Pierre Masseret (Präsident der Region Lothringen sowie der Großregion) hob in seinem Beitrag hervor, dass die Aussage „Früher war alles besser“ für das jugendliche Engagement nicht zutreffe, dass aber der Forderung „Morgen muss es besser sein“ nachgegangen werden sollte. Thema müsse heute auch die ge-
Interregionales
meinsame Bürgerschaft über Grenzen hinweg sein, um eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Hierzu werde Engagement, Freiwilligentätigkeit und Verantwortungsbewusstsein benötigt. Irène Pequerul betonte die schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Krise, denn die verschlechterten Lagebedingungen für Jugendliche beeinträchtigten das Engagement. Daniel Soibinet führte auf, dass der natürliche Nährboden für die Entfaltung von Engagement die Vereine seien. Auf die paradoxe Sichtweise der Gesellschaft auf Jugendliche machte Julien Vaillant, Mitglied des Conseil Régional von Lothringen, aufmerksam. Einerseits würden Jugendliche als Motor für Innovation angesehen und andererseits aber als Teil der Gesellschaft, der den Status Quo nicht in Frage stellen solle. Jugendliche stehen ebenso vor der Herausforderung, selbständig zu werden, aber gleichzeitig sind derzeit 75% abhängig von öffentlichen Hilfsmaßnahmen. Neue Formen des Engagements müssten deshalb definiert, Jugendliche aktiv eingebunden, ihre Ausgangssituation und ihre Interessen berücksichtigt werden. Maika Billards, Vizepräsidentin des Cnajep, zuständig für europäische Fragen, referierte über die Verschiedenheit der Freiwilligentätigkeit der EU-Mitgliedsländer. Eine zunehmende Professionalisierung des Bereichs des Engagements fordere immer mehr Kompetenzen, was eine allgemein anerkannte Zertifizierung zum Thema mache. Es folgte ein Gespräch am Runden Tisch zum Thema: „Freiwilligentätigkeit: Zwischen persönlichem Engagement und sozialer und kollektiver Aktion“. Im Vordergrund standen bisherige Aktionen zur Anerkennung und Förderung des Engagements der Jugendlichen in allen Gebieten der Großregion. Alle Gebiete der Großregion waren vertreten, für den Landesjugendring Saar Catharina Becker. Die Frage, ob die Ausübung eines Ehrenamtes eher egoistische oder altruistische Beweggründe beinhalte, wurde von ihr entschlossen und auch ein wenig provokant mit egoistischem Verhalten als Ausgangslage für Freiwilligentätigkeit beschrieben. Denn der Mensch bringe sich ein, um selbst wirksam zu werden, nicht warten zu wollen, bis andere vielleicht etwas tun. Gemeinsamer Konsens war am Ende der hierzu geführten Diskussion, dass sowohl egoistische als auch altruistische Beweggründe zur
Aufnahme bzw. Ausübung eines Ehrenamtes vorliegen. Zur Förderung des bestehenden Engagements wurde von allen mehr Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit sowie mehr Vertrauen gegenüber den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefordert.
nen Ländern sehr heterogen. Nach dem Meinungsaustausch im Workshop über verschiedene europäische Austauschprojekte wie z.B. der „Freiwillige Europäische Dienst“ konnte die Bilanz gezogen werden, dass der Status des Freiwilligendienstes hinterfragt werden muss. Denn
Die saarländische Delegation auf der Fachtagung in Metz
Zudem müssten die Jugendlichen von den Vereinen mehr motiviert werden, Freiwilligentätigkeiten auszuüben. Aber auch Strukturen wie beispielsweise ganz einfach nur attraktive Räumlichkeiten müssten bereit gestellt werden. Der Workshop am Nachmittag zum Thema „Freiwilligentätigkeit und interkultureller Dialog“ beinhaltete unter anderem auch den Beitrag von Solenn Crépeaux vom Landesjugendring Saar. Crépeaux stellte das Projekt „JuleicaVielfalt“ vor: eine Qualifizierungsmaßnahme für ehrenamtliche Jugendliche aus Migrantenorganisationen. Sie konnte über reges Interesse in den Organisationen berichten und erste vorliegende Zahlen scheinen für gelingenden interkulturellen Dialog und Austausch zu sprechen. Die sich anschließende Diskussion machte an diesem Tage einmal mehr deutlich, dass sich die Verwendung der Begrifflichkeiten von Ehrenamt und Freiwilligen-Dienst in den Diskussionsbeiträgen vermischte. Im deutschen Sprachgebrauch sind die beiden Begriffe für zwei unterschiedliche Arten des Engagements klar definiert, aber im französischen Sprachgebrauch liegt eine solche nicht vor. Zudem sind die verschiedenen Freiwilligentätigkeiten in den einzel-
in der Entscheidung zum Engagement darf es nicht um „einen guten Lebenslauf für die Bewerbung gehen“, sondern vielmehr um Persönlichkeitsbildung und interkulturellen Austausch. Zum Abschluss der Tagung wurden unter anderem von Julient Vaillant die Ergebnisse des Tages zusammengefasst: Rahmenbedingungen, verändertes Engagement oder auch mangelnde Präsenz der Vereine seien hier noch einmal als Schlagworte aufgeführt. Die Politik wurde aufgefordert, tätig zu werden. Die Notwendigkeit des Einbezugs der Meinung junger Experten wurde deutlich hervorgehoben. Schade war daher um so mehr, dass diese an diesem Tag nicht zu Wort kamen. Denn bereits im Vorfeld hatten sie in Workshops die Vielzahl der an der Tagung gestellten Fragen bearbeitet. Diese Tatsache ließ eine junge Teilnehmerin auch im Plenum nicht unkommentiert stehen, was auf großen Beifall und Zuspruch aller Teilnehmer stieß. Ein kleiner Trost aber für alle Beteiligten, die Ergebnisse dieser sollen in einem Blog zusammengefasst werden und die Teilnehmer der Tagung Zugang zu diesem Forum erhalten. Man darf gespannt sein auf die Ergebnisse aus der Arbeit der jungen Experten!
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Servicestation LJR Die Geschäftsstelle hat neben ihrer täglichen Servicearbeit für die ehrenamtlichen LJR-Gremien und die Jugendarbeit im Saarland auch für Kommunikation in die Öffentlichkeit zu sorgen. Hinzu kommt der Kulturring der Jugend und vieles andere mehr. Zwei besonders markante Ereignisse waren der Umzug in die Stengelstraße und der verdiente Ruhestand von Doris Burgard zum 31.12.2012. Auf dem Foto Claudia Eisenstein, Birgit Rauen-Oberst, Solenn Crépeaux, Martina Folz, Georg Vogel (v.l.)
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Geschäftsstelle Beratung und Unterstützung Die Geschäftsstelle ist der Dreh- und Angelpunkt für Kontakte, Kommunikation, Information und Service nach innen und außen. Sie führt Beschlüsse und Aufträge der Gremien aus und hält somit den Laden mit am Laufen. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig: • Vor- und Nachbereitung von Gremien, Veranstaltungen in organisatorischen und inhaltlichen Fragen; • Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen u.a. mit “Info-aktuell” (sechsmal im Jahr), Pressemitteilungen, Internet-Auftritt, Gespräche; • Inhaltliche und organisatorische Betreuung aller Projekte; • Abwicklung der Finanzen (Zuschüsse für Maßnahmen und Projekte; Buchführung); • Beantwortung vielfältigster Anfragen in dem weiten Feld von Kinderund Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpolitik im Saarland;
• Kulturring der Jugend (Programm-
gestaltung, Werbung, Bestellabwicklung...); • Beratung und Unterstützung von Mitgliedsverbänden und deren ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen von Orts- bis Landesebene • Wahrnehmung (incl. Vor- und Nachbereitung) von Gesprächsterminen mit und im Auftrag des Vorstands; • Erledigung des Schriftverkehrs für den Vorstand; • Beobachtung der jugendpolitischen Entwicklungen und und und... Wie der Bericht erahnen lässt, konnten sich die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle über mangelnde Arbeit kaum beschweren und bewältigten diese auch hervorragend. Es gilt also ein herzliches Dankeschön für das große Engagement des Teams mit Georg Vogel als Geschäftsführer und den beiden
Sachbearbeiterinnen Doris Burgard und Birgit Rauen-Oberst sowie Projektleiterin Claudia Eisenstein auszusprechen. Hinzu kommen die engagierten Jugendserver-Praktikantinnen sowie Projektbeschäftigte und weitere Arbeitskräfte: Solenn Crépeaux, Iulia Popescu, Nicole Lammerz, Jannine Andres, Lisa Saar: Alle haben den extrem hohen Arbeitsaufwand mit viel Einsatz hervorragend bewältigt. Doris Burgard Im Berichtszeitraum gab es zudem zwei herausragende Ereignisse. Aufgrund von Eigenbedarf der AWO
Servicestation LJR
mussten wir relativ kurzfristig in neue Büroräume umziehen. Unser bisheriger Vermieter sorgte allerdings dafür, dass wir uns nicht verschlechterten und nun mitten in der Stadt uns sehr wohl fühlen. Zwar ist die Parkplatzssituation schwieriger, dafür sind wir aber optimal mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Dies kommt auch dem Wunsch der Gremien entgegen den Landesjugendring in seinem Verbraucherverhalten ökologischer auszurichten.
Das zweite einschneidende Ereignisse ist das Ausscheiden von Doris Burgard in den wohlverdienten Ruhestand. Wir haben uns herzlich für ihr langjähriges, herausragendes und fruchtbares Engagement für die Arbeitsgemeinschaft bedankt. Wir wünschen ihr auch für die neue Lebensphase herzlichst alles Gute. Mit Martina Folz haben wir nun seit Januar 2013 eine neue junge engagierte und motivierte Mitarbeiterin, die unser Team zeitnah wieder vervollständigt hat. Schließlich haben wir mit der Büroparty unseren Geschäftsräumen je einmal im Jahr ein neues Gesicht gegeben. Ohne Tagesordnung und mit selbst mitgebrachtem Imbiss konnten sich so hauptund ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendverbände auch mal informell besser kennen lernen.
Kulturring der Jugend Abos und „Bühnenreif“ Nach wie vor zählt der Kulturring der Jugend zu den Vorzeigeprojekten des Landesjugendrings. Gelingt es uns doch nach wie vor bis zu 800 junge BesucherInnen zu gewinnen, die sich statt Glotze und Computerspiel auch mal aufregende Schauspiele, Opern, Konzerte und Ballettaufführungen gönnen. Durch die preisgünstige Gestaltung mit Unterstützung des Staatstheaters, des Theater Überzwerg, des SR und des Theaterfestivals Spielstark der Stadt Ottweiler und der Förderung des Landesjugendamts ist dieses Abo-Angebot auch für sozial schlechter gestellte junge Menschen attraktiv.
Öffentlichkeitsarbeit
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Offline und Online Der Pressespiegel im Anhang macht aus Platzgründen nur ansatzweise deutlich, dass es dem Landesjugendring auch in den beiden letzten Jahren gut gelang, seine Anliegen in die Öffentlichkeit zu transportieren. Die Arbeit der Kinder- und Jugendverbände läuft oft unspektakulär ab und die Medien kommen von selbst nicht immer auf die Idee, über diesen Bereich zu berichten. Umso wichtiger ist es, dass der LJR hier die Anliegen der Kinder- und Jugendverbände offensiv nach außen trägt. Dass dieses gelang, zeigen nicht nur die zahlreichen Presseartikel, sondern auch die Resonanz in Rundfunk und Fernsehen. Die SR-Radio-Programme, SR-Fernsehen, Radio Salü, Big -FM und weitere Sender fragen uns oft an und berichten über unsere Ereignisse. Diese Leitmedien publizieren unsere Meldungen auch im Internet. Auch dort erreicht man unsere Äußerungen über ungezählte Wege.
Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang die Wirkung des Jugendserver-Saar, der die Perspektive junger Menschen und der Kinder- und Jugendarbeit in der Öffentlichkeit der InternetWelt widerspiegelt. Mit ihm können die Jugendverbände und die Jugendlichen selbst aktiv und ohne große Hürden sich selbst direkt an die Öffentlichkeit wenden (siehe hierzu das eigene Kapitel). Wichtig ist nach wie vor unsere Mitgliederzeitschrift „Info-aktuell“ die vier mal im Jahr an die Verantwortlichen in unseren Mitgliedsverbänden, sowie an wichtige Jugendhilfeeinrichtungen und jugendpolitische Entscheider - meist im Abo - gesendet wird. Kostenfrei und mit viel Resonanz bedienen wir sehr erfolgreich unsere Internetseite, den MicroBlog Twitter, wo uns fast 800 Le-serInnen folgen. Nicht fehlen darf natürlich auch die eigene Präsenz in Facebook.
Nachdem die Abo-Zahlen vor allem auch bedingt durch den kostenfreien Zugang der Studierenden ins Theater weiter zurück gingen, konnten wir gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung mit dem Projekt „Bühnenreif“ kooperieren, wo ganze Schulen sich entscheiden in einer Spielzeit möglichst viele SchülerInnen fürs Theater zu begeistern. Dadurch konnte sich unsere Kundenzahl zumindest stabilisieren. Dennoch stellt sich auch beim Kulturring angesichts der zurückgehendern Abo-Zahlen und unseres knappen LJRBudgets die Frage, ob wir ihn noch weiter anbieten können. Zwar sichern uns hier Zuschüsse aus Bildungsmaßnahmen ab, jedoch ist der personelle Aufwand doch höher, als er sich in der Förderung abbildet. Mit unserer neuen Mitarbeiterin Martina Folz wollen wir nun neue Wege gehen, das Abo stärker als bisher bei der Zielgruppe zu bewerben.
Gremienarbeit im LJR
In den Gremien bestimmen die Delegierten der Mitgliedsverbände in demokratischen Entscheidungsprozessen, welche Positionen sie gemeinsam vertreten und welche Aktivitäten stattfinden. Vollversammlung, Hauptausschuss und der Vorstand haben ein beachtliches Arbeitspensum in den letzten beiden Jahren hinter sich gebracht.
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Vollversammlung 2011 Catharina Becker wird neue Vorsitzende des LJR
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er Landesjugendring Saar hat einen neuen Vorstand. Die Vollversammlung wählte am 10. Februar in Saarbrücken Catharina Becker vom Verband juz-united zur Vorsitzenden. Als weitere Vorstandsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden wurden gewählt: Frank Kettern (BDKJ), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Rieke Eulenstein (Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend) und Mareike Schneider (Jugendrotkreuz). Als 22. Mitglied konnte der Landesverband jüdischer Studenten und Jugendlicher im Saarland als Anschlussverband aufgenommen werden. Großen Raum nahm auch die finanzielle Situation des Landesjugendrings ein, der durch eine fast 20%ige Kürzung der Landesregierung derzeit in vielen Aktivitäten blockiert ist. Hierzu stellten sich Ver-
treterInnen der Landtagsfraktionen den kritischen Fragen der Jugendverbandsdelegierten. Die neue Vorsitzende des LJR, Catharina Becker ist 29 Jahre alt, Studentin und ehrenamtliche Vorsitzende von juz-united, dem Verband saarländischer
Jugendzentren in Selbstverwaltung. Sie folgt auf Holger Meuler von der DGBJugend, der zehn Jahre im Vorstand des LJR-Leitungsgremiums aktiv war. Acht Jahre davon trug er Verantwortung als Vorsitzender. Neben ihm bedankte sich die Vollversammlung auch bei Heike
Gremienarbeit
Weber (Jugendrotkreuz), die sich acht Jahre im Vorstand engagierte und bei Mark Harlos (Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend) nach vierjähriger Mitarbeit. Catharina Becker lobte ihren herausragenden ehrenamtlichen Einsatz für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Saarland und wegweisende Innovationen wie das Beteiligungsprojekt „DingDeinDorf“ oder auch neue Ansätze in der Medienkompetenz für junge Menschen mit dem Projekt „Jugendserver-Saar“.
2011 wird ein Schwerpunkt auf die Beratung und Qualifizierung in der JugendleiterInnenausbildung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen in den Mitgliedsverbänden gesetzt werden. Auch sollen einzelne Ausbildungsmodule der Mitgliedsverbände stärker vernetzt werden. Mit einem Educaching-Projekt will der Landesjugendring eine weitere Innovation für die Jugendarbeit im Saarland starten. Hier handelt es sich um eine Art Schnitzeljagd zu unterschiedlichen Bildungsinhalten mit satellitengestützten
GPS-Geräten. Beteiligen daran können sich dann Kinder- und Jugendgruppen sowie Schul-AGs. Nach wie vor stehen diese Aktivitäten jedoch unter einem Finanzierungsvorbehalt, da die Mittel hierfür noch fehlen. Als Gäste konnten begrüßt werden: Tobias Hans (CDU), Magnus Jung (SPD), Heike Kugler (Linke), Claudia Willger (Bündnis 90/Die Grünen) sowie ErnstRudolf Ollinger vom Sozialministerium und der Vorsitzende des Landesjugendhilfeausschusses, Peter Barrois.
Vollversammlung 2012 Alevitische Jugend und JunOst als Mitgliedsverbände aufgenommen
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enn wir das Saarland für die Zukunft fit machen wollen, müssen wir die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche noch stärker als bisher in den Blick nehmen.“ Catharina Becker, Vorsitzende des Landesjugendrings Saar, brachte damit die am Donnerstag (9.2.2012) in Saarbrücken auf der Vollversammlung beschlossenen jugendpolitischen Positionen auf den Punkt. In ihnen tritt der Landesjugendring u.a. für kleinere Klassen in den Schulen ein und fordert für die außerschulische Bildung in den Kinder- und Jugendverbänden bessere Rahmenbedingungen. So sollen die 2011 vorgenommen Kürzungen beim Landesjugendring zurückgenommen und mehr BildungsreferentInnen zur Ausbildung der JugendleiterInnen gefördert werden. Ebenso sollen bessere Freistellungsregelungen für Ehrenamtliche umgesetzt werden. Auch zur künftigen Gemeinschaftsschule bezieht der Landesjugendring Position. Er begrüßt die Einführung, fordert aber eine bessere Finanzierung sowie einen Stundenplan, der genügend Raum für außerschulische Jugendarbeit zulässt. Angemahnt wird, dass Bildung kein Experimentierfeld sei. „Schülerinnen und Schüler sind keine Versuchskaninchen. Wir fordern eine nachhaltigere Steuerung und ein Ende des Aktionismus, wie er zum Beispiel durch die überhastete Einführung von G8 und die neue Oberstufenreform betrieben wurde“, heißt es in dem Beschluss. Gegebenenfalls sei
eine Verschiebung der Einführung auf das übernächste Schuljahr zu bedenken. Mit dem Verband der russischsprachigen Jugend JunOst und dem Bund der Alevitischen Jugend (BDAJ) wurden auf der Vollversammlung erstmals zwei Jugendgruppierungen aus dem Spektrum der Migrantenorganisationen als Anschlussmitglieder aufgenommen. Catharina Becker freut sich über den einstimmigen Beschluss der Vollversammlung: „Der Landesjugendring vereint schon jetzt ein sehr buntes Spektrum von unterschiedlichsten Jugendorganisationen. Mit den Neumitgliedern JunOst und der Alevitischen Jugend spiegeln wir die Vielfalt der im Saarland lebenden jungen Menschen noch besser wieder.“ Zur Landtagswahl will die Arbeitsgemeinschaft von nunmehr 24 Mitgliedsverbänden mit einer „Wahlwutz“ (www. wahlwutz.de) über die zur Wahl stehen-
den Programme und Personen informieren sowie junge Menschen zur Beteiligung mobilisieren. Gemeinsam mit der Bundes- und Landeszentrale für Politische Bildung sowie der Arbeitskammer ist es dem Landesjugendring gelungen, das bundesweit anerkannte Online-Tool „Wahl-O-Mat“ zur Landtagswahl zu akquirieren. Ab Anfang März können Interessierte zu 38 wahlkampfrelevanten Thesen online Stellung beziehen und so herausfinden, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. Als Gäste konnte der Vorstand Simone Peter (Grüne), Magnus Jung (SPD) und Heike Kugler (Linke) aus den Landtagsfraktionen begrüßen. Ebenso hieß er die Leiterin des Landesjugendamts Maria Luise Blum und den Vorsitzenden des Landesjugendhilfeausschusses Peter Barrois willkommen.
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Service, Gremien, Gespräche
Hauptausschuss gendring Saar Gemeinsamer Vorschlag zur Benennung der VertreterInnen zum LJHA Weiterentwicklung des Projektes „DingDeinDorf“ Fördersätze im Regionalverband Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes im Saarland Umzug der LJRS-Geschäftsstelle
Der Hauptausschuss ist das wichtigste beschlussfassende Organ zwischen den Vollversammlungen. Er trifft sich viermal im Jahr. Davon findet eine Sitzung in Form einer Klausurtagung über zwei Tage statt. Hier eine Übersicht über die Termine und wichtigsten Inhalte
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06.04.2011 Weiterentwicklung bzw. Umgestaltung des Hauptausschusses nicht beschlussfähig 15.06.2011 Perspektiven für die weiteren Hauptausschuss-Sitzungen Projektstart Grad-Gefunden Vielfalt-Projekt im Regionalverband Saarbrücken zur Juleica-Ausbildung mit Migranten-Organisationen Förderung der Jugendarbeit im Saarland 2012ff 14.09.2011 Präsentation des Präventionsund Gesundheitsprojektes MAGnet Projekt Juleica-Ausbildung mit und für Migrantenorganisationen Neue Sozialministerin Monika Bachmann - Grüße an Ministerpräsidentin und Ministerin Fresh-TV Neubesetzung des Rundfunkrates Besetzung des Landesausschusses für Jugendarbeitsschutz
02./03.12.2011 Schwerpunktthema: Wo gibt’s Knete? Fundraising für die Jugendarbeit Vorstellung des Präventionsatlas für das Saarland von Prof. Dr. Günter Dörr, Landesinstitut für präventives Handeln Landeshaushalt 2012 Jahresplanung 2012 Benennung Beirat Radio Salü Vorbereitung Vollversammlung 2012 18.04.2012 Weiterentwicklung des Projektes „DingDeinDorf“ Jugendpolitische Lage nach der Landtagswahl Neues Bundeskinderschutzgesetz Workcamp Nachhaltige Verpflegung in den Landesjugendring-Gremien 20.06.2012 Schwerpunktthema: Kritischer Konsum und Konsequenzen für den LandesjuKonsumkritischer Stadtrundgang des Hauptausschusses
12.09.2012 Stadtrundgang auf den Spuren unseres eigenen Konsums Satzungsänderung Weiterentwicklung des Projektes „DingDeinDorf“ Workshop: Programmcheck junger Angebote beim SR Jugendserver-Fachtagung „posten, liken, voten“ 23./24.11.2012 Satzungsänderung und neue Geschäftsordnungen Landeshaushalt 2013 Planung Jahresprogramm 2013 Wahl von zwei VertreterInnen für den Jugendserver-Beirat Vorbereitung der Vollversammlung 2013 Umsetzung von nachhaltigem Wirtschaften innerhalb des Landesjugendrings Saar Umsetzung Bundeskinderschutzgesetz
Gremienarbeit
Vorstand Der Vorstand ist das Arbeitsgremium, das sich ca. einmal im Monat zu Sitzungen trifft und die Beschlüsse von Vollversammlung und Hauptausschuss umsetzt. Außerdem nimmt er in der Regel vielfältige jugendpolitische Gespräche wahr und vertritt die Arbeitsgemeinschaft bei den unterschiedlichsten Anlässen und Terminen nach außen. Dies alles spiegelt sich in diesem Arbeitsbericht wider. Auch die Liste der in zwei Jahren wahrgenommenen Termine verschafft einen Eindruck von der Fülle der anfallenden Aufgaben, die gemeinsam oder in Arbeitsteilung wahrgenommen werden.
Aktivitäten 2011/2012 Termine mit @ weisen auf Aktivitäten des Jugendserver-Saar hin. 09.01.11 Kennenlernabend für Interessierte an der Vorstandsarbeit im LJR 17./18. 01.11 Arbeitstagung der GeschäftsführerInnen in Erfurt 21.01.11 Vorbereitung Schulung Feuerwehrjugend 24.01.11 Beratung für NDC wegen Anträge 25.01.11 Schulung Feuerwehrjugend 01.02. und 04.02.11 Schulungen Kindeswohl mit Saarländischer Sportjugend 04.02.11 Treffen mit Sozialministerium Konfernz der Landesjugendringe in Saarbrücken
Arbeitet auch gern mal in entspannter Athmosphäre: der LJR-Vorstand
14.02.11 @ Treffen mit der Datenschutzbeauftragten Judith Thieser 19.02.11 Seminar mit der DPSG Bezirk Saarbrücken zur Förderung der Jugendarbeit 23.02.11 Besprechung mit Landeszentrale für pol. Bildung und Arbeitskammer wegen Wahl-O-Mat on tour 26.02.11 Schulungen Kindeswohl mit dem Landkreis Merzig-Wadern 01.03.11 Neustart der Internetseite www. landesjugendring-saar.de 01.03.11 @ Beginn Praktikum Janina Andres beim Jugendserver-Saar 01.03.11 Beratung SJD-Die Falken wegen Zentrale Führungsmittel 10.03.11
@ RedakteurInnen-Schulung zur Interregionalen Fachtagung „Wie gestalten Jugendliche ihre Räume“ 11.03.11 @ Interregionale Fachtagung „Wie gestalten Jugendliche ihre Räume“ 12.03.11 Schulungen Kindeswohl mit der Malteser Jugend 15.03.11 Vorbesprechung Landesjugendhilfeausschuss 16.03.11 Treffen der Geschäftsstellen-MitarbeiterInnen 18.03.11 Treffen mit dem Sozialministerium 21.03.11 Treffen mit Bündnis 90/Die Grünen Landtagsfraktion 22.03.11 Educaching-Projekt 23.03.11 Beratung Jugendpfleger Gemeinde Bous wegen Beteiligung Jugendlicher 28./29.03.11 Konferenz der Landesjugendringe in Saarbrücken 31.03.11 Auswertungsgespräch Kindeswohl-Schulungen 05.04.11 Vorstellung DingDeinDorf bei der Stiftung „Demokratische Jugend“ in Berlin 08.04.11 Berichterstattung der SZ zu Jugendräten
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Service, Gremien, Gespräche
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12.04.11 Besprechung LJR-Geschäftsstelle im Ministerium wegen Verwendungsnachweisen 12.04.11 Besprechung mit der Saarländischen Sportjugend wegen Kindeswohl-Handreichung 15.04.11 Berichterstattung der SZ zu Wahlalter 16 29.04.11 Besprechung mit den Falken wegen Verwendungsnachweis 03.05.11 Mitarbeit Jury zum Förderpreis Ehrenamt 03.05.11 Anhörung im Landtag zum Saarländischen Datenschutzgesetz 04.05.11 Anhörung im Landtag zu Spielhallen 07.05.11 Workcamp auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm 10.05.11 Begleitung des LJHA 11.05.11 Treffen mit Dr. Katja Kruse vom Regionalverband Saarbrücken 12.05.11 Besprechung mit der Saarländischen Sportjugend wegen Kindeswohl-Handreichung
13.05.11 Teilnahme am Treffen der KreisjugendpflegerInnen in Gersheim 14.05.11 Teilnahme an einem Treffen von JunOst 17.05.11 Mitarbeit Jury zum Förderpreis Ehrenamt 17./18.05.11 @ KomComm-Projekt Marie-LuiseKaschnitz-Gymnasium
19.05.11 Teilnahme an einer Diskussion der Linken in Saarbrücken 24.05.11 Brief an den Ministerpräsidenten bzgl. Bundeskinderschutzgesetz 25./26.05.11 @ Teilnahme am Fachtag Jugendarbeitonline in Berlin 27.05.11 Besprechung mit den Falken wegen Verwendungsnachweis 31.05.11 @ Ende Praktikum Janina Andres beim Jugendserver-Saar 05.06.11 Mitarbeit Jury zum Förderpreis Ehrenamt 06.-08.06.11 Mitwirkung am 14. Deutschen Jugendhilfetag 08.06.11 @ Präsentation zum Thema „Soziale Netzwerke“ bei der Saarländischen Jugendfeuerwehr 17.06.11 Start des Educaching-Projekts „Grad gefunden“ in Schiffweiler-Landsweiler 17.06.11 Besuch beim Landesverband jüdischer Studenten und Jugendlicher 20./21.06.11 @ KomComm-Projekt des Jugendserver-Saar am Schlossgymnasium in Saarbrücken 25.06.11 Besuch beim Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr 08.08.11 Besuch beim VSKJNeustart 14.08.11 Besuch beim Landeswettbewerb und Zeltlager der THW-Jugend 13.-15.08.11 Besuch beim JRKJubiläum 23.08.11 Landesjugendhilfeausschuss 29.08.11 Unterausschuss „Jugendarbeit“ des LJHA 06.09.11 EuRegio SaarLorLux+ in Waldmohr 07.09.11 @Presseseminar
24.09.11 Schulung zur Finanzierung der Jugendarbeit 26./27.9.11 Konferenz der Landesjugendringe und Konferenz Jugendarbeit online in Hannover 28.09.11 Initiative „Neue Bremm“ 01.10.11 @ Beginn Praktikum Nicole Lammerz 02.10.11 Zukunftstag der aej-saar in Wallerfangen 04.10.11 Gespräch mit dem Bund der Alevitischen Jugend 06.10.11 Gespräch mit JunOst 13.10.11 Vorbereitung Büroparty 18.10.11 Landesjugendhilfeausschuss 19.10.11 Diözesaner Tag der Jugendhilfe im Bistum Trier in Dillingen 24.10.11 Fachtagung des IJAB zu ePartizipation in Berlin 26.10.11 Stiftungstreffen in Saarbrücken 26.10.11 Werkstatt-Treffen des Landkreises Neunkirchen zu „Toleranz fördern Kompetenz stärken“ (TKFS) in Dirmingen 26.10.11 Treffen der Finanzverantwortlichen mit Vertreterinnen des Ministeriums beim Landesjugendring 28./29.10.11 DBJR-Vollversammlung in Ludwigshafen 03.11.11 Anhörung zum Landeshaushalt bei der Fraktion der Linken 03.11.11 Vergabeausschuss des Regionalverbandes in Saarbrücken 04.11.11 Gespräch mit dem SR-Intendanten Thomas Kleist auf dem Halberg 05.11.11 Internationale Fachtagung „Freiwilliges Engagement und Freiwilligentätigkeit von Jugendlichen“ in Metz 07.11.11 Anhörung bei den Regierungsfraktionen CDU, FDP und Grüne 07.11.11 Workshop JuleicaVielfalt in Saarbrücken
Gremienarbeit
09.11.11 Treffen der Interregionalen Jugendarbeitsgruppe EuRegio SaarLorLux+ beim Landesjugendring 09.11.11 Anhörung der SPD-Fraktion 13.11.11. Educaching-AG 14.11.11 Treffen mit Kindeswohl-Partnern in Saarbrücken 15.11.11 Treffen mit georgischer Delegation 15.11.11 Vorlesung Jugendarbeit auf der HTW Soziale Arbeit 17.11.11 Vorlesung Jugendarbeit auf der HTW Soziale Arbeit 21.11.12 @Beirat Jugendserver-Saar 23.11.11 Büroparty auf der Geschäftsstelle in Saarbrücken 25.11.11 Gespräch mit Sozialministerin Bachmann 28.11.11 Initiative „Neue Bremm“ 29.11.11 Landesjugendhilfeausschuss 05.12.11 Besprechung mit one4vision 07.12.11 Fachgespräch Toleranz fördern - Kompetenz stärken in Saarbrücken 14.12.11 Schulung von Jugendbeauftragten der Jugendfeuerwehr in Saarbrücken 06.01.12 Neujahresempfang der Landeshauptstadt Saarbrücken 11.01.12 Neujahrsempfang der Landesregierung in Saarbrücken
12.01.12 Start von „Pi-Saar“ bei Cosmos-Direkt in Saarbrücken 16./17.01.12 Arbeitstagung der GeschäftsführerInnen in Stuttgart 17.01.12 @ Workshop „Umgang mit neuen Medien in Göttelborn 18.01.12 @ AG Internet in St. Ingbert 24.01.12 Vorbereitungstreffen JuleicaVielfalt-Schulung 26.01.12 Saarland Sozialgipfel in Saarbrücken 27.01.12 Teilnahme Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 30.01.12 Besprechung Sozialministerium über mögliche Förderung eines weiterentwickelten Projektes DingDeinDorfII 02.02.12 @ Seminar Geocaching für BUNDjugend in Wallerfangen 03.02.12 Besprechung mit Erik Meisberger von der THW-Jugend 06.02.12 Treffen mit JunOst 06.02.12 Treffen Wahl-O-Mat-Team in Dudweiler 07.02.12 @ Vortrag über Soziale Netzwerke bei der LMS 07.02.12 Teilnahme Vortrag Prof. Dr. Mechthild Wollf zur „Sexualisierten Gewalt“ beim Arbeitskreis „Jugendhilfe und Justiz“ 08.02.12 @ Mitwirkung beim JRK-Blutspendetag in Saarbrücken 10.02.12 Teilnahme am Treffen der KreisjugendpflegerInnen in Saarbrücken 10.02.12 Teilnahme am Symposium an der HTW für Soziale Arbeit
11.02.12 @ Juleica-Fortbildungsseminar „Facebook&Co“ für JugendleiterInnen in Merzig 14./15.02.12 Interregionale Fachtagung EurRegio SaarLorLux+ in Nancy 15.02.12 Workshop zur Erstellung der Wahl-OMat-Thesen in Bonn 21.02.12 Treffen Wahl-O-Mat-Team beim LJR 22.02.12 Teilnahme am Fachforum „Teilhabe junger Menschen vor Ort“ in Mainz 29.02.12 @ Ende Praktikum Nicole Lammerz beim Jugendserver-Saar 05.03.12 @ Jugendserver-Beirat 06./07.03.12 @ KomComm-Projekt am Marie-LuiseKaschnitz-Gymnasium in Völklingen 07.03.12 @Vortrag „Facebook&Co - Chancen und Gefahren“ bei der GWA Alt-Saarbrücken 08.03.12 Kick-off Wahl-O-Mat im Landtag 09.-11.03.12 Juleica-Schulungen Projekt JuleicaVielfalt 12./13.03.12 Konferenz der Landesjugendringe und Subkonferenz „Jugendarbeit online“ in Frankfurt 05.03.12 @Jugendserver-Beirat 22.03.12 @ Twitter-Schulung für Beiratsmitglieder 22.03.12 Vorbereitungstreffen Juleica-Schulung beim LJR
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Service, Gremien, Gespräche
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23.-25.03.12 Juleica-Schulungen Projekt JuleicaVielfalt 28.03.12 Interviews beim SR zur Sinus MilieuStudie 28.03.12 @ „gefällt mir“-Seminar zur Erstellung einer facebook-Seite in Göttelborn 29.03.12 @ Vorstellung der Jugendserver-Saar beim Kreisjugendhilfeausschuss in Neunkirchen 29.03.12 Abschlussredaktion Wahl-O-Mat-Thesen in Bonn 03.04.12 Gespräch mit Landesjugendamt zum aktuellen Stand des Bundeskinderschutzgesetzes 19.04.12 Treffen mit Zlatin Nikov (SR1, UnserDing) in Saarbrücken 24.04.12 @ Gespräch Jugendserver-Saar im Gesundheitsministerium 26.04.12 Saarland Sozialgipfel in Saarbrücken 28.04.12 Teilnahme am Jugendevent des BDKJ in Trier 28.04.12 @ Workshop „Willkommen bei Facebook“ beim Jugendevent des BDKJ in Trier 02.05.12 Treffen mit Theater Überzwerg 02.-04.05.12 @ Teilnahme von Claudia Eisenstein an der re:publica 03.05.12 Toto-Beirat Thomas Kiefer 03.05.12 Treffen mit Stefan Fuchs-Marquedant vom Jugendwerk der AWO 05.05.12 Workcamp auf der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ in Saarbrücken 5./6.5.12 @ Teilnahme am Saarcamp in der HTW Campus Rotenbühl 07.05.12 Rundfunkratssitzung des SR in Saarbrücken 11.05.12 Treffen mit Stefan Schadick vom Jugendwerk der AWO 12.05.12 Input bei der Vollversammlung des LJR Rheinland-Pfalz zu ePartizipation in Osthofen
@ Beirat Jugendserver-Saar 15.05.12 11.09.12 Teilnahme am Treffen der JugendamtsBesprechung mit One4vision zur ProleiterInnen bzgl. Umsetzung Bungrammierung von Internet-Angeboten deskinderschutzgesetz im Saarland in 12.09.12 Saarbrücken Stadtrundgang „Kritischer Konsum“ in 24.05.12 Saarbrücken @ DBJR-Fachcamp in Berlin 13.09.12 31.05.12 @ Vorstellung einer PraktikumsbewerFachtagung „Standards setzen für den berin Kinderschutz in der Jugendarbeit“ in 17.09.12 Saarbrücken Koordinierungsgruppe Ehrenamt 04./05.06.12 17.09.12 Internationale Fachtagung zu ePartiziLandesweites Treffen der Schulen ohne pation von youthpart in Berlin Rassismus - Angebot eines Workshops 06.06.12 zur Erinnerungsarbeit in Kirkel Teilnahme an einer Klausurtagung der 20.09.12 KreisjugendpflegerInnen in Kirkel Gespräch mit Minister Storm 11./12.06.12 20.09.12 @ KomComm-Projekt Leibniz-GymnaGespräch mit Zlatin Nikov und Ute sium in St. Ingbert Gent von 103.7 UnserDing 18.06.12 21.09.12 Beteiligung an der Fachtagung „BunTeilnahme am Treffen der Kreisjugenddeskinderschutzgesetz“ der Fachstelle pflegerInnen in Reinheim Plus in Saarbrücken 22.09.12 19.06.12 Referat zur Förderung von Maßnahmen @ facebook-Schulung „facebook-wie bei JRK-Leitungskräfte-Schulung in geht’s?“ in Merzig Gersheim 19.06.12 24./25.09.12 Besprechung mit Herrn Ollinger Konferenz der Landesjugendringe in vom Sozialministerium zum Projekt Schwerin DingDeinDorf 20.06.12 @ Präsentation und Schulung des „neuen“ JugendserverSaar in Ottweiler 25.06.12 Interviewtraining 19.07.12 Besprechung mit der Uni Trier wegen Kooperation mit dem Workcamp in Trier AWO-VertreterInnen mit Landesgeschäftsführer Karl Fischer zu Gast beim LJR 13./14.08.12 Umzug der Geschäfts26.09.12 stelle Gespräch mit Sebastian Thul von der 22.08.12 SPD Arbeitskreis „Jugendhilfe und Schule“ 27.09.12 in der HTW Soziale Arbeit Treffen EuRegio in Kusel 23.08.12 27.09.12 Koordinierungsgruppe Ehrenamtscard SR-Programmcheck beim SR in der Staatskanzlei 01.10.12 27.08.12 Lohnsteuer-Außenprüfung des FinanzTreffen mit dem Kaufmännischen amtes Direktor des Staatstheaters 08.10.12 06.09.12 Vorstellung der LJR-Arbeit bei JunOst Besprechung mit Friedrich-Wilhelm Saarbrücken Yorck-Keller vom VdK beim LJR 11.10.12 10.09.12 Kick-off DingDeinDorf im Rahmen der Jugendserver-Fachtagung in St. Wendel
Jugendpolitische Gespräche
11.10.12 @ Fachtagung „posten, liken, voten“ des Jugendserver-Saar in St. Wendel 12.10.12 Interview-Training 12.10.12 @ AG Medienkompetenz 15.10.12 Besprechung zur Satzungsänderung 15.10.12 Treffen DDD-Lenkungsgruppe und DDD-Projektgruppe 15.10.12 Treffen der Arbeitsgruppe „Interkulturelle Öffnung“ der Landesjugendringe in Frankfurt - Solenn Crépeaux 16.10.12 Koordinierungsgruppe Ehrenamtscard 17.10.12 Besprechung mit SZ-Redakteur Rannenberg 22.10.12 Gespräch mit der Piraten-Fraktion im Landtag 23./24.10.12 DBJR-Vollversammlung in Berlin 25.10.12 Treffen mit One4vision zur Programmierung der DDD-Seiten 05.11.12 Gespräch mit Fraktion der Linken und Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ im Landtag 05.11.12 @ Schulung „rund um facebook“ 06.11.12 Büroparty in der neuen Geschäftsstelle 07.11.12 Besprechung mit juz-united und Vereinbarung einer Kooperation DDD 09.11.12 Treffen EuRegio beim LJR in Saarbrücken 12.11.12 Treffen DDD-Projektgruppe
13./14.11.12 @ Fachtagung „Kreativität und Computerspielsucht“ im Juz St. Arnual 15.11.12 Koordinierungsgruppe Ehrenamtscard 20.11.12 Anhörung bei der SPD-Fraktion 21.11.12 Besprechung mit dem jugendpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion Uwe Conradt
29./30.11.12 Teilnahme an Fachtagung „Strukturierter Dialog“ wg. DingDeinDorf in Berlin 03.12.12 DDD-Lenkungsgruppe 03.12.12 Treffen zu Computerspielsucht mit Sebastian Thul und Mitarbeiter der Caritas NK
11.12.12 Empfang AWO-Delegation in der neuen Geschäftsstelle 12.12.12 6 Vorstellungsgespräche zur ausgeschriebenen SachbearbeiterInnenstelle @ 17.12.12 Treffen mit Nele e.V. 18.12.12 Vorstellung der Ehrenamtskarte in der Staatskanzlei 18.12.12 Konstituierende Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses 18.12.12 Projektgruppe DingDeinDorf 19.12.12 Weiteres Vorstellungsgespräch 20.12.12 Weiteres Vorstellungsgespräch
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Außenvertretungen Folgende Personen vertreten den Landesjugendring in wichtigen Gremien des Landes SR-Rundfunkrat Thorsten Schmidt Catharina Becker (Stellvertreterin) Landesmedienanstalt des Saarlandes Sarah Engels Sabine Engelhardt-Cavelius (Stellvertreterin) Beirat Toto-Mittel des Sozialministeriums Thomas Kiefer Renate Stadtfeld (Stellvertreterin) Beirat Saarländisches Staatstheater Monique Broquard
Radio Salü Stefan Regert Landesausschuss für Jugendschutz Thorsten Schmidt Stefan Regert Landesjugendhilfeausschuss Vom Landesjugendring wurden folgende JugendverbandsvertreterInnen vorgeschlagen und vom Sozialministerium benannt: Frank Kettern (BDKJ) Michael Wolff (aej-saar) Erik Meisberger (THW-Jugend) StellvertreterInnen: Sandra Schatzmann (JRK) Alexandra Groß (juz-united) Stefan Fuchs-Marquedant (Jugendwerk der AWO)
Service, Gremien, Gespräche
Jugendpolitische Gespräche
Jugendpolitische Gespräche - nicht nur im Landtag - verlangen viel Sitzfleisch, sind aber notwendig und wichtig. Dazu gehören die fünf Fraktionen im Landtag, Minister der Landesregierung, Medien und andere die jugendpolitische Entscheidungen treffen.
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Gespräche mit politischen EntscheiderInnen Steter Tropfen hölt den Stein doch dafür braucht man Kondition Treffen mit GrünenFraktion am 21.3.11 Linke-Fraktion am 03.11.11 SPD-Fraktion am 09.11.11 CDU, FDP, Grüne am 07.11.11
Fünf Fraktionen besuchte der Vorstand des Landesjugendrings in den letzten Tagen im Rahmen der Anhörungen zum
Landeshaushalt 2012. Linke, SPD, FDP, CDU und Grüne waren mit MitarbeiterInnen und insgesamt 11 Landtagsabgeordneten vertreten. Die Vorsitzende, Catharina Becker, fasst die Bewertung des LJR zum geplanten Budget in der Jugendpolitik wie folgt zusammen:
„Wir freuen uns darüber, dass in dieser schwierigen Finanzlage des Landes bei der Förderung der Kinder- und Jugendarbeit 2012 keine weiteren Kürzungen vorgenommen werden sollen und somit wenigstens ein gewisser Bestand an unterstützender Infrastruktur für die eh-
Jugendpolitische Gespräche
renamtliche Kinder- und Jugendarbeit gesichert wird. Gleichzeitig bekräftigen wir aber die Kritik an der massiven Kürzung beim Landesjugendring in diesem Jahr.“ Bei allen Abgeordneten stieß das Leitungsgremium der Arbeitsgemeinschaft von 22 Mitgliedsverbänden auf offene Ohren. Besonderes Interesse fanden die derzeitigen inhaltlichen Schwerpunkte im Landesjugendring. Die Folgen des Bundeskinderschutzgesetzes für die ehrenamtliche Jugendarbeit, Partizipationsprojekte wie DingDeinDorf, der interregionale Austausch in der Großregion, das Projekt JuleicaVielfalt mit Migrantenorganisationen waren dabei
der erstmals mit dem neuen Intendanten des SR, Thomas Kleist, sowie dem Programmdirektor Lutz Semmelrogge und dem Leiter der Intendanz, Martin Grasmück. Die LJR-VertreterInnen schlugen Kooperationen vor und griffen dabei u.a. den Vorschlag von Kleist auf, Jugendverbände bei der Programmkritik und -entwicklung für junge HörerInnen zu beteiligen.
Sozialministerin Bachmann am 25.11.11
die wichtigsten Stichpunkte. Catharina Becker: „Nur mit ausreichender Förderung sind solche wichtigen Arbeitsgebiete aufrechtzuerhalten und entsprechende Dienstleistungen für die ehrenamtliche Jugendarbeit fachgerecht bereitzustellen.“ Die ausführliche Stellungnahme ist im Info-aktuell abgedruckt. 2011 wurde der Zuschuss des Landesjugendrings um 25.400 Euro auf 112.000 Euro reduziert. Durch Landtagsbeschluss konnten 10.000 Euro Kürzungen über Projektförderungen aufgefangen werden.
SR-Intendant Kleist am 04.11.11
Zu einem ersten Meinungsaustausch trafen sich die Medienvertreter des Landesjugendrings und Vorstandsmitglie-
Eine neue Ministerin und ein noch ziemlich frischer LJR-Vorstand: Das sind mindestens zwei Gründe, sich kennenzulernen und in einen ersten Dialog zu treten. Der Vorstand nutzte das Gespräch zunächst zur Vorstellung seiner inhaltlichen Arbeit und präsentierte mit einem Tisch-Flipchart wichtige Aktivitäten aus dem abgelaufenen Jahr. Anschließend machte er auf die prekäre finanzielle Situation des Landesjugendrings aufmerksam. Eine Verbesserung der strukturellen Förderung des Landesjugendrings stellte Frau Bachmann nach den Kürzungen von 2011 nicht in Aussicht. Jedoch zeigte sie sich offen in Bezug auf projektorientierte Förderungen. Hier geht es insbesondere um die Fortsetzung von JuleicaNetzwerk und um eine größere Fachtagung, die aufgrund der Auswirkungen des Bundeskinderschutzgesetzes auf die Jugendarbeit dringend ins Auge gefasst werden muss. Auch wurde von
Seiten des Ministeriums darauf hingewiesen, dass eventuell im Rahmen des so genannten „strukturierten Dialogs“ EU-Fördermittel im Bereich der Partizipation akquiriert werden können. Diesbezüglich möchte der Landesjugendring nach wie vor seine Beteiligungsaktion DingDeinDorf weiterentwickeln, das mittlerweile bundesweit auf große Resonanz stößt. Der Vorstand bedankte sich für diesen ersten konstruktiven Meinungsaustausch, der auch 2012 fortgesetzt werden soll.
Sozialminister am 20.09.12
Storm
„DingDeinDorf – Wir können was bewegen“ - dieses Beteiligungsprojekt, das saarländische Kommunen ein Stück jugendfreundlicher gestalten soll, war eines der Topthemen beim ersten Gespräch des Vorstands des Landesjugendrings Saar beim Minister für Soziales, Gesundheit,
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Frauen und Familie, Andreas Storm am heutigen Donnerstag. Und die VertreterInnen der Arbeitsgemeinschaft fanden dafür beim für die Jugendpolitik zuständigen Minister Unterstützung: „Wenn Jugendliche sich an Entscheidungen vor Ort beteiligen, dann sollen sie auch spüren, dass ihre Ideen ernstgenommen werden und sich tatsächlich etwas bewegt. Das hat das Projekt DingDeinDorf des Landesjugendrings im Blick.“ Dies sei
Service, Gremien, Gespräche auch Grund, warum das Land neben der EU das Vorhaben finanziell fördert. Der Vorstand präsentierte weitere Arbeitsschwerpunkte, so z.B. die Auswirkungen des in Kraft getretenen Kinderschutzgesetzes auf das ehrenamtliche Engagement. Die Anerkennung des Ministers fanden auch Projekte zur Ausbildung junger Ehrenamtlicher mit der so genannten „Juleica“, der Jugendleitercard. So werden zurzeit Jugendliche mit und ohne Migrationsgeschichte zu qualifizierten Gruppen- und ProjektleiterInnen ausgebildet. Catharina Becker zeigte sich über das konstruktive Gespräch zufrieden. „Wir freuen uns darüber, dass Minister Storm auf unserer nächsten Vollversammlung im kommenden Februar unsere 24 Mitgliedsverbände kennenlernen will und auch eine Einladung zu unserem Workcamp auf der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ im nächsten Jahr angenommen hat.
Programmcheck beim SR am 27.09.12
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JugendleiterInnen aus fünf Mitgliedsverbänden wurden Ende September von den SR-MacherInnen von 103.7 Unser Ding und des SR Fernsehens eingeladen. Aus ihrer Sicht bewerteten sie die Programme. Dazu wurden ihnen aktuelle Nachrichten und Beiträge eingespielt. Beim Fernsehen überraschte, dass der Aktuelle Bericht jungen Engagierten durchaus ein Begriff ist. Die TeilnehmerInnen betonten die Bedeutung der Online-Mediathek mit der sie Beiträge, die sie interessierten, in Mails und sozialen Netzwerken verbreiten. Deutlich wurde, dass Themen die Fernseh-Journalisten jung und hipp finden nicht immer deckungsgleich mit den Interessen zumindest der Programmchecker waren. Bei UnserDing gingen die Bewertungen über die Darbietung der Nachrichten auseinander. Was für die einen auf den
Punkt gebracht und verständlich ist, erscheint anderen zu kurz und zu wenig an Information. Daran wurde auch deutlich, welchen Spagat die Dinger bei ihrer breiten Zielgruppe zwischen ganz Jungen und Älteren, zwischen Konsumorientierten und Engagierten zu bewältigen haben. Auf gute Resonanz stieß der Youtube-Kanal des Jugendradios. Insgesamt war es eine sehr intensive und aufschlussreiche Diskussion, bei der sicher beide Seiten dazu lernten. Im Anschluss konnten die Programmkritiker live in das Studio zum Aktuellen Bericht und die Band „Blumentopf“ bei 103.7 UnserDing bestaunen. Mit einem herzlichen Dankeschön an die SR-Verantwortlichen Klaus Pliet, Zlatin Nikov und Ute Gent verabschiedeten sich die LJR-Delegierten nach einem insgesamt dreistündigen Programmcheck.
Jugendpolitischer Sprecher Sebastian Thul am 26.09.12
KomComm, Wahl-O-Mat, DingDeinDorf: Hinter diesen Abkürzungen steckt jede Menge engagierte Jugendarbeit des Landesjugendrings Saar. In einem jugendpolitischen Gespräch mit dem Vorstand konnte sich der jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Sebastian Thul am Mittwoch-Abend (26.09.2012) davon ein Bild machen. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der Medien-Initiative KomComm, mit der Schüler ab 12 Jahren Kompetenz in social communities wie Facebook und WKW erwerben. „Mit den Projekttagen des Jugendserver-Saar zum kompetenten Umgang mit sozialen Netzwerken zeigt der Landesjugendring, wie die Schule von den pädagogischen Ansätzen der außerschulischen Jugendarbeit profitieren kann“, zeigte sich Thul überzeugt. Catharina Becker, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft von 24 Kinderund Jugendverbänden verwies zudem auf die politischen Dialoge von Jugendlichen mit saarländischen PolitikerInnen in der Diskussionsreihe Wahl-O-Mat on tour und das kommunale Beteiligungsprojekt DingDeinDorf. „Solche Initiativen zeigen uns immer wieder, wie politisch interessiert Jugendliche sind. Deshalb ist für uns auch die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre die
logische Konsequenz,“ betonte die LJRVorsitzende. Dies sei auch die Position der Saar-SPD, so Thul, jedoch sei dies in der Koalition mit der CDU derzeit nicht durchsetzbar. Unterstützung findet der Landesjugendring auch in seiner Kritik, durch mangelnde Förderung der Regelarbeit nicht den alltäglichen Beratungs-, Unterstützungsaufgaben und der Interessensvertretung für die 24 überwiegend ehrenamtlich organisierten Mitgliedsverbände gerecht werden zu können. „Der Landesjugendring engagiert sich hervorragend für junge Ehrenamtliche in unserem Land. Diese Aufgabe ist eine gesetzliche Vorgabe, die wir nicht gefährden dürfen. Die Handlungsfähigkeit ist nachhaltig zu sichern“, bekräftigte der jugendpolitische Sprecher. Deshalb will er sich für eine verbesserte Regelförderung des Jugendrings in den anstehenden Haushaltsberatungen des Landtags einsetzen.
Jugendpolitscher Sprecher Uwe Coradt am 21.11.12
Mit Uwe Conradt, dem neuen jugendpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion trafen sich Thorsten Schmidt und Ge-
org Vogel am 21. November in der Geschäftsstelle des Jugendrings. Er kennt die LJR-Arbeit schon aus früheren Zeiten. Schmidt und Vogel stellten ausführlich die Schwerpunkte der Arbeit in den letzten Monaten vor. Besonders beeindruckte Conradt das Jugendserver-Projekt KomComm zur Sozial- und Medi-
Jugendpolitische Gespräche
enkompetenz Jugendlicher und die Gedenkstättenarbeit. Thema war selbstverständlich auch der jugendpolitische Teil des Landeshaushalts 2013, wo Conradt sich zu diesem Zeitpunkt optimistisch zur Förderung des LJR zeigte. Uwe Conradt war erfreut über die vielfältigen Akzente die der Landesjugendring für die Jugendarbeit im Land setzt und sprach seinen Dank für das Engagement aus.
Weitere Gesprächsthemen waren der Jugendserver-Saar mit seinen Angeboten zur Medienkompetenz, die Qualifizierung Ehrenamtlicher mit der Jugendleitercard (Juleica), die Auswirkungen des neuen Kinderschutzgesetzes auf die Jugendarbeit und die Kooperation von Landesjugendring und Migrantenorganisationen mit dem Projekt JuleicaVielfalt.
Anhörung SPD-Fraktion am 20.11.12
Besonders gerne nahmen die LJR-VertreterInnen des Vorstands Ende November die jährliche Anhörung zum Landeshaushalt bei der SPD-Fraktion wahr. Die Abgeordneten Reinhold Jost (Fraktionsgeschäftsführer), Günter Waluga und Sebastian Thul konnten berichten, dass sie ihr Versprechen im Wahlprogramm, die Kürzungen beim Landesjugendring rückgängig zu machen, in den Koalitionsverhandlungen mit der CDU zumindest zum Teil durchgesetzt haben. Dies sei nun zu guter Letzt bei den Haushaltsberatungen für 2013 umgesetzt worden. Thorsten Schmidt vom Landesjugendring-Vorstand begrüßte diesen Verhandlungserfolg und bedankte sich dafür, dass die SPD nach den Versprechungen zu Oppositionszeiten nun auch Taten folgen lasse. Auf Unterstützung stießen auch die weiteren Forderungen des Landesjugendrings (siehe Seite 6), die aber wegen der angespannten Haushaltslage derzeit nicht umsetzbar seien. Jedoch wolle man sehen, ob sich bei der Förderung von Migrantenorganisationen eine einjährige Projektförderung auflegen lasse.
Piraten-Fraktion 22.10.12
am
„Die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist bereits in der Hälfte der Bundesländer durchgesetzt. Das sollte auch fürs Saarland möglich sein, vor allem weil das Wahlrecht ein fundamentales Beteiligungsrecht darstellt. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft muss der jüngere Teil eine Stimme be-
kommen und darf nicht davon ausgeschlossen werden.“ So fasste Catharina Becker, die Vorsitzende des Landesjugendrings Saar, die gemeinsame Position mit der Landtagsfraktion der Piraten am Montag (22.10.2012) in Saarbrücken zusammen. In dem ersten Gespräch des Landesjugendring-Vorstands mit der jugendpolitischen Sprecherin Jasmin Maurer und dem Abgeordneten Michael Neyses ging es neben dem gegenseitigen Kennenlernen um die Beteiligung junger Menschen. Dabei interessierten sich die Abgeordneten der Piraten besonders für das Projekt DingDeinDorf, mit dem saarländische Jugendliche in den kommenden Monaten sich aktiv für jugendfreundlichere Gemeinden einsetzen werden. Dabei werden erstmals auch ergänzend OnlineWerkzeuge des Web 2.0 angewendet. Unterstützung fanden die VertreterInnen der Arbeitsgemeinschaft von 24 Mitgliedsverbänden auch bei der Forderung nach ausreichender Grundförderung. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Jugendarbeit im Saarland sich weiterhin selbst organisieren kann“, betonte Jasmin Maurer. „Ein starkes und handlungsfähiges Netzwerk wie der Landesjugendring Saar ist der beste Garant zur Interessensvertretung, Beratung und Unterstützung der vielfältigen Aktivitäten der Kinder- und Jugendverbände. Deshalb bedarf es dringend einer Erhöhung seiner Regelförderung.“
Linken-Fraktion am 05.11.12 Grünen Fraktion am 05.11.12
Auch mit den Oppositionsparteien steht der Landesjugendring Saar in regelmäßigem Austausch. Wichtiger Tagesordnungspunkt war dieses Mal beim Gespräch mit der Linken-Fraktion vor allem die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Landeshaushalt 2013. Weiterer Gesprächspunkt war die Bildungspolitik, insbesondere das achtund neunjährige Gymnasium. Mit Catharina Becker und Thorsten Schmidt vom LJR-Vorstand sowie Geschäftsführer Georg Vogel sprachen der neue jugendpolitische Sprecher Ralf
Georgi und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Barbara Spaniol. Anschließend ging´s dann direkt zu den Grünen, wo die LJR-VertreterInnen ebenfalls zum Haushalt mit der sozialund jugendpolitischen Sprecherin Simone Peter zusammen trafen. Aber auch das Thema der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wurde intensiv besprochen. Linke und Grüne befürworteten die Anliegen des Landesjugendrings (siehe Seite 6) und wollen diese im Rahmen ihrer parlamentarischen Arbeit unterstützen.
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Jugendserver-Saar
Jugendserver-Saar: Mehr als ein Portal
Der Jugendserver-Saar ist mittlerweile weit mehr als ein Internetportal. Medienbildung für Kids, Fortbildungen für ehrenamtliche und hauptamtliche JugendarbeiterInnen zu digitaler Kommunikation und Social Media vervollständigen das vielfältige Angebot.
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Was seit 2011 geschah Neues Internet-Portal, Geschwister-Seiten, Medienbildung und Social Media
I
m Jahr 2010 feierte der Jugendserver-Saar sein 10-Jähriges Bestehen. Ganz unbeschadet hat die Internetseite die Jahre nicht überstanden, nach einer Schönheitsoperation in Form des Relaunches 2010 erstrahlt zumindest das Portal in neuem Glanz. Aber auch am Projektbüro ist der Wandel nicht spurlos vorübergegangen. Der JugendserverSaar ist nicht nur auf ein neues Content Management System (Typo 3) umgezogen, sondern auch in neue reale Räume. Das Projektbüro hat durch den Umzug der Landesjugendring-Geschäftsstelle nun in dessen neuen Räumen ein eigenes Büro erhalten, in dem auch die technischen Utensilien eine würdige Lagerstätte bekommen haben. 2011 und 2012 sind die Schwerpunkte des Projektes geblieben, d.h. die Be-
Neues Internetportal und mehr
DingDeinDorf
Einer der Kooperationspartner des Projektes „DingDeinDorf“ ist der Jugendserver-Saar. Gemeinsam mit dem Landesjugendring Saar wurde die Struktur und der Aufbau der Internet-Seite entwickelt und von der Firma „Oneforvision“ mit dem Content-ManagementSystem (CMS) Typo 3 umgesetzt. Erneut wie schon bei der Internetseite www.grad-gefunden.de wurde eine Erweiterung eingebaut. In diesem Fall handelt es sich um eine ForumSoftware, die im Rahmen des Projektes getestet wird. Innerhalb des Forums können angemeldete Nutzer eigene Beiträge zu Themen erstellen und die der anderen Nutzer kommentieren und bewerten. Das Projektbüro des Jugendserver-Saar betreute nach Fertigstellung der Seite nicht nur das Einstellen von Inhalten, sondern schult auch die ProjektmitarbeiterInnen im Umgang mit dem CMS Typo 3. treuung der Internetseite mit über 100 RedakteurInnen und der mittlerweile zahlreichen Geschwisterportale (saarclip.de, grad-gefunden.de, erinnerteuch.de, dingdeindorf.de, datenparty.de und vielfalt-ganz-gross.de) sowie dem Portal www.wahlwutz.de. Die Berichterstattung rund um Wahl-O-Mat on tour kann dort nachgelesen werden Wichtigster Bestandteil des Projektes ist natürlich das Portal www.jugendserversaar.de selbst. Seit dem Relaunch wird für die Mitarbeit am Portal weiterhin stark in der saarländischen Jugendarbeit geworben. Die neue Eingabemaske für Artikel und die Werbung im Rahmen von Schulungen tragen nicht zuletzt dazu bei, dass sich immer mehr RedakteurInnen aus den unterschiedlichsten Feldern der Jugendarbeit für die Mitarbeit am Portal interessieren. Die neuen RedakteurInnen aus dem Bereich der FSJ-Anbieter, den Jugendverbänden oder der Jugendpflege aber auch die anderen mehr als 90 vorhandenen RedakteurInnen werden vom Projektbüro betreut und beraten. Dies gehört zu den Kernaufgaben des Projektbüros. Und sobald ein neuer Artikel auf dem Portal ist, wird dieser durch die sozialen Netzwerke verbreitet. Ein weiteres medienpädagogisches Standbein des Projektes ist das Medien- und Sozialkompetenzprojekt „KomComm“, dessen Koordi-
nation, Schulungen der TeamerInnen und regelmäßige Überarbeitung der eingesetzten Arbeitsmaterialien von der Projektleiterin Claudia Eisenstein gemanagt wird. Gewandelt hat sich aber auch das Portal saarclip.de – es ist mit einem etwas überarbeiteten Layout nun auch zum CMS Typo 3 umgezogen. Neu hinzugekommen zu den Arbeitsfeldern
des Jugendserver-Saar ist der Bereich „Social Media“. Jugendarbeit findet seit sich das Internet zum „Mitmach“-Netz weiterentwickelt hat, immer mehr online statt. Die Jugendarbeit steht durch Facebook&Co vor neuen Aufgaben, weil sie dort sein sollte, wo die Jugendlichen sich aufhalten. Viele Schulungen rund um die Anwendungen des Web 2.0 erweitern seit 2010 das Portfolio des Jugendserver-Saar.
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Beteiligung am Projekt „Grad gefunden“
Eine Verbindung zwischen digitalen Medien und der Realität wurde durch das Projekt „grad-gefunden“ des Landesjugendring Saar geschaffen. Das Portal www.grad-gefunden.de auf dem alle Informationen zum Projekt, aber auch die Routen veröffentlicht sind, wird vom Projektbüro des Jugendserver-Saar betreut. Erstmals konnten im Rahmen des Projektes auch neue Typo3-Funktionen getestet werden - so der Einsatz eines „Gästebuchs“ . In diesem können Besucher der Caches ihre Meinung über die jeweilige Route hinterlassen. Das Projekt, gemeinsam mit einer Projektgruppe entwickelt und einzigartig im Saarland, wurde als „Modellprojekt“ mittlerweile im Rahmen eines Buches veröffentlicht. Publiziert wurde eine Projektbeschreibung von „Grad-gefunden“ im „Medienpädagogik Praxis Handbuch“, das in der Reihe „Materialien zur Medienpädagogik“ des kopaed-Verlags erschienen ist. Darin werden ausgewählte Projekte medienpädagogischer Arbeit vorgestellt. Die Beschreibung des Projektes findet sich jedoch auch im Internet, unter: www.medienpädagogik-praxisblog.de
Jugendserver-Saar
Medienbildung für Kids Die KomComm-Projekttage
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omComm steht für Medienund Sozialkompetenz in social communities. Die Projekttage beinhalten aktive Medienbildung mit den Schwerpunktthemen: Internetkompetenz (Sicherheit & Nutzung des Internets, Urheber- und Persönlichkeitsrecht, Datenschutz uvm.) und Sozialkompetenz (Mobbing im aber auch außerhalb des Internets). Entstanden ist das Projekt 2008 in Zusammenarbeit mit der Schoolworkerin Silke Grandjean nach einer Podiumsdiskussion am Illtal-Gymnasium Illingen. Nach der Diskussion kam die Schule auf den Landesjugendring Saar und den Jugendserver-Saar zu und in einem anschließenden Treffen wurde die Idee für das Projekt gemeinsam mit der Schoolworkerin entwickelt. Das entstandene Modellprojekt fand im Juni 2008 am Illtal-Gymnasium statt. Das Ziel des zweitägigen Projektes ist, die teilnehmenden SchülerInnen zu MultiplikatorInnen auszubilden. In einem praktischen Teil wird die Internetkompetenz der SchülerInnen erweitert und es wird das Thema Mobbing und soziales Verhalten angesprochen. Dabei ist es wichtig den SchülerInnen deutlich zu machen, dass das Internet ein toller Ort ist um sich mit den Freunden nach der Schule virtuell zu treffen. Dass dort
wie auch in der Realität Gefahren lauern können ist genauso wichtig zu wissen. Wie man diese Situationen einschätzt kann und die Gefahren umgehen kann, lernen die Schüler ebenfalls. Nach den beiden Projekttagen sollen die SchülerInnen die Themen Persönlichkeitsrecht, Urheberrecht, Jugendschutz und soziale Umgangsformen im Internet beherrschen. Anschließend ist das erlernte Wissen der SchülerInnen gefordert, denn sie sollen ihre neu erworbenen Fähigkeiten vor allen Dingen an Eltern und LehrerInnen weitergeben können. Die Lernerfolge werden den Eltern und interessierten LehrerInnen auf einem Elternabend, der meist am Abend des zweiten Projekttages stattfindet, präsentiert. Seit 2009 wird das Projekt in seiner ursprünglichen Form an saarländischen Schulen durchgeführt. Vor jedem Einsatz an einer Schule werden die Inhalte jedoch überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht. Seit 2011 stehen dem Jugendserver-Saar mehrere TeamerInnen zur Verfügung die KomComm durchführen. 2011 konnte das Projekt am Schloßgymnasium Saarbrücken mit einer achten Klasse durchgeführt werden.
Außerdem fanden KomComm-Tage am Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasium Völklingen und an der Erweiterten Realschule Kirkel-Limbach statt in denen SchülerInnen fit für soziale Netzwerke gemacht wurden. Im vergangenen Jahr waren die KomComm-TeamerInnen mit den Projekttagen zweimal am Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasium Völklingen, am Illtal-Gymnasium Illingen und am Leibniz-Gymnasium St. Ingbert. An der ERS Am Sonnenhügel Völklingen wurde es mit einer siebten Klasse des Hauptschulzweiges durchgeführt. Dafür wurden die Projektmaterialien von einer Studentin der HTW Fachbereich Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit umgestaltet und angepasst. Im Rahmen ihres Studienprojektes evaluierte sie die KomComm-Projekttage um den Erfolg bzw. die eingesetzten Arbeitsmaterialien zu überprüfen. Die gewonnen Erkenntnisse und die Arbeitsmaterialien können in weiteren Projekten an Erweiterten Realschulen vor allem mit Hauptschulklassen umgesetzt und ausgebaut werden, so dass auch in den nächsten Jahren SchülerInnen an Erweiterten Realschulen fit gemacht werden können für den richtigen Umgang mit dem Internet und dem sozialen Umgang miteinander.
Medienkompetent unterwegs im world wide web Das KomComm-Projekt in St. Ingbert
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er ist bei Facebook angemeldet?“ nach dieser Frage schnellen 24 Hände in die Luft. Es ist klar, dass das amerikanische Netzwerk auch bei den 13-14-Jährigen angekommen ist und lokale social communities, wie wer-kennt-wen.de verdrängt hat. Um die Themen soziale Netzwerke und das Internet wird es beim Projekt „KomComm“ für die SchülerInnen der 7. Klasse des Leibniz-Gymnasiums in den nächsten zwei Tagen gehen. Die Jugendliche werden von den beiden
TeamerInnen, die in ihre Klasse gekommen sind in den Themen: Sicherheit im Internet, Umgang mit den eigenen Daten und Schutz der persönlichen Daten in online communities geschult. Aber nicht nur sie profitieren von dem Projekt, sondern auch die Teamerinnen werden in den beiden Tagen erleben, wie die Jugendlichen mit dem Medium umgehen, welche Seiten sie besuchen und was ihnen im und am Internet gefällt. Das Projekt wird den SchülerInnen vermitteln, dass das Netz viele tolle
Möglichkeiten bietet und es gar nicht schlimm ist sich bei sozialen Netzwerken anzumelden. Aber auch Gefahren lauern im world wide web. So lernen die 24 SchülerInnen, dass eine der Gefahren z.B. die Übernahmen eines Profils sein kann, das nicht durch ein gutes und sicheres Passwort geschützt ist. Die TeamerInnen zeigen den interessierten Jugendlichen, wie ein sicheres Passwort gebildet wird. Wer mag, kann dann das ausgedachte Passwort, das auf einem Satz beruht - den sich jeder einzelne
Medienbildung
Schüler selbst ausdenken darf - auf einer Internetseite testen. Dabei erfahren die SchülerInnen, was ein gutes Passwort enthalten sollte (810 Zeichen, Sonderzeichen, Zahlen und Groß- und Kleinschreibung) und wie lange es mit Hilfe eines Programms dauern würde das Passwort zu knacken. Einige der Jugendlichen werden am nächsten Projekttag berichten, dass sie zuhause erst mal einige der benutzten Passwörter geändert haben. Die Themen Umgang mit den eigenen Daten und Schutz persönlicher Daten klingen für Schüler nicht sonderlich interessant, wenn aber jedoch Karten verteilt werden auf denen zu lesen ist „wovor ich Angst habe“ und „ in wen ich verliebt bin“ dann wird ihnen schnell klar, dass diese Themen doch etwas mit
Freunden am Telefon oder persönlich erzählt werden sollten. Die TeamerInnen sprechen nicht nur über private Daten und Informationen, sondern auch über Bilder, die ins Netz gestellt werden. Schnell sind auf einer Party Bilder mit dem Handy gemacht und am nächsten Tag landen diese dann bei Facebook. Das Recht am eigenen Bild ist für die Jugendlichen meist unbekannt. Sowie die Informationen, dass dieses Recht unter das Persönlichkeitsrecht fällt. Sie erfahren, dass die Eltern bei unter 18-Jährigen mit der Veröffentlichung einverstanden sein müssen und Fotos von Freunden und Fremden nicht einfach ins Netz gestellt werden dürfen. Ob und für welche Zwecke die SchülerInnen Bilder, die sie über die Bildersuche einer Suchmaschine im Internet
digitalen Medien hervor. Wenn z.B. ein selbstgemachtes Video über Autos mit einem AC/DC-Song unterlegt wurde und bei youtube dann gesperrt wird. Ein Quiz, in dem verschiedene Bilder gezeigt werden und die Jugendlichen dann raten müssen, ob sie diese veröffentlichen dürfen oder nicht, runden dieses Modul ab. Dann wird das Netzwerk „Facebook“ gemeinsam von TeamerInnen und TeilnehmerInnen unter die Lupe genommen. Die SchülerInnen dürfen Fragen rund um die Kontoeinstellungen von Facebook stellen und bekommen erklärt, wie sie ihre Daten nur für Freunde sichtbar machen könnten oder was sie nicht zwingend angeben sollten. Dabei fällt immer wieder auf, dass die Einstellungen der Privatsphäre und die
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ihren Pinnwandeinträgen bei Facebook zu tun haben könnten. So wird eifrig diskutiert, warum Informationen wie das Versteck des Taschengeldes oder die Lieblingspizzeria veröffentlicht werden sollten oder besser nicht und warum einige Informationen, die zu persönlich sind, einfach nicht ins Internet gehören. Bei ein paar Karten sind sich die Jugendlichen schnell einige, dass diese Informationen den besten
gefunden haben, verwenden dürfen, gehört auch zu einem Modul des ersten Projekttages. Interessiert sind die Jugendlichen vor allem dann auch daran, ob sie veränderte Bilder wieder ins Netz stellen dürfen oder als Profilbild verwenden dürfen. Und bei den Erfahrungen, die die Jugendlichen gemacht haben, blitzt dann das ein oder andere kreative Potential der Jugendlichen im Umgang mit neuen
diversen Kontoeinstellungen, die die Netzwerke bieten, vielfach viel zu kompliziert sind. Das Thema Mobbing und Cyber-Mobbing beginnt mit einem Film. In diesem geht es darum, wie ein Schüler von seinen Mitschülern als Streber aufgezogen wird und wie dies an der Schule Kreise zieht. Der Schüler wird im Bus ausgelacht, dann folgen SMS und E-Mails in denen er beschimpft wird. Der Jun-
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ge verschweigt dies seinen Eltern. Erst als die Mutter zufällig ein Video findet, erfährt sie dass der Sohn gemobbt wird. Sie wendet sich an die Schule und so kommt auch die Polizei hinzu und kann gegen die Mobber bzw. die Initiatorin vorgehen. Gemeinsam mit den Teamerinnen analysieren die SchülerInnen den Film, da dieser auch sie sehr betroffen macht. In dem Gespräch mit ihnen wird auch für die Teamerinnen schnell deutlich,
dass Jugendliche die im Film gezeigten Situationen sehr genau erkennen. Auch gemachte Mobbingerfahrung Einzelner kommen zur Sprache und wie damit umgegangen wird. Wichtig ist den TeamerInnen während des Moduls den SchülerInnen zu zeigen, wohin sie sich wenden können und wer an der Schule als Ansprechpartner zur Verfügung steht, wenn die Eltern oder Freunde nicht in Frage kommen. Der zweite Tag des KomComm-Projekts dient der Vorbereitung des Eltern-
abends. Die SchülerInnen bereiten Plakate zu fünf verschiedenen Themen vor (Soziale Netzwerke: Pro&Contra, Soziale Netzwerke: gutes Profil/schlechtes Profil, Urheberund Persönlichkeitsrecht, Passwörter und Auswertung des verteilten MobbingFragebogens/Verhaltenskodex), die sie ihren Eltern am Abend präsentieren werden. Besonders gut bei den Eltern kam das Quiz rund um Urheber- und Persönlichkeitsrecht an, da es dabei sogar einenUrkunde zu gewinnen gab. Nach den Vorträgen der SchülerInnen konnten die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern am PC im Internet surfen, da sorgte schon die ein oder andere Webseite für interessanten Gesprächsstoff. So haben viele der Eltern an diesem Abend nicht nur durch ihre Kinder etwas gelernt, sondern der ein oder andere auch etwas über den eigenen Nachwuchs.
Lehrer up to date Die Lebenswelt der Jugendlichen den LehrerInnen nahe bringen...
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ies hatten sich drei SchülerInnen der Gesamtschule Bellevue am 17. November 2011 mit ihrem Projekt „Lehrer up to date“ zur Aufgabe gemacht. Die Schulung der Lehrer fand im Rahmen des Förderprogramms „Think Big“ statt. Catharina Becker von juz-united, und Teamerin beim KomComm-Projekt, stand den Jugendlichen als Expertin für soziale Medien zur Seite. Unterstützt und gecoacht wurde sie dafür vom Projektbüro des Jugendserver-Saar. Die Idee von „Lehrer up to date“ zielt auf die Verbesserung der Kommunikation zwischen LehrerInnen und SchülerInnen. Und man kann sagen: ihr Projekt war ein voller Erfolg. Die LehrerInnen waren sichtlich begeistert und beeindruckt von so viel Engagement.
Welche Arbeit bereits im Vorfeld geleistet wurde, zeigte sich im zahlreichen Erscheinen der insgesamt 15 TeilnehmerInnen. Vertreten waren Betreuer der Nachmittagsbetreuung, Schulsozialarbeiter, LehrerInnen sowie auch die Schulleitung. Mit Esprit und viel Witz moderierten die 14-jährigen Schülerinnen Elizaveta Kondratieva und Nadine Quack durch ihre Themen. Nur zwei der drei Schülerinnen des Projektes schlüpften in die Rolle der LehrerInnen, denn Catharina Zyzik konnte wegen Krankheit nicht anwesend sein. Hätten Eliza und Nadine nicht bei der Präsentation des von Catharina vorbereiteten Parts, die Jugendkulturen, erwähnt, dass sie nur improvisieren - ganz ehrlich - es hätte niemand bemerkt! Die Schülerinnen zeichneten sich durch Professionalität sowie Spontanität aus
und begeisterten alle Beteiligten. Die LehrerInnen sahen sich mit den Themen soziale Netzwerke in Form von Facebook und Youtube, Jugendsprache, Musik der Jugendlichen, Jugendkulturen und PC-Spiele konfrontiert. Eliza und Nadine führten die LehrerInnen durch die Welt von Facebook, in der sie einen Großteil ihre Freizeit verbringen, sich mit Freunden austauschen und neue Bekanntschaften machen. Sie erklärten, wie man sich einloggt, seine Privatsphäre schützen kann und Facebook-Kontakte knüpft. Der Begriff „posten“ dürfte jetzt auch den LehrerInnen ein Begriff sein, die nicht auf Facebook angemeldet sind. Ein Großteil der anwesenden LehrerInnen ist jedoch auf Facebook vertreten. Allerdings warfen sie auch einen kritischen Blick auf die Community und erwähnten die Amoklauf-Drohungen
Medienbildung
für die Gesamtschule Rastbachtal und erklärten die Vorgehensweise bei z. B. verleumderischen Kommentaren über Personen. Das Thema Jugendsprache strapazierte die Lachmuskeln. Nachdem die Kurzsätze wie „Gehen wir City“ als Teil der Jugendsprache angeführt wurden, mussten sich die LehrerInnen einem Vokabeltest unterziehen. Vom Nerd, dem Computer- Streber, über den Blümchenkiller, dem Vegetarier bis zum Hirnpimper, dem Lehrer, wurden den LehrerInnen die Vokabeln der Jugendsprache näher gebracht. Während des Tests hatten es Nadine und Eliza gar nicht so leicht, denn abschreiben und schwätzen während des Tests hieß es, zu vermeiden. Einen Spaß, den sich die zwei Schülerinnen nicht nehmen ließen, war das Aufrufen der LehrerInnen, die sich ihren Tests persönlich abholen mussten. Sie kommentierten die Leistungen bei Übergabe der Test mit Sprüchen wie „es wird kein nächstes Mal geben bei diesen Leistungen“ oder „dies entspricht nicht deinen Leistungen“. Auch im weiteren Verlauf sorgten beide mit ihrer Rolle als Lehrerinnen für einen hohen Spaßfaktor.
LehrerInnen, die auseinandergesetzt wurden, Fleißbändchen die Erwähnung fanden, und viele typische Schulsituationen wurden von Nadine und Eliza klischeehaft aufgeführt. Dies konnte natürlich auch nur für solch eine heitere und ausgelassene Stimmung sorgen, da die LehrerInnen sich umgekehrt auch den Spaß nicht nehmen ließen, die Rolle der SchülerInnen einzunehmen und waren hier um keine Ausrede bei „Maßregelungen“ verlegen. Unerwähnt bleiben soll hier auch nicht die Improvisation des Themas Jugendkulturen. Alle Beteiligten konnten sich vom Improvisationstalent und der Kunst szenischer Darstellung beider überzeugen. So wurden die Unterschiede zwischen Hopper und Rapper, Schickimicki und Style, Emo, Gothics und vielen mehr eindrücklich demonstriert. Um Kommentare waren beide nicht verlegen. Witz und Pep machte die Veranstaltung aus. Diese Darbietung der Welt der Jugendlichen hat ohne Zweifel zur Verbesserung der Kommunikation zwischen LehrerInnen und SchülerInnen beigetragen. Viel Lob bekamen Eliza, Nadine und selbstverständlich auch Catharina Becker, von
juz-united. Letztere hat dieses Projekt mit ins Leben gerufen und war maßgeblich am Aufbau und der Umsetzung beteiligt. Es ist ein Beispiel für Schülerengagement, welches hoffentlich viele Nachahmer finden wird. In einer kurzen Pause wurden Kaffee und Kuchen angeboten, was den Beteiligten die Möglichkeit gab, sich im gemütlichen Rahmen mit den Schülerinnen auch über wichtige, die Schule betreffenden Themen zu unterhalten. Einmal mehr wurde an diesem Nachmittag die Kommunikation zwischen SchülerInnen und LehrerInnen verbessert. Brisante Themen des Schulalltags wie Mobbing und Computerspielsucht standen auch mit in der Diskussion. Im Vorfeld und an diesem Nachmittag wurden die Schülerinnen begleitend unterstützt von Maria Süssdorf-Metternich, als Vertreterin von Think Big, Thomas Böhm von juz-united als Projektkoordinator und Catharina Becker von juzunited als Expertin für soziale Medien unterstützt und gecoacht wurde sie dafür vom Projektteam des Jugendserver- Saar. Nicole Lammerz
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Jugendserver-Saar
Twitter, Facebook und co. Unterstützung und Fortbildung in der Social-Media-Welt
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as Projektbüro ist seit 2011 und 2012 immer mehr zu einer Anlaufstelle für Fragen rund um Facebook, Twitter und andere virtueller Werkzeuge geworden. Deshalb bietet der Jugendserver mittlerweile verschiedene Schulungen rund um das Web 2.0 und Social Media an. Die social community „Facebook“ und der Micro-Blogging-Dienst „Twitter“ sind dabei die häufigsten Social Media-Anwendungen, die angefragt werden. Dabei wird nicht nur eine Schulung rund um das Anlegen eines Facebook-Profils und die richtige Bedienung der Konto- und Privatsphären-Einstellungen gewünscht, sondern vor allen Dingen geht es um die richtige Präsentation von Jugendverbänden und Organisationen innerhalb von Facebook. Aber auch Vorträge über die Entstehung, Geschichte und Funktionsweise der Community gehören zu den angefragten Veranstaltungen. Doch auch „Twitter“ ist für den ein oder anderen noch interessant. Deshalb bot 2011 die Projektleiterin Claudia Eisenstein eine Schulung für die Mitglieder des Beirats an, auch Mitgliedsverbände des Landesjugendring Saar wurden im Umgang mit Twitter geschult. Aber auch ihr Wissen rund um Facebook war gefragt – so hielt Claudia Eisenstein auf einer Fachtagung des Landesinstituts für präventives Handeln (LPH) in St. Ingbert im Frühjahr 2011 einen Vortrag über die amerikanische social community. Außerdem schulte das Projektteam des Jugendservers 2011 SchülerInnen eines Saarbrücker Gymnasiums am Safer-Internet-Day 2011 für die Landesmedienanstalt Saarland im richtigen Umgang mit einem sozialen Netzwerk. 2012 war das Jahr für Facebook, nicht nur durch den Gang an die Börse sondern das soziale Netzwerk überschritt erstmalig die Nutzerzahl von 1 Milliarde. Dass Facebook die Nummer eins der
social communities ist, spürte auch das Projektbüro des Jugendserver-Saar. Neben Schulungen von RedakteurInnen im Umgang mit der JugendserverEingabemaske wurden Interessierte der saarländischen Jugendfeuerwehr fit gemacht für soziale Netzwerke und ihnen medienpädagogische Projektideen vorgestellt, die sie mit Jugendlichen umsetzen können. Gefragt waren 2012 vor allem Schulungen für Verbände oder Organisationen. Schwerpunktthemen dieser Seminare sind: Erstellen einer Facebook-Seite, deren Administration, das Anlegen eines Impressums und wie diese Seite innerhalb und außerhalb von Facebook beworben werden kann. Eine dieser Schulungen fand für Verbände in Kooperation mit der Saarländischen Ju-
gendfeuerwehr statt. Seit März 2012 findet sich neben der Fanseite der SJF auch die Seite des JunOst-Teams Saarbrücken bei Facebook. Nicht nur Jugendverbände sondern auch andere Bereiche der Jugendarbeit möchten ihre Informationen, die auf einer Homepage zu finden sind, weiter streuen und ihre Zielgruppe auch über Facebook erreichen. So schulte Claudia Eisenstein Hauptamtliche der Jugendarbeit im Landkreis Merzig rund um und über das soziale Netzwerk. Doch nicht nur Organisationen und Institutionen werden geschult, sondern auch Jugendverbände. So wurden im November 2012 in Trier die Hauptamtlichen des BDKJ Trier und in einem weiteren Seminar Interessierte aus den Mitgliedsver-
Medienbildung
55 bänden des BDKJ fit gemacht im Umgang mit Facebook-Seiten. Facebook ist ein wichtiger Teil der Lebenswelt Jugendlicher geworden. Für die Jugendarbeit ist es wichtig online und auch im Netzwerk aktiv zu sein. In den Veranstaltungen rund um Facebook wird daher auch über die kritisch zu sehende Datenschutzpolitik und der Umgang mit persönlichen Daten aufgeklärt. Der Jugendserver-Saar macht keine aktive Werbung für die Nutzung des Netzwerkes, wird nicht von Facebook für diese Arbeit bezahlt, sondern möchte aufklären, beraten und denjenigen zur Hilfe stehen, die unsicher sind wie sie mit dem Netzwerk umgehen. Aber auch Schulungen zur richtigen Nutzung von Facebook, in denen die Privatsphären und Konto-Einstellungen näher erklärt werden, sind gefragt. 2012 war die Projektleiterin im Saarland unterwegs und konnte Jugendleiter zum richtigen Umgang mit Facebook in Merzig schulen. Auf Anfrage einer Gemeindereferentin wurden auch Firmlinge der Kirchengemeinde Saarlouis- Am Steinrausch im richtigen Umgang mit dem sozialen Netzwerk geschult.
Jugendbetreuer der SJF und der TWH-Jugend machen sich fit für Soziale Netzwerke
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oziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ oder wer-kennt-wen boomen und werden auch im Alltag von Jugendlichen immer wichtiger. Das zeigt die aktuelle JIM (Jugend, Information, [Multi] Media)-Studie 2011. 60% der 12-13-Jährigen, 80-84% bei den 14- bis 19-Jährigen nutzen täglich bzw. mehrmals pro Woche solche Online Communities. In dem Seminar „Umgang mit neuen Medien“ haben sich am 17. Januar 2012 dreizehn Jugendbetreuer über Facebook & Co. , Urheber- und Persönlichkeitsrechte informiert und das Projekt KomComm des JugendserversSaar kennen gelernt. Wie sieht ein sicheres Profil aus? Wie sollten Passwörter beschaffen sein? Welche Bilder dürfen online gestellt werden und was sollte man besser sein lassen. All diese Fragen wurden in dem zweieinhalbstündigen Seminar beantwortet. Das Projekt KomComm wurde ebenfalls vorgestellt. Es vermittelt auf spielerische Weise Jugend-
lichen den Umgang mit dem Internet bzw. den Netzwerken. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Projekt ist, wurden den Betreuern Arbeitsblätter daraus verteilt, welche auch bearbeitet werden mussten. Neben all diesen Themen bestand auch Interesse daran, wie eine Fanseite z.B. für die örtliche Feuerwehr beim größten sozialen Netzwerk angelegt werden kann. „Da die Zeit es nicht mehr zu ließ auf die Einrichtung einer solchen Seite einzugehen, sollten wir noch einmal ein Seminar anbieten und gemeinsam mit den interessierten BetreuerInnen eine Fanseite einrichten“, sagte Claudia Eisenstein, eine der beiden Referentinnen, nach dem Seminar im Gespräch mit Jugendreferentin Tatjana Nilius. Die Planungen hierfür werden demnächst aufgenommen. Tatjana Nilius
Jugendserver-Saar
Wenn sich die Gruppe in der Cloud trifft... 2011: Fachtagung Jugendarbeit online
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ugendarbeit, die immer in Bezug zur Lebenswelt Jugendlicher stehen sollte, hat sich verändert und weiterentwickelt. Jugendarbeit findet inzwischen auch in den neuen Sozialräumen der Jugendlichen statt. Zwei zentrale Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Wie ist der aktuelle Stand der Jugendarbeit und welche Wandlungsprozesse finden statt? Eingeladen hatten zur Fachtagung am 21. September 2011 der Jugendserver-Saar und die Stiftung Hospital St. Wendel. Einen Überblick über das Engagement Jugendlicher und junger Erwachsener in aller Welt, gab Jürgen Ertelt, Medienpädagoge und IJAB*-Projektkoordinator, den 90 TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichsten Bereichen der saarländischen Jugendarbeit. Anhand vieler Beispiele machte er deutlich, dass Engagement mit/im Internet in verschiedene Richtungen gehen kann. So nannte er nicht nur die arabischen Revolutionen, sondern auch den Bildungsstreik
2010 und die entstehende „Occupy-Bewegung“. Die Angebote im Internet transparent, gemeinsam und ortsunabhängig zu bearbeiten, stellte er anhand unterschiedlicher Onlineanwendungen vor. Doch nicht immer gelingt die Meinungsbildung über das Internet. So konnte er den JugendarbeiterInnen auch gescheiterte MarketingAktionen großer Konzerne präsentieren, die versucht hatten über das Internet ein Produkt von Nutzern erstellen zu lassen. Die Produkte wurden nie umgesetzt! Mit Beispielen und Anregungen, wie eine Jugendarbeit online gestaltet werden kann, und in welchen Bereichen der Jugendarbeit schon erfolgreich online gearbeitet wird, entließ er seine ZuhörerInnen in die Workshops, in denen praktisch gearbeitet wurde. Im Workshop „Facebook und/oder Twitter?“ konnten sich die TeilnehmerInnen über den Einsatz der beiden sozialen Netzwerke informieren. Die Nutzung dieser Social-Media–Dienste in der Jugendarbeit erfordert neben Kenntnissen der Funktionsweise auch klare Regeln, die sogenannten Social Media-Guidelines. Durch diese Richtlinien werden z.B. der Umgang mit Nutzerdaten, Kommunikation oder kritischen Kommentaren geregelt. Wer sich lieber über Blogsoftware informieren wollte, konnte am Workshop „Null Blog? Mit freier Blog-Software n e t z we rk e n “ teilnehmen. Sonja Reich-
mann, Projektleiterin des Jugendserver Niedersachsen, stellte die unterschiedliche Software vor, mit der ein Online-Tagebuch (Blog) erstellt werden kann. Was bei der Auswahl zu beachten ist, welche Software geeignet ist und wie man den Blog vernetzt, konnten die TeilnehmerInnen praktisch erfahren und ausprobieren. Der Video-Workshop von Fresh TV begann mit einer Wette. Catharina Becker, die Moderatorin von Fresh TV wettete mit Thomas Böhm, einem Redakteur des Online-Videomagazins, dass es nicht gelänge einen Beitrag innerhalb des zweistündigen Workshop-Zeitrahmens fertig zu bekommen. Sie verlor die Wette - denn der Beitrag wurde noch am Ende des Fachtags gezeigt. Zu finden ist er auf www.fresh-tv.tv. Dort finden sich auch weitere Informationen über FreshTV sowie alle Ausgaben des Video-Magazins. Das vom Projektbüro des JugendserverSaar konzipierte Medien- und Sozialkompetenzprojekt „KomComm“, wurde im Rahmen eines weiteren Workshops von zwei Teamerinnen des Projektes vorgestellt. Im Workshop wurden den TeilnehmerInnen unterschiedliche im Projekt eingesetzte Medien und Methoden gezeigt. Mehr zum KomComm- Projekt sowie Links zu Materialien, findet sich auf dem Jugendserver-Saar in der Rubrik „Medienpädagogik. „Grad-gefunden“, das neueste Projekt aus der Ideen-Schmiede des Landesjugendring Saar (LJR) war Inhalt des sechsten Workshops. Das Projekt, das Geocaching mit Bildungsinhalten verbindet, wurde von Oliver Wagner, Geo-
Fachtagungen
cacher und Mitglied des Projektteams sowie Mareike Schneider, Geocacherin und zuständig für „Grad gefunden“ beim LJR, vorgestellt. Neben der Präsentation der Routen, die auf www. gradgefunden.de zu finden sind, wurden die WorkshopteilnehmerInnen auch in die Geheimnisse der Schnitzeljagd mit GPSGeräten (Geocachen) eingeweiht. Dazu gehörte natürlich auch in St. Wendel den ein oder anderen versteckten Cache zu suchen, was den TeilnehmerInnen auch erfolgreich gelang. Dass social media mehr ist als nur Facebook und Twitter konnten die TeilnehmerInnen des Workshops: „Trüffeln 2.0 - Perspektiven aktiver Medienarbeit mit Web-Diensten“ erfahren. Alexander König, Lehrer und tätig im Fachbereich „E-Learning“ am Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) stellte einige andere nützliche und interessante Social Media-Angebote vor. Im Anschluss an die Workshops diskutierten der SR-Intendant Thomas Kleist, der Medienpädagoge Jürgen Ertelt, die Projektleiterin des Jugendserver Niedersachsen Sonja Reichmann und Catharina Becker, Vorsitzende des Landesjugendring Saar über die aktuelle Situation der Jugendarbeit und wie sich die klassischen Medien im Zeitalter des Internets verändern können. Alle Präsentationen und Informationen über die Fachtagung Jugendarbeit online, sowie eine Linkliste finden sich auch auf dem Jugendserver-Saar: www. jugendserver-saar.de/fachtagung *IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
posten, liken, voten 2012: Fachtagung „Bildung und Beteiligung mit dem digitalen Netz“ Zur Fachtagung „posten, liken, voten“ des Jugendserver-Saar, in Kooperation mit der Stiftung Hospital, waren viele interessierte JugendarbeiterInnen aus dem Saarland, RheinlandPfalz und Belgien am 11.Oktober 2012 nach St. Wendel gekommen. Posten, liken und voten steht für Beteiligung – im digitalen Netz, aber eben nicht nur dort. Gerade in der realen Jugendarbeit lässt sich mit dem Web 2.0 was bewegen. Die JugendarbeiterInnen waren eingeladen, sich nicht nur über Nutzungsweisen und Herausforderungen, die digitale Medien mit sich bringen, zu informieren sondern vor allem wie JugendarbeiterInnen vom digitalen Netz profitieren können. Mit einem Impuls über "Digitale Medien, ihre Dynamik, Nutzungsweisen, Kompetenzen und Herausforderungen des Internet" startete Dr. Jan-Hinrik Schmidt. Er ist Referent für digitale Medien und politische Kommunikation am Hamburger HansBredowInstitut für Medienforschung. In seinem Vortrag konnte er den Te i l n e h merInnen einen interessanten
Einblick in die Lebenswelt der Jugendlichen geben. Seine zentrale These: Das Internet ist keine separate virtuelle Welt. Sie gehört zum echten Leben vieler junger Menschen. Auch dort „managen“ sie ihre Identität, ihre Beziehungen und ihre Informationen. Eröffnet wurde im Rahmen der Fachtagung auch das Beteiligungsprojekt „DingDeinDorf“ im Beisein von Staatssekretärin Gaby Schäfer. Sie überreichte Thorsten Schmidt, LandesjugendringVorstandsmitglied, erste Bewilligungsbescheide des Landes, das mit insgesamt 12.000 Euro das Vorhaben fördert. In einem der im Anschluss angebotenen Workshops wurde über die Planungen zum Projekt „DingDeinDorf“ informiert. In den vier weiteren Workshops, die parallel stattfanden, wurden konkrete Plattformen und digitale Werkzeuge vorgestellt, die in der Jugendarbeit eingesetzt werden können. Die Fachtagung ist auf dem Jugendserver-Saar dokumentiert. Die Ergebnisse sowie Vorträge der Referenten sind auf dem Portal im Bereich „Wissen>>Jugendarbeit und Juleica>>Fachveranstaltungen“ zu finden: http://bit.ly/UFIi2I
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Jugendserver-Saar
Recht & neue Medien Broschüre des Bayerischen Jugendrings in Kooperation mit dem Jugendserver-Saar
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it den digitalen Medien wachsen auch die Herausforderungen und Anforderungen an die Verbände und Organisationen sich mit dem Urheber- und Persönlichkeitsrecht auseinander zu setzen. Aus diesem Grund entstand die Broschüre „Rechtsfragen@Internet“, die der Bayerische Jugendring in Kooperation mit dem Landesjugendring Saar, dem Jugendserver-Saar und dem JFF-Institut für Medienpädagogik herausgegeben hat. Für den Landesjugendring Saar hat Sofie Burger, Stud.iur. in Saarbrücken, an der Erstellung der Broschüre mitgearbeitet. Diese soll für Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit die sozialen Netzwerke, wie Facebook o.ä. nutzen, eine Arbeitshilfe sein. In der 49 Seiten umfassenden Broschüre, die man sich auf der Internetseite des Bayrischen Jugendrings und auf dem
Jugendserver-Saar kostenlos herunterladen kann, wird besonders auf die Zielgruppe der „Ehrenamtlichen“ eingegangen. In der Broschüre wird nicht nur Facebook juristisch näher betrachtet, sondern auch das Urheberrecht und das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Bezug zur ehrenamtlichen Jugendarbeit gesetzt. Neben Mustervorlagen, die von Trägern der Jugendarbeit und Jugendlichen verwendet werden dürfen, erhalten Betreiber einer Internetseite, eines Blogs oder einer Facebook-Seite wichtige Tipps rund um Impressumspflicht, Nutzungsbedingungen und Haftung im Internet. Neben einer verständlichen juristischen Erklärung, warum die genannten rechtlichen Themen notwendig sind, enthalten die letzten Kapitel der Broschüre praktische Mustervorlagen, die für Internetseiten, Blogs und Foren verwendet werden können. (http://www.jugendserversaar.de/aktuelles/medienpaedagogik/ newsdetail/artikel/rechtsfragen.html)
Weiterbildung
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rstmals bildete sich Claudia Eisenstein 2012 weiter. Sie besuchte eine der größten Konferenzen der Digitalen Gesellschaft Deutschlands, die re:publica, in Berlin. Zu dieser dreitägigen Konferenz treffen sich neben Bloggern, Social Media Fans und Aktivisten auch Wissenschaftler, Manager, Designer und Unternehmer, sowie viele neugierige und kreative Menschen.
Nationale und internationale RednerInnen präsentierten auf den acht Bühnen der re:publica unterschiedlichste Themen von Politik und Wissenschaft über Kultur und Gesellschaft. Das finale Programm steht erst kurz vor Beginn der Konferenz fest, deshalb wird auf der Webseite informiert über das Wer oder Was konkret auf den Bühnen passiert. Neben dem eigentlichen Programm bietet die re:publica die Chance zum
Austausch und zur Vernetzung von Menschen. Mittlerweile hat auch die Medienpädagogik Einzug gehalten, da die Themenvielfalt sehr groß geworden ist. Neben den Key Notes (Hauptvorträgen) finden auf der re:publica auch Workshops statt, in denen man sich zu konkreten Themen informieren kann. Alle Informationen und Speaker der re:publica finden sich hier:
Und sonst noch
http://archiv.re-publica.de/category/ year/2012/ Des Weiteren besuchte die Projektleiterin des Jugendserver-Saar eine Konferenz des IJAB-Projektes „youthpart“ in Berlin zum Thema ePartizipation. Dort wurden zahlreiche Klein- und Kleinstprojekte aus aller Welt vorgestellt, die alle die Partizipation von Jugendlichen im Fokus haben.
Außerdem nahm die Projektleitung am jährlichen Fachcamp Jugendarbeit online des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) in Berlin teil. Die Themen dieser Fachtagung haben einen medienpädagogischen Schwerpunkt und orientieren sich stark an der Medienbildung für Jugendverbände. Damit der Jugendserver-Saar junge Menschen und ihre PädagogInnen wei-
terhin medienkompetenter machen kann, muss sich die Projektleitung weiterbilden. So kann der Jugendserver-Saar nicht nur informieren, vernetzen und Jugendarbeit öffentlich machen, sondern auch technische und inhaltliche Innovationen für die saarländische Jugendarbeit mit entwickeln und weiterentwickeln.
Begleiten und Beraten Der Beirat des Jugendserver-Saar
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eit Projektstart des JugendserverSaar, im Jahr 2001, wird die Arbeit der Projektleitung von einem Beirat begleitet. Die Arbeit des Beirats wird durch eine Geschäftsordnung geregelt. In dieser ist festgehalten welchen Zweck und Aufgaben der Beirat hat, wie er zusammengesetzt ist, wie viele Sitzungen stattfinden müssen und wie mit Empfehlungen des Beirats umzugehen ist. Laut Geschäftsordnung sind dessen Zweck und Aufgaben:„ Der Beirat unterstütz und berät den Träger „Landesjugendring Saar“ in der grundsätzlichen Ausgestaltung und Umsetzung der Aufgaben und Zielsetzungen des „ Jugendserver-Saar“. Deshalb wird der Beirat in den zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen über die Aktivitäten ausführlich informiert. Ganz klassisch, wie es für ein Gremium üblich ist, bekommen die Mitglieder des Beirats eine Tagesordnung, die von der Projektleitung des Jugendserver-Saar erstellt wird. Die Sitzungsleitung und Geschäftsführung des Beirats liegt beim Landesjugendring Saar. Zu den Mitgliedern des Beirats gehören: eine Vertreterin des zuständigen Ministeriums (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen), ein Vertreter des Landesjugendhilfeausschusses, ein Vertreter der Kreisjugendämter, ein Vertreter des Vorstandes des Landesjugendring Saar, ein Vertreter der Landesmedienanstalt Saar sowie der Geschäftsführer des LJR Saar und die Projektleitung des Jugendserver-Saar. Seit der Änderung der Geschäftsordnung werden ab dem Jahr 2012 auch zwei VertreterInnen der Zielgruppe des Jugendserver-Saar, die durch den LJR Saar benannt werden, an den Sitzungen
des Beirats teilnehmen. Diese wurden im Rahmen der Hauptausschussklausur im Dezember 2012 benannt. Im Moment gehören dem Beirat an: Frau Isolde Schu, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Herr Ralf Dittgen, Kreisjugendamt Homburg Frau Tina Syrowatka, Landesmedienanstalt Saarland Hans-Jürgen Stuppi, Paritätisches Bildungswerk Landesverband Saarland Frau Catharina Becker, Vorsitzende des LJR und seit Dezember 2012: Mike Kirsch, DGB Jugend Emanuel Steigerwald, Landesjugendwerk der AWO Was passiert nun im Beirat? Die Projektleitung des JugendserverSaar berichtet in den Sitzungen von den Aktivitäten des Projektes. Zu den Themen gehörten 2011 und 2012 das Projekt DingDeinDorf II und das Medien- und Sozialkompetenzprojekt „KomComm“. Aber auch über Projekte wie das Educaching-Pro-
jekt „grad gefunden“, den Neustart der Video-Plattform „www.saarclip.de“ und über die jährlich vom Jugendserver ausgerichtete Fachtagung werden die Vertreter informiert. Der letzte Beirat fand am 10. September 2012 statt und Schwerpunktthemen waren neben der Jugendserver-Fachtagung „posten, liken, voten“ auch das Projekt DingDeinDorf II.
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Anhang
Pressespiegel
Einige ausgew채hlte Presseberichte aus den letzten beiden Jahren
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Pressespiegel
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Anhang
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Pressespiegel
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Anhang
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Pressespiegel
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Anhang
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Pressespiegel
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Anhang
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Pressespiegel
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Anhang
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Anzeige
Pressespiegel
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Anhang
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Pressespiegel
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Positionen
Ob in den Medien, in jugendpolitischen Gesprächen oder bei Anhörungen im Landtag. Der Landesjugendring Saar positioniert sich immer dann wenn wichtige jugendpolitische Fragen anstehen. Hier eine Auswahl wichtiger Positionierungen.
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Jugendpolitische Forderungen des Landesjugendrings Saar zur Landtagswahl 2012 Einige wichtige Forderungen des Landesjugendrings zur Landtagswahl 2009 sind in den letzten beiden Jahren erfüllt worden. Andere notwendige jugendpolitische Verbesserungen sind nach wie vor nicht umgesetzt. Gerechtere Bildungschancen in Schule und Studium herstellen In der Bildungspolitik sind • die Studiengebühren abgeschafft worden • das längere gemeinsame Lernen durch die beschlossene Gemeinschaftsschule zumindest teilweise in Angriff genommen worden.
Folgende Forderungen sind bisher nicht oder nicht ausreichend erfüllt: • Die pädagogisch-didaktische Ausbildung der LehrerInnen muss ausgebaut und verbessert werden. • Ein flächendeckendes Angebot von echten Ganztagsschulen im Saarland ist herzustellen. • Lernmittel wie Schulbücher sind kostenlos auf Leihbasis zur Verfügung zu stellen. • Die Beförderung der SchülerInnen mit dem Personennahverkehr muss kostenfrei erfolgen • Die materielle Ausstattung der Schulen ist zu verbessern Bildung ist mehr als Schule: Jugendverbände als Bildungsorte sind zu stärken
In den Kinder- und Jugendverbänden finden wertvolle Bildungsprozesse in Gruppenarbeit, offenen Angeboten, Freizeitmaßnahmen, Bildungsseminaren, Mitarbeiterschulungen und Projekten statt. Wie begrüßen deshalb, dass 1,5 neue Stellen bei den BildungsreferentInnen der Jugendverbände geschaffen wurden. Scharf kritisieren mussten wir dagegen die Kürzung des Landesjugendrings um 25.400 Euro, die die wichtige Vernetzungs- , Beratungs- und Unterstützungsfunktion sowie die jugendpolitische Interessensvertretung der Kinder- und Jugendverbände gefährdet. Wir fordern von den zur Wahl stehenden Parteien: • Die Rücknahme der Kürzungen
Positionen
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und die langfristige Sicherung der Handlungsfähigkeit des Landesjugendrings, eine bessere Grundausstattung für die Leitungsaufgaben der Verbände, Förderung zusätzlicher Bildungsreferentenstellen für Jugendverbände angemessene Sonderurlaubsregelungen unter Fortzahlung der Bezüge und das Recht auf Freistellung von Schule, Ausbildung, Studium und Beruf, Anspruch auf fünf bezahlte Freistellungsarbeitstage zu Bildungszwecken nach dem Saarländisches Bildungsfreistellungsgesetz
Ein auswahlfähiges Angebot an Ausbildungsplätzen schaffen
• Wir fordern nach wie vor die Aus-
bildungsplatzumlage. Alle Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen müssen sich entweder an der Ausbildung oder an den Ausbildungskosten beteiligen.
Kinder und Jugendliche besser beteiligen Keine Verbesserungen gab es bei den Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern
und Jugendlichen Nach wie vor fordern wir deshalb: • Das Wahlalter zur Landtags- und Kommunalwahl ist auf 16 Jahre zu senken. • Kinder und Jugendliche müssen an allen sie betreffenden Entscheidungen in ihrem Ort/ihrer Stadt beteiligt werden.
Wir rufen euch junge und ErstwählerInnen auf, bei der Landtagswahl am 25. März 2012 von eurem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Gleichzeitig appellieren wir an euch, rechtsextremistischen Parteien wie der NPD keine Stimme zu geben. Einstimmig beschlossen auf der 94. Vollversammlung im Februar 2012
Demokratie sichern und Rechtsextremismus bekämpfen Mehr denn je fordern wir: • Rechtsextreme Organisationen und ihre Aktivitäten sind stärker als bisher im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zu bekämpfen. • Wir fordern außerdem von den zur Wahl stehenden demokratischen Parteien, sich für ein Verbot der NPD einzusetzen. • Organisationen zur Stärkung des demokratischen Gedankens und zur Bekämpfung des Rechtsextremismus, wie das "Netzwerk für Demokratie und Courage", sind besser als bisher und langfristig zu fördern.
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Anhang
Beschluss der Vollversammlung zur Gemeinschaftsschule Der Landesjugendring Saar begrüßt den Beschluss des Landtags, längeres gemeinsames Lernen in Form einer Gemeinschaftsschule zu ermöglichen. Damit ist ein wichtiger Punkt unserer bildungspolitischen Positionen zumindest zum Teil erfüllt. Wenn das Konzept Gemeinschaftsschule funktionieren soll, ist u.a. die Umsetzung folgender Bedingungen wichtig:
• Bildung ist nicht nur von den Kon-
zepten, sondern maßgeblich auch von der dahinterstehenden Finanzierung abhängig. Deshalb setzt sich der Landesjugendring Saar beim längeren gemeinsamen Lernen für kleinere Klassen und die Einstellung von mehr LehrerInnen ein.
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• Bildung ist nicht nur Schule. Deshalb muss der Stundenplan so eingerichtet sein, dass auch außerschulische Bildungsarbeit wie z.B. Engagement in Jugendverbänden möglich ist.
• Bildung ist kein Experimentierfeld.
SchülerInnen sind keine Versuchskaninchen. Wir fordern eine nachhaltigere Steuerung und ein Ende des Aktionismus, wie er zum Beispiel durch die überhastete Einführung von G8 und die neue Oberstufenreform betrieben wurde.
Bildung muss auf sicheren finanziellen Beinen stehen, deshalb darf Binnendifferenzierung und das Angebot an Wahlpflichtfächern nicht vom Budget, sondern nur von der konzeptionellen Ausrichtung einer Schule abhängen. Nach wie vor unbefriedigend bleibt für uns die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte. Hier sind mehr Angebote zu schaffen, die auf die neuen inhaltlichen Anforderungen der Gemeinschaftsschule eingehen. Nach wie vor halten wir die Verpflichtung zur Weiterbildung von LehrerInnen als unumgänglich. Mehr Lehrpersonal ist ebenfalls Voraussetzung für den von uns geforderten kleineren Klassenschlüssel. Nur so ist beim gemeinsamen Lernen eine angemessene individuelle Förderung der SchülerInnen zu gewährleisten. Es ist sicherzustellen, dass SchülerInnen der Gemeinschaftsschulen nicht schlechter gestellt werden als SchülerInnen der Gymnasien. Die Gemeinschaftsschule darf nicht zur Restschule werden. Weitere Schließungen von Schulstand-
orten lehnen wir ab. Kinder und Jugendliche benötigen wohnortnahe Schulen, um unnötige Fahrzeiten zu verhindern. Die Schule möglichst am Wohnort ist ein wichtiger Faktor für ein lebendiges Gemeinwesen, in dem sich Kinder und Jugendliche entfalten können. Der Landesjugendring begrüßt die Einführung einer wöchentlichen Klassenleiterstunde sowie die Einrichtung eines Fachs für Methodentraining. Dies muss jedoch in praktischer und direkter Verbindung mit dem Fächer-Unterricht geschehen, wo am konkreten Beispiel das Lernen gelernt werden kann. Bildungspolitik ist kein Experimentierfeld. Die überhastete Einführung von G8 ging zu Lasten der SchülerInnen. Deshalb sollte auch eine Einführung der Gemeinschaftsschule nicht überhastet werden. Gegebenenfalls ist eine Verschiebung der Einführung auf das übernächste Schuljahr zu bedenken. Gerade durch die Bildung einer neuen Landesregierung nach der Neuwahl sind weitere Korrekturen denkbar, die vor – und nicht kurz nach der Einführung der Schulform – umgesetzt werden sollten.
Positionen
Stellungnahme des Landesjugendrings Saar zu einem Spielhallen-Gesetz Stellungnahme des LJR-Vorstands bei der Anhörung des Ausschusses für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport am 4. Mai 2011 Der Landesjugendring Saar begrüßt die Initiativen aus den verschiedenen Landtagsfraktionen, mit gesetzlichen Maßnahmen die weitere bedenkliche Zunahme von Spielhallen in den saarländischen Kommunen zu stoppen. Auch wir als Arbeitsgemeinschaft von 22 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland sehen dringenden Handlungsbedarf und erachten ein solches Landesgesetz für unabdingbar. In der Suchtforschung wird das Automatenspiel in Spielhallen als Glücksspielform mit dem höchsten Suchtpotential beschrieben. Dies hat erst kürzlich eine Studie des Instituts für Therapieforschung in München im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums bei fast 600 Kunden von Spielhallen und Gaststätten in drei Bundesländern ergeben. 42 Prozent der Befragten zeigten ein krankhaftes Spielverhalten und weitere 16 Prozent befanden sich auf dem Weg dazu. Von solchen Suchtgefährdungen sind insbesondere junge Menschen betroffen und besonders dann wenn psycho-soziale Problemlagen hinzutreten. Das Problem des Überangebots von Spielhallen spitzt sich für die jüngere Generation zusätzlich dadurch zu, wenn - wie in unserem kommunalen Partizipations-
projekt „DingDeinDorf“ von Jugendlichen beanstandet wird - mancherorts ein Mangel von Freizeitangeboten wie Bolzplätzen, offenen Jugendangeboten und Kulturangeboten vorliegt. Bisherige bundesrechtliche Vorgaben geben den Städten und Gemeinden kaum Handlungsmöglichkeiten etwas gegen die zunehmenden Spielhallen zu unternehmen. Aufgrund der Föderalismusreform besteht aber seit 2006 für die Länder das Recht eigene gesetzliche Regelungen für Spielhallen zu treffen (Art. 74 Abs.1 Nr. 11 GG). Wir begrüßen daher, dass ähnlich wie in Berlin und Hessen nun auch im Saarland eine gesetzgeberische Initiative in Erwägung gezogen wird. Es freut uns besonders, dass das Anliegen parteiübergreifend befürwortet wird. Von einem Spielhallengesetz erwarten wir insbesondere: • eine vorgeschriebene Höchstanzahl pro Einwohner bzw. die Einhaltung eines räumlichen Mindestabstands der Spielhallen voneinander; • Mindestabstände zu Einrichtungen mit Kindern und Jugendlichen; • Verschärfung der Erlaubnisvoraussetzungen für SpielhallenbetreiberInnen (Sachkundenachweis, Schulungsnachweis zum Themenkomplex Suchtprävention); • begrenzte Öffnungszeiten, Ausweitung der Sperrzeiten an Geldspielgeräten; • Verschärfung der Kontrollpflichten; • transparente Baugestaltung mit Einblick von außen in das Spielhallengeschehen. Bezüglich der verfassungsmäßigen Zulässigkeit solcher Maßnahmen hat es schon eine intensive Debatte im Zuge der Gesetzgebung in Berlin gegeben und die Rechtmäßigkeit solcher Regelungen ist demnach unbestritten.
Darüber hinaus erwarten wir begleitend:
• Die beabsichtigte Zulassung pri-
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vater Spielwetten im Glücksspielstaatsvertrag, der bis zum Ende des Jahres von den Ländern abgeschlossen werden soll, halten wir in dem gemeinsamen Interesse der Suchtprävention für kontraproduktiv. Dies sollte unserer Ansicht nochmals überprüft werden. Zumindest sollten aber die illegal betriebenen Wettbüros konsequent geschlossen werden. Es besteht wohl kein Zweifel darüber, dass solche gesetzgeberischen Initiativen auch begleitet werden müssen von einer breit angelegten Förderung der Suchtpräventionsarbeit, wie sie z.B. auch in Projekten von Jugendverbänden praktiziert wird. Daneben sind die Förderung der Kinder- und Jugendarbeitsangebote in den Kommunen sowie ihre strukturelle Förderung auf Landesebene zur Begleitung und Qualifizierung des ehrenamtlichen Engagements wichtige Stützen gelingender Suchtprävention. Eine ausreichende Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit, die nicht vereinzelten, passiven Konsum sondern gesellige, aktive und selbstorganisierte Gestaltung der Freizeit in den Mittelpunkt stellt, ist in ihrer präventiven Wirkung gegen Suchtgefährdung unbestritten.
Der Vorstand im Mai 2011
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Stellungnahme des Vorstands des Landesjugendrings zum Regierungsentwurf des Landeshaushalts 2013, Kapitel 05/05 (Jugendpolitik), Kapitel 05/06 (Landesjugendamt) Der Vorstand des Landesjugendrings Saar (LJR) begrüßt es, dass auch 2013 trotz der schwierigen Finanzlage bei der Förderung der Kinder- und Jugendarbeit keine weiteren Kürzungen vorgenommen werden sollen und somit wenigstens ein gewisser Bestand an unterstützender Infrastruktur für die ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit gesichert bleibt. In vier Bereichen halten wir jedoch Verbesserungen für notwendig.
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Landesjugendring sichern Nach wie vor bedarf es dringend der Rücknahme der Kürzungen beim Landesjugendring, um unsere Handlungsfähigkeit zu sichern. Einjährige Projektförderungen wie sie 2011 und 2012 bewilligt wurden, sind für uns keine zufriedenstellende Lösung, zumal diese weit unter der Kürzungssumme von 25.400 Euro lagen. Wenn die Finanzierung des LJR dauerhaft sichergestellt werden soll, muss die gesamte Finanzierung der Regelarbeit, wie bis 2010 erfolgt, aus der Haushaltsposition des LJR erfolgen. Projektmittel schaffen einen riesigen jährlichen Gesprächs-, Antrags- und Bürokratieaufwand und keine Fördersicherheit. Sie machen politisch abhängig und sind nicht im Sinne des SGB VIII, nach dem die Verbände in ihrer Selbstorganisation zu fördern sind. Wenn hier nicht zu deutliche Verbesserungen erzielt werden, kommen wir
nicht umhin, Personalkürzungen bzw. weitere Einschränkungen unseres Angebots vorzunehmen. Wir können als LJR nur dann erfolgreich Aktivitäten initiieren und für die ehrenamtliche Jugendarbeit vorhalten, wenn die Geschäftsstelle handlungsfähig bleibt und unsere Demokratiekosten für die Selbstorganisation gedeckt sind. Zuschüsse an den LJR zur Durchführung seiner zentralen Führungsaufgaben (684 06) Migrantenorganisationen stärken Wir halten es für notwendig, Migrantenorganisationen, die wir seit einigen Jahren verstärkt begleiten und unterstützen, mit einem Förderprogramm zu unterstützen und zu stärken. Deshalb sollte der Etat zur Weiterentwicklung der Jugendhilfe entsprechend aufgestockt werden. Wir erleben zur Zeit ein gutes Potential, junge Engagierte mit ausländischen Wurzeln an der Kinder- und Jugendarbeit im Saarland partizipieren zu lassen. Bis zur Integration in das klassische Förderprogramm ist hier noch aufbauende Projektarbeit notwendig. Weiterentwicklung der Jugendhilfe (684 05) BildungsreferentInnen für Jugendverbände zur Qualifizierung Ehrenamtlicher Der Bedarf der Mitgliedsverbände an geförderten BildungsreferentInnen ist mit der Verbesserung aus 2010 nicht ge-
deckt. Aufgrund einer Bedarfsmeldung der Verbände beim Landesjugendring aus 2010 wären 4,5 neue Stellen zu finanzieren, die wir in unserem Forderungskatalog berücksichtigt haben. Zuwendungen für Personal- und Sachkosten an die Träger der Jugendarbeit (684 11) Internationale/interregionale Jugendbegegnungen ausreichend fördern Die geplanten Mittel für 2013 wurden dem Ergebnis von 2011 nicht gerecht. 2013 werden deshalb insbesondere weniger interregionale Maßnahmen durchgeführt werden können. Zuschüsse zur Durchführung von Jugendbegegnungen und Maßnahmen der Jugendbildung (684 12) Der Vorstand im November 2012
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