Silvaplana 2020 // 2 SCOULA
DIE SCHULE UND DAS CORONAVIRUS
W
er von uns hätte gedacht, dass sich die Welt von einem Tag auf den
Wie sich das aber alle vorstellen können, war es nicht damit getan, nur ein
anderen so sehr verändert und dass das Leben nie mehr dasselbe
funktionierendes System zu schaffen, die konkrete Arbeit hat dann nämlich
sein wird? Das Stichwort «Corona» war vor einem Jahr noch weitgehend un-
erst richtig begonnen. Die Aufgabe war gewaltig: das Unterrichtsmaterial in
bekannt im Wortschatz der Menschheit. Heutzutage wissen hingegen schon
digitaler Form erarbeiten, Laptops für die Kinder organisieren, Wochenpläne
die Allerkleinsten, was dieses Wort bedeutet und was dieses Virus auslösen
für jeweils zwei Klassen erstellen und nicht zu vergessen, diese für einzelne
kann. Im Frühling vor einem Jahr stand die Schule Silvaplana-Champfèr, wie
Kinder anpassen, das gesamte gedruckte Material in Mappen vorbereiten und
auch viele andere Schulen, vor einer grossen Herausforderung. Sie musste ihre
schauen, dass möglich nichts vergessen geht. Dazu noch Lernvideos aufneh-
Türen schliessen, weil das Corona-Virus auch in unserem heimeligen Engadin
men und die Materialübergabe organisieren, sodass die Massnahmen des
Überhand genommen hatte. Eine vollkommen unbekannte Situation. Zwei
Bundesamtes für Gesundheit eingehalten werden können und mit der Technik
Wochen hatte die Lehrerschaft Zeit, den Fernunterricht zu organisieren und
kämpfen, die nicht immer so wollte, wie gewünscht. Nebst diesen Aufgaben
alle Beteiligten über den Ablauf der kommenden unsicheren Zeit zu infor
mussten wir auch für unser eigenes Wohlbefinden sorgen und darauf achten,
mieren. Die Herausforderung war riesig, allein die Tatsache, dass nicht alle
gesund zu bleiben. Diese neue Art zu leben war enorm: man hat von früh mor-
Kinder einen brauchbaren Computer zu Hause hatten. Auch die Situation zu
gens bis spät abends gearbeitet und hat nicht einmal mehr das Haus verlassen,
akzeptieren, nicht mit den Kindern im Schulzimmer anwesend zu sein, hat für
um ein paar Schritte zu gehen. Die Zeit dafür reichte einfach nicht aus. Die
Gedanken voller Furcht gesorgt. Gearbeitet haben wir in diesen zwei Wochen
Arbeiten der Kinder innerhalb einer Woche zu korrigieren, war ebenfalls
alle wie wahnsinnig und das oft bis in die frühen Morgenstunden, ohne gross
schwierig. Es wurde nämlich empfohlen, die Arbeiten mindestens drei Tage
zu schlafen. Systeme mussten entwickelt, bearbeitet und eingeübt werden,
nicht zu berühren, da das heimtückische Virus auch auf Papier überleben kann.
um wenigstens ein bisschen Sicherheit zu gewinnen. Am Schluss ist es jedoch gelungen, ein wirkungsvolles System zu entwickeln, das es allen ermöglicht
Die Internetseite, die von der Lehrerschaft extra für die Zeit des Fernlernens
hat, diese schreckliche Zeit einigermassen gut zu verbringen. Auch das Echo
geschaffen wurde, half den Kindern und auch den Eltern, immer auf dem Lau-
der Eltern hinsichtlich der geleisteten Arbeit und der Organisation haben uns
fenden zu bleiben, was den schulischen Alltag betrifft. Von der 1. bis zur 6.
recht gegeben, dass alle Mühen zum gewünschten Ziel geführt haben. Ein
Klasse haben alle mit dem Programm TEAMS gearbeitet. So hatten alle die
herzliches Dankeschön an alle Kinder und auch an die Eltern, die die Ideen
Möglichkeit, mit der Lehrperson in engem visuellem Kontakt zu stehen und
und Unterrichtsmethoden in dieser herausfordernden Zeit unterstützt haben.
Fragen zu stellen. Die Möglichkeit, dass die Kinder so auch untereinander
Gemeinsam ist es uns gelungen, viel zu erreichen und darauf können wir wirk-
telefonieren konnten, war sehr schön. So konnten wir eine Kommunikations
lich stolz sein.
plattform bieten, die es ermöglichte mit der Klasse und auch mit den Freunden in engem Kontakt zu bleiben.
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