ÜBER DIE ALB
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MITTWOCH, 24. DEZEMBER 2014 – REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER
Weihnachten: Älbler in aller Welt INTERVIEW
Die Familie wird fehlen ST. JOHANN-UPFINGEN. Weltoffen, neugierig: Aus den Dörfern auf der Schwäbischen Alb treibt es viele Menschen weit hinaus. Vor Weihnachten kommen im GEA einige von ihnen zu Wort. Annette Mader-Glück hat mit Älblern in aller Welt gesprochen. Heute: Theresa Heusel in Chile. GEA: Woher stammen Sie? Theresa Heusel: Am 10. Dezember verließ ich zusammen mit meiner Freundin unser 1 000-Einwohner-Dorf Upfingen. Wir flogen in ein fremdes Land – beinahe auf die andere Seite der Erdkugel. Wo verbringen Sie Weihnachten 2014? Heusel: Ich werde in Chile sein. Warum sind Sie in Chile? Heusel: Zusammen mit meiner Freundin habe ich vor einigen Wochen eher spontan beschlossen, ins Ausland zu gehen. Nach dem Abi hatten wir große Lust, uns
Theresa Heusel am Pazifik.
FOTO: PR
in die Ferne aufzumachen. Schnell war klar, dass wir nach Chile wollen, die abwechslungsreiche Landschaft und das Flair Südamerikas faszinierten uns. Die Chance, das Land für mehrere Wochen auf eigene Faust zu entdecken, begeisterte uns. Derzeit erkunden wir die Nationalparks mit ihren Vulkanen, Geysiren und Mondlandschaften an der Pazifikküste. Danach machen wir zwei Wochen Strandurlaub. Also werden wir Weihnachten und Neujahr bei sommerlichen Temperaturen am Meer verbringen. Wie feiern Sie dort Weihnachten? Heusel: An Heiligabend werden wir einen Tag am Strand genießen und abends einen Gottesdienst auf Spanisch besuchen, was zwar eine Herausforderung wird, aber wodurch wir auch ein bisschen das Gefühl bekommen, mit unserem Zuhause verbunden zu sein. Später werden wir unsere Familien anrufen, da sonst der Heilige Abend nicht wirklich der Heilige Abend wäre. Was vermissen Sie am meisten? Heusel: Mir wird die Familie fehlen. Weihnachten – das sind besondere Tage im Jahr, wenn sich die Verwandtschaft trifft und man viel Zeit hat, das Zusammensein zu genießen. Weihnachtliche Stimmung kann in einem Land, in dem gerade Sommer ist, trotz Nikolausmütze nicht wirklich aufkommen. Wir sind immer wieder überrascht, wenn wir aus einem Haus Weihnachtslieder hören. Wann kommen Sie wieder auf die Alb und was haben Sie dann vor? Heusel: Die letzte Woche unserer Reise werden wir im Süden verbringen, in einem Ort, der bei Surfern sehr beliebt ist. Dann geht es zurück in die Heimat. Dort erwarten uns einige Monate jobben, bevor das Studium beginnt. (GEA)
TERMINE ZUR WAHL TROCHTELFINGEN Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl in Trochtelfingen am 18. Januar bieten verschiedene Kandidaten öffentliche Kennenlernrunden und Bürgerspaziergänge an. Margarete Metzger: Ortsrundgänge: 27. Dezember, 15 Uhr, Wilsingen, Rathaus. Sonntag, 28. Dezember, 10 Uhr, Hausen an der Lauchert, Ortsverwaltung, und um 14 Uhr in Steinhilben, Rathaus. Mittwoch, 31. Dezember, 14 Uhr, Mägerkingen, Rathaus. 6. Januar, 14 Uhr, Trochtelfingen, Rathaus. Christoph Niesler: Persönliche Kandidatenvorstellung: Samstag, 27. Dezember, 19 Uhr, Hirsch in Hausen. Sonntag, 28. Dezember, 19 Uhr, Hirsch in Mägerkingen. Montag, 5. Januar, 18.30 Uhr, Schützenhaus in Steinhilben. Mittwoch, 7. Januar, 19 Uhr, Kreuz in Wilsingen.
Jahresabschlusskonzert in Eglingen HOHENSTEIN-EGLINGEN. Sein Jahresabschlusskonzert gibt der Musik- und Gesangverein Eglingen am Samstag, 27. Dezember. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gemeindehaus des Hohensteiner Teilorts. Die Jugendkapelle, der Gemischte Chor und die Eglinger Heimatmusikanten werden den Abend gestalten. Den Besu-
Kreative gesucht
chern möchten die Musiker und Sänger ein interessantes und kurzweiliges Programm bieten. Bereichert wird der Konzertabend noch durch eine Tombola mit vielen Preisen. Für eine Bewirtung hat der Veranstalter ebenfalls gesorgt. Der Eintritt zum Jahresabschlusskonzert ist frei. (fm)
MEHRSTETTEN. Letztmals im Herbst 2011 hatten Kreative aus Mehrstetten Gelegenheit, ihre Arbeiten gemeinsam auszustellen. Am 17. und 18. Oktober 2015 gibt es eine Neuauflage mit Arbeiten aus dem Bereich Basteln, Hobby- und Kunsthandwerk. Im Rathaus liegen Anmeldelisten aus. (eb)
Konzert zu Weihnachten TROCHTELFINGEN. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, gibt die Stadtkapelle Trochtelfingen ab 19.30 Uhr ihr Weihnachtskonzert in der Werdenberghalle (geöffnet ab 18.45 Uhr). Zu hören sind das Vorstufenorchester (Leitung: Sebastian Ollinger), die Flötengruppe (Britta Wacker) sowie die Ju-
gend- und die Aktivkapelle (Christian Folberth). Das Programm reicht stilistisch von modern über konzertant bis hin zu traditionell. Auch werden Solisten zu hören sein. Bürgermeister Friedrich Bisinger wird verdiente Mitglieder ehren. Durch das Programm führen Franziska Fecht und Britta Wacker. (em)
Wahlkampf – Christoph Niesler, der sich um das Amt des Trochtelfinger Bürgermeisters bewirbt, besucht Teilorte
Spaziergang mit Raum für Diskussion VON MARION SCHRADE
TROCHTELFINGEN-MÄGERKINGEN. »Trochtelfingen passt gut zu mir.« Diesen Schluss zieht Christoph Niesler, der sich dort um das Amt des Bürgermeisters bewirbt, nach seiner ersten Wahlkampfrunde. In der Kernstadt sowie in allen Teilorten streifte er mit Bürgern durch ihre Wohnorte, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die Trochtelfinger seien offen und ehrlich, sagt der 36-Jährige, der es schätzt, dass die, die zu seinen Terminen kommen, keinen Hehl aus dem machen, was sie bewegt oder ärgert, was sie sich wünschen oder am liebsten ändern würden. Beim Sonntagsspaziergang mit dem Kandidaten gingen die Mägerkinger in medias res. Politikum Nummer eins noch vor dem Lauchertsee und Leerständen wie der Industrie-Brache des Preisser-Areals mitten im Flecken: die Festhalle, 1951 erbaut und derart in die Jahre gekommen, dass sich die Diskussion über »abreißen und neu bauen oder sanieren?« nicht mehr auf die lange Bank schieben lässt.
Tour von Haus zu Haus »Steinhilben hat eine tolle Halle. Sowas Ähnliches schwebt uns auch vor, Ideen hätten wir genug«, betonte etwa Ernst Zaia – als Vorsitzender des Musikvereins nur einer von vielen Vereinsvertretern, die sich dem Ortsrundgang angeschlossen hatten. Ebenfalls dabei: der ganze Ortschaftsrat samt Ortsvorsteher, Stadträte und viele Bürger aller Altersklassen. Unterm Strich rund 80 Menschen, die sich für Kommunalpolitik und die Frage interessieren, wie es nach 24 Jahren mit Friedrich Bisinger am Bürgermeisterschreibtisch weitergeht. Auch in den anderen Teilorten war das Interesse daran, den Mann, der als
Kinder dürfen ein Licht mitnehmen MÜNSINGEN. Bereits um 15 Uhr bietet die evangelische Kirchengemeinde Münsingen Familien mit kleinen Kindern einen Gottesdienst am Heiligen Abend in der Münsinger Martinskirche an. Gemeinsam wird über den großen, hell erleuchteten Christbaum in der Kirche gestaunt, werden gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und soll die Weihnachtsgeschichte unterstützt durch kindgerechte Bilder gehört werden. Im Gottesdienst darf jedes Kind zum Jesuskind in der Krippe kommen und von dort ein Licht mit nach Hause nehmen. (v)
Heiße Flucht vor Polizeikontrolle MEHRSTETTEN. Eine krimireife Flucht meldet die Polizei in ihrem Pressebericht: Ein Autofahrer ist am Samstag gegen 22.50 Uhr im Bereich Münsingen vor einer Streife davongefahren, als sein Fahrzeug auf der B 465 bei Unterheutal kontrolliert werden sollte. Mit rund 150 Stundenkilometern raste der Fahrer über die K 6772 in Richtung Mehrstetten davon. Die riskante Fahrt endete abrupt, nämlich an der Hauswand eines Gebäudes in der Bahnhofstraße. Weil er viel zu schnell gewesen ist, hat der Fahrer in einer scharfen Kurve die Kontrolle verloren. Der Fahrer konnte nach dem Unfall unerkannt entkommen. An dem total demolierten und zu dem Zeitpunkt nicht versicherten Opel waren Kennzeichen eines anderen Fahrzeuges angebracht gewesen. Der verursachte Gesamtschaden beträgt rund 18 000 Euro. Die Ermittlungen zu dem Unfallfahrer dauern an. (pol)
Bürger und Bewerber Christoph Niesler (Mitte) in Mägerkingen im Gespräch: Ein Thema war das Preisser-Areal (rechtes Bild). FOTOS: SCHRADE Erster seine Bewerbung abgegeben hat, kennenzulernen, beachtlich. In Hausen kamen nach Angaben Nieslers rund 20 Leute – gemessen an der Größe des Ortes viele. Ebenso die Quote auf der Haid: 17 Bürger wollten hören, was Niesler zu sagen hat. Gut zwei Dutzend Menschen seien mit durch Wilsingen spaziert, in Trochtelfingen etwa 120. Die Themen und Fragen sind so unterschiedlich wie die Teilorte. In Steinhilben und Wilsingen sorgte der Erhalt der Backhäuser für Gesprächsstoff, in Hausen war’s die Feuerwehr – wie überhaupt die Gruppen und Vereine sowie ihre Funktion fürs Gemeinwesen immer wieder zur Sprache kamen. Auf der Haid machen sich die Leute Gedanken darüber, wie die Schulkinder sicher über die stark befahrene Straße kommen. Und in Trochtelfingen diskutierten die Bürger mit Niesler vorzugsweise über die Vorund Nachteile des neuen Pflasters in der
Marktstraße. Auch der Wunsch nach einem Wartehäuschen am Bahnhof war einer, der dem Kandidaten in Erinnerung geblieben ist. Eine immer wiederkehrende Frage: »Wo werden Sie wohnen, wenn Sie gewählt werden?« Niesler sagt klar Ja dazu, seinen Arbeits- auch zum Wohnort zu machen. Das habe er, als er vor vier Jahren als Kämmerer nach Sonnenbühl kam, schon getan und wolle es auch künftig so halten. In welchen Ortsteil er ziehen würde, lässt er noch offen. Der 36-Jährige will für alle da sein. Für Trochtelfinger, Mägerkinger, Steinhilber, Wilsinger, Hausener. Grüne, Schwarze, Rote und alle anderen, die kein Parteibuch im Regal stehen haben. Seine CDUMitgliedschaft werde, so Niesler, keine Rolle spielen, wenn die Wahl am 18. Januar auf ihn fallen und er der erste Mann im Rathaus werden sollte. Die Zeit bis zum Stichtag will der Verwaltungsfach-
mann noch intensiv für seinen Wahlkampf nutzen. Nicht nur an Wirtshaustischen, sondern auch in Firmen, Geschäften und Privathäusern möchte er mit den Leuten ins Gespräch kommen. Seine bereits begonnene Tour von Haus zu Haus setzt er nach einer kleinen Ruhepause über die Weihnachtsfeiertage fort. (GEA)
PODIUM ZUR WAHL Der Reutlinger General-Anzeiger veranstaltet am Dienstag, 13. Januar, um 19 Uhr ein Bürgermeisterwahl-Podium in der Trochtelfinger Werdenberghalle. Nach einer Kandidaten-Vorstellungsrunde, die von GEA-Lokalchef Roland Hauser moderiert wird, werden die GEA-Redakteurinnen Christine Dewald und Marion Schrade den Bewerbern kommunalpolitisch auf den Zahn fühlen. Anschließend können die Bürger Fragen stellen. (GEA)
Wahl – »Ich bin mit ganzem Herzen Trochtelfinger«: Ein Jurist will Bürgermeister in seiner Heimatstadt werden
Markus Braun kandidiert TROCHTELFINGEN. Mit dem Rechtsanwalt Markus Braun bewirbt sich nun auch ein gebürtiger Trochtelfinger um das Amt des Bürgermeisters im »Städtle«. Der Jurist, der seine Unterlagen am Freitag im Rathaus abgegeben hatte, betreibt eine Kanzlei in Trochtelfingen und lebt in Hörschwag. Der 40-Jährige ist in Trochtelfingen aufgewachsen und besuchte dort den Kindergarten und die Grundschule. »Auch während meines Studiums hatte ich meinen Wohnsitz in Trochtelfingen und pendelte täglich mit dem Auto nach Tübingen«, verdeutlicht Braun seine Bindung zu seinem Heimatort. Vor neun Jahren zog er nach Hörschwag, behielt jedoch einen Nebenwohnsitz in Trochtelfingen. »Ich konnte somit die Entwicklung der Stadt Trochtelfingen in den letzten Jahrzehnten selbst mitverfolgen und bin mit ganzem Herzen Trochtelfinger, auch wenn ich inzwischen etwa drei Kilometer entfernt wohne«, so Braun. Seine politische Motivation beschreibt er so: »Gerne würde ich die sehr gute Entwicklung der Stadt Trochtelfingen in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, der
Markus Braun ist in Trochtelfingen aufgewachsen und hat sich mit seiner Anwaltskanzlei in seiner Heimatstadt niedergelassen. Jetzt will er Bürgermeister werden. FOTO: PR
Stadtverwaltung und der engagierten Bürgerschaft fortsetzen. Mein Ziel ist es, in einer Gemeinde zu Hause zu sein, inder gute Arbeits- und Lebensbedingungen für Jung und Alt herrschen und wo die Familie gut aufgehoben ist. Wichtig ist es mir, dass das menschliche Miteinander im Vordergrund steht. Mit meiner Kraft und meiner persönlichen und beruflichen Erfahrung möchte ich diese Ziele für die Einwohner verwirklichen.« Unter anderem sei es vor diesem Hintergrund wichtig, dass der Status quo hinsichtlich Einzelhandel, Gewerbe und Industrie nicht nur erhalten, sondern gefördert werde.
Vereinsarbeit fördern Der Jurist, der gerne liest und wandert, war in seiner Jugend Mitglied des TSV Trochtelfingen und des Musikvereins Trochtelfingen. Insofern weiß er die Funktion von Vereinen für die sozialen Strukturen der Stadt zu schätzen: »Ich bin davon überzeugt, dass die vielfältige und hervorragende Vereinsarbeit in Trochtelfingen und den Teilgemeinden erheblich zur Attraktivität des Ortes beiträgt und dementsprechend gefördert werden muss.« Braun ist evangelisch und ledig, lebt aber seit zwölf Jahren in einer festen Partnerschaft. Die Feiertage will er mit seiner Familie verbringen, bevor er mit Beginn des neuen Jahres in den Wahlkampf einsteigen will. Ortsrundgänge, wie sie seine Mitbewerber Margarete Metzger und Christoph Niesler anbieten, plane er allerdings nicht. (ma)
Eine Szene aus der biblischen Fotogeschichte der Kinderkirchkinder. FOTO: BAHNMÜLLER
Bethlehem in Genkingen SONNENBÜHL-GENKINGEN. Seit Wochen waren über 30 Kinder mit den Mitarbeiterinnen der Kinderkirche unter Anleitung von Linda Genz mit Kameras und Kostümen in und um Genkingen unterwegs, um ihre Fotogeschichte für den Gottesdienst am Heiligen Abend vorzubereiten. Es ging hinaus auf die Anhöhen, hinein in eine Schreinerei sowie in einen Schafstall und zu einem Bauernhof. Im Familiengottesdienst heute um 15.30 Uhr wird zu sehen sein, wie die Kinder die Geschichte von der Geburt Jesu in Bethlehem nach Genkingen ins Jahr 2014 geholt haben. Zu den Bildern wird die Geschichte als Ballade in Reimform vorgetragen. Nach altem Brauch wird beim abschließenden »Ihr Kinderlein kommet« der Zimbelstern an der Orgel erklingen, für die Kinder gibt es Weihnachtsschneckennudeln. Bei der anschließenden Christvesper um 17 Uhr mit dem Posaunenchor setzt Vikar Genz die Weihnachtsbotschaft »Ins Licht«. (k)