Bassenge Kunstauktion 117: Gemälde Alter und Neuerer Meister

Page 75

_____________________________________________________________________________________________________________________________ Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

Wilhelm Gail (1804–1890, München)

6074 Klosterruine in der Campagna von Valencia. Öl auf Leinwand. 99,5 x 77 cm. Unten rechts signiert „W. Gail 1838“, sowie verso eigenh. betitelt und bez. „Kloster-Ruine aus der Campagna von Valenzia gem. v. Wilh. Gail in München 1838“. 15.000 € Literatur: Anja Gebauer: Spanien - Reiseland deutscher Maler, Petersberg 2000, S. 36-72, Abb. 41 (auf S. 63) und Abb. 145 (auf S. 167), zu Wilhelm Gail siehe bes. das Kapitel „Wilhelm Gail. Als erster deutscher Maler auf touristischer Entdeckungsreise durch Spanien“ (S. 36-72). Mit der einjährigen Reise Wilhelm Gails nach Spanien im Jahr 1832 nimmt die eigentliche künstlerische Entdeckung der iberischen Halb­ insel durch deutsche Künstler ihren Lauf. Wilhelm Gail, der zunächst

Architektur an der Münchner Bauschule studierte, wechselte 1822 in das Atelier seines Schwagers Peter Hess, wo er die Grundlagen der Malerei erlernte. Nach den üblichen Aufenthalten in Italien in den 1820er Jahren begab sich Gail 1832 allein und ohne mäzenatischen Auftraggeber schließ­lich auf seine folgenreiche Reise nach Spanien. Bereits durch sein früheres Architekturstudium sensibilisiert war der Künstler besonders von den maurischen und gotischen Bauwerken Andalusiens und Kastiliens fasziniert. Die Eindrücke dieser Reise verarbeitete Gail auch nach seiner Rück­kehr nach München in zahlreichen, eindrucksvollen Veduten, die nicht nur eine Vorstellung von der Architektur, sondern auch von der Landschaft, den Menschen und von dem besonderen Licht Spaniens vermittelten. Die Spanienmotive Wilhelm Gails lösten geradezu eine ganze Reisewelle von deutschen Künstlern, Kunstfreunden, Gelehrten und Architekten auf die iberische Halbinsel aus, wozu sicherlich auch ein Werk wie vorliegendes maßgeblichen Anteil hatte. Verso mit alter Gale­rienummer „347“.

Vilhelm Nicolai Marstrand (1810–1873, Kopenhagen)

6075 Eselreiter: Entwurf für das Antoniusfest in Rom. Öl auf Papier, auf Malkarton kaschiert. 34,2 x 23,5 cm. Verso auf einem Klebeetikett handschriftlich bez. „Wilh Marstrand: AEselrytter. Studie til Antoniusfesten. [...]“. Um 1838. 600 € 1836 begibt sich Marstrand mit einem Reisestipendium über Berlin, Dresden, Nürnberg und München nach Rom. Am 17. Januar 1838 wird er dort Zeuge der Festivitäten zu Ehren des heiligen Antonius, die die Bürger Roms vor der Kirche San Antonio Abbate begehen. Die Feierlichkeiten hinterließen bei Marstrand wohl bleibenden Eindruck, hielt er die belebte Szenerie später in seinem Gemälde „Das Antoniusfest in Rom“, welches sich heute in Privatbesitz findet, fest. 6075 73


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.