Westfalen Magazin - Winterausgabe 2010 -

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Das Ruhrgebiet

Brauerei-Museum Dortmund

Das Originalsudhaus der Hansabrauerei von 1912, ein Raum für Ambientetrauungen durch das Standesamt.

während dieser Zeit ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Bereits im 12. und 13. Jahrhundert gehörte die Stadt zusammen mit Soest zu den wichtigen westfälischen Hansestädten. Im späten Mittelalter zählte Dortmund zu den bedeutendsten Hansestädten überhaupt. Auch das Bierbrauen gewann im späten Mittelalter immer mehr an Bedeutung. Als man 1477 in Dortmund dazu überging anstatt mit Grut (ein Gemisch aus allerlei Kräutern, aber auch giftigen Stoffen, die Halluzinationen hervorriefen), mit Hopfen Bier zu brauen, wurde das Bier auch exportiert, denn der Hopfen machte das Bier haltbarer und geschmacklich bekömmlicher. Das sahen die Nachbarstädte natürlich gar nicht gerne, da Ihnen durch das Dortmunder „Exportbier“ Steuereinnahmen entgingen. Schließlich kam es sogar zu Bierkriegen. Im späten Mittelalter belieferten die Dortmunder dann aber fast alle umliegenden Städte mit Bier. Um 1840 gab es in Dortmund ca. 70 Brauereien, in ganz Westfalen waren es sogar an die 1 200 Braustätten. Ab ca. 1870 wurde das Dortmunder Export sogar in das benachbarte Ausland geliefert. Jetzt war die Dortmunder Erfolgsgeschichte als Bierstadt nicht mehr aufzuhalten. Heute ist die Steigerstraße in Dortmund das Maß aller Dinge für

gehobenen Biergenuss. Hier werden zurzeit 14 verschiedene Biere gebraut, darunter so bekannte Dortmunder Marken wie DAB, Dortmunder Kronen, Dortmunder Thier, Brinkhoff ’s No.1 und Hövels Original. Im alten Sudhaus werden Hochzeiten, Firmen-Events und private Familienfeste gefeiert. Die alten, polierten Braukessel, verleihen jeder Veranstaltung einen besonderen Rahmen. Im benachbarten Brauereimuseum kann sich der Besucher über die einzigartige Dortmunder Bier- und Braugeschichte informieren. Außer dem Bier sind da aber auch noch die zwei anderen wichtigen Wirtschaftsfaktoren. Befassen wir uns erst einmal mit der Kohle. Die meisten Steinkohlebergwerke in Dortmund wurden im 18. Und 19. Jahrhundert gegründet. Viele von ihnen aber auch bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder geschlossen. In den besten Zeiten des Dortmunder Bergbaus mögen es um die 45 Zechen gewesen sein. Zu den großen Zechenanlagen gehörten oft auch Kokereien. Koks ist ein wichtiges Produkt für die Stahlerzeugung, die in Dortmund ja ebenfalls eine große Tradition hatte. Als letzte fördernde Zeche stellte Minister Stein in Dortmund-Eving im Jahre

Bier-U-Turm

Zoo Dortmund

Schloss Bodelschwingh

Innenstadt, Fußgängerzone

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