Frizz 0212 Halle

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42 Am Ende 0212 HA:! Muster HA 22.01.12 15:15 Seite 42

AM ENDE N Interview & Foto: Juliane Sesse

Das letzte Wort hat ... K Das letzte Wort in diesem Monat hat Thomas Wilke. Der 36-Jährige ist nicht nur wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften, sondern auch seit 1991 als DJ Kaote in der hiesigen Clublandschaft unterwegs.Vor allem Soul und Jazz serviert er auf seinen Plattentellern. Gleichermaßen hat er sich übrigens als Wissenschaftler dem Thema Musik verschrieben.

Herr Wilke, vollenden Sie bitte diesen Satz: An Halle hat mich in letzter Zeit besonders aufgeregt, dass... … die von der Verwaltung vorgestellte Kürzungsliste für den Etat 2012 so wenig Widerstand hervorgerufen hat. Die Kürzungen betreffen in den meisten Fällen Aspekte, die mehr oder weniger direkten Einfluss auf die Lebensqualität in der Stadt haben, die Verwaltung ist von den Kürzungen ja nicht so sehr betroffen. Die Straßenverhältnisse sind auch noch so ein spezielles Thema. Was muss sich ändern? Halle hat als Stadt ein enormes Potenzial, unter anderem durch die Kultur, Sport und auch die Universität – allerdings sehen die Versuche der Verzahnung eher nicht so gelungen aus. Wenn ich höre oder lese: „Halle – die Universitätsstadt“, dann sieht das für mich mehr nach einem Lippenbekenntnis aus. Die Stadt schmückt sich gern – in der Vergangenheit die Kulturstadt, die Sportstadt etc., aktuell: Stadt der Kinder – vernachlässigt aber oftmals diejenigen, die sich um den Schmuck kümmern. Hier wäre eine Konzen-

tration nach innen, auf die Stärken der Stadt angebrachter, als das vordergründige Ringen um Außenwirkung und Aufmerksamkeit. Ich wünschte mir da eine stärkere Einbindung und auch Aktivierung der Bürger, da hätten wir uns manch blamable Aktion in der Vergangenheit erspart. Wie würden Sie Halle beschreiben, für den, der die Stadt nicht kennt? Mit einer Bestätigung und einem Widerspruch des hochgeschätzten Curt Goetz: Dass der Bahnhof zwar schön, doch bei weitem nicht mehr der schönste Ort der Stadt sei und dass Halle nach wie vor eine kunstsinnige Stadt ist. Halle ist eine Stadt, die es sich lohnt, zu entdecken. Das sage ich aus eigener Erfahrung. Nicht nur die Geschichte, sondern auch die in der Stadt begehbaren grünen und verwinkelten Ecken, die immer wieder mit neuen Perspektiven einer sich verändernden Stadt aufwarten. Halle lernt man vielleicht nicht auf den ersten Blick lieben, aber so man sich Zeit für den zweiten nimmt, gibt es vielerlei Gründe, sich hier wohlzufühlen. Einer davon ist, dass man von Halle auch als der Stadt der kurzen Wege spricht.

... Thomas Wilke

Welcher Ort ist Ihnen der liebste in der Stadt? Da gibt es mehrere: zuallererst das weitläufige Peißnitzareal, weil es da viel Platz und Freiraum für die Kinder gibt, ohne, dass man aus der Stadt raus muss. Auch kann ich da in Ruhe spazieren gehen und Gedanken nachhängen, ohne abgelenkt zu werden. Dann bin ich gern in der Neuen Residenz, die einen ganz eigenen Raum der innerstädtischen Abgeschiedenheit integriert. Sehr gern bin ich auch in der Moritzburg und mit den Kindern im Bergzoo. Wenn Sie in die Zukunft schauen, welche Pläne und Visionen haben Sie? Ich habe hier studiert, arbeite und lebe hier. Mein soziales Umfeld konzentriert sich auf Halle

und Umgebung. Die Wurzeln sind hier schon geschlagen und wenn das so bleiben könnte, würde mich das sehr freuen. Das heißt also, die Pläne und Visionen der Zukunft zielen darauf, hier bleiben zu können, was sich nicht ganz einfach gestaltet. Worauf freuen Sie sich in der nächsten Zeit besonders? Auf das Festival Women in Jazz, das kommende Soulful Grooves im Objekt und den Frühling, der einen aus den Irritationen dieses Winters, der keiner war, wieder heraushilft. Dann freue ich mich auf den schon lange angekündigten Bau der Fußgängerbrücke auf die Salinehalbinsel, denn dann muss man nicht mehr über die Mansfelder Straße, um dahin zu gelangen.

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FRIZZ Februar 2012


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