friedrich - Zeitschrift für BerlinBrandenburg Mai 2013

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Fotos Lutz Lehmann / Iron Roll

Thema Lebenswandel 40

Reifen qualmen ...

Bis die

Rollstuhlfahrer fordern zum Rennen auf

IRON ROLL-Termine Vorlauffinale und Pre-Show-Party 4. Mai, Lustgarten Start der Hauptläufe 5. Mai, Volkspark Potsdam www.ironroll.info

Die Anstrengung ist den Fahrern ins Gesicht geschrieben, während sie die Räder des Rollstuhls drehen. Die begeisterten Zurufe motivieren zusätzlich den Ehrgeiz, so schnell wie möglich das Ziel zu erreichen. Wenn man dann schnaufend und mit brennenden Armen die Zeit erfährt, stellt sich ein Glücksgefühl ein, das auch erkenntnisreich ist. Denn die Initiatoren Alexander Wietschel und Lutz Lehmann hatten genau das im Sinn, als sie zum ›Iron Roll‹ aufriefen. Durch die sportliche Herausforderung zwischen Rollstuhlfahrern und Unversehrten entsteht nämlich ein Dialog der besonderen Art, bei dem es um Perspektivwechsel und Respekt geht. Vor allem rücken bei dem Wettkampf starre gesellschaftliche Vorstellungen und Vorurteile in den Hintergrund, da alle Teilnehmer für eine gemeinsame Sache kämpfen. Dieses Miteinander fördert zugleich die Kommunikation, wie auch die Stärken jedes Einzelnen. In den Vorläufen, die bereits im März und April stattfanden, konnten sich die besten zwei bis drei Fahrer aus verschiedenen Teams aus Berlin und Brandenburg qualifizieren. Wer am schnellsten die 1/10 Meile mit dem Rollstuhl zurückgelegt hat, darf sich beim Vorlauffinale erneut beweisen. Dieses wird am 4. Mai in der Schiffbauergasse ausgetragen. Neben einem Rennen sind dann auch noch andere Fertigkeiten gefragt, wie Pacours fahren, Korbwerfen und Geschicklichkeitsübungen aus dem Rollstuhl heraus. Im Volkspark treffen sich dann am 5. Mai die besten fünf Fahrer aus den beiden Gruppen zum Finale, wo sie noch einmal alles aus sich rausholen können. Spannend wird es garantiert, denn ob die Unversehrten mit den Rollstuhlfahrern mithalten können, wird sich dann zeigen. Die Rollstühle werden von ›Maltry Rehabilitationstechnik‹ gesponsert, die durch ihre Unterstützung auch auf Gesundheits- und Vorsorgeprobleme aufmerksam machen wollen. Und eins wird beim ›Iron Roll‹ dann bestimmt deutlich: Manchmal muss man einfach seinen Blickwinkel ändern, um Dinge besser zu verstehen. [acs]


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