WOLL-Magazin – Rund um den Biggesee – Ausgabe 12

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Kultur und Vielfalt: sinnvolles Tun

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eit 1971 ist Michael Ohm bei der Stadtverwaltung in Olpe, saß im Sozialamt, im Bauamt, im Sportamt und kam 1989 schließlich ins Kulturamt. 1991 wurde er zu dessen Leiter bestellt und hat dort, wie er sagt, sein „Zuhause“ gefunden. Ende des Jahres nimmt der 61-Jährige seinen Abschied. Im Interview mit WOLL gab der ambitionierte Kulturamtsleiter Einblicke in seine Arbeit und hob die Vielfalt und die Bedeutung von Kultur in der Stadt hervor.

Josef Leyendecker mit der Entwicklung einer eigenen Musikschule, die 1990 dann auch in Betrieb ging.

Hallo Herr Ohm. Welches Poster von den vielen, die Ihr Dienstzimmer schmücken, nehmen Sie sich mit nach Hause? Eines, das mir besonders am Herzen liegt. „A Christmas Caroll“, das Weihnachtsmusical nach der Erzählung von Charles Dickens, das vor drei Jahren hier gastierte.

Es braucht also auch diplomatisches Geschick … Man braucht insbesondere eine große Leidensfähigkeit, was Finanzdinge angeht. Vor allem aber muss man pragmatisch handeln. Zunächst einmal sind uns monetäre Grenzen gesetzt. Und auch die Superbands sind für uns heute schwerer zu kriegen. Die Wise Guys etwa haben wir über zehn Jahre mit groß gemacht, heute ist ihnen Olpe leider zu klein.

Was waren derzeit überhaupt die Beweggründe, im Kulturamt anzutreten? Es ergab sich dadurch, dass sich der Zweckverband der Musikschulen Olpe – Drolshagen – Wenden – Kirchhundem durch politische Differenzen in der Auflösung befand. Damals saß ich noch im Sportamt. Da ich als Posaunist sehr musikinteressiert bin, beauftragte mich der damalige Stadtdirektor Karl-

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– WOLL Winter 2015

Wie würden Sie Ihre Rolle als Kulturamtsleiter beschreiben? Meine Funktion besteht im Wesentlichen aus der Zusammenstellung und Strukturierung der Programme. Natürlich ist unsere Abteilung auch Bindeglied zum politischen Bereich. Daher kommt das Geld und damit die Basis für unsere Arbeit.

Sie haben den Olper Kultursommer ins Leben gerufen. Die Jazz-Reihe „Blue Notes“ und „Donnerstags auf dem Marktplatz“ gehen ebenfalls auf ihr Konto. Ist man da ein bisschen stolz drauf? Sagen wir, ich bin zufrieden. Man muss hier in der Region


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