FONDS exklusiv OE 03/2012

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vorne wieder. „Dabei hält sich die norwegische Regierung nicht an den Walfangstopp“, gibt Ecoreporter-Experte Weber zu bedenken. Ein Aspekt, der vielen nachhaltig orientierten Investoren sauer aufstoßen dürfte. „Bei manchen Fonds fehlen mir die genauen KO-Kriterien“, kritisiert der Fachjournalist. Viele Gesellschaften könnten kaum überzeugend erklären, wann eine Anleihe Nachhaltigkeitskriterien genügt – und welche Kriterien eigentlich sinnvoll sind. Ein Kritikpunkt, den auch OekomAnalyst Rüter einräumt: „In jedem Land kann man natürlich etwas Nichtnachhaltiges finden.“ Die Frage sei für den Investor nur, ab welchem Prozentsatz ein Vergehen Einfluss auf das Anlageuniversum haben sollte. Dennoch. Dem Anleger muss klar sein: „Es gibt kein Land, das eine 100-prozentige weiße Weste hat“, sagt Rüter. Die aktuelle Staatsschuldenkrise zeige jedoch, dass die traditionellen Kredit­ ratings von S&P, Fitch oder Moody´s an ihre Grenzen gestoßen sind, findet Sarasin-Experte Knörzer. Sie könnten nicht mehr, wie eigentlich vorgesehen, als Indikator für die Zukunft wirken. Diese Rolle könnten nun nachhaltige Ratings übernehmen. „Die Zahlungsfähigkeit und damit die Bonität eines Landes sind eng mit seiner nachhaltigen Leistungsfähigkeit verbunden“, meint Knörzer. Laut Sarasin werden im globalen Wettbewerb nur Länder mit hoher Ressourcenverfügbarkeit und -effizienz erfolgreich und leistungsfähig bleiben. Und genau diese Länder seien eher in der Lage, ihre staatlichen Verpflichtungen – dazu gehören auch die planmäßigen Zins- und Tilgungszahlungen auf Staatsanleihen – zu erfüllen. Dazu zählen u.a. Schweden, Australien, Brasilien, Japan, die Niederlande und Deutschland. Bei den besonders von der Schuldenkrise betroffenen Ländern handelt es sich dagegen meistens um wenig nachhal-

tig agierende Volkswirtschaften. Dies habe einen negativen Einfluss auf die Performance der Staatsanleihen. Eine positive Wertentwicklung verzeichnen vielmehr Länder, die reich an Ressourcen sind und diese vergleichsweise effizient nutzen, sagt Knörzer.

Eintauchen und profitieren.

SPEZIELLES NH-MODELL Auch die belgische Fondsgesellschaft Petercam – seit 2011 auch in Deutschland am Markt – hat ein eigenes Modell entwickelt, das Länder nach ihrer Nachhaltigkeit einstuft. Zu den wichtigen Faktoren zählen Transparenz und Demokratiewerte, Umwelt, Bevölkerung, Gesundheitsversorgung und Vermögensverteilung, Ausbildung sowie gewisse Wirtschaftsindikatoren. Auffällig: Auch bei Petercam stehen die skandinavischen Länder sowie die Schweiz ganz oben. Deutschland hat es in der 33 Staaten umfassenden Liste immerhin auf Rang neun geschafft, die USA sind Viertletzter. Schlechter sind nur Griechenland, Mexiko und die Türkei. Italien, Spanien und Portugal sind ebenfalls unter der kritischen Linie. In Anleihen aus diesen Ländern dürfen die Fondsmanager nicht investieren. „Abgesehen vom Schuldenberg schneiden diese Länder in Sachen Bildung, Korruptionsbekämpfung und Sicherheit ziemlich schwach ab“, erläutert Stijn Decock, SRI-Koordinator von Petercam. Doch gerade diese Faktoren sind aus Sicht von Petercam wichtig, um die Volkswirtschaft wieder richtig anzukurbeln und damit wieder aus der Krise zu kommen. „Es ist kein Zufall, dass die Länder, die in unserem Nachhaltigkeits-Ranking gut abschneiden, über eine hohe Bonität verfügen“, sagt Decock. „Nachhaltige Staaten haben in der Regel ihre Volkswirtschaften gut geordnet und erfüllen ihre Versprechen gegenüber ihren Anleihegläubigern.“ Decock ist sich deshalb sicher: „Die ­Risiken von Staatsanleihen können dank unseres Nachhaltigkeits-Screenings besser abgefedert werden.“

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