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Emma liest ihrer Frühförderin aus einem Bilderbuch vor. Diese Sonderausgabe verwendet Braille-Schrift, die Bilder bieten haptische Anreize für blinde Kinder.
Der „Dunkelraum“ ist wie eine Art KinderDisco ausgestattet. Alles leuchtet und macht Geräusche. So wird die Restsehkraft von Kindern mit Sehbehinderung stimuliert.
Johanna spielt ein Steckspiel auf einem Leuchtkoffer. Das Licht bringt die bunten Plexiglas-Steine von unten zum Leuchten, so dass Johanna sie gut sehen kann.
machen. „Wir beziehen sehende Ge-
sofort: „Das ist ein Gänseblümchen.
Wir probieren vorher mit den Kin-
schwister und andere Bezugsperso-
Und das ein Löwenzahn!“ Sie ist
dern aus, was sie können, welches
nen natürlich in unsere Arbeit ein“,
wissbegierig und lernt sogar schon
Material sie dafür benötigen. Das
sagt die Frühförderin. „Zunehmend
die Buchstaben, sowohl in Brail-
können zum Beispiel Hefte mit ei-
bieten wir auch Unterstützung für
le- als auch in „Schwarzschrift“. So
ner speziellen Linierung sein. Wir
die Eltern an, auch für psychologi-
werden die Buchstaben genannt, die
prüfen, ob die Tafel und andere Un-
sche Beratung gibt es Fachpersonal.
Sehende verwenden.
terrichtsmaterialien geeignet sind,
Wir merken, wie wichtig wir als An-
oder besorgen die benötigten Schul-
sprechpartner auch für die Eltern
Wenn Emma nächstes Jahr in die
bücher in Großdruck oder Braille-
sind.“ Bei ihren Besuchen bringt
Schule kommt, wird Eveline Feder-
schrift.“ Bei Emma jedenfalls ist sie
Frau Federspiel Emma immer et-
spiel sie auch bei diesem Schritt
sich sicher: „So aufgeweckt wie sie
was Interessantes mit – heute sind
unterstützen. „Wir sprechen im Vor-
ist, wird sie sicher keine Schwierig-
es Blumen aus dem Garten. Durch
feld mit dem Lehrpersonal, berei-
keiten in der Schule haben!“
Riechen und Tasten erkennt Emma
ten sie auf das jeweilige Kind vor.
Kinder mit Sehbehinderung müssen früh in ihrer Entwicklung gefördert werden, damit sie die gleichen Chancen bekommen wie sehende Kinder. Unser Ziel ist, dass sie ein ganz normales Leben führen und mit beiden Beinen fest darin stehen. Hilde Mayer, Obfrau des Vereins „Contrast“
KundInnen mit Behinderung