FAZITGESPRÄCH Rückblick und Vorschau
Montanuni-Rektor
Wilfried Eichlseder im Interview
FAZITGESPRÄCH Rückblick und Vorschau
Montanuni-Rektor
Wilfried Eichlseder im Interview
Oktober 2023
FAZITESSAY
Tamina Kutscher über die russische Medienlandschaft in Zeiten des Krieges
Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
Es schont Ressourcen und ist gut fürs Klima. Hier alle Tipps und Infos:
holding-graz.at/abfall
In der letzten Woche fand im Rahmen des »Weltalzheimertages« ein bundesweiter »Aktionstag Demenz« statt. Damit wurde aus sicher guten Gründen auf diese Krankheit aufmerksam gemacht und noch sicherer sollte vor allem wohl »was mit Bewusstsein« geschaffen werden. Vorausschicken darf ich, dass ich bei den bald den Jahreslauf überschreiten werdenden »Aktionstagen« lange jeden Überblick verloren habe. Und ich darf mitschicken, dass solche Tage intensiver Beschäftigung mit der Thematik sinnvoll sind und vor allem den Alzheimeroder eben Demenzpatienten – und auch ihren Angehörigen – sehr helfen können. In zwei, drei Sendungen auf Radio Ö1 habe ich, mit halbem Ohre mithörend, erfahren, dass an solchen Krankheiten leidende Menschen auch noch oft mit »Stigmatisierung« und »Tabuisierung« zu kämpfen hätten. Es würde sich über sie lustig gemacht und sie wären sogar oft Spott und Häme ausgesetzt. Was die Tabuisierung betrifft, bin ich mir nicht sicher, eine Welt als bessere zu erkennen, in der ich voller Inbrust jeden damit behellige, ich sei dement. Ich denke, es liegt
in der Natur von schweren Krankheiten –und in der des Menschen –, sie als intim, sie als höchstpersönlich zu verstehen. Und mit ihnen demnach diskret umzugehen. Sich also nur einem Arzt oder einer sonstigen Vertrauensperson und selbstverständlich der Familie anzuvertrauen. Bei der Stigmatisierung, naja, da helfen im Grunde nur Erziehung und Ausbildung weiter. Erziehung zum Einen dazu, vor alten Menschen Respekt zu haben, und zum Anderen dazu, selbst so stark zu werden, sich der Selbstverständlichkeit bewusst zu sein, dass eine Krankheit nie und nimmer etwas sein kann, wofür man sich »zu schämen« hätte. Das Wichtigste aber erscheint mir der Respekt vor dem Leben überhaupt, und der droht mir in unserer Gesellschaft, in der uns jeder zweite Werbefilm was von Respekt vorträllert, in der jede Sportmannschaft sich »Respekt« in großen Lettern auf die Trikots leerformelt, klamm und heimlich abhanden zu kommen. Jedenfalls, was die Ränder, was die zu allen Zeiten Schwächsten betrifft. Da raffen sich etwa zwei Bundesländer dazu auf, endlich (möchte ich meinen!) einen wenigstens kleinen (und freiwilligen!) statistischen Überblick über Abtreibungszahlen zu erfassen und die Hilfe zur Vermeidung dieser Ultima Ratio auszubauen, schon wird das jedem Pawlowschen Hund zur Ehre gereichend mit brüsken und aufgeregten Kommentaren beantwortet. »Das Recht auf Abtreibung«, dass es bei uns so übrigens gar nicht gibt, wird als gefährdet angesehen, anstatt wenigstens eine Minute darüber nachzudenken, dass jede nicht erfolgte Abtreibung ein Menschenleben rettet.
Und am anderen Lebensende hat – wieder einmal – die Europäische Union das Ihre dazu getan, den Respekt vor »den Alten« mit einer vermeintlichen Sicherheitsmaßnahme gar nicht allzu unterschwellig zu schmälern. Neue Bestimmungen sollen ab dem 60. Lebensjahr die Lenkberechtigung von Personenkraftwagen drastisch einschränken bzw. durch mit zunehmendem Alter zeitlich immer engmaschigeren ärztlichen Kontrollen der Fahrtüchtigkeit, erschwert werden. Selbstverständlich können alte Menschen fahruntüchtig werden.
In aller Regel erkennen sie das aber selbst oder werden durch ihre Familie darauf aufmerksam gemacht. Was nicht immer leicht ist, dem Vater oder der Mutter klarzumachen, dass es an der Zeit ist, mit dem Fahren aufzuhören. Geschweige denn, wenn es sich um Menschen handelt, die nicht in einer Großstadt leben.
Schaut man sich Unfallstatistiken an, so sind es Junge und Fahranfänger die die meisten Unfälle verursachen. Nach dieser Bausch- und Bogenstrategie der EU, dürfte gar niemandem mehr ein Führerschein ausgestellt werden. Die Botschaft an unsere alten Menschen, ihr seid zu alt, fördert nicht den Respekt vor den Alten, sondern tut Gegenteiliges. Hier müssen kreativere Ansätze her, die das Zeug dazu haben könnten, der ganzen Gesellschaft zu dienen. Etwa eine zweijährliche obligate – nicht verpflichtend aber mit Steuerbonus prämierte – Gesundenuntersuchung ab 25 oder 30, durch die Krankheitsprävention gefördert würde und die Fahrtüchtigkeit automatisch mitkontrolliert werden kann. So oder anders kann ein behutsamer – und respektvoller! – Umgang mit unseren Alten aussehen. Dann werden sich auch nur mehr die Witzfiguren über einen alten Menschen lustig machen. Und wen juckt sowas schon. n
Der Respekt vor dem Leben kommt in unserer Gesellschaft zu kurz
Der Wille, Leistung zu erbringen ist ein wesentlicher Treiber der gesellschaftlichen Entwicklung. Das sehen nicht alle so.
Rektor Wilfried Eichlseder hat die Montanuni zum modernen Zentrum für Forschung und Lehre geformt. Jetzt zieht er Bilanz.
Alle Jahre wieder
Journalistin Tamina Kutscher über die Medienlandschaft der Russischen Föderation in Zeiten des Krieges.
Michael Petrowitsch über die 56. Ausgabe des Steirischen Herbst und mit einem Abriss der drei Festivalwochen. Seite 80
Die hohe Kunst der Teekultur Martin Laschan betreibt ein Teegeschäft in Graz, um aus Teekulturignoranten zumindest -dilettanten zu machen.
Rubriken
Editorial 3
Politicks 12
Investor 30
Außenansicht 38
Immobilien 68
Alles Kultur 80
Schluss 82
Schule ohne Noten, Einkommen ohne Arbeit, Fußball ohne Tabellen – die Leistungsbeurteilung fällt, wie’s scheint, der Angst vor Frustration zum Opfer. Im Fazitthema beschäftigen wir uns darum mit der Leistungsgesellschaft und erklären, warum ohne Leistung kein Vorwärtskommen stattfinden kann. Schließlich lohnt sich Leistung nicht nur für die Gesellschaft, sondern befriedigt auch das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
Hochinteressant gestaltete sich das Fazitgespräch, in dem wir den scheidenden Rektor der Montanuniversität Leoben, Wilfried Eichlseder, um eine Bilanz seines Rektorates baten. Er ist davon überzeugt, dass Wasserstoff der Energieträger der Zukunft sei, hat sehr differenzierte Ansichten zum Bildungssystem und freut sich auf die Zeit, in der er bei passendem Wetter spontan in die Südsteiermark fahren kann.
Für das Fazitporträt bitten wir in dieser Ausgabe ein Unternehmen vor den Vorhang, das den »Tanzboden der Seele« verarbeitet. Lavanttaler Holzbau verwandelt Wald in Wohnraum – und das wunderschön. Apropos: In der Kultur berichten wir über den Steirischen Herbst und das Leibnitzer Jazzfestival. Gutes Lesen! -red-
IMPRESSUM
Aufs Holz kann man bauen Lavantaler Holzbau verbindet traditionelles Handwerk mit High-Tech. Und setzt dabei auf den natürlichsten Baustoff der Welt.
Herausgeber
Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl
Medieninhaber & Verleger
Klepej & Tandl OG
Chefredaktion
Christian Klepej
Mag. Johannes Tandl
Redaktion
Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina
Zimmermann, Mag. Michael Petrowitsch, Kim Vas (Satz und Produktion), Vanessa Fuchs (Organisation)
Lektorat AdLiteram
Druck
Walstead-Leykam
Vertrieb & Anzeigenleitung
Horst Futterer
Kundenberatung
DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec, Simona Kokol Redaktionsanschrift
Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz
T. 0316/671929*0. F.*33
office@wmedia.at
fazitmagazin.at
facebook.com/fazitmagazin
Fazitthema
Von Johannes Roth
Wir Menschen lieben nichts so sehr wie unsere Komfortzone.
Das gilt für uns Individuen ebenso wie für die Gesellschaft im Allgemeinen.
Kein Wunder, dass die Ausweitung eben dieser Komfortzone im Zentrum politischer Überlegungen steht. Nicht immer zu unserem Vorteil. Denn wir alle brauchen Leistung.
gesehen ist die Sache klar: P=dW/dt=W˙. Hinter dieser simplen Formel verbirgt sich nicht weniger als eines der großen Geheimnisse der Menschheit: Leistung ist Arbeit durch Zeit. Damit ist selbst für Menschen, die Mathematik lediglich auf AHS-Unterstufen-Niveau verstehen, klar: Je mehr Arbeit und je weniger Zeit, desto größer die Leistung – eine halbwegs taugliche Definition des Leistungsbegriffes. Vor nicht allzu langer Zeit stand fest: Ohne Leistung kein Fortkommen. Ein ruhender Körper bleibt in Ruhe, wenn keine äußeren Kräfte auf ihn einwirken – das ebenfalls physikalisch gemeinte Trägheitsgesetz lässt sich ohne Mühe auch auf den Menschen anwenden: Wenn sich etwas bewegen soll, bedarf es eines gewissen Anstoßes. Trägheit und Leistung – zwei Eigenschaften, die, bezogen auf den menschlichen Charakter, einander ausschließen. Prinzipien dieser Art mögen in der Physik unumstritten sein. Der modernen Soziologie freilich sind sie so fremd. Dass eine Gesellschaft sich durch Leistung weiterentwickelt – eine Tatsache, die Jahrtausende lang als unumstößlich galt –, ist für progressive Kräfte nichts, was man nicht in Frage stellen könnte. Es sei denn, es geht um die Einführung neuer Steuern: �Leistungsloses Einkommen�, das durch Erbschaft oder Vermögen erzielt wird, geht gar nicht. Außer als Grundlage für alle Arten von Neiddebatten, die wiederum ihrerseits die Basis für neue Steuereinnahmen sein sollen.
Leistungsgesellschaften sind hochentwickelt Gesellschaften, in denen Status und Einkommen durch individuelle Leistung bestimmt werden, gelten gemeinhin als hochentwickelt. Es ist das Urbild liberaler Vorstellungen: Wer sich anstrengt, wird es zu etwas bringen. Der vielzitierte �American Dream� beschreibt genau das: Vorwärtskommen durch Fleiß und Beharrlichkeit. Historisch gesehen werden die Leistungsgesellschaften den Ständegesellschaften gegenübergestellt, in denen Privilegien durch Zugehörigkeit – auch, aber nicht nur durch Geburt – zu einem gewissen Stand gewährt werden. Wer dem nichts abgewinnen kann, teilt die Welt in �Klassen� ein – also Gruppen von Menschen mit gemeinsamen, zumeist wirtschaftlichen Interessen. Die �klassenlose Gesellschaft� ist bekanntlich ein Ideal der Kommunisten bzw. Marxisten, die hinsichtlich der Definition sozialer Gruppen einen Schritt weiter gehen. Sie differenzieren zwischen �Herrschenden� und �Beherrschten�. Nicht zuletzt durch die politischen Machtverhältnisse in Graz, Salzburg und Andreas Babler als neue Speerspitze des linksextremen Flügels der Sozialdemokratie ist diese Definition (die man schon unter �historische Verirrungen� ablegen zu können geglaubt hatte) wieder in den Fokus der Wähler gerückt. Sie alle stehen dem Prinzip einer Gesellschaft, deren Mitglieder durch individuelle
Leistung dazu beitragen, dass sich diese Gesellschaft entwickelt, diametral entgegen: Kommunisten wie Sozialdemokraten postulieren, dass es prioritär nicht darum gehe, wer – ökonomisch gesehen – die größte Leistung erbringt, sondern darum, wie gerecht Güter verteilt sind. Und natürlich, wie wohl man sich dabei fühlt, wenn man schon Leistung erbringen muss.
Voraussetzung für soziale Entwicklung Dabei ist das Leistungsprinzip eine tragende Säule sozialer Weiterentwicklung. Wer Leistung erbringen oder seine Leistungsfähigkeit steigern will, der wird nicht umhinkommen, sich anzustrengen und gezielt zu trainieren. Schon der bekannte Psychologe Abraham Maslow betonte die Bedeutung von Selbstverwirklichung als grundlegendes menschliches Bedürfnis. Man sei dann am glücklichsten, wenn man sich selbst herausfordere, seine Fähigkeiten erweitere und sein Potenzial ausschöpfe. Maslow entwickelte die Bedürfnispyramide, in der er fünf Stufen
menschlicher Bedürfnisse darstellte. Selbstverwirklichung steht an ihrer Spitze und bezieht sich auf das Streben nach persönlichem Wachstum und Erfüllung. Sie ist eng mit dem Konzept der Leistung verknüpft. Das Streben nach Leistung kann also sowohl persönliche Zufriedenheit als auch soziale Weiterentwicklung fördern. Kaum vorstellbar, dass sich wesentliche und lebensnotwendige Charaktereigenschaften wie Resilienz oder Frustrationstoleranz bilden lassen, ohne im Bestreben, Leistung zu erbringen, auch das Scheitern an den eigenen und anderer Ansprüche zu lernen.
Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir Das Bestreben, Leistung objektivierbar zu machen, beginnt beim Beurteilungssystem in der Schule. Noten waren dort bisher elementar, um schulische Leistung darzustellen. Das hat eine lange Tradition: Die Jesuiten führten zunächst das sechsstufige
Notensystem ein: �beste, gute, mittelmäßige, zweifelhafte, sitzenbleibende, ganz zu entfernende� Schüler waren Ende des 16. Jahrhunderts in den Klassen zu finden. Wer in eine �höhere Klasse aufsteigen� wollte – die Analogien zur Gesellschaft drängen sich hier auf –, der musste eine Prüfung ablegen, die eben nach den vorgenannten Kriterien beurteilt wurde. Leistung entschied also darüber, ob �Aufstieg� möglich war.
Genügten zur Zeit Maria Theresias drei Klassifizierungen (�Sehr gut, mittelmäßig, schlecht�), ist das fünfstufige Notensystem unserer Tage in die Kritik geraten. Noten im Allgemeinen würden den Druck auf die Schüler so erhöhen und sie so traumatisieren, dass der Spaß am Lernen dadurch völlig verloren ginge, wird behauptet. SPÖChef Andreas Babler etwa, der nach übereinstimmenden Medienberichten weder das Gymnasium noch die HTL mit Matura abgeschlossen haben soll, wärmte jüngst eine alte linke Forderung wieder auf: Er könne sich �eine Schule ohne Noten�
durchaus vorstellen, und zwar bis zum 15. Lebensjahr, ließ er verlauten, seine Bildungssprecherin Petra Tanzer bekräftigte den Ansatz. Immerhin verzichte man ja auch in Finnland und Schweden auf Ziffernnoten zur Leistungsbeurteilung, und die seien �PISA-Vorzeigeländer�. Würde sich ein Kind mit dem anderen vergleichen müssen, so hätte dies negative Auswirkungen auf den Lernerfolg. Ziffernnoten seien, so Tanzer, �extrem demotivierend� für Kinder und würden zudem nicht Erfolge, sondern Fehler messen. Sie ließ offen, wie eine gerechte, objektive und vor allem vergleichbare Beurteilung von Leistung und Lernerfolg aussehen könnte.
Noten bleiben
Das Bildungsministerium indes winkte ab: Umgehend hielt Minister Martin Polaschek fest, dass es auch weiterhin Ziffernnoten geben werde. Sie seien ein bewährtes Instrument zur Leistungsbeurteilung, mehr noch: Um Leistung gehe es ja nicht nur in der Schule, sondern auch in der Wirtschaft und auch im alltäglichen Leben. In einem Interview mit der Kronen Zeitung legte er ein klares Bekenntnis zum Leistungsgedanken in der Schuler ab: �Wir müssen schon auch hervorheben, dass es wichtig ist, Leistung zu bringen. Wir haben leider Kinder, die ohne Grundkompetenzen die Schule verlassen. Immer mehr Betriebe klagen darüber, dass die Schulabsolventen nicht schreiben, lesen und rechnen können. Ich bin sehr dafür, diese Grundkenntnisse wieder einzufordern im Sinne der Gesellschaft und im Sinne dieser jungen Menschen selbst. Damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.� Ohnehin besteht eine Verpflichtung zur Beurteilung mit Ziffernnoten erst ab dem zweiten Semester der zweiten Schulstufe. Bis dahin entscheiden die Schulstandorte autonom darüber, welches Beurteilungssystem angewandt wird.
Die Diskussion darüber ist übrigens kein rein österreichisches Phänomen. Auch in Deutschland werden immer wieder
Stimmen laut, die die Leistungsbeurteilung via Noten ganz abschaffen wollen. Das Schulsystem dort steckt laut �Der Spiegel� in einer �Misere�. Die Linke nimmt das zum Anlass, umfangreiche Forderungen zu stellen: Neben einem 100-Milliarden-Euro -�Sondervermögen� sollen, geht es nach der Linkspartei-Parteivorsitzenden Janine Wissler, auch die Noten abgeschafft werden. �Lernen ohne Druck und Angst� soll möglich werden, in dem man Hausaufgaben, Sitzenbleiben und Schulnoten abschafft. Tatsächlich fordert man, verglichen mit manchen asiatischen Kulturen, hierzulande selbst mit Notengebung schulische Leistung eher lasch ein. In Ländern wir Singapur, Japan, China oder Korea gelten völlig andere Standards. Schüler stehen dort unter einem enormen Leistungsdruck, was sich in deutlich ausgeprägteren Fähigkeiten etwa in Mathematik ausdrückt. Der Leistungsdruck, der in den Klassenzimmern herrscht, ist eine Vorbereitung auf eine Arbeitsethik und Leistungsmentalität, die sich von unserer �Work-Life-Balance-Mentalität� fundamental unterscheidet. Das hat jedoch seinen Preis: Hohe Suizidraten und mentale Störungen stellen ein echtes Problem dar.
Fußball ohne Tabelle
Diese Sorgen haben wir nicht. Ganz im Gegenteil: Situationen, in denen Kinder irgendeiner Form von Leistungsdruck oder Konkurrenz ausgesetzt sind, gelten zunehmend als politisch inkorrekt.
Die Idee, dass Leistung wertvoller sei, wenn sie nicht durch Beurteilung, Messung oder Ähnliches vergleichbar werde, macht auch vor dem Sport nicht halt. So hatte sich der ÖFB jüngst dazu entschlossen, im Zuge mehrerer Maßnahmen im Kinderfußball die Tabellen bis inklusive U12 abzuschaffen – ein Vorstoß, der nicht überall auf ungeteilte Gegenliebe stieß. Während ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel die Maßnahme damit verteidigte, dass �die Kinder mehr Spaß am Fußball� hätten und mehr Tore und Ballkontakte hätten, wenn sie nicht unter Leistungsdruck stünden, brachte Teamchef Ralf Rangnick sein Unverständnis darüber mehrfach
zum Ausdruck. �Es geht darum, zu gewinnen. Das muss im Fußball immer im Vordergrund stehen�, meinte er.
Wettkampfsituation: Gefahr für Kinder
Es den Kindern so angenehm wie möglich zu machen, das ist auch in Deutschland Thema. Dort gelangte man zur Erkenntnis, dass immer dann, wenn in einem Wettbewerb jemand gewinnt, auch jemand verlieren muss – und das fand das deutsche Familienministerium nicht gut. Die Zumutung des Verlierens wurde also zur Diskussion gestellt, mit dem Ergebnis, dass die deutschen Bundesjugendspiele für Grundschüler nun keinen Wettkampfcharakter mehr haben. Tabellen und Punkte gibt es nicht mehr, nicht mehr das Gewinnen steht im Vordergrund, sondern, richtig, �Spaß� und die �Freude an der Bewegung�. Der Druck vergälle den meisten Schülern den Sport, lautete die Annahme. Die Sichtbarkeit der Limitierung des einen durch allzu großen Ehrgeiz des anderen stünde dem Kindeswohl entgegen. Woraufhin die �Zeit� konstatierte, Deutschland würde unter einer �Leistungsallergie� leiden: Wer Eliten und Exzellenz das Wort redet, mache sich verdächtig.
Gen-Z-Arbeitsethos
als große Unbekannte
Das gilt natürlich nicht nur für Deutschland und natürlich nicht nur im Sport. In Österreich beherrscht die Diskussion um das Erbringen von �Leistung� in und für die Gesellschaft auf mehreren Ebenen den politischen Diskurs. Das beginnt beim Arbeitsethos. Im Fokus der Kritik steht hier die Gen Z, der man nachsagt, sich vom Leistungsgedanken nahezu vollständig verabschiedet zu haben. Was zum Problem werden könnte, denn die Gen Z wird in den nächsten Jahren die zahlenmäßig größte Generation auf der Welt, die Millennials, vollständig verdrängen. Individuelle Bedürfnisse und Selbstentfaltung werden von dieser Generation deutlich höher gewichtet als Ehrgeiz, Arbeitswillen, kurz �Leistung�. Die aktuelle Diskussion um die 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich – ein Lockmittel der Sozialdemokratie
Babler´scher Prägung – mag dem Arbeitsethos der Gen Z entgegenkommen. Die Wirtschaft kann dieser Idee begreiflicherweise nichts abgewinnen.
32-Stunden-Woche:
Weniger zum Umverteilen Während Andreas Babler und Konsorten dem gemeinen Arbeiter und Angestellten pro Woche acht Stunden weniger Leistung zumuten wollen, verdichtet sich Unternehmertum zum nackten Kampf ums Überleben. Die einen rechtfertigen also ihren geplanten Leistungsverzicht etwas vage mit �gestiegener Produktivität�, die anderen sind damit beschäftigt, das System trotz Inflation, Energiekosten, gewaltigen KV-Abschlüssen etc. am Leben zu erhalten. Die 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sei schlicht nicht finanzierbar, wie �Agenda Austria�-Ökonom Dénes Kucsera darlegt: �Freizeit ist wie Geld Teil unseres Wohlstands. Es ist
legitim, mehr Freizeit zu wollen, das geht dauerhaft aber nur durch den Verzicht auf Geld. Das wiederum hat Konsequenzen für unser Sozialsystem. Arbeiten Leistungsstärkere weniger, bleibt auch weniger für die Leistungsschwächeren�. Eine 32-Stunden-Woche würde im derzeitigen Inflationsumfeld die Arbeitskosten der Unternehmen binnen drei Jahren um die Hälfte steigen lassen. Um das abzufedern, müsste die Produktivität auf einen Schlag so stark steigen wie in den letzten 20 Jahren zusammengenommen.
Einkommen gewöhnt
In einem Land wie Österreich, in dem die Kapitaldecke der Unternehmer ohnehin unterdurchschnittlich ist, ist Leistungswille ein essenzieller Bestandteil der Wirtschaft. Das zeigt sich sehr deutlich, wenn man die Folgen der Pandemie betrachtet: Unternehmer, die sich in den Jahren der Pandemie an leistungsloses Einkommen
durch die zahlreichen, überdimensionierten Coronahilfen gewöhnt hatten, wurden ziemlich harsch in die Wirklichkeit zurückgestoßen. Die Insolvenzstatistiken sprechen Bände: Während der Pandemie wiesen sie einen Rückgang der Pleiten um bis zu 60 Prozent aus. Im Jahr 2022 stiegen sie rasant an: 4.775 Unternehmen (+ 57,4 % gegenüber 2021) waren von einer Insolvenz betroffen, womit das Niveau von 2019 fast erreicht war. Abseits der Insolvenzen gab es 50.000 Geschäftsschließungen, ein großer Teil davon ist ebenfalls auf die Pandemie zurückzuführen. �Häufig lief das Geschäft schon vor der Corona-Krise wenig erfolgreich. Während der Pandemie wurde dann versucht, sich mit finanzieller Unterstützung über Wasser zu halten. Und jetzt, wo die staatlichen Hilfsgelder ausbleiben, geht es sich für viele Betriebe einfach nicht mehr aus�, erklärt Mag. Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG. Unbestritten hat die Pandemie einen guten Teil der Österreicher in ihrer Voll-
ÜBER STOCK UND STEIN
MIT DEM FREIZEIT-TICKET STEIERMARK.
kasko-Mentalität bestärkt: Bereits 2021 monierte �Agenda Austria�-Chef Franz Schellhorn in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung, dass man zu großzügig mit den Hilfsgeldern gewesen sei: �Wir geben der Bevölkerung das Gefühl, dass es ohne beziehungsweise mit viel weniger Arbeit auch geht. Das ist eine Illusion und wird nicht funktionieren.� Tatsächlich scheint die Haltung, der Staat solle jedes Risiko abdecken, während sich die eigene Leistung dafür in engen Grenzen halten dürfe, immer stärker zutage zu treten.
Sozialstaat setzt
Leistungsträger voraus
221,7 Mrd. Euro nahm der Staat allein im vergangenen Jahr ein, 236,0 Mrd. Euro gab er aus, für 2023 werden noch höhere Einnahmen prognostiziert. Über 60 Milliarden Euro lukrierte der Staat alleine aus Einkommensteuern. Das Geld der Leistungsbereiten braucht der Sozialstaat Österreich dringend, denn im Umverteilen
ist er Weltmeister. Die Abgabenquote (Steuern und Sozialbeiträge der Bevölkerung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) betrug 43,5 Prozent, die Sozialquote (Anteil der Ausgaben für Soziales am Bruttoinlandsprodukt) 30,5 Prozent. In absoluten Zahlen: 136,1 Milliarden Euro wurden umverteilt. Ein großer Teil ging an jene, die dafür keine direkte Leistung (mehr) erbringen müssen: Arbeitslose etwa, Pensionisten, Mindestsicherungsempfänger und andere Personengruppen. Sie haben sich dieses leistungslose Einkommen entweder verdient oder brauchen es dringend, weil ihre grundsätzliche Leistungsbereitschaft aus verschiedenen Gründen am Arbeitsmarkt nicht abgerufen wird. Derweil träumen immer mehr Menschen von einem Erwerbsleben völlig ohne Leistung: Eine vielbesprochene Utopie ist das bedingungslose Grundeinkommen. Tatsächlich wurde ein Konzept zur leistungslosen Absicherung vergangenes Jahr ernsthaft diskutiert. 168.981 Personen
unterschrieben ein entsprechendes Volksbegehren, das 1.200 Euro Grundsicherung für jeden Österreicher als Verfassungsgesetz wollte. Da mehr als 100.000 Unterschriften zusammengekommen waren, musste das Volksbegehren zumindest im Parlament besprochen werden. �In einer Zeit, in der erwerbbringende Arbeit nicht mehr staatlich zu gewährleisten ist und immer mehr Menschen, statt aus Lohnabhängigkeit befreit, in unwürdige soziale und wirtschaftliche Abhängigkeiten getrieben werden (Mindestsicherung), hätte so jeder Mensch ein Einkommen, auch wenn er durch die Automatisierung und Rationalisierung in Produktion und Verwaltung aus der Arbeit entlassen wird�, heißt es in der Begründung zum Volksbegehren. Und wenngleich auch keine der Parlamentsparteien sich dazu durchringen konnte, den Antrag zu unterstützen – die WKO errechnete Kosten in Höhe von 108 Milliarden Euro –, ist es noch lange nicht vom Tisch.
14.10.2023 10–17 Uhr AK-Bildungszentrum
Köflacher Gasse 7, Graz
Damit Sie gut durch den Sommer kommen, haben wir sechs coole Sonnenbrillen für Sie vorbereitet.
Auf unserer Webseite können Sie die gewinnen. Also, es wird heiß
Bei der ersten gemeinsamen Landesregierungskonferenz der Bundesländer Steiermark und Kärnten in Wolfsberg wurde ein umfassender Maßnahmenkatalog verabschiedet, mit dem die Vorteile, die sich aus der Koralmbahn ergeben, optimal genutzt werden sollen; v.l. LHStv. Martin Gruber, LH Hans-Peter Kaiser, LH Christopher Drexler und LH-Stv. Anton Lang.
Von der Gesundheitsfront
Diese Ausgabe der Fazit-Politicks entsteht ausnahmsweise nicht in der Redaktion in der Grazer Schmiedgasse, sondern direkt an der Front der Gesundheitskrise, in einem Krankenzimmer des LKH Weiz. Das LKH Weiz stand wochenlang im medialen Fokus, weil es eine Reihe von Reformschritten über sich ergehen lassen musste. Letzte Höhepunkte waren die Umstellung der Chirurgie zu einer Wochenklinik –sprich Ambulanz und Notfallaufnahme sind an Wochenenden geschlossen – und die Vertiefung der Integration der internen Abteilung in einen Verbund mit den benachbarten oststeirischen und Grazer KAGes-Häusern.
Was meinen Gesundheitszustand betrifft, sollten Sie wissen, dass es eine Reihe von Erkrankungen gibt, die eine intravenöse Antibiose erfordern. Als Patient ist man daher zu einem Spitalsaufenthalt verdonnert, weil drei bis vier Infusionen im mehrstündigen Abstand eben nicht ambulant verabreicht werden können. Also keine Sorge um mich persönlich! »Wir schaffen das!�
Meine Neugierde war also groß, als ich vom Hausarzt zu einem »Ground Zero�der Spitalskrise überwiesen wurde. Was von der ersten Minute überzeugte: Die überwältigende Freundlichkeit und erwärmende
Herzlichkeit des Pflegepersonals. Dieser Eindruck hat sich auch nach einigen Tagen des Aufenthalts nicht abgeschwächt, sondern kontinuierlich verstärkt. Diese Leute mögen ihre Patienten und – was für ihre Motivation mindestens ebenso so wichtig ist – sie mögen sich selbst und gegenseitig und sie haben kein Problem damit, an ihre Leistungsgrenzen zu gehen. Dass auch die medizinische Versorgung stimmt, zeigt folgendes Beispiel eines Zimmernachbarn: Er wurde zur Abklärung massiver Rückenschmerzen eingeliefert und sollte eigentlich nach einer Schmerztherapie wieder nach Hause. Bis der Befund seines Wirbelsäulen-CTs – er sitzt übrigens in einem völlig anderen KAGes-Haus – Alarm schlug, weil er einen Aortenriss diagnostizierte. Inzwischen hat der Herr Nachbar einen Aorten-Stent erhalten. Irgendwie gewinnt man als Direktbetroffener den Eindruck, dass die sogenannte Spitalskrise eher ein Streitthema der Regionalpolitik ist, dass das System zwar an seine Grenzen gerät, es aus Patientensicht aber immer noch hervorragend funktioniert.
Was sollen die Klimastreiks?
Die �Fridays for Future�-Kinder sind wieder da. Mit Schulbeginn gab es wieder eine massive Kundgebungswelle der Jugendlichen. Dass bei den Kids immer auch eine antikapitalistische Agenda mitschwingt,
ist zwar bedenklich, trotzdem stellt sich die Frage, ob dem Klimaproblem womöglich nicht tatsächlich jene überragende Nummer-1-Position zukommen sollte, die von Fridays for Future eingefordert wird. Angesichts der Gefahren für den heimischen Industriestandort wegen der in Gang gesetzten Lohn-Preis-spirale und den viel zu hohen Energiekosten, den inflationsbedingt überbordenden Lebenskosten, die immer mehr Haushalte in ihrer Existenz gefährden, mag man verleitet sein, dem Klimaproblem tatsächlich nur den Stellenwert eines von vielen Problemen zuzubilligen. Denn natürlich ist das Klimaproblem rational betrachtet jenes, das erst zum Schluss angegangen werden sollte, weil der österreichische Beitrag an den globalen Emissionen mit 0,02 Prozent schließlich unter der statistischen Wahrnehmungsgrenze liegt und zum anderen bei uns die Emissionen ohnehin sinken, während sie weltweit deutlich steigen. Doch so einfach ist das Problem nun einmal nicht: Der Emissionshandel vernachlässigt nach wie vor Importe aus Drittländern und damit sämtliche Vorprodukte, die etwa in China hergestellt werden. Obwohl wir seit einem halben Jahrhundert wissen, was auf uns zukommt, wenn wir uns nicht vom Erdöl verabschieden, haben OPEC und Saudi-Arabien unmissverständlich klargemacht, dass sie selbst die letzten Ölreserven auf dem Planeten plündern
„Wofür stehen die Grünen wirklich? Für Bevormundung, für Fahrverbote, für unbegrenzte Zuwanderung, für höhere Steuern und sie sind auch gegen den Freihandel.“
werden, um im Geschäft zu bleiben. Damit liegt eines auf der Hand: Klimafreundliche Technologien werden sich weltweit nicht schon durchsetzen, wenn sie zur Verfügung stehen, sondern erst wenn sie absolut (also auch ohne CO2-Bepreisung) günstiger sind als die fossilen Technologien. Wenn unsere Kinder daran mitwirken, dass der Westen es schafft, eine globale CO2-Bepreisung zu erwirken, die tatsächlich auch die Schwellenländer und die arabische Welt erfasst, wäre das wichtigste Ziel im Kampf um das Klima erreicht.
Die Bundesregierung ist, so zumindest das beinahe tägliche Mantra von Finanzminister Magnus Brunner und Bundeskanzler Karl Nehammer, immer noch sehr stolz darauf, dass die Kaufkraft trotz massiver Inflation erhalten werden konnte. Dass ihr dabei die Inflation und damit die internationale Wettbewerbsposition unserer offenen Volkswirtschaft entglitten sind, hat die ehemalige Wirtschaftspartei ÖVP jedoch übersehen. Und so leidet der Wirtschaftsstandort unter jedem Prozentpunkt, um den die heimische Inflation höher ist als jene der Eurozone oder der internationalen Zielmärkte.
Tatsächlich war die Regierung in ihrer Inflationsbekämpfung alles andere als untätig. Zu nennen sind die Valorisierung der Sozialleistungen, die Abschaffung der Kalten Progression, aber auch die diversen Einmalzahlungen, der Energiepreisdeckel und die 10-prozentige Pensionserhöhung. Im letzten Herbst stimmte das konjunkturelle Umfeld noch. Daher sahen sich die Arbeitgeber außerstande, den massiven Lohnforderungen der Gewerkschaften, die damals zusätzlich von der Regierung unterstützt wurden, zu trotzen. Doch nun steht abermals eine von hoher Inflation überschattete Herbstlohnrunde ins Haus. Und seit dem Vorjahr haben sich die ökonomischen Vorzeichen deutlich geändert. ÖGB-Chef Wolfgang Katzian stellte bereits vor Verhandlungsbeginn klar, dass der ÖGB nicht wegen der falschen Regierungspolitik auf notwendige Lohn-
erhöhungen verzichten werde. Die gewohnten Rituale bei Lohnverhandlungen werden daher heuer erstmals seit langem nicht zu einer Einigung beitragen. Die Betriebe können sich die nochmalige Inflationsabgeltung im hohen einstelligen Prozentbereich schlicht nicht leisten. Ein Ökonom von Agenda Austria fordert daher abgabenfreie Einmalzahlungen, die Neos fordern eine massive Senkung der Lohnnebenkosten zugunsten der Verhandlungsergebnisse. Die Gewerkschaft kann beiden Ideen nicht viel abgewinnen. Daher wird ein Showdown die Folge sein; mit einem Abschluss, der die Inflation jedenfalls weiter befeuert.
Gemeinsame Regierungssitzung
Am 20. September fand in Wolfsberg die erste gemeinsame Regierungskonferenz Kärntens und der Steiermark statt. Die Landeshauptmänner Christopher Drexler und Hans-Peter Kaiser präsentierten mit ihren Stellvertretern Anton Lang und Martin Gruber zahlreiche gemeinsame Vorhaben, die in Angriff genommen werden sollen, um die Vorteile der Koralmbahn zu nutzen.
Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen den beiden Ländern untermauerten die Regierungsmitglieder die künftig noch engere Zusammenarbeit. Mit ihr sollen jene Chancen noch besser genutzt werden, die sich durch die Inbetriebnahme der Koralmbahn ergeben. »Der neue Zentralraum, der hier entstehen wird, bringt für beide Länder unschätzbare Vorteile�, betonten Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler sowie die beiden stellvertretenden Landeshauptmänner Martin Gruber und Anton Lang in der anschließenden Pressekonferenz.
500.000 Arbeitskräften und einer demografischen Wachstumsrate von 2,5 Prozent wird der neu entstehende Zentralraum zu einem der dynamischsten Mitteleuropas�, ist sich Kaiser sicher. Entstehen soll eine »ganz neue Form der Interregionalität auf allen Ebenen�.
Die Regierungen in Kärnten und in der Steiermark hätten bereits bewiesen, dass sie nicht nur gut arbeiten, sondern vor allem gut zusammenarbeiten, so Drexler. »Diese Qualität der Zusammenarbeit wollen wir nun über die Landesgrenzen hinaus etablieren, denn es ist eine Zusammenarbeit im Interesse der Menschen in unseren Ländern.� In einer Zeit mit vielen Herausforderungen schaffe die neue Infrastruktur positive Rahmenbedingungen, welche die Perspektiven für beide Länder grundlegend verändern. »Es wird sich ein neues Band von Wohlstand und Arbeit entwickeln, das die beiden Länder miteinander verbindet.� n
»Mit 1,1 Millionen Einwohnern, über Bundesminister Magnus Brunner betont, dass er der Regierung bei der Inflationsbekämpfung vor allem um den Kaufkrafterhalt gegangen sei. Damit wurde jedoch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft gefährdet und die Herbstlohnrunde steht erst noch bevor.
Der Begriff »Nachhaltigkeit« ist mittlerweile Teil unseres täglichen Sprachgebrauchs. Erstmals formulierte das Prinzip der Nachhaltigkeit Carl von Carlowitz vor über 300 Jahren (1713) als Antithese zum Raubbau der Wälder. Er forderte damals eine »nachhaltende Nutzung«. Es sollten nur so viele Bäume gefällt werden dürfen, wie in absehbarer Zeit auf natürliche Weise wieder nachwachsen können.
Das Verständnis von Nachhaltigkeit ist heute wesentlich weiter und umfasst in seiner internationalen Dimension die komplexen Zusammenhänge zwischen Umweltschutz und der globalen wirtschaftlichen Entwicklung in der Balance des Drei-Säulen-Modells von Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Mit dem »Pariser Klimaübereinkommen 2015« wurde die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) angenommen.
Nachhaltigkeitsrecht ist mehr als nur ein neuer Rechtszweig. Es ist ein Paradigmenwechsel. Die EU gibt im Rahmen ihrer jüngsten Rechtssetzung strenge Zielsetzungen vor, etwa im Bereich der nachhaltigen Vergabe. Die Union setzt mit dem »Green Deal« ein Bekenntnis zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel eines klimaneutralen Europas bis 2050. Dem entsprechend gilt nun etwa in öffentlichen Vergabeverfahren neben den allgemein geltenden Grundsätzen (wie Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung) speziell auch der Grundsatz der Umweltgerechtheit. Dieser in § 20 Abs. 5 BVergG 2018 normierte Grundsatz führt zu einer verpflichtenden Bedachtnahme auf die »Umweltgerechtheit der Leistung«.
Umwelt-, Energie- und Vergaberecht werden zentrale Rechtsgebiete bleiben, eine Beschränkung darauf wäre aber zu kurz gegriffen. Das wachsende Phänomen der Klimaklagen demonstriert, wie das allgemeine Zivilrecht bei der Beurteilung über Fragen mit Nachhaltigkeitsbezug an Bedeutung gewinnt. Das (europäische) Bank- und Finanzmarktrecht befasst sich mit dem steigenden Bedürfnis nach nachhaltigen Finanzprodukten (»Sustainable Finance«) wie »Green Bonds«. Während das Steuerrecht als Lenkungsinstrument dient, steckt das Strafrecht – als ultimativer Ausdruck gesellschaftlicher Sanktionierung – den äußeren Rahmen für die Nachhaltigkeitsziele ab.
Die normative Umsetzung der Ziele zur Nachhaltigkeit erfolgt bereits heute im rechtlichen Querschnitt zwischen Völker-, Europa- und innerstaatlichem Recht. Dazu sind die Rechtswissenschaften und die rechtliche Praxis aufgerufen, ihre Ansätze neu zu denken: als Nachhaltigkeitsrecht. n
Täglich hören wir es in den Verkehrsmeldungen oder erleben es selbst: Die A9 im Grazer Süden ist massiv überlastet. Das strapaziert nicht nur jene Steirerinnen und Steirer, die jeden Tag zur Arbeit pendeln, sondern belastet auch die Anrainerinnen und Anrainer der Umlandgemeinden. Diese leiden massiv unter dem Verkehr, der gezwungenermaßen auf Landes- und Bundesstraßen ausweichen muss. Zudem gerät durch die ständig verstopfte Autobahn der Lastenverkehr in Verzug. Dadurch verliert der Wirtschaftsstandort Steiermark deutlich an Attraktivität und es entstehen Schäden in Millionenhöhe. Ein bitterer Schlag für die erfolgreiche steirische Wirtschaft! Dies bestätigt nun auch eine vom Land Steiermark beauftragte Verkehrsuntersuchung der TU Graz und der Trafility GmbH. „Das, was wir jeden Tag in der Früh in den Verkehrsnachrichten hören, ist nun wissenschaftlich belegt. Wir brauchen Verkehrslösungen, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden und den Standort Steiermark stärken. Deswegen steht es außer Frage, dass der Ausbau der dreispurigen A9 alternativlos und notwendig ist“, so Landtagsabgeordneter Gerald Holler.
„Wenn wir über einen solch pulsierenden und dynamischen Wirtschaftsraum wie das südliche Grazer Becken sprechen, braucht es neben dem öffentlichen Verkehr auch weitere funktionierende Hauptadern, um die Lebensqualität der Steirerinnen und Steirer nicht nur zu verbessern, sondern auch für die Zukunft sicherzustellen", so Klubobfrau Barbara Riener.
„Es steht außer Frage, dass der Ausbau der dreispurigen A9 alternativlos und notwendig ist“, meinen Landtagsabgeordneter Gerald Holler und Klubobfrau Barbara Riener.
NUR „LIVE“ IST „LIFE“ GUT – UND DESHALB WERDEN BEI VIELEN KOMMENDEN KONZERTEN
UND VERANSTALTUNGEN IN DEN LOCATIONS
DER MCG IN GRAZ WIEDER EMOTIONEN GEWECKT UND TOLLE LIVE-MOMENTE ERLEBT.
BEREIT FÜR PURES GÄNSEHAUT-FEELING?
Ab 24. September hebt Swiss ab Graz auch am Sonntag nach Zürich ab. Neben den zusätzlichen Flügen nach München ist das in diesem Monat die zweite Aufstockung einer Linienverbindung. Zürich ist neben Amsterdam, Frankfurt, München und Wien einer der fünf großen Umsteigeflughäfen, der direkt ab Graz erreichbar ist. „Die zusätzliche Frequenz nach Zürich stellt eine wichtige Aufwertung des Flugplans dar. Für unsere Fluggäste bedeutet jeder weitere Linienflug zu einem großen Umsteigeflughafen ein Mehr an Flexibilität, da die Anzahl der Umsteigemöglichkeiten wächst“, informiert Wolfgang Grimus, GF des Flughafen Graz. „Das führt zu besseren Umsteigezeiten, höherer Angebotsqualität und schließlich zu kürzeren Reisezeiten.“
Bereits zum vierten Mal konnten heuer Volksschüler bei der Tierschutzkonferenz am 21. Juni in Graz ihre Wünsche und Forderungen öffentlich kundtun. Politiker sowie Experten aus dem Bereich Tierschutz standen für die Fragen Rede und Antwort. Der Initiator, Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang, unterstützt die Kinder-Tierschutzkonferenz seit Jahren und zieht eine Erfolgsbilanz: „In der Steiermark ist es uns wichtig, dass bereits unsere Kinder ihre Meinung öffentlich kundtun können. Die Kinder-Tierschutzkonferenz gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Stimme für das Tierwohl in unserer Heimat zu erheben. Es freut mich jedes Mal wieder aufs Neue, mit welcher Begeisterung sich die Kinder dem Thema Tierschutz widmen.“
Carolin Callies und Alexander Micheuz sind die Sieger des Hans Roth Literaturpreises „rotahorn“ 2023. Sie überzeugten die Fachjury, bestehend aus den steirischen Autoren Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Bernd Melichar, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky, von ihrem literarischen Können. Mit dem „rotahorn“ bereichert seit 2011 ein Literaturpreis, initiiert von Saubermacher-Gründer Hans Roth, die österreichische Kulturlandschaft. Die Gewinner Carolin Callies und Alexander Micheuz wurden aus einer hochklassigen Shortlist talentierter Lyrikund Prosa-Autoren ermittelt, die ein Naheverhältnis zu den „manuskripten“ pflegen.
Am 11. September protestierten zahlreiche Unternehmen wegen der geschäftsschädigenden Zustände und großer Umsatzeinbußen durch die Großbaustelle in der Grazer Innenstadt. Den Unmut bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS): Demnach zieht jedes vierte Innenstadt-Unternehmen eine Absiedelung in Erwägung. Doch damit nicht genug: Kürzlich trugen nun auch städtische Unternehmerinnen ihre Kritik direkt in den Sitzungssaal des Rathauses. „Die Unternehmerinnen fühlen sich nicht ernst genommen“, kritisierte WKO-Steiermark-Vizepräsidentin und Frau in der Wirtschaft-Landesvorsitzende Gabriele Lechner das Baustellenmanagement der Stadt bei einem Netzwerktreffen.
Die goldene Jahreszeit steht vor der Tür und mit ihr auch die größte Traditionsmesse der Steiermark, die alle Besucher und Besucherinnen dazu einlädt, die Vielfalt des Herbstes zu erleben. Eine große Premiere gibt es mit Nintendo und jeder Menge sensationeller Super-Mario-Action, außerdem die Schwerpunkte Bella Italia, Freizeit-Pop-up-Stores, der Vergnügungspark oder ein erlebnisreicher StreetFood-Park – das sind nur einige der tollen Highlights der Grazer Herbstmesse 2023 von 28. September bis 2. Oktober. Mit über 400 Ausstellerinnen und Ausstellern aus den unterschiedlichsten Branchen ist der Publikumsliebling eine ideale Plattform, um Innovationen zu entdecken, Traditionen aufleben und die Seele baumeln zu lassen.
Kurz im Gespräch mit
Welchen Schaden nimmt die Grazer Innenstadt-Wirtschaft durch die jahrelange Großbaustelle?
Die Unternehmer berichten, dass sie mit Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent konfrontiert sind. Für viele ist die Situation existenzbedrohend. Es ist auch ein Imageschaden für die Innenstadt entstanden, die grüne Vize-Bgm. Judith Schwentner hat nichts unternommen, um die negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Man hat den Eindruck, dass alles hinausgezögert wird, um den Menschen das Autofahren abzugewöhnen.
Wie steht es um die Umsetzung Ihres Fünf-Punkteplans zur Unterstützung der Unternehmen?
Bedauerlicherweise nicht gut. Ich habe alles versucht, um von der Linkskoalition finanzielle Mittel für ein Hilfspaket bekommen. Monatelang habe ich nicht einmal eine Antwort bekommen. Bei einem Treffen vor dem Sommer meinte Schwentner doch glatt, bei der Großbaustelle laufe eh alles prächtig. Die Wahrheit ist: Die KPÖ und die Grünen haben für in Not geratene Unternehmer nichts übrig. Während Millionen in den Sozialbereich gepumpt werden, wird das Wirtschaftsbudget gekürzt.
Warum hat man sich nicht in der Planungsphase dieser Thematik intensiver gewidmet? Die Grünen sagen immer, die Trasse sei ja noch unter Bürgermeister Nagl beschlossen worden. Ja, das stimmt. Nicht mitbeschlossen hat die VP aber, dass das alles in einem Chaos endet. Für die Abwicklung der Baustelle ist Vizebürgermeisterin Schwentner zuständig. Und ich habe von ihr mehr als ein halbes Jahr vor dem Baustart ein professionelles Baustellenmanagement eingefordert, dieses wurde aber nie umgesetzt.
Am 11. September versammelten sich die von der Großbaustelle in der Neutorgasse betroffenen Innenstadt-Unternehmer zur Demonstration. Sie fühlen sich von der Politik im Stich gelassen und fordern dringend Maßnahmen. Laut WKO-Umfrage verzeichnen Innenstadtbetriebe aufgrund der Baustelle in der Neutorgasse enorme Umsatzeinbußen, jeder vierte denkt an Standortverlegung. Rund zwei Drittel sehen die Erreichbarkeit ihres Standorts erschwert „Bis dato sind wir mit diesen Forderungen auf taube Ohren gestoßen“, erklärt Regionalstellenobmann Bernhard Bauer, der nicht einsieht, wieso den Wirtschaftstreibenden nicht mehr unter die Arme gegriffen wird. „Es geht um Existenzen vieler dieser Unternehmen und deren MitarbeiterInnen!“
Mit der Eröffnung des neuen Büros am Standort Graz wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Personalberater Kern engineering careers, lokalen Unternehmen und internationalen Fachkräften gelegt. Ziel ist es dabei, die Präsenz in der Steiermark vor Ort zu stärken und noch näher an den Kunden und Kandidaten zu sein. Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Recruiting-Lösungen und unterstützt Unternehmen dabei, hochqualifizierte Fachkräfte zu finden. Der Besuch von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und ihrer Büroleiter-Stellvertreterin Jasmin Leitner
Anfang August verdeutlicht das gemeinsame Ziel, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und den Wirtschaftsstandort Steiermark weiter zu stärken. Seitens Kern engineering careers freute sich Area Manager Tobias Glauninger über den wertvollen fachlichen Austausch.
Vom 1. bis 22. Oktober 2023 stehen die Grazer Konzertstätten, Cafés und Plätze quer durch die Stadt wieder im Zeichen unterschiedlichster Musiktraditionen dieser Welt. Musik aus Nah und Fern, Workshops und interkulturelle Diskursprogramme werden die Stadt in einen Schmelztiegel der Kulturen verwandeln. Erleben Sie großartige Konzerte, Workshops zum „Selber-Ausprobieren“ sowie Vorträge, um den Wissensdurst zu stillen. Beim Auftakt am 1. Oktober kann man im Freilichtmuseum Stübing bei einem Konzertspaziergang der Musik von vier Musikensembles lauschen – und das akustisch, ganz nach dem Jahresmotto des Freilichtmuseums „Mit ohne Strom“. 16 Spielorte und zahlreiche Programmpunkte − Informationen: www.folkart.at/programm-2023/
Am 18. September 2023 fand im Aiola im Schloss in Graz-St. Veit nach dem großen Erfolg der Veranstaltung im Vorjahr an derselben Location die 2. Gala der persönlichen Dienstleister statt. Umrahmt war der Event von herrlichem Wetter, bester Stimmung und einem wunderschönen Ambiente – was mehr konnten sich die Vertreter und Vertreterinnen der Fachgruppe der persönlichen Dienstleister als Gastgeber für ihre 2. Gala wünschen?
WKO-Fachgruppenobfrau Ingrid Karner und ihr Team hießen die rund 130 Gäste im feierlichen Rahmen im Aiola im Schloss
herzlich willkommen. Geboten wurden zum einen informative Rückblicke auf interessante Veranstaltungen, und zum anderen wurden den Gästen zahlreiche neue Projekte vor allem im Bereich der Ausund Weiterbildung bzw. Qualifizierung präsentiert. Weiters erfolgten Ehrungen für langjährige Unternehmer und Unternehmerinnen der Fachgruppe sowie die neuen Absolventen und Absolventinnen des Qualitätsmanagement-Programms „Berufliche Sorgfalt“. Für gute Unterhaltung und magische Momente sorgte der Moderator, Unterhaltungskünstler und Zauberer Martin von Barabü. n
Kurz im Gespräch mit
Welche Argumente sprechen aus Ihrer Sicht für eine Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen?
Damit der Betroffene kein Bittsteller beim Staat ist, sondern Anspruchsberechtigter gegen seinen Versicherer und zudem die volle Entschädigung bekommt, nicht nur einen Teil.
Würde diese − neben der Zielgruppe Unternehmen und gewerbliche Betriebe − auch für Privathaushalte vorgesehen sein?
Unser Modell sieht es für alle vor, also für Konsumenten und Unternehmer. Private Versicherungen stellen eine Möglichkeit zum Risikotransfer von Naturkatastrophen dar, sie können aber bislang in Österreich nur für Naturrisiken wie Sturmschäden und Hagel angeboten werden. Für andere Naturgefahren (z.B. Erdbeben, Hochwasser und Überschwemmungen, Vermurungen oder Lawinen) gibt es keine Möglichkeit der Versicherungswirtschaft, die Risiken vollständig zu tragen.
Wie könnte eine risikodifferenzierte Staffelung aussehen, da im Unterschied zu Feuer das Risiko für Naturkatastrophen regional sehr verschiedenen sein kann?
Das Erdbebenrisiko betrifft jeden und auch beim Hochwasser haben wir schon oft erlebt, dass angeblich wenig gefährdete Gebiete stark betroffen sind.
Seit 1999 war Wilfried Eichlseder an der Montan-Universität Leoben damit beschäftigt, Studienbereiche auf- und auszubauen. Nach zwölf Jahren als Rektor übergibt er nun seinem Nachfolger eine Universität, die er auf Basis ihrer traditionellen Bestimmung von Grund auf neu ausgerichtet hat.
Fazitgespräch Von Johannes Roth und Johannes Tandl mit Fotos von Marija KanizajEs ist Ende August. Die Gänge und Säle der Montanuni sind noch leer. Das Büro des Rektors ist penibel aufgeräumt. Wilfried Eichlseder tritt morgen seinen Urlaub an, danach übergibt er es offiziell seinem Nachfolger Peter Moser. Eichlseder ist entspannt, er trägt Anzug, aber ohne Krawatte – ein Novum für ihn, verrät er uns, und ungewohnt, eigentlich ganz befreiend.
Neben einem alten Gemälde und einem überdimensionierten Stich von Leoben zieren eine Reihe ausgezeichneter Fotografien aus aller Welt die Wände. Der Rektor hat sie selbst gemacht, Fotografie ist seine Leidenschaft. Unabhängig von ihrem Motiv erzählen die Bilder viel über ihren Autor: Tageszeit und Standort, Licht und Farben sind ebenso sorgfältig gewählt wie Brennweite und Belichtungsdauer.
Man spürt, Eichlseder überlässt ungern etwas dem Zufall. Die Perfektion, mit der die Bilder ausgeführt sind, ist nur zu erlangen, wenn ihr eine tiefe Begeisterung zugrunde liegt. Insofern sind die Fotos eine schöne Metapher für sein Rektorat.
Herr Professor, das Interview, das wir jetzt führen, das macht man sonst eher am Anfang eines Rektorats. Bei Ihnen steht es am Ende, es ist also eine Bilanz: Was hat sich verändert in der Zeit, in der Sie Rektor waren?
Inhaltlich war es der große Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Und zwar in Forschung und Lehre. Wir kommen aus dem Bergbau und aus der Metallurgie. Das waren zwei Fächer, 100 Jahre lang. Das hat sich dann weiterentwickelt in Richtung Werkstoffe. In den vergangenen zwölf Jahren haben wir aus der Wertschöpfungskette gesprochen einen Wertschöpfungskreislauf gemacht. Diese »Circular Economy« ist heute in aller Munde. Entlang der Stoffkette wurde auch in unserem Studienangebot der Kreislauf geschlossen – das Recycling zum Beispiel ist als eigenes Studium dazugekommen, das den Stoffkreislauf von Rohstoff, Stoff und Wertstoff ergänzt. In unserem Kreislauf sind aber auch Elemente wie Energie enthalten. Also haben wir auch ein Energietechnikstudium eingeführt. Die liegt uns ja ohnehin – traditionell von der Rohstoffseite her. Ob das jetzt Erde ist oder Kohle, wie es früher einmal war, oder, wie es jetzt ist, Wasserstoff. Ein weiteres zentrales Element ist der Transport – sei es der von Energie oder Gütern. Deswegen haben wir die Logistik unserem Studienangebot beigefügt. Auch Daten müssen transportiert werden. Darum ist ein weiteres zentrales Element die Data Science – auch im Sinne der Digitalisierung. Industrial Data Science, um genau zu sein. Also: Dieser Stoffkreislauf, der angetrieben werden muss durch Einsatz von Energie, durch Transportlogistik und durch Datentransport, der steht an unserer Universität im Zentrum.
Die ursprüngliche Bergbauhochschule hat sich also zu einer Art 360-Grad-Technischen Universität entwickelt.
Zu einer »TU für Ressourcen«, würde ich sagen. Ressourcen sind das, was uns angestammt ist, also die Rohstoffe fossiler und mineralischer Art. Natürlich auch die Ressourcen in Form von Energie. Ich habe die Forschung beschrieben, die sich aber auch in den Studien abbildet. Wir haben in den letzten zwölf Jahren einige neue Studien eingeführt. Wir haben eine Strategie entwickelt und verabschiedet, die wir »Strategie 2030 Plus« nennen. Da ist festgelegt, wohin die Reise geht. Um ein Beispiel zu nennen, der Erdölbereich. Erdöl und Erdgas wird zum Teil ergänzt, durch »Geoenergie«, also alles, was wir aus der Erdkruste herausholen. Wir sprechen auch nicht mehr nur von Erdöl, sondern wir haben mit »Natural Resources«. Das spiegelt sich natürlich auch in den Professuren wider.
Die Strategie 2030 erweitert also den Horizont der Universität. Die entwickelt sich ja seit ihrem Bestehen ständig und rasant weiter. Richtig. Und zwar in eine Richtung, die der Zeit entspricht. Was wir in der Strategie 2030 Plus ganz oben hingeschrieben haben:
Wir wollen zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Gesellschaft beitragen. Das ist zum Beispiel die Klimaproblematik, das ist die Ressourcenthematik. Die Klimaveränderungen sind ja eindeutig, wir müssen also eine Methode finden, Kohlendioxid einzusparen bzw. den Ausstoß zu reduzieren. Auf die Ressourcen, das ist uns durch den Krieg in der Ukraine ganz deutlich geworden, können wir aber nicht verzichten.
Da darf ich gleich einhaken, vor zwölf Jahren hat die Montanuni eine ökologische Frackingmethode erfunden. Ist das im ausreichenden Maß gewürdigt worden oder steht der politische Wille der Nutzung dieses Verfahrens entgegen?
In Österreich wurde die Methode politisch ausgebremst. Schade, denn in der Forschung sollten solche Themen weiterverfolgt werden. Die damalige Angst vor Schiefergasen und möglichen Folgen beim Abbau, wie Erdbeben, hielt die Politik davon ab, die Bedeutung dieses Verfahrens zu erkennen. Aber es bleibt präsent in Medien und Diskussionen, auch wenn es ruhiger geworden ist. Öl oder Gas werden wegen der Kohlendioxidemissionen konsequent zurückgedrängt. Sie sind aber trotz nach wie vor unverzichtbar.
Ist diese Emissionsangst denn nicht berechtigt?
Doch, die ist gerechtfertigt. Aber – und das wird in der Gesellschaft zu wenig wahrgenommen – wir müssen lernen, Methoden zu entwickeln, fossile Energieträger umweltgerecht anzuwenden. All die Aktivitäten, von denen man glaubt, wir können mit ihnen fossile Energieträger zurückdrängen, werden der Gesellschaft nicht helfen. Das Thema ist ja seit dem Club of Rome präsent, doch die Belastung der Umwelt wurde immer größer statt geringer. Es ist eben sehr schwer durchzusetzen, wenn man sagt, jetzt darfst du nicht mehr fliegen oder nicht mehr Auto fahren.
Was schließen Sie daraus?
Es ist, glaube ich, ein Trugschluss, wenn man meint, Verbote helfen. Wir brauchen Alternativen und dazu brauchen wir Technologie. Ich bin aber insofern zuversichtlich, als die Gesellschaft immer Lösungen gefunden hat. Aber man muss sie suchen lassen, forschen lassen. Unser Fracking etwa, das hätte man weiterentwickeln müssen, fördern müssen, um zu sehen, wie weit es umsetzbar ist, wie gut es funktioniert oder ob es überhaupt nicht funktioniert. Nun fehlen uns eben zehn Jahre – und zehn Jahre sind viel in der Welt, in der wir leben.
Schlägt sich die Bedeutung der Forschung dieser Universität in der Zuteilung der budgetären Mittel nieder? Sind Sie zufrieden?
Man wünscht sich immer mehr, klar. Aber in Summe sind wir eigentlich immer korrekt bedient worden. Nach oben sind die Grenzen offen und wenn Sie uns das Doppelte geben, dann fällt uns im-
Es ist ein Trugschluss, wenn man meint, Verbote helfen.
Wilfried Eichlseder
mer was ein. Aber es wäre nicht fair, zu sagen, wir seien schlecht bedient worden. Allerdings könnte die Teuerung zu einem Problem werden. Da ist eine Gefahr, dass man da massiv verliert, weil die Energiepreise gestiegen sind. Das kann zu einem ernsthaften Problem führen.
Inwiefern könnte das Ihre Universität treffen?
Ich kann es in Zahlen nicht ausdrücken, weil hier sehr viele Faktoren mitspielen. Da geht es zum Beispiel um die Drittmittel. Wir haben einen sehr hohen Anteil an Drittmitteln, da wird viel von der Wirtschaft finanziert. Die Frage ist, wie stark die einbrechen könnten, weil auch die Firmen sparen müssen. Es wäre schlussendlich ein Riesenproblem für unseren Wirtschaftsraum, wenn wir nicht mehr weiterforschen können. Aber das ist Kaffeesudlesen. Apropos Drittmittel: Wir konnten sie in den letzten zwölf Jahren um etwa 50 Prozent steigern. Daran sieht man schon, wie wir uns weiterentwickelt haben. Auch im Sinne von Transfer des Know-hows hinein in die Wirtschaft, die das dann schlussendlich umsetzt und zum Wohlstand beiträgt.
Drittmittellukrierung und Budgetmittelzuteilung kann auch insofern ein Thema werden, als es eine neue Technische Universität in Linz geplant ist. Inwieweit konkurrieren die Montan-Universität Leoben und diese neue, auf Digitalisierung ausgerichtete Universität?
Wie haben das Ziel, dass diese neue Universität die Bestehenden
In Ihre Rektoratsperiode fielen auch Projekte wie das »Zentrum am Berg« oder das neue Studienzentrum hier in Leoben. Ist Ihnen das immer leicht von der Hand gegangen?
Das Forschungszentrum in Eisenerz, das Zentrum am Berg, das ist wirklich etwas ganz Besonderes, ein Forschungszentrum für Tunnelbau, das ich vom Plan über den Spatenstich bis zur Eröffnung begleitet habe. Es ist einzigartig auf der Welt. Man hat dort die alten Stollen wiederbelebt und aufgedehnt, wir haben dort Eisenbahntunnel, wir haben Straßentunnel. Da fahren wir ein paar hundert Kilometer durch den Berg. Das Investment war gewaltig, zwei Ministerium haben Millionen investiert, das Land Steiermark hat mitbezahlt, wir selbst haben viel Geld hineingesteckt. Und dann haben wir ein Gebäude hier neu errichtet, das Studienzentrum, das wir vor einem Jahr eröffnet haben. Das ist Forschungsinfrastruktur für die Studierenden am neuesten Stand.
Wie haben sich die Hörerzahlen an der Montanuni in den letzten Jahren entwickelt?
Wir hatten bis 2016 einen Riesenanstieg. Dann kam ein Rückgang, der nicht unerheblich war. Erfreulicherweise hatten wir letztes Jahr eine leichte Trendumkehr, heuer ist sie noch deutlicher. Wir sind aber bei weitem nicht dort, wo wir vor sieben Jahren waren. Auch haben wir heuer weniger Ausländer. Zumindest bisher. Da wissen wir noch nicht, warum, wir hatten aber sehr viele Russen hier, das fällt natürlich aus.
ausreisen, aus Angst davor, nicht mehr zurückkehren zu können, da sie dann eingezogen würden. Die Beziehungen zu den institutionellen Einrichtungen wurden abgebrochen. Wir hatten ja eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Zentrum für Bergbau in St. Petersburg. Der Kontakt nach Russland hätte meiner Meinung nach eine Brücke nicht nur für den wissenschaftlichen Austausch nach diesem Krieg sein können. Leider wurde diese Möglichkeit konsequent beendet, wir mussten uns daran halten. Die politische Bewertung überlasse ich anderen; Fakt ist, dass wir viele wertvolle Kontakte zu russischen Wissenschaftlern verloren haben.
Wie hat sich denn die internationale Ausrichtung der Montanuminstitute in Leoben entwickelt?
Sehr positiv, das ist eindeutig. Wir haben eine internationale Universität hier, eine europäische, »Eureca-Pro« genannt. Da sind neun Universitäten aus dem EU-Raum vertreten, Griechenland, Polen, Deutschland, Rumänien, Spanien, Belgien und Österreich. Wir haben den Lead.
Das ist tatsächlich eine europäische Universität?
Es ist keine echte Universität, es ist ein Verband, der für die Studierenden funktioniert wie eine Universität. Wir haben gemeinsame Lehrveranstaltungen und die Studierenden, die wandern von einer Uni zur nächsten. Es ist eigentlich der Urgedanke der EU und
In den letzten 50 Jahren hat die Technik an Image verloren, was bedauerlich ist, denn wir benötigen sie dringend, insbesondere in Bezug auf Umweltprobleme. In den Neunzehnsechzigerjahren galt die Technik als Wegbereiter für Fortschritt. Doch in den Siebzigerjahren begannen die ersten Zweifel durch die Ölkrisen. Das Waldsterben dann in den Achtzigerjahren verstärkte diese Bedenken weiter. Dies führte zu einem schlechteren Image der Technik, obwohl wir alle stark von ihr abhängig sind. Daher wurde die Technik in Schulen vernachlässigt, und das Bildungssystem kann jetzt mit den raschen gesellschaftlichen Veränderungen nicht mithalten. Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten so schnell gewandelt, dass kein Schulsystem Schritt halten konnte.
Grundsätzlich hat man den Eindruck, dass Schüler für Bildung immer weniger zu begeistern sind. Es wird auch immer beklagt, dass früher eine Mathematikmatura aussagekräftiger war als heutzutage.
Es ist jedenfalls anders geworden. Und ja, es war früher anspruchsvoller. Es geht ja vermehrt darum, den Text bei einer Mathematikmatura erst einmal zu verstehen. Zur mathematischen Herausforderung kommt auch noch die linguistische. Wir haben sehr viele Mitbürger, die vielleicht nicht Deutsch als Muttersprache haben. Für die stelle ich mir das gar nicht so einfach vor. Mathematik hat aber mit den Formeln eine eigene Sprache. Da ist
Univ.-Prof. Dr. Wilfried Eichlseder wurde 1956 in Steyr geboren. Nach der Matura studierte er Maschinenbau an der Technischen Universität Graz. 1981 begann er seine Karriere in der Forschungsabteilung von Steyr Daimler Puch. Er blieb dem Unternehmen bis zu seiner Berufung als Professor für Allgemeinen Maschinenbau an der Montanuniversität Leoben im Jahr 1999 treu. An der Montanuni baute er zunächst den Forschungsschwerpunkt Betriebsfestigkeit und Tribologie auf. Von 2011 bis Oktober 2023 war Eichlseder Rektor der Montanuni, seit Jänner 2023 ist er Mitglied im Gründungskonvent der TU Linz. Der begeisterte Hobbyfotograf ist verheiratet und Vater einer Tochter.
Wilfried Eichlseder
Ihre Studierenden machen überwiegend in energieintensiven Industrien Karriere. Welche Rolle spielt diese Klimakrise in Lehre und Forschung? Wird das in ausreichendem Maß berücksichtigt?
Ganz massiv. Bei vielen unserer Studiengänge wie dem Energietechnikstudium setzen wir stark auf Energieeffizienz als zentralen Inhalt. Alle unsere Fachrichtungen sind gemäß der Strategie 2030 auf Klima- und Energiefragen sowie Kohlendioxidreduzierung ausgerichtet. Ein Beispiel dafür – und zwar eines, das schon sehr lange von uns betrieben wird – ist kohlendioxidfreie Erzeugung von Stahl, die Wasserstoffmetallurgie. Ein anderes sehr schönes Beispiel ist ein neuer Werkstoff, der hier entwickelt wurde: ein Turbinentreibstoff – für den hat es sogar den Honda-Preis gegeben. Oder unsere Geologen – die forschen intensiv zum Auffinden von Wasserstoffen in elementarer oder molekularer Form. Also, alle Fachbereiche bemühen sich um den Klimaschutz, alle sind aufgerufen, das in ihre Studien und Forschungsprojekte einzubauen.
Wasserstoff ist ein zentrales Element in der Forschung der Montanuniversität?
Ja. Die Methode zur Gewinnung, auf die wir uns stützen, ist die sogenannte Methanpyrolyse. Das heißt, die Erzeugung von Wasserstoff in großen Mengen aus Erdgas oder Biogas. Denn wir werden Verfahren brauchen, mit denen man sehr viel Wasserstoff herstellen kann. Ein anderes Verfahren wäre die Elektrolyse, an der arbeiten wir ein auch, aber nicht so intensiv wie zum Beispiel Graz das gerade macht. Aber die Pyrolyse – das sind wir! Es gibt nur wenige, die daran arbeiten, aber wir machen das im großen Stil.
Das heißt?
Wir haben zu diesem Thema 20 Dissertationen zur Förderung ausgeschrieben. Inzwischen arbeiten schon 100 Leute am Thema Wasserstoff. Und wir werden dazu eine eigene Versuchshalle haben. In Leoben-Leitendorf haben wir dafür ein altes Firmengelände aufgekauft, sie ist noch in Bau, aber es ist schon relativ viel da.
Ist Wasserstoff die Energieform der Zukunft?
Ja, ich glaube schon. Wasserstoff ermöglicht die Speicherung und den Transport von Energie, was beim Strom nur schwer umsetzbar ist. Batterien dienen zwar als Speicher, sind jedoch begrenzt. Der Stromtransport über große Distanzen ist äußerst ineffizient.
Norddeutschland hat enorme Offshore-Windparks und viel Strom, doch dieser wird auch in Bayern und Baden-Württemberg benötigt. Der Stromtransport dorthin gestaltet sich schwierig und zeitaufwendig, da der Bau neuer Hochspannungsleitungen Jahrzehnte dauert. Wasserstoff hingegen ist gut transportierbar. Es besteht die Möglichkeit, Strom aus PV-Anlagen in Afrika, wie der Sahara, zu erzeugen, Wasserstoff zu produzieren und zu transportieren. Bei der Pyrolyse ist auch der Kohlenstoff von Interesse, z.B. als Dünger in der Landwirtschaft oder in fester Form als Graphen, ein vielseitiges Material mit großer Oberfläche, das als Speichermedium dienen kann. Unsere Werkstoffexperten arbeiten intensiv an diesen Lösungen, die es uns ermöglichen, uns im Bereich Klima und Energie weiterzuentwickeln.
Sie sind jetzt 67 Jahre, wenn ich das sagen darf. Was gehen Sie noch an?
Die Pension.
Und da ist dann noch diese neue Universität in Linz … Da bin ich im Gründungskomitee. Abgesehen davon: Sicher, man hat Pläne, im Moment habe ich den Plan, dass ich mal schaue. Ich bin gespannt, was ich am 2. Oktober machen werde, noch bin ich ja Professor. Konkret versuche ich jetzt herauszufinden, wie es ist, wenn man weniger arbeitet. Das meine ich ernst. Ich habe in meinem Berufsleben – 43 oder 44 Jahre – nicht gesehen, wie schön die Berge sind, wenn die Sonne scheint. Darauf freue ich mich jetzt sehr, wirklich. Sicher wird sich da und dort etwas ergeben, eben wie das IDSA, das »Institute of Digital Sciences Austria«, das Sie angesprochen haben. Und da und dort bin ich noch in Gremien. Ich versuche allerdings, das zu reduzieren.
Sie versuchen also, in der Pension Freizeit zu lernen. Ich versuche, Freizeit zu lernen. Ich möchte endlich einmal, wenn das Wetter schön ist, wochentags spontan in die Südsteiermark fahren. Einfach anrufen und fragen, ob da ein Hotel frei ist. Bei mir ist ja bislang alles durchgeplant. Jetzt fahre ich zum Beispiel nach Irland und selbst da hab ich einen Plan, der hat 20 Seiten. Da ist jede Fahrt festgehalten, jedes Motiv, die Uhrzeit, wenn ich es fotografieren will. Und der Plan, wann der Mond auf- und niedergeht und die Sonne.
Herr Eichlseder, vielen Dank für das Gespräch.
Fakt ist, dass wir viele wertvolle Kontakte zu russischen Wissenschaftlern verloren haben.
Im Rahmen des Start-Up-Förderungspakets – durch das unter anderem die FlexCo das Licht der Welt erblickt hat – werden unentgeltlich gewährte Start-up-Kapitalbeteiligungen ab 1.1.2024 steuerlich besonders behandelt. Zum einen verschiebt sich die Besteuerung auf den Zeitpunkt, in dem die Anteile veräußert werden, zum anderen ist diese begünstigt. Voraussetzungen:
Die Anteilsabgabe erfolgt aus sachlichen, betriebsbezogenen Gründen.
Das Unternehmen hat im Zeitpunkt der Abgabe der Anteile im vorangegangenen Wirtschaftsjahr durchschnittlich weniger als 100 Arbeitnehmer und weniger als 40 Mio. Euro Umsatz und ist nicht konsolidierungspflichtig.
Die Gewährung der Anteile erfolgt binnen 10 Jahren nach Ablauf des Gründungsjahres. Der Arbeitnehmer ist weder unmittelbar noch mittelbar mehr als 10 % beteiligt. Zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber besteht eine Vinkulierungsvereinbarung. Eine Erklärung des Arbeitnehmers ist zum Lohnkonto zu nehmen.
Die Anteile wurden zumindest 5 Jahre gehalten und/oder das Dienstverhältnis hat zumindest 3 Jahre gedauert.
Die Einkünfte, die bei Veräußerung oder Übertragung der Anteile entstehen, unterliegen zu 75 % dem Kapitalertragssteuersatz von 27,5 % und lediglich zu 25 % der Tarifsteuer und den Lohnnebenkosten. Korrespondierende Bestimmungen im Sozialversicherungsrecht bleiben abzuwarten.
Der Anteil der Holzenergie steigt auf 41 Prozent, Heizöl und Erdgas liegen mit je 19 Prozent deutlich zurück.
Holz hat seinen Vorsprung gegenüber Heizöl und Erdgas als wichtigster Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen in Österreich weiter vergrößert, ist der neuen Erhebung der Statistik Austria zu entnehmen. Etwa 34 Prozent des Raumwärmeeinsatzes der Haushalte entfielen 2021/22 auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Zählt man die in Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken erzeugte Fernwärme dazu, erhöht sich dieser Anteil auf 41 Prozent. Dass der Einsatz von Holzbrennstoffen in Einzelfeuerungen in der Periode 2021/22 im Vergleich zu 2019/20 um fast 9 Prozent gestiegen ist, liegt am vergleichsweise kühlen Jahr 2021, aber auch daran, dass die Nachfrage nach Holzheizungen und Holzbrennstoffen 2022 im Zuge
des Ukrainekrieges enorm zugenommen hat. Im Vorjahr wurde in Österreich eine Rekordanzahl von 31.000 modernen Holzzentralheizungen abgesetzt, aufgrund der allgemeinen Teuerung sind die Verkaufszahlen heuer aber stark zurückgegangen.
„Das verlangsamt die Energiewende, obwohl wir dringend eine Beschleunigung brauchen“, erklärt dazu Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischem Biomasse-Verbandes.
„Die thermische Verwertung von Waldrestholz und Durchforstungsholz hilft unseren Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, die vom Klimawandel stark betroffenen Wälder durch Pflegeeingriffe und Waldumbau klimafit zu machen.“ Der Anteil von strombetriebenen Wärmepumpen lag im Jahr 2022 laut Umweltbundesamt übrigens bei 10 Prozent. n
Wegen der geringen Kreditnachfrage sahen sich die Banken bisher nicht dazu veranlasst, die steigenden Zinsen an die Sparer weiterzugeben. Druck aus der Politik dürfte das nun geändert haben. Der Zinseffekt ist bereits bei kurzen Bindungsfristen deutlich höher als bei täglich fälligen Guthaben.
senen gebundenen Einlagen privater Haushalte bei heimischen Banken in den vergangenen zwölf Monaten um 244 Basispunkte und lag im Juli 2023 bei 2,85 Prozent. Bei den Einlagenkonditionen zeigte sich, dass Kunden bereits bei kurzer Bindung stark von höheren Zinssätzen profitieren konnten und mit längeren Zinsbindungen nur geringfügig höhere Zinsaufschläge zu lukrieren waren. Im Juli 2023 neu veranlagte, auf 3 bis 6 Monate gebundene Haushaltseinlagen wurden mit 2,72 Prozent verzinst, eine Bindung von über 2 Jahren brachte im Vergleich mit durchschnittlich 2,96 Prozent kaum mehr. Deutlich geringer fielen hingegen die Anstiege der Zinssätze täglich fälliger Einlagen aus. So lag der entsprechende Zinssatz im Juli 2023 bei 0,69 Prozent, was einem Anstieg um 63 Basispunkte im Vorjahresvergleich entspricht.
Die Banken reagieren endlich und erhöhen die Zinsen auch auf Spareinlagen. Daraus ergibts aber auch weiterhin kein echter Inflationsschutz.
Die von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) veröffentlichten Daten der EZB-Zinssatzstatistik zeigen einen zum Teil deutlichen Zinsanstieg für Sparguthaben in Österreich. Durchschnittlich waren neu abgeschlossene gebundene Einlagen privater Haushalte im Juli 2023 mit 2,85 Prozent verzinst und lagen damit um 244 Basispunkte über dem Vorjahresniveau. Bereits eine kurze Bindungsfrist wies deutlich höhere Zinsniveaus im Vergleich zu nicht gebundenen Produkten auf. Damit wirkten sich die höheren Leit- bzw. Geldmarktzinssätze auf das Neugeschäft mit gebundenen Einlagen in vergleichbarem Ausmaß aus wie bei neu vergebenen Krediten (+283 Basispunkte). Bei täglich fälligen Einlagen (Juli 2023: 0,69 Prozent) nahmen die Zinssätze hingegen in weitaus geringerem Ausmaß zu.
Im Umfeld der EZB-Leitzinserhöhungen seit Mitte des letzten Jahres stieg die durchschnittliche Verzinsung von neu abgeschlos-
Haushalte passen ihre Anlageentscheidung an Betrachtet man die Entwicklung des Einlagenvolumens privater Haushalte, so war der Einfluss der höheren Zinssätze auf die Anlageentscheidung der Haushalte bereits deutlich erkennbar. Während sich täglich fällige Einlagen im Vergleich zum Vorjahr mit -7,0 Prozent rückläufig entwickelten, stiegen gebundene Einlagen privater Haushalte im Vorjahresvergleich um 18,6 Prozent deutlich an. Trotzdem war das Volumen von täglich fälligen Einlagen privater Haushalte am aktuellen Rand mit rund 199 Milliarden Euro noch immer mehr als doppelt so hoch wie jenes der gebundenen Einlagen (96,4 Milliarden). Auch bei Betrachtung des Neugeschäftsvolumens zeigt sich die aktuell starke Nachfrage nach gebundenen Einlagen. So wurden im Jahr 2023 bis einschließlich Juli mit insgesamt rund 27,8 Mrd EUR schon mehr als doppelt so viele Einlagen gebunden veranlagt als im gesamten Jahr 2022 (12,5 Mrd EUR).
„Durchschnittlich sind die Zinssätze für neu abgeschlossene gebundene Einlagen privater Haushalte in den letzten 12 Monaten um 2,44 Prozentpunkte gestiegen – somit in vergleichbarem Ausmaß wie die Kreditzinssätze in diesem Zeitraum mit 2,83 Prozentpunkten“, fasst Vize-Gouverneur Gottfried Haber zusammen. „Im aktuellen Finanzmarktumfeld mit wieder höheren Zinsniveaus ist es wichtig zu wissen, dass Girokonten generell keine Veranlagungsprodukte sind, sondern dem Zahlungsverkehr dienen. Und bei Spareinlagen können derzeit schon relativ kurze Bindungsfristen von 3 bis 6 Monaten deutlich bessere Zinssätze bringen als täglich fällige Spareinlagen.“
Der steirische Unternehmer Thomas Kainz ist seit vergangenem Jahr gf. Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) Steiermark und wirft einen besorgten Blick auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Österreich: Internationale und europäische Vergleiche zeigen deutlich auf, dass unser Land jährlich weiter an Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit verliert.
Er fordert angesichts der stark gestiegenen Treibstoff- und Energiepreise die Abschaffung der CO2-Steuer, welche von der Bundesregierung mit 1. Oktober 2022 eingeführt wurde, oder die MöSt im gleichen Ausmaß zu senken. Denn die daraus resultierenden Kosten belasten die Wirtschaft unverhältnismäßig stark, schwächen die Wettbewerbsfähigkeit und gefährden Arbeitsplätze, erklärt Kainz: „Die Schwarz-Grüne Regierung muss endlich positive Taten setzen, daher soll sie nicht Zufallsgewinne abschöpfen, sondern diese verhindern. Ein Aussetzen der preistreibenden Merit-Order ist oberstes Gebot und muss sofort umgesetzt werden.“
Kein starrer Fokus auf E-Mobilität
Kainz unterstützt die Forderung nach einem technologieoffenen Zugang bei der Mobilität und im Transportsektor, anstatt ausschließlich auf E-Mobilität zu setzen und Verbrenner zu verbieten. Fakt ist: Elektro-Autos sind teuer in der Anschaffung und bereiten in der Erzeugung und Entsorgung große Probleme für die Umwelt, so der FW-Obmann: „Statt den Fokus starr auf E-Mobilität zu legen, fordert die Freiheitliche Wirtschaft den Erhalt und die effiziente Weiterentwicklung von allen Antriebsarten (Elektro, Wasserstoff, Verbrenner) sowie die Einbindung von E-Fuels. Ein Verbot von Dieselmotoren lehnen wir strikt ab.“ Auch viele andere europäische Staaten lehnen aus gutem Grund ein vorzeitiges Verbot von Verbrennern ab und werden die Pläne dazu hoffentlich verhindern können.
Russland-Sanktionen schaden nur uns selbst!
In Frage zu stellen ist nach Ansicht der Freiheitlichen Wirtschaft in diesem Zusammenhang die derzeitige Sanktionspolitik angesichts
der Tatsache, dass die österreichische Wirtschaft in hohem Maße weiter auf russisches Erdgas angewiesen ist, um den aufrechten Betrieb zu gewährleisten, betont Kainz: „Österreich hat mit Russland langfristige Gaslieferverträge geschlossen, die eingehalten werden müssen, da sonst exorbitante Strafzahlungen drohen. Das kann sich unser Land nicht leisten, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir ein energieintensiver Produktionsstandort sind.“ Leider wurden unter dem Deckmantel „Klimaschutz“ im Schatten der Corona-Krise utopische Maßnahmen vorangetrieben, die unseren Wohlstand massiv gefährden. Daher muss die Politik gerade in der aktuellen Krisensituation alles tun, um unseren Standort durch eine attraktive Wirtschafts- und Energiepolitik nicht zu schwächen, sondern zu stärken.
Plastikmüll vermeiden macht Sinn
Ein besonderes Anliegen ist Kainz die Vermeidung von Plastikmüll: „Wir setzen auf Überzeugung, Aufklärung und Anreize statt Strafen und bürokratischen Aufwand. Plastikmüll ist ein Kostenfaktor und Vermeidung bzw. Reduzierung machen Sinn. Nach wie vor sind in einigen Sparten, wie z. B. der Kosmetikbranche, Produkte oft doppelt verpackt. Da besteht meiner Meinung nach ein großes Einsparungspotenzial. Was aber keinen Sinn macht, ist das von BMin Gewessler forcierte Pfand auf Plastikflaschen und Aluminiumdosen. Wir lehnen dieses aufwendige und kostenintensive Verwertungssystem ab, das nur zu einer massiven Mehrbelastung der Betriebe führt. Unsere Unternehmer arbeiten jetzt schon bis zu 1.000 Stunden gratis für den Staat, wegen der geforderten Verwaltungsvorschriften. Noch mehr Bürokratie und Kosten sind nicht zumutbar!
Die Tage werden wieder kürzer. Die Luft kühler. Mit dem Herbst beginnt die Zeit des Jahres, die für Gemütlichkeit und Ruhe steht. Die perfekte Zeit also, um eine kleine Auszeit zu planen und damit Körper und Geist etwas Gutes zu tun.
Dazu lädt das Landgut Pößnitzberg ein. Eingebettet in die malerische Hügellandschaft der Südsteiermark befindet sich der idyllische Kraftplatz, an dem man sich voll und ganz der eigenen Gesundheit widmen und seine innere Mitte finden kann. Fernab von der Hektik des Alltags. Ob bei einem Aufenthalt im Wellnessbereich, einem Spaziergang durch die Weinberge der steirischen Toskana oder bei einem Kulinarik-Erlebnis beim Kreuzwirt: Das Landgut steht für eine einzigartige Balance aus Lebensfreude und Wohlgefühl.
Ankommen und loslassen. Sich bewusst für eine Auszeit im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung zu entscheiden, nach diesem Motto funktionieren auch die Vorsorgeprogramme der Merkur Versicherung. Im Frühjahr 2024 eröffnet daher ein weiterer Merkur Health Standort, und zwar am Landgut Pößnitzberg. „Wir alle wollen so lange wie möglich gesund bleiben, unser Leben in vollem Ausmaß und nach unseren Wünschen genießen. Diesen Wunsch fördern wir an unseren Merkur Health Standorten in ganz
Österreich. Hier wird ein Wohlfühlurlaub mit medizinischer Vorsorge verbunden. Ein Team aus Medizinern, Masseuren, Sportwissenschaftlern und Therapeuten sorgt für maßgeschneiderte Behandlungen im Dienst der Gesundheit“, erklärt Xaver Seeliger, Geschäftsführer der Merkur Lifestyle. „Das Landgut Pößnitzberg bildet die perfekte Ergänzung zu unseren bestehenden Standorten. Gesundheit, Erholung, körperliche wie auch mentale Vorsorge werden hier großgeschrieben“, fügt er hinzu.
Die Merkur Health Standorte
auf einen Blick
Die drei steirischen Unternehmen Citycom, Sysup und Vitavo haben ihre Kompetenzen für noch mehr Kundenservice gebündelt. Durch diese Kooperation erhalten heimische Unternehmen umfassende Netzwerk-, Datacenterund Digitalisierungslösungen aus einem Guss. Eine Basis ist die erfolgreiche Zusammenarbeit der drei Firmen, die nun noch ein Stück enger wird.
Der Mehrwert für die Kunden liegt darin, sich ihre Dienstleister nicht einzeln suchen zu müssen. Gemeinsam bieten die Kooperationspartner vertikal integrierte Digitalisierungslösungen aus einem Guss: Citycom, ein Experte für digitale Infrastrukturen und Netzwerklösungen, SysUP als Schnittstelle zur Infrastrukturebene und VITAVO, Schnittstelle zu Software und Plattformen. Diese gebündelten Kompetenzen stammen direkt aus der Steiermark und sind somit speziell auf die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft zugeschnitten.
Maßgeschneiderte Lösungen über die Cloud Unternehmen, die in die Cloud migrieren möchten, erhalten persönliche Ansprechpartner sowie maßgeschneiderte Lösungen. Cloud-Computing bietet Unternehmen die Möglichkeit, bequem IT-Infrastruktur über Netzwerklösungen und das Internet von externen Experten zur Verfügung gestellt zu bekommen. „Wir sind stolz darauf, als Premium-Partner für Businesskunden unser Know-how in der 24/7-Betriebsführung kritischer Infrastrukturen, Rechenzentrums- und Netzwerkleistungen zur Verfügung zu stellen“, Bernd Stockinger, GF von Citycom. „Es gab schon diverse Projekte, in die Citycom, SysUP und VITAVO gemeinsam involviert waren. Die Idee einer fixen Partnerschaft ist der nächste, logische Schritt“, ergänzt Michael Holzer, GF von SysUP. „Unsere Arbeitsprozesse sind bereits harmonisiert, sodass wir schnell auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden eingehen können. Der Servicegedanke steht dabei im Mittelpunkt“, betont Katharina Heil, GF von Vitavo.
Cloudlösungen für Unternehmen aus einer Hand.
Bernd Stockinger (GF Citycom), Michael Holzer (GF Sysup), Ulfried Hainzl (GF Citycom) und Katharina Heil (GF Vitavo).
Der Netto-Umsatz im steirischen Handel von 17,2 Mrd. Euro im 1. Halbjahr 2023 entspricht einem nominellen Umsatzplus von 0,6 %, stellt sich aber real − also unter Berücksichtigung sämtlicher Preissteigerungen − als ein Minus von 4,8 % dar.
Der Höhepunkt der Teuerung scheint überschritten. Im ersten Halbjahr ist die Inflation auf 9,6 % gesunken, die Preisrallye im Großhandel (+1,5 %) ist vorbei und auch der Einzelhandel (+8,2 %) kommt wieder seiner inflationsdämpfenden Wirkung nach. „Nominell stellt das Plus von rund 100 Millionen Euro im Netto-Umsatz 0,6 % dar. Angesichts der gestiegenen Preise wird daraus ein reales Minus von 4,8 %“, berichtet Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft.
Große Unterschiede zwischen den Branchen
„Wir sehen in den einzelnen Handelsbranchen deutliche Abweichungen“, erklärt Spartenobmann Gerhard Wohlmuth. Diese reichen von einem Umsatzzuwachs in der Höhe von +8,7 % im Blumenhandel bis hin zu einem Rückgang von -7,2 % im Elektro- und Möbelhandel. Zu schaffen machen den Betrieben vor allem die hohen Energiepreise (+33,2 %), aber auch die steigenden Personalkosten. Wohlmuth:
„Viele Betriebe sind in ihrer Existenz bedroht, da sich diese Kostensteigerungen so nicht erwirtschaften lassen. Darum braucht es endlich Unterstützungsmaßnahmen in Form des längst versprochenen Energiekostenzuschusses II.“
Überdurchschnittlich hohe Umsatzzuwächse verzeichnen im ersten Halbjahr 2023 der Modehandel (+7,9 %; allerdings ausgehend von geringem Vorjahresniveau), der Lebensmittelhandel (+7,1 %) und der Online-Handel (+5,3 %). Große Unterschiede zeigen sich in der Preisentwicklung: Während diese im Mode- und Schuhhandel sinken (-1,8 %), steigen sie in der Branchengruppe Elektro/Möbel mit +14,9 % deutlich an. Überdurchschnittlich hohe Preissteigerungen weist auch der Lebensmitteleinzelhandel auf, der mit +11,4 % sowohl über dem Einzelhandelsdurchschnitt (+8,2 %) als auch über der Inflationsrate liegt.
Gerhard Vollmann, Leiter Private Banking und Privatkunden der Hypo Vorarlberg in Graz, äußert sich im Gespräch mit FAZIT über die aktuelle Situation am grünen Anlagemarkt.
Haben sich aus Ihrer Sicht die Parameter für eine nachhaltige Geldanlage in oder nach diesem Krisenjahr – mit Krieg und wegen der Inflation – verschoben oder zeigt sich gerade ein nachhaltiges Investment unabhängiger von äußeren Rahmenbedingungen?
Vollmann: Nachhaltigkeit spielt mittlerweile in vielen Bereichen unseres Lebens eine gewichtige Rolle und somit gewinnen auch nachhaltige Geldanlagen an Bedeutung. Von gewissen Rahmenbedingungen – insbesondere in Krisensituationen – können sich jedoch auch diese nicht komplett lösen. So hat beispielsweise der Ukrainekrieg die Gesellschaft hinsichtlich der Versorgungssituation mit Nahrungsmitteln und Energie bzw. Rohstoffen sensibilisiert. Es wurden jedoch auch Stimmen laut, ob die gängigen Ausschlüsse wie beispielsweise Rüstung in Hinblick auf Schutz und Verteidigung der demokratischen und westlichen Wertemodelle immer gerechtfertigt sind.
Können Sie als Folge der omnipräsenten Klimakrise mit Hitze- und Dürrephasen oder zuletzt den Überschwemmungen in unmittelbarer Nähe ein gesteigertes Kundeninteresse wahrnehmen?
Die Sensibilität und das damit verbundene Interesse der Anlegerinnen und Anleger ist definitiv gestiegen. Quantifizieren lässt sich dieses an den Mittelzuflüssen in Fonds/ETFs mit Klimathemen. Eine neue Bewusstseinsbildung geschieht aber oft auch außerhalb des von uns messbaren Anlageverhaltens. Die mediale Präsenz der Klimakrise oder auch andere Themen unterstreichen die Dringlichkeit und Bedeutung, Veränderungen zu schaffen – sowohl im eigenen Umfeld als auch auf Unternehmensebene (Stichwort: Corporate Governance). Für Unternehmen rücken beispielsweise das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen und die daraus resultierenden und notwendigen Veränderungen immer stärker in den Fokus.
Wie sieht das nachhaltige Portfolio Ihrer Bank aktuell aus? Wir integrieren ESG vollumfänglich in alle Prozesse und in allen im aktiven Angebot befindlichen Produkten und streben eine laufende Verbesserung über das hauseigene HYPO ESG Ratingtool an. Auf Einzeltitelebene durchläuft jede einzelne Aktie und Anleihe diesen Screening-Prozess. Sind Fonds Teil der Anlagestrategie, investieren wir ausschließlich in Finanzinstrumente, die iSd. EU-Offenlegungsverordnung 2019/2088 (kurz SFDR) Artikel-8oder -9-konform sind und stellen mithilfe unseres Ratingtools ein Mindestrating auf der jeweiligen Portfolioebene sicher. Dabei wird das Ratingtool kontinuierlich weiterentwickelt – vermehrt mithilfe von Analysen der nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren.
Der Fachterminus lautet „nachhaltige Geldanlage“, umgangssprachlich wird von „grünen Fonds“ gesprochen. Sind beide Begriffe identisch oder gibt es begriffliche Feinheiten, auf die Anleger achten sollten? Begrifflichkeiten wie „grüne Produkte“ und „grüne Fonds“ sind Pauschaldefinitionen und weiterhin vorzufinden, die Produktinhalte können allerdings stark variieren. Wir als Vermögensverwalter bewegen uns bei Fonds und ETFs im Rahmen der Klassifizierungen der EU-Offenlegungsverordnung 2019/2088. Diese gibt Definitionen und Abgrenzungen vor, ob und inwieweit Finanzprodukte ökologische oder soziale Merkmale berücksichtigen (Artikel 8 SFDR) und welche Produkte als nachhaltig klassifiziert werden (Artikel 9 SFDR) und auf einen messbaren, nachhaltigen Mehrwert abzielen. Gerne unterstützen unsere Beraterinnen und Berater bei der professionellen Strukturierung und nachhaltigen Ausrichtung des Anlageportfolios. Marketingmitteilung im Sinne des WAG 2018.
Siehe da, höre da: Mensch, Natur und Kunst. Gleichermaßen hinterlassen sie ihre Spuren bei Klanglicht 2023, wenn es von 25. bis 27. Oktober an den Abenden wieder heißt: Licht aus, Klanglicht an. Das Festival wird im Auftrag der Bühnen Graz organisiert und trägt seit 2015 zwei zentrale Elemente des Theaters hinaus in den öffentlichen Raum.
In den Herbstferien 2023 lässt Klanglicht die Grazer Innenstadt wieder zum Ort sinnlichen Erlebens werden: Vom Schauspielhaus über Schloßberg und Herrengasse bis Burggarten erforscht, hinterfragt, erlebt Klanglicht die vielfältigen Spuren von Kunst, Natur und Mensch. Immersive Licht- und Klangarchitekturen erobern in diesem Herbst die Straßen und Bauten der Grazer Innenstadt und widmen sich mit Fragen nach Realität und Wahrnehmung, Bestand und Vergänglichkeit der künstlerischen Spurensuche.
Das Da- und Dabei-Sein des Publikums lässt Symphonien der Begegnung erklingen und verwandelt physische Interaktion in leuchtende Visualitäten. So lassen Installationen renommierter nationaler und internationaler Kunstschaffender Assoziationen von Sehnsüchten, Träumen und Ist-Zuständen entstehen. Sie erinnern uns an Gewesenes, zeigen uns neue Sichtweisen auf die Einzigartigkeit unserer Welt, erzählen von der Kraft der Veränderung und skizzieren damit nicht nur, wie es sein wird, sondern auch, wie es sein könnte.
Von subtilen Sinneswahrnehmungen bis zu raumgreifenden Erlebnissen spannen die diesjährigen Projekte einen Bogen zwischen den Ab- und Eindrücken, die wir Menschen auf unserem blauen Planeten hinterlassen. Es ist ein temporäres Gesamtkunstwerk aus Licht und Klang, das entsteht; so berührend, eindrücklich und weitreichend wie der künstlerische Diskurs selbst: Wo sind sie, die Spuren der Kunst, und sind sie es, die einzig allein überdauern? Die Arbeit „constellations“
von Detlef Hartung und Georg Trenz verortet Graz an einem weithin sichtbaren Punkt, der sowohl einzigartigen Weitblick als auch Orientierung liefert. Ein Kosmos aus Sprache und Licht verwandelt die Mauer der Schloßberg-Bastei in einen Nullpunkt der eigenen Standortbestimmung. Über den Köpfen der Besucher und Besucherinnen lässt die Installation „Solar Dust“ leuchtende Sterne in der Luft schweben, sie als dreidimensionale Wolke im Hauptschiff der Stadtpfarrkirche tanzen. Die Sonnenpartikel sind dynamisch, pulsieren im Takt mit der Musik als wären sie eins mit ihr. Das Künstlerkollektiv Quiet Ensemble, bestehend aus Fabio Di Salvo und Bernardo Vercelli, konzentriert sich mit seinen immersiven Licht- und Klangprojekten auf das Gleichgewicht von Natur und Technologie.
Der Klanglicht-Festivalpass Klanglicht findet im öffentlichen Raum statt. 11 der insgesamt 15 gezeigten Installationen sind dank des Engagements zahlreicher Sponsoren für alle Besucher und Besucherinnen frei zugänglich. Bei vier Locations jedoch ist ein Besuch nur für jene Gäste möglich, die Klanglicht durch den Kauf eines Festivalpasses unterstützen. Dieser gewährt darüber hinaus freie Fahrt zu Klanglicht am Veranstaltungstag im gesamten Verkehrsverbund Steiermark. Die Festivalpässe sind ab Mitte September online oder im Ticketzentrum der Bühnen Graz erhältlich. (Kaiser Josef Platz 10, 8010 Graz; Mo-Fr 09:00-18:00 Uhr / Sa 09:00-13:00 Uhr) Alle Information zu Klanglicht 2023 und zum Festivalpass finden Sie unter www.klanglicht.at
„constellations“ verwandelt die Festungsmauer am
in einen
Riesenerfolg für unser Team bei der Berufs-EM Euro Skills in Danzig: Insgesamt 18 Medaillen gehen nach Österreich, vier davon in die grüne Mark.
Rund 600 Teilnehmer aus 32 Ländern zählte das EuroSkills-Starterfeld in der polnischen Hafenstadt Danzig. Darunter auch eine 44-köpfige Delegation aus Österreich, die nach 38 Bewerben in der „Polsat Arena“ vor 5.000 Besuchern insgesamt 18 Medaillen mit nach Hause nehmen konnte. Besonders stark abgeschnitten haben einmal mehr die Steirerinnen und Steirer mit vier Medaillen, davon zwei in Gold. Und zwar für Mode-Technologin Anna Maria Theurl sowie Schönheitspflegerin Lara Tynnauer, die wohl die Geschichte dieser EM geschrieben hat. Die Grazerin wurde erst vor wenigen Wochen – bedingt durch eine kurzfristige Absage − nachnominiert und holte prompt Gold, der erste österreichische Europameistertitel in dieser Kategorie überhaupt.
Herausagende Leistungen
Über eine Silberne darf sich Möbeltischler Jürgen Perhofer freuen und eine Bronzemedaille sicherte sich Hotelrezeptionistin Denise Gringl. „Ein tolles Ergebnis, zu dem ich unseren Nachwuchsfachkräften nur gratulieren kann“, freute sich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk. Als Präsident von Skills Austria führte er eine rund 300-köpfige Abordnung aus Österreich an, die ihre Reise nicht bereuen sollte. Denn die Medaillen werden von einem Reigen an „Medallions of Excellence“ abgerundet. Eine davon geht in die Steiermark, an Bautischler Johannes Sommer. „Unsere jungen Top-Fachkräfte haben einmal mehr bewiesen, dass sie mit ihren Leistungen, ihrer Kompetenz und ihrem Engagement international ganz vorne dabei sind“, so Herk, der sich auch bei den vielen Ausbildungsbetrieben im Land bedankt: „Ohne ihren Einsatz wären solche Erfolge nicht möglich. Sie stellen einmal mehr die hervorragende Qualität unseres dualen Ausbildungssystems unter Beweis.“
Wenn Ihnen Umwelt- und Klimaschutz ein Anliegen sind, dann können Sie jetzt ganz einfach selbst einen kleinen Beitrag für die Natur in Ihrer Heimat leisten. Mit dem Natur & Zukunft-Konto der BKS Bank unterstützen Sie aktiv ein langfristiges Projekt zur Aufforstung heimischer Wälder. Auch online abschließbar: www.bks.at/natur-zukunft-konto
*Der Zinssatz von derzeit insgesamt 1 % setzt sich aus einem indikatorgebundenen Zinssatz in Höhe von derzeit 0,75 % und einem Zinsbonus von 0,25 % zusammen. Dieser Zinsbonus gilt für alle Kunden, die ab sofort ein Natur- und Zukunftskonto neu eröffnen und wird bis inklusive 31.01.2024 gewährt. Im genannten Zinssatz ist noch keine KESt in Höhe von 25 % berücksichtigt.
Über den ehemaligen Kanzler Sebastian Kurz sind derzeit gleich zwei Filme im Kino zu sehen. Vereinfacht erklärt gegenüber potenziellen Besucherinnen und Besuchern, soll der eine eine Verteidigung und Rechtfertigung sein, der andere eine kritische Zusammenfassung der kurzen Karriere des ehemaligen Stars der heimatlichen Politszene. Ich werde mir weder den einen noch den anderen ansehen. Sie interessieren mich beide nicht. Ich könnte es nicht einmal – logisch und überzeugend – erklären, warum mich beide Filme nicht interessieren. Das wäre bereits eine unnötige, intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema. Dieser weiche ich aus, aus einem einfachen Grund: Kurz interessiert mich nicht mehr.
Wie viele Konservative war auch ich von ihm beeindruckt, doch innerhalb weniger Wochen zerfiel alles wie ein Kartenhaus, und wenn ich eines gelernt habe als »alter weißer Mann«: Es gibt den Moment, in dem alles vorbei ist und es nur mehr um die Zukunft geht. Was mich eher beschäftigt als die Gedankenspielerei über
ein Kurz-Comeback mit oder ohne eigener Liste, ist die systematische Selbstzerstörung eines für die Demokratie wichtigen konservativen Segments. Inhaltslos, gegen Rechts und Links verzweifelt strampelnd, versucht die derzeitige Führung, eine solide Position in der Mitte und rechts der Mitte zu finden. Doch sie tut sich schwer. Die Sozialdemokraten unter ihrem neuen Parteichef, dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, reduzieren das Wahlvolk zu einer verarmten Minderheit, die sie zu retten vorgeben. Und rechts der Konservativen verankern die Freiheitlichen ihre Partei mit praktisch einem einzigen Thema – der Flüchtlingspolitik –, als würden sie geistige Fußfesseln tragen. Vereinfacht könnte man die politische Lage so beschreiben: Die SPÖ rückt nach links, die FPÖ nach rechts. Bleibt da nicht genügend Platz zwischen den beiden? Sollte nicht das Zur-Seite-Rücken der beiden Konkurrenten den Konservativen die Chance geben, sich dazwischen zu platzieren?
Während der »Sommer-Gespräche« im ORF war die Wirtschaftspolitik kaum ein Thema, weder in der Fragestellung noch in der Selbstdarstellung der Parteichefs. Ebenso wenig wurden neue Ideen zu Bildung, Forschung oder Kultur präsentiert. Im Grunde genommen scheint es derzeit nur vier Themen zu geben, die die Parteien inhaltlich voneinander trennen: der Krieg in der Ukraine, die Flüchtlingspolitik, das Klima und die Verarmung.
Es gab auch einmal Zeiten mit linken wie konservativen Intellektuellen, aber die scheinen lange zurückzuliegen. Jetzt sind die Unterschiede der politischen Gruppierungen – aufs Wesentliche reduziert – ungeheuer leicht zu verstehen: Linke glauben an die Veränderung des Klimas, Rechte eher nicht. Linke wollen eine Politik der offenen Grenzen, Rechte nicht. Linke wollen höhere Steuern gegen die Verarmung, Rechte lehnen das ab. Linke nennen den Krieg in Ukraine einen Überfall durch Russland, Rechte relativieren das. Das wars dann schon. Politische Vielfalt kann auf ein paar symbolhafte Sätze reduziert werden.
Und jetzt komme ich wieder zu den beiden Filmen über Sebastian Kurz. Ich weiß jetzt auch, warum ich sie nicht sehen möchte. Ich bin mir sicher, sie sind beide unendlich langweilig, »predictable«, wie die Engländer es nennen, alles, was man vorher vermutet hatte, wird auch geschehen, ohne Überraschungen.
Ähnlich die Innenpolitik. Wie uniformiert treten Politiker auf und wir erkennen an ihren Mützen und an ihren goldenen Streifen an der Montur ihre Meinungen zu jedem Thema, ihre Interpretationen des politischen Alltags und könnten ihnen die Wortmeldungen wie ein Souffleur im Theater vorsagen, versteckt unterm Podium, falls sie das sich Wiederholende vergessen haben sollten.
Sie sind so verdammt brav und anständig, wie Firmlinge, die zum ersten Mal Anzug und Krawatte tragen dürfen. Selbst wenn sie versuchen zu provozieren, wenn sie Unruhe erzeugen wollen, auf sich aufmerksam machen wollen, klingt es in aller Regel ausnehmend hilflos und meistens noch dazu verkrampft. Begabte, intelligente junge Männer und Frauen scheuen immer mehr die Politik. Sie suchen Erfolg in der Privatwirtschaft, an Universitäten, in der Forschung. Übrig bleiben verbeamtete Funktionäre, ein Leben lang versorgt, von der Position als Schülervertreter bis zum Pensionistenverband, durchgefüttert mit Steuergeldern, risikolos und abgesichert, einfach fad eben. n
Die Berichterstattung in Russland ist nicht frei, sondern stark vom Staat kontrolliert. Dabei bedeutete der Beginn des großflächigen russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar 2022 in der russischen Medienlandschaft eine Zäsur: Unabhängige Medien und Journalisten, die schon vorher zunehmend unter Druck geraten waren, mussten in großen Teilen das Land verlassen.
1. Wie frei können Medien in Russland berichten?
Fast alle Websites unabhängiger Medienwurden durch die russische Medieaufsichtsbehörde Roskomnadsor blockiert [1], genauso auch Social-Media-Plattformen des Konzerns Meta: Facebook und Instagram. All diese Medien sind in Russland nur noch über verschlüsselte VPN zu erreichen.
Außerdem verabschiedete die Duma Anfang März 2022 ein neues Zensurgesetz, wonach nur noch gemäß »offizieller Quellen«, also staatlicher Angaben, berichtet werden darf – andernfalls drohen bis zu 15 Jahre Haft. Dazu gehört auch, dass der Krieg nicht als Krieg benannt werden darf, sondern als»militärische Spezialoperation», wie es offiziell heißt. Grundsätzlich ist das Gesetz, wie auch andere Mediengesetze in Russland, bewusst schwammig formuliert und wenig spezifiziert – dies ermöglicht einen eher willkürlichen Gebrauch seitens der Behörden und fördert die Selbstzensur.
Diese Gesetze richten sich außerdem auch gegen Privatpersonen: So berichtet die russische Menschenrechtsorganisation OVD-Info, dass allein in den ersten 9 Monaten nach Beginn des Angriffskriegs 117 Personen wegen »Fakes« und 30 Personen wegen »Diskreditierung der Armee« strafrechtlich verfolgt wurden. Die Organisation zählt außerdem mindestens 1500 administrative Verfahren, die eröffnet wurden wegen Postings, die sich gegen den Krieg aussprachen. [2]
Mit solchen Maßnahmen, die unmittelbar nach Beginn des Angriffskriegs ergriffen wurden, sicherte sich die russische Staatsführung die Kontrolle über den Medien- und Informationsraum. Dabei setzt der Kreml auf starke Propaganda.
Das staatliche und staatsnahe Fernsehen dominiert die russische Medienlandschaft. Es erreicht nahezu alle Haushalte und ist ein wichtiges Instrument der Propaganda auch im Krieg Russlands gegen die Ukraine. 64 Prozent der Bevölkerung informieren sich über das Fernsehen, unter den über 55-Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Dies ergab eine Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum. [3] Perwy Kanal (dt. Erster Kanal), Rossija 1 und NTW – so heißen die drei größten Kanäle, die die politische Meinungsbildung in Russland maßgeblich beeinflussen. Sie sind direkt dem Staat oder staatsnahen Unternehmen unterstellt.
Das Fernsehen hat keinerlei Kontrollfunktion gegenüber den politischen Eliten. Stattdessen wirkt es in nahezu allen politischen Fragen als Sprachrohr des Kremls. Außerdem dringen immer wieder Informationen darüber nach außen, die Präsidialadministration schicke regelmäßig Themenpläne an die einzelnen Sender. [4]
3. Wie wird in staatlichen und staatsnahen Medien berichtet?
Schon nach den Protesten der Opposition im Winter 2011/2012 und nach der sogenannten Ukraine-Krise 2014 verschärfte sich die staatliche Kontrolle der Medien. Die Berichterstattung der Staatssender entsprach schon damals fast immer der offiziellen Rhetorik. Dazu gehörte auch, dass die staatlichen und staatsnahen Kanäle Teile der russischen Opposition immer wieder als »fünfte Kolonne« [5] bezeichnen. Wenn es um den Krieg in der Ukraine geht, so ist in den staatlichen und staatsnahen Medien niemals vom Krieg die Rede
Ein Überblick über die russische Medienlandschaft und wie sie sich seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die gesamte Ukraine verändert hat. Aufgearbeitet in zehn Fragen und Antworten.
Tamina Kutscher, geboren 1977 in München, ist Slawistin und Historikerin und arbeitet als freie Journalistin. Von 2016 bis Februar 2023 war sie Chefredakteurin der Medien- und Wissenschaftsplattform »Dekoder – Russland und Belarus entschlüsseln«. Kutscher ist Vorstandsvorsitzende des internationalen Journalistennetzwerks »n-ost«. tamina-kutscher.de
Der Krieg wird nicht als Angriffskrieg dargestellt, sondern als Verteidigungskrieg gegen den Westen, der Russland bedrohe.
– sondern von einer »militärischen Spezialoperation«. Die Narrative, die in einzelnen Nachrichtensendungen oder auch Talkshow-Formaten bedient werden, ähneln dabei denen, die Wladimir Putin auch in seinen Reden und Ansprachen nutzt: Zum einen wird der Krieg nicht als Angriffskrieg dargestellt, sondern als Verteidigungskrieg gegen den Westen, der Russland bedrohe. Weiteres Narrativ ist, die russischsprachige Bevölkerung im Osten der Ukraine verteidigen zu müssen sowie gegen das angeblich »faschistische« Regime in Kyjiw vorzugehen, das als »Söldner« oder »Marionette« eines vermeintlich Russland-feindlichen Westens angesehen wird. Die Medienwissenschaftlerin Anna Litvinenkoweist außerdem auf die Strategie des »Flooding« hin: »Das Publikum wird mit vielen widersprüchlichen Annahmen und Interpretationen überschüttet«, wodurch es sich verloren und verunsichert fühle. Nach Bekanntwerden des Massakers in Butscha etwa strahlten die russischen staatlichen und staatsnahen Sender die gleichen Bilder aus, die auch in westlichen Nachrichtensendungen zu sehen waren. Sie verbreiteten dabei aber unterschiedliche Versionen dessen, was dort angeblich vorgegangen sei: Dies reichte von der Behauptung, es handele sich um eine Inszenierung und die Leichen auf den Videos würden sich bewegen, bis hin zu dem Vorwurf, die Massaker seien von der ukrainischen Armee verübt worden. Dies führe bei vielen Menschen schließlich zur Annahme, die Wahrheit liege irgendwo in der Mitte, so Litvinenko: »Die Phrase Es ist alles nicht so eindeutig ist zu einem Meme geworden, mit dem man die pro-staatliche Rhetorik im Krieg beschreibt.« [6]
4. In Polittalkshows des Staatsfernsehens wird immer wieder mit Atomschlägen gedroht – wie tragen solche Sendungen zur öffentlichen Meinungsbildung bei?
In den Polittalkshows geht es nicht um Meinungsaustausch unter politischen Entscheidungsträgern – sondern vor allem darum, aufzuhetzen, Feindbilder zu schärfen und eventuell die Reaktion der Zuschauer auf solche Atomschlag-Szenarien zu testen.
Der hetzerische Charakter solcher Shows wird auch an der Rolle der Moderatoren deutlich, die ihre moderierende Rolle meist gar nicht wahrnehmen, sondern sich mitunter mit heftigen Wutausbrüchen in die Debatten einmischen.
Die Polittalkshows im russischen Staatsfernsehen – sie heißen etwa »60 Minut«, »Wetscher s Wladimirom Solowjowym« (»Abend mit Wladimir Solowjow«) oder »Wremja pokaschet« (Die Zeit wird es zeigen) – machen Stimmung auch mittels heftiger Verbalattacken und derber Lexik.
Dabei werden schon seit 2014, als Russland die Krim annektierte und der Krieg im Osten der Ukraine begann, auf drastische und plakative Art und Weise klare Feindbilder bedient: die Opposition im Inneren, der Westen und die Ukraine. [7] Es war auch im Jahr 2014, als die Polittalkshows im russischen Staatsfernsehen einen Boom erlebten, viele dieser Formate wurden damals oder in den Folgejahren neu ins Programm genommen. Diese Entwicklung steigerte sich nach dem 24. Februar 2022 noch: In der Folge liefen viele mehrstündige Sonderausgaben der Talkshows. Der Perwy Kanal etwa sendet Polittalkshows und Nachrichten inzwischen rund 12 Stunden pro Tag, die Show »60 minut«, 2016 erstmals im Senders NTW ausgestrahlt, läuft inzwischen zwei Mal täglich.
Bekannt ist außerdem auch Dmitri Kisseljow – der als Generaldirektor der staatlichen Auslandsnachrichtenagentur Rossija Sewodnja auch als »Chefpropagandist des Kreml« bezeichnet wird. Er moderiert keine Talkshow, sondern den quotenstarken Nachrichtenrückblick »Westi nedeli« (»Nachrichten der Woche«) im Staatssender Rossija 1. Seine Rhetorik ist ähnlich hetzerisch: Im März 2014 sagte Kisseljow in der Sendung, dass Russland der einzige Staat sei, der die USA »jederzeit in radioaktive Asche verwandeln« könne. 2022 zeigte er in der gleichen Sendung in einer Videoanimation, wie Russland Großbritannien mittels einer nuklearen Torpedorakete »auf den Meeresgrund schicken» könnte. Als»Sombirowanje», Zombiesierung, beschreiben Kritiker schon seit 2014 den Effekt, den das Fernsehen nicht nur als Informations-, sondern auch Manipulationsmedium in der russischen Gesellschaft hat. Den Fernseher selbst nennen sie sarkastisch»Zombie-Kiste».
5. Glauben die Menschen diese Propaganda tatsächlich?
Laut Umfragen des unabhängigen russischen Meinungsforschungsinstitutes Lewada vertrauen auch nach Beginn des Angriffskriegs 49 Prozent dem Fernsehen als Informationsquelle am meisten. [8] Dazu muss man jedoch wissen: Die russische Gesellschaft gilt als apolitisch und atomisiert. Wer selbst unzufrieden ist, wird wahrscheinlich nicht protestieren [9], da auch angesichts fehlender Organisationsstruktur im Land [10] das persönliche
Risiko dabei viel größer ist als die Chance, etwas zu verändern. »Viele Leute entscheiden sich bewusst oder unbewusst, Informationen zu ignorieren, die ihr Weltbild erschüttern und sie möglicherweise zu Dissidenten machen würden«, so die Medienwissenschaftlerin Anna Litvinenko. [11]
Noch aus der Sowjet-Zeit stammt außerdem ein besonderes Verständnis eines Journalismus, der dazu diene, die Regierung in ihrer Arbeit zu unterstützen und deren Entscheidungen mitzutragen. Diese Einschätzung teilen sowohl staatliche Journalisten als auch ein Großteil deren Publikums. [12] Unabhängige russische Medienschaffende dagegen haben ein ganz anderes journalistisches Selbstverständnis – und werden wegen ihrer Arbeit immer häufiger als »ausländische Agenten« oder »unerwünschte Organisationen« diffamiert.
6. Gibt es denn überhaupt noch unabhängige russische Medien?
Es gibt sie – wenn auch die meisten von ihnen inzwischen aus dem Exil berichten. Nach dem 24. Februar 2022, dem Beginn des großflächigen russischen Angriffskriegs, sind die meisten russischen unabhängigen JournalistInnen und Medien ins Exil gegangen – aus Sorge um ihre Sicherheit. Von dort machen viele weiter: Das sind zum Beispiel bekannte und vergleichsweise reichweitenstarke Medien wie der unabhängige TV-Sender Doschd, das Online-Medium Meduza (das bereits seit 2014 aus dem Exil in Riga berichtet) oder die Nowaja Gaseta Ewropa (die juristisch unabhängig von der renommierten Nowaja Gaseta in Russland agiert). Die meisten unabhängigen Medien sind in Russland blockiert – und häufig nur noch über spezielle Apps (wie bei Meduza), VPN-Anbieter oder auf sogenannten »gespiegelten Seiten« zu lesen. Da YouTube in Russland (noch) nicht gesperrt ist [13] haben sich manche Medien auf YouTube verlegt: Der Radiosender Echo Moskwy etwa gründete nach seiner Schließung Anfang März 2022 den YouTube-Kanal »Schiwoj gwosd« („Lebendiger Nagel»), wo im Grunde die gleichen Formate und Gäste zu hören sind wie zuvor auf dem Sender selbst. Zuvor bereits bekannte YouTuber wie Juri Dud oder die Journalistin Ekaterina Gordejewa erzielten eine noch höhere Reichweite als zuvor, einzelne ihrer populären Interviews mit unterschiedlichen Figuren der politischen oder künstlerischen Opposition verzeichnen Aufrufe in Millionenhöhe.
Einzelne unabhängige Medien gründeten sich nach Beginn des Angriffskriegs sogar neu: so etwa das Medium Wjorstka (verstka.media), das die Journalistin Lola Tagajewa ins Leben rief, die zuvor u.a. bei der Nowaja Gaseta und für Doschd gearbeitet hatte. Auf Wjorstka finden sich zahlreiche Reportagen, auch aus Russland selbst. [14] Solche Einblicke bietet auch das Onlinemagazin Nowaja Wkladka, das von JournalistInnen aus den russischen Regionen nach dem 24. Februar 2022 gegründet wurde. Weitere regionale Medien, wie etwa das Onlinemagazin Ljudi Baikala aus der Oblast Irkutsk, berichten in Teilen weiterhin von vor Ort, trotz hoher persönlicher Risiken für die einzelnen Redakteurinnen und Redakteure. Der unabhängige und kritische Mediendiskurs jedenfalls wurde in großen Teilen auch aus dem Exil heraus ziemlich nahtlos fortgeführt. Dies ist durchaus als Ausdruck der hohen Professionalität und des hohen journalistischen Anspruchs der JournalistInnen zu werten. Es ist aber auch dem Umstand zu verdanken, dass im Exil schnell Hilfsgelder zur Verfügung standen – etwa über den Ende März 2022 neu gegründeten »JX Fund – European Fund for Journalism in Exile«, der russische, belarusische und mittelfristig weitere Journalisten und Medien im Exil schnell und unbürokratisch unterstützt. Allein 2022 konnte der JX Fund eigenen Angaben zufolge mehr als 1000 ExiljournalistInnen und Mitarbeitende unterschiedlicher Exilredaktionen in mehr als 25 verschiedenen Ländern unterstützen. Anders als in staatlichen oder staatsnahen russischen Medien wird der Krieg in den unabhängigen Medien als Krieg benannt. Er ist dominierendes Thema ihrer Berichterstattung – sei es in Analysen, Interviews oder Reportagen. Auch Berichte aus Russland selbst finden sich – etwa in Form von Reportagen über Beerdigungen, traumatisierte Kriegsheimkehrer oder auch Straßenumfragen. All dies ist nur möglich, da sich viele unabhängige Medien im Exil schnell neu organisierten und es außerdem mutige JournalistInnen gibt, die weiterhin vor Ort sind und (meist anonym) weiter aus Russland berichten. Die Sorge um ihre Sicherheit und die sichere Kommunikation mit ihnen hat für die Redaktionen im Exil oberste Priorität und bleibt eine ständige Herausforderung.
Das Publikum in Russland selbst zu erreichen und durch den offiziellen Propagandateppich zu dringen ist für unabhängige Medien wichtiges Ziel und große Herausforderung zu-
Der unabhängige und kritische Mediendiskurs jedenfalls wurde in großen Teilen auch aus dem Exil heraus ziemlich nahtlos fortgeführt.
Unterdessen machen sich viele unabhängige Medien darauf gefasst, dass ihr Content auch auf YouTube und Telegram in Russland blockiert wird. Spätestens 2024, wenn in Russland wieder Präsidentschaftswahlen anstehen.
gleich. Dabei gilt es genauso technische wie psychologische Hürden zu überwinden. Technische Barrieren gibt es vor allem aufgrund der Blockaden im Web (siehe Frage 6). Darauf reagieren viele Medien, indem sie mehrere Plattformen gleichzeitig bedienen: neben der eigenen Seite auch Mailinglisten, Kanäle auf Facebook, Instagram und TikTok. Besondere Bedeutung kommt auch Telegram und YouTube zu, da diese in Russland (noch) nicht gesperrt sind.
Einzelne Medien gründeten sich gleich auf YouTube oder Telegram, wie etwa Govorit ne Moskwa (»Hier spricht nicht Moskau« [15]), ein Kanal, der Nachrichten aus unterschiedlichen russischen Regionen und regionalen Medien zusammenträgt. Der Podcast Prodolschenije Sledujet (»Fortsetzung folgt«), moderiert von Pawel Kanygin, der für die Nowaja Gaseta 2014 aus der Ukraine berichtete, entstand schon 2019 auf YouTube und macht aus dem Exil heraus weiter: Um auch diejenigen Zuschauer in Russland zu erreichen, die sich von politischen Inhalten eher fern halten, versucht der Podcast eine breitere Leserschaft über Gesellschafts- und Alltagsthemen (wie Korruption oder Armut) auf den Kanal zu ziehen. Gleichzeitig setzt sich der Podcast auch kritisch mit Russlands Krieg gegen die Ukraine auseinander und wirft Frage nach der Verantwortung des Einzelnen auf.
Ähnlich gehen im Übrigen auch andere unabhängige Medien vor, die dafür mitunter Allianzen bilden: Die Website Kedr (»Zeder«; kedr.media), die auf Umweltthemen in Sibirien spezialisiert ist, druckt ihre Recherche immer wieder auch in der Nowaja Gaseta Ewropa ab, in der Hoffnung, ökologisch interessierte Leser aus Sibirien so an kriegs- und kremlkritischen Content heranzuführen. Unterdessen machen sich viele unabhängige Medien darauf gefasst, dass ihr Content auch auf YouTube und Telegram in Russland blockiert wird – spätestens 2024, wenn in Russland wieder Präsidentschaftswahlen anstehen. Es gilt, möglichst kreative, technische Antworten darauf zu finden – die nicht nur in Umgehung der Blockaden durch VPN oder Links zu gespiegelten Seiten liegen können. Doch das alles betrifft nur technische Hürden. Darüber hinaus weisen unabhängige russische Medienschaffende immer wieder auch auf psychologische Momente hin: So sind viele unabhängige Medien und Journalisten auf die Liste der sogenannten »ausländischen Agenten« gesetzt oder sogar als »unerwünschte Organisation« gelabelt. Derart diffamiert ist es für sie schwer in der russischen Gesellschaft überhaupt Gehör zu finden – auch weil viele Menschen angesichts von Propaganda und zunehmender Repression nicht mehr zuhören wollen, sei es aus Angst oder Überzeugung. Auch zwischen Exilierten und denen, die im Land geblieben sind, kommt es zu Konflikten: Wenn die Exilierten Kritik daran üben, dass einzelne Medien oder JournalistInnen in ihrer Arbeit zu viele Kompromisse eingehen würden, klingt das in den Ohren derer, die im Land geblieben sind, mitunter arrogant und sie verweisen auf den besonderen Druck, dem sie ausgesetzt sind. So trennte sich nach über 18 Jahren im Februar 2023 etwa auch ein beliebtes Moderatorinnen-Duo von Echo Moskwy, die gemeinsame Sendung hatte die eine aus dem Exil, die andere aus Russland heraus moderiert. Es gebe»zu viele verbotene Themen für einen freien Kanal«, informierte auf Facebook die im Exil lebende Xenia Larina, die die Sendung nun allein weiterführt. [16]
8. Was bedeutet der Status »ausländischer Agent« oder »unerwünschte Organisation«, mit dem auch viele unabhängige russische Journalisten und Medien gelabelt sind?
In seiner Ursprungsform sanktionierte das sogenannte »Agentengesetz«, das vor dem Hintergrund der letzten großen Protestwelle 2011/2012 verabschiedet wurde, gezielt NGOs, die finanzielle Unterstützung aus dem Ausland erhielten. Seit 2017 ist es aber auch auf Medien und seit 2020 auf Einzelpersonen anwendbar. Wer von dem Status betroffen ist, erfährt davon über eine Liste, die das russische Justizministerium zumeist freitags aktualisiert. Der Status bringt für Personen und Organisationen im Land hohe bürokratische Hürden mit sich und soll diffamierend wirken. Für Medien und Journalisten und andere unabhängige Akteure spitzte sich die Situation zunächst 2021 zu, nach den Solidaritätsprotesten für den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Von April bis Ende November 2021 wurden insgesamt mehr als 80 Medienorganisationen und Journalisten auf die Liste der»ausländischen Agenten» gesetzt. Zunächst traf es das reichweitenstarke Exilmedium Meduza, das daraufhin zahlreiche russische Werbekunden und damit wesentliche Teile seiner Finanzierung verlor, aber auch Investigativmedien wie VTimes, The Insider und Istories. Die Entwicklung ist also nicht neu – sie steigerte sich nach dem 24. Februar 2022 aber deutlich. Nahezu wöchentlich werden weitere Personen, auch Journalisten, auf die Liste gesetzt, auch wenn sie sich bereits im Exil befinden. Meduza etwa ist unterdessen
zur»unerwünschten Organisation» erklärt worden. Dieser Status betrifft Organisationen, die vermeintlich eine Bedrohung etwa für»die Sicherheit des Staates» darstellen. Eine solche Organisation darf in Russland nicht mehr aktiv sein. Zudem macht sich theoretisch jeder russische Staatsbürger strafbar, der mit einer solchen Organisation in irgendeiner Form zusammenarbeitet.
9. Warum publizieren einzelne russische Exilmedien auch auf Deutsch oder Englisch?
Für diese Medien, die sich traditionell stark mit Russland und weniger mit Auslandsthemen beschäftigen, liegt im Exil auch die Chance, vermehrt externe Perspektiven abzubilden oder sich selbst in die Diskurse des Exillandes einzumischen. So veröffentlicht das Internetportal Meduza beispielsweise auch Beiträge zu einzelnen EU-Ländern und übersetzt auf meduza.io/en deutlich mehr Texte ins Englische. [17] Auch die Nowaja Gaseta Ewropa hat eine englischsprachige Seite und bereits mehrfach eine deutschsprachige Beilage in der Tageszeitung taz veröffentlicht. [18] Solche Informationsangebote für ein westliches Publikum dürfen außerdem auch als ein Versuch gelesen werden, eine westliche Zielgruppe nicht nur über Russland, sondern auch über die eigene Arbeit zu informieren und sie als finanzielle Unterstützer zu gewinnen: Denn in der langfristigen Finanzierung liegt eine weitere Herausforderung für russische Exilmedien. Russische Anzeigenpartner entfallen als Geschäftsmodell, aufgrund der Sanktionen außerdem auch Leserspenden aus Russland. Und die Unterstützung durch westliche Stiftungen ist ebenfalls zeitlich begrenzt.
10. Wie ist die Situation der russischen Exiljournalisten. Und sind sie nicht auch Teil eines russischen, imperialen Diskurses?
Die Redaktionen arbeiten oftmals dezentral, das heißt, die JournalistInnen eines einzelnen Mediums sind in der Regel über unterschiedliche Länder verstreut. Da viele von ihnen Russland sehr kurzfristig verlassen mussten, gingen sie in Länder, für die sie ein (meist zeitlich befristetes Visum) hatten oder in solche, für die kein Visum nötig war, und an Orte, in denen es zumeist bereits eine Exilcommunity gab. Eine umfangreiche Studie zu russischen Exilmedien, die im Auftrag des JX Fund durchgeführt wurde, zeigt eine breite Spanne von Aufnahmeländern, sieht Knotenpunkte aber vor allem in Tbilissi (Georgien), Berlin und Riga (Lettland). [19]
Aus der Studie geht außerdem hervor, wie instabil die Lage für die exilierten JournalistInnen generell ist: Der mittel- wie langfristige Aufenthaltsstatus ist oftmals ungeklärt, die finanzielle Lage unsicher (auch weil ausländische Banken in Russland ausgegeben Karten sperren). Von solch bürokratischen Problemen abgesehen, von denen sehr existenzielle Fragen abhängen, treten im Exil oftmals psychologische Probleme auf.
Die komplexe Situation für russische Exilmedien zeigt sich besonders deutlich am Fall des unabhängigen TV-Senders Doschd, der zunächst in Lettland eine Lizenz bekommen hatte. Anfang Dezember 2022 hatte Alexej Korosteljow, bekannter Moderator des russischen Exilsenders, bei einer Live-Sendung den Eindruck erweckt, der Sender unterstütze russische Soldaten in der Ukraine mit Hilfsgütern. Seine Äußerung provozierte einen Skandal, mitunter schossen Verschwörungstheorien ins Feld, der unabhängige Fernsehsender sei vom Kreml oder dem russischen Geheimdienst finanziert. Der Sender Doschd sah sich schließlich gezwungen, Korosteljow zu kündigen. Dies wiederum löste einen Sturm der Entrüstung in der russischen Exilmedienszene aus, vielfach wurde kritisiert, es werde zu hart verfahren mit einem Journalisten, der eine Livesendung im Exil unter großem psychischen Stress moderiere. Die lettischen Behörden leiteten eine Überprüfung ein und entzogen Doschd schließlich die Lizenz. Diese Entscheidung kritisieren zahlreiche andere EU-Länder und auch Organisationen wie Reporter ohne Grenzen als »Geschenk für den Kreml«. Doschd erhielt schließlich eine neue Lizenz in den Niederlanden. n
[1] Wie die Medien-NGO Roskomsvoboda berichtet, wurden allein 2022 mehr als 247.000 Internetseiten durch die Medienaufsichtsbehörde blockiert, betroffen waren vor allem Seiten unabhängiger Medien – Meduza, Mediazona, Republic, 7x7, The Village und viele mehr – sowie die Websites von Menschenrechtsorganisationen und Projekten, die über den Krieg in der Ukraine berichteten: https://roskomsvoboda.org/ post/o-blokirovkah
[2] https://data.ovdinfo.org/svodka-antivoennyy-repressiy-devyat-mesyacev-voyny#2
[3] https://www.levada.ru/en/2022/11/10/the-main-sources-of-information-of-russians
[4] https://www.dekoder.org/de/article/staatsmedien-leitfaden-propaganda-praesidialadministration
[5] Der Ausdruck »fünfte Kolonne« bezeichnet umstürzlerische Kräfte, die sich im Geheimen mit dem Gegner verbünden. Der Begriff wurde etwa zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs gebraucht, aber auch im Stalinismus. Wladimir Putin verwendete ihn in seiner Rede zur Annexion der Krim im März 2014, bis heute werden oppositionelle oder kritische Stimmen in Russland damit diskreditiert.
[6] https://specials.dekoder.org/faq-propaganda-russland-krieg-ukraine
[7] Mehr zu politischen Talkshows und ihren Machern unter https://www.dekoder.org/de/gnose/politische-talkshows-posner-kisseljow
[8] https://www.levada.ru/en/2022/11/10/the-main-sources-of-information-of-russians
[9] Auch derzeit finden Proteste in Russland statt – allerdings sind dies sehr kleine, lokal begrenzte Veranstaltungen. Mehr dazu auf dekoder.org: https://specials.dekoder.org/faq-8-warum-regt-sich-in-russland-so-wenig-protest
[10] Das Team Nawalny, das eine solche Struktur aufbauen wollte, ist zur »extremistischen Organisation« erklärt worden, viele Mitglieder mussten das Land verlassen, Nawalny selbst sitzt in Haft
[11] vgl.: https://specials.dekoder.org/faq-propaganda-russland-krieg-ukraine
[12] In einer Umfrage der Körber-Stiftung von 2017 stimmten dieser Aussage 76 Prozent der Befragten zu. Margarita Simonyan, Chefredakteurin des russischen staatlichen Auslandsenders RT, sagte 2014 in einem Interview Journalismus sei eine »Waffe im Informationskrieg«.
[13] YouTube ist auch als Plattform für Zeichentrickfilme, Lifestylethemen u.ä. in Russland sehr beliebt. Eine These ist, dass es die Behörden noch nicht wagten, YouTube zu blockieren, da sie damit auch den Unmut zahlreicher eher unpolitischer Menschen auf sich ziehen würden. Außerdem gibt es auf YouTube auch viele Propagandakanäle.
[14] Eine Liste weiterer Medien, die nach dem 24.2.2022 gegründet wurden, bieten etwa Bumaga (auf Russisch) https:// paperpaper.ru/11-nezavisimyh-media-kotorye-poyavilis/ oder Meduza (auf Englisch): https://meduza.io/slides/posle-24-fevralya-kreml-okonchatelno-razgromil-nezavisimye-smi-v-rossii-no-na-ih-meste-poyavlyayutsya-novye
[15] te.me/Govorit_NeMoskva
[16] vgl. https://click-or-die.ru/2023/02/vedushhie-porugalispered-pryamym-efirom-v-rossii-zakrylos-samoe-vliyatelnoeshou-o-tv
[17] Zusammen mit Krautreporter hat Meduza außerdem unmittelbar nach Ausbruch des Angriffskriegs eine Spendenkampagne unter deutschen LeserInnen gestartet: https://krautreporter.de/4303-die-meduza-rettungskampagne-von-innen
[18] Auch online abrufbar unter: https://novayagazeta.eu/ issues/4?fbclid=IwAR19DgB7lAJoSYy31cJFXXyEjkeY4TCLusL5Oq7r2ihLPX2XEqyVgTOnv2M
[19] Rebuilding Russian Media in Exile, S. 8, download unter https://static1.squarespace.com/static/623cf5d92b29f822cbbfb7ef/t/638060e7a7af8f1524877a46/1669357810619/Rebuilding+Russian+Media+in+Exile+-+Full+Study.pdf
Vorliegender Text von Tamina Kutscher erschien erstmals am 14. Juni dieses Jahres auf der Webseite (bit.ly/F196RuMe) der Bundeszentrale für politische Bildung unter der Creative Commons Lizenz »CC BY-NC-ND 4.0«. bpb.de
Martin Laschan wurde am 6. Juni 1991 in Rottenmann geboren, wo er nach Volks- und Realschule die HAK besuchte und den Zivildienst bei der Feuerwehrleitstelle absolvierte.
Anschließend Studium der Anglistik und Geschichte in Wien und Graz. Er ist verheiratet und hat eine einjährige Tochter.
Nach Erfahrungen in einem Teegeschäft im City Park gründete er seine eigene Teehandlung »Cuppa Tea« in der Gleisdorfergasse 9, wo er die Teekultur pflegt.
Fazitbegegnung
Volker Schögler trifft
Martin Laschan
Eine Tasse Tee« gefällig?, so oder so ähnlich lautet die Übersetzung des Namens des Grazer Teegeschäfts »Cuppa Tea«. Anglophile und Anglisten wissen das. Martin Laschan ist beides. Nachdem der Obersteirer seinen »Bachelor« in Wien gemacht hatte, ging er für den »Master« nach Graz, aber wie so oft kam das Leben dazwischen. Genauer die Überlegung, was man als Anglist beruflich überhaupt machen kann, sowie ein leeres Geschäftslokal in der Gleisdorfergasse. Inspiriert von seiner Tante, die die ganze Familie zum Teetrinken versammelte, als der Großvater im Sterben lag, aber auch von der englischen Teekultur und von einer kleinen Teehandlung in den Wintern seines Heimatorts Liezen, tauchte er in die Welt des Tees ein. Und als er zufällig das leere Geschäft sah, breitete sich das Bild seiner beruflichen Zukunft deutlich vor ihm aus. Vor fast vier Jahren, am 16. Dezember 2019, eröffnete Martin Laschan seinen kleinen Teeladen – kurz vor Ausbruch der Coronapandemie. Daher folgten zwei magere Jahre, bevor sich der Einzelkämpfer am Markt etablieren konnte. Doch Teeliebhaber sind treue Kunden, so erklärt es sich, dass er heute 50 Prozent von ihnen als Stammkunden bezeichnen kann. Sein Angebot von rund 150 Teesorten respektive –mischungen, darunter größtenteils Schwarztee und Grüner Tee, aber auch Früchte-, Kräuteroder Rotbuschtee, stellt eine genussvolle Herausforderung dar, die dadurch erleichtert wird, dass man sich auch mit Kostproben, das heißt kleinen Mengen von zum Beispiel zehn Gramm, behelfen kann.
Denn bekanntlich macht erst der direkte Vergleich sicher. Und natürlich die Beratung des Fachmanns Laschan, der wahrscheinlich aus (Teekultur-)Ignoranten zumindest Dilettanten machen könnte, sohin Amateure mit Leidenschaft. Um es mit dem Philosophen Günther Anders auszudrücken: »Man muss aus etwas etwas machen. Egal, ob Brot aus Getreide oder Liebe aus Sex – das ist Kultur.« Oder aus der Pflanze Camellia Sinensis einen Tee, genauer verschiedene Tees. Dabei gibt es nur zwei Varietäten dieser Pflanze: die Chinasaat (zum Beispiel Darjee-
ling) und Assam. Die Teegeschichte ist jedenfalls so interessant wie komplex. Allein die Rolle der Briten bei der Verbreitung des Tees in die westliche Welt, insbesondere die Rolle eines Robert Fortune als Teespion, der die Planze als wertvollsten Schatz Chinas außer Landes gebracht haben soll, füllt Bücher und wäre eine Hollywoodverfilmung wert. Auch wenn die Fortune-Geschichte möglicherweise gar nicht stimmt, weil es die Herren Gordon und Gützlaff gewesen sein sollen – egal, die Story ist gut und hat noch viel weiterreichende Ausmaße. Im Zuge der Auseinandersetzungen im Teehandel mit China zogen sich die britischen Händler auf eine felsige, damals noch kaum besiedelte Insel namens Hong Kong zurück und die Briten zettelten den ersten Opiumkrieg an. Wahrscheinlich wurde das ohnehin schon längst verfilmt.
Das muss einen natürlich nicht alles interessieren, um beim Tee auf den Geschmack zu kommen. Auch wenn ich weiß, dass grüner Paprika nichts anderes als unreifer roter Paprika ist, schmeckt er mir trotzdem nicht. Zu wissen, dass es schwarzen und grünen Tee gibt und weißen und vielleicht auch noch Oolong und dass alles im Wesentlichen eine Frage der Fermentation ist, ist aber schon interessant und hilfreich bei der Geschmacksfindung und der Auswahl des Tees. Genauer gesagt ist es eine Frage der Oxidation, aber da weiß Martin Laschan viel besser Bescheid. Zu den Besonderheiten in seinem Teeladen zählen nebst vielerlei anderen Accessoires rund um den Tee auch japanische Keramik, speziell für Grünen Tee, aber auch englische von Burleigh und Denby für den typisch englischen »Afternoon-Tea«. Da Grüner Tee bekanntlich nur mit 70 bis 80 Grad heißem Wasser aufgegossen werden soll, findet sich hier auch ein Yuzamashi, ein Abkühlgefäß aus Japan, angesichts dessen man des Zaubers gewahr wird, der einer hohen (Tee-) Kultur innewohnt. Diese Atmosphäre vermittelt Martin Laschan auch als Person, voller Zurückhaltung und Ruhe ausstrahlend. Vielleicht ist er Buddhist, aber das wollte ich nicht fragen. Weil es ja auch keine Rolle spielt. n
Ich habe ihn geliebt im heurigen Urlaub. Den Zustand, das Gefühl zu haben, nur mehr Mürbteig im Kopf zu verspüren. Nicht an gestern zu denken, nicht an morgen, nicht das nächste Buch zu schnappen, um den Geist weiterzuentwickeln. Auch keine strategischen Gedanken hegen, nix neu erfinden, nicht den Kalender bis Ende des Jahres geistig vor Augen durchscrollen. Einfach im Moment sein. Genießen, wahrnehmen, fühlen. Gefüttert habe ich diesen Zustand unter anderem mit köstlichem Südtiroler Apfelstrudel, der mit Mürbteig eingekleidet wird. Sehr inspiriert und erholt von dieser Verfassung, habe ich mich auf die Analyse gemacht, was dazu beigetragen hat, dass es so gut gelang, diesen »Mürbteig-Zustand« bei mir zu aktivieren.
Nichtstun positiv besetzen
Carola Payer denkt intensiv darüber nach, ab und zu einmal nicht nachdenken zu müssen
Gerade die Vorkriegsgeneration, die Generation der Babyboomer und Generation-X haben noch viele Glaubenssätze vermittelt bekommen, das Nichtstun negativ besetzt. Rückmeldungen wie: »Warst schon wieder zu faul, das und das zu tun …« waren gewohnte Phrasen, Abweichungen zu kommunizieren. Wer brav im Hamsterrad rannte und wenig auf die eigenen Bedürfnisse achtete, bekam viele positive Rückmeldungen. Entspannte Situationen wurden oft mit: »Ah, hast nix zu tun? Was hängt ihr schon wieder so faul herum« kommentiert. Fleißige Schüler waren gute Schüler. Jeder von uns kennt wahrscheinlich viele faule Kollegen, die heute sehr erfolgreich, gesund und glücklich sind, oder war vielleicht einer von ihnen. Daher müssen wir oft erst Nichtstun positiv besetzen oder an unserem schlechten Gewissen arbeiten. Hirnforscher bestätigen: Nichtstun beflügelt die Gedanken, schafft Raum für Inspiration und ist sogar sehr produktiv. Der amerikanische Neurowissenschaftler Marcus Raichle hat herausgefunden, dass es im Gehirn ein sogenanntes »default mode network« gibt, ein Ruhezustandnetzwerk, das verschiedene Gehirnregionen einbindet. Es ist gerade dann hochaktiv, wenn wir herumhängen, dösen, die Gedanken schweifen lassen. Es erlaubt uns aus der Vogelperspektive auf uns selbst zu schauen, eingefahrene Gedankenmuster zu durchbrechen und erfinderisch zu sein. Also: Bitte mehr Wertschätzung und innerliche Versöhnung für die Pause, das Aussteigen aus dem Alltag, das »NixTun«, das Faulsein.
Vitamin N nehmen
»Vitamin N« nehmen, im Sinne von: Nein, ich beantworte keine Emails im Urlaub. Nein, ich scrolle jetzt nicht die Dokumente kurz mal durch. Nein, ich hebe nicht das Handy ab. Nein, ich höre nicht die Mailbox ab. Nein, ich bin kurzfristig nicht ganz schnell mal verfügbar. Nein, ich lass mich nicht hetzen. Nein, ich gehe jetzt nicht auf meine mich stressenden Gedanken, Bedingungen, Ängste im Kopf ein, sondern lass sie vorüberziehen. Nein, Nein, Nein – nicht zu anderen, sondern zu den eigenen Impulsen, zu glauben, so wichtig und bedeutend zu sein, dass man ohne einem selbst nicht auskommt.
»Bitte mehr Wertschätzung und innerliche Versöhnung für die Pause, das Nichtstun und auch das Faulsein.«
Über die Kunst, nicht zu denken
Die Arbeitswelt wird sich auch ohne mich weiterdrehen. Die Kunden werden auch ohne mich, ihre Probleme lösen. NEIN – ich nehme mich jetzt nicht so wichtig. Das erleichtert, sich abzugrenzen. Der Helfer in uns darf auch mal rasten und Urlaub machen. »NEIN« ist eine bewusste Entscheidung für den freien Raum und den Ort, an dem man gerade ist.
Smartphonenutzung extrem einschränken
Die moderne Technologie hat unser Leben zweifellos erleichtert, insbesondere im Urlaub. Die nächsten Lokale ausloten, Touren zum Wandern, Radfahren, Gehen abrufen. Sich eine Meditation reinziehen, Netflix schauen … aber sie kann auch eine ständige Ablenkung sein. Im Urlaub entschied ich mich heuer bewusst dafür, mein Smartphone so wenig wie möglich zu nutzen und mich nicht nur vom »schnellen Durchscrollen« durch soziale Medien fernzuhalten. Sich wieder beim Biken an der Karte orientieren oder einfach intuitiv losfahren, wenn es nicht weitergeht, einen anderen Weg ausprobieren, erinnerte mich daran, wie wir früher auch immer und überall ans Ziel kamen. Das führte zum Entdecken wunderbare Plätze, die wir mit digitalem Plan nie passiert hätten. Wenn dann die Sonne schon zum Untergehen war und wir immer noch irgendwo »ohne Plan« in der Wildnis waren, Ein- und Ausatmen, bewusst überlegen und entscheiden und sich auf den Weg machen. Das glückliche Gefühl am Ende des Tages wurde sofort potenziert.
Meditative Haltung und Achtsamkeit
Jeden Tag verbrachte ich einige Zeit damit, einfach nur allein da zu sitzen und meinen Atem zu beobachten, die Sinne nach innen zu richten, meine Gefühle wahr zu nehmen, aber ohne Absicht eine
wirkliche Mediation »zu machen«. Das einfache pure Sein üben. Während des Tages praktizierte ich Achtsamkeit, indem ich meine Sinne noch bewusster einsetzte, um die Schönheit der Natur wahrzunehmen – das Rauschen der Bäche, das Zwitschern der Vögel, die Farbe und den Duft der Blumen, die Wolken am Himmel. Das lenkt die Aufmerksamkeit voll in den Moment und beruhigt den Geist. Aber auch langsam essen, jeden Bissen genießen, jeden Schluck Wein im Mund oder das Gegenüber voll erfassen … den eigenen Blick liebevoll auf die Welt lenken. Und alles ganz langsam tun … weg vom schnell, schnell, schnell. Es half auch gut, statt 10 Büchern und unzähligen ungelesenen Zeitschriften, 1 Buch mitzunehmen. Müßiggang hatte Vorrang vor dem Vorsatz die Zeit so gut wie möglich für allmögliches, während des Jahres Versäumtes, zu nutzen.
Mürbteig im beruflichen Alltag
In unserer Leistungsgesellschaft müssen wir erst wieder viel mehr zulassen, dass Entwicklung nicht nur mit Anstrengung und »Müssen-Müssen«, sondern mit dem Eintauchen in die Energie des von uns als »faul« bewerteten Zustandes erreicht wird. Das heißt, keine Angst vorm faulen Zustand, er wird sowieso die produktive Leistung wieder anfeuern! Wer sich heute erfolgreich in der neuen Arbeitswelt bewegen will, muss wegkommen davon, immer härter, mehr und schneller zu arbeiten. Den Alltag so zu gestalten, dass qualitative Anspannung und Entspannung sich die Hand geben, führt zu weniger Erschöpfung am Ende des Tages und den Erhalt der Freude an der Arbeit. Immer wenn Situationen auftauchen, wo man negativen Stress verspürt, kann eine kurze »Mürbteig-Einheit« mit einfachem bewusstem Ein- und Ausatmen und alle Sinne in den Moment lenken hilfreich sein, sich gleich wieder zu sortieren. n
Mit 1. September hat Markus Wiessner die Leitung des Bereichs Filialorganisation für SPAR Steiermark und das südliche Burgenland übernommen. Der 43-Jährige verfügt über langjährige Erfahrung im Handel und ist seit 17 Jahren bei SPAR aktiv. Er folgt auf Werner Wabnigg, der die Filialorganisation viele Jahre erfolgreich geführt hat.
Der gebürtige Leibnitzer Wiessner ist gelernter Bürokaufmann, hat Führungserfahrung im Modehandel und ist 2006 bei SPAR eingestiegen: Zunächst war er als Marktleiter in Graz aktiv, schon ein Jahr später folgte der Aufstieg zum Filialgebietsleiter. Der 43-Jährige war 16 Jahre lang für die Führung von etwa zehn bis zwölf SPAR- und EUROSPAR-Filialen zuständig und erste Ansprechperson für die jeweiligen Marktleiter in wirtschaftlichen und personellen Belangen. „Karrierewege müssen nicht linear verlaufen. Ich habe mich stets mit großer Begeisterung weiterbilden und entwickeln dürfen“, blickt Wiessner auf seine bisherige Laufbahn zurück. Mit der Leitung der gesamten SPAR-Filialorganisation in der Steiermark und dem südlichen Burgenland verantwortet er gemeinsam mit seinem Team 125 SPAR-Standorte.
Unter der Regie und künstlerischen Leitung des gebürtigen Weststeirers August Schmölzer wurde beim Stieglerhaus in St. Stefan bei Stainz von 15. bis 17. September das Singspiel „Vulgo“ aufgeführt. Im Mittelpunkt der Handlung steht ebendieses Gebäude, das seit Generationen in der Mitte ebendieser Gemeinde steht Die Handlung nimmt ihren Lauf, als eine traditionelle Feier, untermalt von Blasmusik, aus den Fugen gerät. Eine Fee (Ninja Reichert) mit ihrem Gefolge mischt sich in das Geschehen ein und stört die scheinbare Harmonie. Aus der Unruhe entsteht ein Wettstreit zwischen den beiden Protagonisten, dem Narren (Felix Krauss) und der Fee. Ein gesungenes Duell zwischen Tradition und Aufbruch, Bestand und Erneuerung, Geschichte und Zukunft entspinnt sich. Am Ende kann sich die Individualität, die Sehnsucht nach dem Neuen, gegen das übermächtige Haus, dem August Schmölzer seine Stimme leiht, durchsetzen. Die Freiluftaufführungen beim Stieglerhaus, unterstützt vom örtlichen Musikverein und etlichen Laiendarstellern, lockten an den drei Tagen rund 300 Besucher nach St. Stefan und fanden seitens Publikum begeisterten Beifall
Der 10. Kinderbetreuungsatlas der AK Steiermark zeigt einmal mehr die kritische Lage in den steirischen Kinderbetreuungseinrichtungen auf. Schlechte Bezahlung und belastende Arbeitsbedingungen führen zu einer dramatischen Personalsituation.
Das belegen auch die Zahlen im 10. AK-Kinderbetreuungsatlas: Zwar erfüllen von 286 steirischen Gemeinden heuer wieder 153 die Kriterien für die Kategorie A: „Für diese Kategorie müssen eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder vorhanden sein“, erklärt AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim. Gesunken ist jedoch die Zahl jener Gemeinden, die den zusätzlichen Kriterien des „Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf“ (VIF) gerecht werden. So verfügen heuer nur noch 70 Gemeinden (im Vorjahr 74) über Betreuungsangebote für Kinder von null bis zehn Jahren, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen.
Viele denken an Berufswechsel
Die Gründe für die Personalnot in den Betreuungseinrichtungen hat die AK Steiermark mit ihrem neuen „Kinderzukunftsindex“ erhoben – eine Online-Befragung, an der sich mehr als 2.600 Beschäftigte in steirischen Kindergärten und -krippen beteiligt haben.
Dabei gaben 91 % der Befragten an, dass die Kindergruppen zu groß sind, 72 % sagten, dass die Kinder in den Gruppen deswegen nicht mehr ausreichend betreut werden können. Rund die Hälfte der Befragten denkt aufgrund der aktuellen Situation ernsthaft über einen Berufswechsel nach, was den Personalmangel weiter verschärfen würde. „Wir sehen jetzt die Versäumnisse der Vergangenheit. Die Beschäftigten leiden unter massiven Belastungen, die Versorgung ist nicht mehr gewährleistet. Die Politik muss erkennen, dass jetzt zu handeln ist. Nicht morgen, jetzt!“, fordern AK-Präsident Josef Pesserl und Bernadette Pöcheim bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung für die Beschäftigten in der Kinderbetreuung.
Kurz im Gespräch mit
Zum Thema Bodenschutz und Versiegelung gibt es schöne Worte und zahnlose Gesetze –was sollte hier von Seiten des Landes nachgebessert werden?
Die Landesregierung hat ein Raumordnungsgesetz beschlossen, das völlig unzureichend ist. Unsere Kritik teilen Ziviltechnikerkammer, Architekten und Raumplaner. Wir fordern strengere Vorgaben: Wo neues Bauland gewidmet wird, müssen Grünflächen in gleichem Ausmaß gesichert werden. Auch ein Bodenfonds, mit dem Grundstücke für die Allgemeinheit erworben werden können, wäre ein Schritt. Außerdem muss das Land endlich Daten liefern, wie viel Leerstand, brachliegende Gebäude und Industrieflächen wir in der Steiermark haben. Hier fehlt uns derzeit der Überblick.
Was sollte seitens der Landespolitik im Naturschutz stärker berücksichtigt werden? Wir müssen der Natur wieder mehr Raum geben. Damit schützen wir letztlich nicht nur die Umwelt, sondern auch uns selbst. Natürliche Flussläufe mit entsprechenden Überschwemmungsgebieten sind zum Beispiel der beste und billigste Hochwasserschutz, den es gibt.
Obwohl der Großteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen stammt, verharren die Preise für Haushalte auf hohem Niveau, was kann Abhilfe schaffen?
Wir müssen auf jeden Fall schneller raus aus Öl und Gas. Noch immer bestimmen fossile Energieträger den Strompreis. Die Landesregierung tut hier viel zu wenig. Und selbst dieses „viel zu wenig“ setzt sie nur zögerlich um. Wir bleiben bei unseren Forderungen: 500 Windräder für die Steiermark und verpflichtende Photovoltaik-Anlagen auf allen Großparkplätzen, Supermärkten und landesnahen Gebäuden.
Für Haushalte, Betriebe und Abfallwirtschaft sind spezielle Abfälle wie Säuren, Laugen oder Lacke eine große Herausforderung. Allerdings sind Rohstoffe aus Recycling wichtige Ressourcen für die Zukunft.
Die Grazer SPAR-Zentrale startet mit der Umstellung der Logistik-Flotte auf biobasierten Treibstoff aus hydrierten Pflanzenölen (HVO). 40 Lkw sind für SPAR auf den Straßen in der Steiermark und dem südlichen Burgenland unterwegs. Sie werden ab 1. September mit erneuerbarem HVO aus 100 % Altspeiseöl und Reststoffen betankt.
Nachhaltige Recyclingrohstoffe
Saubermacher bereitet Säuren, Laugen, Lösemittel, Emulsionen, Öl-Wassergemische, Lack- und Farbschlämme, Kunststoffdispersionen, Wertstoffe wie Alt- und Trafoöl u.v.m. in eigenen Anlagen in der Steiermark und Niederösterreich auf und führt sie einer stofflichen Verwertung zu. Kunden profitieren vom Fachwissen und der jahrzehntelangen Erfahrung rund um Abfall- und Chemikalienrecht, Transport, Lagerung und umweltfreundlicher Aufbereitung. Allein in Österreich übernimmt Saubermacher jährlich insgesamt etwa 110.000 Tonnen gefährliche Abfälle, vor allem Industrieabwässer sind ein wesentlicher Teil davon. Oberstes Ziel ist, das Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt zu reduzieren und Recyclingquoten laufend zu erhöhen. Eigene Analyselabors bieten qualitätsgesicherte Probennahme und chemische Analytik. Bei Bedarf stellt Saubermacher auch erfahrene Gefahrgut- und Abfallbeauftragte bereit.
Nachhaltigkeitsberatung für Betriebe
Besonders herausfordernd sind die vielen komplexen gesetzlichen Vorschriften. Dies nicht zuletzt auch im Hinblick auf die prüfungs- und veröffentlichungspflichtige Nachhaltigkeitsberichterstattung (Stichwort Corporate Sustainability Reporting Directive), die für Unternehmen ab 2024 bzw. 2025 in Kraft tritt. Die Expert:innen von Saubermacher helfen durch den ParagrafenDschungel und entwickeln individuelle Entsorgungskonzepte. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass intelligente Anpassungen im Produktionsprozess den Wechsel vom Deponierungs- zum Recyclingverfahren möglich machen. Das schützt das Klima, ermöglicht die Herstellung von Recyclingrohstoffen und optimiert nicht zuletzt auch die Nachhaltigkeitsperformance der Unternehmen. Dank verschiedener Maßnahmen bei Magna Steyr Graz konnte die Verwertungsquote auf 94 Prozent gesteigert werden. Gemeinsames Ziel ist es, in den nächsten Jahren auf 100 Prozent Kreislaufführung zu kommen.
Mehr Infos: saubermacher.at
Damit setzt SPAR einen weiteren Schritt, die eigene Logistik bis spätestens 2050 auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Die Alternative aus Altspeiseöl ersetzt fossilen Diesel und spart bis zu 90 % der Treibhausgas-Emissionen ein. Auch Frittieröl aus den eigenen Bäckereien und -Restaurants sowie aus den UCO-Sammelautomaten in den SPAR-Filialen wird zu HVO verarbeitet. SPAR-GF Christoph Holzer: „Nach dem Test des ersten E-Lkw stellen wir den ganzen Lkw-Fuhrpark auf erneuerbaren Treibstoff um. Damit sparen wir bis zu 90 % der Emissionen in der Logistik ein.“ Diese Umstellung war mit dem regionalen Treibstoff-Lieferanten F.Leitner Mineralöle möglich, der gleichzeitig SPAR express Tankstellen-Partner ist.
Altes Speisefett ersetzt Diesel
Bisher hat sich SPAR gegen die Verwendung von Bio-Treibstoffen verwehrt, denn die Produktion von Bio-Treibstoff stand in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Mit der neuen HVO-Qualität aus 100 % Altfetten ist diese Konkurrenz ausgeschlossen. Zur Raffination von Alt-Speisefetten und Reststoffen zu HVO wird derzeit noch ein Anteil fossiler Energie aufgewendet, daher ist der Treibstoff zwar 100 % biobasiert, verursacht bei Produktion und Transport aber noch Emissionen. Somit ergibt sich eine Emissionsreduktion im Vergleich zu fossilem Diesel von bis zu 90 %. In den vergangenen Jahren hat man unterschiedliche alternative Antriebsarten getestet, zuletzt einen batterieelektrischen Lkw. Nach dem Stand der Technik sind jedoch weder E-Lkw noch Wasserstoff-Antrieb den Anforderungen des Lebensmittelhandels in Sachen Transportdistanzen, Zuladung oder Wirtschaftlichkeit gewachsen, so Holzer.
Im Rückblick auf das erste Halbjahr 2023 freut sich Binder+Co über eine erfolgreiche Bilanz. Trotz absehbarer geringerer Auftragseingänge aus dem Baurohstoffsektor konnte erfolgreich Kurs gehalten werden. Die Umsätze im Recycling und in der Verpackungstechnik haben sich als sehr stabil erwiesen. Den größten Absatzmarkt bildet der EURaum mit 39,7 Mio. Euro Auftragseingang. Das unterstreicht die steigende Bedeutung von Hightech-Maschinen im Umweltbereich. Das Kundenvertrauen gilt der Effizienz der Maschinen und Anlagen, die es ermöglichen, das Maximum an Rohstoffen zu gewinnen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Dies trägt dazu bei, dass Lagerstätten länger genutzt werden können und die Notwendigkeit, neue Abbaustätten zu erschließen, verringert wird.
Nachhaltigkeit und innovative Lösungen
Die geplante Photovoltaikanlage am Standort Gleisdorf soll einen erheblichen Anteil des Energiebedarfs decken und unterstreicht das Engagement für erneuer-
bare Energien. Zudem wird der Anschluss an die Fernwärme die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich reduzieren. In den letzten 35 Jahren hat Binder+Co im Recycling wegweisende Schritte unternommen. Die neueste Entwicklung in der Sortiertechnik, Clarity Libs, ermöglicht es, Aluminiumschrott nach Legierung präzise zu sortieren und dessen Verwertbarkeit zu maximieren. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung.
Verkauf der 100-%-Tochter Bublon
Im Mai 2023 wurde das 100%-ige Tochterunternehmen, die Bublon GmbH, an den führenden Hersteller von Industriemineralien, Omya, verkauft. Durch die erfolgreiche
Entwicklungsarbeit des Teams der Bublon GmbH einerseits und die Marktpräsenz von Omya andererseits lässt sich zukünftig die ausgereifte Technologie vielversprechend am Markt umsetzen. Binder+Co setzte damit einen wesentlichen Schritt zur Fokussierung auf seine Kernkompetenzen.
Unsere Vision für eine nachhaltige Zukunft. graz.at/greencapital
Bedingt durch den raschen Wandel in der Arbeitswelt, Veränderungen durch z. B. Homeoffice und Digitalisierung, rücken Gesundheit und Wohlbefinden noch stärker als bisher in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) spielt eine entscheidende Rolle dabei, deren negativen Auswirkungen auf die physische und psychische Befindlichkeit durch geeignete Maßnahmen zu begegnen.
Gemeinsam für noch mehr betriebliche
Es gibt ihn inzwischen schon seit über 20 Jahren − „fit im job“, den Förderpreis für körperliche und geistige Gesundheit, und er wird ausgeschrieben von der WKO Steiermark, gemeinsam mit dem Gesundheitsund Wirtschaftsressort des Landes Steiermark sowie der AK, der Ärztekammer, der AUVA, BVAEB, ÖGK, PVA, SVS, sowie der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe, der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung, der Fachgruppe der persönlichen Dienstleister und der Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie.
Bewertung der besten BGF-Konzepte
„Dabei werden in vier Kategorien jene Betriebe prämiert, die ihren Mitarbeitern und Mittarbeiterinnen die besten Gesundheitsförderprojekte anbieten. Nicht das eingesetzte Kapital, sondern die Neuartigkeit und Konzeption der Programme werden dabei bewertet“, erläutert FG-Obfrau Daniela Gmeinbauer im Namen aller teilnehmenden Institutionen bei der Präsentation in der Wirtschaftskammer Steiermark in Graz. Die Gewinner erhalten einen Award, eine Urkunde und eine Plakette. Von der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung werden Sonderpreise vergeben. Zusätzlich wird in den
Kategorien 1 und 2 ein Geldpreis von jeweils 500 Euro vom Wirtschafts- und Gesundheitsressort des Landes Steiermark zur Verfügung gestellt. Zusätzlich gibt es eine Einsteigerförderung für jene Unternehmen, die im vergangenen Jahr erstmals Maßnahmen zur BGF gesetzt haben. Mit einem auf die Interessen und Bedürfnisse ausgerichteten Seminar möchten wir diese bei der weiteren Entwicklung und Umsetzung ihrer Projekte unterstützen.
Der Schlüssel ist ein gesunder Lebensstil „Fit im Job“-Botschafterin Viktoria Schnaderbeck betont ihren persönlichen Bezug zu diesem Thema: „Mentale und psychische Fitness war schon immer sehr wichtig für mich. Während meiner Profikarriere bin ich von acht Operationen an einem Knie zurückgekommen, sodass Gesundheit und Fitness permanent in meinem Hinterkopf waren. Mittlerweile weiß ich, dass es Aufwand kostet, um fit zu sein! Du musst Gesundheit zur Priorität machen –im Privat- und Berufsleben. Gesundheit ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Karriere. Selbst jetzt nach meinem Karriereende ist es mir wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Mein Leben ist sehr
belebt und aufregend, aber ich könnte dieses Tempo nicht gehen, wenn ich Gesundheit nicht zu meiner Priorität machen würde. Es ist einfach, Gesundheit so lange als selbstverständlich zu nehmen, bis du mit dem Gegenteil konfrontiert wirst.“
Das Einreichportal, das das Mitmachen noch einfacher macht, finden Interessierte auf der Homepage www.fitimjob-stmk. at. Einreichungen sind ab sofort bis 17. November 2023 möglich. Teilnahmeberechtigt sind alle steirischen Betriebe, Institutionen und Einrichtungen, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen und ihren Standort in der Steiermark haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Preisträger des letzten Jahres sowie die Kooperationspartner. Die Verleihung der Förderpreise für körperliche und geistige Gesundheit findet im Mai/ Juni 2024 in Graz statt.
Dieser Sommer stand bei SPAR Steiermark im Zeichen der Familien.
Am 9. und 10. August fand erstmals der „Spar Kids Day“ statt: Über 170 Mädchen und Burschen begleiteten ihre Eltern in die Arbeit und haben spielerisch die Welt des Supermarkts kennengelernt. Außerdem wurde für sie heuer wieder das beliebte zweiwöchige Sommercamp angeboten.
Spielerisch mit den Eltern lernen
Einen Tag Mama und Papa bei der Arbeit helfen: Dieser Traum wurde für Kinder von Mitarbeitern bei SPAR Steiermark wahr. Unter Anleitung haben die Kinder spielerisch mitangepackt. Am Aufgabenplan standen das Anrichten eines Obst- und Gemüsetellers für den Mitarbeiter-Raum, das Zubereiten des Traumweckerls in der Feinkost und eine bunte Aufgabenrallye durch den Supermarkt. Mit dem „SPAR Kids Day“ lenkt das Familienunternehmen den Fokus auf berufstätige Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs aktiv einbinden. „Es war ein großartiger Mehrwert für die Kinder, für die Eltern und auch für die Kundschaft in unseren Supermärkten“, weiß SPAR-GF Christoph Holzer.
Sommercamp mit Rekord-Anmeldezahl
Bereits zum sechsten Mal fand heuer das beliebte SPAR-Sommercamp für Mitarbeiter-Kinder statt. Mit 52 angemeldeten Mädchen und Buben sind dieses Jahr vom 24. Juli bis 4. August so viele Kinder dabei gewesen wie noch nie zuvor. 2018 hat die SPAR-Zentrale Graz das Sommercamp zur Entlastung der berufstätigen Belegschaft erstmals ins Leben gerufen. Drei Neuheiten standen heuer am Programm: Mit „The Flight Graz 4D“ gingen die Kleinen auf einen virtuellen Flug durch Graz. Neu war auch die Fahrt mit der Märchengrottenbahn am Schloßberg, die die Mädchen und Buben in eine fantasievolle Märchenwelt eintauchen ließ. Weiters machte das fahrbahre Alt-mach-neu-Mobil „Schrotty und Engy“ Station in der SPAR-Zentrale Graz: Die Kinder lernten spielerisch, defekte oder ungebrauchte Gegenstände einfallsreich in etwas Neues umzufunktionieren – was punktgenau der ressourcenschonenden Grundhaltung des Unternehmens SPAR entspricht.
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Gerade in den jetzigen herausfordernden Zeiten erweisen sich betriebliche Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter:innen – sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht fördern –als besonders wichtig. Viele steirische Unternehmen haben dies erkannt und das Thema Gesundheit in ihre Unternehmensphilosophie aufgenommen. Auch für die Mitarbeiter:innen zeigt sich, dass Maßnahmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung ein Schlüssel zum Erfolg für das gesamte Unternehmen sind.
KommR Daniela Gmeinbauer
Obfrau der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe der WKO Steiermark
Mentale und psychische Fitness war schon immer sehr wichtig für mich. Während meiner Profikarriere bin ich von 8 Operationen an einem Knie zurückgekommen, sodass Gesundheit & Fitness permanent in meinem Hinterkopf waren. Mittlerweile weiß ich, dass es Aufwand kostet, um fit zu sein! Du musst Gesundheit zur Priorität machen – im Privat- und Berufsleben. Gesundheit ist der Schlüssel einer erfolgreichen Karriere. Selbst jetzt nach meinem Karriereende ist es mir wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen.
Viktoria Schnaderbeck
„fit im job“ – Botschafterin und ehemalige Kapitänin des österreichischen Fußball-Frauennationalteams
Die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten haben ihr Maßnahmenprogramm für die AREA Süd vorgelegt − Weichenstellungen für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum Südösterreich, ermöglicht durch die Koralmbahn. „Unser Ziel ist es, jetzt die richtigen Rahmenbedingungen auf Schiene zu bringen, durch die der neue Wirtschaftsraum ein Erfolg wird“, so die beiden WKO-Präsidenten Josef Herk (Steiermark) und Jürgen Mandl (Kärnten).
Zug um Zug nähern wir uns der Fertigstellung der Koralmbahn. Ein Jahrhundertprojekt, mit dem für die Steiermark und Kärnten viele Chancen für die Zukunft verbunden sind. Denn das Zusammenrücken der beiden Zentralräume Graz und Klagenfurt auf eine Fahrzeit von 45 Minuten löst einen starken Impuls für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum aus. Aus diesem Grund haben die beiden Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten die neue Dachmarke „AREA Süd“ initiiert. Mit dieser will man sowohl national als auch international als zweitgrößter Wirtschaftsraum Österreichs Akzente setzen.
Die künftige „AREA Süd“ umfasst immerhin fast ein Drittel der Fläche Österreichs, auf der rund 1,8 Mio. Menschen und mehr als 50.000 Arbeitgeberbetriebe mit 730.000 Beschäftigten eine Wirtschaftsleistung von knapp 70 Mrd. Euro erbringen. WKO-Steiermark-Präs. Josef Herk erklärt: „Für den Süden Österreichs ergibt sich durch die Koralmbahn eine Jahrhundertchance. Schließlich
entsteht entlang der Achse Graz-Klagenfurt der zweitgrößte Ballungsraum des Landes, der auch im internationalen Maßstab eine Größenordnung darstellt. Nun gilt es, eine gemeinsame regionalpolitische Agenda zu definieren, um den Wirtschaftsraum zu einem Vorzeigestandort in Europa zu machen. Diese Agenda beginnt beim Arbeitsmarkt − Sichtwort Skills − und führt über den weiteren Infrastrukturausbau sowie den F&E- und Innovationsbereich bis hin zu einer gemeinsamen Vermarktung mit der neuen Dachmarke Area Süd.“ Jürgen Mandl, WKO-Präs. von Kärnten, ergänzt: „Der neue Wirtschaftsraum Süd bildet eine europäische Metropolregion mit unendlichen Chancen für mehr Wachstum, noch mehr Lebensqualität und weniger Abwanderung. Die bessere Sichtbarkeit als Wirtschaftsstandort und Logistikdrehscheibe, die stärkere Vernetzung von Bildungseinrichtungen, die bequeme Mobilität zwischen Stadt und Land − all das macht Kärnten und die Steiermark zu einem neuen Lebensmittelpunkt im AlpenAdria-Raum.“
Binder+Co gilt als Synonym für innovative Aufbereitung in der Rohstoff- und Recyclingindustrie. Weltweit erfolgreich eingesetztes Know-how, ein hochqualifiziertes Mitarbeiterteam und wegbereitende Technologien sind unsere Stärke. Das macht uns zum Weltmarktführer in der Altglasaufbereitung und in der Siebtechnik für schwierige Aufgabenstellungen. Binder+Co - ein kompetenter Partner in über 100 Ländern. www.binder-co.at
Der Landes-Vors. der JW Steiermark, Christian Wipfler, und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk konnten rund 1.000 Jungunternehmer sowie zahlreiche Ehrengäste auf dem Grazer Schloßberg zur Langen Nacht der Jungen Wirtschaft unter dem Motto „Mehr Wohlstand durch mehr Unternehmertum“ begrüßen. Den Event ließen sich auch zahlreiche Ehrengäste nicht entgehen, so konnten unter anderem Bundeskanzler Karl Nehammer und die Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Österreich, Bettina Pauschenwein, begrüßt werden. Alle waren sich einig: „Wir sind stolz auf unsere zahlreichen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer, die unser Land vorwärts bringen und sich mutig und engagiert jeder noch so großen Herausforderung stellen.“
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Unternehmen wollen erfolgreich sein. Mitarbeitende wollen möglichst lange gesund sein. Wie auch das große Gesundheitsvorsorgeprojekt, die ‚Bewegungsrevolution‘, möchten wir vermehrt Gesundheitskompetenz jedes einzelnen Steirers und jeder einzelnen Steirerin stärken. Damit und mit der großen Initiative ‚fit im job‘ tragen wir zu einer gesunden und erfolgreichen Zukunft unserer Gesellschaft in der Steiermark bei. Aufhalten lassen wir uns dabei bitte nicht.
Mit Ende August 2023 waren 30.484 Personen als arbeitslos vorgemerkt, einschließlich der 6.698 Teilnehmenden an Schulungen sind damit 37.182 Steirerinnen und Steirer ohne Job (+5,4 Prozent). Am Lehrstellenmarkt stehen den 1.373 Jugendlichen auf Lehrstellensuche zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres 2.130 offene Lehrplätze gegenüber. Die schwache Konjunktur macht sich natürlich bemerkbar, dennoch bleibt der steirische Arbeitsmarkt robust“, betont die stv. AMS-Landes-GF Yvonne Popper-Pieber. „Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit fiel im August geringer aus als in den drei Monaten zuvor und auch die steirische Arbeitslosenquote liegt mit 5,2 Prozent unter dem bundesweiten Schnitt von 6,1 Prozent.“
Die Arbeitswelt erlebt aktuell einen starken Wandel und steht ständig vor neuen Herausforderungen. Nie war es wichtiger, die individuellen Ressourcen aller Mitarbeitenden und deren Führungskräfte zu stärken und den Erhalt der eigenen Gesundheit in den Fokus zu stellen. Hierbei wirken Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung enorm unterstützend. Die BVAEB setzt deshalb verstärkt Akzente in diesem Bereich und ist seit vielen Jahren Kooperationspartnerin von „fit im job“.
Christa Hörzer Direktorin der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau LandesstelleSteiermark
Dr. in Juliane Bogner-Strauß Landesrätin für Gesundheit, Pflege, Sport und GesellschaftThomas Galler, der seit 2022 das Arravané im Merkur Gebäude führt, bekommt Unterstützung in der Geschäftsführung. Anita Kurz wird künftig das Restaurantmanagement übernehmen, während sich der Spitzenkoch wieder mehr auf das „daily business“ in der Küche konzentriert. „Ich freue mich, dass mit Anita Kurz eine echte Gastronomieexpertin Teil unseres Teams wird. Sie bringt nicht nur das nötige Know-how, sondern viel Leidenschaft, Verlässlichkeit und einen frischen Wind mit in diese Position. Auch das Bewusstsein für saisonale Produkte aus der Region, das bei uns im Arravané immer an erster Stelle steht, teilt sie zu hundert Prozent. Sie ist ein echter Gewinn für uns“, betont Gastgeber Thomas Galler.
Im Rahmen seiner Comeback-Tour besuchte der SPÖ-Bundesparteivorsitzende Andreas Babler am 4. September auch die Steiermark. Zu Beginn des Tages stand eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem steirischen SPÖ-Chef LH-Stv. Anton Lang am Programm, ehe es weiter zum Altausseer Kirtag ging. Die Pressekonferenz stand im Zeichen der derzeitigen großen Probleme am österreichischen Wohnungsmarkt, denn immer noch leiden viel zu viele Menschen unter den steigenden Mietpreisen. Einmal mehr wurde von Babler und Lang aufgezeigt: Es macht einen großen Unterschied, ob die Sozialdemokratie in Regierungsverantwortung ist oder nicht. Diese Tatsache wird, neben vielen anderen Bereichen, in ihrer Kritik auch beim Thema Wohnen deutlich.
AMS half bei Aufräumarbeiten in Heimschuh
Über eine gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung beteiligen sich zwölf Personen beim Wiederaufbau nach den schweren Unwettern in der Südsteiermark. „Die partnerschaftliche Zusammenarbeit hat gezeigt, wie stark unsere Gemeinschaft in schweren Zeiten sein kann“, bedankt sich der Bgm. Alfred Lenz von Heimschuh für die Unterstützung. Heftige Regenfälle sorgten Anfang August für eine Ausnahmesituation in südsteirischen Gemeinden, die Überschwemmungen richteten massive Schäden an. Das AMS Steiermark bot den betroffenen Gemeinden rasche Unterstützung bei den notwendigen Aufräumarbeiten an. „Im Bezirk Leibnitz kamen elf Transitarbeitskräfte zum Einsatz, im Bezirk Südost eine“, erklärt AMS Landes-GF Karl-Heinz Snobe.
Der Grazer Designer und Juwelier Schullin gewann mit gleich zwei Schmuckstücken jeweils den 1. Platz bei den US-amerikanischen Case Awards 2023. Das Smile-Collier und der Citrin-Ring aus der Kollektion „Smile“ von Schullin überzeugten die Expertenjury in New York. Sie wählte die handgefertigten Schmuckstücke jeweils zum Gewinner in der Kategorie „Schmuck ab 5.001 bis 10.000 US-Dollar“ und „Schmuck ab 10,001 bis 50,000 US-Dollar. Über 150 internationale Juweliere und Schmuckdesigner nahmen dieses Jahr daran teil. „Die Case Awards rücken das individuelle Design und die außergewöhnliche Handwerkskunst von Jewelers of America-Mitgliedern, wie z.B. von Schullin, ins Rampenlicht“, sagt Jewelers of America-Sprecherin Amanda Gizzi.
Im vergangenen Sommer wurde in Estland ein Bergbauroboter, der im Rahmen eines EU-Projektes von der Montanuniversität Leoben mitentwickelt wurde, erfolgreich getestet. Die abschließende Demonstration des Robominer-RM1-Prototyps fand in einem Tagebau statt und markiert einen wichtigen Meilenstein in der Mission des Projekts, den Zugang Europas zu mineralischen Rohstoffen zu verbessern und die Abhängigkeit von Rohstoff-Importen zu verringern. „Bei diesem Feldversuch wurde ein Prototyp in Originalgröße unter realen Bedingungen getestet“, erläutert Projektleiter Michael Berner. Weitere Tests werden im Oktober in einem Untertagebau in Slowenien durchgeführt, ein Nachfolgeprojekt bereits in Planung.
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Betriebliche Gesundheitsförderung liefert punktgenaue Ergebnisse, ist nachhaltig und bietet sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen eine klassische Win-win-Situation. Die Österreichische Gesundheitskasse gehört zu den BGFPionieren in der Steiermark und hat bereits mehr als 100.000 Beschäftige in über 400 Partnerbetrieben auf dem Weg in ein gesundes berufliches Umfeld begleitet. Da uns dieses gemeinsame Ziel seit langem verbindet, unterstützt die ÖGK auch heuer gerne die Aktion „fit im job“.
KommR Vinzenz Harrer
Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Steiermark
Die Sozialversicherung der Selbständigen bietet ihren 1,3 Millionen Kundinnen und Kunden ein breites Präventions- und Gesundheitsförderungsangebot. Als Gesundheitsversicherung unterstützen wir darüber hinaus Aktionen wie den Steirischen Gesundheitspreis „fit im job“. Denn: Neuen Ideen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung eine Bühne zu geben, soll auch andere Unternehmen motivieren, sich in diesem Bereich zu engagieren.
KommR Johann Lampl
Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen erzielte die BKS Bank im ersten Halbjahr 2023 einen signifikanten Ergebniszuwachs. BKS Bank Vorstands-Vors. Herta Stockbauer berichtet: „In einem schwächelnden Marktumfeld galt es, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.“ Die BKS Bank kann für das erste Halbjahr 2023 einen Überschuss nach Steuern in der Höhe von 82,1 Mio. Euro vorweisen. Dies entspricht einem Zuwachs von 50,8 Mio. Euro im Vergleich zum 30. Juni 2022. Das hervorragende Ergebnis ist u. a. auf das Ergebnis aus At Equity-bilanzierten Unternehmen, das von 18,1 auf 49,5 Mio. Euro stieg und den Zinsüberschuss, der auf 120,7 Mio. Euro kletterte, zurückzuführen.
Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen, Landesstelle Steiermark
Am 5. September 2023 wurde den ersten beiden Häusern der Bühnen Graz das Österreichische Umweltzeichen in der neuen Kategorie „Sprech- und Musiktheater“ in feierlichem Rahmen verliehen. Die Neo-Intendantin des Schauspielhauses Graz, Andrea Vilter, und der Intendant des Next Liberty Jugendtheaters, Michael Schilhan, waren überaus erfreut, die Auszeichnung aus den Händen der Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie der Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in Empfang zu nehmen. Dieser Erfolg ist das Resultat unermüdlicher Bemühungen und Anstrengungen aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, insbesondere in den Bereichen Technik, Einkauf, Organisation, Facility Management und Entsorgung.
Die internationale Sauvignon Selection by CMB wird von 18. bis 20. April 2024 in der Steiermark stattfinden. Vinopres hat sich anstelle von Concours Mondial du Sauvignon die neue Bezeichnung gewählt, die seine Vision und sein internationales Engagement noch besser widerspiegeln soll. Es ist das zweite Mal, dass der Wettbewerb in die prestigeträchtige Steiermark reist. „Die Sorte Sauvignon Blanc bringt in der Steiermark quer über alle drei Gebiete Weltklasse-Weine hervor. Wenn so viele Top-Winzer ihren Fokus auf eine Sorte legen, bleibt der Erfolg nicht aus – auch ganz wichtig: Das Terroir der Weinbauregion Steiermark ist prädestiniert für diese Sorte“, erklärt Wein-Steiermark-Obmann Stefan Potzinger.
Im vergangenen Sommer wurde David Misch als neuer Professor für Energy Geosciences an der Montanuniversität Leoben bestellt. Eingebettet in den Lehrstuhl für Erdölgeologie wird er sich in Zukunft vor allem mit der Energiespeicherung sowie neuen nichtfossilen Energiequellen beschäftigen. Er wird sich im Zuge dieser neuen Professur vor allem mit der Sequestrierung von Kohlenstoff sowie der temporären Speicherung von Wasserstoff und anderen Energieträgern im geologischen Untergrund beschäftigen. Außerdem soll ein starker Schwerpunkt auf der Tiefengeothermie liegen. „Für mich persönlich ist die Geothermie eine der großen Zukunftshoffnungen im Bereich der nachhaltigen Energie“, meint der Wissenschaftler.
Am 31. August wurde die exklusive Hoteltherme für Quellenhotel-Gäste offiziell eröffnet. Mit der Investition von fünf Mio. Euro setzt das Quellenhotel ein deutliches Zeichen für die Kraft der typisch steirischen Natur. Hotelgäste erfreuen sich an einer neuen Aufguss-Waldsauna mit Natur-pur-Panoramablick, Damen-Spa mit eigener Sauna und Terrasse sowie komplett erneuerten Ruheoasen mit Entspannungs-Plus. Herzstück ist und bleibt der Naturbadeteich mit integriertem Thermalpool, ein einzigartiges Pool-im-Pool-System. „Der Umbau ist ein klares Bekenntnis zur Regionalität. Die Umsetzung erfolgte unter der Leitung von Architekt Gerhard Kreiner und ausschließlich mit regionalen Fachfirmen“, so GF Gernot Deutsch.
Saubermacher legt den Ausbau seines selbst entwickelten Recyclingverfahrens für Lithium-Ionen-Batterien in die Hände des US-Kreislaufwirtschaftsspezialisten Redwood Materials Inc. Dieser erwarb 100 % der Saubermacher-Tochter Redux Recycling
GmbH, dem führenden Lithium-Ionen-Batterie-Recycler in der EU, per 14. September 2023. Saubermacher bleibt weiterhin im Bereich der Lithium-Batterien-Verwertung mit Redwood in strategischer Partnerschaft aktiv. Gemeinsames Ziel ist die nachhaltige Schließung des Kreislaufs von Batterien. „Mit Redwood haben wir den richtigen Partner gefunden, um für unsere Kunden den Batteriekreislauf nachhaltig zu schließen“, freute sich Ralf Mittermayr, CEO der Saubermacher AG.
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Vorbeugen ist besser als heilen. Das ist eine Tatsache. Immer mehr Unternehmen unterstützen diese Vorbeugung, indem sie beim betrieblichen Gesundheitsförderungsprogramm „Fit im Job“ aktiv mitmachen. Der Lohn sind weniger Krankenstandstage der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Fit im Job“ wirkt also. Und je mehr Unternehmen dabei mitmachen, desto breiter ist die Wirkung.
Dr. Michael Sacherer Präsident der Ärztekammer SteiermarkDie AUVA ist die soziale Unfallversicherung für rund 4,5 Millionen Personen. Die AUVA vereint eine Vielzahl von Leistungen unter einem Dach. Von der Prävention für ein sicheres Arbeitsumfeld, über die Akutbehandlung, bis hin zur Rehabilitation und finanziellen Entschädigung. Die AUVA steht für Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt und in der Ausbildung. Gemeinsam mit der Aktion „fit im job“ erreichen wir unser gemeinsames Ziel: Sichere und gesunde Arbeitsplätze.
KommR Günther Stangl
Vorsitzender der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Steiermark
Seit dem Jahr 2015 läuft das Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit Steiermark“. Ziel ist es, mit praxistauglichen Lösungen eine nachhaltige Reduktion der Wildunfallzahlen zu erreichen und damit auch mehr Verkehrssicherheit für Mensch und Tier zu schaffen. Seit dem Start des Projektes wurden bisher in neun Ausrüstungsphasen 259 steirische Jagdreviere bearbeitet und über 50.500 moderne Wildwarnreflektoren sowie andere Präventionsmaßnahmen angekauft und an die Jagden bzw. Straßenmeistereien verteilt. Mit diesen Maßnahmen werden derzeit etwa 760 Kilometer Landes- und 27 Kilometer Gemeindestraßen abgesichert. Damit konnte auch 2023 eine deutliche Steigerung der Sicherheitsausrüstung erreicht werden..
Foto © Schiffer/Ärztekammer SteiermarkAm 9. August hat das britische Investmenthaus Petrus Advisers bekanntgegeben, einen bisher von der Wüstenrot Wohnungswirtschaft reg. Gen.m.b.H. gehaltenen Aktienanteil von rund 2,8% an der börsenotierten BKS Bank AG erworben zu haben. „Der Einstieg von Petrus Advisers ist für uns nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Frühjahr eine weitere Bestätigung der Attraktivität der BKS Bank-Aktie für langfristig denkende Aktionäre. Unser Haus steht für eine nachhaltige Wachstumsstrategie, in der langfristige Erfolge wertvoller sind als kurzfristige Gewinne. Dass auch unser neuer Aktionär verlautbart hat, die Wachstumsstrategie der BKS-Bank mitzutragen, bestätigt unseren Kurs“, so Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer.
Der Grazer Verein „Kleine Wildtiere in großer Not“ bedankt sich nach Abschluss der Bauarbeiten für die Spende von 25 Bio-Obstbäumen bei Saubermacher-Gründer Hans Roth. Der Verein kümmert sich seit 2005 um verletzte und verwaiste heimische Wildtiere und trägt damit zum Artenschutz in der Steiermark bei. „Wir unterstützen verschiedene Projekte zum Bienen- und Naturschutz und wollen auch diesem wichtigen Verein unsere Wertschätzung zeigen. Der Schutz der Artenvielfalt in der Steiermark liegt mir sehr am Herzen, ebenso die Menschen, die sich tagtäglich dafür einsetzen“, erzählt Saubermacher-Gründer Hans Roth begeistert, und ergänzt: „Herzlichen Dank an alle Helfer und Helferinnen, die sich den Tieren in Not annehmen.“
Die mittlerweile rund 19.000 Mitarbeiter*innen der Steiermärkischen Krankenanstalten GmbH arbeiten ständig daran, die Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Steiermark noch besser zu machen. Dabei sind höchste Expertise, Konzentration und Leistungsbereitschaft wichtig – denn es hängen Menschenleben davon ab.
Die KAGes unterstützt daher alle, die in ihrem Berufsalltag gerne Gutes tun. Das Leitbild des größten Gesundheitsdienstleisters des Landes „Menschen helfen Menschen“ bringt es gut auf den Punkt: Es geht darum, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen. Wertschätzung, Toleranz und Vertrauen sind ganz wichtige Eckpfeiler in der täglichen Arbeit. Die Mitarbeiter*innen der KAGes orientieren ihr Handeln am Wohl ihrer Patient*innen und arbeiten für sie und mit ihnen. Es wird alles daran gesetzt, eine würdevolle Umgebung und angenehme Atmosphäre zu schaffen. Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter*innen Wertschätzung und Dankbarkeit.
Unsere Mitarbeiter*innen arbeiten in zehn Landeskrankenhäusern an 20 Standorten und vier Pflegezentren und machen das Unternehmen zum größten Arbeitgeber der Steiermark, der nicht nur Ärzt*innen sowie Pfleger*innen, sondern über 40 verschiedenen Berufsgruppen ein verantwortungsvolles Betätigungsfeld bietet.
Dafür bieten wir unseren Mitarbeiter*innen unter anderem attraktive Sozialleistungen, individuelle Karriereplanung, flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungseinrichtungen vor Ort sowie zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Einen besonders hohen Stellenwert haben für uns als Gesundheitsunternehmen natürlich auch Maßnahmen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Interesse, mehr über die KAGes als Arbeitgeberin zu erfahren?
Tel.: 0316 340 – 5188
Mail: info.recruiting@kages.at karriere.kages.at
Das NEBA-Netzwerk unterstützt am Übergang Schule-Beruf!
NEBA steht Jugendlichen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder mit Ausgrenzungsgefährdung zur Verfügung.
NEBA begleitet alle Betroffenen bedarfsgerecht u.a. bei der Jobsuche oder dem Erhalt des Arbeitsplatzes und unterstützt auch Unternehmen bei der Personalakquise oder bei allfällig auftretenden Problemen.
Das sind die NEBA-Angebote für Jugendliche: Jugendcoaching will ausgrenzungsgefährdeten Jugendlichen Perspektiven aufzeigen, die ihren Fähigkeiten entsprechen AusbildungsFit hilft dabei, Basisqualifikationen und Social Skills nachträglich zu erwerben
Berufsausbildungsassistenz begleitet die Ausbildung im Betrieb und in der Schule
Arbeitsassistenz begleitet bei der beruflichen Erstintegration
Jobcoaching gibt individuelle Einschulung im neuen Unternehmen oder bei neuen Aufgaben
Wie komme ich zu den NEBA Angeboten?
NEBA wird österreichweit und kostenfrei von knapp 200 Partnerorganisationen angeboten.
Die NEBA Partner:innen und alle Informationen zu den NEBA Angeboten findet man unter www.neba.at
Besuchen Sie uns auf der SBim-Messe!
Berater:innen der NEBA Angebote stehen auch auf der SBim, der Messe für Schule und Beruf, von 19. bis 21.10.2023 in der Grazer Stadthalle zur Verfügung. www.sbim.at
Dort bekommt man auch Auskünfte zur AusBildung bis 18: Ziel der AusBildung bis 18 ist es, allen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen, die über den Pflichtschulabschluss hinausgeht, um ihnen bessere Zukunftschancen mit auf den Weg zu geben.
https://ausbildungbis18.at/
Die Generali Österreich hat am 3. August die Gewinner des SME Enter-Prize Nachhaltigkeitspreises in Kitzbühel ausgezeichnet. Der Preis würdigt Klein- und Mittelbetriebe, die mit ihren innovativen und nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen zur positiven Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt beitragen. Die Sieger sind Dorfplatz STAW in der Kategorie „Nachhaltiges Geschäftsmodell“, e.battery systems AG in der Kategorie „Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen“ sowie M-TEC Energy Systems GmbH in der Kategorie „Nachhaltigkeit durch Digitalisierung“. Aufgrund der vielversprechenden Bewerbungen hat sich die Generali Österreich dazu entschieden, erstmals einen Sonderpreis für Start-ups an die Supaso GmbH zu vergeben.
Mit 1.700 Ausstellern aus 35 Ländern ist die „Agra“ in Gornja Radgona die größte Landwirtschafts- und Nahrungsmittelmesse in der Region. Im Zuge des erstmals vom steirischen Agrarressort ausgetragenen Steiermark-Tags standen Ende August der persönliche und fachliche Austausch zwischen der Steiermark und Slowenien im Mittelpunkt. „Selbst in Zeiten des Eisernen Vorhangs existierte in den Köpfen der Menschen keine Grenze. Dieses traditionsreiche Miteinander wollen wir mit der Neugestaltung des Steiermark-Tags im Zuge der Agra fördern und vertiefen“, erklärt Agrarlandesrat Hans Seitinger. In diesem Jahr stand daher eine hochkarätige Podiumsdiskussion zur Landwirtschaft als treibende Kraft der Energiewende auf dem Programm.
Alle steirischen Haushalte, die 2022 bis zu 30.734 Euro Jahresnettoeinkommen hatten, können ab sofort den Wohn- & Heizkostenzuschuss des Bundes in Höhe von 400 Euro beim Land Steiermark beantragen. Die Anträge können bis zum 31. Oktober online unter wohnkostenzuschuss.steiermark.at oder mit Unterstützung der Gemeinde- und Stadtverwaltungen gestellt werden.
Als erster Entsorger Österreichs setzt Saubermacher bei der Abfallsammlung auf den fossilfreien Kraftstoff HVO 100. Der „grüne Treibstoff“ wird aus Rückständen aus der Lebensmittelindustrie sowie Abfällen aus der Pflanzenölproduktion hergestellt und spart bis zu 90 Prozent CO2 ein. Geprüft wird der „Verwertungs-Kraftstoff“ bei 17 Lkw für die Abfallsammlung in der Oststeiermark. Das senkt die CO2-Emissionen bis zum Jahresende um rund 323 Tonnen. „Der HVO-Diesel bietet ein großes Potenzial zur besseren Umweltverträglichkeit unserer Fahrzeuge. Wenn dieser Pilotversuch gut läuft, möchten wir den Kraftstoff gerne großflächiger einsetzen“, ist Saubermacher-Gründer Hans Roth auf die Ergebnisse des Versuchs gespannt.
Wer auf Urlaub oder Dienstreise fliegt, kann ab jetzt bis zur Rückkehr das Auto strahlend sauber putzen lassen, und das auch noch ressourcenschonend. Um mehr Kunden gleichzeitig das Auftanken ihrer E-Fahrzeuge zu ermöglichen, wurden zusätzliche Ladepunkte im Parkhaus installiert. Nach einer bequemen Buchung per Website www.parkwash24.com oder mit dem vor Ort aufliegenden QR-Code-Schlüsselanhänger, führt das steirische Unternehmen Parkwash24 Autoreinigungen durch. Ein modernes Wasserdampfverfahren macht es möglich, dass pro Reinigung nur 3-4 Liter Wasser benötigt werden und chemische Reinigungsmittel nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen. „Wir schenken unseren Kunden Zeit“ betont Viktor Göls, Eigentümer von Parkwash24. „Autos werden zu 95 % der Zeit nicht verwendet. In den Parkzeiten erledigen wir die Autowäsche für unsere Kunden.“
Rückblick auf den 113. Gady Markt in Lebring
Passend zum Thema des hochkarätig besetzten Wirtschaftsgesprächs „Wirtschaftsfaktor Region“ ist auch der Gady Markt seit mehr als 57 Jahren ein wirtschaftlich wichtiger Bestandteil für die Region. So kamen zur 113. Auflage des Gady Marktes wieder rund 20.000 Besucher am 9.und 10. September aus Nah und Fern nach Lebring, um das Marktflair bei typisch sonnigem „Gady Markt Wetter“ zu genießen und sich über die neuesten Trends der Mobilitäts- und Landwirtschaftsbranche zu informieren. Ein unbestrittener Höhepunkt des 113. Gady Marktes war das große „I bin dabei“-Traktortreffen am Samstag. Stolze 405 Traktoren, oft in mühevoller Kleinarbeit restauriert, rollten an und zogen nicht nur Traktorfans in ihren Bann.
Die Vertreter und Vertreterinnen der Steiermärkischen Sparkasse unterzeichneten auch heuer wieder die Kooperationsvereinbarung mit der ÖH der Karl-Franzens-Universität Graz. Neben der finanziellen Unterstützung für die ÖH stellt die Steiermärkische Sparkasse den jüngsten Studierenden der Karl-Franzens-Universität Graz die Erstsemestrigen-Mappe zur Verfügung. Beim Treffen waren (v.l.) Ekkehard Koch, Leiter Region Graz Schlossberg, Stefan Zeiringer, Vorsitzender ÖH Uni Graz, Anna Walter, 1. stellvertretende Wirtschaftsreferentin ÖH Uni Graz, Alexandra Egger, Leiterin Filiale Glacisstraße, Maja Höggerl, 1. stellvertretende Vorsitzende ÖH Uni Graz, Peter Strohmaier, Leiter Retailvertrieb Steiermark.
Einmal mehr stand die WKO Steiermark am 8. September im Zeichen der Kleinst- und Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Unter dem Motto „G’schichten vom Erfolg und Scheitern“ ging die achte Auflage des EPU-Erfolgstags über die Bühne.
Welche Neuigkeiten bringt Klanglicht 2023 nach Graz?
Die Veranstaltung „Klanglicht 2023“ steht unter dem Motto „Spuren // Traces“. Vom 25. bis 27. Oktober verwandeln Licht- und Klangarchitekturen Graz in eine sinnliche Kunstlandschaft. Hier treffen Mensch, Kunst und Natur aufeinander und hinterlassen eindrückliche Spuren. Dank internationaler Künstler und Künstlerinnen werden die vielfältigen Spuren von Kunst, Natur und Mensch eindrucksvoll dargestellt. Der Klanglicht-Festivalpass ermöglicht exklusiven Zugang zu besonderen Locations und unterstützt gleichzeitig unser Festival – ein Highlight für alle Besucher und Besucherinnen.
Rund 55.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zählt man in der Steiermark. Fakt ist: Der betriebliche Alltag ist nicht nur von Erfolgen gekrönt, sondern Ideen können auch scheitern. Was man daraus für die Zukunft mitnimmt, um wieder an Erfolge anknüpfen zu können, war das zentrale Thema der Veranstaltung. Und so lockte die neueste Auflage des EPU-Erfolgstags rund 500 Kleinstunternehmer an. Mit einem umfangreichen Beratungs- und Serviceprogramm und einem tollen Ambiente zum Vernetzen wurde die Veranstaltung zum Publikumsmagneten. Für spannende Inputs sorgten etwa Harald Gutschi, GF der Unito-Gruppe, sowie Thomas Jaklitsch, ehemaliger Mentaltrainer des RaceAcross-America-Siegers Christoph Strasser, und Lothar Lackner, der zeigte, wie man mit ChatGPT den Verkauf optimieren kann.
Tragende Säule der Unternehmerlandschaft
„Die steirischen EPU sind mit fast zwei Dritteln aller steirischen Betriebe eine tragende Säule der Unternehmerlandschaft. Mit dem Erfolgstag konnten wir die Kleinstunternehmer mit spannenden Stories motivieren und kompakt Know-how vermitteln“, betont WKO-Steiermark-Vize-Präs. Andreas Herz. „EPU sind regionale Anker, innovative Dienstleister und einige sind sogar im Export tätig. Als WKO Steiermark ist es daher äußerst wichtig, deren Entwicklung zu unterstützen und sie als wichtigen Teil der Wirtschaft zu fördern.“
Thomas Heschl, Vorsitzender des EPU-Beirats in der WKO Steiermark, unterstreicht die Wichtigkeit von Weiterbildung auch für Kleinstbetriebe: „Weiterbildung ist in einer Zeit mit ständigen Änderungen durch Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz essenziell, um am Ball zu bleiben. Unsere Webinare geben den Kleinstbetrieben wesentliche Informationen mit auf den Weg.“
Wie blicken Sie auf den „Sommer am Berg“ und das Opernhighlight „Carmen“ zurück? Der „Sommer am Berg“ zeigte wieder die vielseitige Magie der Schloßbergbühne Kasematten. Von Pop bis Oper, unser Programm berührte viele Musikherzen. „Carmen“ mit den Weltstars Elīna Garanča, Erwin Schrott und Ramón Vargas war ein echtes Highlight und betonte die Stellung von Graz in der Opernwelt.
Was erwartet das Publikum in der Saison 23/24 bei den Bühnen Graz?
Die laufende Saison verspricht, ein erfrischender Mix aus Neuem und Bewährtem zu sein. Mit Ulrich Lenz und Andrea Vilter begrüßen wir frischen Wind in der Oper und im Schauspielhaus. Michael Schilhan bleibt der vertraute Anker im Next Liberty. Theater ist für uns nicht nur Tradition, sondern essenzielle Kunst, die Geist und Seele berührt. Wir sind stolz, diese Tradition in Graz weiterzuführen.
Am 2. August übernahm Piere Gaber den Eurospar-Markt in Fürstenfeld als selbstständiger Spar-Kaufmann: Gaber, zuletzt als Spar-Marktleiter im Brauquartier Graz aktiv, führt er nun mit seiner Frau Claudia den Eurospar Fürstenfeld. Mit seiner langjährigen Führungserfahrung und Spar als starken Partner im Hintergrund wagt er den Schritt in die Selbstständigkeit. Gaber übernimmt in Fürstenfeld alle 22 Mitarbeitern und plant, den Fokus auf Regionalität und Service weiter auszubauen. „Der Schritt in die Selbstständigkeit war immer mein Traum“, schildert Neo-SPAR-Kaufmann Gaber. Sein Markt ist einer von 137 Spar-Standorten in der Steiermark und dem südlichen Burgendland, die von selbstständigen Kaufleuten betrieben werden.
Die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 mit 79,8 Mio. Euro ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis. Trotz der konjunkturellen Flaute und hohen Inflation weisen die RLB-Zahlen ein leichtes Wachstum bei den Finanzierungen sowie Kundeneinlagen aus. Das durch die EZB-Maßnahmen gestiegene Zinsniveau wirkte sich nicht nur auf den Zinsertrag, sondern auch auf höhere Zinsaufwendungen aus. Die Teuerung schlägt sich merklich in höheren Personalund Sachkosten nieder. Die RLB Steiermark konnte den Eigenkapitalpolster auf hohem Niveau halten. Gen-Dir. Martin Schaller: „Wir begleiten unsere Kunden sehr aktiv, sowohl durch kompetente Beratung als auch mit attraktiven Konditionen.“
Premiere in der steirischen Landeshauptstadt: Erstmals kommen ein Wasserstoff-Brennstoffzellenbus und ein batterieelektrischer Bus im Linienbetrieb zum Einsatz. Im Rahmen des Projekts „move2zero“ wird der Demonstrationsbetrieb der emissionsfreien Busse wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, Erkenntnisse für die Dekarbonisierungs-Strategie zu erzielen. Bgm-Stv. Judith Schwentner: „Im öffentlichen Verkehr besteht großes Potenzial, Emissionen mit klimafreundlichen Alternativen zu reduzieren. Der Demonstrationsbetrieb der emissionsfreien Busse unterstützt uns im ambitionierten Vorhaben, CO2-Emissionen nachhaltig zu senken und langfristig neben dem Straßenbahnauch einen emissionsfreien Busverkehr in Graz zu realisieren.“
Von 20. bis 26. September fand der 2. steirische „Re-Use-Herbst“ statt. Nach dem Premieren-Erfolg im vergangenen Jahr luden das Land Steiermark, die Abfallwirtschaftsverbände und regionale Partner im ganzen Bundesland auch heuer wieder zum Wiederverwenden statt Ressourcenverschwenden ein. Nachhaltigkeits-LR Hans Seitinger will damit zum sorgsamen Umgang mit Ressourcen aufrufen. Die Idee hinter dem „Re-Use-Herbst“ ist einfach: Jeder Mensch kann Re-Use in den vielfältigsten Formen betreiben. Diese Vielfalt spiegelte sich in den unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten des „Re-UseHerbstes“ wider. Dazu zählen Repair Cafés, Second-Hand-Shops, Flohmärkte, Informationsveranstaltungen und vieles mehr.
Der ID.4 wird in drei Ausstattungsvarianten angeboten: Pure, Pro und GTX. Den Einstieg beim Elektro-SUV bekommt man mit der Pure-Variante, etwas mehr gibt es in der Pro-Variante, bevor der GTX neue Maßstäbe in puncto Performance und Ausstattung setzt. Der neue VW verfügt wie die meisten E-Autos über verschiedene Fahr-Modi: „Eco“, „Komfort“ und natürlich „Sport“.
Aufgeräumtes Cockpit
Beim ID.4 zeigt sich das Cockpit klar strukturiert und lässt sich fast ausschließlich über Touch-Funktionen sowie die intelligente Sprachsteuerung „Hallo ID.“ steuern. Optional erhältlich ist das Augmented-Reality-Head-up-Display, welches die Anzeigen mit der realen Umwelt kombiniert und beispielsweise Abbiegepfeile wie auf die Straße projiziert erscheinen lässt.
Ausreichend Platz
Um das Platzangeot des 4,58 Meter langen Fünfsitzers ist es gut bestellt. Über die großen Türen steigt es sich angenehm leicht in die etwas erhöhte Karosserie ein. Der Gepäckraum fasst je nach Stellung der Rücksitzlehnen 543 bis 1.575 Liter. Zum Ausstattungsprogramm des ID.4 gehören eine elektrische Heckklappe, eine Dachreling und eine Anhängervorrichtung (750 kg ungebremst/ 1.000 kg gebremst), Preis ab 49.900 Euro.
Wir haben derzeit eine Elektro-Gebrauchtwagenaktion: Bis 30.9.2023 gibt es 1.500 Euro Ladeguthaben (wird beim Kaufpreis berücksichtigt) in der PIA-Steiermark auf alle lagernden E-Fahrzeuge.
Mehr Auswahl. Mehr Angebote. Erleben Sie Volkswagen bei unseren Herbstwochen von 15.09. bis 25.10.2023 und sichern Sie sich sensationelle Preisvorteile bei allen Modellen.
Leistung: 150 kW / 204 PS max.
Drehmoment: 310 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 160 Km/h
Batterie: 77 kWh netto
Reichweite: 531 km
Verbrauch kombiniert (WLTP): 16.5 kWh/100km
Porsche Inter Auto GmbH & Co KG, Ferdinand-Porsche-Platz 1, 8041 Graz-Liebenau, Telefon: 0316/46 80-0, Telefax: 0316/46 80-20, E-Mail: autostadt@porsche.co.at, www.porschegrazliebenau.at
12.900,-* Preisvorteil auf alle lagernden ID.4
* Alle Boni sind unverbindlich empfohlene, nicht kartellierte Richtboni inkl. NoVA u. MwSt. und werden vom Listenpreis abgezogen. Nur für Privatkunden. Preisvorteil für alle lagernden ID.4 setzt sich zusammen aus: ¹ € 500,- Herbstbonus für alle VW PKW Neuwagen. Gültig bei Kaufvertragsdatum von 15.09. – 25.10.2023 und Zulassung bis 31.12.2023 bzw. spätestens im Monat der Anlieferung. ² € 10.000,- Lagerbonus auf alle ID.4 Lagerfahrzeuge. Gültig solange der Vorrat reicht bzw. längstens bei Kauf- und Zulassungsdatum bis 30.11.2023. ³ € 2.400, - E-Mobilitätsbonus bei Kauf und Zulassung eines ID.4 bis 31.12.2023 bzw. max. solange die staatliche Förderung gültig ist; diese ist budgetär begrenzt, eine vorzeitige Beendigung ist möglich. Nähere Details unter www.umweltfoerderung.at. Verbrauch: 16,2 - 22,2 kWh/100 km. CO₂-Emission: 0 g/km. Symbolfoto. Stand 09/2023.
Porsche Graz-Liebenau 8041 Graz Liebenau, Ferdinand-Porsche-Platz 1, Telefon +43 505 91140
Porsche Leoben 8792 St. Peter-Freienstein, Gewerbepark 9, Tel. +43 505 91141
Porsche Leibnitz 8430 Leibnitz, Südbahnstraße 27, Tel. +43 505 91146
Porsche Graz Kärntnerstraße 234, 8054 Graz, Kärntnerstraße 234, Tel. +43 505 91144
Porsche Kapfenberg 8605 Kapfenberg, Wiener Straße 77, Tel. +43 505 91145
Porsche Graz Kärntnerstraße 20, 8020 Graz, Kärntnerstraße 20, Tel. +43 505 91143
Porsche Deutschlandsberg 8530 Deutschlandsberg, Frauentalerstraße 59, Tel. +43 505 91147
Die SPÖ Steiermark hat sich für eine Reformierung der Geschoßbauförderung eingesetzt und einen Wohn-Bonus eingeführt. Die Wohnunterstützung neu wurde aufgrund der Teuerungen mit 1. August 2023 um 20 Prozent angehoben.
Mit der Geschoßbauförderung wird vom Land Steiermark in zweijährigen Bauprogrammen jährlich die Errichtung von 1.400 leistbaren Wohnungen (Mietwohnungen, Mietwohnungen mit Kaufoption, Eigentumswohnungen) gefördert. In geförderten Wohnungen gilt eine Mietzinsobergrenze von 2/3 des steirischen Richtwertmietzinses. In Sozialwohnungen beträgt die Mietzinsobergrenze 60 %. Der vom Bund festgelegte Richtwertmietzins für die Steiermark beträgt 9,21 Euro pro m2. „Die Wohnoffensive steht für Fortschritt, Chancengleichheit und soziale Verantwortung. Diese Initiative ist ein klares Bekenntnis zu leistbarem Wohnen und hoher Wohnqualität in der Steiermark. Sie zeigt, dass wir uns der Herausforderungen annehmen und für die Menschen konkret handeln“, so SP-Klubobmann Hannes Schwarz.
Die niedrigeren Finanzierungskosten und Zuschüsse führen zu günstigeren Mieten für die Bewohner. Die Kombination aus beiden Förderinstrumenten – Landesdarlehen und Förderbeitrag – in einem Geschoßbauprogramm schafft Flexibilität und bietet für die Zukunft eine verstärkte Widerstandsfähigkeit gegen volatile Finanzmärkte. Die damit verbundene Mietzinsobergrenze von zwei Dritteln bzw. 60 Prozent des Richtwertmietzinses deckelt die Mieten, sodass mehr Geld zum Leben bleibt.
Aufgrund der deutlichen Mietsteigerungen, besonders bei geförderten Wohnungen seit 2015, hat die Landesregierung einen Wohn-Bonus eingeführt. Dieser erhöht Förderbeiträge für Wohnungen aus Bauprogrammen bis 2023 und senkt die Nettomiete. Der Wohn-Bonus wirkt ab Oktober antragslos und ist bis 31.12.2024 befristet, mit Verlängerungsoption bei anhaltend hohen Zinsen. Wegen der stark gestiegenen Energiepreise wurde zudem die Wohnunterstützung neu um 20 Prozent angehoben.
» Büro-, Lager- und Neubauflächen
» Individuelle Mieteinheiten
» Ausreichend Parkplätze
» Expansionsmöglichkeiten
» Top Infrastruktur
» Nahversorger, Reisebüro und Kinderärztezentrum
» Fitnessstudio und Restaurant
» Kinderbetreuung
Secret Sale – Unser Premium Service für exklusive Immobilien
Sie haben eine außergewöhnliche Immobilie und diese soll diskret einen neuen Eigentümer finden? Für exklusive Immobilien bieten wir hier unseren Secret Sale an.
Die Immobilie wird nur ausgewählten Interessenten „off-market“ angeboten oder aber anonymisiert auf unserer Website.
Ihre Vorteile sind u.a. der Schutz Ihrer Privatsphäre, 300.000 gespeicherte Suchkunden österreichweit – hievon mindestens 10.000 im gehobenen Luxus-Segment, sowie weitere potenzielle Kunden durch das weltweite RE/MAX-Netzwerk und bestmögliche Preisfindung für Ihre Immobilie mit DAVE - dem digitalen Angebotsverfahren.
Kontaktieren Sie mich: Mag. (FH) Elke Raich, +43 664/42 41 767, e.raich@remax-for-all.at
GRAZ-GEIDORF: Traumwohnung für Eigennutzer und Anleger –quasi Erstbezug! Wfl. ca. 50,98 m², 2 Zimmer, Balkon, ca. 14,45 m², Kellerabteil: 27,71 kWH/m2a, Klasse B, Kaufpreis: €302.000,zzgl. 20% MwSt., www.remax.at/1606-15685,
Mag. (FH) Elke Raich, +43 664/42 41 767, e.raich@remax-for-all.at
Exklusiv und repräsentativ – Anwesen in der Südsteiermark: Ein modernes Wohnjuwel mit klaren Linien, Flair und Gemütlichkeit. Die schöne Aussicht und die hochwertige Ausstattung runden das exklusive Wohnerlebnis ab. HWB: 42,6 kWh/m²a, fGEE: 065. KP auf Anfrage.
Manuela Roiderer, M +43 664 8184143, www.sreal.at
Leibnitz: Gepflegtes Stadthaus: Starten Sie Ihr neues Projekt im Herzen der südsteirischen Weinstadt - sonnige Büros, thermisch saniert, Parkplätze vorhanden - alles ist möglich. HWB: 49 kWh/m²a, fGEE: 0,87. KP auf Anfrage. Wir informieren Sie gerne!
Astrid Strebl, M + 43 664 8385080, www.sreal.at
FELDKIRCHEN BEI GRAZ: Bungalow mit uneinsichtigem Garten Wfl. ca. 58,23 m², 4 Zimmer, Gfl. ca. 1.354 m², HWB: 387,3 kWH/ m2a, Klasse G, Kaufpreis: € 349.000, -, www.remax.at/1606-15756, Mag. (FH) Elke Raich, +43 664/42 41 767, e.raich@remax-for-all.at
Lavanttaler Holzbau ist ein traditioneller
Handwerksbetrieb, der überlieferte Handwerkskunst mit neuester Technologie verbindet und dadurch höchste Genauigkeit und Qualität erreicht.
Das Kärntner Unternehmen aus Wolfsberg bedient vor allem den Häuslbauer, hat einen Output von zwei Häusern pro Monat, baut aber auch Hallen oder Wintergärten.
Wer sich heute für ein Holzhaus interessiert, hat grundsätzlich die Auswahl zwischen einem Blockhaus und einem Haus in Holzriegelbauweise. Während für ein Blockhaus große Mengen des Baumaterials Holz erforderlich sind, verhält es sich bei der Riegelbauweise genau umgekehrt. Wir haben uns bei dem Kärntner Spezialisten Lavanttaler Holzbau in Wolfsberg schlau gemacht und staunen jetzt noch darüber, wie sehr sich Berufsbild und Arbeitsweise des Zimmermanns geändert haben. Der Holzbau-Meister der Moderne führt sein Werk, das eigentlich kein Handwerk mehr ist, mittlerweile mit völlig anderen, hochmodernen Maschinen aus, bis hin zur Verwendung computergesteuerter Abbundanlagen. Im Bereich der Arbeitsvorbereitung hat sich die Tätigkeit völlig gewandelt: weg vom sogenannten »Schnürboden«, wo die Konstruktion eins zu eins aufgetragen wurde, hinein ins modern ausgestattete Büro. Die technischen Einrichtungen und Hilfsmittel sind mit früheren Zeiten nicht mehr zu vergleichen. Der Großteil der Arbeitsvorbereitung erfolgt nun auf computerunterstützter Basis am Schreibtisch.
Karlheinz Hasenbichler, der geschäftsführende Gesellschafter der Reiter-Lavanttaler Holzbau GmbH, gewährte uns Einblick in Art und Produktionsweise eines heutigen größeren Zimmereibetriebs, der mit 25 Mitarbeitern jährlich rund 200 Aufträge, davon 25 Häuser, bei einem Umsatz von 3 Millionen Euro abwickelt und auf Mitarbeiterbeteiligung setzt.
Holzriegel- oder Blockhaus
Der Dreiundfünfzigjährige hat im Jahr 1986 in diesem Betrieb zu lernen begonnen. Die ursprüngliche Firma Reiter und Steiner, die sich auf der anderen Straßenseite befand, umfasste eine Zimmerei und eine Tischlerei und ging Mitte der Neunzigerjahre in Konkurs. In der Folge wurde sie 1995 von den Mitarbeitern erworben, die auch an dem Unternehmen beteiligt wurden,
das nunmehr als reine Zimmerei weitergeführt wurde. Die Reiter-Lavanttaler Holzbau GmbH von heute hat wieder fünf Gesellschafter, Karlheinz Hasenbichler ist der Geschäftsführer. Die Unternehmensbeteiligung sieht er als faires Erfolgsmodell: »So wie wir damals die Chance gehabt haben, einen Teil der Firma zu bekommen, habe auch ich den jungen Technikern Anteile gegeben. Wenn man am Unternehmen beteiligt ist, hat man auch mehr Freude dabei zu sein, und man setzt sich dementsprechend mehr ein und das funktioniert recht gut.«
Das Hauptgeschäft sind Zubauten und Umbauten, wie zum Beispiel Dachgeschoßausbauten. 80 bis 85 Prozent der Häuser werden von diesem Unternehmen als Holzriegelbauten errichtet, 15 bis 20 Prozent als Blockhäuser. Der Holzriegelbau ist eigentlich aus dem Barackenbau entstanden, als man mit wenig Ressourcen auskommen musste. Heutzutage werden dabei höhere Dämmwerte als bei einem Ziegelbau erzielt. Die meisten Holzhäuser werden heute so gebaut. Die Riegelbauweise entstand aus der Erkenntnis, dass man für Massiv- beziehungsweise Blockhäuser sehr viel Holz benötigt, während dieser Rohstoff bei der Riegelbauweise wesentlich sparsamer zum Einsatz kommt. »Dünne Steher tragen die Konstruktion, die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial aufgefüllt und innen und außen wird beplankt - das ist der Riegelbau«, so Hasenbichler. Genauer gesagt, besteht bei einem Haus in Holzriegelbauweise die Wand aus einem Rahmen, der alle 62,5 Zentimeter eine Säule beziehungsweise einen Steher hat, standardmäßig wird als Wärmedämmung Mineralwolle verwendet. Wenn die Kundschaft ökologisch bauen will, stehen die etwas teurere Zellulose oder aber Hanf zur Auswahl, der allerdings doppelt soviel kostet. Das wirklich Besondere ist aber, dass die Wände auf dem Abbundtisch in der Halle zusammengebaut werden – das ist somit die Vorfertigung der Häuser. Dafür wurde extra die hohe Halle mit dem Kran gebaut, der die Wände und den gesamten Rest eines Hauses auf den Lkw hievt, der damit zur Baustelle fährt, wo es in kürzester Zeit aufgebaut wird.
Als Putzträger für den Außenbereich werden zum Beispiel Heraklith, Weichfaserplatten oder auch Ziegel verwendet. Die Alternative zum Verputz, der optisch wie Mauerwerk aussieht, wäre eine Lattung mit hinterlüfteter Holzschalung, die eben eine Außenhaut aus Holz hat. Hasenbichler: »Für ein Holzhaus ist es sehr wichtig, dass es nach außenhin diffusionsoffen ist.« Im Gegensatz dazu schließt ein Vollwärmeschutz aus EPS-Platten (Styropor) ein Haus nach außen hin ab.
Innen steht ein Ausbau mit Gipskarton oder mit Holzschalung ebenfalls auf einer Lattung zur Auswahl. Für die Decke werden
Karlheinz Hasenbichler, Geschäftsführer
in der Regel verleimte Massivholzplatten verwendet. Im konstruktiven Holzbau sind übrigens nur Lasuren erlaubt, eben weil sie diffusionsoffen sind. Unter einer deckenden Beschichtung wie Lack wird die Feuchtigkeit des Holzes eingeschlossen und es stickt unterhalb der Farbe ab. »Wer seinerzeit das lackierte Holz öfter gepflegt und nachgestrichen hat, hatte somit den größeren Schaden als jener, der schlampig war und den Lack abblättern ließ«, so Fachmann Hasenbichler.
Das Herzstück
Zu den faszinierendsten Eigenschaften von Holz gehört seine hygroskopische Wirkung: Bei trockener Luft im Winter wird die im Holz gespeicherte Feuchtigkeit abgegeben, im Sommer nimmt es die hohe Luftfeuchtigkeit auf und sorgt so in beiden Fällen für ein besseres Raum- und Wohnklima, was für Dachstühle weniger relevant ist. Bei Blockhäusern muss das damit einhergehende »Arbeiten« des Holzes, sein Schwinden und Quellen, je nach Feuchtigkeit, berücksichtigt werden. Bei Dachstühlen und insbesondere bei Häusern in Holzriegelbauweise ist das aber praktisch kein Thema.
Das Herzstück des Betriebes ist die Abbundhalle für den Zuschnitt mit der fünffach gesteuerten CNC-Abbundmaschine, die sämtliche Einzelteile millimetergenau in jeder Richtung schneidet, fräst und bohrt. Diese Teile werden zuvor von drei Technikern am Computer geplant und an die Maschine übergeben, die praktisch die ganze Arbeit erledigt. Die Teile werden nummeriert und in der nächsten Halle zusammengebaut. All das, was früher der Zimmerer in der Werkstatt erledigt hat, passiert nunmehr im Büro mit Hilfe von 3-D-Programmen am Computer. So wie der Mensch am Computer das Teil zeichnet, so wird es von der Maschine aus dem Holz herausgeschnitten. Den gesamten Zuschnitt für den ganzen Betrieb macht mittlerweile ein einziger Mensch, während für die Zeichnungen drei Mitarbeiter notwendig sind. In der nächsten Halle werden die Teile nach der Übergabe gemäss dem Plan zum Beispiel eines Dachstuhls zusammengebaut. Wenn der Maschinist die richtige Dimension des Werkstücks verwendet hat, ist die Fehlerquote beim Zuschnitt extrem gering.
Das klassische Handwerk, so wie es früher war, als alles händisch zugeschnitten wurde und jeder Mitarbeiter wusste, wo was hinkommt, gibt es heute eigentlich nicht mehr, wie Karlheinz Hasenbichler zugeben muss. Aber das ist in diesem Betrieb bereits seit 20 Jahren so. Auch jede Holzverbindung wird
Je genauer die Arbeitsvorbereitung im Büro ist, desto schneller und besser funktioniert es auf der Baustelle.
über den PC kommuniziert, was aber voraussetzt, dass der Mitarbeiter nicht nur mit dem Computer affin ist, sondern vor allem auch über beste fachliche und handwerkliche Kenntnisse verfügt, die Hasenbichler als noch wichtiger einstuft als die Arbeit mit der Software: »Je genauer die Arbeitsvorbereitung im Büro ist, desto schneller und besser funktioniert es auf der Baustelle.«
Jedes Loch ist vorgebohrt, jeder Dübel muss sitzen, für die Beilagen muss das Holz bereits ausgerieben sein, wenn dann auf der Baustelle gearbeitet wird. Früher wurden all diese Arbeiten direkt auf der Baustelle erledigt. Dabei war das Problem nicht nur, dass man noch länger vom Wetter abhängig war, sondern vor allem, dass jedes Werkzeug, jeder Schraubenschlüssel, jede Bohrmaschine extra und umständlich geliefert und geholt werden musste, die Leiter runter die Leiter rauf, während weitere Mitarbeiter daneben stehen. Wenn alles gut vorbereitet und fertig ist, funktioniert die Arbeit schneller und besser. Im Prinzip wie bei Lego oder Matador. Normalerweise wird mit Kantholz gearbeitet, dass meterweise abgelängt ist, man verwendet also zum Beispiel ein Fünfmeterstück, ein Sechsmeterstück oder ein Siebenmeterstück. Lavanttaler Holzbau hingegen arbeitet mit sogenanntem Konstruktionsvollholz, das mit einer Länge von 13 Metern gehobelt angeliefert wird und das man auch daran erkennt, dass es naturgemäß in der Länge immer wieder mit einer entsprechenden Holzverbindungs-Verzinkung verleimt
ist. Der Vorteil eines 13 Meter langen Holzstücks ist klar: Es entsteht wesentlich weniger Verschnitt. Produziert werden diese Langhölzer in eigenen Betrieben, von denen es in Österreich nur etwas mehr als ein halbes Dutzend gibt.
Eineinhalb bis zwei Wochen
Wenn alles genau geplant ist, ist ein Haus von Lavanttaler Holzbau in fünf bis sechs Monaten gebaut. Benötigt wird aber auch eine Vorbereitungszeit von vier bis fünf Monaten, um alles auszurechnen und zu bestellen. Der Rohbau ist ab der Grundplatte oder der Kellerdecke in eineinhalb bis zwei Wochen aufgestellt, bei entsprechender Vorbestellung sogar mit den Fenstern. Insgesamt sollte man mit einem Jahr rechnen. Hasenbichler: »Wir richten uns ganz flexibel nach dem Kundenwunsch, der Trend geht jedenfalls dahin, die Fenster, die Haustüre oder das Dach mitanbieten zu lassen. Immer weniger Leute haben eine Beziehung zum Hausbau und kennen sich nicht aus. 20 bis 25 Prozent der Kunden wollen mittlerweile ein praktisch schlüsselfertiges Haus.« Es gibt aber auch viele Kunden, die mithelfen. Zur Zeit unseres Besuchs strich gerade ein Kunde in der Halle Teile seines Dachstuhls mit einer Lasur. »So bekommt man auch mehr Bezug zu seinem Haus und man weiß auch, warum das alles so viel kostet. Es gibt viele, die das sehr schätzen und uns sagen, dass sie dieses Erlebnis nicht missen möchten«, so Hasenbichler. n
Reiter-Lavanttaler Holzbau GmbH
9400 Wolfsberg, Mühlgangweg 7
Telefon +43 4352 37170
holzbau.co.at
20 bis 25 Prozent der Kunden
wollen mittlerweile ein praktisch schlüsselfertiges Haus.
Karlheinz Hasenbichler, Geschäftsführer
Michael Bärnthaler über ein grausliches Flugblatt aus den
über die Stränge schlagen und müssen ihrerseits Kritik aushalten. Doch der Kampf der einen Seite des politischen Spektrums gegen die andere, der »Kampf gegen Rechts« hat längst jedes Maß verloren. Es ist diese Maßlosigkeit, die in Phantasien einer Wiederholung der 1930er-Jahre gipfelt, die heute vielleicht die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland darstellt. Genauer: Es ist die positive Rückkopplung zwischen dieser linken Maßlosigkeit und dem rechten Populismus, der ihr antwortet. Und natürlich können die beiden Seiten sich nicht darauf einigen, wer denn »angefangen hat«. Indem ich für die eine Seite Partei ergreife, gebe ich zu erkennen, dass ich bereit bin, die Hauptschuld an der allgemein beklagten Polarisierung, die tatsächlich irgendwann demokratiegefährdende Ausmaße annehmen könnte, der anderen, also der linken Seite zuzuweisen.
(»Aber was ist mit Höcke?« — »Scheiß auf Höcke.«)
Nach seiner Rede in Erding war Hubert Aiwanger, seines Zeichens stellvertretender bayerischer Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister, markiert: Er hatte davon gesprochen, dass »die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen« müsse. Durch diese Worte, die landauf, landab in allen Medien zitiert, kommentiert und verurteilt wurden, hatte Aiwanger sich selbst punziert: als problematisch, populistisch, afdistisch. Und die Leit- und Weiterleitmedien, der ganze synchronisiert summende Meinungsapparat markierte ihn als ein Problem, einen Populisten, ein Zielobjekt. Das verbale Kainsmal auf Aiwangers Stirn (»die schweigende Mehrheit«!) führte ihn zum Verhör bei Markus Lanz, wo ihm eine weitere gegen ihn verwendbare Formulierung entlockt werden konnte: die »formale Demokratie«. Deutschland, so Aiwanger im verbalen Nahkampf mit Lanz, sei zwar selbstverständlich »formal eine Demokratie«, um die demokratische Substanz des Gemeinwesens sei es jedoch nicht zum Besten bestellt. Wie konnte dieser Bauer, dieser Populist, dieser Aiwanger sich anmaßen, in der demokratischen Praxis der Bundesrepublik anno 2023 eine weniger als vollkommene Verwirklichung demokratischer Ideale zu erblicken?
Selektive Überempfindlichkeit, die immer bizarrere Blüten treibt, ist der Modus, in dem das Establishment seine Kritiker zu sezieren pflegt: Ein falsches Wort hier, eine verdächtige Bekanntschaft dort, und schon muss das Urteil lauten: 1/4- oder vielleicht gar 1/3-Nazi. Wenn sie aus dem falschen Mund kommt, wird Kritik an demokratischen Defiziten, wird typische Oppositionsrhetorik, wie sie jeder aus etlichen Wahlkämpfen kennt, von einem integralen Bestandteil der Demokratie umgedeutet in ihr Gegenteil: antidemokratische Agitation. Denn Kritik von links ist Fortschritt. Kritik von rechts ist Hass. Natürlich können Oppositionspolitiker
Die Obsession mit den Neunzehndreißigerjahren hat das Potential zur Self-Fullfilling-Prophecy. Es wird nicht dazu kommen, nein. Aber dieses Potential bewirkt, dass die Realität nicht präzise genug erkannt wird und dass die gefährliche Einstellung sich ausbreitet, im Kampf gegen die AfD sei praktisch alles erlaubt. Was wiederum … Positive Rückkopplung, Radikalisierung auf beiden Seiten, Polarisierung — alles bekannt.
Aiwanger war also markiert, nach Erding, nach Lanz. Er war als Zielobjekt etabliert, und Linke kühlten ihr Mütchen an ihm, etwa im Rahmen der Minikampagne auf Twitter: »Aiwanger lässt andere ihm Regen stehen«. Denn ist ein Mensch einmal als Zielscheibe der linken Erregungsmaschine ausgemacht (O weh!), werden Worte, Bilder, Tatsachen aus jedem Zusammenhang herausgerissen und neu zusammengefügt zu einem Simulacrum, dessen Abscheulichkeit die Behandlung als Zielscheibe rückwirkend legitimiert. So ist das halt, und es ist ja auch irgendwie für die gute Sache, nicht?
Die Süddeutsche Zeitung fand dann endlich den guten Stoff: Ein alter Lehrer hatte ein altes Flugblatt anzubieten, das angeblich der 17-jährige Hubert Aiwanger am Gymnasium verteilt hatte. Dieses Flugblatt, das auf abstoßende Weise Bezug nimmt auf die nationalsozialistischen Konzentrationslager und den von den Nazis organisierten Massenmord, soll offensichtlich provozieren, der weitere Hintergrund ist ziemlich unklar. Natürlich löste diese Entdeckung eine Lawine der Berichterstattung aus, in der die Grenze zwischen Boulevard und »Qualitätszeitung« so offen war, wie Grenzen heutzutage sein sollen. Nachdem Hubert Aiwangers Bruder Helmut sich als Autor des Flugblatts zu erkennen gegeben hatte und da Hubert Aiwanger selbst erklärte, Flugblätter lediglich eingesammelt zu haben, um ihre Verbreitung zu verhindern,
Jahrhunderts und die Diskussionen, die es im Vorfeld des bayerischen Landtagswahlkampf ausgelöst hat.
Bärnthaler macht sich Gedanken #Aiwanger
weitete die Kampagne sich aus. Sie wurde zu einer wütenden Sammelanstrengung, möglichst viele Hinweise auf eine »braune Vergangenheit« Aiwangers am Gymnasium zusammenzutragen. Doch ein eindeutiges Bild wollte sich einfach nicht ergeben: Die einen ehemaligen Mitschüler sagten so, die anderen so.
Wer nun den ersten Widerwillen, uralte Schmutzwäsche zu waschen, überwunden hatte, den führte seine Selbstüberwindung nicht zu entscheidender Erkenntnis in der Sache, sondern bloß zurück zum verratenen Prinzip: Wühle nicht im Schmutz. Was Minderjährige vor Jahrzehnten im geschützten Raum Schule, wie Aiwanger selbst es formulierte, möglicherweise taten oder auch nicht, das kann wirklich nur in extremen Ausnahmefällen ein legitimer Gegenstand öffentlichen Interesses sein. Oder wollen wir von unseren Top-Journalisten regelmäßig Sätze lesen wie diesen: »Nebenstrang in der #AiwangerAffäre: Als 15-Jähriger soll er 2 Lehrerinnen mit Säure bespritzt haben«? Das war das Endstadium der Kampagne, die uns zuvor auch dieses schöne Bekenntnis zum Kampagnenjournalismus beschert hatte. Ob der kleine Hubsi in der Grundschule immer schön brav gewesen ist, erfuhren wir nicht mehr. Natürlich: Für den linken Journalisten gibt es hier einen großen Zusammenhang, eine im Lichte von Erding offensichtliche Relevanz all dessen, was der Jugendliche Hubert Aiwanger möglicherweise an Hitler-Witzen und pubertären Provokationen verbrochen hat. Die Relevanz, die das unwürdige Schauspiel rechtfertigen soll, ergibt sich, so der linke Journalist, eben daraus, dass Aiwanger ja — dies sei offensichtlich nach Erding — »im Grunde immer noch so einer ist«, also ein, sagen wir mal, 3/4-Nazi. Das ist natürlich Blödsinn, das ist die falsche Prämisse, die manche wirklich glauben, andere bloß zynisch verwenden.
Aber was, wenn da mehr war? Was, wenn der junge Hubert tatsächlich ein eingefleischter Nazi war? Ich halte das für ziemlich unwahrscheinlich, aber es ist natürlich möglich. Das würde die Sache komplizierter machen, unangenehmer, aber es würde an dem entscheidenden Punkt nichts ändern: Hubert Aiwanger ist heute, ist seit Jahrzehnten offensichtlich kein Nazi, sondern ein liberal-konservativer Politiker. Daran ändern selbstverständlich auch die Rede in Erding und sein allgemeines Auftreten als Oppositionspolitiker gegen die Ampel nichts. Es gab also keinen »begründeten Anfangsverdacht« und keinen Grund, in seiner Vergangenheit zu wühlen. Was Politiker vor Jahrzehnten als Minderjährige taten, geht Journalisten nichts an.
Hubert Aiwangers Umgang mit den Vorwürfen war leider auch sehr unbefriedigend. Unter anderem weil nie wirklich klar wurde, wofür genau er in seiner Erklärung eigentlich um Entschuldigung bat: Dafür, dass er »als Jugendlicher auch Fehler gemacht« hat? Welche? Oder dafür, dass er in der Gegenwart »durch [s] ein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet […] Gefühle verletzt« haben könnte? Vermutlich beides. Es bleibt unbefriedigend. Aber dass Aiwangers Reaktion so unbefriedigend ausfiel, ist verständlich: Er hatte einfach genug von dem Blödsinn, wollte sich damit nicht beschäftigen, lieferte nur »Dienst nach Vorschrift«. Wenn meine Einschätzung der Gesamtsituation nicht völlig daneben ist, dann kann man ihm das nachsehen. Vielleicht war es sogar taktisch geschickt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder jedenfalls akzeptierte Aiwangers Entschuldigung, und die Affäre, die ein verantwortungsvollerer Journalismus gar nicht erst produziert hätte, ist damit wohl beendet. Der Journalismus aber geht weiter. n
Schreiben bedeutet für mich, etwas so schön zu sagen, wie es nicht ist.
Martin Walser, 1927–2023 SchriftstellerAvantgarde usw.
… und kein bisschen leise, möchte man verschmitzt anmerken.
Intendantin Ekaterina Degot und ihr Team haben in die drei Festivalwochen wieder viel hineingepackt. Ein kurzer Abriss.
Beginnen wir am besten mit dem Schlusspunkt und dem Finale furioso. Denn am kalendarischen Ende des langen Festivalreigens findet eine wichtige und vielleicht auch richtungsweisende Veranstaltung statt. Nämlich eine Gameshow-ähnliche Podiumsdiskussion, die sich den steirischen herbst in fünfzig Jahren vorstellt. Die Beteiligung ist lecker: Unter anderem werden Thomas Geiger, Christoph Gurk und Irina Nalis neben Peter Pakesch und anderen parlieren. Zukunft ist machbar, denkt sich der Schelm.
Die Gruppenausstellungen, diesmal bis Ende Oktober konzipiert, finden durchaus an spannenden Orten statt und sind – historisch markant – mit der Grazer Geschichte verbunden. Bei den vorkommenden Personen handelt es sind um charismatische Figuren, die zur vormodernen Topografie von Graz passen. Die eingeladenen Künstler setzen sich in frisch in Auftrag gegebenen Werken mit realpolitischen Themen und historisch aufgeladenen Orten auseinander. Dabei thematisieren sie nicht nur die Vergangenheit, sondern
auch die Gegenwart der Stadt, etwa den Abriss der Vorklinik. Mariagrün, Minoritenkloster oder etwa ein Supermarkt am Griesplatz werden zu Zentren kritischer Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Bis Anfang Oktober präsentiert das Grazer Theater im Bahnhof seine neue Performance über radikale partizipatorische Alternativen für die Kommunalpolitik und Madame Nielsen ihre Intervention in Leben und Tod von David Bowie im Orpheum. Ab Anfang Oktober legt der herbst in seiner zweiten Woche einen Schwerpunkt auf das Partnerprogramm. So findet sich etwa eine neue Performance des Planetenparty Prinzips »Who Wants to Be the Mum?« im Kalender. Das hochkulturelle Highlight wird selbstredend der Jubiläumsreigen zum Zwanzigjahrejubiläum des Kunsthaus Graz mit einer Dauerperformance von Jasmina Cibic sein. In Protocol for Utopia: The Dreams We Call Our Own beschäftigt sich die Künstlerin mit der patriarchalischen Natur politischer Reden. Auch out of Graz, wie das so schön heißt, findet allerhand statt: So etwa eine Landschaftswanderung nebst Performance in der Ramsau, zu der eine Busfahrt organisiert wird. Zudem lädt man, auch per Bus, nach Ljubljana zu ei-
Ekaterina Degot bei der Eröffnungsrede am Schloßberg
nem Gespräch zwischen Peter Sloterdijk und Slavoj Žižek.
Auch Gewohntes bleibt Fixpunkte sind natürlich wie immer das Musikprotokoll von 5. bis 8. Oktober und der Ausstellungsrundgang am folgenden Wochenende, der die Grazer Szene miteinbezieht: Haus der Architektur, Roter Keil und Camera Austria und viele andere mehr dürfen diesmal mitmachen. Das Partnerprogramm mit 25 Kooperationen ist diesmal wieder als weitaus reichhaltiger anzusehen ist. Im Graz-Museum wird die Ausstellung »Protest!«, bei der auch Exponate aus der Geschichte des steirischen herbst zu sehen sind, eröffnet. Ganz besonders freuen wir alle uns schon auf folgende Kooperation: Am Schauspielhaus Graz feiert Elfriede Jelineks »Sonne/ Luft« seine österreichische Erstaufführung. Wir bleiben dran. n
Humans and Demons
21. September bis 15. Oktober steirischerherbst.at
Und wie! Das Traditionsfestival geht in die elfte Runde. Diesmal mit der Schweiz im Gepäck. Gleich mit fünf Programmpunkten will Mastermind Otmar Klammer zeigen, dass das Nachbarland nicht nur für seine hervorragende Lebensqualität und anderen feschen Dingen bekannt ist.
Schweiz, aber nicht nur Allen voran der Tenorsaxophonist Christoph Grab: Er wird das Wochenende im Weingartenhotel Harkamp am Sonntag
in gediegener Atmosphäre ausklingen lassen. Neben der Schweiz sind auch Musiker aus Kuba, Israel, den USA und Österreich an den vier traditionellen Schauplätzen des Festivals zu hören. Wer dabei sein will, sollte sich mit dem Ticketerwerb sputen. Das Festival hat mittlerweile eine veritable nationale und internationale Anhängerschaft, stetig wachsend. Die Politik steht dahinter, wie Bürgermeister Michael Schumacher betont. Wer es nicht nach Leibnitz schafft, sollte über den Jahreslauf Ö1 hören, sämtliche Konzerte werden aufgezeichnet und ausgestrahlt. n 11.
28.
Allmonatliche Finalbetrachtung diemal von Johannes Roth
Es ist ein wenig still geworden um Andreas Babler. Gut, da war das Puls 24-Bürgerforum Mitte September. Da durfte er mit den »normalen«, wenngleich vorab gecasteten Leuten diskutieren, 250.000 taten sich das vor den Schirmen an. Amüsant war der begleitende »Kanzler Check«: »Kann er Kanzler« war die Frage, die zu beantworten man sich redlich mühte. Nicht ganz einfach, denn die der Diskussion zugrunde liegende Rede des roten Robin Hood ließ einiges an Interpretationsspielraum zu. Sicher kann er Kanzler, schlossen Kapitalismuskritiker aus dem Krakeelen des derzeit amtierenden SPÖChefs, doch das war schon vor dem »Bürgerforum« klar. Die zusammenfassenden Analyse jedenfalls ließ keinen Zweifel: Man werde, würde aus dem Bürgermeister ein Kanzler, mehr über gerechte Vermögensverteilung reden und weniger über Asyl. Also jein: Der präsumtive »Kanzler-Könner« möge am Ballhausplatz einziehen, denn die Alternative wäre, und da sei Gott vor, ein Kanzler Kickl – was zwar nicht
explizit gesagt, aber jedenfalls gemeint wurde. Und wer könnte gegen einen Kandidaten sein, der a woames Mittogessn fia die Kinda in den Mittelpunt seiner Überlegungen stellt?
Allein, Kanzler kann nicht jeder. Rhetorisches Talent mag helfen, Wahlkämpfe zu gewinnen. Einen Staat zu führen jedoch befähigt dieses Talent noch lange nicht. Wer immer noch die Notwendigkeit des Interessensausgleichs mit der Pflicht zur Barmherzigkeit verwechselt, der hat an der Spitze einer Regierung nichts verloren. Ersteres fordert – neben unzweifelhaftem, altruistischen Charakter – Klugheit, Besonnenheit, Erfahrung und ein gewisses Maß an Allgemeinbildung. Nichts davon würde ich dem roten Kandidaten attestieren.
Es gilt, das Beste für alle zu erkennen und durchzusetzen, während Barmherzigkeit immer nur ein individuelles Problem löst. Sie funktioniert vielleicht im kommunalen Mikrokosmos, für Staatenlenker taugt sie nicht als Maxime. Das Verführerische ist: Barmherzigkeit gelingt auch den dümmsten unter den Unerfahrenen in der Politik. Ein guter Mensch zu sein – sehr einfach. Die Verantwortung für Gegenwart und Zukunft inhomogener neun Millionen Österreicher jedoch fordert differenziertere Entscheidungsgrundlagen.
Weitblick etwa. Die ist ein allgemeines Defizit politischen Personals, nicht nur eines der Sozialdemokraten. Wiewohl es im Moment bei denen sehr deutlich zutage tritt: Wer allen Ernstes erklärt, die Frage nach der Finanzierung des eigenen, kostenintensiven Programmes sei »unmoralisch«, der hat sich als Politiker selbst disqualifiziert. Ebenso wie alle, die ihm applaudieren. Man muss wissen, wieviel Barmherzigkeit man sich leisten kann, ohne selbst in der Gosse zu landen – das trifft auf Verteilungsfragen ebenso zu wie auf Klimapolitik.
Der Charme guter Konservativer liegt unter anderem darin, dass man über genügend Realitätssinn, Erfahrung und Klugheit verfügt, um zu erkennen, wann der Weitblick nicht weit genug blickt. Solange nicht völlig klar ist, ob der eingeschlagene Weg in eine gute Zukunft führt, sind pragmatische Lösungen zum Umgang mit dem Status
Quo eine smarte Herangehensweise. Die unerfahrenen Motorradfahrer, die sich das jährliche Fahrsicherheitstraining ersparen, sind die ersten, die mit 250 Kilometern pro Stunde den LKW in der Rechtskurve überholen, bevor der Gegenverkehr sie stoppt. Nicht, dass man als Konservativer gefeit vor Irrtümern am Weg wäre. Aber jemand, der zuerst die Finanzierung von Betreuungseinrichtungen sicherstellt (weil Teilzeitarbeit ein Problem ist), ist jedem ambitionierten »Stamokapler« vorzuziehen, der aufgeregt nach einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung kräht (weil’s uns zusteht). Tatsache ist: Erfahrung und Allgemeinbildung sind notwendig, um gesellschaftliche Probleme zu benennen, zu priorisieren und zu lösen. Man erwirbt beides nicht, indem man in Sigleß den alveolaren Vibrant perfektioniert, um möglichst wirkungsvoll Forderungen zu formulieren. Die Einordnung komplexer gesellschaftlicher Entwicklungen gelingt auch nicht, wenn man beim Heurigen Marxismus memoriert und in der Gemeindestube die Flüchtlingskrise auf die Überfüllung der städtischen Unterbringung reduziert. Auch in der Politik gilt: Kein Bittsteller sein zu müssen – das muss man sich verdienen. n
Unsere Industrie unterstützt Mütter an Unternehmensspitzen mit flexiblen Arbeitszeiten und Betriebskindergärten. Jetzt nachlesen, wie unsere Industrie Karrierechancen fördert auf: denktneu.at
Was die Zukunft bringt, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Aber die besten Lösungen entstehen durch gemeinsames Anpacken. Das gilt auch im finanziellen Leben. Ob Sparen, langfristiges Anlegen, Risiko absichern oder Investieren – Raiffeisen ist und bleibt für Sie der vorausschauende Begleiter. Schaffen wir neue Wege. Reden wir über Ihre Chancen und Möglichkeiten.