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Zanshin EUR 2,50

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D a s d e u t s c h e Ky u d o - M a g a z i n

DKYUB W 3 + 4

WETTKAMPF W 8

Hamburg / Bonn Das neue Profil des Verbands

Deutschland und Europa Der Themenschwerpunkt

Q Vorschau 2008/2009

Q Ergebnisse 2008


Inhalt

Editorial

(I) In diesem Jahr ist die Zahl der deutschen EKF-Teilnehmer übrigens mit 25 eher gering gewesen. Gründe sind sicher die erheblichen Kosten und vielleicht auch die Aussicht auf EKF-Seminare 2009 in Deutschland. Vorplanungen für EKF 2009 laufen bereits: Die Hessische Landessportschule in Frankfurt/Main ist zentral gelegen und käme von der Kapazität her in Frage. Sie erfüllt alle Voraussetzungen für Seminare dieser Größenordnung. Aber egal, in welchem Land die Seminare stattfinden, sie bleiben immer kostenaufwändig. Um die Zahl der Teilnehmer besser einschätzen zu können, gab es bereits national und international Umfragen, die auf eine gute Auslastung schließen lassen. Dies muss aber auch so sein, denn die Sportschulen vermieten nicht nur einzelne Bereiche. Bei zu geringer Auslastung der Zimmer und der Gastronomie werden zum Beispiel nicht alle benötigten Hallen zur Verfügung gestellt. Dies ist auch der Grund, warum es Seminare nur als Paket inkl. Übernachtung und Verpflegung gibt, mag dies auch bei einigen (wenigen) den Eindruck von „Kasernierung“ hervorrufen.

Zanshin I | 08 Editorial (I) Grußwort des Präsidenten Editorial (II) Das neue Profil des DKyuB

Seite 3 Seite 4 Seite 8 Seite 10 Seite 12

Titelthema

Schwerpunkt »Wettkampf« 10. Europameisterschaft 1. Offene Österreichische Meisterschaft 1. Kyu-Meisterschaft Kyudo-Bundesliga 22. Bayerische Meisterschaften 1. TiB-Taikai, Berlin Nach dem Wettkampf ...

Berichte

Auswahl und Training Nationalkader Seite 6 Dojo-Eröffnung in Süd-Korea Seite 26

Technik

Die Hassetsu, Teil 8: »Zanshin«

Seite 20

Kyudo-Welt Aus Forschung und Geschichte Nachruf Urakami-sensei

Seite 28 Seite 28

Seite Seite Seite Seite Seite

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Verbände

EKF-Statistik / Neue DAN-Grade Veranstaltungen

Seite 29 Seite 9/29

Service

Impressum Adressen

Seite 19 Seite 30

Glosse

Kurz vor Schluss: »Kyu-doing«

Seite 31

Bildnachweis Titel Großes Bild: Robert Roos, Stockholm Kleines Bild unten links: Dagmar Baer, Berlin · unten rechts: Klaus-Peter Staudinger, Hamburg © 2008 Zanshin – Das deutsche Kyudo-Magazin | Herausgegeben vom DKyuB – Deutscher Kyudo Bund e.V.

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Liebe Kyudoka, was gibt es Neues, seit das letzte „Zanshin“ erschienen ist? Einiges! Es wird Euch gleich aufgefallen sein: „ Z A N S H I N “ trägt ein neues Gewand, das ihm der neue PRManager Peter Staudinger in Zusammenarbeit mit dem Vorstand auf den Leib geschneidert hat. Der im Oktober 2007 neu gewählte Vorstand ist mit einer Ausnahme gleich geblieben: Diese Ausnahme ist der Wechsel von Hartwig Friedrich, dem ich an dieser Stelle ganz herzlich für sein Engagement danken möchte, zu Peter Staudinger. Unser PRManager wird in dieser Ausgabe auch seine neuen Ideen und Konzepte vorstellen. Und auch online geht‘s weiter: Die Arbeit an der Neugestaltung und dem Ausbau unserer Website www.kyudo.de ist in vollem Gange.

Die frohe Kunde hat sich gewiss in alle Vereine herumgesprochen: Bei den Europa-Meisterschaften in Stockholm haben die deutschen Wettkämpfer herausragende Platzierungen erreicht – den 1., 2. und 3. Platz im Einzel und den 1. und 3. Platz in der Mannschaftswertung. Glückwunsch an den Nationalkader, Dank an die Trainer und Dank an meinen Vize Sorin Jurma, der hinter den Kulissen unermüdlich und höchst effizient mit Planung und Organisation der Kaderseminare und der Meisterschaften beschäftigt war. Dies war die bisher ausführlichste und aufwändigste Vorbereitung eines Nationalkaders für eine Europameisterschaft. Mehr darüber lest Ihr im Bericht auf Seite 11. Der Landesverband Saarland ist um eine zweite Kyudogruppe, die Kyudoabteilung Alle bis zum jetzigen Zeitpunkt geplanten des Sakura e.V., gewachsen, ein herzliches Vorhaben des DKyuB haben wir erfolg- Willkommen an die Saar! reich abschließen können: die Deutschen Meisterschaften, die erst- und bisher ein- Und zum Schluss möchte ich Eure Aufmalige Kyu-DEM, Seminare wie das Früh- merksamkeit darauf lenken, dass kommenjahrsseminar mit Sato-sensei und vieles des Jahr Kyudo in Deutschland sein 40. andere. Aber noch ist das bisher schon Jubiläum feiern kann. Möglicherweise entereignisreiche Kyudo-Jahr nicht zu Ende: wickelt Ihr in den Vereinen und LandesGerade fanden die Heki-Sommerseminare verbänden schon Ideen, wie Ihr dieses statt, es folgen einige Bundeslehrgänge, Jubiläum nutzen könnt, um Kyudo in der die C-Trainerausbildung, im Herbst die Öffentlichkeit präsent zu machen? Enteki-DEM und die Mitgliederversammlung des DKyuB. Mit herzlichen Grüßen Aus Japan hört man von ersten Vorbereitungen auf eine offizielle Weltmeisterschaft, als Termin wird das Frühjahr 2010 genannt. Eventuell wird diese Veranstaltung mit Seminar und Prüfung für ausländische Teilnehmer gekoppelt werden. Dies bringt mit sich, dass im Jahr 2010 wohl keine EKF-Seminare in Europa stattfinden werden.

Euer Sven Zimmermann

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Editorial

(II)

| Das neue Profil des DKyuB teres zu entwickeln, mit denen man ein solches einheitliches Erscheinungsbild nach und nach prägen kann.

Logo? Logo!

Liebe Kyudoka, liebe Kolleginnen und -Kollegen im Verband, unser Präsident hat mir eine schöne Brücke gebaut – Über diese können wir nun gemeinsam gehen. Ich habe mich nach meiner Wahl, für die ich mich an der Stelle noch einmal bedanke, zunächst auf das gestürzt, was mir ein persönliches Anliegen war. Mir war wichtig, dass wir angesichts der Entwicklungen im DKyuB dem Verband ein einheitliches Profil geben. Das bedeutet: Es geht nicht allein darum, nur das Aussehen des Z A N S H I N oder der Internetpräsenz ein wenig oder auch mehr zu verändern. Als Grafik-Designer mit genau diesem professionellen Schwerpunkt weiß ich sehr gut, wovon ich rede: Unternehmen, Institutionen und auch Vereine und Verbände müssen sich heutzutage, wenn sie erfolgreich arbeiten und dabei wirkungsvoll kommunizieren wollen, mit einem klaren Konzept präsentieren. Und das möglichst in allen Aspekten, allen Medien, jederzeit und nachhaltig. Nun ist der DKyuB keine kommerzielle Vereinigung oder gesellschaftlich einflußreiche Kraft und wir sollten sicherlich „die Kirche im Dorf lassen“. Aber wir sind dennoch kein unbedeutender Verband – immerhin die Vertretung der größten Kyudo-Gemeinde außerhalb Japans.

Q Wir haben uns also im ersten Schritt das Logo des DKyuB vorgenommen. Mit Hilfe meines Berliner Kollegen Thorsten Karge wurde die eingeführte Zeichnung des Emblems (Mato, Bogen und Pfeil in stilisierter Form; Entwurf von Sven Zimmermann) digitalisiert und reingezeichnet. Da in einer so genannten Vektor-Grafik viel mehr Genauigkeit möglich ist als in einem Scan, haben wir gleich die Details optimiert. Der ungleich höhere Nutzen liegt aber darin, dass diese Grafik jederzeit weiterbearbeitet und z.B. umgefärbt werden kann. Natürlich sollten solche Veränderungen nur diejenigen vornehmen, die dazu authorisiert wurden.

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Corporate Design

Corporate Design (CD) bezeichnet einen Teilbereich der Corporate Identity und beinhaltet das gesamte Erscheinungsbild eines Unternehmens oder einer Organisation. Dazu gehören sowohl die durchgängig einheitliche Gestaltung der Kommunikationsmittel (z.B. Geschäftspapiere, Werbemittel, Verpackungen, Internetauftritt) wie auch Bereiche der Produkte oder der Architektur. Mit der konsistenten Gestaltung aller Elemente des CD soll bei jedem Kontakt ein Wiedererkennungseffekt erreicht werden. Als Bestandteile des Corporate Designs finden sich das Firmenlogo und die Firmenfarben, in der Regel auch eine einheitlich verwendete Schriftart (Hausschrift), auf allen Kommunikationsmitteln.

Die neue Wort-Bild-Marke des DKyuB: Das Emblem und der Schriftzug bilden eine Einheit. Die Namensbezeichnung ist auch englischer Übersetzung enthalten.

Im nächsten Schritt haben wir Lösungen für einen ganz anderen Zweck erarbeitet: Der Namensschriftzug sollte für unterschiedliche Verwendungsformen in Größe oder Farbe in einem immer wiederkehrenden Look kombiniert werden. Außerdem sollte der Name wegen zunehmender internationaler Kontakte gleichzeitig auch englischsprachig erscheinen. Nach zahlreichen Versuchen und Abstimmungen mit dem Vorstand stand die Grundversion fest, die wir hier und heute vorstellen möchten. Gleichzeitig seht Ihr in diesem Z A N S H I N das Logo in verschiedenen von uns vorgesehenen AnwenMir ging es vor allem darum, das Logo neu dungsformen. Für verschiedene Einsatzgebiete gibt es zu definieren, daraus abgeleitet einige unterschiedliche Varianten. Dateien auf Stilistiken für Farben, Schriften und WeiAnfrage beim PR-Manager erhältlich.

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Schrift und Farbe Q Zum 2. Schritt war es nicht mehr weit: Der Namenszug war ja schon mit einer spezifischen Schrift erstellt. Sie soll auch künftig die Auszeichnungsschrift des Verbandes sein. Sie heißt „DTL Prokyon” und kommt aus einer edlen Schriftenbibliothek. Wörtlich übersetzt, bedeutet der Name zwar „vor dem Hund” – aber keineswegs, dass wir auf den Hund gekommen sind. Vielmehr ist die Schrift nach einem lichtstarken Stern benannt – ein eher gutes Omen. Und da wir 2006 das Jahr des Hundes hatten, ist natürlich nach dem Hund auch vor dem Hund! Die Schrift wird sicher nur für die wenigsten Mitglieder verfügbar sein – ist aber auch nicht nötig. Wir haben sie hier im Zanshin z.B. mit einer gut lesbaren „humanistischen Groteskschrift”, quasi als Arbeitspferd, kombiniert. Das gleiche könnt ihr ebenfalls tun. Schriften wie die Frutiger, Syntax, Formata oder neueren Datums der Myriad, Stella oder Strada, im Zweifelsfall auch Helvetica bzw. Arial, eignen sich prinzipiell ebenso. Es ist immer auch Geschmackssache – aber: So wie man ins Kino nicht unbedingt im Ballkleid geht, muss es auch in den Drucksachen nicht immer superelegant ein! Da, wo der Verband als solcher repräsentiert werden soll, setzen wir entsprechende Mittel ein; ansonsten ist bei richtiger Verwendung des Logos (fast) alles erlaubt.

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Prokyon

Prokyon (Q Canis minoris, Synonyme: Elgomaisa, Algomeysa, Antecanis) ist der hellste Stern im Sternbild Kleiner Hund. Mit einer Entfernung von 11,2 Lichtjahren ist er einer der sonnennächsten Sterne. Sowohl der griechische als auch der lateinische Name bedeuten „vor dem Hund“. Das weist darauf hin, dass er vor Sirius, dem Hundsstern aufgeht. Wie Sirius ist Prokyon ein Doppelstern. Der Hauptstern Prokyon A, ein weißlich-gelber Hauptreihenstern der Spektralklasse F5, hat einen leuchtschwachen Begleiter der Größe 11, Prokyon B, der ein Weißer Zwerg ist. Die Umlaufperiode des Doppelsternsystems beträgt 41 Jahre.

Als primäre Farben des Verbands sind neu ein dunkles Rot als HKS 16 (C30|M100|Y90|K6) sowie ein lichtes Grau (40% Schwarz) definiert.

Quelle: Wikipedia

Ausblick

Q Allen an diesem Abstimmungsprozess Beteiligten gebührt großer Dank! Ich einsetzen. Wenige Grün- oder Blautöne hoffe, dass sich nach und nach immer runden das Bild ab. Wenn man es so mehr Anwendungsobjekte im neuen Look sehen möchte, leisten wir uns verhalten bewähren können. Als nächste Baustelle, japonisierte Kyudo-Ästhetik: Rot und Sven hat es bereits erwähnt, nehmen wir Weiß verweisen natürlich auf Japans uns der Internetpräsenz an. Eine neue Flagge, Holztöne auf Bögen und Pfeile, Fassade soll bereits parallel zum neuen dazu kombiniert das Grau der Kiesel und Z A N S H I N errichtet werden, aber die das zarte Grün aus der Umgebung der Architektur dahinter wird im Rahmen Sha-i und des Azuchi im Dojo. Gelegentlich eines längeren Pozesses erst zum komdarf dann noch das Blau des Himmels menden Jahr realisiert. auftauchen. Wie auch immer – der Farbeinsatz sollte weder dogmatisch noch Aber nun wünsche ich recht viel Spaß bei Neben den Schriften spielen Farben eine klischeehaft, sondern stets mit Feingefühl der Lektüre díeser Ausgabe unseres mindestens ebenso tragende Rolle bei für das jeweilige Objekt erfolgen. Z A N S H I N , das wir gern zu einem echten den Erscheinungsbildern, neudeutsch im Mitgliedermagazin machen wollen. Ich Fachjargon „Corporate Designs” genannt. danke allen „Korrespondenten” für ihre Auch hier haben wir ein bisschen aufBeiträge, die das ganze erst rund gemacht geräumt und sortiert. Als prägende haben – ganz besonders Thomas Baer, Farben möchten wir in der Zukunft in der seine Hassetsu-Reihe nun mit dem erster Linie ein burgunderfarbenes Rot, Der Magazin-Name in der Logo-Schrift sehr passendem Thema zu einem, wie ich dann einige Brauntöne aus dem helleren „DTL Prokyon“; Untertitel und Slogan in finde, würdigen Abschluß gebracht hat. Holzspektrum sowie ein mittleres Grau der „Foundry Sans“. Vielleicht können wir in Zukunft weitere Kyudoka zur redaktionellen Mitwirkung bewegen. Das wäre wunderbar. 2

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Klaus-Peter Staudinger

Das deutsche Kyudo-Magazin Japanisches Bogenschießen in Deutschland Zanshin I | 08


Berichte

Kalte Halle und heiße Würstchen E r k r at h / Hild e n Kaderauswahl für die EM 2008 im Februar Q Im Vorfeld der Europameisterschaften am 24. und 25. Mai des Jahres in Stockholm fanden zwei Sichtungstrainings des DKyuB statt, für die der Kyudoverein Neandertal als Gastgeber fungierte. Die beiden angebotenen Termine waren eigentlich als Alternativen gedacht, aber die Ländervertreter schlugen bei der Orgatagung gnadenlos zu und verlegten gleich zwei Kadertrainings ins Rheinland. Es waren alle „alten“ und auch neue Kadermitglieder bzw. -anwärter eingeladen, unter den Augen von Sven Zimmermann (Präsident des DkyuB), Roland Pohl (Haupttrainer) und Sorin Jurma (Vizepräsident Wettkampf) ihre Technik und Treffersicherheit unter Beweis zu stellen. So reisten für den ersten Termin am 09./10.02.2008 zusammen mit den Funktionsträgern insgesamt 26 Schützen an. Am ersten Tag wurde in der kleinen Halle ausschließlich auf Makiwara geschossen; dies jedoch auch in Dreiergruppen in Wettkampfform. Dabei konnten Roland und Sven, die die Teilnehmer wechselweise begutachteten, schon ihre Notizblöcke mit Angaben über Trainingshäufigkeit, Anzahl der geschossenen Pfeile und durchschnittliche Trefferquote füllen. Daneben wurden dann – für die Teilnehmer uneinsehbar – Vermerke über die zu verbessernde Technik oder auch „Pluspunkte“ notiert. Die Tee- und Essenspausen, die bei der kühlen Witterung, die durch die Glasbausteine bis in die Halle drang, waren vor allem zum Aufwärmen beliebt. Gut zugelangt wurde bei den heißen Würstchen. Dazu gab es belegte Brötchen und selbstgebackenen Kuchen. Die verbrauchten Kalorien konnten dann auch beim Abendessen, das zum derzeitigen Lieblingschinesen des Vereins verlegt wurde, wieder aufgefüllt werden. An der langen Tafel wurde theoretisiert oder man tauschte Kyudo-Anekdoten aus. Q Am Sonntag in der großen Halle waren die Temperaturen erträglicher und es

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Szene aus dem Sichtungstraining im Februar konnte auf neun 9 Mato geschossen werden. Anhand der bisher gemachten Erkenntnisse wurden Dreiergruppen eingeteilt, die zunächst in der Mannschafts-Wettkampfform der Renmei schossen. Nach der Wettkampfdistanz von 12 Pfeilen gab es ein erstes Zwischenergebnis. Der beste Einzelschütze hatte 10 Treffer. Da im Rahmen der Europameisterschaft auch ein Einzelwettbewerb stattfindet, an dem wohl wie bisher die 20 Schützen mit den besten Einzelergebnissen teilnehmen werden, wurde dann auch der Einzelwettbewerb mit der Vorgabe durchgeführt, dass nur derjenige Schütze in die nächste Runde kommt, der mindestens 50% Treffer erreichte. Bei den ersten Durchgängen verringerte sich die Teilnehmerzahl schnell. Zuletzt hatte sich eine Vierer- und dann Dreiergruppe formiert, die dann auf ein Mato schießen musste, wobei die Nähe zum Zentrum für den Sieg ausschlaggebend war. In der folgenden Pause setzten sich Sven und Roland zusammen, um – wie in der Ausschreibung angekündigt – den Nationalkader auszuwählen. Die Auswahl war nicht leicht. Beide hatten unter unterschiedlichen Gesichtspunkten, teilweise auch mit Punktebewertung, eine Reihen-

folge ermittelt, die nur in zwei Fällen voneinander abwich, so dass das Gremium schon 10 Schützen übereinstimmend benannt hatte. Über die noch fehlenden zwei wurde diskutiert und eine Entscheidung getroffen. Vor den angetretenen Teilnehmern wurden die 12 Kadermitglieder benannt, die bei den folgenden Treffen weiter trainiert und beobachtet werden sollten.

Da die Trefferergebnisse vom bisher gezeigten Leistungsstand abwichen, wurden die Teams umgestellt und der folgende Durchgang in der Reihenfolge der aktuellen Tagesform absolviert. Zwischendurch wurde auch frei geschossen. Während dieser Zeit konnten sich die Schützen Videoaufnahmen vom ersten Durchgang ansehen und bekamen Hinweise bzw. Korrekturen von Feliks F. Hoff. Es war schwer, diese unmittelbar umzusetzen. Der Druck, besonders gut treffen zu müssen, um einen sicheren Platz in den beiden Mannschaften zu bekommen, ließ die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben. In den Pausen sorgten die Helfer für Verpflegung, Kalt- und Heißgetränke. Vielleicht hatten auch das reiche Kuchenangebot und eine fette Mousse au Chocolat die Leistungen erschwert oder besser „beschwert“. Ein Versuch unerlaubter Beeinflussung der Gäste zugunsten der lokalen Starter? Das gemeinsame Abendessen beim Griechen wurde dann wieder Anlass, für sehr viel Kyudo „mit dem Mund“. Mit dem hoffnungsvollen Spruch „jeder Tag ist ein guter Tag“ ging es dann morgens

März: Doping mit Kuchen und Mousse au Chocolat Q Am 15. und 16. März stand dann der zweite Auswahltermin an. Da die Erkrather Halle wegen Renovierung nicht zur Verfügung stand, mussten wir ins benachbarte Hilden ausweichen. Die große Halle der Bezirkssportanlage „Am Bandsbusch“ konnte noch rechtzeitig angemietet werden. Hier trafen sich dann die zwölf im Februar Nominierten unter der Leitung von Feliks F. Hoff, Sven Zimmermann, Sorin Jurma und Roland Pohl, der am Sonntag dazu kam. Unter Berücksichtigung der abgelieferten Trefferprotokolle wurden vier Teams zusammengestellt, die in der Wettkampfform schossen.

Gruppenbild mit Kader unter Wettkampfbedingungen weiter. Vier Mannschaften – eine als Reserveteam mit zugewiesenen Austauschschützen – traten an. Wer den Schnitt von 50% nicht erreichte, wurde ausgetauscht. So wurde auch diese Wettkampfsituation gleich mit geübt. Beim abschließenden Einzelwettkampf zeigte sich eine deutliche Steigerung der Trefferleistung: nach vier Pfeilen gab es 3 Schützen mit 4 und vier Schützen mit drei Treffern. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hatte also 75 bzw. 100 % Treffer. Offensichtlich konnten die Schützen am zweiten Tag besser mit dem Druck umgehen, treffen zu müssen. Wegen dieser Entwicklung betonte Feliks in seinem Schlusswort auch, dass jeder Wettkämpfer einen persönlichen Weg der mentalen Vorbereitung finden muss, um den Wettkampf mit der richtigen Einstellung zu beginnen. Nach einer Besprechungspause wurden dann acht Schützen benannt, die sozusagen die Fahrkarte nach Stockholm bekommen hatten. Die restlichen vier Kadermitglieder wurden gebeten, auch an den nächsten Treffen teilzunehmen und sich als Reserve bereit zu halten. Von den Räumlichkeiten in Hilden waren alle sehr angetan, vor allem die Mitglieder der Kyudovereins Neandertal spürten deutlich den Unterschied zu ihren sonstigen Trainingsstätten in Erkrath, die sich durch eine gewisse Vernachlässigung auszeichnen. Die Hildener Kami mussten sich aber noch an diese für sie neue Sportart gewöhnen, denn sie forderten Opfer: Drei Sehnen und etliche Pfeile haben das Wochenende nicht überlebt.

Q Zum Abschluss einen herzlichen Dank an die Helfer, die zwei Wochenenden geopfert haben, um diese Veranstaltungen vorzubereiten und zu begleiten. Ob bei der Bereitstellung von Getränken und Verpflegung, der Vorbereitung der Hallen, Hilfsdiensten als Kanteki und Trefferprotokollanten oder beim Aufräumen: die Mitglieder demonstrierten die vereinstypische Solidarität, immer getreu dem Motto: „Gemeinsam sind wir unausstehlich.“ Ja – fast hätten wir das noch vergessen: Auch ein herzliches „domo arrigato gozaimashita“ an Feliks, Sven, Roland und Sorin. Sie haben sich viel Arbeit gemacht und waren die ganze Zeit mit vollem Einsatz dabei. Sven hatte beim ersten Treffen auch noch Fragebögen verteilt, in denen er die Schützen über ihre Wünsche vor, während und nach den Wettkämpfen befragte, um die Betreuung des Kaders zu optimieren. Insgesamt war damit offensichtlich eine gute Basis für das erfolgreiche Abschneiden in Stockholm geschaffen. 2 Reinhard Kollotzek / Uta Scholten

Kaderauswahl für EM 2008 im Februar

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Schwerpunkt | Wettkampf

Ein paar Gedanken über den Wettkampf B o n n DKyuB-Präsident Sven Zimmermann zum Themenschwerpunkt

In dieser Ausgabe des Zanshin erscheinen einige Beiträge zum Thema Wettkampf. Dies gibt mir die Gelegenheit, zu diesem Thema, das einen Teil der Sportkultur ausmacht, noch ein paar Gedanken und Denkanstöße zu formulieren.

Q Wettkampf und Leistungsvergleich gehören zu den Grundprinzipien des Sports, auch des Budo. Das Gemeinsame aller Budo-Sportarten, wie man der BudoCharta entnehmen kann, ist neben der Übung („keiko“) und der Form („kata“) der Wettkampf („shiai“). Ähnliche Gedanken finden sich in der westlichen Sport- und Trainingswissenschaft: Das Training dient der Leistungsentwicklung, der Wettkampf der Leistungsentfaltung. Um im Kyudo Fortschritte machen zu können, ist für Übende neben dem Training die Wett-

kampferfahrung wichtig, sinnvoll und bereichernd. Dabei steht nicht die Platzierung im Vordergrund, sondern die Auseinandersetzung mit sich selbst, dem eigenen Verhalten und der eigenen Leistung. (Um an Wettkämpfen teilzunehmen, bedarf es natürlich einiger grundsätzlicher Voraussetzungen und Erfahrungen. Dies ist auch der Grund, warum – zumindest bei nationalen Wettkämpfen – als Voraussetzung für die Teilnahme der dritte Kyu verlangt wird.)

Q Das reguläre Training ist nicht automatisch Wettkampftraining. Die Anforderungen sind in beiden Bereichen unterschiedlich und viel Training bedeutet nicht automatisch, dass der Schütze/ die Schützin auch schon für Wettkämpfe besonders gut vorbereitet ist. Training und Wettkampf sind aufeinander einwirkende und voneinander profitierende Bereiche des Kyudo. Die im Training entwickelte Leistung wird im Wettkampf (und auch in Prüfungen) präsentiert und überprüft. Und der Wettkampf hat auch, anders als das normale Training, immer eine unmittelbare Konsequenz. Die unter optimalen, stressreduzierten Bedingungen des Trainings erarbeitete Form und Qualität wird hier einer Belastungsprobe ausgesetzt, die für den Schützen keinesfalls immer angenehm ist. In der auf eine kurze Zeitspanne konzentrierten Wettkampfsituation, mit eigenem Stress und auch Stressfaktoren von außen, wird dem Schützen überdies noch eine erhöhte Konzentration und Anspannung abverlangt. Dieses kann nicht allein im Training geübt und schon gar nicht im Training simuliert werden. Wettkampf übt man im Wettkampf. In dieser Situation wird das bis dahin Geübte auf einem anderen Leistungsniveau umgesetzt. Oder auch nicht: Dann wird der Umgang mit der Situation und mit dem eigenen Ich für den Schützen erst recht interessant.Unabhängig vom Ergebnis ist Wettkampf für jede/n eine wertvolle Chance, die eigene Kyudo-Erfahrung zu erweitern. Neben der Fähigkeit, an einem Wettkampf (also einem Leistungsvergleich) teilzunehmen, bedarf es natürlich auch der Bereitschaft, sich einem solchen Vergleich auszusetzen. Wettkampf ist nicht jedermanns Sache, die einen sind begeistert davon, die anderen können sich nichts Schlimmeres vorstellen. Wie man in meiner Wahlheimat Bonn sagt: Jeder Jeck ist anders. Doch manchmal ist eine so vehemente und grundsätzliche Ablehnung des Wettkampfs anzutreffen, dass es interessant zu erfahren wäre, worin die Ursachen für eine solche Ablehnung eines alle Aspekte (also keiko, kata und shiai) umfas-

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senden Budo-Trainings liegen. Aber dem will und kann ich an dieser Stelle nicht nachgehen. Spätestens als Dan-Träger, als Trainer und Übungsleiter muss man sich jedoch mit diesem Thema beschäftigen, auseinandersetzen und eigene Wettkampferfahrungen vorweisen. Nur dann können die Trainingsverantwortlichen den interessierten Kyudoka diesen Aspekt von Kyudo vermitteln, nur dann vermögen sie Wettkampfinhalte zu trainieren und eigene Erfahrungen und Strategien weiterzugeben. Vom Wettkampf einfach abzuraten, ist keine angemessene Lösung und wird dem potenziellen Interesse (und vielleicht späterer Begeisterung) des Wettkampfnachwuchses nicht gerecht. Aber Vorsicht, Wettkampferfolge sind ein süßes Gift. Eine hohe Trefferquote und Erfolge werden manchmal so verlockend, dass der Schütze sich in diesem Stadium einrichtet und sich dann über längere Zeiträume hinweg nicht mehr weiterentwickelt. Hier gehört es zur Reifung, auch wieder loszulassen – auf den momentanen Erfolg (in fast greifbarer Nähe) zu verzichten, um das Risiko der individuellen Verbesserung (in einiger Ferne) einzugehen. Korrektes Schießen heißt unbedingtes Treffen. Der Umkehrschluss ist nicht gültig.

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Sem 13.00- 17.00 Den Wert eigener Erfahrungen und die ber 08 em So. 7. Sept daraus entstehende Bereicherung des Wettkampf 10.00 -14.00 eigenen Kyudo möchte ich an einem Beispiel aufzeigen. Wer den Film „Die sieben Samurai“ von Akira Kurosawa gesehen hat, kann sich vielleicht an folgende Szene erinnern. Ein junger Samurai bittet einen älteren, den er bewundert, sein Schüler werden zu dürfen. Dieser ist zunächst nicht begeistert. Seine Antwort: „An mir ist nichts Besonderes, ich habe nur die Erfahrung vieler Schlachten. Und da stand ich oft auf der Seite der Verlierer.“ Diese Karlsruhe • 2008 Veranstalter Deutscher Kyudo Bund e.V. sachliche und nüchterne Antwort fasst zuAusrichter Budo-Club Karlsruhe e.V., Abteilung Kyudo sammen, dass erst die vielen gemachten Veranstaltungsort Sportanlagen der Universität Karlsruhe, Hagsfelder Allee Erfahrungen – dazu gehören auch die Niederlagen – in der Summe eine besondere Ganz aktuell: 15. Deutsche Enteki Qualität ergeben. 2 Meisterschaften Anfang September in Karlsruhe; Ausschreibungsunterlagen Sven Zimmermann über www.kyudo.de oder die Vereine. Foto: Otmar Hirth Gestaltung: Sabine Johnson www.johnsonbraun.de

Schwerpunkt | Wettkampf

kyudo@budoclubkarlsruhe.de

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Schwerpunkt | Wettkampf

Mittsommernachtstraum Sto c k h o lm Deutschland holt beide Europameister-Titel bei der

10. EM in Schweden Das herausragende Abschneiden der deutschen Kyudoka bei der diesjährigen EM mag den einen oder die andere neugierig machen, mehr über die Vorgänge auch hinter den Kulissen zu erfahren. Als einer der drei für die Vorbereitung zuständigen Haupttrainer (F. Hoff, R. Pohl, S. Zimmermann) und als Coach des Nationalkaders in Stockholm berichte ich deshalb nicht nur über die Meisterschaften selbst, sondern auch über die Vorbereitung auf die Wettkämpfe. Q Dieser Erfolg war so überwältigend, dass man meinen könnte, er sei leicht zu erringen gewesen. Wer das europäische Wettkampfgeschehen verfolgt, weiß aber, dass es respektable Wettbewerber in Europa gibt. Die diesjährigen EM-Ergebnisse waren gewollt. Nicht gewünscht, sondern gewollt – im Sinne von angestrebt und erarbeitet, sie waren also das das Ergebnis zielgerichteter Vorgehensweise und langfristiger Vorbereitungen (an denen neben den Kadermitgliedern und Trainern auch viele andere aktiv beteiligt waren). Bei den Vorbereitungstrainings konnten wir Haupttrainer auf die Erfahrungen aus den Vorbereitungen der bisherigen Europameisterschaften zurückgreifen, diese aber erweitern und verbessern. Und gleichzeitig konnten wir schon für die nächste Vorbereitung – auf die Weltmeisterschaften 2010 in Japan – weitere Verbesserungsansätze für das Kadertraining sammeln. Die Vorbereitung Die erste Sichtung für die EM fand Anfang Februar 2008 statt. Geladen waren die bisherigen Nationalkader-Mitglieder sowie

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von den Landesverbänden nominierte Kyudoka. Voraussetzungen für die Teilnahme an der Sichtung waren: q mindestens 1. Dan q gute bis sehr gute Ausführung der Hassetsu q eine Trefferquote von mehr als 50% q sicheres Renmei-Taihai q nationale Wettkampferfahrung q regelmäßiges Training. Und noch mehr: Wir Haupttrainer hatten an die Kandidaten auch die Erwartung, dass diese (sollten sie in den Kader aufgenommen werden) die Zeit und das Engagement aufbrachten, an möglichst allen Kadertrainings sowie Meisterschaften teilzunehmen. Und wir haben von jedem Einzelnen erwartet, dass er bereit und fähig war, im Team zusammenzuarbeiten und Abläufe und Entscheidungen zu akzeptieren (auch wenn sie dem Einzelnen nicht immer gefallen konnten). Aus der 25 Personen starken Bewerbergruppe konnten sich maximal zwölf Kyudoka qualifizieren, aus denen bei weiteren Vorbereitungstrainings dann acht Schützen ausgewählt wurden, die somit für die Fahrt nach Schweden nominiert waren (zur EM werden pro Land von der EKF maximal acht Schützen, also zwei Mannschaften inkl. Ersatzschütze, zugelassen). Die restlichen vier Kadermitglieder haben jedoch bis zur letzten Vorbereitung mit den acht Nominierten weiter trainiert, so dass auch für den Fall kurzfristiger Ausfälle oder von Änderungen im Kernteam die Entsendung von acht Kyudoka aus Deutschland gewährleistet war. Wie viele aus eigener Erfahrung wissen, gibt es im Kyudo keine Garantie auf kontinuierliche Leistungen, so dass bis zur letzten Vorbereitungsveranstaltung Veränderungen vorgenommen werden konnten – was in einem Fall auch tatsächlich eintrat.

Q Während der Vorbereitungstrainings konnte ich deutlich erkennen, dass aus den zwölf Kadermitgliedern nach und nach ein gutes Team entstanden war, verbunden durch Routine und ein sich gegenseitig stärkendes Miteinander, das einen guten Rückhalt für alle bildete. Eine zusätzliche Motivation war vielleicht

Der Wettkampf Obwohl dies die erste größere Veranstaltung für den schwedischen Kyudoverband war, wurden diese Meisterschaften souverän ausgerichtet und gehandhabt. Großes Lob gebührt dem Ausrichter und auch dem Koordinator der Veranstaltung, Jan Graaf. Die Leitung dieser Meisterschaften oblag dem EKF-Wettkampfbeauftragten Feliks F. Hoff, Kyoshi 6. Dan. Als Leiter der Punktrichter fungierte Liam O‘Brian, Kyoshi 7. Dan. Ein weiteres Mitglied der Punktrichter-Kommission war neben Feliks F. Hoff noch Tryggvi Sigurdsson, Kyoshi, 6. Dan. Diese Kommission vergibt den Stilpreis der Einzelmeisterschaft. Diesmal konnte sich jedoch die Kommission nicht für einen besten Schützen entscheiden, so dass bei dieser EM kein Stilpreis vergeben wurde. Der erste Tag der zweitägigen Meisterschaften war Samstag, der 24. Mai 2008. Begonnen wurde bereits um neun Uhr mit Registrierung, Losen und Vorbereitungen. Nach einem Mittagessen vor Ort begann dann die Mannschaftsmeisterschaft mit einer Eröffnung durch den Präsidenten der EKF, Charles-Louis Oriou, und einem Yawatashi, durchgeführt von Feliks F. Hoff, Tryggvi Sigurdsson und Liam O‘Brian.

Yawatashi mit Feliks F. Hoff, Tryggvi Sigurdsson und Liam O’Brian, Einzeleuropameister Johannes Maringer im vollen Auszug; Trefferbild, Mannschaft Deutschland 1 bei der Siegerehrung; Rolf Brüning vor dem Schuss.

Michael Brettschneider (Baden-Württemberg), Thomas Baer (Berlin), Peter Knipper (Nordrhein-Westfalen) Die 20 trefferstärksten Schützen der MM qualifizierten sich für die am zweiten Tag folgende Einzelmeisterschaft. Sieben dieser 20 waren Mitglieder des deutschen Kaders! Zur Entspannung gab es für alle EMTeilnehmer am Abend ein üppiges Büffet, untermalt durch eine Folkloreband, die traditionelle schwedische Musik zum Besten gab. Auch am zweiten Wettkampftag, dem Tag der Einzelmeisterschaft, waren die deutschen Schützen wieder überragend. Sie belegten in der Einzelmeisterschaft alle drei ersten Plätze: q Die Ergebnisse (EM) 1. Platz: Johannes Maringer 2. Platz: Michael Brettschneider 3. Platz: Boris Proppe

Die Platzierungen wurden durch ein spannendes Stechen ermittelt, an dem sieben Schützen teilnahmen, die in der Vorrunde drei von vier möglichen Treffern erzielt hatten. Den vierten Platz teilten sich am 15 Teams aus acht europäischen Ländern Ende zwei weitere deutsche Kyudoka, waren am Start. An diesem Tag behaupte- Rolf Brüning und Thomas Müller, mit ten sich die deutschen Teams in der d’Alessandro (Frankreich) und Radesäter Mannschaftswertung, dabei kamen auch (Schweden). Die abschließenden Siegerdie beiden Ersatzschützen zum Einsatz. ehrungen wurden vom EKF-Präsidenten Den Titel sicherte sich das Team „Deutsch- durchgeführt. land 1“ mit 22 von 36 möglichen Treffern. Vizemeister wurden die Schützen aus Die Glückwünsche des DKyuB gehen an Frankreich mit 18 von 36 Treffern, den die siegreichen Schützen und ein herzli3. Platz errang die Mannschaft „Deutsch- cher Dank an den Koordinator und zustänland 2“ mit 16 von 36 Treffern und nach digen Vizepräsidenten Sorin Jurma, an einem zweimaligen, spannenden Stechen die Ausrichter der Vorbereitungsseminare gegen den Gastgeber Schweden. und an die Trainer der Nationalmannschaft, die den Erfolg möglich gemacht haben. q Die Ergebnisse (MM) Deutschland 1: Bilder von dieser Meisterschaften können auch, dass (zum ersten Mal) auch aus den Boris Proppe (Berlin), Thomas Müller gesehen werden unter Reserveleuten aller teilnehmenden Mann- (Berlin), Rolf Brüning (Hamburg), Johannes http://portland2000.mine.nu/roro/gallery2/ main.php?g2_itemId=78763 2 schaften Teams gebildet wurden. Somit Maringer (Nordrhein-Westfalen) hatten auch diese Schützen die Gelegenheit, sich mit guten Trefferquoten für die Deutschland 2: Sven Zimmermann Einzelmeisterschaft zu qualifizieren. Michel Schubert (Nordrhein-Westfalen),

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Schwerpunkt | Wettkampf

Schwerpunkt | Wettkampf

Wettkampf ist, wenn man hingeht

3, 5, 6, 8, 10 und 20 – oder mit Nachsicht gewinnen und mit Würde verlieren!

W IE N 1. Offene Österreichische Meisterschaften Q Für den 12. Mai lud der österreichische Kyudoverband (www.oekv.at.tt) zur ersten offenen Meisterschaft. Ein Wettkampf mit dezenter internationaler Beteiligung: Der Verband konnte neben Gästen aus Tschechien deutsche Kyudoka aus Bottrop, Hannover, Hamburg, Lübeck, München, Würzburg, Ingoldstadt und dem

schönen Neandertal begrüßen. Die Kontakte aus der Übungsleiterausbildung wurden genutzt – Ich selbst habe seit der 1. Dan-Prüfung in Brüssel guten Kontakt zu Christian nach Wien). Die Wettkampfleitung übernahmen Cornelia Brandl-Hoff und Lilo Reinhardt, beide Renshi 5. Dan. Über 20 Wettkämpfer

stellten sich der Stilpreisbewertung und den 12 Pfeilen. „Momiji Kai“, der ausrichtende Verein, stellte die Halle – groß, lichtdurchflutet und mit Parkettboden. Zu Beginn das übliche Prozedere: einschießen, auslosen, angrüßen und Eröffnung. Das Yawatashi wurde von Hern Yamagata, Kyoshi Nana Dan, mit Conny und Lilo als Kaizoe, geschossen. Dann aufrüsten, zwei Pfeile im ANKF-Taihai zur Stilbewertung und anschließend drei mal vier Pfeile auf Treffer. Da man gleichzeitig auch den österreichischen Meister ermittelte, wurde bei der Platzierung entsprechend differenziert.

B ot t r op 1. Deutsche Kyu-Meisterschaft Gedanken Q Als ich gerüchteweise hörte, dass es neben der Deutschen Meisterschaft auch eine für Kyu-Graduierte geben sollte, war ich anfangs recht skeptisch. Die 14 Jahre Wettkampf in anderen Sportarten hatten mir so manches Wochenende genommen und jetzt auch im Kyudo? In anderen Kampfkünsten sind Wettkämpfe nicht

was, wenn ich doch die Form meines Lebens erreichen würde … ? Vorbereitung Die Vorbereitungen innerhalb unseres Vereins waren beispielhaft und so langsam fühlte ich mich in alte Zeiten versetzt – fit für den Wettkampf! Die Bemühungen unserer Trainer mündeten in eine mög-

q Die Ergebnisse: 1. Platz Gesamt (mit 12 von 14): Christian Ofenbauer 2. Platz Gesamt (mit 9 von 14): Barbara Lemke 3. Platz Gesamt (nach Stechen mit 7 von 14): Johannes Maringer 1. Platz Ö: Christian Ofenbauer 2. Platz Ö: Martin Berghold 3. Platz Ö: Berni Mutzatko Stilpreisgewinner wurde Diethard Leopold, Renshi 5. Dan, vor Christian Ofenbauer und Klaus Giebel. Kyudo macht Spaß und Wettkampf ist ein Teil davon. Natürlich fährt man nicht nur zum Bogenschießen nach Wien. Darlene und ich sind 2 Tage früher angereist, haben uns in der Hofburg, dem Prater und diversen Biergärten rumgetrieben. Das Wetter war wie immer traumhaft: blau der Himmel, die Sonne lachte. Da ließ es sich unter den Kastanienbäumen aushalten. Vielleicht sind das nächste Mal noch mehr „Piefkes“ dabei? Mehr Infos gibt es auf der Homepage des österreichischen Verbandes. 2 Meisterliches Schießen im ehrwürdigen k.u.k.-Ambiente; Ehre wem Ehre gebürt.

12 Zanshin I | 08

Johannes Maringer

erwünscht (z.B. Aikido), warum also nach goldenem Blech und vergänglichem Ruhm trachten? Doch dann stach mich der Hafer und ich wollte mal wieder Wettkampfluft schnuppern! In der Auswahl zur „offiziellen“ DM kam mein großes Wettkampfzipperlein auf: recht hohe Trefferquote im Training und im Wettkampf geht nix mehr. Wenn achtzig Prozent der Trainingsleistung in den Wettkampf transportierbar sind, ist das viel – was sollte also da bei mir herauskommen? Dennoch: ich meldete mich an und dachte eher an viel Spaß, als an die Chance, viel erreichen zu können. Aber dann biss mich der Ehrgeiz mit seinen kleinen scharfen Zähnchen: was, wenn ich einen guten Tag und die anderen einen schlechten haben würden;

lichst flüssige Form, das Feilen an groben Technikfehlern und die Kontrolle des Trefferbildes. So gewappnet, konnte es losgehen!

Erster Tag Q Schon beim Betreten des Dojo war die Energie im Raum zu spüren, ganz anders als bei einem Lehrgang und doch äußerlich so vertraut – man grüßt alte Bekannte und nickt neuen Gesichtern freundlich zu, zieht sich in Ruhe um, richtet sein Gerät, nein, kontrolliert den Sehnenabstand doch noch einmal und noch einmal, so langsam werden die Hände feucht und der Zeiger der Uhr rückt unaufhaltsam in Richtung Wettkampfbeginn …

Ganz oben: der Autor in Aktion; links: freudige Erregung und verhaltene Anspannung vor dem großen Turnier; Mitte: Hamburger Kyudo-Nachwuchs führt gekonnt das Tachi an. Felix F. Hoffs einleitende Worte mündeten in der Conclusio, dass der Gewinner von heute der Verlierer von morgen ist und umgekehrt. Das Motto: mit Nachsicht gewinnen und mit Würde verlieren! Er betonte, dass Wettkämpfe Teil der Übung sind und wahrgenommen werden sollten.

Zanshin I | 08 13


Schwerpunkt | Wettkampf

Schwerpunkt | Wettkampf

B ot t r o p 1. Deutsche Kyu-Meisterschaft (Fortsetzung)

Bundesliga 2008 B a d Na u hei m Ein kurzer Überblick nach der 3. Runde

Das ist nur allzu wahr, denn die Teilnehmerzahl lag bei 28 Schützen, die Liste konnte aber 50 tragen … Generell ist zu sagen, daß die Atmosphäre einer Premiere auch bei den Kampfrichtern und Ausrichtern zu bemerken war. Ich habe zu keiner Zeit das Gefühl gehabt, an einem zweitklassigen Wettkampf teilzunehmen, ganz im Gegenteil. Der professionelle Umgang mit uns gab mir Sicherheit. Romantik So konnte ich die Eröffnungszeremonie in vollen Zügen genießen. Ich stand an der Hallentür, die ins Grüne führt und beim Betrachten der schönen Bewegungen, dem Klang des Liedes einer Amsel und dem Rauschen der Blätter war ich einige Sekunden nicht in Bottrop, sondern in Kyoto; die Sporthalle wandelte sich für einen winzigen Augenblick in ein klassisches Dojo – welch herrliches Gefühl! Nein, werter Leser, ich habe keine stimmungsaufhellenden Mittel eingenommen, hier kulminieren Bild, Klang und Gefühl zu einem angenehmen Tagtraum – ein perfekter Einstieg in den Wettkampf. Dieser beginnt unmittelbar mit den zwei mal zwei Pfeilen zur Stilbewertung, vorgetragen in bekannter Weise. Mein erster Pfeil trifft und schlägt satt ins Mato. Das freut mich und ich werde „arrogant und waghalsig“ wie ich es immer nenne und verliere meine Konzentration. Das Ergebnis ist ein müder Pfeil – ich ärgere mich. Zwischen den Durchgängen betreute uns Shige so, wie ein Trainer es tun sollte: das Positive herausstellen, Mängel erklären und ab-stellen, Mut zusprechen. An dieser Stelle ein großes Kompliment! Der zweite Durch-gang ist mein Ganz- oder Garnichts-Ver-such. Ich denke nicht mehr: „Du musst treffen!“, sondern „gebe alles!“ So pumpe ich beide Pfeile rechts neben das Azuchi. Was war das?!? Shige kommt zu mir und bemerkt, daß ich weit dynamischer geschossen habe, als zuvor. Mal sehen … Ich erreiche den 10. Platz! Ich konnte meine Platzierung halten und nehme einen Treffer mit in den nächsten Tag. Hier ist zu bemerken, dass die Kampf-

14 Zanshin I | 08

Q Sagenhafte 77 Mannschaften haben sich in diesem Jahr gemeldet. Nur drei haben kein Ergebnis geliefert, und lediglich weitere drei haben bloß eine Runde geschafft.

2

DKyuB Bundesliga 2008 (Runden 1-3 · Plätze 1-25)

Deutscher Kyudo Bund e.V. Club

Kyudo Dojo Berlin e.V.

Fazit Was bleibt? Für mich war die Teilnahme an der Meisterschaft eine wunderbare Erfahrung, die ich jedem Übenden nur empfehlen kann. Wo hat man die Möglichkeit, so eingehend geprüft zu werden? Felix F. Hoff bemerkte: „Auf der Shai seid ihr allein.“ Wie wahr! Im Wettkampf war Zweiter Tag ich alleine, doch niemals im Dojo. Die Q Ich bin eher eine Eule, als eine Lärche. Atmosphäre war sehr angenehm und ich So gehe ich am Morgen nur biologisch hoffe sehr, dass es in Zukunft noch viele existent in die Halle und der zweite Teil Deutsche Kyu-Meisterschaften geben des Wettkampfes beginnt: 16 Pfeile auf wird! 2 Treffer. Ich habe das Gefühl, so zu Mathias Roy schießen, wie die Eintracht Frankfurt Fußball spielt: von schön und präzise bis katastrophal – dicht beieinander. Kein zu q Die Ergebnisse: haltendes Niveau, keine Linie. So konnte ich leider nur fünf Treffer erreichen. Ich Stilpreis bin durchaus etwas enttäuscht von mir, 1. Platz: Tugrul Richter die Gefühle schwanken zwischen ziemlich Alster Dojo, Hamburg dünn bis alles gegeben, hat halt nicht ge- 2. Platz: Michael Felgendreher reicht, ging halt nicht mehr … das ist dann Alster Dojo, Hamburg wohl Teil der Übung. Im Anschluss an 3. Platz: Volker Kempf den Wettkampf nehmen sich die Kampf- Kyudojo Frankfurt, Hessen richter Zeit und geben uns Korrekturen 4. Platz: René Knipprath oder teilen uns auf Wunsch ihre EIndrücke Alster Dojo, Hamburg mit. Auch dieser Übung stelle ich mich 5. Platz: Beate Dorst und bekomme sehr positive Kritik auf den Kyudojo Frankfurt, Hessen Stand meiner Technik. Am besten gefiel mir Rolands kurze Bemerkung „Mathias, Trefferwertung mach doch mal deine (linke) Hand zu.“ 1. Platz: Jan Roetert Kyudogruppe Aachen, NRW Siegerehrung 2. Platz: Ulrich Wasels Den würdigen Abschluss der ersten Kyudojo Köln, NRW Deutschen Kyu-Meisterschaft bildete die 3. Platz: Michael Felgendreher Siegerehrung. Die Gesichter der Sieger Alster Dojo, Hamburg strahlen, aber irgendwie strahlen wir alle um die Wette: Teilnehmer, Kampfrichter und Ausrichter. richter uns nach den üblichen Parametern bewerteten. So freue ich mich sehr, dass zwei Schützen unserer Mannschaft unter die ersten fünf Plätze kommen: Volker auf den dritten und Beate auf den fünften Platz. Yeah!

„Kyudojo Berlin 1“ liegt derzeit unangefochten auf dem ersten Platz, nachdem sie in der 3. Runde das Rekordergebnis von 31 Treffern gemeldet haben. Kein Wunder, bei zwei Nationalkadermitgliedern in Team! Ebenfalls bemerkenswert ist die Mannschaft „Shuitsukankyudojo 1“, die erst zwei Ergebnisse gemeldet hat und damit bereits auf Platz 16 liegt. Es dürfte also noch spannend werden, welche 15 Mannschaften es in die Endrunde schaffen, zumal die Plätze 10 bis 16 ziemlich dicht beieinander liegen. Meldeschluß für die 4. Runde ist der 30. September; der Oktober ist einem eventuellen Stechen vorbehalten. Die Endrunde, in der dann unter Live-Bedingungen die endgültigen Sieger ermittelt werden, findet am 22. und 23. November in Hannover statt. 2 Christiane Schöniger

Bundesliga 3. Runde 2008.xls Überblick Team

Kyu Dojo Berlin 1

Kyudo Wardenburg e.V.

Wardenburg 1

Kyudoverein Neandertal

Mokkei

Kyudo Wardenburg e.V.

Wardenburg 2

Kyudojo Frankfurt a.M. e.V. Frankfurt

Hachiman no Muskotachi

Kyudo Kiel e.V.

Nord-Pfeile

Kyudo - Aachen e.V.

Team 3

Mainz

Mannschaft 2

SG Bergmann-Borsig e.V. Berlin

Tabin Pankow

Kyudojo Ruhr e.V.

Tobu Tabi

Alster Dojo e.V. Hamburg

Shika

Budoclub Karlsruhe e.V. Karlsruhe

Wasabi

Kyudojo Frankfurt a.M. e.V. Frankfurt

Mainpower

Shu gi Kann Dojo Rottweil

Mannschaft 1

Alster Dojo e.V. Hamburg

Munamae

Kyudo Plüschow e.v. Waldeck

Shuitsukankyudojo I

Schwimm- und Sportfreunde 1905 Bonn e.V.

Alster Dojo e.V. Hamburg

Kyudo Kiel e.V.

Kyudo Saar e.V.

Kyudo Bad Dürkheim e.V.

Matodore

Team xxx

Kieler Sprotten

Saarland 1

Haku un Kan I

Alster Dojo e.V. Hamburg

Ondori

Kyudoabt. Franken-Dojo

Mannschaft 1

Main Dojo Würzburg e.V. Würzburg

Würzburg 3

Zanshin-Do Hannover e.V.

Hannover 1

SG Bergmann-Borsig e.V. Berlin

Chazutsu Mittsu

Einzelergebnisse

Kyudoka

Müller Janik Proppe Sieglen Kleinefeld Lüpping Salewski --Kollotzek Maringer Dauner Bruckmann Schwarz Rüth Werhan --Ingo Mathias Oswald Naumann Baumann Eggers Ruhrmann Petersson Schubert Haede Speidel --Dinges Blumer Lindemaier --Kochan Schälike Zimmer Zimmer Knipper Just Rothermundt --Naused Knipprath Harang Wenderoth Knütter Kasper Brettschneider Hith Friedrich Mennecke Kempf Schöniger Gabler Neumeier Metzger Hoefermayer Hoff Brandl-Hoff Brüning --Haller Thalmann Schiller Krüger Zimmermann Nadler Zingsheim Wurzel Jurma Reichensperger Richter Shimono Brüggemann Classen Frommhagen Kratzer Linnenberger Grün Sebastian --Alles Eicher Meßler Beckert Staudinger Hollenrieder Stolzke Felgendreher Fux Halsbenning Philip --Guder Wolz Michel Seitz Weier Lipka Gutsche Ocker Los-Hanisch Meier Knauf Wentholt

Thomas Walter Boris Elene Norbert Jürgen Michael Reinhard Johannes Günter Volker Klaus Thomas Karl

Rd.1

Rd.2

Rd.3

6 7 9

10 6 10

11 8 12

9 10 7

10 11 6

7 7 5

7 7 8

10 7 6

5 7 9

6 11 4

8 10 9

6 6 5

6

8 7 7

6

Schindler Roy Tobias Andreas Stefan Norbert Thomas Werner Michel Ulla Manfred

6 8 11 10 5 5

Christian Kurt Rolf

4 5 6

Christa Peter Rolf Wolfgang Peter Bettina Joachim Esther René Rolf Heino Jörg Klaus Michael Otmar Hartwig Christian Volker Christiane Fritz Irene Peter Peter Feliks Connie Rolf Michael Jochen Stephanie Johannes Sven Monika Marco Michael Sorin Julia Tugrul Kyoko Andreas Jörg Martin Markus Jürgen Manfred Peter

8 5

5 7

8 5 8

5 7 7 6

3 6 4 8 6

6 6 9

7 5 9

6 9 6 6 5 3

7 9 5 8 7 7

1 7 4 3 5 8 7

6 2 4 8 9

3 5 9 10

6 5 8 5 4 6

7 5 3 9 5 2 8 4 4

4 6 4 5 7 5 7 3

5 5 10 8 4

7 4 6

6 5 4

5 8 7

8

10

9 8 2 6

12 4 9 0 8 3 5 8 7

5 3 8 6 5 2 9 6

6 4 6 6

Teamergebnis Rd.4

Gesamt

Platz

Rd.1

Rd.2

Rd.3

Rd.4

22

26

31

0

79

1

26

27

19

0

72

2

22

23

21

0

66

3

21

27

17

0

65

4

19

22

19

0

60

5

25

17

17

0

59

6

20

20

18

0

58

7

15

21

21

0

57

8

21

21

15

0

57

8

14

22

20

0

56

10

20

17

19

0

56

10

21

20

15

0

56

10

19

16

18

0

53

13

16

15

22

0

53

13

17

15

20

0

52

15

0

25

26

0

51

16

16

14

20

0

50

17

13

16

20

0

49

18

20

17

11

0

48

19

17

15

16

0

48

19

15

20

12

0

47

21

17

18

12

0

47

21

19

12

16

0

47

21

14

17

13

0

44

24

24

19

0

0

43

25

15

14

14

0

43

8

1 6

5 6 6 5

5 7 5 5 4 6

Volker Fritz Michael Florian Klaus-Peter Jutta Knud Michael Victor Frank Hans

4 5 6

2 9 9

2 5 5

7

7

3

2 8 7 7 5

4 7 4 1 7

3 6 7 3 6

Irmgard Edwin Norbert Reinhard Ekkehard Ottmar Jörg Bettina Birko Arndt Dieter Norbert

3 6 5

5 7 5

3 4

4 4 5 7

6 8 9 7 3 8 4

8 8 3 9 3 2

8 3 3

Das sind sie: die 25 Mannschaften auf den vorderen Plätzen.

Zanshin I | 08 15

25 08.07.2008


Schwerpunkt | Wettkampf

Schwerpunkt | Wettkampf

Die Bayerischen Meisterschaften 2008

Q Uwe Kroyer als erster Wettkampfleiter verkündet die Ergebnisse und übergibt die Urkunden; Mannschaftspokal und Ehrentafel für den Einzelsieger werden überreicht. Die ersten drei Sieger im Einzel- und im Mannschaftswettkampf freuen sich über ihre Preise: Bocksbeutel

W ü rzbu r g Die 22. BM zum ersten Mal in Mainfranken

Q Aufregend! Wir vom Main-Dojo Würzburg, immer noch ein wenig ein KyudoPionierverein mit unseren acht Jahren, mit gerade heranwachsendem Übungsleiter, richten im Februar 2008 die 22. Bayerischen Kyudo-Meisterschaften aus – unsere erste offizielle Veranstaltung! Schon Monate vorher werfen die Ereignisse ihre Schatten voraus, clever lässt uns unser Chef Manfred in Organisationsteams zusammenfinden, jeder weiß, wo er zupacken darf. Die Aktivitäten steigern sich Anfang des Jahres: Rainer trainiert in einer Generalprobe seine Kantekis, Andreas probiert und perfektioniert dabei seine exzellente Excel-Datei für die Trefferdokumentation, das Catering-Team um Jutta und Hannelore organisiert eine köstliche Verköstigung, Edwin füllt unser Material mit dankenswerten Leihgaben aus Erlangen auf und Mani fabriziert die freundlichen Hinweis- und Willkommensschilder. Und dann ist der Sonntag da, der 24. Februar. Wir legen letzte Hand an die Ausgestaltung, und Elke bereichert Halleneingang und Kamiza mit ihrer wunderbaren Ikebana-Kunst.

16 Zanshin I | 08

Glänzender Abschluss eines gelungenen Wettkampfs in Würzburg

Gewinnerlächeln: Die Sieger der bayerischen Meisterschaften Im Sonnenschein treffen 37 Schützen aus sieben Vereinen samt Begleitung in der Kürnachtal-Halle in Würzburg-Lengfeld ein und rüsten sich für den Wettkampf. In der Halle kämpfen sonst schwitzende Mannschaften gegeneinander, lautstark angefeuert vom Publikum. Ganz anders an diesem Sonntag: Schon beim Einschießen baut sich die ruhige, doch sehr dichte und konzentrierte Atmosphäre auf und verstärkt sich noch im Laufe des Wettkampfs. Zehn Mannschaften treten an: Zwei aus Erlangen, zwei aus Ingolstadt, drei aus München, eine aus Neuburg und zwei aus Würzburg. Doch zuerst dürfen die sieben Ein-zelschützen schießen, damit auch ihnen bis zum Ende die Aufmerksamkeit sicher ist. So suchen in fünf Durchgängen 740 Pfeile ihr Ziel, scharf beobachtet von den Mitschützen, von etlichen Gästen auf der Tribüne, von Fotografen und zwei Fernseh-Kamerateams, die eifrig nach der optimalen Perspektive fahnden.

Nach der 5. Runde steigt die Spannung – beim Mannschaftswettkampf kommt es zum Stechen um den 1. Platz: München 3 und Neuburg haben beide 27 Treffer erreicht. Nach je zwei Pfeilen gewinnt die reine Damenmannschaft aus Neuburg mit vier Treffern gegenüber zwei Treffern der Herren von München 3. In der Einzelmeisterschaft kämpfen drei Schützen mit je 11 Treffern um den 3. Platz, interessanterweise aus den gleichen Mannschaften wie beim Mannschaftswettkampf! Kiyoko Okumura-Kroyer und Birgit Sennes von Neuburg und Christian Diamantidis von München 3 entscheiden den Kampf schon nach einem Pfeil: Nur Christian trifft, wird dadurch Einzel-Dritter und verweist die Damen auf die 4. Plätze. Jetzt gibt es eine kleine Erholungspause, die Schützen stärken sich noch einmal an Suppe und Buffet, und der Drucker druckt die Urkunden.

mit sinnigerweise durch Gold-, Silberoder Bronzemedaillen ausgezeichnetem Frankenwein. Freudig überrascht nimmt jeder teilnehmende Schütze noch einen kleinen, von der Stadt Würzburg gesponserten Viertelliterbocksbeutel entgegen.

Atmosphärisch überzeugend

q Die Ergebnisse:

Mannschaft:

Platz 1: Neuburg mit 27, bzw. 31 Treffern nach Stechen (Kiyoko Okumura-Kroyer, Birgit Sennes, Ingrid Hausner) So gehen die 22. Bayerischen Meister- Platz 2: schaften zu Ende, die Kyudofreunde eilen München 3 mit 27, bzw. 29 Treffern nach wieder ihrem Zuhause entgegen, wir vom Stechen (Christoph Rademacher, ChrisMain-Dojo Würzburg räumen auf und tian Diamantidis, Hartmut Ehrhard) freuen uns, dass alles so gut geklappt hat. Platz 3: Wir gratulieren hier nochmals allen Gewin- München 1 mit 23 Treffern (Simone nern, bedanken uns bei Uwe Kroyer, Bausewein, Ines Hackman, Uwe Kroyer) Kiyoko Okumura-Kroyer und Michael Perschke für Unterstützung und Wettkampfleitung, bei unseren Erlanger Einzel: Freunden fürs problemlose Ausleihen des Platz 1: Materials und bei allen Schützen fürs Mit- Hans Pichlmaier aus Pöcking mit 18 machen und Mitkämpfen! 2 Treffern! Platz 2: Irmgard Guder, Main-Dojo Würzburg Barbara Lemke aus Erlangen mit 14 Treffern Platz 3: Christian Diamantidis aus München mit 11 Treffern vor Stechen

Zanshin I | 08 17


Schwerpunkt | Wettkampf

Matos nach MaĂ&#x; – in 5 GrĂśĂ&#x;en B erlin 1. TiB-Taikai ein groĂ&#x;er Erfolg Q Mit einem neuen Wettkampfformat hat sich die Turngemeinde in Berlin 1848 e.V. (TiB) in die Riege der Veranstalter offener Wettbewerbe eingereiht. Erstmalig fand am 19. Juli auf dem SchieĂ&#x;platz des Vereins in Berlin-NeukĂślln der TiBTaikai statt. Grundidee des TiB-Taikai ist, die Wettkämpfer entsprechend ihrer Trefferrate auf Mato mit verschiedenem Durchmesser schieĂ&#x;en zu lassen gemäĂ&#x; der Devise: Je

Rechts mittig: Erinnerungsfoto – Teilnehmer, Helfer und Organisatoren des 1. TiB-Taikai; links oben: Sieger Einzel – v.l.n.r.: Rainer Plog, Thomas Mßller, Kyoko Shimono; links unten: Sieger Mannschaft – v.l.n.r.: Rolf Zimmer, Rainer Plog, Arndt Meier.

18 Zanshin I | 08

kleiner das Mato, desto grĂśĂ&#x;er die Ehre! Es wird auf Hoshi-Mato in den GrĂśĂ&#x;en 24, 30, 36, 42 und 48 cm geschossen. So kĂśnnen SchĂźtzen verschiedener Leistungsklassen direkt miteinander konkurrieren. Mit 18 Teilnehmern aus mehreren Berliner Vereinen sowie aus Hamburg und Frankfurt war der 1. TiB-Taikai gut besucht. Die Leitung des Wettkampfes oblag den TiBTrainern Dagmar und Thomas Baer. Nach BegrĂźĂ&#x;ungsansprache und Yawatashi wurde im Einstufungswettkampf die persĂśnliche MatogrĂśĂ&#x;e bestimmt. Dabei erreichten Thomas MĂźller und Rolf Zimmer das 24 cm-Mato. q Im Mannschafts-Wettkampf schoss weiterhin jeder SchĂźtze auf „sein Mato“. Den ersten Platz erreichte die Mannschaft

„Turbine Pankow“ (Rainer Plog, 42 cm – Arndt Meier, 42 cm – Rolf Zimmer, 24 cm) mit 19/36 Treffern, knapp vor „KyudoDojo Berlin“ (Boris Proppe, 30 cm – Walter Janick, 48 cm – Thomas MĂźller, 24 cm) mit 18/36 Treffern. Auf dem dritten Platz folgte „Adler“ (Vicente Voigt de Oliveira, Heiko Zeller sowie Anne Gentes, alle 42 cm) mit 16/36 Treffern. q Die Einzelwertung ergab sich aus den persĂśnlichen Treffern beim Mannschafts-

wettkampf. Mit jeweils 8/12 Treffern gingen Thomas MĂźller und Rainer Plog in das Stechen (Izume) um den ersten Platz, welches Rainer Plog fĂźr sich entschied. Um den dritten Platz traten Arndt Meier und Kyoko Shimono (beide 42 cm) an. Hier setzte sich Kyoko Shimono durch. Im Anschluss an die Siegerehrung begann der gemĂźtliche Teil. Am Holzkohlegrill wurden diverse Kaltgetränke verkostet, Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte geknĂźpft. Dies wird auch im nächsten Jahr – ganz im Sinne der Initiatoren – fester Bestandteil des TiB-Taikai sein. 2 Dagmar und Thomas Baer

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf Eine Aufstellung der Ergebnisse der Europameisterschaften seit 1989 Q Zur Erläuterung der Daten in der Tabelle noch einige Anmerkungen: Im Laufe der Zeit ist der Modus verändert worden, so dass bei Trefferergebnissen unterschiedliche Angaben (x/10 bzw. x/4) zu finden sind. Bei gleichem Trefferstand ist die aufgefĂźhrte Platzierung im anschlieĂ&#x;enden Stechen ermittelt worden. Bei der ersten Veranstaltung (1989) gab es nur eine Einzelmeisterschaft, von 1991 bis 1997 dann auch eine Sempai-EM (ab 5. Dan). Bis 1997 wurden von den Wettkämpfern in fĂźnf Durchgängen insgesamt zehn Pfeile geschossen, ab 2000 dann nur noch zwei mal zwei Pfeile. Seit 2000 gibt es auch neben der EM auch eine Mannschaftsmeisterschaft, durch die sich die 20 trefferstärksten SchĂźtzen fĂźr die Einzelmeisterschaft qualifizieren. Bis 2000 fanden zwar auch internationale Mannschaftswettkämpfe, zum Teil im Rahmen der Europameisterschaften, statt, diese jedoch unter der Bezeichnung „InterCity Taikai“. Sämtliche nationalen und internationalen Wettkampfergebnisse sollen nach der Neugestaltung der DKyuB-Website im Bereich Wettkampf verĂśffentlicht werden. 2 Sven Zimmermann

2

Europameisterschaften Einzel und Mannschaft 1989 bis 2008

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Impressum Zanshin – Das deutsche Kyudo-Magazin | Herausgegeben vom DKyuB – Deutscher Kyudo Bund e.V. Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Sven Zimmermann (DKyuB Präsident), Bonn Ansprechpartner: Klaus-Peter Staudinger (DKyuB PR-Manager), Hamburg W Adressen Seite 30 Fotos DKyuB/Vereine: Dagmar Baer (S. 18), Cornelia Brandl-Hoff (S. 12), Feliks F. Hoff (S. 26 + 27), Esther Naused (S. 6 + 7), Anke SĂśhnker (S. 8, 25), Reinhard Seitz (S. 16 + 17), Klaus-Peter Staudinger (S. 13 + 14), Sven Zimmermann (S. 3, 29). Fotos Extern: Graf Beissel von Gymnich, Burgherr (S. 29) ¡ W. Fitzhugh (S. 28) ¡ Robert Roos (S. 10 + 11) ¡ Jochen Schmadtke (S. 4). Druck: Divyanand Verlags-GmbH, Herrschried

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Technik

Die Hassetsu, Teil 8: »Zanshin« Vo n Th om a s Ba er (Alle Rechte für Text, Illustrationen und

Übersetzungen liegen beim Autor) Wenn man einen Apfel am Boden liegen sieht, kann man dann sagen, wo er vorher am Baum hing? ja, ungefähr – aber nicht wie hoch. Wenn er nach dem Fallen noch gerollt ist, kann man gar nichts schlussfolgern. In etwa so geht es uns mit dem Zanshin: Wenn alle Bewegungen des Hanare vorbei sind, kann das Zanshin Erkenntnisse auf den Schuss ermöglichen, aber nur solange keine zusätzlichen Bewegungen erfolgt sind. Mit diesem achten und letzten Teil der Serie „Hassetsu“ werfen wir einen Blick auf etwas, das für den Flug des Pfeils keine Bedeutung mehr zu haben scheint. Wortbedeutung Q Das Wort „Zanshin“ wird mit zwei Kanji (Schriftzeichen) geschrieben. (Wie immer wird „Z“ im Japanischen als „Summ-S“ gesprochen!) Es gibt zwei mögliche Schreibweisen:

Abb. 1: Variante 1

Abb. 2: Variante 2 Das erste Zeichen in beiden Schreibvarianten ist identisch und wird „ZAN“, „SAN“, „nokoru“, nokosu“, „sokonau“ oder auch „nokori“ gelesen. Es bedeutet „Rest“, Überbleibsel“, „übrigbleiben“, „zurückbleiben“, „übrig lassen“ usw. (Im Sumô ruft der Gyôji [Schiedsrichter im Ring], den Ringern oft „Nokotta! Nokotta!“ zu – in der Bedeutung „Ihr seid noch im Ring!“ bzw. „Macht weiter!“.) Das zweite Zeichen wird in beiden Fällen „Shin“ gelesen, Ersteres bedeutet „Kör-

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per“, Letzteres „Geist“. Hier kommt eine Definition »Zanshin« Eigenschaft der japanischen Sprache zum Tragen, die Homophonie genannt wird: Zanshin ist das achte und letzte Verschiedene Schriftzeichen mit (prakHassetsu. Es beschreibt den Zustand tisch) identischer Aussprache, die aber in des Schützen, nachdem der Pfeil Zeichenform und Bedeutung vollkommen abgeschossen worden ist. unterschiedlich sein können. Dennoch passen beide Bedeutungen, denn damit wird sowohl die zurückbleibende Körper- q In dem (meines Wissens) umfassendform (残身) als auch die mentale Versten Kyûdô-Lexikon [7, S. 998] sprechen fassung des Schützen nach dem Hanare die Autoren gleichberechtigt von 残身・ (残心) bezeichnet. (An vielen Stellen in 残心. Ebenso in einem heute noch alten Überlieferungen trifft man auf Homoerhältlichen Lexikon [8, S. 197], das ich phone. Es ist eine Art Spiel mit der Spradem Leser mit Japanisch-Kenntnissen che, dass die Merkfähigkeit erhöhen kann, nur empfehlen kann. aber auch dem Uneingeweihten aufgrund der Mehrdeutigkeit das Verstehen ver- Anscheinend sind beide Aspekte des Zanwehrt.) shin relevant. Zu einer genaueren Interpretation komme ich später noch. Die beiden Teilaspekte werden unterschiedlich betont: q Die ANKF [1, S. 121] [10, S. 72] benutzt 残心(残身). q Die Ogasawara-Ryû [2, S. 59] spricht ausschließlich von 残身. Historische Wurzel q Bedeutende Lehrer der Heki-Ryû Insai- In den alten Überlieferungen der Ryûha Ha setzen ebenfalls unterschiedliche ist von „Zanshin“ im heute verwendeten Akzente. Während Urakami [3, S. 203] Sinn nur wenig zu finden. Darum muss die von 残心 schreibt, verwendet Inagaki Frage gestattet sein, wie es denn in die zunächst [4, S. 88], [5, S. 55] die Kombi- Hassetsu hineinkam. nation 残身(残心), später dann [6, S. 111] Die Bezeichnung „Hassetsu“ wurde erst auch andersherum 残心(残身). unter der Ägide der ANKF, die ja bekanntq Die Heki-Ryû Dôsetsu-Ha verwendet lich 1948 gegründet wurde, geprägt. Die 残心 [3, S. 346]. Andere Heki-Zweige mit dem Begriff assoziierten acht Phasen schreiben es 残身 (Kishû-Chikurin-Ha des Schussablaufs wurden aber nicht neu [3, S. 327], Ôkura-Ha [3, S. 363]). geschaffen. Die Inhalte der Hassetsu grei-

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fen auf ein noch älteres Modell zurück, q In den Yumi Mokuroku der Heki-Ryû ist q Die Yumi Mokuroku sind vermutlich die die „Kyûdô Yôsoku“ (zu deutsch: Wichtige im Artikel 16 unter anderem vom „Kreuz ältesten schriftlichen Aufzeichnungen Regeln für Kyûdô) [3, S. 413f.]. In den Jahnach den Kreuzen“ die Rede. Es betont der Heki-Ryû, die aus der ersten Hälfte ren 1933-35 geschaffen, stellten sie eine die Wichtigkeit des Kreuzes von vertikades 16. Jahrhunderts stammen. Obwohl absolute Neuheit in der Kyûdô-Welt dar – ler Linie durch die Oberkörpermitte und die Originale aus jener Zeit nicht mehr zum ersten Mal war eine grundlegende horizontaler Linie durch beide Arme. vorhanden sind, weiß man, dass die jünVereinheitlichung von Taihai und SchießDamit wird indirekt die richtige Körpergeren Fassungen gleichen Inhalts sind – form geschaffen worden. In den Kyûdô haltung im Zanshin beschrieben. so auch die Version mit 60 Artikeln Yôsoku wird der Schießablauf erstmalig in q Mit anderen Worten, aber mit identider Insai-Ha, die aus dem frühen 17. acht Phasen gegliedert, deren Letzte 残身 schem Sinn, ist bei der ANKF vom „TateJahrhundert stammt. Dort findet man hieß. Yoko-Jûmonji“ als dem großen Kreuz im Text des Artikels 54 das 残心. Man Urakami hat in [3, S. 278] die Unterschiede von der Körpersenkrechten mit der kann daraus folgern, dass der Begriff zwischen der Heki-Ryû und den Kyûdô Schulterlinie die Rede [1, S. 100] [10, S. Zanshin auch schon vor der ersten Yôsoku beschrieben. Dort kommentiert er 56], das während des Dôzukuri erreicht schriftlichen Fixierung in den Lehren u.a., dass dieser Punkt (Zanshin) neu einwird und dann bis ins Zanshin bewahrt der Heki-Ryû vorhanden war. Aufgrund gefügt wurde und in den Kyûdô Yôsoku werden muss. der eingangs erwähnten Homophonie die Kanji 残身 verwendet wird, in der war vielleicht schon damals nicht klar, Heki-Ryû aber 残心 üblich sei. Diese Kommentierung von Urakami gibt somit Aufschluss über zwei Dinge: Zum einen ist das Zanshin schon vor 1935 als Begriff in der Heki-Ryû bekannt gewesen. Zum anderen wurde es erstmalig in den Kraft Kyûdô Yôsoku für alle verbindlich auf eine Stufe mit Ashibumi, Dôzukuri usw. gehoben. In der Heki-Ryû war bis dahin immer von den Shichidô (sieben Phasen des Schusses) die Rede.

Wozu Zanshin? Aus dem oben Gesagten könnte man schlussfolgern, dass die Phase des Zanshin für den Schuss nicht von großer Bedeutung sei. Diese Auffassung ließe sich noch damit unterstützen, dass das Zanshin ja Hikiwake Kai Zanshin Zeit erst beginnt, wenn der Pfeil bereits auf Hanare dem Weg zum Ziel ist. Was kann man als Schütze überhaupt noch tun im Zanshin? Wie zur Bestätigung dessen kann man hie Abb. 3: Kraftverlauf von Hikiwake bis Zanshin und da immer wieder einzelne Schützen beobachten, die das Zanshin schon nach q Wer schon einmal Schießen mit Stimmob es 残心 oder 残身 geschrieben werMillisekunden beenden und mit den Häneinsatz (Kakegoe) erlebt hat, weiß, dass den muss. den schon wieder an der Hüfte sind, bevor man nicht im Kai, sondern erst im q Aus alter Zeit gibt es den Begriff des der Pfeil die Azuchi erreicht. Mein EinZanshin etwas hört. Wenn man davon „Jiman no Zanshin“ [7, S. 1070], das ein druck ist, dass dieses Phänomen besonausgeht, dass der Stimmeinsatz im Zanshin beschreibt, nachdem mit maxiders dann auftritt, wenn der Schuss nicht Augenblick der größten körperlichen mal möglicher Kraftsteigerung abgegut geworden ist. und geistigen Anstrengung (Kiai) zuschossen wurde. Der Blick in die alten Überlieferungen stande kommt, muss man wieder an die bringt viele Belege zu Tage, die eine andeAussagen aus meinem Hanare-Artikel re Sprache sprechen und unterstreichen, denken. Dort war betont worden, dass dass die Phase nach dem Hanare – obwohl der Höhepunkt der Anspannung zu sie nicht den Status eines Hassetsu hatte Beginn des Zanshin liegt. – eminent wichtig ist.

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Technik | 8. Hassetsu q In der Heki-Ryû Dôsetsu-Ha war 残心 der Name der siebenten Phase der „Shichidô“. (Jeder Heki-Zweig hatte seine eigenen Shichidô, die teilweise identisch und teilweise abweichend benannt waren.) Darüber hinaus differenzierte die Dôsetsu-Ha das 残心 nach Zanshin der Oshite (linke Hand/linker Arm), Zanshin der Katte (rechte Hand/ rechter Arm), Zanshin des Blicks, Zanshin des Unterbauchs sowie Zanshin des Geistes [3, S. 346f.].

schuss. Die Endposition aller Körperteile ergibt eine Körperform, die als Zanshin bezeichnet wird. Da eine fundierte Beobachtung des Hanare aufgrund der kurzen Zeitspanne schwierig ist, stellt die Körperform im Zanshin für den Kenner eine zusätzliche wertvolle Informationsquelle dar. Aus dem Zanshin kann man direkte Rückschlüsse auf die Stärke, Richtung und Verhältnisse der Einzelbewegungen ziehen. Insofern offenbart sich für den Betrachter im Zanshin die Qualität des Schusses, ohne dass der Schütze daran etwas beschönigen kann. In diesem Zusammenhang macht es Sinn, Zanshin 残身 zu schreiben.

Bedeutung für den Schuss

Die im Verlauf des Schusses aufgebaute geistige Anspannung und Fokussierung wird im Zanshin weitergeführt, indem man dem Pfeil hinterher blickt und die Stelle des Einschlags betrachtet. Nur in dieser kurzen Zeit hat man die Möglichkeit, die sensorischen Eindrücke des Hanare zu speichern und zu bewerten. Erst langsam weicht die Anspannung einer Entspannung und so dauert es einige Sekun-

Weiter oben war zwar eine Übersetzung der einzelnen Schriftzeichen gegeben worden, aber eine Erklärung des Begriffs Zanshin steht noch aus. Mit Bedacht hatte ich zunächst formuliert, das Zanshin beschreibe den „Zustand des Schützen, nachdem der Pfeil abgeschossen worden ist“. Die bis zum Hanare aufgebauten Körperkräfte münden in Bewegungen beim Ab-

Abb. 4: Meotoiwa, die „verheirateten Felsen“ im Ise-Shima-Nationalpark, Mie-Ken, Japan, stellen die Beziehung der japanischen Ur-Götter Izanagi und Izanami dar, die der Legende nach die japanischen Inseln erschaffen haben. Für den hiesigen Zusammenhang „ausgeborgt“ illustriert es die Kraftsteigerung vom Nobiai (kleiner Felsen) zum Zanshin (großer Felsen). Das Shimenawa (Seil aus Reisstroh, das die beiden Felsen verbindet) steht hier für das Hanare und betont, dass der Kraftverlauf von Nobiai bis Zanshin ununterbrochen sein muss.

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den, bis das Zanshin „korrekt abgearbeitet“ worden ist. In diesem Kontext macht Zanshin in der Schreibweise 残心 Sinn. In den Überlieferungen ist davon die Rede, dass bis zum Hanare die zunächst asynchronen Rhythmen (Körperspannung, Atmung, geistige Fokussierung) koordiniert werden und ein guter Abschuss nur dann zustande kommt, wenn alle drei Teilrhythmen zur selben Zeit ein Maximum erreicht haben. Im Hanare/Zanshin dann soll die Einheit dieser Rhythmen gegeben sein. Körper, Geist und Umwelt werden eins. So abgehoben sich das auch anhört – Da derartige Beschreibungen von KyûdôKapazitäten verschiedener Schulen immer wieder abgegeben werden, kann das anscheinend ja nur bedeuten: Wer diese Worte nicht nachvollziehen kann, hat die Erfahrung noch nicht selber gemacht.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist der innere Zusammenhang von Kai-Hanare-Zanshin. Wie schon im Artikel über Hanare dargestellt, ist die Kontinuität der Kraftsteigerung durch die drei Hassetsu hindurch von herausragender Bedeutung für die Qualität des Schusses. Jedes Nachlassen, Zurückgehen oder Nicht-weiter-ziehen, bevor man Zanshin erreicht hat, ergibt nachteilige Auswirkungen auf die Flugrichtung und die Durchdringungskraft (kinetische Energie) des Pfeils. Eigentlich muss man sich das Nobiai so vorstellen, dass es über Yagoro und Hanare bis in das Zanshin hineinreicht. Oder bildlich ausgedrückt: Wenn man sich zwei ungleich hohe Felsen vorstellt, dann ist Kai der Kleinere und Zanshin der Größere. Beide werden durch das Hanare gleich einer Brücke verbunden. Der Berg ist erst im Zanshin bezwungen! Die „verheirateten Felsen“ (Abb. 4) kommen dieser Idee recht nahe, wenngleich ihre eigentliche Bedeutung eine ganz andere ist. Die Erwähnung von Zanshin im Artikel 54 der Yumi Mokuroku macht deutlich, wie eng die Verknüpfung zwischen einem bis zum Maximum gesteigerten Nobiai … Hanare (Jiman) und dem Zanshin ist. Dort wird auch betont, dass ein korrektes Zanshin eine gewisse Zeit andauert.

Korrekte Form Es gibt zuhauf Bilder und Zeichnungen über das Zanshin. Die ANKF hat mit ihrem Grundlehrwerk [1] eine Bildtafel der Hassetsu herausgegeben (Abb. 5). Inagaki (Abb. 6), Ogasawara (Abb. 7) und ebenso viele andere Autoren haben ihren Veröffentlichungen entsprechende Darstellung beigegeben. Auf den ersten Blick erscheinen sie identisch und erst beim zweiten Hinsehen kann man kleine aber feine Unterschiede feststellen.

Interessanterweise sind in Deutschland unterschiedliche Formen des Zanshin zu sehen, obwohl die meisten Schützen ein und derselben Ryû-Ha zuzurechnen sind. Wenn schon innerhalb einer Ryû-Ha verschiedene Auffassungen zu bestehen scheinen, was denn nun ein korrektes Zanshin ist, dürfte klar sein, dass die unterschiedlichen Schießformen in der KyûdôWelt zwangsläufig differierende ZanshinIdeale haben. Abb. 8: Ôbanare In der Tat war das sichtbare Endergebnis schon früher je nach Ryû-Ha unterschiedlich und zwar aus zwei Gründen: q Zum einen sind die Schießformen des Kisha (Schießen vom Pferd), Hosha (Schießen zu Fuß) und Dôsha (Schießen am Sanjûsangendô) auf die unterschiedlichen Herausforderungen hin optimiert. Damit haben sich unterschiedliche Geräte z.B. in Bezug auf Bogenstärke und Handschuhgebrauch ergeben. q Zum anderen ist das Zanshin die direkte Konsequenz der im Körper des Schützen unmittelbar zuvor wirkenden Kräfte. Unterschiedliche Techniken unterscheiAbb. 9: Kobanare den sich eben auch im Zanshin.

Abb. 5: Zanshin aus dem ANKF-Lehrbuch

Abb. 6: Zanshin aus dem Kyûdô Nyûmon

Abb. 7: Zanshin im Hosha der Ogasawara-Ryû

Ein paar Beispiele gefällig? Bitte: Q Im Hanare-Artikel hatte ich unterschlagen, dass es in der Heki-Ryû, grob gesagt, zwei Formen des Hanare gibt: Neben der uns wohlbekannten Art, bei der der rechte Arm weit öffnet, gibt es eine Variante, bei der der rechte Arm nur wenig öffnet. Die zuerst genannte Form wird mit Ôbanare Abb. 10: Zanshin im Kazuya (großes Hanare), die zuletzt Genannte mit Kobanare (kleines Hanare) bezeichnet. Beim Kobanare kommt die alte Heki-Regel zum Tragen, dass mit der Oshite etwa vier Sun (ca. 12 cm) nach links unten und mit der Katte etwa acht Sun (ca. 24 cm) geöffnet wird. Selbstverständlich sieht das Zanshin dann ziemlich anders aus. Q Was passiert, wenn man ab Tsumeai bis Zanshin mit dem rechten Unterarm ein Anti-Hineri ausführt? Richtig! Im Zanshin wird der Daumen der rechten Hand oben stehen. So zu sehen im Kazuya-mae, dem Schnellschießen der Heki-Ryû (Abb. 10). Abb. 11: Zanshin der Honda-Ryû, Diese Form wurde später auch für das hier Kobanare

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Technik | 8. Hassetsu Dôsha gewählt. Da der Begründer der Honda-Ryû, Honda Toshizane, als junger Samurai eine Form des Dôsha (Heki-Ryû Chikurin-Ha Bishû-Art) erlernt hatte, ist nur allzu verständlich, dass er in die von ihm kreierte neuen Schule sowohl den Vierfingerhandschuh als auch das Hanare und Zanshin des Dôsha implementierte (Abb. 11). Sein Einfluss auf maßgebliche Kyûdô-Kapazitäten des 20. Jahrhunderts wirkte direkt bis auf die Lehrinhalte der ANKF fort und ist daher heute noch zu sehen (siehe Abb. 5).

öffnet. Insofern kann man nur hoffen, dass der sichtbare Unterschied dem Blick des Prüfers nicht entgeht.)

Lernkreis

Insbesondere für den Anfänger sind die Hassetsu eine immer wiederkehrende Reihenfolge von Übungsphasen. Durch die Aneinanderreihung unzähliger Schüsse entsteht eine Kontinuität, in der die Hassetsu als geschlossener Kreis gesehen werden können: Hat man sich in einem Hassetsu durch konstantes Üben verDennoch – und damit komme ich zum ein- bessert, nimmt man sich das nächste vor. gangs dieses Abschnitts Gesagten zurück Ist man mit Zanshin fertig, beginnt man – bestehen gemeinsame Grundprinzipien wieder bei Ashibumi. des Zanshin, die über alle Ryû-Ha hinweg Für den Übenden ist es wichtig, dass eine zu gelten scheinen: andere Person die Bewegungen beim q Die körperliche und geistige Aktivität Schuss beobachtet und wiedergibt bzw. und Präsenz ist im Kai und Hanare hoch, kommentiert. Das Zanshin als spontanes aber im Zanshin erst maximal. Ergebnis der Bewegungen im Hanare q Im Zanshin ist die horizontale Streckung kann durch anschließende Korrekturdurch Oshite, linken Arm, Schultern Bewegungen des Schützen „geschönt“ maximal und im rechten Arm mäßig bis werden. Man selber wird diese Korrekweit. turen nicht unbedingt wahrnehmen, ein q Die horizontale Streckung und Öffnung Zuschauer jedoch erkennt es unschwer. ist in etwa in Verlängerung der Schulter- Fazit: Korrekte Bewegungen und Körperlinie gegeben. haltungen kann man erst dann nach eigeq Beim Schießen schräg nach oben oder nem Gefühl richtig machen, wenn man unten sind die Schulterlinie und die unter fremder Anleitung oder gegebenenStreckung parallel zum Pfeil im vollen falls Kontrolle mit einem Spiegel das Auszug. Insofern ist horizontal relativ. eigene Gefühl mit der korrekten Form q Bei horizontaler Schulterlinie (Schießen verbunden hat. auf Kinteki = 28 m) entsteht ein Kreuz zwischen der horizontalen Streckung und einer vertikalen Linie durch die Körpermitte.

Detailtiefe und Zuverlässigkeit der Aussagen zu erreichen. Viel Recherchearbeit, Literaturstudium und Rückfragen in Japan waren nötig. Mit dem Ergebnis der Serie bin ich zufrieden, vor allem deshalb, weil ich beim Arbeiten an den Beiträgen selber wohl am meisten gelernt habe. Sollten die Artikel für die Leser interessant und hilfreich sein, könnten sie als „Nahrungsergänzung“ dienen, d.h. als Blick aus ungewöhnlichen Winkeln auf Themen, die man schon gut zu kennen glaubt. Dennoch ein Wort der Warnung: Trotz all meiner Bemühungen kann ich ein vollkommen fehlerfreies Produkt nicht gewährleisten. Mein Verständnishorizont in Sachen Kyûdô erscheint mir dafür bei weitem noch nicht ausreichend und meine Japanisch-Kenntnisse zu gering. Sollten die Inhalte der Hassetsu-Serie in zehn Jahren noch als „lesenswert“ empfohlen werden, ist schon mehr erreicht, als ich heute zu hoffen wage. 2 Thomas Baer

Literaturnachweise:

Bildnachweis:

a) in japanischer Sprache ... Kyôhon, Band 1, im Eigenverlag 34. Aufl.

Sämtliche Darstellungen stammen aus der Feder des Autors, soweit nicht anderweitig angegeben.

1990

Abb. 4 ist public domain und wurde der

[1] Zen Nippon Kyûdô Renmei (Hrsg.): Kyûdo

[2] Ogasawara Kiyônobu: Kyûdô, Kodansha

Wikipedia entnommen.

16. Aufl. 1991

Abb. 5 stammt aus [1, Klapptafel Hassetsu].

[3] Urakami/Saitô: Kyûdô oyobi Kyûdôshi,

Abb. 6 stammt aus [5, S. 37].

Heibonsha 1936

Abb. 7 ist dem Video „Ogasawara-Ryû“ der

[4] Inagaki Genshirô: Kyûdô, Kodansha 1983

Reihe „Nihon no Kobudô“ entnommen.

(in der Reihe Nihon no Budô)

Abb. 8 und 9 stammen aus [4, S. 88].

[5] Inagaki Genshirô: Kyûdo Nyûmon, Tôkyô

Abb. 10 stammt aus einem vom Autor

Shoten 5. Aufl. 1989

aufgenommenen Kazuya-Video.

[6] Inagaki Genshirô: Hekitôryû Shajutsu

Abb. 11 stammt aus [9, Band 2, S. 168].

Kyôhon, Paperback bei Tôkyô Copy 1989 [7] Nagasaka Kaneo (Hrsg.): Kyûdô Kôza Band 21, Yûzankaku 1941 [8] Zen Nippon Kyûdô Renmei (Hrsg.); Haruhara, Heihachirô: Gendai Kyûdô Shojiten, Tsutatomo 1966, Neuauflage 1995 [9] Irie, Kohei (Hrsg.): Kindai Kyûdôsho Senshû, Hon no Tomosha 2002

b) in englischer Sprache ... [10] All Nippon Kyûdô Federation (Hrsg.): Kyûdô Manual Vol. 1, Kimura Kikaku 1994

Michael Schubert im Zanshin beim Kadertraining im Alster Dojo, Hamburg

Zum Schluss Am Rande bemerkt sei, dass der Bogen im Zanshin meist so dargestellt wird, dass die Sehne außen am Unterarm ist. Der Bogen hat sich dann im Hanare einmal fast ganz in der Hand gedreht (Yugaeri). Wie schon im Hanareartikel beschrieben kann der Bogen sich nur dann drehen, wenn die Arbeit der Oshite stark, schnell und in die richtige Richtung geht. In Prüfungen ab etwa 4. Dan wird Yugaeri von manchem Prüfer vorausgesetzt, weil es ein Qualitätsbeweis für eine gute Technik ist. (Leider kann sich der Bogen auch drehen, wenn man die linke Hand im Hanare unzulässig

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Mit Erscheinen der ersten Z A N S H I N Ausgabe im Format DIN A4 im Frühjahr 2004 hat diese Serie über die Hassetsu begonnen. Als Präsident des DKyuB wollte ich damals die Attraktivität der Zeitung steigern helfen und entschied mich für das Thema „Hassetsu“, weil ich glaubte, damit ein einfaches Themenfeld gefunden zu haben. Rückblickend muss ich zugeben: Ich hätte nie nicht gedacht, dass die Serie eine derartige Tiefe und Komplexität erreichen würde. Von simpel und einfach weit entfernt, habe ich mir jedes Einzelthema mühevoll erarbeiten müssen, um die

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Kyudo-Welt

Dojo-Einweihung in Paju, Südkorea Pa ju / H a mburg Ein Erlebnisbericht Tsukuba-Kyudojo entstand sein Plan, ein eigenes Kyudojo zu errichten. Unmittelbar neben einem Schießplatz für traditionelles, koreanisches Bogenschießen errichtete Daniel Seong ein Dreimato-Dojo in Zeltbauweise, da auf dem Gelände keine dauerhaften Gebäude gestattet sind.

mals Kyudo. Ein Nachfrageangebot wurde stark genutzt. Da viele Koreaner recht gut Englisch sprechen, waren Kontakt und Austausch vergleichsweise unkompliziert. Bei dem abschließenden Spass-Wettkampf aller beteiligten Schießformen wurden pro Schütze drei Pfeile auf 50 m geschossen. Obwohl beim koreanischen Bogenschießen die Wettkampfdistanz Zum 20. April 2008 waren für das Dojo- 145 m beträgt, konnte das Kyudoteam mit biraki in Paju, einer Stadt nördlich an Seol Abstand das beste Ergebnis (Nagata 3, angrenzend und nur wenige Kilometer Goka 2, Hoff 2 Treffer) erzielen. von der Grenze zu Nordkorea entfernt, Feliks F. Hoff, Prof. Mori sowie zwei seiner Studenten eingeladen. Der koreanische Bogenverband hat auf Darüber hinaus waren etwa 100 Gäste seiner Webseite eine Bilderfolge veröferschienen, um die Eröffnung zu feiern. fentlicht, die zwar in Hangeul geschrieben Im Anschluss an verschiedene Redner ist, aber doch von den Bildern einen guten führte Mori-Sensei die Zeremonien Mei- Eindruck von dieser Dojo-Einweihung vergen und Shihozume sowie ein Yawatashi mittelt:

Gastgeber Daniel Seong präsentiert stolz die geschossenen Trophaen

Von Mai bis Oktober 2007 hatte das Alster Dojo in Hamburg Daniel Seong als Gastmitglied. Herr Seong hatte Kyudo im Rahmen eines Austausches zwischen traditionellen koreanischen Bogenschützen und japanischen Kyudoka auf Tsushima kennengelernt. Q Er hatte bei seinen Bemühungen dort unterrichtet zu werden, leider keinen Erfolg. Durch einen deutschen Bekannten wurde er letztlich auf das Alster Dojo aufmerksam und beschloss, mit einem intensiven Training in Deutschland mit dem Kyudo zu beginnen. Tägliches Training unter Anleitung fruchteten und nach einem Monat konnte Daniel bereits auf das Ko-Mato schießen. Während seiner Zeit in Europa nutzte er auch die Chance an einem Gasshuku mit Mori-Sensei in Finnland teilzunehmen. Nach zwei weiteren Besuchen in Japan im

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aus. Die 7-5-3-Zeremonie wurde von Daniel Seong und den beiden Studenten (Nagata- und Goka-san), das Reisha von Feliks F. Hoff geschossen. Im Beiprogramm wurden Demonstrationen vom koreanischen sowie chinesischen Bogenschießen geboten, eine Darbietung aus den koreanischen Budo (Hier mit Bogen und Schwert in voller Rüstung inklusive Zerteilung der Strohbündel) sowie Fieldarchery und natürlich noch-

http://archery.news-paper.co.kr/news_view. html?s=index&no=1599

Obwohl in Korea in guter Resonanz sowohl westliches als auch das traditionelle koreanische Schießen zu finden sind, scheint es nicht ausgeschlossen, dass auch für Kyudo ein Interesse besteht und bald das erste Seminar auf koreanischem Boden stattfinden wird. 2 Feliks F. Hoff

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Kyudo-Welt | Vermischtes

Aus Forschung und Geschichte In einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift bin ich auf das Bild einer Granitstele in der Mongolei gestoßen, die – für Kyudoka unverkennbar – einen asymmetrischen Bogen zeigt. Ich habe mit dem amerikanischen Anthropologen Kontakt aufgenommen (s.u.): Das Feld mit ca. 600 Stelen befindet sich im Norden der Mongolei. Die Granitblöcke sind bis zu viereinhalb Meter hoch, zeigen Tiere, Werkzeug und Jagdgerät und wurden in der Zeit von 1100 bis 800 v. Chr. errichtet. 2 Sven Zimmermann Aus der Korrespondenz mit W. Fitzhugh: Fund in der Mongolei: “Dear Mr. Zimmermann, Stele mit asymetrischem Bogen thanks for your very interesting letter about the deer stone bow and its possible Japanese association. I have not paid that much attention to the precise image of the Prüfungslehrgang bis 1. Kyu bows on these stones and had assumed that they are probably not truly accurate Der Landesverband Pfalz veranstaltet am 13. und 14. Dezember 2008 in der representations. But recently I have begun Sporthalle der Berufsbildenden Schule in Bad Dürkheim unter Leitung von Fritz to think that the images actually may be Eicher einen Lehrgang Taihai und Technik zur Prüfungsvorbereitung. real weapon depictions and that the deer Anmeldung ist schriftlich erbeten per Fax: 06322-98 98 28 oder per E-Mail an: info@kyudo-badduerkheim.de. stones are not simply ‘iconic’ or standardized but actually may be representations Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt, Anmeldeschluss ist der 28. 11. 08. of real people who existed. (...)”

W

Mit freundlicher Genehmigung von W. Fitzhugh (weitere Verwendung untersagt)

Verbände | Aktuelles

Mitgliedszahlen der EKF

Neue Dan-Grade

Die aktuelle Mitgliederstatistik mit den Zahlen, die auf der diesjährigen Versammlung ermittelt wurden:

Bei den diesjährigen EKF-Seminaren in England konnten folgende Kyujin einen neuen Grad erreichen:

2

EKF Mitgliederstatistik

Land Gruppen

A B CH D ES F FIN I ISL LUX NL NO PT SE UK

Austria Belgium Switzerland Germany Spain France Finland Italy Island Luxemburg Netherlands Norway Portugal Sweden U.K. gesamt

4 4 10 50 5 47 6 17 1 1 6 2 2 2 9 166

1. Dan Mitglieder

EKF-Anteil

75 78 124 1.267 80 513 60 160 15 12 68 26 10 56 85 2.629

2,9 % 3,0 % 4,7 % 48,2 % 3,0 % 19,5 % 2,3 % 6,1 % 0,6 % 0,5 % 2,6 % 1,0 % 0,4 % 2,1 % 3,2 %

Rolf Dreikorn Wolf Gebhardt Ulrich Klimker Markus Kosselt Guido Schwichtenberg Ulrike Völkmann Robert Winiker

2. Dan Jutta Hollenrieder Ulrich Meinberg Dirk Mühlbrandt Dirk Schaupp Jutta Zinnheimer-Dreikorn

3. Dan Ulrich Grussendorf Wolfram Klein Hannelore Manger

Stand: Juli 2008

Glückwunsch! fh

BOW & KNIFE SHOW Internationale Messe für Bogensport und Messermacher

Nachruf auf Urakami Sunao | Am 17. Februar 2008 ist Urakami Sunao im Alter von 90 Jahren in Tokio verstorben. Er war der leibliche Sohn von Urakami Sakae, dem Lehrer von Professor Inagaki. Urakami Sunao war Absolvent der Waseda-Universität und Mitglied des universitären Kyudo-Clubs. Die Familie Urakami besitzt in Tokio ein privates Kyudojo, geleitet von Urakami Sunao und seiner Frau Hiroko (Hanshi 9. Dan). Die ANKF hat Herrn Urakami posthum den Titel Hanshi verliehen. sz

Das Bild zeigt Monika Nadler und Sven Zimmerman bei einem Besuch des Urakami-Dojo im Herbst 2003; hinten Urakami Sunao und Urakami Hiroko, ganz links Udo Gerlach

Am 11. und 12. Oktober 2008 findet die erste verbandsübergreifende BOW & KNIFE SHOW in der einzigartigen Kulisse von Burg Satzvey bei Köln statt. Bogensportler und Zuschauer aus dem gesamten Bundesgebiet werden anreisen, um das Finale der BOW HUNTER LIGA zu verfolgen und um sich in mittelalterlichem Ambiente über neue Materialien und Trends zu informieren. Parallel zum Liga-Finale findet in der mittelalterlichen Burganlage die erste BOW & KNIFE SHOW statt. Im standesgemäßen Flair werden Aussteller alle Produkte zum Thema Bogensport und Messer effektvoll präsentieren. Eine Besonderheit der Messe ist ihre verbandsübergreifende Ausrichtung. So werden alle Stilarten vertreten sein: Vorführungen der Bogensportverbände DBSV, DSB, DFBV und die Meisterschaft der Steppenreiter sorgen für spannende Momente. Kyudo wird demonstriert von Mitgliedern des Vereins Neandertal. Daneben zeigen Messerschmieden ihr Handwerk und ihre Erzeugnisse. Zuschauerbeteiligungen und traditionelle Speisen runden das Messeprogramm ab. Wer bei der BOW & KNIFE SHOW auf Burg Satzvey dabei sein möchte, findet unter www.bowandknife.de nähere Informationen. kps

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Zanshin I | 08 29


Adressen

Glosse | Kurz vor Schluß

Adressenliste Deutscher Kyudo Bund e. V.

Präsident:

Sven Zimmermann, Mainzer Str. 235, 53179 Bonn, 0228-207 69 59, praesident@kyudo.de

Vizepräsidentin (Ausbildung): Cornelia Brandl-Hoff, Volksdorfer Weg 50 R, 22393 Hamburg, Tel/Fax.: 040-640 57 95, vize-ausbildung@kyudo.de Vizepräsident (Wettkampf): Kassenwart: DKyuB-Konto:

Sorin Jurma, Mansteinstr. 33, 20253 Hamburg, 040-2786 0405, vize-Wettkampf@kyudo.de Klaus Weisweiler, Hegestieg 8, 20249 Hamburg, 040-46 23 88, kassenwart@kyudo.de Deutscher Kyudo Bund e.V., Postbank Hamburg, 743174-205, (BLZ: 200 100 20)

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Klaus-Peter Staudinger, Ruhrstraße 11, 22761 Hamburg, Tel.: 040-85 33 06_16, Fax: _66, pr-manager@kyudo.de

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Bundestrainer/Heki-Ryu:

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Ehrenpräsident:

Feliks F. Hoff, Volksdorfer Weg 50 R, 22393 Hamburg, Tel./Fax.: 040-640 57 95 ehrenpraesident@kyudo.de

Technische Kommissionen: Heki-Studienkreis: Prof. Manfred Speidel, Ungarnstr. 12, 52070 Aachen, 0241-15 39 23, Fax.: -888 83 29 Shomen-Studienkreis: Matthias Obereisenbuchner, Verdistr. 7, 81247 München, 089-811 93 80 Ältestenrat:

Sprecher: Prof. Manfred Speidel, Ungarnstr. 12, 52070 Aachen, 0241-15 39 23, Fax.: -888 83 29 Mitglieder: M. Speidel, F. Hoff, L. Reinhardt, F. Gabler

Rechtsausschuss:

Vorsitzender: Hans Hasselmann, Teichstr. 36, 31141 Hildesheim, 05121-320 94, Fax.: -32823, Beisitzer: R. Lindemaier, R. Kollotzek, V. Voigt de Oliveira

Vertreter der Kyudo-Landesverbände: Baden-Württemberg: Bayern: Berlin: Bremen: Hamburg: Hessen: Mecklenburg-Vorpommern: Niedersachsen: Nordrhein-Westfalen: Rheinland: Pfalz: Saarland: Schleswig-Holstein:

Uwe Beutnagel-Buchner, Waldmeisterweg 26, 70186 Stuttgart, 0711-48 13 70 · praesidentkyuvbw.de Uwe Kroyer, Uhlandstraße 8a, 85283 Wolnzach, 08442-91 52 13 · lsb@kyudobayern.de Boris Proppe, Olbendorfer Weg 18, 13403 Berlin, 030-411 01 55 · boris@zedat.fu-berlin.de Günter Müller, Kämenadenweg 9a, 28327 Bremen, 0421-42 69 35 Franka Schmidt, Lutterothstr. 33, 20255 Hamburg, 0176-6313 3457 · frankaschmidt@gmx.de Nicolai Otto, An der Allee 79, 65207 Wiesbaden, 0611-174 82 49 · nicolai.otto@kyudo-frankfurt.de Stephanie Schiller, Waldeck 4, 23936 Waldeck, 0173-740 35 49 · waldeck@shuitsukankyudojo.de Jürgen Salomon, Zur Hindenburgschleuse 7, 30559 Hannover, 0511-58 62 56 salomon.hannover@freenet.de Caglar Engin, Marktstr. 35, 50968 Köln, 0221-991 28 06 · caglar.engin@netcologne.de Claudia Hallermann, Taunusstr. 6, 55411 Bingen, 06721-93 73 38 · claudiahallermann@kabelmail.de Fritz Eicher, PhillipHeinrichMesserStr.11, 67098 Bad Dürkheim, 06322-659 31 · EicherArt@online.de Jürgen Linnenberger, Am Weiher 2, 66346 Püttlingen, 06806-450 49 · j.linnenberger@gmx.de Uwe Steinhauer, An der Hülshorst 4, 23568 Lübeck, 0451-344 62 · uwe-st@gmx.net

Stand: 01. August 2008 Die aktuellen Adressen der Vereinsvertreter sind auf der Homepage des DKyuB (www.kyudo.de) veröffentlicht.

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Kyudo-ing kyu-doing KYUDOING

;-)

Heute: »Über den Wert des reflektierten Umkleidens« Was ist das zweitwichtigste beim Schießen? Nein – nicht das Treffen, sondern natürlich das Reden darüber! Q Eine gute und effiziente Möglichkeit dazu sind bei uns im Alster-Dojo in Hamburg die Umkleiden. Schon der Neuling erkennt sehr schnell den Wert dieser kostenlosen Informationsbörse. Bevor ein Jeder die heiligen Hallen des Dojos betritt, steht das Budo-gerechte Einkleiden an. Solange beim Novizen dazu der Trainingsanzug reicht, ist die Welt noch in Ordnung bzw. wie man sie kennt. Kommt aber erstmals die traditionelle Kyudo-Kleidung ins Spiel, tun sich plötzlich bisher unbekannte Fragen auf: Wozu hat ein Hosenrock 4 lange Bänder, eine Bluse davon derer 2 Paar. Und wie erst bindet Mann einen Obi? Zum Glück sind in der Umkleide stets ein paar besser wissende ältere Herren, die die entscheidenden Tipps parat haben. Doch damit nicht genug: Im Nu gibt es als Draufgabe weitergehende Erkenntnisse, die manchem altphilologischen, gar philosophischen Club zur Ehre gereichen würden. Es geht – über kurz oder lang – um die gaaanz großen Fragen der Menschheit. Nicht, dass sie hier sogleich hinreichend beantwortet würden. Wollen wir doch bescheiden sein: die sollten möglicherweise eher woanders geklärt werden.

tapfer nackten Fußes. Hier sind die Kyujin recht konventionell – außer von den Winter-wärmenden schwarzen sind keine farblichen Ausnahmen bekannt. Versuche aus Kreisen anderer Orientierung, rosa Tabis einzuführen, scheiterten sogar bei den weiblichen Kyudo-Enthusiasten schon im Ansatz. Das obligate „Hai-tai-tai“ blieb somit eine nette Idee. Und rosa Puscheln können aber weiter die Autoantenne, das Handtäschchen oder den Küchentoaster – keinesfalls aber den Kyudo-Bogen zieren.

Komisch eigentlich:

Liegt doch die wahre Herausforderung darin, sich nur mit zwei Stöcken und einem Seil dem kreisförmigen Ziel zu nähern, das sich in mittlerer Hörweite befindet. Wäre es lebendig, wäre es weg, lange bevor man es erreicht. Aber wenn Q À propos Bogen: Unsere Schießgeräte man ein bisschen übt, trifft man mit sind ja – genauer betrachtet – wirklich diesem sensationell einfachen Gerät, wie sehr sehr schlicht gehalten. Handwerklich es schon Generationen von Jägern vor zwar schön gearbeitet, lassen sie doch so uns taten (in der Sprache der Umkleidemanche Zielfördernde Vorrichtung ver- Philosophen: Das Einfache, das nicht so missen. So kam es vor geraumer Zeit, dass leicht zu erreichen ist!). Mit einem höchst die umkleidenden Alster-Kyudoka mal wunderbaren „Plopp“. Oder eben auch wieder ihren Träumen freuen Lauf ließen, nicht. Alles andere überlassen wir besser wie man versuchsweise etwas Hightech den Rednern und Sammlern. 2 kps (Jap: „Hai-Tek“) ins Kyudo bringen könnte. Von lasergesteuerter Zielfindung oder elektronischer Höhenkontrolle war da schnell die Rede. Bei der bloßen Vorstellung von computergesteuerten Matos mit Traktionskontrolle und verwacklungsarmen Stabilisatoren gerieten Einzelne ins Schwärmen. Vielleicht kann man auch den Treffersound satter aufmotzen? Pimp my bow! Bögen wahlweise bestückt mit den Betriebsystemen Arrows XP, Eine Frage, die sich dem Heki-Schützen Arrows Vista oder IKYF X sowie brandimmer wieder stellt: welches Taihai? Ren- neuem Enteki-PlugIn. Schon blühten im mei bedeutet „rechter Fuß zurück“ – so Geiste Tauschbörsen für die besten polydie bekannte Eselsbrücke. Entsprechend phonen Sehnentöne oder selbstjustierenschlüpft man für dieses Taihai in die den Zielbilder auf ... weißen Tabis, der aufrechte Heki-Schütze (auf keinen Fall zu verwechseln mit dem ähnlich lautenden Heckenschützen!) geht

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