FH215_Maerchen_Musterseite FH 21.11.14 11:09 Seite 66
Zutaten
ca. 10 cm
2x 2x 1x 2x
300 g Honig 150 g Zucker 50 g Butter 1 Ei 500 g Mehl 1 Tüte Backpulver z etwas Lebkuchengewür öl el etwas Bittermand 1 Prise Salz eine Tasse Kaffee
Foto: pominova/Fotolia.com
Service | Architektur im Märchen
Es war einmal Jeder hat sich schon einmal vorgestellt, wie das Turmverlies von Rapunzel aussieht oder das Lebkuchenhaus der bösen Hexe von Hänsel und Gretel. Architektur ist im Märchen allgegenwärtig – genau das richtige Thema für die Wintermonate, finden wir.
Rapunzel „Rapunzel ward das schönste Kind unter der Sonne. Als es zwölf Jahre alt war, schloss es die Zauberin in einen Turm, der in einem Walde lag und weder Treppe noch Türe hatte; nur ganz oben war ein kleines Fensterchen. Wenn die Zauberin hinein wollte, so stellte sie sich unten hin und rief: ,Rapunzel, Rapunzel, laß mir dein Haar herunter!“ Jeder kennt diese Textstelle aus dem Märchen der beiden Sprachwissenschaftler und Volkskundler Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859). Und doch ist es immer wieder schön das ganze Märchen zu lesen – gerade in der kalten Jahreszeit. Jeder verbindet mit diesem Turm ganz eigene Vorstellungen – was die Höhe, die Steine der Fassade und das besagte Fenster angeht. Lassen Sie Ihrer Fantasie mal wieder freien Lauf beim Lesen.
Hänsel und Gretel Was ebenso unsere räumliche Vorstellungskraft anspricht, ist das Lebkuchenhäuschen aus Hänsel und Gretel. „[…] so sahen sie, daß das Häuslein aus Brot gebaut war, und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker. ,Da wollen wir uns dran machen‘ sprach Hänsel, „und eine gesegnete Mahlzeit halten. Ich will ein Stück vom Dach essen, Grethel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt süß.“ Hänsel reichte in die Höhe und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen wie es schmeckte, und Grethel stellte sich an die Scheiben und knuperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus „knuper, knuper, kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?“ Grund genug, um einmal mehr ein Märchenbuch zur Hand zu nehmen, nicht nur, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen, sondern um auch den lieben Kleinen ein oder zwei Geschichten vorzulesen – anstatt bei schlechtem Wetter vor dem Fernseher zu versauern. Oder Sie backen das Lebkuchenhaus einfach selbst! Haben Sie den Teig aus den Zutaten (siehe oben) zusammengerührt, lassen Sie ihn am besten übernacht ruhen. Am Folgetag wellen Sie ihn drei Millimeter dick aus und schneiden ihn in die entsprechenden Formen (zirka 10 und 12 Zentimeter Kantenlänge). Nach etwa 15 Minuten bei 180 Grad im Backofen sind die Einzelteile fertig und können nach dem Ausküheln mit Zuckerguss zusammengefügt werden. (mey)
Lesetipp Mit wunderschönen Illustrationen von Daniela Drescher lesen sich die Geschichten umso lieber. Erschienen ist das Buch 2014. Gebrüder Grimm, die 100 schönsten Märchen der Brüder Grimm, 344 Seiten, 25 Euro, Urachhaus.
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FamilyHome 1-2/2015