Gemeindezeitung 151 red

Juni / Juli 2017

Die Evangelische Trinitatis - Gemeinde

Regina Gumz / 2017

Mitteilungen aus Gemeinde und Kiez

Die Redaktion wĂźnscht allen eine schĂśne Sommerzeit.

Pfaueninsel

GOTTESDIENSTE IN DER TRINITATISKIRCHE

4. Juni

Pfingstsonntag

10:00 Bolz

5. Juni

Pfingstmontag

10:00 Michaelsen

11. Juni

Trinitatis

18. Juni

1. Sonntag nach Trinitatis

25. Juni

2. Sonntag nach Trinitatis

2. Juli

3. Sonntag nach Trinitatis

9. Juli

4. Sonntag nach Trinitatis

16. Juli

5. Sonntag nach Trinitatis

23. Juli

6. Sonntag nach Trinitatis

30. Juli

7. Sonntag nach Trinitatis

mit Kantorei, Abendmahl mit Wein

10:00 Hutter-Wolandt 11:30 Hutter-Wolandt

Abendmahl mit Traubensaft

10:00 Bolz 10:00 Hutter-Wolandt

Abendmahl mit Wein

10:00 Hutter-Wolandt

Krabbelgottesdienst

11:30 Hutter-Wolandt 11:30 Michaelsen

Abendmahl mit Traubensaft

10:00 Daniels 10:00 Michaelsen

Kindergottesdienst mit dem Kindergottesdienstteam: Jeden Sonntag um 11:30 Uhr / Termine siehe Seite 12 In den Ferien findet kein Kindergottesdienst statt.

Jeden Mittwoch ist Marktkirche von 10:30 bis 11:30 Uhr: 07.06.2017 Niemann 05.07.2017

Niemann

14.06.2017

Walczak

12.07.2017

Hutter-Wolandt

21.06.2017

Schomäcker

19.07.2017

Walczak

28.06.2017

Hutter-Wolandt

26.07.2017

Schomäcker

Mittagsrast: Friedensgebet: Taizé-Andacht: Offene Kirche

jeden Sonnabend um 12:00 Uhr Wort und Musik in der Kirche jeden 2. Sonnabend im Monat jeweils um 12:00 Uhr in der Kirche jeden 4. Freitag im Monat um 19:30 Uhr in der Kirche Mittwoch von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr / Sonnabend von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Gottesdienste in Alten- und Pflegeheimen mit Pfr. Hutter-Wolandt: Katharinenhof Schlüter-/Kantstraße jeden 2. Mittwoch um 16:00 Uhr mit Präd. Michaelsen: Birkholz, Gervinusstraße jeden 3. Mittwoch um 16:00 Uhr

14.06.2017

12.07.2017

21.06.2017

19.07.2017

Redaktionsschluss für die Ausgabe August / September 2017: 12. Juli 2017

Liebe Menschen im Kiez und um die Trinitatiskirche, wenn wir ehrlich sind, haben wir mit dem Pfingstfest sich den Mund verbrennen, aber ihn sich nicht verbieten so unsere Schwierigkeiten. Da ist es mit Weihnachten lassen. Die sich die Finger schmutzig machen. Es hört doch ganz anders. Da liegt ein kleines Kind in der Kripsich an wie ein Traum, wie eine Sehnsucht. Und da höre pe. Da wird ein Mensch geboren. Da geschieht etwas. Da ich Jesus, wie er seine Jünger ermutigt. Sie waren nur sieht und hört man etwas. Auch Ostern können wir noch kurz mit ihm unterwegs gewesen, haben gehört, was er eher verstehen. Es stirbt Jesus am Kreuz. Dann finden gesagt hat,, nahmen Anteil an dem, was er tat, als er die Frauen am Ostermorgen ein leeres Grab vor. Wenn Menschen gesund machte, als er mit Ausgegrenzten zu wir dazu sicher auch viele Fragen haben, so entstehen Tisch saß, als er sich der Frauen annahm, mit denen dada doch Bilder in unseren Köpfen, da kommt unsere mals keiner so richtig etwas zu tun haben wollte. Alles Phantasie in Gang und Vergangenheit. Denn wir beginnen uns auch sie haben Jesus, allen etwas dazu vorzustelvoran Petrus, in seiner len. Aber an Pfingsten? dunkelsten Stunde allein gelassen. Mutter– Wie kann man sich seelenallein. Sie sind dazu ein Bild machen?

Der „Heilige Geist“ geflüchtet. Und später ist doch unsichtbar. haben sie sich zurückGewiss, Künstler hagezogen, haben die Türen und Fenster hinter ben in der christlichen sich zu gemacht. Und Kunst immer wieder traurig waren sie. Werversucht, diesen Geist den sie in ihr altes LeGottes darzustellen. ben zurückgehen? Was Ob als Taube oder mit ist mit der Nachfolge Feuerflammen auf den Jesu? War das alles nur Köpfen der Jünger. eine Episode?

Und doch bleibt es Und was macht Gott? schwierig. Vielleicht Nimmt er sich dieliegt ja darin auch der ser verschreckten und Grund, warum die Getraurigen Gruppe von meinde unserer Tage Jüngern an? Ja, Gott an Weihnachten und kommt, er kommt Ostern noch zahlreich plötzlich und wirklich, in die Kirche kommt, Heilig-Geist-Retabel, Mitteltafel: Herabkunft des Heiligen Geistes, Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln als Beistand, als Trödoch zu Pfingsten?! ster, er steckt an, motiVor 2000 Jahren hat viert, macht lebendig, reißt mit. Gott als „Tröster“, der Jesus gelebt, in einem Land weit weg von uns. Er hat die Menschen hält und trägt. Die Jünger sind in diesem eine Sprache gesprochen, die wir nicht verstehen würMoment nicht mehr allein gelassen und sie werden sich den. Trotzdem kann er uns nahe sein. Trotzdem könauch gegenseitig nicht mehr allein lassen. Die Pfingstnen wir ihn verstehen. Christinnen und Christen gibt geschichte, diese farbenprächtige und überwältigende es überall auf der Welt. Den meisten von ihnen werden Geschichte, ist nicht nur eine Erinnerung an die „gute wir nie begegnen. Die meisten von ihnen sprechen eine alte Zeit“ der frühen Christengemeinde, sondern sie Sprache, die wir nicht verstehen. Trotzdem sind wir mit macht uns heute deutlich, mit welchen Problemen wir ihnen allen verbunden. in der Kirche unserer Tage zu kämpfen haben. GlauWenn ich die Jünger Pfingsten vor mir sehe, nehme be und Christsein sind heute keine selbstverständlichen ich die großen Erwartungen wahr, die ihnen entgegenKategorien mehr. Viele Zeitgenossen haben Schwierigschlagen. Von den Jüngern wird tatsächlich erwartet, keiten, sich in der Kirche zu engagieren, gar viele sind dass sie mit den Menschen mitgehen, sich an ihre Seite der Kirche fremd geworden. Können wir als Kirche stellen und immer gute und tröstende Worte finden. Die diesen Prozess aufhalten, wo doch heute mehr Menalso mithelfen, dass Menschen nicht alleine sind, nicht schen denn je fragen, was wahr ist und was trägt? Es alleine gelassen und schon gar nicht fallen gelassen ist dieser gute Geist, der den Blick auf Jesus zurückwerden. Das Schweigen und die Grauzonen aushalten. lenkt. Er konnte Worte finden, die befreiten und neues Die sich mit den Mächtigen in der Politik anlegen. Die

Vertrauen ermöglichten. Von dem Geist, den Jesus uns verheißen hat, geht etwas aus, das uns mit Gottes neuer Welt in Verbindung bringt: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. (Apostelgeschichte 2, 17f.)“ Die Geschichte von Pfingsten erzählt nicht nur von einer Sehnsucht, sie erzählt vom Kommen Gottes. Ein kleines Wort lässt aufhorchen: „Plötzlich“. Gott kommt nicht über einen Hintereingang, er braucht auch nicht den Schutz der Nacht. Plötzlich, stürmend, bestürmend, himmelstürmend, lodernd, leidenschaftlich, brennend.

Plötzlich! Ich mag Texte, in denen Menschen mitreißend und ansteckend ihre Begegnung mit Gottes gutem Geist ausdrücken. Der niederländische Dichter und Theologe Huub Oosterhuis hat einen solchen Text verfasst. Er heißt: „Litanei von der Gegenwart Gottes“: „…Sei hier zugegen, stark wie ein Feuer. Flamme und Leben, Gott bei den Menschen.

Komm und befreie uns, damit wir leben. Komm uns zu retten wie Licht in der Frühe.

Komm wie der helle Tag, Licht unsern Augen. Sei hier zugegen mit deinem Leben Send deinen Geist aus, Neues zu schaffen. Flamme des Lebens, Licht unsres Lichtes.

Send deinen Geist aus, neu uns zu schaffen. Tiefe des Herzens, Licht unsres Lichtes.

Send deinen Geist aus, uns neu zu schaffen. Gib dieser Erde ein neues Angesicht…“ Und der Geist Gottes, der uns birgt und trägt, bewahre unsre Herzen und Sinne, in Christus Jesus, unserem Herrn“.

Pfingsten – weltumspannendes Fest. Vielfältig und bunt wie die leuchtende liturgische Farbe rot. Die Farben, die Sprachen, die Erfahrungen, die Geschichten, die Träume! Aber wir müssen bei diesem Fest auch immer wieder feststellen, wie zerrissen unsere Welt ist.

Und dennoch ist Pfingsten für mich ein befreiendes Fest.

Nicht einer herrscht über den anderen, wie das bisweilen bei uns ist. Die Botschaft von Pfingsten lässt sich so umschreiben: Die Menschen hören, was Gott will und können sich verstehen. In vielen kleinen Schritten lernen Menschen, aufeinander zuzugehen: Schöpfung bewahren, Frieden stiften, Gerechtigkeit herstellen.

Manchmal ist das gar nicht so einfach, so zu leben.

Denken wir nur an Jugendliche in unserer Stadt Berlin, denen alles zu viel ist, die keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation sehen, die dann randalieren, Passanten anpöbeln, Fensterscheiben einschlagen, weil sie zu allem „keinen Bock“ mehr haben. Ich frage: warum verhalten sich Jugendliche so? Welche Sprache verstehen sie? Wo finden sie ihren Platz in den Familien, in den Städten, in unseren Dörfern oder in unseren Gemeinden? Was bieten wir eigentlich den Jugendlichen an Geborgenheit, an Zuversicht und vor allem an Zeit? „Bei Gott bin ich geborgen, still wie ein Kind, bei ihm ist Trost und Heil“, heißt es in einem Lied. Gott lässt Alte wie Junge nicht allein mit ihren Sorgen und Nöten, mit den Aufgaben, die manchmal gar nicht bewältigt werden können. Zu Pfingsten sagen wir uns das immer wieder neu, dass Gott nicht allein für sich lebt und bleibt, sondern sich mitteilt. Sein Geist bedeutet Lebendigkeit, Begeisterung, sein Geist belebt mich immer wieder neu und hilft mir, Verantwortung zu übernehmen. Pfingsten ermöglicht Veränderung und schafft neues wahres Leben.

Diesen lebendigen Geist der Veränderung wünsche ich uns allen. Und darum: Frohe Pfingsten.

Ihr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt.

Reihe Glaube und Geschichte: Vortrag zur Reformation in den historischen deutschen Ostprovinzen mit Bildern Wittenberg war der wichtigste Impulsgeber für die Reformation auch in den historischen deutschen Ostprovinzen. Pfarrer Mag. theol. Ulrich Hutter-Wolandt geht am 19. Juni 2017 der Entwicklung der Reformation in Ost- und Westpreußen, Pommern, Schlesien und Danzig nach. Mit diesem Vortrag erhalten Sie einen umfassenden Überblick zum Reformationsgeschehen in diesen Ländern. Einzelne Bilder und ein kleines Handout ergänzen den Vortrag.

Wann: 19. Juni 2017, 19.00 Uhr Wo: Terrassenraum, Gemeindehaus Leibnizstr. 79, 10625 Berlin (4. Etage, mit Fahrstuhl).

Ich freue mich auf Sie. Herzlich willkommen!

Ihr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt

„…und einen neuen Geist…“

Regina Gumz / 2017

lebendes, mitfühlendes.“ „Einen neuen Geist wollte ER Nun stehen wir schon an der Schwelle zum 2. Halbihnen geben, der sie auf ewig auf dem rechten Weg bejahr 2017. So schnell sind wieder mal die ersten Monate gleiten solle und sie sollten sich auf Gottes Gebote bevergangen. Wissen Sie noch, wie das Jahr begann? Uns sinnen.“ (frei nach Hesekiel 36,23-27). wurde die Jahreslosung 2017 angeboten: Das war die Erklärung buchstäblich aus der Bibel über „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz „das neue Herz“. Ich empfinde da noch eine andere Erund lege einen neuen Geist in euch.“ klärung in der heutigen Zeit: diese (Hesekiel 36,26) Losung wird ja uns Christen vorgeIn der „Marktkirche“ (mittwochs legt (im Herrenhuter Losungsbuch 10:30 – 11:30) hatten wir uns am 11.

2017). Menschen, die mehr oder weJanuar Gedanken darüber gemacht: niger im Glauben stehen, soll er Trost Ein Jahreswechsel birgt auch immer und Zuversicht sein. Wir sollen nicht eine große Hoffnung in sich – Hoffetwa Angst haben und verzagen – in nung auf einen Wechsel, ein Bestrewelcher Art Not auch immer. Nein, ben zum Besserwerden im Leben, in Gott sichert uns einen neuen Geist unserem Alltag. Besonders im Jahreszu; mit dessen Hilfe sollen wir stets wechsel 2016/2017. Überall sprach erkennen können, dass wir nicht alman davon, dass das Jahr 2016 als belein gelassen sind; Gott möchte uns sonders schlimm und furchterregend eine Zusage geben, dass „Alles wieund grausam empfunden wurde. Der der gut wird!“ Krieg durch Un-Glauben wurde nicht Und – War es nicht endlich imnur im Großraum Nah-Ost ausgetramer irgendwie wieder gut? Hatten gen, sondern ausgeweitet bis in unsere wir nicht immer wieder Grund zum Breiten, in den Westen, über die ganze Danken? Das ist doch das Größte, Welt. Unwetter, Erdrutsche, Erdbeben was Gott uns schenkt: das DANKEN erschütterten die Menschen. können; beim Begreifen, wie und Da „rutscht schon mal das Herz in wofür wir Gott alles danken können, die Hose“, wie man es spaßhaft sagt, erkennen wir Seine Größe und Seine um damit die größere Angst zu überKraft und Seine Liebe. tuschen. Andererseits setzt die schon Ausschnitt Fenster Südempore Trinitatiskirche Ich kann nur sagen, ich bin unendbenannte Hoffnung ein; d. h. man lich dankbar für diese Losung. Mir besinnt sich darauf, dass da Einer wird zum einen die Chance gegeben, etwaige Fehler ist, der Abhilfe schaffen kann. Wunderbarerweise gibt gutzumachen, Schaden zu bereinigen, und zum anderen dieser Eine uns eine Antwort, eine Zusage in Form der durch Seinen Geist steter Hilfe gewiss zu sein.

Jahreslosung 2017: „Gott spricht: Ich schenke euch ein So weit – auszugsweise – die Andacht vom 11.1.2017. neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Inzwischen hat diese Jahreslosung eine weitere BedeuUrsprünglich lässt Gott diese Worte durch Hesekiel an tung für mich: PFINGSTEN! An diesem Tag hatte sich die Israeliten richten. Sie waren abtrünnig geworden, vor ca. 2.000 Jahren der zweite Teil von Gottes Zusahatten sich von Gott abgewandt, eigene Götzen errichtet ge (wiederum?) erfüllt. „und lege einen neuen Geist in und angebetet. Die Gebote Gottes wurden nicht mehr euch.“ So geschehen und nachzulesen in der Apostelgebeachtet. Die Israeliten hatten Gott verleugnet - in der schichte 2,1…

Welt - und DAS war das Schlimmste! Da musste Gott In diesem Sinne wünsche ich ein gesegnetes 2. Halbeinschreiten. Schon um Seines eigenen guten Namens jahr 2017 und „Frohe Pfingsten!“ willen. Und das ging nur, indem ER die Israeliten vor Hanni Niemann sich selbst rettete und sie beschützte. Er versprach, „ihr altes kaltes und steinernes Herz zu ersetzen durch ein

Monatsspruch im Juni

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

(Apostelgeschichte 5,29)

2. Juni 1967: Erinnerungen an damals – für heute Es waren sommerlich-sonnige Tage damals. In Berlin Anfang Juni 67, vor fünfzig Jahren. Schon früh morgens strahlte die Sonne in mein Studentenzimmer (zur Untermiete in einer großen Altbauwohnung; so wohnten noch viele Studenten zu der Zeit).

Schön, so aufzuwachen, unbeschwert hinein in den neuen Tag. Doch plötzlich, noch auf der Bettkante, ein dunkler dumpfer Druck auf den Kopf… Nachwirkung eines bösen Traums? … Abschütteln – hinein in die Sonne!?

Nein, Wirklichkeit – unfassbar, nicht wegzukriegen: tot, erschossen ein Mitstudent, Kommilitone (wie man damals noch manchmal sagte): „Mitkämpfer“, stolz an der Freien Universität zu studieren – ein Neugieriger unter den Schaulustigen und Demonstranten vor der Deutschen Oper, als der Schah von Persien sie besuchte, diktatorischer Modernisierer in seinem Land und rücksichtsloser Unterdrücker jeder Opposition – und der Mann von Farah Diba.

Das war am Freitagabend, eben dem 2. Juni. Die Menge wurde von der Polizei abgedrängt, vor allem Studenten. „Man sticht in eine Leberwurst hinein, dann spritzt es an beiden Enden heraus.“ So hat der damalige Polizeipräsident Duensing die Taktik beschrieben. Der Regierende Bürgermeister Albertz hatte verlangt, die Bismarckstraße solle „sauber“ sein zum Ende der Oper.

Es gab die „Zauberflöte“.

Auf der Flucht vor der Polizei liefen manche in die Krumme Straße, auf den Parkplatz des Hauses 66/67.

Dort gab es kein Gedränge mehr. Ein berühmtes Foto zeigt einen jungen Mann, auf dem Boden liegend, neben ihm hockt eine Frau, fassungslos. Der Polizeischütze: nirgendwo mehr zu entdecken. Heute steht, wie auch anderswo in der Stadt für Sehenswürdigkeiten, eine Informationstafel am Ort des Geschehens: Benno Ohnesorg, erschossen am 2. Juni 1967…

Es war nicht zu begreifen und doch nicht zu leugnen.

Am nächsten Tag sprach es sich herum. Nur die „Morgenpost“ hatte schon davon gemeldet. Es passte nicht in unseren Kopf und in unsere Welt, die westliche, freie, demokratische, wie wir sie doch zu kennen glaubten, - und es passte nicht in unser Herz: der erste politische Tote in bundesrepublikanischer Zeit, in „unserer“ Zeit, unserer Generation … wie sollte das weitergehen?

Wohin?... Die Universität war geschlossen. Aber der

Dekan der WiSo in der Garystraße, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, hatte die Hörsäle trotzdem noch am Sonnabend geöffnet…

Benno Ohnesorg war einer von uns, aus der ESG, der Evangelischen Studentengemeinde an der FU. Er war ein zurückhaltender, freundlicher Mensch, Student der Germanistik und Romanistik, wie wir anderen interessiert an allem, was los war an der FU, in Berlin – WestBerlin, in der Welt: Ost-West, Nord-Süd (Vietnam!).

Kein Mangel an Diskussionen, Konflikten, Gegensätzen, aber meist noch „im Rahmen“, wenn auch schon oft angeheizt, insbesondere auch durch die damalige Springer-Presse der Stadt.

In der ESG gab es um die Mitte der 60er Jahre ab und zu offene Abende mit Tanz und Unterhaltung: Gelegenheit, nicht allein zu bleiben, andere kennenzulernen, Anschluss zu finden – offene einladende Geselligkeit.

Dazu wurden die Clubräume der Gemeinde (im Burckhardthaus im Rudeloffweg) ein bisschen dekoriert, mit bemalten Tapetenrollen vor den Regalen. Das machte Benno Ohnesorg. Harmlosigkeiten – im Nachhinein betrachtet, aber wichtig. Viele Studenten waren ja aus Westdeutschland, und eine Kneipen- und Clubszene, wo man einfach hingehen konnte, Leute zu treffen, gab es noch nicht.

In der Woche nach seinem Tod fand im Henry-FordBau in der Garystraße unter unübersehbarer Beteiligung eine Trauerkundgebung für Benno Ohnesorg statt. Anschließend gaben zu Fuß – es mögen 20.000 gewesen sein – Studenten und wenige Professoren dem Sarg das Geleit bis zum Kontrollpunkt Dreilinden, wo Professor Gollwitzer noch einmal Abschiedsworte sprach. Es war unfassbar, traurig – und ganz und gar friedlich, und die Sonne schien sommerlich warm und schön … Der Autokonvoi nach Hannover durfte ohne Kontrollen und Autobahngebühren durch die DDR fahren.

Die Beerdigungspredigt hielt unser Studentenpfarrer, Karl-Behrnd Hasselmann. Er sprach von der Gefahr, in Hass und Angst zu versinken, und von der Schuld, sich Hass und Angst zu überlassen. „In Hass und Angst wohnt immer der Tod.“ Und „angesichts des Todes gibt es nur eine wirkliche Frage: die nach dem Sinn unseres Lebens – und die Frage, ob wir solche sein wollen, die Hass und Angst predigen.“ Benno Ohnesorg „wollte wissen, was auf dem Spiele

Monatsspruch im Juli

Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung.

(Philipper 1,9)

Ulrich Hutter-Wolandt / 2017

stand, welcher Maßstab gelten sollte“ – unter den Stufestgelegte Fraktion, sondern wenn auch manchmal denten, an der Universität, in der Stadt. „Wir sind mitverschlafen oder verworren, im Grunde bemüht um Dischuldig an seinem Tod, weil wir nachlässig waren, als alog, Verständnis und Verständigung, auf alle Fälle geIdeologisierung und Resignation immer stärker Platz waltfrei, ausgerichtet auf Wahrheit und Tatsachen, auf griffen … Wir möchten auch die leitenden Kräfte unGerechtigkeit und Frieden und Versöhnung. serer Stadt fragen, ob sie nicht endlich den Mut aufbrinDeshalb waren wir bei den kirchlichen „Rechten“ in gen sollten, ihr Maß an Schuld zu sehen, auszusprechen West-Berlin als „links“ verschrien und bei den (verund ihr Handeln danach einzurichten. Wie soll es sonst meintlich) ganz Radikalen der Studentenbewegung als weitergehen?...“ “lau“ und bei den Vertretern Heinrich Albertz trat im von Institutionen, ob Uni, Stadt September 1967 als Regieoder Kirche, als „unsichere render Bürgermeister zurück Kantonisten.“ Offene Ohren und traute sich, öffentlich und Hilfe fanden wir immer einzugestehen: „Ich war am bei Leuten wie Kurt Scharf, schwächsten, als ich am härdem Bischof, oder Helmut testen war, in jener Nacht des Gollwitzer, Theologieprofes2. Juni, weil ich dort objektiv sor an der FU, ehemals Pfarrer das Falsche tat.“ der Bekennenden Kirche – und Die Studentengemeinde immer Seelsorger. stand in dieser Zeit der beginJetzt habe ich „aus meinem nenden sog. StudentenbeweHerzen keine Mördergrube“ gung gewissermaßen „mitten gemacht und geschrieben, drin“. Wir konnten nicht abwie’s mir in die Finger kam. seits stehen, „als wäre nichts Erinnerungen an damals – für geschehen.“ Das wäre schizoheute !? phren gewesen, als wäre unser Es waren andere Zeiten daChristentum bloß individuelle mals. Einfacher, möchte man Privatsache und unser Leben glauben. Doch genauso ernstals Studenten, Bürger, Zeitgehaft und lebenswichtig – und nossen etwas ganz anderes. eben auch lebensgefährlich!

Als Studentengemeinde waDie Stimmung in der Stadt ren wir kein Verein für sich, eskalierte… Gründonnerstag auch keine politische Organi1968: das Attentat auf Rudi sation irgendeiner Richtung.

Dutschke…Wer hätte damals Wir waren eine offene Grupgeglaubt, dass es einmal eine pierung, ohne feste Grenzen, Rudi-Dutschke-Straße geben von Leuten wie andere auch, würde? … In dieser Stadt … die sich „nach außen“ nur dabin ich zuhaus: mit ihren Erdurch unterschieden, dass sie eignissen, Konfrontationen, Alfred Hrdlicka: Der Tod des Demonstranten, eben bekannten, „dazuzugeÜberlegungen und RatlosigRelief vor der Deutschen Oper, Berlin hören“, und „nach innen“ dakeiten, mitten in unserer Welt, durch, dass wir, mehr oder weniger bemüht, aneinander heutzutage… Wo stehen wir eigentlich – in Verant– und natürlich auch an anderen – Anteil zu nehmen, wortung gegenüber dem Wort Gottes und unseren Mituns in einer Art von ständigem Diskussionsprozess menschen, wem und wo auch immer? Wo stehen heute befanden, in einem Denk- und Handlungsprozess, kurz: – wir? unserem Lebensprozess, in dem es um die eine Frage, in Volkhard Schliski-Schultke allen anderen Fragen, ging: Wo stehen wir eigentlich – als Gemeinde, Christenmenschen, Glaubende und ZweiZum Weiterlesen: felnde, im Hören auf – jawohl! – das Wort Gottes? Was - Karl Behrnd Hasselmann, Politische Gemeinde. Ein ist da, hier und jetzt, unsere Verantwortung in all den kirchliches Handlungsmodell am Beispiel der EvanZusammenhängen, in denen wir existieren, mit denen gelischen Studentengemeinde an der Freien Univerwir zu tun bekommen, die wir nicht einfach ignorieren sität Berlin. Furche-Verlag, Hamburg 1969 dürfen oder können – gerade deshalb nicht, weil wir sie - Eckard Michels, Schahbesuch 1967. Fanal für die in christlicher Verantwortung wahrnehmen möchten?

Studentenbewegung. Ch. Links Verlag, Berlin 2017 Deshalb waren wir als Studentengemeinde nie eine

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Thema des Monats Juni: Lucas Cranach der Ältere (1472–1553), geboren in Kronach/Oberfranken, gehört zu den bedeutendsten Malern und Grafikern der Renaissance. Seit 1505 war er Hofmaler Friedrich des Weisen in Wittenberg, wo er eine florierende Werkstatt begründete. Hier lernte er auch Philipp Melanchthon und Martin Luther kennen. Bei der Heirat Luthers mit Katharina von Bora war Lucas Cranach Trauzeuge. Auf seinem Grabmal in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul erhielt er den Beinamen „der schnellste Maler“. Sein Sohn Lucas Cranach der Jüngere (1515–1586) begann schon als Kind im Atelier seines Vaters mitzuarbeiten. Nach dem Tod seines älteren Bruders Hans 1537 übernahm er die Geschäftsführung der Cranach-Werkstatt, deren Betrieb er ab 1550/53 auch künstlerisch übernahm.

Der Gnadenstuhl gilt als die bedeutendste mittelalterliche Bildschöpfung für das Motiv der Dreifaltigkeit. Das Bildmotiv entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte aus einer Verbindung des Kreuzes mit den Symbolen für Gottvater und für den Heiligen Geist. Auf der Rückseite des Lotharkreuzes, das sich im Aachener Domschatz befindet und aus dem Jahr 980 stammt, hält die rechte Hand Gottes den Siegeskranz mit der Taube über dem Gekreuzigten. In dieser Darstellung wurde erstmals versucht, das Thema „Trinität“ anschaulich zu machen und den Tod Jesu Christi am Kreuz mit Gott Vater und dem Hl. Geist in Verbindung zu bringen. Mit Beginn des 12.

Jahrhunderts kommt in der Kunstgeschichte ein neuer Bildtypus des Gnadenstuhls auf. Gottvater wird hier mit Kreuznimbus gezeigt, der auf einem Thronsessel sitzt und von einer Mandorla umgeben wird und den gekreuzigten Christus mit beiden Händen hält. Die Taube des Heiligen Geistes wird auch mit Kreuznimbus gezeigt.

Diese Darstellungsform wollte dazu beitragen, sich das Geheimnis der Trinität besser vorstellen zu können. Gott präsentiert den Menschen Jesus Christus als denjenigen, der für ihre Sünden am Kreuz gestorben ist. Der Heilige Geist, der zwischen Gott und Christus steht, wird als Vermittler zwischen beiden gesehen. Der Begriff „Gnadenstuhl“ stammt von Martin Luther (1483-1546), der diese Übersetzung gewählt hat, um damit ein zentrales Geheimnis des christlichen Glaubens zu verdeutlichen (im Lateinischen: thronum gratiae). Luther und mit ihm viele andere Theologen und Philosophen der Zeit, wie auch Maler und Bildhauer beschäftigte die Frage: Wie kann man sich einen Gott vorstellen, der mit seinen drei „Seinsweisen“ (Gott Vater, Gott Sohn, Gott Hl. Geist) doch „eins“ ist? In der christlichen Mystik wird die Vorstellung des Gnadenstuhls abgewandelt. In den Darstellungen dieser Zeit hat Gott den Leichnam seines Sohnes auf dem Schoß und bringt damit seine Trauer über den Kreuzestod von Jesus Christus zum Ausdruck.

Ulrich Hutter-Wolandt / 2015

Der Gnadenstuhl von Lucas Cranach d.Ä. - Trinität – Hl. Dreifaltigkeit

Lucas Cranach d.Ä.: Der Gnadenstuhl.

Museum der Bildenden Künste Leipzig

Herr, unser Herr, wie bist du zugegen und wie unsagbar nah bei uns.

Allzeit bist du um uns in Sorge, in deiner Liebe birgst du uns.

Du bist nicht fern, denn die zu dir beten, wissen, daß du uns nicht verläßt.

Du bist so menschlich in unsrer Mitte, daß du wohl dieses Lied verstehst.

Du bist nicht sichtbar für unsre Augen, und niemand hat dich je gesehn.

Wir aber ahnen dich und glauben, daß du uns trägst, daß wir bestehn.

Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann.

Doch in den Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan.

Herr, unser Herr, wie bist du zugegen, wo nur auf Erden Menschen sind.

Bleib gnädig so um uns in Sorge, bis wir in dir vollkommen sind.

(Huub Oosterhuis)

Ulrich Hutte

Kinder und Jugendliche Liebe Kinder, liebe Eltern, nur noch wenige Wochen sind es, dann beginnen im Juli 2017 die großen Sommerferien. Bis dahin kommen wir noch einige Male zum Kindergottesdienst zusammen. Und am 9. Juli gibt es wieder vor den Sommerferien einen Krabbelgottesdienst, der an diesem Sonntag um 11.30 Uhr unter dem Thema „Er hält die ganze Welt in der Hand“ stattfindet. Für die ganz kleinen Kinder (0 – circa 5 Jahre) wird dieser Krabbelgottesdienst, der ungefähr eine halbe Stunde dauert, angeboten. Selbstverständlich dürfen auch ältere Geschwisterkinder und auch die Großeltern sehr gerne zu diesem Gottesdienst kommen. Wir freuen uns auf euch und Sie. An diesem Sonntag sind auch die Kinder des KIGO herzlich zum Krabbelgottesdienst eingeladen.

Wie jedes Jahr wollen wir mit den Kindern und Eltern des Kindergottesdienstes einen Ausflug unternehmen.

Weil dieses Jahr das große Reformationsjubiläum ist, wollen wir am 25. Juni 2017 einen Ausflug in den Mar-

tin Gropius-Bau machen, um dort durch die Ausstellung zu 500 Jahre Protestantismus in der Welt geführt zu werden. Nähere Infos wird es auf einem kleinen Handzettel geben, den ihr im KIGO bekommt. Für viele von euch steht dann ab dem 20. Juli 2017 der Ferienbeginn an, der euch vielleicht in ferne Länder führt. Und nach diesen erholsamen Wochen kehrt ihr hoffentlich wieder gesund und gut erholt nach Berlin zurück und freut euch dann vielleicht auch wieder auf die Schule und den Kindergottesdienst. Er beginnt nach den Sommerferien wieder mit dem Familiengottesdienst zum Beginn des neuen Schuljahres, am 10. September 2017. Thema dieses Gottesdienstes ist: „David und Goliath“.

Wir wünschen euch schöne Pfingstferien und erholsame Sommerferien und grüßen euch und eure Eltern sehr herzlich, euer Kindergottesdienstteam mit Sabine Meinig, Katharina Wendland und Ulrich Hutter-Wolandt, Pfarrer.

Kindergottesdienst in der Trinitatiskirche Juni bis Juli 2017 4. Juni 2017

kein KIGO wegen Pfingstferien

11. Juni 2017

kein KIGO wegen Pfingstferien

18. Juni 2017

Der barmherzige Vater (Lk 15, 11-32) – Beginn: 11.30 Uhr

25. Juni 2017 2. Juli 2017

Ausflug zur Reformationsausstellung in den Martin-Gropius-Bau - Treffen um 10.00 Uhr an der Trinitatiskirche Wir singen neue KiGo-Lieder. Beginn: 11.30 Uhr

9. Juli 2017

Krabbelgottesdienst „Er hält die ganze Welt in der Hand“ Beginn: 11.30 Uhr

16. Juli 2017

Wir tanzen vor Freude – Israelische und andere Tänze – Beginn: 11.30 Uhr

In den großen Schulferien vom 19. Juli bis 3. September 2017 ist kein Kindergottesdienst. Wir treffen uns nach den großen Ferien wieder zum Familiengottesdienst zum Schulanfang mit Einsegnung der Schulanfänger am 10. September 2017 um 10.00 Uhr in der Trinitatis-Kirche.

Wir suchen Sie und Euch!

Haben Sie, habt Ihr Lust im Kindergottesdienstteam mitzumachen? Wer Freude hat, biblische Geschichten zu erzählen oder mit Kindern im Kindergottesdienst zu basteln, ist herzlich zur Mitarbeit im Kindergottesdienstteam eingeladen. Der Kindergottesdienst findet in der Regel – außer in den Schulferien – immer sonntags um 11.30 Uhr in der Kirche oder im Chorraum der Kirche statt. Alle sechs bis acht Wochen gibt es Sitzungen des Kindergottesdienstteams, bei denen die Planung für die Kindergottesdienste besprochen wird. Außerdem erhält jede(r) TeilnehmerIn ein kostenloses Vorbereitungsheft zum KIGO. Wenn Sie/Ihr Interesse an der Mitarbeit habt, meldet Euch einfach bei mir: Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt, Tel.Nr. 030 31868524 oder per email: hutterwolandt@web.de Ich freue mich auf Sie/Euch. Herzlich willkommen!

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Kinder und Jugendliche Unser Ausflug ins Feuerwehrmuseum am 25.04.2017

Ingrid Kurz-Wolschon / 2017

Ahmad, Eva, Phuong Luisa, Jad, Joun, Mira, Paul, Jasper, Sofia, Pauls Papa, Maria, Karol: Wir sind mit der U-Bahn nach Haselhorst gefahren.

Dann sind wir mit dem Bus nach Tegel gefahren. Da ist das Feuerwehrmuseum.

Draußen steht der ADAC-Rettungshubschrauber Christoph. Es gab einen heiligen Christoph, das ist der Beschützer der Autofahrer und der Feuerwehr. Dann sind wir viele Treppen hochgestiegen. Da war ein Feuerwehrmann, Thomas. Er hat gesagt, was die Feuerwehr macht: Sie retten Tiere, Menschen, die Umwelt. Sie löschen Feuer; wenn ein Sturm einen Baum umstürzt, dann heben sie den Baum weg.

Wenn Autos zusammenstoßen läuft Benzin aus. Damit das nicht ins Abwasser läuft, schütten sie ein Mittel drauf, das aussieht wie Katzenstreu. Im Rettungswagen transportieren sie Menschen. Mit dem Helikopter retten sie auch Menschen. Thomas fragt uns, wie die Telefonnummer der Feuerwehr lautet: wir alle 112. Er verrät uns einen Trick: rechter Daumen hoch, linker Daumen hoch, zusammen gehen und das ist die 2.

Mir haben die vielen Treppen im Dunkeln gefallen.

(Eva) Für mich war das Feuerwehrauto, das im Wasser fah­ ren kann interessant. (Karol) Mir haben die Helme gefallen. (Ahmad) Da war eine Pferdekutsche, ein alter Löschwagen, das Pferd hat gewiehert. (Luisa) In einem Raum waren ganz viele Feuerwehr-Tauglichkeitstests. Die durften wir ausprobieren. Es ging um Reaktionsschnelligkeit, Konzentration, Fingerfertigkeit, sehen, riechen, hören.

An einer Wohnung konnte man sehen, worauf man achten muss und was ganz gefährlich ist.

Und jetzt das große Highlight: Wir durften in ein echtes Feuerwehrauto steigen, len-

ken, die Sirene einschalten. Davor lief ein Film, das sah so aus als würden wir mit dem Auto auf der Straße fahren.

Die Kinder aus der Fische-Gruppe: Mira, Sophia, Jasper und Paul haben mir folgendes erzählt: „Mir hat das Amphibienfahrzeug gefallen, das kann auf der Straße fahren und im Wasser. Das hat einen Anker, eine Löschdüse oben. Mir haben auch die Feuerwehrbücher gefallen mit den beiden Löschschiffen.“ (Jasper) „Da war ein Raum, da sah man ein untergegangenes Schiff und zwei Taucher, da gab es viele Farben.“ (Mira) „Wir haben gesehen, wo die Feuerwehrmänner die Stange runterrutschen. Papa hat 2 Stäbe gehalten und ich habe den Knopf gedrückt und dann sind sie runtergefallen.

Papa musste die ganz schnell auffangen.“ (Paul) „Mir hat auch der Raum mit den 2 Tauchern gefallen, und da haben wir eine Druckkammer gesehen. Pauls Papa hat uns erklärt, wie das funktioniert.“ (Sophia und die anderen Kinder). „Da waren auch zwei Feuerwehrmänner und Darth Vader, da war eine Atemmaske.“ Und im Auto fanden wir das Lenken toll und das Kino vor dem Auto und das Blaulicht. Das war ein Notarztwagen. Im Film sah das so aus, als wären wir auf der Straße und fahren zum Krankenhaus.

Da waren auch die Löschkutschen cool, aber auch sehr unmodern.

Jasper erklärt uns noch einmal die Aufgaben der Feuerwehr: !!! Retten, bergen, löschen schützen!!!

Ingrid Kurz-Wolschon

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Kinder und Jugendliche Konfirmation am 7. Mai 2017

Foto Kirsch / 2017

Am 7. Mai 2017 wurden 20 Jugendliche in der Trideiner Konfirmation. Kann es etwas Schöneres geben? nitatiskirche in einem festlichen KonfirmationsgotDer Konfirmationsgottesdienst wurde kirchenmusitesdienst mit Feier des Hl. Abendmahls eingesegnet. kalisch vom Jungen Vocalensemble unter Leitung von Die Jugendlichen hatten als Thema des Gottesdienstes Gulnora Karimova und von der früheren Kirchenmusikerin der Trinitatis-Kirchengemeinde Karina Kretzsch„Individualität“ gewählt und auch zahlreiche neuere Lieder aus dem Gesangbuch „Singt Jubilate“ und aus mar gestaltet. Für alle war es ein schöner Gottesdienst. dem Kirchentaggesangbuch „FreiTöne“ ausgewählt.

Ulrich Hutter-Wolandt Jugendmitarbeiterin Laura Sievers, Pfarrerin Dr. Katharina Stifel und Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt gestalteten die Predigt zum Thema „Individualität“ sehr anschaulich mit Blumen und Äpfeln. Am Ende der Predigt gab Pfarrer Hutter-Wolandt den Jugendlichen Fragen auf ihrem weiteren Glaubensweg mit: „Wer bin ich überhaupt? Wer sagt mir, wer ich bin?

Wer sagt ja zu mir, wie ich bin?“ Gott sagt ja zu dir, damals bei deiner Taufe und heute bei Konfirmandenjahrgang 2017 vor der Trinitatiskirche

„Was bedeutet meine Konfirmation für mich?“ - beantwortet von den Konfirmanden, die im Mai 2017 konfirmiert wurden Für mich ist die Konfirmation eine Familientradition, die mir wichtig ist. Schon meine Oma und mein Opa wurden konfirmiert und nach mir werden auch noch meine beiden Schwestern konfirmiert. Bei der Konfirmation kommt die ganze Familie zueinander und alle feiern. Nach der Konfirmation essen wir alle im Restaurant und anschließend gehen wir zum Kaffee zu uns nach Hause. Ich bin schon aufgeregt wegen meiner Konfirmation. Ich freue mich schon in ein paar Jahren bei der Konfirmation meiner Schwestern dabei zu sein und ihnen eventuell sogar Tipps geben zu können.

Miguel Beischmidt, 13 Jahre Meine Konfirmation bedeutet für mich einen neuen Lebensabschnitt, in dem ich Gott viel näher bin. Ich weiß mehr als vorher und habe mir eine klare Meinung über meinen Glauben gebildet. Sie bedeutet neue Freunde gefunden zu haben und ein Fest mit meiner Familie zu feiern.

Lena Dehnhardt, 14 Jahre 12

Konfirmation bedeutet für mich Eingliederung in die christliche Kirche. Derjenige ist dann in der Gemeinde aufgenommen und darf am Abendmahl teilnehmen und gilt als vollwertiger Erwachsener. Für mich bedeutet es, dass Gott einen zu sich aufnimmt und auf einen aufpasst. Die Taufe war der erste Schritt zu Gott, die Konfirmation ist der zweite.

Johannes Gerwin, 14 Jahre Meine Konfirmation bedeutet für mich, dass .... ... ein neuer Abschnitt in meinem Leben beginnt. ... meine Taufe als kleines Kind erneuert wird und ich jetzt bewusst meinen Glauben bekenne. ... ich in die Kirchengemeinschaft aufgenommen werde. ... ich bereit bin, mich der Verantwortung als gläubiger Christ zu stellen. ... ich diesen feierlichen Akt mit meiner Familie und meinen Paten feiere.

Bruno Brockstedt, 14 Jahre

Kinder und Jugendliche Das Glaubensbekenntnis

Mein Glaubensbekenntnis

Ich weiß nicht genau, was ich glaube, es kann alles Mögliche sein. Dynamik, Wandel, feste Ziele, ich glaube an Vieles. Etwas Wechselhaftes, etwas Individuelles, etwas ohne genaue Form, etwas, das die Menschen charakterisiert.

Ich glaube an Überzeugung. Alles was ich denke oder tue, geschieht aus einer gegenwärtigen Überzeugung.

Diese kann jahrelang andauern oder extrem kurzlebig sein, sie wird jedoch immer von einer anderen Überzeugung abgelöst. Sie ist die Triebfeder unseres Schaffens, sie gibt uns immer etwas, auf das wir uns berufen können, wenn wir die Perspektive verlieren.

Jacob Riecke, 14 Jahre

Zu meinem Glauben habe ich ein sehr entspanntes Verhältnis. Ich möchte mich auf nichts festlegen und alles, was ich denke und sage, kann am nächsten Tag anders sein. Doch das Christentum ist die Glaubensrichtung, die meiner Vorstellung von Gott und der Welt sehr nah kommt. Ich glaube nicht, dass ein Mann im Himmel sitzt und entscheidet, was passiert und wer was macht.

Ich glaube eher, dass Gott etwas ist, was in jedem von uns, jedem Tier und jeder Pflanze, also allem, was lebt, ist. Ich denke, dass dieses bisschen Gott in uns uns zu bestimmten Handlungen führt, aber nicht, dass er direkt entscheidet, was wir tun. In jedem Menschen ist mehr oder weniger Gott und in verschiedenen Ausführungen.

Ich glaube, dass alles, was in der Bibel geschrieben ist, nicht wörtlich gemeint ist, sondern dort in Metaphern gesprochen wird.

Anonym, 14 Jahre

Teamerschulung 2016/ 2017 Von Oktober 2016 bis März 2017 habe ich, Laura Sievers, Gemeindepädagogin in der Trinitatiskirchengemeinde, wieder eine Teamerschulung für diejenigen angeboten, die nach ihrer Konfirmation Lust darauf hatten, zu lernen, wie sie kleinere oder größere Gruppen, zum Beispiel Kinder oder jüngere Konfirmanden im Unterricht, bei Kirchenübernachtungen oder auf Fahrten begleiten und anleiten können. Diesmal bot ich die Schulung zusammen mit Rebecca Lentz, Gemeindepädagogin in der Luisenkirchengemeinde und in Alt-Lietzow, an.

Am Ende des letzten Jahres schrieb Jasmin Reiße, eine Teilnehmerin und jetzige Teamerin, einen Bericht über die Teamerschulung. Lest hier ihre Gedanken zur „Halbzeit“ der Schulung: Die Teamerschulungsgruppe besteht aus den Jugendlichen der Trinitatisgemeinde und der Luisengemeinde. Als wir uns alle das erste Mal gesehen haben, waren wir alle noch total zurückhaltend und schüchtern, aber je mehr Treffen wir hatten und je mehr Zeit wir zusammen verbrachten, wurden wir immer aufgeschlossener und schweißten uns richtig als Gruppe zusammen.

Die Leiterinnen Laura Sievers und Rebecca Lentz zeigten uns, wie man Spiele leitet, was man als Teamer bei der Vorbereitung von Spielen beachten sollte, wie man richtig Feedback gibt und aufnimmt. Wir lernten jeweils etwas über uns selbst und

uns in der Gruppe, beschäftigten uns mit Fragen wie „Was kann ich besonders gut?“ und „Wie sollte ein guter Teamer sein?“ und noch viel mehr. Wir haben viele Spiele gespielt, wo Teamfähigkeit, Konzentration und Bewegung gefragt waren. Wir haben sehr viel Spaß in unseren Stunden, die wir immer abwechselnd in den Gemeindehäusern der Trinitatis- und Luisengemeinde verbringen. Wir haben noch viele Tätigkeiten (auch außerhalb) und Treffen voller Spiele, Aufgaben, Gespräche und Spaß vor uns. Aber das Wichtigste haben wir schon von den beiden Leiterinnen gelernt. Als Teamer/in sollte man sich treu bleiben und sich nicht verstellen um der „perfekte“ Teamer zu sein.

Um ein/e gute/r Teamer/in zu sein, reicht es schon, mit Selbstbewusstsein, Freude und Spaß an die Sache zu gehen und die Gruppe damit anzustecken!

Jasmin Reiße 13

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Kirchenmusik Der Chor KONTRAPUNKTE Berlin-Charlottenburg (Leitung Uwe Kany) lädt ein zum Konzert

„ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT“ Samstag, 24. Juni 2017, 19.00 Uhr, Trinitatiskirche, Karl-August-Platz, 10625 Berlin mal neu, weil sie in einem ganz neuen musikalischen Umfeld erklingen: Eindeutiges wird mehrdeutig, Weltliches wird geistlich, Geistliches politisch und Privates öffentlich.

Neben vielen völlig neu einstudierten Stücken sind auch einige dabei, die der Chor schon bei seinem ersten Auftritt 1988 in der Trinitatiskirche gesungen hat. Ein Blick zurück also? Keineswegs. Ein Blick – oder, besser: Einblick in die Zukunft!

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten.

Stefan Welde / 2016

Der Chor KONTRAPUNKTE hat vor über 30 Jahren einmal als „Junger Chor Trinitatis“ mit der Kantorin Karina Kretzschmar begonnen und seine ersten öffentlichen Auftritte an der Trinitatiskirche gehabt.

Nach vielen Jahren kehrt er für ein Konzert an die Trinitatis-Kirche zurück. Der Reiz seiner Konzerte besteht immer in einer sehr ungewöhnlichen Zusammenstellung von A-cappella-Chorstücken, die sich gegenseitig in oft überraschender Weise kommentieren. Auch vermeintlich gut bekannte Chorstücke erscheinen auf ein-

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Kirchenmusik Capella Cracoviensis (Krakau) spielt am 30. Juli 2017 deutsche und polnische Werke vom 16. bis 18. Jahrhundert in der Trinitatiskirche in Berlin-Charlottenburg

Ulrich Hutter-Wolandt / 2015

Aufgrund ihrer außergeAnlass des diesjährigen Rewöhnlichen Akustik zieht die formationsjubiläums gibt die Friedenskirche in SchweidKrakauer Capella Cracoviensis nitz schon seit vier Jahrhununter dem Titel „Kulturlandderten Philosophen, Historischaft Schweidnitz – Bachfeker, Theologen und Künstler stival Schweidnitz“ in Norwean. Liebhaber der Musik von gen, Polen und Deutschland Johann Sebastian Bach komvier Konzerte. Das Konzert in men aus der ganzen Welt nach Deutschland findet in der Ev. Schweidnitz, weil sie hier Trinitatiskirche am 30. Juli einen perfekten kulturellen 2017 um 18.00 Uhr statt. Die Kontext für die Aufführungen übrigen Konzerttermine sind Friedenskirche in Schweidnitz der Musik des Barock und der am 25.07.2017 in Kristiansand anschließenden Aufklärung finden. Für die Opernwelt Domkirke (Norwegen), am 27.07.2017 Krakau Kościół ist das Interieur der Kirche eines der schönsten Theater św Marcina (Polen) und am 29.07.2017 in Schweidnitz/ in diesem Teil Europas. Das hohe Niveau der MusikkulŚwidnica Kościół Pokoju (Polen). tur war immer eines der Hauptmerkmale der Identität Auf dem Programm stehen Werke von Thomas Stoltder Friedenskirche. Deswegen das Bach-Festival. Ein zer, Bartłomiej Pękiel, Johann Kuhnau, Johann SebaFestival, das hervorragende Musik in ihrem historischen stian Bach und Heinrich Schütz. Die Capella CracovienKontext bietet. Und in der Friedenskirche in Schweidsis spielt unter der Leitung von Marek Toporowski. nitz war einer der wichtigsten Kirchlieddichter des 18.

Zu diesem Konzert sind alle Gemeindeglieder sehr Jahrhunderts tätig, Pfarrer Benjamin Schmolck (1672herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

1737), von dem auch heute noch zahlreiche KirchenWillkommen! lieder in den evangelischen Gesangbüchern stehen. Aus Ulrich Hutter-Wolandt.

Konzert des Oberstufenorchesters der Rudolf Steiner Schule Berlin 100 junge Musiker konzertieren am 16. Juli 2017 um 18.00 Uhr in der Trinitatiskirche.

Die traditionelle Tournee des Oberstufenorchesters der Rudolf Steiner Schule Berlin führt die rund 100 jungen Musiker am Ende des Schuljahres am 16. Juli 2017 auch in die Trinitatis-Kirche. Zuvor haben die Musiker entlang der deutschen Ostseeküste in Sassnitz, Travemünde, Grömitz, Heiligenhafen, Lübeck und Fehmarn gastiert. Die Konzerte des Oberstufenorchesters gehören mittlerweile zum festen Kulturprogramm dieser Orte. Gespielt werden in der Trinitatis-Kirche folgende Werke: Die 1. Sinfonie von Franz Schubert in D-Dur und das Hornkonzert von Franz Strauss in cMoll op. 8 (Solistin: Clara Schuricht) sowie bekannte Filmmusiken, z.B. The Story Of Anne Frank und Around The World In 80 Days von Otto M. Schwarz gehören zum diesjährigen Programm.

Unter der Leitung von Stefan Meinecke und Ingo von Zadow übt das Orchester, welches aus 80–90 Schülern der 9. – 13. Klasse besteht, im Laufe des Schuljahres die anspruchsvollen Werke ein.

Das Oberstufenorchester hat mit großem Erfolg bereits in Dänemark und Schweden konzertiert. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen!

Ulrich Hutter-Wolandt.

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Kirchenmusik Herzliche Einladung zum Konzert des Orchesters Benjamin Franklin am 25. Juni 2017, um 17.00 Uhr, in der Trinitatiskirche Gespielt werden Werke von Ludwig van Beethoven: Ouvertüre op. 115 „Namensfeier“, von Gabriel Faure: Pelleas und Melisande op.80, von Pietro Mascagni: Intermezzo sinfonico aus Cavalleria rusticana, von Vincenzo Bellini: Konzert für Oboe und Orchester Es-Dur mit der Solistin Johanne Braun und von Franz Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militärsinfonie“.

Wir freuen uns, wenn Sie dieses Konzert besuchen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Willkommen!

Ihr Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt.

Große Bartning-Ausstellung in der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin-Tiergarten

Emil Leitner, Otto-Bartning-Archiv TU Darmstadt

Die Ausstellung „Otto Bartning (1883-1959). Architekt Bartnings Bauten im Kaiserreich zeigen beispielhaft einer sozialen Moderne“ würdigt erstmals alle Bereiche die radikale Abkehr vom noch gängigen Historismus. des vielschichtigen Lebenswerks von Otto Bartning.

Nach dem Ersten Weltkrieg prägte er zusammen mit ArAls Architekt und Theoretiker der Moderne, als Inspirachitekten wie Walter Gropius und Bruno Taut das Neue tor und Kritiker, Schriftsteller und Berater hat Bartning Bauen der Weimarer Republik. Mit seinem Entwurf der die Baukultur des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt.

Sternkirche (1922) und der Stahlkirche (1928), einer Dabei setzte er neue Maßstäbe in der engen Verbindung innovativen Montagekirche, schuf er Leitbauten des von künstlerischem Anspruch und sozialer Verantwormodernen Kirchenbaus in der Weimarer Republik. Austung, berücksichtigte in seinen in ganz Deutschland gehend von der Idee einer liturgischen Handlung auf und auch im europäischen Ausland errichteten Kultur-, freiem Feld, bei der sich die Hörer rund um den Redner Sozial- und Wohnbauten menschliche Bedürfnisse, Geoder Liturgen versammeln, war in der Sternkirche der brauchsfähigkeit und Akzeptanz. In seinem Bestreben, Altar und die Kanzel in der Mitte des Runds geplant. stets auch der spirituellen Dimension im Leben der GeIn einem großen Teil der Kirche waren die Bänke im sellschaft einen angemessenen Raum Kreis um diese Mitte angeordnet, die zu geben, wurde er schon früh zum Predigtkirche. Otto Bartning unterProtagonisten des modernen evanschied diese noch von der Feierkirgelischen Kirchenbaus. „Jede Bauche, die der Ort für Abendmahl, Tauaufgabe geht von einem Zweck aus; fe und Trauung sein sollte und die ein die klare Erfassung, Anordnung und Teilsegment dieser Rundkirche ausGestaltung des praktischen Zweckes, machte und nicht bestuhlt war. Mit das Bauprogramm, bildet den gesunder Idee der Sternkirche wollte der den und festen Kern jeden Werkes der Architekt Otto Bartning Kirche und Baukunst. Für den Kirchenbau, auch Theologie zu einer umfassenden Disden evangelischen Kirchbau, stellt kussion über Kirchenbauarchitektur Liturgie und Kult das Bauprogramm anregen. Es dürfe sich eben nicht nur dar.“ Mit dieser Aufgabenbeschreium Gemeinderäume handeln, sondern bung hat Otto Bartning in seinem um theologisch geprägte Räume. Die Aufsatz „Der evangelische Kultbau“ Sternkirche blieb ein sehr beachtetes im Jahre 1925 dem evangelischen Modell, das niemals gebaut wurde.

Kirchenbau des 20. Jahrhunderts seiDie Grundidee dieser Kirche wurde Gustav-Adolf-Kirche, Berlin, 1934 ne Richtung gewiesen. einige Jahre später in der AufersteDie umfassende Retrospektive führt anhand von orihungskirche in Essen (1929) verwirklicht. ginalen Zeichnungen, Fotografien und ArchitekturmoEinzigartig ist auch das Notkirchenprogramm, in dem dellen durch vier Epochen deutscher Geschichte. Viele ab 1946 seriell vorgefertigte Typenkirchen in 43 deutbisher noch nicht präsentierte Exponate sind zu sehen, schen Städten entstanden. Während des 2. Weltkrieges da für die Ausstellung erstmals der im Otto-Bartningbaute Otto Bartning vor allem Kirchen im Ausland Archiv der TU Darmstadt erschlossene gesamte private (Deutsche Auslandsgemeinden). Hier hat er wohl seiNachlass Bartnings zur Verfügung stand. ne Kontakte aufgebaut, die es ihm nach dem Ende des 17

er programmatische Leitlinien der Architekturentwicklung der jungen Bundesrepublik wesentlich mit.

Die Internationale Bauausstellung „Interbau 1957“ in Berlin bildete einen weiteren Höhepunkt seines Lebenswerks. Unter Bartnings Leitung entstand der Bebauungsplan für das Hansaviertel, dessen 60-jähriges Jubiläum dieses Jahr gefeiert wird; die das Viertel durchziehende Bartningallee ist nach ihm benannt. Die als „Fächerkirche“ angelegte Gustav-Adolf-Kirche (1934) in Charlottenburg, die Offenbarungskirche in Friedrichshain, eine 1949 eingeweihte Notkirche, die Himmelfahrtkirche (1956) in Gesundbrunnen sowie Wohnblöcke in den Siedlungen Siemensstadt und in der „Reichsforschungssiedlung“ Haselhorst sind wichtige Bauten Bartnings in Berlin, die die städtebauliche Entwicklung Berlins in hervorragender Weise bestimmt haben. Die Ausstellung wird begleitet von einem Fachsymposium (9./10. Juni), von Führungen und Schülerwerkstätten.

Der Katalog „Otto Bartning (1883-1959). Architekt einer sozialen Moderne“ mit Texten von Werner Durth, Wolfgang Pehnt und Sandra Wagner-Conzelmann (19,90 €), lässt den Besucher mit guten Abhandlungen noch tiefer in das Werk Bartnings einsteigen. Für den am Kirchenbau Interessierten gibt der Katalog Impulse, sich wieder stärker mit Bartnings kirchenbautheroretischen Texten und Ideen aus der Weimarer Zeit zu befassen, die auch für den Kirchenbau des 21. Jahrhundert keineswegs überholt sind.

Hugo Schmölz, Otto-Bartning-Archiv TU Darmstadt

Krieges ermöglichten, dass unter seiner Leitung wieder Kirchen gebaut werden konnten. Vor allem amerikanische und schweizerische Gemeinden sorgten mit ihren Spenden dafür, dass das nötige Geld zur Verfügung stand, um diese ersten „Notkirchen“ zu bauen. Denn es war auch im Sinne der Besatzer, dass möglichst rasch nach dem Krieg wieder Kirchen gebaut wurden, damit die Menschen wieder eine geistliche Heimat finden konnten. Zunächst wurde vorgeschlagen, Schweizer Militärbaracken zu verwenden. Bartning protestierte

mit Erfolg gegen diese Idee, da seiner Ansicht nach für die gleichen Mittel bereits eine ordentliche Kirche gebaut werden könnte. Auch sei ein einfacher Kirchenbau besser geeignet als das Barackenmodell. Seine Idee war, mit vorgefertigten Holzbindern Pfeiler zu erstellen, die das statische Gerüst der Notkirchen bilden. Die Zwischenräume konnten mit den Trümmersteinen der zerstörten Kirchen aufgefüllt werden. Bis heute sind alle diese Notkirchen erhalten. Mit diesen Notkirchen „sollte ein innerer Wandel stattfinden (...) Als Orte der Identifikation, Integration und des gemeinsamen Neubeginns sollten die Notkirchen dienen.“ Nachdem die erste und dringlichste Not in den Städten damit befriedigt war, stand die weitere Aufgabe an, für die vielen Vertriebenen und Flüchtlinge Kirchen zu errichten. Das Modell des Holzbinder-Tragewerks war Vorbild für die Gemeindezentren und später auch die Diasporakirchen, die bis 1952 entstanden. Bei beiden Modellen handelt es sich um Serienfertigungen. Es wurde alles zentral hergestellt und mit Hilfe von Gemeindegliedern vor Ort zusammengebaut. So wurden die Kirchen für wenig Geld hergestellt und hatten doch ein hohes Maß an Ästhetik, weil der schlichte Raum eine positive Wirkung auf die Menschen hat. Die Wiederentdeckung des Raumes als Urelement, seine Wirkung auf den Menschen, der zum Gottesdienst und zur Andacht kommt, kann als historische Leistung Otto Bartnings angesehen werden. Als Mitbegründer des Deutschen Werkbunds nach 1945 und Gründungsmitglied der Sektion Baukunst der Akademie der Künste 1955 bestimmte 18

Carl Schäfer, Archiv des Ev. Kirchenkreises Wuppertal

Stahlkirche auf der Ausstellung Pressa, Köln, 1928

Notkirchen nach 1946: Johanneskirche, Wuppertal-Elberfeld, 1948/49

Otto Bartning (1883-1959). Architekt einer sozialen Moderne - Ausstellung: 31. März – 18. Juni 2017, Di 11-20 Uhr, Mi-So 11-19 Uhr, Eintritt € 6/4, bis 18 Jahre und Di ab 15 Uhr Eintritt frei, Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin Weitere Stationen der Ausstellung sind Bartnings Geburtsstadt Karlsruhe (Städtische Galerie Karlsruhe, 22.7.– 22.10.2017) und Darmstadt, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte (Institut Mathildenhöhe Darmstadt, 19.11.2017–18.3.2018).

Ulrich Hutter-Wolandt

Fünfzig plus Reisebericht aus Heringsdorf Montag, 17.04.17 Pünktlich machen wir uns mit dem Linienbus vom Zentralen Omnibusbahnhof auf den Weg nach Heringsdorf auf der Insel Usedom. Wir durchqueren unterschiedliche Wetterzonen. Aprilwetter! Alles ist dabei: schönster Sonnenschein, Regengüsse und Graupelschauer. Im Haus Meeresfrieden der Stephanusstiftung angekommen, beziehen wir unsere Zimmer. Das Abendessen ist reichhaltig. Außer Brot, Aufschnitt und Salat werden auch Bratkartoffeln und Fisch serviert.

Für jeden ist etwas dabei. Anschließend treffen wir uns zur Kennenlernrunde. Ob wir uns alle Namen merken werden? Nach einer kurzen Partie „Phase 10“ gehen wir früh ins Bett.

ein Frommwerden, nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden,... Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber.“ Auch heute scheint die Sonne. Doch der Wind ist kalt. Nach dem Spaziergang sind die Wangen rot und wir frisch durchgepustet. Heute singen wir vor dem Mittagessen Osterlieder. Dank Hildegard Wulf gelingen auch der Wechselgesang und der Kanon. Beim Mittagessen ist die Stimmung fröhlich und an den Tischen wird viel geschwatzt und gelacht, so dass Karin Schomäcker kaum dazu kommt, ihre Ansagen zu machen. Singen macht heiter und hilft dadurch auch dem Gesundwerden und bleiben! Nachmittags gehen wir spazieren. Heute ist die Sonne so warm, dass wir an der Seepromenade oder auf der Terrasse des Hauses sitzen können und aufpassen müssen, keinen Sonnenbrand zu bekommen.

Wer noch Lust hat sich zu bewegen, kräftigt und dehnt seine Muskeln vor dem Abendessen unter meiner Anleitung beim Yoga. Mir macht es viel Spaß, die Übungen anzuleiten und die Mitreisenden haben so viel Freude daran, dass ich es auch an den kommenden Tagen anbieten werde. Abends überrascht uns Karin Schomäcker mit einem ungewöhnlichen und herzerfrischenden Lutherfilm, in dem Kinder die verschiedenen Charaktere darstellen. Auch der zweite Film „Bach in Brasil“ hat eine fröhliche Botschaft: „Alles ist möglich!“. Wir amüsieren uns bei Chips und Saft und fallen anschließend. - müde von der Seeluft - ins Bett.

Donnerstag, 20.04.17 Dienstag, 18.04 17 Die morgendlichen Andachten sind Lutherzitaten gewidmet. Das heutige Zitat lautet: „Die Liebe macht die Dinge süß, die sonst bitter sind, wertvoll, die nichtig sind, hoch erhaben, die verachtet sind.“ Luthers Worte öffnen das Herz und lassen uns munter den Tag beginnen. Draußen ist es kalt, aber sonnig. Wir spazieren entlang der Seepromenade nach Heringsdorf. Auf der Seebrücke erleben wir die Wucht der Wellen hautnah. Nach der Mittagspause treibt es uns erneut an die frische Ostseeluft. Nun wird Bansin erkundet. Am Abend geht ein Teil der Gruppe in die Villa Irmgard. Hier werden satirische Geschichten von Maxim Gorki vorgetragen untermalt von russischer Musik, die zum Mitsummen einlädt.

„Zuversicht und Erkenntnis göttlicher Gnade macht fröhlich, trotzig und lustig gegen Gott und alle

Mittwoch, 19.04.17 „Das Leben ist nicht ein Frommsein, sondern 19

Fünfzig plus Kreaturen.“ Die Gruppe hat sich aufeinander eingestimmt. Es herrscht ein warmer, angenehmer Ton untereinander. Heute besichtigen wir mit der Bimmelbahn die drei Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Wir erfahren interessante Details über die Geschichte Usedoms und sehen uns die mondänen Villen der wilhelminischen Kaiserzeit an. Wieder im Haus Meeresfrieden angekommen, wärmen wir uns mit Tee auf, denn in der Bahn war es ganz schön frisch. Nachmittags haben wir

Samstag, 22.04.17 „Viele Bücher machen nicht gelehrt, viel Lesen auch nicht, sondern gute Bücher und die oft lesen.“ Genauso wenig braucht man viele oberflächliche Bekannte. Einige Menschen, denen man sich nahe fühlt sind wichtig.

Auch der Glaube schafft Nähe. In der morgendlichen Andacht wird diese Nähe offenbar. Heute fahren wir mit dem Bus über die Insel. Ein Abstecher führt uns in die polnische Stadt Swinemünde. Wir besichtigen die Kriegsgräberstätte in Golm, machen Halt an der Kirche in Benz mit ihrer sternenübersäten Kassettendecke und stärken uns im Fischerort Kamminke mit frisch gefangenem Fisch. Abends besuchen wir eine Veranstaltung im Haus des Gastes in Bansin, bei der Texte von Tuchholsky, Ringelnatz und Kästner vorgetragen werden.

Gitarrenmusik und eine Bilderausstellung runden das Programm ab.

Sonntag, 23.04.17

Zeit, um zum Meer zu gehen oder – windgeschützt – auf der Terrasse, in der Sonne zu sitzen. Danach gibt es die übliche Yogastunde. Nach dem Abendessen spielen wir Uno, Phase 10 und Schach. Ob leicht und lustig oder hochkonzentriert beim Schachspielen, jeder ist zufrieden.

Freitag, 21.04.17 „Ich habe heute viel zu tun, deshalb muss ich heute viel beten.“ Auch unsere Aktivitäten werden von Gebeten begleitet. Vormittags lesen uns Margitta Klischat und Karin Schomäcker nachdenkliche und heitere Geschichten rund um das Leben vor. Hildegard Wulf findet immer das passende Lied zum Text, so dass ein abwechslungsreiches Programm entsteht. Am Nachmittag treffen wir uns in Heringsdorf im Café an der Seebrücke.

Es gibt Torte nach Wunsch, sogar die beliebte Schwarzwälderkirschtorte ist dabei. An der Seebrücke machen wir Gruppenfotos. Am Abend sehen wir uns den Film „Sein letztes Rennen“ mit Dieter Hallervorden an. Dazu lädt Ruth Judis zu einem Glas Sekt ein, denn sie hatte vor ein paar Tagen Geburtstag. Das Ehepaar Klette spendiert anlässlich seines 61. Hochzeitstages leckere Pralinen. Ein schöner Abend!

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Heute besuchen wir den Gottesdienst in Heringsdorf. Die Predigt lässt frohe Frühlingsgefühle erwachen. Auf dem Altar stehen Tulpen.

Ein mit Osterglocken geschmücktes Kreuz steht neben dem leeren Grab. Ein schönes Hoffnungsbild. Nachmittags probieren wir den Kuchen im Café am Schloonsee in Bansin, der uns bei der Fahrt gestern empfohlen wurde. Während der Abschiedsrunde am Abend kommen viele Gefühle zum Vorschein und es fließt auch schon mal eine kleine Träne. Die Gemeinschaft wird uns fehlen und wir hoffen in zwei Jahren - bei guter Gesundheit – wieder hierherfahren zu können. Zum Abschluss wird es noch einmal lustig: Hildegard Wulf hat ein kurzes Theaterstück mitgebracht, das wir aufführen. Es wird herzhaft gelacht. Anschließend trinken wir noch einen Schluck

Fünfzig plus Sekt und schauen uns den Film „ Monsieur Claude und seine Töchter“ an.

Montag, 24.04.17 Schon vor der heutigen Andacht sammeln sich viele Koffer im Aufenthaltsraum. „Wie ein Schuster einen Schuh macht und ein Schneider einen Rock, also soll ein Christ beten. Eines Christen Handwerk ist das Beten.“ Beten ist etwas Verlässliches im Leben. Es hilft, den Alltag, aber auch schwierige und traurige Momente zu bewältigen, da es Hoffnung schenkt. Heute beten wir darum, dass wir gut zu Hause ankommen werden. Vor dem Mittagessen ist noch genügend Zeit, um ein letztes Mal an den Strand zu gehen und sich von der Ostsee zu verabschieden. Auf der Rückfahrt bleiben wir von einem Stau verschont und kommen gut und wohlbehalten wieder in Berlin an.

Ich bin froh, dass ich mitgefahren bin! Liebe Menschen sind mir vertrauter geworden. Die gemeinsame Andacht und das Singen, Spielen und Spazierengehen werden mir fehlen. In zwei Jahren würde ich gerne wieder dabei sein!

Jana Siepermann alle Fotos: Karin Schomäcker

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Elisabeth Cruciger – „Eyn Lobsanck von Christo“ Elisabeth Cruciger gilt als die erste evangelische Kirchenlieddichterin. Ein Lied von ihr ist uns bis heute erhalten geblieben: „Herr Christ der einig Gotts Sohn.“ Unter der Nummer 67 finden wir es in unserem Gesangbuch. Es gehört als Wochenlied zum letzten Sonntag nach Epiphanias.

Wer war Elisabeth Cruciger, geborene von Meseritz?

Sie wurde um 1500 in Meseritz in Hinterpommern geboren und starb am 2. Mai 1535 in Wittenberg. Viel ist über ihr Leben nicht bekannt. Für diese Zeit war es durchaus üblich, dass ihr Weg sie schon im Kindesalter in das Kloster Marienbusch bei Treptow an der Rega führte. Hier im Kloster erhielt sie ihre religiöse Ausbildung. Sie lernte die Bibel kennen und bekam theologische Grundkenntnisse. An der Stadtschule in Treptow unterrichtete zu dieser Zeit Johannes Bugenhagen. Obwohl er nicht Theologie studiert hatte, wurde er zum Priester geweiht und als Lektor an das benachbarte Männerkloster Belbuck berufen. Von Luthers reformatorischen Ideen angeregt, zog es Bugenhagen nach Wittenberg, wo er ein Theologiestudium aufnahm. Auch Elisabeth verließ kurz darauf das Kloster, auf welchem Weg ist unbekannt, um nach Wittenberg zu gehen. Bugenhagen, der inzwischen geheiratet hatte und Stadtpfarrer in Wittenberg war, nahm Elisabeth bei sich auf. Hier im Hause Bugenhagen lernte sie den Kreis um Martin Luther kennen, darunter auch Luthers Schüler und späteren Mitarbeiter Caspar Cruciger, den sie 1524 heiratete. Luther selbst nahm die Trauung vor. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: ein Sohn, der später Philipp Melanchthons Nachfolger an der Universität Wittenberg wurde und eine Tochter, die in zweiter Ehe den ältesten Sohn Luthers heiratete. Daraus wird deutlich, wie eng und freundschaftlich die Verbindung der beiden Familien war.

Im Jahr ihrer Hochzeit schrieb Elisabeth ihr Kirchenlied „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ zur Melodie Anzeige

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eines bekannten weltlichen Liedes. Für Martin Luther und die Reformatoren hatten Lieder eine große Bedeutung. Der Gemeindegesang war zur Zeit der Reformation erst im Entstehen begriffen. Noch gab es keinen Liedschatz und kein Gesangbuch, auf das man hätte zurückgreifen können. Glaubensaussagen in Liedern zu verpacken, das war eine völlig neue Herausforderung.

Elisabeths Lied zeugt von ihrer großen sprachlichen Begabung, großen biblischen Kenntnis und theologischen Sprachfähigkeit. Ihr Lied ist ein gesungenes Glaubensbekenntnis, „ein Lobgesang auf Christo“, wie Elisabeth es selbst überschrieb.

1. Herr Christ, der einig Gotts Sohn, Vaters in Ewigkeit, aus seim Herzen entsprossen, gleichwie geschrieben steht, er ist der Morgensterne, sein Glänzen streckt er ferne vor andern Sternen klar; 2. für uns ein Mensch geboren im letzten Teil der Zeit, dass wir nicht wärn verloren vor Gott in Ewigkeit, den Tod für uns zerbrochen, den Himmel aufgeschlossen, das Leben wiederbracht:

5. Ertöt uns durch dein Güte, erweck uns durch dein Gnad.

Den alten Menschen kränke, dass der neu’ leben mag und hier auf dieser Erden den Sinn und alls Begehren und G’danken hab zu dir.

Martin Luther nahm ihr Lied 1524 in sein „Geistliches Gesangbüchlein“ auf, zunächst allerdings anonym. Erst 1531 erscheint das Lied dann in einem anderen Liederbuch auch unter ihrem Namen. Der bekannte Kirchenlieddichter Cyriakus Spangenberg lobt es 1571: „Hier haben wir einen sehr schönen geistreichen Betpsalm….

Und hat ein recht gottfürchtiges Weib gemacht, Elisabeth Crucigerin geheissen.“ 1724 verwendete Johann Sebastian Bach ihren Text für seine gleichnamige Kantate.

Wieviel Elisabeth daran gelegen war, als Verfasserin selbst genannt zu werden, ist nicht bekannt. Angst, ihren Glauben auch öffentlich zu bezeugen und für ihn einzutreten, hatte sie wohl nicht. Überliefert ist, dass sie eines Tages träumte, als Predigerin auf der Kanzel zu Wittenberg zu stehen. Damit war sie ihrer Zeit weit voraus. Für ihren Mann, dem sie davon erzählte, war das genauso undenkbar wie für seine Zeitgenossen.

Es sollte noch vier Jahrhunderte dauern, bis Frauen in der evangelischen Kirche zum Pfarrdienst zugelassen wurden, zunächst allerdings nur unverheiratete Frauen.

Erst 1958 wurde die erste evangelische Pfarrerin ordiniert. Als letzte evangelische Landeskirche in Deutschland öffnete Schaumburg-Lippe 1991 das Pfarramt für Frauen. Elisabeth Crucigers Traum, die Frau auf der Kanzel, hat sich erst nach langer Zeit erfüllt Karin Schomäcker

3. lass uns in deiner Liebe und Kenntnis nehmen zu, dass wir am Glauben bleiben, dir dienen im Geist so, dass wir hier mögen schmecken dein Süßigkeit im Herzen und dürsten stets nach dir.

4. Du Schöpfer aller Dinge, du väterliche Kraft, regierst von End zu Ende kräftig aus eigner Macht.

Das Herz uns zu dir wende und kehr ab unsre Sinne, dass sie nicht irrn von dir.

Luther in Trinitatis 2017 Der „theologische Gesprächskreis Trinitatis“ trifft sich einmal im Monat am Dienstagabend (ab 20.00 Uhr) im Gemeindehaus Leibnizstr. 79 (gr. Saal im 1. OG). Alle Veranstaltungen sind „offen“: Sie müssen sich nicht anmelden, Sie müssen sich nicht auf Dauer verpflichten

– wir freuen uns über Jede/n der/die kommt!

Wir laden uns zu jedem Abend einen Referenten /eine Referentin ein, mit dem wir dann lebhaft – gerne auch kontrovers – diskutieren.

Die nächsten Termine des theologischen Gesprächskreises: Dienstag, 06.06.2017

20:00 Uhr

Montag, 3.07.2017 August Dienstag, 05.09.2017

20:00 Uhr

20:00 Uhr

LUTHER - ein Mensch wie Du und ich: LUTHER privat: (Pfr. i.R. Peter Freybé, ehem. Direktor des Predigerseminars Wittenberg) LUTHER und die ökumenische Perspektive (Superintendent C. Bolz) Kein Treffen LUTHER und das Judentum (Pfrn. Manon Althaus)

Gemeindehaus - Großer Saal

Gemeindehaus - Großer Saal

Gemeindehaus - Großer Saal

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Neue Reihe zur Reformationsgeschichte In loser Folge werden im Zusammenhang des anstehenden großen Reformationsjubiläums 2017 in den nächsten Ausgaben des Gemeindeblattes der Trinitatis-Kirchengemeinde Persönlichkeiten unter dem Titel „Reformatorische Gestalten neben Luther“ vorgestellt. In dieser Folge geht es um den Reformator Ulrich Zwingli und seinen Beitrag zur Reformation in der Schweiz. Die nächste Folge (Gemeindeblatt August/September 2017) beschäftigt sich mit dem Reformator Johannes Calvin.

gemeinfrei

Auslöser der Reformation kung im ersten Amtsjahr, die in Zürich war das „Fastenbre7000 Menschen das Leben chen“ Zwinglis. Wer war der kostete, - das war damals Reformator Ulrich Zwingli? rund ein Viertel der BewohUlrich Zwingli wurde am ner Zürichs -, führte bei ihm 1. Januar 1484 in Wildhaus zu der Überzeugung, dass (Kanton St. Gallen) geboren, allein Gottes Gnade den wo noch heute sein ElternMenschen erlösen könne. haus steht. Sein Vater Ulrich Doch Zwingli wurde nicht war Gemeindeamtmann und nur durch die Schriften von wohlhabender Bauer, so dass Erasmus von Rotterdam bedas Elternhaus dem Sohn einflusst, sondern auch die eine gute Bildung ermögliSchriften Luthers bestärkten chen konnte. Mit 10 Jahren ihn in seinen Überzeugungen verließ Ulrich Zwingli sein einer biblisch-humanistisch Elternhaus, um in Basel und verstandenen Auslegung der Bern die Lateinschule zu Heiligen Schrift. Während besuchen. Als 14-Jähriger Luthers Hauptaugenmerk wollte er eigentlich ins Dodem Heil galt (es war die minikanerkloster eintreten, Frage: wie bekomme ich doch auf Druck der Eltern einen gnädigen Gott), steht ging er an die Universität für Zwingli das genaue VerWien und schloss dann späständnis und die richtige ter in Basel seine Studien Anwendung der biblischen mit dem Magister artium ab.

Lehren im Vordergrund. In Nach einem kurzen Studium Zürich entwickelte er ein der Theologie erhielt er 1506 Bibelstudium, das die hedie Priesterweihe und trat in bräischen und griechischen Titelblatt der Zürcher Bibel von 1531 Glarus seine erste Pfarrstelle Originaltexte mit den veran. In den folgenden Jahren betrieb Zwingli intensive schiedenen Übersetzungen verglich. theologische, philosophische und sprachliche StudiGottes Gnade wird durch Jesus Christus sichtbar und en. Als Feldprediger begleitete Zwingli von Glarus erlebbar, wie er aus seinem intensiven Studium der aus zweimal Schweizer Söldner nach Italien (Schlacht Bibel entnimmt. Und so bekommt für Zwingli der bivon Marignano 1515). Seine Erfahrungen als Militärblische Text die entscheidende Bedeutung: die Heilige seelsorger führten dazu, dass er ein heftiger Gegner Schrift selbst soll in allen kirchlichen und religiösen des Söldnertums wurde. In dieser Zeit wurde Zwingli Fragen der alleinige Wegweiser sein. Zwingli begann in auch empfänglich für pazifistische Ideen. Um 1516 korder Folgezeit gegen alles „Nichtbiblische“ zu predigen: respondierte er mit Erasmus von Rotterdam in Basel; die Verehrung von Bildern, die Anbetung der Reliquien dieser Kontakt zum Hauptvertreter des Humanismus und der Heiligen. Er trat vehement für die Abschaffung bezeichnete Zwingli später als einen ersten Schritt zur des Zölibats ein und wollte eine Reform der Eucharistie.

Reformation.

Zum Bruch mit der römisch-katholischen Tradition kam Die Chorherren des Großmünsters in Zürich wählten es, als er bei einem öffentlichen Wurstessen anwesend 1518 den ehrgeizigen und gebildeten Zwingli zum neuwar und so das Fastengebot öffentlich übertrat. 1522 en Leutpriester. Seine Stelle trat er am 1. Januar 1519 an. veröffentlichte er eine Schrift, die sich gegen das FaZwingli bricht mit der Tradition der vorgeschriebenen stengebot der Kirche richtete: „Von erkiesen und freySonntagslesungen und beginnt, das ganze Matthäusehait der spysen“; diese Schrift führte zu einem Disput vangelium auszulegen. Eine überstandene Pesterkranmit dem Konstanzer Bischof. Zwinglis Äusserungen er24

gemeinfrei

regten auch den Zorn von Papst Hagentlich keine radikale Reformation drian VI., der ihm ein Kanzelverbot wollte, wurden innerhalb von zwei erteilte und den Rat der Stadt Zürich Jahren die Reformideen Zwingaufforderte, den Priester Zwingli als lis verwirklicht und das kirchliche Ketzer zu verurteilen. Auf Einladung Leben in Zürich völlig neu georddes Zürcher Rates kam es zur Ersten net. Ulrich Zwingli verbannte auch Disputation, bei der über die Zwingli Instrumente und Gesang aus dem Reformansätze und seine Theologie Gottesdienst. „Tempelgemurmel“ debattiert werden sollte. In 67 Artinannte Zwingli den Kirchengesang keln hatte Zwingli seine reformatound begrüßte stattdessen das „fromrischen Anliegen zusammengefasst. me, inwendige Gebet“. Trotzdem Obwohl Papst Hadrian sich gegen die verfasste der hochmusikalische weitere Förderung der theologischen Zwingli Kirchenlieder und ist im Gedanken Zwinglis aussprach, stand Evangelischen Gesangbuch (EG) der Rat der Stadt Zürich auf seiner mit dem Lied „Herr, nun selbst den Seite und beschloss, Zwinglis TheWagen halt“ (EG 242) vertreten: sen für schriftgemäß zu erklären. Der Herr, nun selbst den Wagen halt!

Rat übernahm damit bischöfliche Bald abseit geht sonst die Fahrt; Funktionen und setzte die reformadas brächt Freud dem Widerpart, Der Zürcher Reformator Ulrich Zwingli auf einem Porträt von Hans Asper, etwa 1531, torischen Gedanken Zwinglis durch, der dich veracht so freventlich.

Kunstmuseum Winterthur d.h. er schaffte alle Traditionen der Kirche ab, die nicht biblisch begründet waren. Dazu Gott, erhöh deins Namens Ehr; zählten u.a. die Heiligenbilder, die Klöster, die Beichte, wehr und straf der Bösen Grimm; die Firmung, Prozessionen und die Krankensalbung. weck die Schaf mit deiner Stimm, 1522 setzt Zwingli im eigenen Leben die Reformation die dich lieb haben inniglich. in die Tat um und schließt heimlich mit Anna Reinhart die Ehe, die dann im April 1524 öffentlich bekannt geHilf, dass alle Bitterkeit geben wurde. Wie viele andere Priester „legalisierte“ er scheid, o Herr, und alte Treu zu dieser Zeit eine schon länger bestehende Beziehung. wiederkehr und werde neu, Das Großmünsterstift wurde in eine theologische Schule dass wir ewig lobsingen dir. verwandelt, die sogenannte „Prophezey“. Nach einer 2.

Disputation beschloss der Rat von Zürich die AbschafKennzeichnend für die Züricher Reformation war die fung aller Bilder in den Kirchen sowie die Abschaffung Einflussnahme des Rates, der politische und kirchliche der römischen Messe. Der „Züricher Bildersturm“ einInteressen miteinander verband. Die Reformation in zelner extremer Anhänger der dortigen ReformationsZürich verdankt ihren Erfolg dem Rückhalt im Rat. Zur bewegung führte dazu, dass dabei auch bedeutende Umsetzung dieser Reformation gehörten auch die AufKunstwerke unwiderruflich zerstört wurden. hebung der Klöster sowie die Einrichtung einer neuen Im Jahre 1525 wurde die römische Messe abgeschafft.

Fürsorgeordnung und eines Ehegerichtes.

Statt der Messe wurden „reine“ Wortgottesdienste“ einDie Durchführung der Reformation war zugleich der geführt und nur noch viermal im Jahr Abendmahl imBeginn neuer Auseinandersetzungen: In Zürich kam es mer „sub utraque“, unter beiderlei Gestalt, mit Brot und zu Protesten der radikalen Bewegung der Täufer, die hier Wein für Laien und Priester gefeiert. Obwohl der Rat eisehr aktiv war und mit der politischen Opposition, die Anzeige

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Adrian Michael - gemeinfrei / 2009

ihren Rückhalt noch in der römisch-katholischen Kirder Idee der Werkgerechtigkeit, so kam es bei der Frache fand, hatte. Wegen der Abendmahltheologie Zwingge der wirklichen Gegenwart Christi in Brot und Wein lis kam es auch mit Martin Luther in Wittenberg zu er(Realpräsenz) zu keiner Einigung. Luther und Zwingli heblichen Streitigkeiten. Beim sogenannten Marburger gingen hier unversöhnlich auseinander.

Religionsgespräch 1529 konnte trotz aller Annäherung Für Luther ist Jesus Christus im Brot und im Wein des zwischen Zwingli und Luther in der Abendmahls wirklich und körperFrage des Abendmahlverständnisses lich gegenwärtig. Für Zwingli ist ein Bruch der beiden Reformatoren er in der Kraft des Heiligen Geistes nicht abgewendet werden. Damit geistig im Leben, im Herzen und war eine Trennung zwischen einer im Geist der Gläubigen zugegen: reformierten und einer lutherischen Mit der Teilnahme am Abendmahl Kirche nicht mehr aufzuhalten. drücken sie diese Gegenwart aus Landgraf Philipp von Hessen hatund bezeugen sie öffentlich. Für te dieses Treffen in Marburg orgaMartin Luther sind Brot und Wein nisiert, weil er eine Allianz oder die „Instrumente“ der Gegenwart vielleicht anders formuliert „Union“ Christi, für Zwingli deren „Zeichen“. (= Vereinigung) aller Reformbestrebungen anstrebte. Luther verfasste In der übrigen Schweiz kam es einen Text in 15 Artikeln. Über die zu erheblichen Gegensätzen inersten vierzehn Artikel bestand völnerhalb der Kantone und zu einer lige Übereinstimmung. Der fünfkonfessionellen Spaltung, bei der zehnte Artikel, der das Abendmahl die Kantone Basel, Bern, Schaffthematisierte, führte jedoch zu einer hausen, St. Gallen, Graubünden heftigen Auseinandersetzung, die und Appenzell Zwinglis Reformeine Einigung über dieses Thema kurs übernahmen, während die unmöglich machte. Gab es bei eininnerschweizer Kantone weiterhin Gedenkstein für Ulrich Zwingli in Wildhaus zelnen Themen des Abendmahlverdie Positionen der römisch-kathoständnisses noch eine Einigung wie z.B. Abendmahl in lischen Kirche vertraten. 1529 wurden die kirchlichen beiderlei Gestalt, Begriff des Sakraments, Ablehnung Feindseligkeiten zwischen den katholischen und protestantischen Kantonen in einem offenen Bürgerkrieg ausgetragen, dem „Ersten Kappeler Krieg“. Der FrieAnzeige densschluss nach diesem Krieg trug allerdings wenig aus, da Zwingli auf seinen Positionen beharrte und daran festhielt, die evangelische Predigt überall durchzusetzen. Um dies für die gesamte Schweiz durchzusetzen scheute er auch nicht, für eine weitere Auseinandersetzung um diese Frage, gegen die Innerschweiz einen weiteren Krieg zu führen. Als die reformierten Kantone mit einer Proviantsperre die Innerschweiz unter Druck setzten, marschierten diese auf Zürich zu. Zwingli gehörte zu der zahlenmäßig unterlegenen Einheit, die im 2. Kappeler Krieg beim Kloster Kappel vernichtend geschlagen wurde. Er starb am 11. Oktober 1531 zusammen mit 400 treuen Anhängern der Züricher Reformationsbewegung als Soldat auf dem Feld; sein Leichnam wurde verbrannt. Das Motto des Lebens von Ulrich Zwingli lässt sich vielleicht in diesem zusammenfassen: „Es ist nicht Aufgabe eines Christen, großartig zu reden über Lehren, sondern immerdar mit Gott große und schwierige Dinge zu vollbringen.“ Ulrich Hutter-Wolandt

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3x Hammer – Die nationalen Lutherausstellungen „Der Luthereffekt“ ist eine von drei Nationalen Sonderausstellungen, die 2017 zum Reformationsjubiläum in Deutschland stattfinden. Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt zeigt „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ in der Lutherstadt Wittenberg, die Wartburg-Stiftung in Eisenach widmet sich dem Thema „Luther und die Deutschen“. Gemeinsam bieten die drei Nationalen Sonderausstellungen einen umfassenden Überblick über die Reformation und ihre Folgen.

1. Hammer: Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt

Ulrich Hutter-Wolandt / 2017

Mehr als 800 Millionen Menschen auf der Welt sind protestantisch. Sie sehen ihren Ursprung in den Reformationsbewegungen des 16. Jahrhunderts in Deutschland und Europa.

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 nimmt das Deutsche Historische Museum die globale Vielfalt des Protestantismus in den Blick. Die Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ lädt zu einer Reise über fünf Jahrhunderte und über vier Kontinente ein. Exemplarisch wird das Thema an Ländern wie Schweden, den Vereinigten Staaten von Amerika, Korea und Tansania behandelt. Dabei wird die Ausstellung von folgenden Fragen geleitet: Wie veränderte sich der Protestantismus durch die Begegnung mit anderen Konfessionen und Religionen? Wie haben sich Menschen unterschiedlichster Kulturen die evangelische Lehre angeeignet, sie geformt und gelebt?

Martin Luther im Kreise von Reformatoren (Ausschnitt), 1625/1650

Um 1500 steht die Römische Kirche vor einer Reform „an Haupt und Gliedern“, auf die schon Theologen des frühen 15. Jahrhunderts wie John Wycliff und Johannes Hus hingewiesen hatten und die auch die Laien stärker an der Mitgestaltung des kirchlichen und religiösen Lebens beteiligen wollten. Die Kritik des Wittenberger Theologieprofessors Martin Luther am Ablass, die er mit seinen 95 Thesen zunächst für die akademische Diskussion öffentlich gemacht hatte, bringt die altgläubige Kirche in Bewegung.

Seit dem 16. Jahrhundert gibt es verschiedene Ansätze über Reformen in der römischen Kirche nachzudenken.

Eine Bewegung ist die Martin Luthers in Wittenberg, daneben gibt es aber auch Reformansätze in der Schweiz (Ulrich Zwingli), in Frankreich (Johannes Calvin) oder in England, die die nationalen Grenzen überwanden und sich internationaler gestalteten. Zusätzlich gab es radikale Strömungen wie die Täufer- oder die Bauernkriegsbewegungen, die sowohl von der lutherischen wie reformierten Bewegung als auch von katholischer Seite verfolgt wurden.

Die neuen Glaubensvorstellungen beeinflussen in bisher nie gekannter Weise die Kultur und Gesellschaft. Es gibt Veränderungen im Kirchenbau und in der Ausgestaltung der Kirchen, die ins Deutsche übersetzte Bibel und die deutschen Kirchenlieder verändern die Sprache des bisher überwiegend in Latein gehaltenen Gottesdienstes. Wie sich der Protestantismus weltweit entwickelte, wird an den Länderbeispielen verdeutlicht.

Sehr anschaulich wird diese Veränderung in der schwedischen Gesellschaft deutlich. Das Schwedische Reich, sprachlich und kulturell ein vielgestaltiges Gebilde mit engen Verbindungen zum deutschen Sprachraum, wird von der lutherischen Reformation schon in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts beeinflusst, so dass der schwedische König Gustav Wasa im Jahre 1527 die Trennung von Rom beschließt. Seit dieser Zeit kann sich das lutherische Bekenntnis im Schwedischen Reich ausbreiten, doch erst im Jahre 1593 legen die Synode und der Reichstag von Uppsala das lutherische Bekenntnis als verpflichtend fest. Seit dieser Zeit entwickelte sich in Schweden eine lutherische Staatskirche und ein konfessionell einheitlicher Staat. Mit der Staatskirche bildet sich eine neue religiöse Kultur heraus, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, als Schutzmacht des Luthertums auch in den europäischen Konfessionskriegen des späten 16. und 17. Jahrhunderts für die „causa Lutheri“ einzutreten. Die wichtigsten Impulsgeber für die Reformation im Schwedischen Reich sind Martin Luther und Philipp Melanchthon sowie ihr Schüler, der Rostocker Theologieprofessor David Chyträus. Doch auch die Täuferbewegung sowie katholische und reformierte Positionen wirken auf das religiöse Klima im Schwedischen Reich ein. Im 17. Jahrhundert greift das Schwedische Reich militärisch in Kontinentaleuro­pa ein, wie die Kriege gegen Polen-Litauen und der Dreißigjährige Krieg zeigen. Hier trreten zu den militärischen As27

stantische Gemeinschaften. Sie sind Gründungen koreanischer Laien. Nach der Teilung des Landes und dem Koreakrieg 1950–53 verlassen die meisten Christen die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea), weil sie dort verfolgt wurden. Südkorea entwickelt sich sehr rasch zu einem Industriestaat. Parallel dazu verändert sich die religiöse Landschaft: 1950 sind drei Prozent der Südkoreaner Protestanten, 1995 bereits rund 20 Prozent. Auch für die protestantischen Kirchen in Südkorea sind das Verhältnis zu Nordkorea sowie eine mögliche Wiedervereinigung des Landes Schlüsselfragen. Sie nehmen dazu sehr unterschiedliche Positionen ein. Südkorea darf heute mit Fug und Recht als „Boomland des Protestantismus“ bezeichnet werden.

Das vierte Land, das in der Ausstellung behandelt wird, ist Tansania. Migration und das überwiegend friedliche Zusammenleben von mehr als 130 Bevölkerungsgruppen und verschiedenen Glaubenskulturen prägen heute Tansania. Der Protestantismus ist in Tansania vielgestaltig, eine wichtige Position nimmt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELCT) ein. Sie ist heute mit über sechs Millionen Mitgliedern Apotheose König Gustavs II. Adolf, um 1650. und 24 Diözesen die größte lutherische Kirche Afrikas Nationalmuseum Stockholm, Schweden und die zweitgrößte lutherische Kirche der Welt. Ihre Auch Karl XII. sieht sich als Schutzherr Ursprünge gehen auf deutsche, skandides Luthertums und Bewahrer der im navische und amerikanische MissionsWestfälischen Frieden von 1648 festgegesellschaften zurück, die im Gebiet der legten Gleichstellung der Konfessionen. ehemaligen Kolonie Deutsch- Ostafrika Hierzu zählen insbesondere sein Eintre(heute Tansania, Burundi und Ruanda ten für die freie Religionsausübung der sowie einem Teil des heutigen MosamEvangelischen in Schlesien, die in der bik) tätig waren. Daneben spielten bei Konvention von Altranstädt 1707 erneut der Ausbreitung des Protestantismus die zugesichert wird. Das zweite LänderbeiHerrnhuter Brüdergemeine, die anglikaspiel sind die Vereinigten Staaten von nische Kirche und charismatische BeAmerika, wo sich der Protestantismus wegungen eine bedeutende Rolle. Ziel durch die Einwanderung unterschiedder Missionsgesellschaften war es vor licher Gruppen, Kirchen und Konfessiallem, wirtschaftlich selbstständige Kironen in die britischen Kolonien Nordachen und Gemeinden zu gründen. Heute merikas entwickelte. Deshalb ist er dort wird der evangelische Glaube nicht nur bis heute sehr vielgestaltig. Eine Staatsallein im eigenen Land verbreitet, denn Missionar Franz Rietzsch (?), um 1930. kirche existiert nicht, stattdessen stehen Unitätsarchiv der Evangelischen BrüderMissionare aus Tansania bringen den Unität, Herrnhut / Stephan Schmorrde unüberschaubar viele unabhängige KirMenschen auf dem gesamten afrikachen nebeneinander. Sehr eindrücklich wird in diesem nischen Kontinent die Botschaft Jesu nahe.

Teil der Ausstellung auch der Einfluss der Herrnhuter Ausstellung im Martin-Gropius-Bau: 12. April bis 5.

Brüdergemeine auf die religiöse Entwicklung in NordNovember 2017 - Öffnungszeiten Mittwoch bis Monamerika gezeigt. tag, 10 bis 19 Uhr Dienstag geschlossen - SonderöffIn der Republik Korea (Südkorea) führen mehrere nung 03. und 31.Oktober 2017.

Religionen heute eine vergleichsweise friedliche KoEintritt Einzelticket: 12 € - Ermäßigt (bis 16 Jahre existenz. Fast 30 Prozent der Südkoreaner bezeichnen frei): 8 € - Gruppen (ab 10 Personen): 10 € p.P. Kombisich als Christen, etwas weniger als zwei Drittel davon ticket (alle drei Nationalen Sonderausstellungen): 24 € sind Protestanten. Südkorea ist damit das einzige osta- Kombiticket Gruppe: 21 € p.P. - Katalog zur Ausstelsiatische Land mit einem großen protestantischen Belung Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der völkerungsanteil. Protestantische Missionare können Welt, 432 Seiten, 450 Abbildungen, 29,90 € - Kurzfühsich erst Ende des 19. Jahrhunderts dauerhaft in Korea rer 80 Seiten, 60 Abbildungen, 8 €. ansiedeln. Zu dieser Zeit existieren bereits erste proteUlrich Hutter-Wolandt / 2017

Ulrich Hutter-Wolandt / 2017

pekten einer Vormachtstellung der Schweden in Europa auch wirtschaftliche und konfessionelle Gründe. Die Erfolge der schwedischen Armee im Dreißigjährigen Krieg werden als Triumph des Glaubens als Sieg der lutherischen Kirche gegenüber der altgläubigen Kirche gefeiert, der schwedische König und Feldherr Gustav II. Adolf wird als der „Löwe aus Mitternacht“ (aus dem Norden) verehrt. Sein Tod in der Schlacht bei Lützen macht Gustav Adolf zu einem lutherischen Heiligen.

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2. Hammer: Luther und die Deutschen strukturen zu Beginn des 16. Jahrhunderts gesehen werden, ohne die der Werdegang der lutherischen Bewegung nicht verständlich ist. Neben diesen übergeordneten Fragen einer reichsrechtlichen Verankerung der Reformation geht die Ausstellung den Themen Lutherburg und Nationaldenkmal, der „Lutherkapelle“ auf der Wartburg (in der Luther übrigens nie gepredigt hatte) der Reformation des Glaubens mit Luthers grundlegenden Erkenntnis zur Rechtfertigungslehre „allein aus dem Glauben“, mit Luthers Bildungsimpulsen und der Neuordnung des Schulwesens in der Reformationszeit, die er zusammen mit seinem Wittenberger Co-Reformator Philipp Melanchthon durchsetzte, auf den Grund.

Wartburg-Stiftung Eisenach

Martin Luther zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Viele Menschen erinnern sich an wichtige Themen aus dem Leben und Wirken Luthers: der Wittenberger Thesenanschlag, der legendäre Wurf mit dem Tintenfass auf der Wartburg, die Bibelübersetzung und das Lutherdeutsch, das unsere deutsche Hochsprache wesentlich geprägt hat. Wer war dieses „Urbild“ des Deutschen? Dieser Frage geht die Ausstellung auf der Wartburg nach. Luthers Bedeutung

Die Lutherstube auf der Wartburg

Stadt Zerbst

Wartburg-Stiftung Eisenach

Die Wartburg

Zerbster Prunkbibel, 1541

erstreckt sich nicht nur auf seine Verflechtung mit der Politik seiner Zeit, sondern er war in erster Linie Theo­ loge, dem die Lehre nach dem Evangelium zentral für seine Beschäftigung mit politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Themen wurde, die Ausstellung zeigt, wie die Reformation den Verlauf der deutschen Geschichte bestimmte, wie sich Luther im Gedächtnis der Deutschen verankerte, wie er im Laufe der Geschichte gesehen wurde, und wie sich sein Bild seit der Neuzeit stets veränderte bis dahin, dass ihn die Machthaber im Dritten Reich für ihre Zwecke missbrauchten.

Martin Luther lebte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Die Entwicklung seiner Reformation muss vor dem Hintergrund der komplizierten Reichs-

Die Ausstellung behandelt auch den weiteren Fortgang der Reformation in der Nach-Luther-Ära im 17. und 18.

Jahrhundert in den Strömungen von Pietismus und Aufklärung. Während der Pietismus das Luthertum über Europa hinaus verbreitete, prägte die Aufklärung das Lutherbild der Deutschen in besonderer Weise. Werte wie Frömmigkeit, Moral und Bildung wurden zu bürgerlichen Idealen, die Rolle des evangelischen Pfarrers und seiner Familie wurde geradezu vorbildhaft hochstilisiert.

In den Kapiteln „Vom Mönch zum Freiheitshelden“, „Kriege und Frieden“, „Ein Reich, mehrere Konfessionen“, „Vom Freiheitshelden zum Fürstenknecht“ wird 29

einmal deutlich wie sehr Martin Luther in die politische Geschichte des 17. bis 21. Jahrhunderts eingebunden ist und wie sich bis heute an ihm die Geister scheiden.

War „Luther, der Deutsche?“ so fragt das letzte Kapitel der Ausstellung. Reformator, Heiliger, Nationalheld, Sprachschöpfer, Bauern- und Judenfeind – zahlreich sind die Urteile und Vorstellungen von Martin Luther.

Die Ausstellung hält fest, dass jedes Bild von Luther, ob das Bild von 2017 oder den früheren Jubiläen der Reformation (1617 – 1717 – 1817 – 1917) ein Wunsch- und Zerrbild ist, denn schon zu Lebzeiten arbeitete Luther am eigenen Bild durch eine bewusste Steuerung der öffentlichen Wahrnehmung seiner Person. Darum scheint das einzige authentische Lutherbild das des gelehrten Mönchs zu sein, der vor 500 Jahren das theologische Thema des Ablasses zur akademischen Diskussion stellte und so Entwicklungen in Gang brachte, die die Welt veränderten.

Luther und die Deutschen - Eine Ausstellung der Wartburg-Stiftung auf der Wartburg, Eisenach 4. Mai bis 5. November 2017 – Öffnungszeiten: Täglich 8:3017:30 Uhr (letzter Einlass) Schließung des Burgtors um 20 Uhr

Tickets (inkl. Wartburg) Einzelticket: 12 €, Ermäßigt 8 €, Schüler 5 €, bis 6 Jahre freier Eintritt Gruppen (ab 10 Personen): 10 € p.P. Kombiticket (alle drei Nationalen Sonderausstellungen): 24 € Kombiticket Gruppen: 21 € p.P. Katalog Luther und die Deutschen. Hg. von der Wartburg-Stiftung Eisenach Hardcover (21,5 x 28,5 cm), 456 Seiten rund 300 farbige Abbildungen, Preis: 29,95 € Der Kurzführer zur Nationalen Sonderausstellung begleitet den Besuch in der Ausstellung „Luther und die Deutschen“ mit verständlichen Texten zu den verschiedenen Ausstellungsteilen sowie wichtigen Informationen zu ausgewählten Objekten. Softcover (14,7 x 21,5 cm), 80 Seiten mit farbigen Abbildungen.

Für die kleinen Besucher der Nationalen Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ liegt an der Kasse ein Kinderführer bereit. Der Eseltreibergeselle Johannes erzählt darin von seinem Leben auf der Wartburg, die liebevollen Illustrationen des Schweizer Künstlers Leo Matkovic von Efentwell sowie Rätsel und Spiele laden zum Entdecken ein. Bitte bringen Sie Blei- oder Buntstifte für Ihre Kinder mit.

Die dritte Ausstellung zum Jubiläumsjahr der Reformation findet in Wittenberg statt. 35 Jahre lebte der Reformator in der Elbestadt. Hier war er an der dortigen Universität tätig, hier verfasste er Flugschriften und Traktate, die die Welt veränderten. Die Stiftung Luthergedenkstätten richtet zu Ehren des Theologen und in Erinnerung an seinen Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 in Wittenberg die Nationale Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ aus. Gezeigt werden 319 Exponate, die das Leben, das Werk und die Anzeige

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The Walters Art Museum, Baltimore

3. Hammer: Luther! 95 Schätze – 95 Menschen.

Taschenuhr aus dem Besitz Philipp Melanchthons

Wirkung Martin Luthers veranschaulichen. Dazu gehören zahlreiche hochkarätige Exponate aus dem In- und Ausland. Ausgestellt werden unter anderem das eigenhändig verfasste Testament Martin Luthers, sein hölzerner Schreibkasten sowie der elchlederne Mantel, den Schwedens König Gustav Adolf 1632 bei seinem Tod in der Schlacht bei Lützen trug. Mit 95 Schätzen geht die Ausstellung den Spuren des jungen Mönches Luther nach. Wer war Martin Luther, der seine wegweisenden Thesen zum Ablasshandel veröffentlichte?

Öffnungszeiten: „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ und „Der Mönch war’s!“ 13. Mai bis 5. November 2017, täglich 9 bis 18 Uhr Augusteum / Wittenberg, Collegienstr. 54, 06886 Lutherstadt Wittenberg.

Katalog: Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“. Hg. Katja Schneider, Mirko Gutjahr, Benjamin Hasselhorn, Cathrine Nichols, Daniel Leis. Beiträge von M. Mosebach, T. Dorn, U. Tellkamp, B. Beuys, H. Münkler, C. Methuen, C. Geyer, A. Vind, C. Dieckmann, E. Straub, V. Leppin, J. Schilling und anderen, 592 Seiten, rund.

335 Abbildungen in Farbe, 34,90 € Ulrich Hutter-Wolandt

The Royal Armoury, Stockholm

95 Schätze wollen den Besucher mit Objekten vertraut machen, die Luther besessen, gesehen oder berührt hat – Bilder, Bücher, Gemälde und Plastiken bieten Einblicke in das, was Martin Luther in besonderer Weise geprägt hat. Sie machen deutlich, wie er aufwuchs und

Mantel aus Elchleder Gustav II. Adolf, 1. Hälfte 17. Jh.

Peter Schälchli, Zürich

wie er sich mit den theologischen Strömungen seiner Zeit auseinandersetzte. Dieser Sachebene mit den 95 Schätzen werden 95 Menschen gegenübergestellt (von Martin Luther King bis Astrid Lindgren, von Sophie Scholl bis Steve Jobs), die von Luther inspiriert wurden und immer noch werden. Diese Ausstellung zeigt nicht nur Exponate, sondern lädt Erwachsene, Jugendliche und Kinder auch zur aktiven Teilnahme ein. Die Mitmach-Ausstellung „Der Mönch war’s!“ ermöglicht Kindern und Jugendlichen eine Zeitreise auf eigene Faust in das Wittenberg des 31. OkAnzeige tober 1517.

Zur Mitmach-Ausstellung erscheint das Kinderbuch „Der Mönch war‘s!“, das durch bunte Illustrationen von Ulli Grötz und einer modern aufbereiteten Geschichte von Nikola Mirza besticht. Die Kinder Emma und Noah, moderne Kids von heute, fallen während einer U-Bahnfahrt in einen tiefen Schlaf und begeben sich mit dem Hund Tölpel auf eine Zeitreise, die dem Parcours der Mitmach-Ausstellung folgt. Wissbegierige Leseratten erwartet 63 Seiten Spannung und kindgerechte Heranführung an ein historisch wichtiges Ereignis. Das Buch ist zu einem Preis von 12,80 Euro in der Ausstellung zu erwerben.

Schutzmantelmadonna aus dem Umkreis von Michael Ertel, 1400.

Stiftung Sammlung E.G. Bührle, Schweiz

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Jugendcafé

Angebote für Kinder und Jugendliche Mittwoch 17:00 - 21:00 Uhr Gemeindehaus, Jugendkeller Eingang von der Straße

Laura Sievers Tel.: 318 685 - 23 laura.sievers@trinitatis-berlin.de

Junges Vokalensemble Mittwoch ab 17:15 Uhr

Gemeindehaus, Großer Saal

Gulnora Karimova Tel.: 296 52 97 GulnoraK@aol.com

Kinderchor

Montag ab 16:10 - 17:45 Uhr Gemeindehaus, Großer Saal

Andrea Eckhardt Tel.: 327 648 60

Kindergruppe ab 8 Jahre

Mittwoch 17:00 - 18:00 Uhr Gemeindehaus, Kleiner Saal

Cécile Gall Tel.: 891 62 43

Kindergottesdienst

jeden Sonntag um 11:30 Uhr in der Trinitatiskirche

(in den Ferien findet kein Kindergottesdienst statt)

Pfarrer Ulrich Hutter-Wolandt Tel.: 318 685 - 24 hutterwolandt@web.de

Besuchsgruppe

Angebote für Jung und Alt Besprechung + Austausch 1 x im Monat, Karin Schomäcker Helferinnen und Helfer willkommen, Tel.: 318 685 - 19 Gemeindehaus, 1. Etage links schomaecker@trinitatis-berlin.de

Filmclub jeden 3. Freitag im Monat 19:00 Uhr

Gemeindehaus, Jugendkeller

Laura Sievers Tel.: 318 685 - 23 laura.sievers@trinitatis-berlin.de

Gesprächskreis 1. Dienstag im Monat 20:00 Uhr „Theologie, Kirche und Gemeindehaus, Großer Saal Glaubensfragen“

Marianne Rabe über Gemeindebüro Tel.: 318 685 - 0

Gesprächskreis für Frauen 2. Donnerstag im Monat 20:00 Uhr Pfarrerin Marlis Schultke

Gemeindehaus, Terrassenraum, 4. Etage Termine z.Zt. nur über

das Gemeindebüro Infotreff

Mittwoch 15:00 - 17:00 Uhr Gespräche und Informationen Gemeindehaus, 1. Etage links

Karin Schomäcker Tel.: 318 685 - 19 schomaecker@trinitatis-berlin.de

Kantorei Mittwoch 20:00 Uhr

Gemeindehaus, Großer Saal

Gulnora Karimova Tel.: 296 52 97 GulnoraK@aol.com

Meditativer Tanz 4. Montag im Monat 20:00 - 21:30 Uhr

in der Trinitatiskirche

Dagmar Lahn Tel.: 310 165 75 dagmar.lahn@web.de

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Offener Freundeskreis

jeden letzten Freitag im Monat 20:00 Uhr Haus der Kirche, Tischtenniskeller Goethestr. 26-30, 10625 Berlin

Margitta Klischat Tel.: 03302 - 200 640 Edith Tschichholz Tel.: 312 16 95

Offenes Singen

jeden 2. Freitag im Monat 19:30 Uhr in der Trinitatiskirche

Tel.: 0331 - 704 431 88 schuetzmi@t-online.de

Posaunenchor

Dienstag 18:45 - 19:15 Uhr Nachwuchsbläser 19:30 - 21:00 Uhr fortgeschrittene Bläser Donnerstag, 17:00 Uhr Einzelunterricht jeweils im Chorraum der Trinitatiskirche

Prof. Joachim Mittelacher musikalischer Leiter Tel.: 0176 / 82 10 60 95 joachim.mittelacher@mail.de

Schützlinge

jeden 1. und 3. Freitag im Monat 19:30 - 21:00 Uhr in der Trinitatiskirche

Tel.: 0331 - 704 431 88 schuetzmi@t-online.de

Theatergruppe www.tt-berlin.de

Ernst Döring Tel.: 342 22 77

Tischtennis

Falk Blask Tel.: 319 12 39

Montag 19:00 Uhr Haus der Kirche, Tischtenniskeller Goethestr. 26-30, 10625 Berlin

Angebote für Senioren

Fit 65 Plus

Donnerstag 10:00 - 11:30 Uhr Gemeindehaus, Großer Saal, 1. Etage

Annette Körner Tel.: 364 63 440

Seniorengymnastik

Mittwoch 14:15 - 16:15 Uhr Gemeindehaus, Großer Saal

Annette Körner Tel.: 364 63 440

Seniorenkreis

14tägig Donnerstag, Termine erfragen Karin Schomäcker 15:00 - 17:00 Uhr Tel.: 318 685 - 19 Gemeindehaus, Raum Frau Schomäcker schomaecker@trinitatis-berlin.de

Sonntagscafé

1. Sonntag im Monat 15:00 - 17:00 Uhr Gemeindehaus, Großer Saal

Hildchen Kind Tel.: 312 25 24

Spaziergangsgruppe

3. Freitag im Monat 10:00 Uhr Treffpunkt: Vor dem Gemeindehaus

Annette Körner Tel.: 364 63 440

Spielekreis

Dienstag 14:30 - 17:00 Uhr Gemeindehaus, Vorraum von Karin Schomäcker

Karin Schomäcker Tel.: 318 685 - 19

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Freud und Leid Amtshandlungen in den Monaten März und April 2017

Taufen Theodor Kurt Funke Viktor Karl Dietzsch Samuel Jonas Deckert Julius Constantin Nicolae Freiherr von Eyb Josefine Helene Kichler

Konfirmationen

Sophie Spangenberg Alexander Kleinschmidt Friedrich Ernst Kleinschmidt

Julius Adorf

Kaja Lange

Miguel Beischmidt

Ole Mai

Clara Biemer

Amelie Otto

Bruno Brockstedt

Jacob Riecke

Simon Busse

Marie Ruhfus

Lena Dehnhardt

Natalia Sange

Maximilian Driehorst

Friederike Schulz

Charlotte Fuchs

Greta Selzer

Charlotte Ingold

David Wendlandt

Colin Krüger

Celeste-Rosalia Wolf

Jasper Kühn

Bestattungen Dr. Uwe Ehlbeck, 83 Jahre Dr. Gabriele Hilpert, 68 Jahre Ingrid Lux, 77 Jahre Norbert Reinke, 83 Jahre Christel Neumann, 79 Jahre

Impressum: Der Gemeindebrief wird herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrates der Trinitatis-Kirchengemeinde. Die Herstellung eines Heftes kostet ca. -,50 Euro (auflagenabhängig). Wenn es Ihnen möglich ist, würden wir uns über Ihre Spende freuen.

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Auflage der 151. Nummer (Juni / Juli 2017): 1000 Postanschrift: Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde Leibnizstr. 79 10625 Berlin Email: redaktion@trinitatis-berlin.de Redaktion: K. Eckerle, R. Gumz, A. Hennig, U. HutterWolandt, M. Klischat, K. Schomäcker, M. Schultke, D. Seetzen V.i.S.d.P. für diese Ausgabe: R. Gumz Layout: Maßwerk Rainer Leffers, Hauptstr. 136, 10827 Berlin Druckerei: GemeindebriefDruckerei, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen Spendenkonto: Trinitatisgemeinde, Evangelische Bank IBAN: DE37 5206 0410 0003 9094 09 BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: Trinitatis Gemeindeblatt Mit Namen gekennzeichnete Artikel stimmen nicht immer mit der Ansicht der Redaktion überein. Für unverlangt eingesandte Unterlagen wird keine Haftung übernommen.

Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen, anzugleichen und ggf. zu lektorieren.

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" Bitte senden Sie mir 6 (sechs) Ausgaben des Gemeindebriefes für ein Jahr zu.

Die Portokosten in Höhe von € 10,-- lege ich diesem Antrag bei bzw. zahle ich im Gemeindebüro der Trinitatisgemeinde ein.

Ich habe eine Spende auf das Konto: Evangelische Bank, IBAN: DE37 5206 0410 0003 9094 09, BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: Trinitatis Gemeindeblatt überwiesen.

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Karl-August-Platz Leibnizstraße 79, 10625 Berlin (Charlottenburg)

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Sie möchten mit uns sprechen: Küsterei / Gemeindebüro Öffnungszeiten Mo./Di./Do./Fr.: 10:00 - 13:00 Uhr

Mi.: 14:00 - 18:00 Uhr Ansprechpartner: Frau Berger, Frau Walczak, Herr Leffers

Tel.: 318 685 - 0 Fax: 318 685 - 29 buero@trinitatis-berlin.de

Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Friedemann Rojahn

Tel.: 30 83 03 09

Pfarrerin und Pfarrer Marlis Schultke vorläufig keine Sprechzeiten Ulrich Hutter-Wolandt nach telefonischer Vereinbarung

Tel.: 313 81 75 Tel.: 318 685 - 24 hutterwolandt@web.de

Kirchenmusik Gulnora Karimova

Michael Schütz

Tel.: 296 52 97 GulnoraK@aol.com Tel.: 0331 - 704 431 88 schuetzmi@t-online.de

Förderverein Kirchenmusik Trinitatis e.V. Hermann Bietz (Vorsitzender)

Tel.: 312 39 12 Fax: 310 177 37

Kindergarten Frau Kurz-Wolschon Frau Bellack

nach telefonischer Vereinbarung

Tel.: 318 685 - 16

Jugendarbeit Laura Sievers

Tel.: 318 685 - 23 laura.sievers@trinitatis-berlin.de

Seniorenarbeit und Nachbarschaftshilfe Karin Schomäcker

Tel.: 318 685 - 19 schomaecker@trinitatis-berlin.de

Diakoniestation Charlottenburg Süd

Montag - Freitag 8:00 - 17:00 Uhr

Tel.: 315 975 - 0

Familienbildung Charlottenburg-Wilmersdorf

Brandenburgische Str. 51, 10707 Berlin

Tel.: 863 90 99 18 Fax: 863 90 99 - 09

www.fb-cw-evangelisch.de b@ cw-evangelisch.de

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