Herbstgold 2021 - Programmbuch

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BIOGRAFIEN

TONY LAKATOS

Tony Lakatos wurde in eine Musikerfamilie in Budapest geboren: Sowohl sein Vater als auch sein jüngerer Bruder Roby waren berühmte Geiger und auch er selbst begann mit sechs Jahren, Violine zu spielen. Mit 15 fand er im Saxophon sein eigentliches Instrument und entschied sich 1977 durch den Sieg bei einem nationalen Jazzwettbewerb für eine professionelle Musikerlaufbahn. 1981 startete er von seiner neuen Heimat Deutschland aus seine internationale Karriere. Seither ist er als Solist in unzähligen Jazz-, Pop- und Rock-Konzerten aufgetreten, war von 1985 bis 1995 Mitglied der von Jasper van’t Hof geleiteten PILI-PILI-Band

und hat mit Jazz-Größen wie etwa Kenny Wheeler, Art Farmer, Branford Marsalis, Chris Hinze, Joe Lovano, Randy Brecker, Kirk Lightsey oder Chris Beckers musiziert. Lakatos war bislang an der Einspielung von mehr als 350 LPs und CDs beteiligt und ist der erste ungarische Musiker, dessen Platten die Gavin Report Top Ten der amerikanischen Jazz-Radiosender erreichten („Recycling“, „The News“). Tourneen, Meisterklassen und Workshops haben ihn durch ganz Europa geführt, in die USA und nach Kanada, Japan, Südafrika, Indien, Thailand, Singapur, Taiwan, China, in den Libanon und in viele andere Länder der Welt. Vladimir Cosma belegen das eindrucksvoll. 2014 hat er an der von Alexandre Desplat komponierten Filmmusik zu Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ mitgewirkt: Dafür gab es 2015 bei den British Academy Film Awards den Preis für die beste Filmmusik, einen von insgesamt vier „Oscars“ in derselben Kategorie sowie auch einen Grammy Award.

GIANI LINCAN

In der langen Reihe rumänischer Zymbal-Virtuosen nimmt Giani Lincan eine Sonderstellung ein. Er hat im Alter von sechs Jahren begonnen, das Instrument zu erlernen und ist heute einer der renommiertesten Solisten, der an den Schnittstellen von Klassik, Jazz und Gypsy wirkt. Auftritte in ganz Europa, in Nordamerika und Asien oft im Zusammenspiel mit so renommierten musikalischen Partnern wie dem Akkordeonisten Richard Galliano, dem Gitarristen Birelo Lagrene, dem Geiger Roby Lakatos, dem Pianisten Peter Beets, dem Janoska Ensemble, dem Trio Rosenberg oder dem Komponisten

MAHLER CHAMBER ORCHESTRA

Das 1997 gegründete Mahler Chamber Orchestra (MCO) ist ein „nomadisches Kollektiv“, das sich in Europa und weltweit zu Tourneen und Projekten trifft. Der Kern des Orchesters besteht aus 45 Mitgliedern aus 20 verschiedenen Ländern. Das Orchester wird von einem Management-Team und Orchestervorstand geleitet, Entscheidungen werden demokratisch unter Beteiligung aller Mitglieder getroffen. Bis heute konzertierte das MCO in 36 Ländern auf fünf Kontinenten. Der charakteristische Klang des Mahler Chamber Orchestra entsteht auf Basis einer kammermusikalischen Musizierhaltung. Das Repertoire spannt sich von der Wiener Klassik

und frühen Romantik bis zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen. Das Orchester erhielt seine künstlerische Prägung durch seinen Gründungsmentor Claudio Abbado und seinen Conductor Laureate Daniel Harding. Die Pianistin Mitsuko Uchida, die Geigerin Isabelle Faust und der Dirigent Teodor Currentzis sind aktuell jene künstlerischen Partner, die das Orchester in langfristiger Zusammenarbeit inspirieren und formen. 2016 wurde Daniele Gatti zum Artistic Advisor ernannt. Konzertmeister Matthew Truscott leitet das Orchester regelmäßig in Aufführungen mit Kammerorchester-Repertoire.

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