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Schallschutz mit Glas
niedrigste Frequenzwert, bei dem dieser Effekt ausgelöst wird, heißt KoinzidenzGrenzfrequenz. Sie ist materialspezifisch und abhängig von der Bauteildicke. Bild 5-1 link zeigt Beispiele für drei Scheibendicken als Funktion der Schalldämmung in Abhängigkeit von der Frequenz. Als Faustregel gilt: f g 12000 Hz
fg d
1 d
(5.1)
Koinzidenz-Grenzfrequenz in Hz Dicke des Bauteils in mm
Bild 5-1 links: Scheibendicken als Funktion der Schalldämmung in Abhängigkeit von der Frequenz; rechts: Koinzidenz und Resonanz - Vergleich eines asymmetrischen und symmetrischen MIG-Aufbaus, aus [2]
Die Dicke der Außen- und Innenscheibe muss unterschiedlich sein. Je asymmetrischer die Scheiben bei gleicher Gesamtmasse aufgebaut sind, desto höher ist in der Regel der Schalldämmwert, da die beiden Koinzidenz-Grenzfrequenzen (auch genannt: Spuranpassungsfrequenzen) der Einzelscheiben verschieden sind. 5.2
Scheibensteifigkeit
Je elastischer die Einzelscheiben aufgebaut sind, desto höher ist in der Regel der Schalldämmwert. Verbundglasscheiben mit Schallschutzfolie nutzen diese Erkenntnis aus: Durch die elastische Verbindung zweier Einzelscheiben wird eine hohe Scheibenmasse mit einer geringen Biegesteifigkeit kombiniert. Dadurch wird die Schalldämmung sowohl im unteren als auch im oberen Frequenzbereich deutlich verbessert.
Glasbau2013.indb 320
25.02.13 14:24