WIR PLANEN TRAGWERKE. FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT.
MobileLifeCampus – VW-Autouni Wolfsburg
Weitere Hochschulprojekte mit Tragwerksplanung von Mayer-Vorfelder und Dinkelacker: Ludwig-Maximilians-Universität München – Fakultät Geo- und Umweltwissenschaften, KIT Campus Süd Karlsruhe, DHBW Duale Hochschule Stuttgart, Schloßplatzquartier – Technische Universität Bergakademie Freiberg, Hochschule Hamm-Lippstadt – Campus Lippstadt, Hochschule Würth – Campus Künzelsau
www.mvd-plan.de
Vielfalt und Campus
Die diesjährige Ausgabe des Specials „Hochschulbauten“ beleuchtet die Vielfältigkeit der Thematik Hochschulen und deren Umfeld. Studieren heißt – außer Spaß haben –auch lernen, und das kann man nur in einem Umfeld, in dem sich der Studierende intuitiv wohlfühlt. Dieses Wohlfühlen muss auf dem Campus ebenso wie im Wohnheim stattfinden, damit das Streben nach Erfolg gelingt. Erfreulicherweise unterscheiden sich neu konzipierte Studierendenwohnungen grundlegend von der „Studentenbude“ früherer Jahre. Ganz im Gegenteil sind es heute oft durchdachte, hochwertige Apartments. Die Gebäude selbst weisen Strukturen auf, die einerseits Sicherheit in einer fremden Stadt und genügend Rückzugsmöglichkeiten bieten, andererseits aber auch dem sozialen Miteinander Raum geben. Das ist wichtig in Zeiten, in denen Kontakte primär digital gepflegt werden und soziale Kompetenz oftmals verkümmert. Ohne digitale Vernetzung und Nähe zwischen Wohnen und Arbeiten ist Studieren heute nicht mehr denkbar. Campus und Wohnanlagen bilden einen gemeinsamen Lebensraum, in dem die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit längst nicht mehr zeitgemäß ist.
Als Beispiele dafür stehen in unserem Heft die Student Apartments an der Maxtormauer in Nürnberg und die Wohnanlage der Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen – spannende Umsetzungen, die zeigen, dass auch im Bereich alter Gemäuer, wie einem Wasserschloss, oder integriert in eine mittelalterliche Stadtmauer, der Studierende im Mittelpunkt der Konzeption steht. Dabei können Wohnlösungen auch auf kleinstem Raum entstehen, immer mit dem Blick auf Effizienz, Nachhaltigkeit und Nähe zum Campus.
Wenn sich das Studieren in den komplexen Organismus eines auf Hochtouren laufenden Klinikums einfügen muss, ist das eine Herausforderung für Planende und ArchitektInnen, denn es geht darum, den Klinikbetrieb nicht zu stören und trotzdem für die Studierenden ein CampusFeeling zu erzeugen. Gelungen ist dies mit dem Neubau des Hörsaalgebäudes am Universitätsklinikum im saarländischen Homburg. Zeitlos modern mit einer hohen Attraktivität für die Studierenden ist hier der Zusammenschluss von Lehre und Klinikalltag erfolgreich umgesetzt – auch durch kurze Wege für Studierende zur praktischen Ausbildung und für Dozentinnen und Dozenten zur Vorlesung.
Weil immer weniger Flächen zur Verfügung stehen, wird die Verdichtung bestehender Bebauungen immer wichtiger. Dabei ist es oft nicht einfach, die neuen Gebäude als Baustein in die bestehenden Strukturen so einzufügen, dass der gesamte Komplex „wie aus einem Guss“
erscheint. Das Projekt Studierendenzentrum an der Hochschule Hannover ist ein Beispiel einer solchen Integration.
Ein Lückenschluss zwischen zwei bestehenden Gebäuden unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und schnellem Bauen ist auch an der Technischen Hochschule Ingolstadt mit einem Holzmodulbau in Rekordzeit gelungen. Die Besonderheit stellt eine Fassade aus unbeschichteten Faserzementplatten dar, die sich unter dem Einfluss von Zeit und Witterung verändert und Patina bildet. Man darf gespannt sein, wie sich das Bild des Gebäudes in ein paar Jahren verändert hat.
Gute Orientierung, um am Campus von A nach B zu kommen, ist Aufgabe eines Leitsystems, das intuitiv erfassbar sein muss. Weiter entfernte Ziele müssen klar definiert und gut auffindbar sein. Gelingt das nicht, entstehen Desorientierung und Unsicherheit. Gerade auf einem Hochschulgelände ist es wichtig, dass alle Informationen international verständlich und barrierefrei zugänglich sind. Wie komplex der Themenbereich Signaletik ist, wird im Bericht über das Leitsystem an der FernUniversität Hagen deutlich.
Ein weltweit einmaliger Forschungsneubau entstand mit dem Zentrum für Angewandte Quantentechnologie an der Universität Stuttgart. Hier wird u. a. in Hochpräzisionslaboren interdisziplinäre Grundlagenforschung unter technisch und baulich höchsten Anforderungen betrieben. Durch die Umsetzung des Schalenprinzips von innen nach außen sind die anspruchsreichsten Versuchsbereiche durch die umgebenden Räume mit weniger Anforderungen geschützt.
Nachhaltigkeit, zeitgemäße Architektur, interessante Studienmöglichkeiten, komfortables Wohnen und steigende Internationalität – eine bunte Mischung an Aufgaben für Architekten und Ingenieure, die fundiertes Wissen, Inspiration und – als Voraussetzung – eine gute Ausbildung mitbringen müssen. Deshalb ist es so wichtig, ein interessantes und spannendes Umfeld an den Hochschulen zu schaffen.
Eine interessante Lektüre verspricht
Thomas Arndtz Redaktion SpecialsSpecial 2022
Hochschulbauten
Auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes mit dem Standort der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg, an der Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und Kommunikation, werden ein großer teilbarer Hörsaal, ein Bibliotheksbereich sowie mehrere Seminarräume mit angeschlossenem Skills Lab errichtet. Die horizontal gegliederte geometrische Gebäudeskulptur nach Plänen der CODE UNIQUE Architekten GmbH und die konsequente Materialund Farbreduzierung auf Sichtbeton und schwarze Fassadenprofile unterstützen die pavillonartige Situierung in der grünen Mitte des Campus. Das Foyer kann über den nördlichen und südlichen Eingang gleichberechtigt betreten werden. (Foto: Felix Meyer; s. Beitrag S. 6–8)
EDITORIAL
Thomas Arndtz 3 Vielfalt und Campus
ZUM TITEL
CODE UNIQUE Architekten GmbH 6 UNIVERSITÄTSKLINIKUM DES SAARLANDES: DER CAMPUS WÄCHST ZENTRALES HÖRSAALGEBÄUDE MIT SEMINAR- UND BIBLIOTHEKSBEREICH UND SKILLS LAB
PLANUNG 9 Integrale Entwicklung zur Modernisierung des Altbaus der Evangelischen Hochschule Freiburg
PROJEKTVORSTELLUNGEN
Carpus+Partner AG 12 VISIONÄRES WISSENSGEBÄUDE FÜR DIE INTERDISZIPLINÄRE PROTEINFORSCHUNG NEUBAU DES FORSCHUNGSZENTRUMS FÜR FUNKTIONALE BIOMOLEKULARE SYSTEME DER TU MÜNCHEN 15 Neubau Mathematik auf dem Campus der TU Berlin 16 Campus-Klassiker mit neuem Gesicht hammeskrause architekten bda 20 ELEGANTER PROTOTYP FÜR DIE QUANTENFORSCHUNG NEUBAU DES FORSCHUNGSGEBÄUDES ZAQUANT DER
Ernst & Sohn Special 2022
Hochschulbauten
ISSN 2750-5030 A61029
Ernst & Sohn GmbH
Rotherstraße 21 D-10245 Berlin Telefon: (030) 4 70 31-200 Fax: (030) 4 70 31-270 info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de
MODULBAUWEISE
Die Akustikplatten von Troldtekt im dekorativen RhombeDesign verleihen den Laboren der Dänischen Technischen Universität in Lyngby einen besonderen Charakter.
Studieren und forschen in gesunder Umgebung
Troldtekt ist die natürliche Wahl für die Deckenund Wandverkleidung in jeglicher Architektur. Hergestellt in Dänemark, aus dem Naturmaterial Holz sowie aus Zement aus dänischen Rohstoffquellen.
Die Troldtekt GmbH bietet viele Akustikplatten, wie z.B. die Designlösung Rhombe, auch auf Basis des patentierten Zementtyps FUTURECEM™ von Aalborg Portland an. Die akustischen Eigenschaften der neuen Akustikplatten sowie die natürliche Festigkeit und der Brandschutz liegen auf dem gleichen Niveau wie bei den Akustikplatten mit herkömmlichem Zement.
UNIVERSITÄTSKLINIKUM DES SAARLANDES: DER CAMPUS WÄCHST ZENTRALES HÖRSAALGEBÄUDE MIT
SEMINAR-
UND BIBLIOTHEKSBEREICH UND SKILLS LAB
CODE UNIQUE Architekten GmbHDas Wachstum des Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) mit dem Standort der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes (UdS) in Homburg erfordert eine Neuordnung der Gesamtanlage. An der Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und Kommunikation wurde dafür ein neues zentrales Gebäude benötigt. Der 2014 ausgelobte Realisierungswettbewerb forderte für den zu errichtenden Neubau einen großen teilbaren Hörsaal, einen Bibliotheksbereich, sowie mehrere Seminarräume mit angeschlossenem Skills Lab.
Der Baukörper des Hörsaalneubaus wird als zweigeschossiger Pavillon in der Parklandschaft der Klinik platziert und fungiert so als neue Mitte des Campus. Durch bewusstes Abrücken des Neubaus wird die ehemals vorhandene his-
torische Platzsituation aufgegriffen und es entsteht ein großzügiger Zugangsbereich an einer der Hauptachsen des Campus. Zudem nimmt das Gebäude einen querenden Fußweg des Campus auf, indem das Foyer über den nördlichen und südlichen Eingang gleichberechtigt betreten werden kann und damit durchlaufbar ist. Ein weiterer Zugang an der Ostseite knüpft an eine bestehende Wegeverbindung und verbindet das neue Gebäude mit dem Campus.
Das Hörsaal-, Seminar- und Bibliotheksgebäude wurde als Sichtbetonbau konzipiert. Im Bereich der Glasfassaden tragen außen liegende schwarze Stahlstützen den darüber aufgehenden Betonbau. Die horizontal gegliederte geometrische Gebäudeskulptur und die konsequente Materialund Farbreduzierung auf Sichtbeton und schwarze Fassadenprofile unterstützen die pavillonartige Situierung in der grünen Mitte des Unicampus.
Innere Struktur und Funktionsbereiche
Die barrierefreie Erschließung wurde gesichert, indem die Erdgeschossebene auf das nördlich angrenzende Geländeniveau gehoben wird und im Süden das Gebäude als Sockel umläuft.
Als Verbindungsglied zwischen der Bibliothek, den Seminarräumen und dem Hörsaal dient das zwischengeschaltete Foyer, welches diese Hauptnutzbereiche miteinander verzahnt und in Größe und Weite den gewünschten
Anforderungen flexiblen Raum bietet. Mit seiner großzügigen und zweigeschossigen Dimensionierung und dem Garderoben- und zuschaltbarem Cateringbereich dient es als flexibel nutzbarer Veranstaltungsbereich. Der große, zweigeschossig ansteigende Hörsaal mit seinen 560 Sitz- und 6 zusätzlichen Rollstuhlplätzen ist durch eine Trennwandanlage mittig teilbar und schafft zwei unabhängig nutzbare sowie akustisch entkoppelte Vortragsräume. Große und beidseitig der Bestuhlung durchlaufende Fassadenbänder bestimmen den zentralen Charakter des Hörsaals auf dem Campus des Universitätsklinikums.
Der Bibliotheksbereich im Erdgeschoss bietet Platz für die medizinische Lehrbuchsammlung mit über 300 Regalmetern und zugehöriger Ausleihstation, einen Lesesaal mit 32 Leseplätzen und 15 PC-Arbeitsplätzen für die Studenten. Die Studenten erreichen den Bibliotheksbereich direkt über das Foyer und, unabhängig vom Veranstaltungsbetrieb im Hörsaal- und Seminarbereich, direkt über den östlich gelegenen Zugang. Gegenüber dem Bibliotheksbereich liegen die Büros des Studiendekanats, sowie die Schließfächer und der zugehörige WC-Bereich.
Die sieben Seminarräume mit insgesamt 200 Sitzplätzen verteilen sich an der nördlichen Gebäudeseite über beide Geschosse. Zwei Seminarräume sind über das Foyer im Erdgeschoss erreichbar, fünf weitere Seminarräume sowie das Skills Lab lassen sich über die großzügige Foyertreppe mit der Galerie im Obergeschoss erreichen.
Das Skills Lab mit seinen modernen Simulationsmöglichkeiten dient auf einer Fläche von ca. 200 m2 der medizinischen Ausbildung in realer Umgebung von Praxis- und OP-Räumen mit allen dazugehörigen technischen Ausstattungen und Arbeitsabläufen. Dazu gehören zwei voll ausgestattete OP-Säle inkl. Schleusen, zwei ebenfalls umfänglich ausgestattete Intensivstation-Zimmer, sowie weitere Räume mit Möglichkeiten zum Üben von Ultraschall, Anamnese, Reanimation u. v. m.
Stefan SüßmilchBautafel Neubau eines zentralen Hörsaal-, Seminar- und Bibliotheksgebäudes für die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg
■ Projektadresse: Kirrberger Straße, 66421 Homburg
■ Bauherr: Saarland Staatskanzlei – Ministerium für Inneres, Bauen und Sport
■ Bauherrenvertretung: Landesverwaltungsamt, Abt. 4 SHB, 66424 Homburg
■ Architekten: CODE UNIQUE Architekten GmbH
■ Freianlagenplanung: Dipl.-Ing. Peter Glaser, 66424 Homburg
■ Tragwerksplanung: Schweitzer GmbH – Beratende Ingenieure, 66121 Saarbrücken
■ Akustik: Akustik Bureau Dresden, 01219 Dresden
■ Bauphysik: Ingenieurbüro Bauklimatik, 01277 Dresden
■ Brandschutz: Prof. Rühle, Jentzsch & Partner GmbH, 01067 Dresden
ELT: i4e GmbH, 66822 Lebach
■ HLS: IBP Ingenieurgesellschaft mbH, 66333 Völklingen
■ Gesamtbaukosten 16,224 Millionen € (brutto)
■ Nutzfläche 1–6: 2.252 m2
■ BGF: 3.763,41 m2
■ BRI: 22.162,10 m3
■ Wettbewerb: Februar – Mai 2014 (1. Preis)
■ Vorplanung: September 2014 – Dezember 2014
■ Entwurfsplanung: Januar 2015 – Mai 2015
■ Ausführungsplanung: September 2015 – Dezember 2019
■ Ausführung: November 2016 – Januar 2021
Weitere Informationen:
CODE UNIQUE Architekten GmbH Katharinenstraße 5 01099 Dresden
Tel. (0351) 85 07 43-00 Fax (0351) 85 07 43-25 contact@codeunique.de www.codeunique.de
Integrale Entwicklung zur Modernisierung des Altbaus der Evangelischen Hochschule Freiburg
Das Hauptgebäude der Evangelischen Hochschule Freiburg wurde im August 2022 nach grundlegender Modernisierung planmäßig wiedereröffnet. Technisch war das alte Gebäude nicht mehr nutzbar. Die Projektfinanzierung war anfangs unsicher. Aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen sollte ein sparsames Raumkonzept entstehen, obwohl infolge gestiegener Studierenden- und Personalzahlen mehr Menschen mehr Platz erforderten.
In einem umfangreichen Beteiligungsprozess erarbeiteten am Anfang alle Wissens- und Entscheidungsträger:innen das Funktions- und Raumprogramm sowie den Kostenrahmen für das Vorhaben. Diesem Kreis gehörten auch Studierende sowie Lehr- und Verwaltungspersonal an. Im Vordergrund stand zunächst nicht das zu sanierende Gebäude, sondern das Selbstverständnis und die Arbeitsweisen der Menschen, die in den Strukturen und Räumen der Hochschule agieren. So entstand ein präzises Bild davon, welche Flächen die Organisationseinheiten für ihren Betrieb benötigen – heute und in Zukunft.
Fundament für ein funktionierendes Gesamtkonzept
Mit der zielorientierten Bedarfsplanung lösten die Projektbeteiligten gemeinschaftlich und konsensgebunden die
Zielkonflikte, die unter den Aspekten Funktion, Form, Zeit, Kosten und Nachhaltigkeit bestanden. Das Ergebnis ist ein mit allen Verantwortlichen abgestimmtes Anforderungsprofil und die Baukonzeption – eine sogenannte Projekt-Profil-Definition (PPD). Sie schafft einen immensen Wert für das Vergabeverfahren und den gesamten weiteren Verlauf eines Bauprojekts und legt den Grundstein für eine verbindliche Zeit- und Kostenplanung.
Auch wenn in der Entwicklungsphase die Projektbeteiligten vielfältige und z. T. divergierende Vorstellungen und Ansprüche hatten – der Aufwand hat sich gelohnt. Die Vorteile der Vorgehensweise überwogen auch hier: Je tiefer die Nutzer:innen in die Konzeption der Qualitäten von Flächen, Räumen und Gebäudestrukturen einsteigen, desto leichter fällt es ihnen, perspektivisch zu denken. Und je besser sie die Zwänge und Abhängigkeiten von Zeit, Kosten und Nachhaltigkeit verstehen, desto höher ist ihre Bereitschaft, flächeneffizient zu planen und darstellbare Konzepte zu akzeptieren. Diesem Prozess liegt ein spezifisches Kommunikations- und Projektmanagement zugrunde. Im Ergebnis gelingt es, den Nutzwert von Fläche und Kubatur signifikant zu steigern. So entstanden auch an der Evangelischen Hochschule Freiburg zukunftsweisende Lehr-, Lern- und Arbeitswelten mit vielen Gelegenheiten für Begegnung und spontane Kommunikation.
Bild 2. Grundrisse (Grafiken: studio_ scholz_bauer)
Zukunftsweisende Raumkonzepte für Lehre, Lernen, Arbeiten
Wo immer möglich sind die Lehrräume im Seitenverhältnis 1:1 bis 1:1,5 geschnitten. Diese Flächenform erfüllt bestmöglich die Anforderungen für unterschiedliche didaktische Settings und hohe Nutzungsflexibilität. Die Seminarräume sind variabel nutzbar möbliert und für eine hybride Lehre ausgerüstet. Die meisten Seminarräume grenzen unmittelbar an die zentralen Verkehrs- und Begegnungsflächen, die sich auf jeder Etage befinden. Vor der Sanierung waren diese Bereiche aus Gründen des Brandschutzes reine Durchgänge. Über die Verlegung der notwendigen Fluchtwege über drei Fluchttreppenhäuser nach außen lassen sich diese Flächen wieder nutzen. Vier Begegnungsorte entstanden. Sie sind unterschiedlich möbliert und decken Bedarfe aller Art ab. So gibt es Platz zum Warten, Ausruhen und Arbeiten oder für Gespräche, Arbeitsgruppen und Meetings. Die Möblierung ist entsprechend angepasst und wechselt von Sitzgruppen mit Loungecharakter über hohe Besprechungstische bis zu mobilen Würfelhockern für Gruppenarbeiten mit unterschiedlicher Personenanzahl. Das gewünschte Prinzip „Sehen und Gesehenwerden“ funktioniert über alle Etagen hinweg.
Die Bibliothek wechselte ihre Funktion in eine vorwiegend dem Lernen und Lehren dienende Studienbibliothek. So entstand Platz für vielfältige studentische Arbeitsplätze auf zwei Etagen. Eine neu geschaffene Dachterrasse bietet weiteren Aufenthaltsraum von hoher Qualität.
Im Bereich der Hochschulverwaltung, speziell der Servicebereiche für Studierende, wurden Prozesse optimiert und dafür neue serviceorientierte Raumkonzepte
entwickelt. Die personenbezogenen Büros des Lehrpersonals für konzentriertes Arbeiten wurden auf das Wesentliche reduziert. So entstanden neue Flächen für Kommunikation und Begegnung, Besprechungsräume und Lounges.
Termin- und Kostensicherheit über verbindliche Vorgaben und eine integrale Vergabe
Die Phase der Kostenprognose und der PPD waren auch bei diesem Projekt von einem intensiven Ringen um eine angemessene und finanzierbare Lösung geprägt. Das gelang über eine integrale Projektentwicklung und die Vergabe mit der „Design-to-Cost-Methode“. Bei diesem Verfahren sondieren die Verantwortlichen bereits bei der Planung konsequent für alle räumlich-baulichen Aspekte die wirtschaftlichste Lösung – eine große Aufgabe für alle Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Verantwortungen: die Evangelische Landeskirche in Baden als Investor und Bauherr, die Hochschule als Nutzer und Betreiber, Projektentwickler und Vergabemanager, Generalübernehmer und Planer. In enger, konstruktiver Zusammenarbeit ist es gemeinsam gelungen, in das verfügbare Budget „hineinzuplanen“.
Auf Grundlage der präzisen und verbindlichen Vorgaben zum Leistungs-Soll konnte der Generalübernehmer in der Bauphase die Termine sicher steuern und den Zeitplan stetig optimieren. Zeit- und kostenintensive Umplanungen traten nicht auf. So war es möglich, effizient in zwei Jahren zu bauen und die Modernisierung sogar drei Monate früher abzuschließen als geplant.
Nachhaltige Sanierung und Bauweise
Unzureichende Wärmedämmung, überholte Gebäudetechnik und eklatante Mängel im Brandschutz waren große Aufgaben der Sanierung. Die Gesamtperformance ist jetzt so gut, dass das Gebäude die DGNB-Zertifizierung in Gold erhalten wird – für bemerkenswerte Leistungen in den Themenfeldern Ökologie, Ökonomie sowie soziokulturelle und funktionale Aspekte.
– Bei dem Sanierungskonzept ging es vor allem darum, aus dem Flächenbestand des Altbaus das Maximum herauszuholen. Diese sparsame, effiziente und funktionale Vorgehensweise wirkt sich direkt auf die Gesamtökobilanz des Gebäudes aus.
– Das Grundskelett des Hauptgebäudes aus Beton blieb erhalten. Ein langlebiger Baustoff ist so weiter in Nutzung.
– Rund 70 % des Bauschutts wurden bereits auf der Baustelle recycelt.
– Schadstoffarmes Bauen hatte einen hohen Stellenwert, z. B. beim Verzicht auf Deckenverkleidung.
– Über eine Fußbodenheizung, energieeffizient durch eine Grundwasserwärmepumpe betrieben, wird im Winter geheizt und im Sommer „natürlich“ gekühlt.
Fazit: die Vorteile der Vorgehensweise
Die Qualität der Verfahrensweise zeigt sich insbesondere an den Ergebnissen der zentralen Aspekte für das Bauvorhaben:
– Funktion: Unter dem Fokus „Qualität statt Quantität“ entstanden funktional optimierte, zukunftsfähige Lehr-, Lern- und Arbeitswelten.
– Form: Der ursprüngliche Charakter des Altbaus aus den 1970er-Jahren blieb erhalten. Die baulichen Veränderungen infolge der Modernisierung fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Campus und Hauptgebäude bilden weiterhin das städtebauliche Zentrum in Freiburg-Weingarten.
– Zeit: 3,5 Jahre intensive Planung und Entwicklung legten die Grundlage für eine nur zwei Jahre dauernde
Bauzeit ohne zeit- und kostenintensive Umplanungen. Drei Monate früher als geplant war die Sanierung abgeschlossen.
– Kosten: Über alle Projektphasen hinweg optimierten die Verantwortlichen beständig die Kosten. Das Kostenziel wurde erreicht.
– Nachhaltigkeit: Gebaut wurde nur das Erforderliche, nicht das anfangs Geforderte. Das sanierte Gebäude erhält die DGNB-Zertifizierung in Gold.
Bei dem Projekt handelt es sich um ein weiteres, richtungsweisendes Beispiel, wie Institutionen mit geringen personellen Ressourcen die Bauherrenrolle übernehmen und mit externer Unterstützung große Bauvorhaben erfolgreich umsetzen können. Darüber hinaus setzte das Verfahren mit der Partizipation in der Entwicklungsphase hochschulintern einen intensiven Kommunikationsprozess in Gang. Diesen bewerten die Verantwortlichen als wertvollen Zusatznutzen für die Organisationsentwicklung.
Bautafel
Evangelische Hochschule Freiburg
■ Bauherr, Projektleitung und -steuerung: Evangelischer Oberkirchenrat, 76133 Karlsruhe
■ Nutzer und Betreiber: Evangelische Hochschule Freiburg, Staatlich anerkannte Hochschule der Evangelischen Landeskirche in Baden, 79114 Freiburg
■ Projektentwicklung und Vergabemanagement, Möblierungsund Umzugsplanung Interim: rheform GmbH, 80331 München
■ Generalunternehmer: GOLDBECK Süd GmbH Bestands- und Wohngebäude Stuttgart, 70567 Stuttgart
■ Planung: studio_scholz_bauer, 70193 Stuttgart (im Auftrag von GOLDBECK Süd GmbH)
Weitere Informationen:
rheform GmbH
Herzogspitalstraße 8 80331 München
Tel. (089) 30 90 88 88 muenchen@rheform.de www.rheform.de
VISIONÄRES WISSENSGEBÄUDE FÜR DIE INTERDISZIPLINÄRE PROTEINFORSCHUNG NEUBAU DES FORSCHUNGSZENTRUMS FÜR FUNKTIONALE BIOMOLEKULARE SYSTEME DER TU MÜNCHEN
Carpus+Partner AG
Im 2020 fertiggestellten Forschungszentrum für funktionale biomolekulare Systeme der TU München (TUM) setzen die dort beschäftigten Forscher:innen internationale Maßstäbe in der transdisziplinären Proteinforschung. Als wichtiger Teil des thematisch umfassendsten Forschungsclusters für Bioengineering in Europa gab es für den Neubau am nordöstlichen Rand des Forschungscampus in Garching von Beginn an eine klare Vision: Das neue Gebäude soll den Forscher:innen einzigartige Arbeitsumgebungen bieten, die speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Forschungsgebiete ausgerichtet sind, gleichzeitig innovativ die interdisziplinäre Zusammenarbeit beflügeln und dadurch an den Schnittstellen neue Impulse in der Forschungsarbeit unterstützen.
Für die Planung und Realisierung des TUM wurden die Experten der Carpus+Partner AG für die Gestaltung von
Wissensgebäuden beauftragt, die diese Vision auf allen Ebenen konzeptionell, planerisch und im Bau mit Leben erfüllt hat – von der Grundrissgestaltung über die Umsetzung der hochspezifischen, technisch und technologisch komplexen Laboranforderungen bis zum ganzheitlich erlebbaren und visuellen Erscheinungsbild des Gebäudes.
Ziel der Technischen Universität München war es, mit dem Center for Functional Protein Assemblies (CPA) die biomedizinische Forschung weiter zu stärken und auszubauen. So konnten einige der renommiertesten Forscher:innen auf ihren Fachgebieten zur Mitarbeit im neuen Forschungszentrum gewonnen werden. Heute erforschen dort Physiker, Chemiker, Biologen und Ingenieur:innen die Strukturen und molekularen Mechanismen von Proteinen sowie synthetische biomolekulare Systeme. Die Kompetenzbündelung aus den Fachgebieten Proteinche-
mie, chemische Biologie, Einzelmolekül- und zelluläre Biophysik, DNA-Nanotechnologie, Molekulardynamiksimulation und des Bioingenieurwesens fördert insbesondere die interdisziplinäre Entwicklung biomedizinischer Anwendungen zur Heilung von Krankheiten wie Alzheimer und Diabetes.
„Wir entwickeln Gebäude, die Wissen vermehren –für eine hoffnungsvolle Zukunft“
Die Unternehmensmission der Carpus+Partner AG basiert auf dem Verständnis, dass Architektur und Gesellschaft in einer Wechselbeziehung stehen: Das Menschenbild unserer Gesellschaft (oder eines Instituts) prägt die Architektur und die Architektur wiederum prägt das Menschenbild. Damit wird die Aufgabe der Architektur in ihrer ganzen Dimension deutlich. Auch das neue Forschungsgebäude sollte die zukünftige Kultur der in ihm wirkenden Institute abbilden und gleichermaßen mitgestalten. Das erfordert eine visionäre Architektur, die gleichermaßen eine mögliche Zukunft antizipiert und die Gebäude auf die sich ändernden Anforderungen an die Forschungsarbeit ausrichtet.
Kreativer Entstehungsprozess im Dialog
Die Zukunft zu sehen und sie in einer visionären Architektur abzubilden, ist ein Prozess, der nur in interaktiver Zusammenarbeit mit den Nutzer:innen möglich ist. Bei der Gebäudeentstehung ist das Planen die Vorstufe des Bauens. Deshalb trägt gerade die Startphase eines solchen Projekts in besonderem Maß zum Gesamterfolg bei. Bereits im November 2015 erarbeitete das Expert:innen Team von Carpus+Partner gemeinsam mit Vertreter:innen der Hochschule und den Wissenschaftler:innen in mehreren kreativen CoLAB-Veranstaltungen die Vision und Grundidee des Gebäudekonzepts. Kernaspekte wie „Flexibilität, Funktionalität, Ökonomie, Transparenz, Modularität“ wurden dabei herausgearbeitet, in weiteren Schritten im kontinuierlichen Austausch zu einer gestalterisch hochwertigen und technisch innovativen Planung verfeinert und mit viel Energie auf der Baustelle in gebaute Wirklichkeit umgesetzt.
Bild 3. Für die Labore der unterschiedlichen Forschungsdisziplinen mussten hochkomplexe spezifische Anforderungen aus der Proteinforschung berücksichtigt werden. (Transparenz/Sichtbeziehung nach außen)
Neues Wissen entsteht an Schnittstellen
Daten als Rohmaterial sind heute in einem nie da gewesenen Maße verfügbar und erst durch ihre Strukturierung entstehen Informationen. Wissen jedoch entwickelt sich im Moment der Vernetzung, in Beziehungen und im Austausch mit anderen Menschen. Deshalb steht der Mensch mit all seinen Bedürfnissen im Fokus der Wissensarchitektur der Carpus+Partner AG, die Räume und Wege für Begegnung, Interaktion und Kommunikation schafft. Entsprechend bietet das Forschungszentrum geschlossene Bereiche für individuelle Forschungsarbeit und Rückzugsmöglichkeiten zur Erholung genauso wie zahlreiche kommunikative und offene Bereiche im Innen- wie im Außenbereich für die Vernetzung, den Austausch und die Zusammenarbeit der Forschungsgruppen. Die Bewegung der Menschen im Gebäude verbindet die einzelnen Bereiche unterschiedlicher Disziplinen und Tätigkeiten wie Labore mit Büros oder Arbeitsplätze mit Meetingräumen. Die Verbindung von Bewegung mit Begegnung ermöglicht Kommunikation. Im gesamten Gebäude sind deshalb die Besprechungsräume und zahlreiche Möglichkeiten zum Aufeinandertreffen entlang der Hauptbewegungspfade angelegt. Weitere Begegnungsorten sind beispielsweise auch der ruhige und geschützte Innenhof, die einladende Cafeteria oder die Holzterrassen in den naturnahen Freibereichen des Wiesäcker Bachs.
Das Herzstück der Vernetzung bildet das großzügige Foyer, in dem eine repräsentative Freitreppe alle Etagen miteinander verbindet. Die besondere Gestaltung bricht hier bewusst mit der klaren Geometrie der Gebäudestruktur und unterstreicht so die Besonderheit dieses Ortes. Die gesamte Fläche ist so gestaltet, dass die Interaktion zwischen den einzelnen Ebenen unterstützt wird. Im Erdgeschoss weitet sich die Treppe und die breiten Sitzstufen laden zum Verweilen ein. Als Treffpunkt eignet sich das Foyer mit zusätzlichen Sitzmöglichkeiten und Sitzgruppen auch für Vorträge und Veranstaltungen. Der flexibel nutzbare Konferenzraum im Erdgeschoß, die Mitarbeiterlounge und die Besprechungs- und Pausenzonen auf jeder Etage schaffen zudem multifunktionale Räume zum informellen und formellen Austausch. Diese Kommunikationsräume bilden
die Schnittstelle zwischen den Labor-, Büro- und Besprechungszonen.
Interdisziplinäre Gestaltung fördert Innovationen
Die Regelgeschosse sind in die Nutzungsarten Büro und Labor geclustert. Hierdurch können sowohl Zugangskontrollen zu den Laborbereichen wie auch eine individuelle Gestaltung dieser Raumgruppen entsprechend ihrer technischen Anforderungen sichergestellt werden. Die funktionalen Arbeitsbereiche finden sich über drei Regelgeschosse verteilt. Hierzu gehören hochinstallierte, chemische und physikalische Labore ebenso wie großzügige Computerpools. Für eine angenehme Arbeitsatmosphäre in den Laboren sorgen jeweils geräumige Auswertezonen mit Tageslicht entlang der Fassade mit Ausblicken – je nach Himmelsrichtung – auf den Campus, die Landschaft und an klaren Tagen bis zu den Alpen. Im Erdgeschoss befinden sich gemeinsam genutzte Räume für Großgeräte und Spezialanalytik wie auch die Seminarbereiche für Wissensaustausch und -vermittlung.
Bauliche Umsetzung hochkomplexer Laboranforderungen
Insbesondere bei der Gestaltung und technischen Ausrüstung der Labore für die unterschiedlichen Forschungsdiszi-
plinen galt es, hochkomplexe spezifische Anforderungen aus der Proteinforschung zu berücksichtigen und fachgerecht auf über 3.000 m2 Laborfläche und 1,6 km Laborbench – also die Fläche aller Laborarbeitsplätze an einem Stück – zu realisieren. So war z. B. der Anschluss aller Laborbereiche an eine Reinstwasseranlage nach neuestem technischem Standard erforderlich, um für ideale Forschungsbedingungen zu sorgen. Im physikalischen Labor im Erdgeschoss werden hochauflösende Analysegeräte eingesetzt, wie z. B. ein Kryo-Elektronenmikroskop, Laser und weitere sehr schwingungssensitive High-Tech-Instrumente wie Spektrometer und optische Fallen. Die hochempfindlichen Geräte reagieren auf kleinste Erschütterungen und registrieren sogar Schwingungen, wie sie ein Lkw noch in 300 m Entfernung erzeugt. Um eine effektive Schwingungsdämpfung sicherzustellen, wurden alle empfindlichen Geräte durch Spezialfundamente von ihrer Umgebung entkoppelt. Für die hochinstallierten Biochemielabore zur Proteinforschung galt es, die Sicherheitsstufen 1 und 2 nach der Gentechniksicherheitsverordnung (GenTSV) zu realisieren und die Durchführung von Experimenten auch über Nacht zu ermöglichen. Deshalb wurden für den notwendigen Brandschutz auch selbsttätige Kleinlöschanlagen in Laborabzügen installiert. Zum Schutz vor der elektromagnetischen Strahlung, die beispielsweise durch Kernspintomografie für Strukturanalysen von Flüssigproben in NMR(Nuclear Magnetic Resonance)-Spektroskopie-Laboren entsteht, wurde zusätzlich zu den vorgeschriebenen Strahlenschutzmaßnahmen auf entsprechende Sicherheitsabstände und geeignete Nutzungsarten für benachbarte Räumen innerhalb des Gebäudes geachtet. Architektur als Projektionsfläche
Auch das äußere Erscheinungsbild und die Fassade sollten die Dynamik, Kreativität und futuristischen Perspektiven der hochgradig interdisziplinären Proteinkomplex-Forschung widerspiegeln. Dabei sollte sie vor allem die Menschen auf dem Campus ansprechen, anziehen sowie zu Beteiligung und Diskurs einladen.
Die klare geometrische Formsprache der Fassade, bestehend aus rhythmisch gegliederten geschlossen und offenen Elementen, bildete die Leinwand für innovative Gestaltungsideen, die im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs gesucht wurden. Die Künstlerin Ina Rosenthal konnte die hochkarätig besetzte Fachjury mit ihrem Entwurf überzeugen.
Mit ihrer Gestaltung spiegelt Ina Rosenthal die Welt der Proteinforschung auf kreative Weise ins Außen und macht deren Komplexität mit einem „markanten Gesicht“ für Beteiligte und Unbeteiligte erlebbar. Die horizontale Strukturierung der Komposition symbolisiert die vier Strukturebenen der Proteine: von den Aminosäuresequenzen in Einzelsträngen im unteren Gebäudebereich über deren räumliche Anordnung z. B. als Alpha-Helix oder Beta-Faltblatt, aus deren Kombination auf der dritten Ebene einfache funktionsfähige Proteine entstehen, bis hin zur Zusammenlagerung dieser Proteine in visuellen Clustern zu Proteinkomplexen im oberen Fassadenbereich.
Dabei greift die Künstlerin die klare Geometrie des Baukörpers sowie das strenge, in der Nutzung begründete Ausbauraster auf, das seine Entsprechung in der baulich
seriell strukturierten Fassadengestaltung findet. Die geometrische Formensprache schafft so einen Bezug zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften und zur Medizin. Spielerisch wechseln sich auf der metallischen Gebäudeaußenhaut aus Alucobond-Platten verschiedene Blau-, Grün- und Gelbtöne in gebäudeumlaufenden Farbübergängen und einer pixelartigen grafischen Grundstruktur ab, die den gesamten Baukörper in Varianten, Spiegelungen, Drehungen und Brechungen überzieht.
Das Große ist im Kleinen bereits enthalten, wobei der Verlauf als Metapher steten Wandel, Bewegung und Entwicklung symbolisiert. Visuell entsteht so eine bewegte, chaotische Lebendigkeit auf einer unbewegten Struktur, die das Wirkungsprinzip der Proteine zitiert. Damit gibt die Künstlerin der Dynamik der Proteinfaltung und den vielfältigen Phänomenen, die entstehen, wenn Proteine zusammenwirken, einen starken visuellen Ausdruck, der zu Vernetzung und gedanklichen Experimenten motiviert, Meinungen bildet, in seiner Wahrnehmung teils emotional polarisiert und zur Diskussion anregt.
Visionäre Wissensgebäude als ganzheitliches Konzept
Das hier dargestellte Beispiel des interdisziplinären Forschungszentrums für funktionale biomolekulare Systeme der TU München verdeutlicht das Potenzial, das eine ganzheitliche Gebäudeentwicklung bietet, die in jeder Phase –von der Planung bis zur Realisierung – konsequent den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Gebäude können dann in Forschung, Wirtschaft und Wissenschaft intelligent und optimal Wissen vermehren, wenn sie an den menschlichen Grundbedürfnissen nach Austausch, Lernen, Bewegung, sozialer Interaktion und Kom-
munikation – in kleinen Gruppen wie auch mit der gesamten Umwelt – sowie den hochspezialisierten Anforderungen in komplexen und hochtechnisierten Arbeitsumgebungen ausgerichtet sind und diese wirksam auf allen Ebenen berücksichtigen.
Dipl.-Ing. Architekt Alexander Kochs, Projektleitung CPA und Standortleiter Frankfurt, Carpus+Partner AG
Konzeption und Bau des interdisziplinären Forschungszentrums für Funktionale Biomolekulare Systeme der TU München
Am nordöstlichen Rand des Forschungscampus in Garching bei München entstand von 2017–2020 auf ca. 4.000 m2 Nutzfläche das neue Forschungszentrum für funktionale biomolekulare Systeme der TUM für ca. 100 Mitarbeiter:innen. Das Gebäude verfügt als klarer rechteckiger Kubus über eine Kantenlänge von ca. 65 m × 37 m. Vier Obergeschosse mit einer Geschosshöhe von 4,20 m sowie die aufgesetzte Dachzentrale ergeben eine Gebäudehöhe im Attikabereich von 22,50 m.
Die Objektplanung umfasste insgesamt 9.843 m2 Geschossfläche auf einer Grundfläche von 2.144 m2. Dies beinhaltete ca. 3.050 m2 Laborfläche mit 1,6 km Laborbench für 2,3 Millionen € netto. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 36 Millionen €, die vom Bund und dem Freistaat Bayern finanziert wurden.
Weitere Informationen: Carpus+Partner AG Forckenbeckstraße 61, 52074 Aachen Tel. (0241) 88 75-0, Fax (0241) 88 75-190 info@carpus.de, www.carpus.de
Neubau Mathematik auf dem Campus der TU Berlin
Berlins Bausenator Andreas Geisel hat am 31. August 2022 gemeinsam mit der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Ulrike Gote und der Präsidentin der TU Berlin Prof. Dr. Geraldine Rauch Richtfest für den Neubau des Mathematikgebäudes gefeiert.
Auf dem Campus der TU Berlin in der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg entsteht ein modernes Gebäude für die mathematische Lehre und Forschung mit fünf Hörsälen, 40 Seminarräumen, Arbeits- und Besprechungsräumen, einer Fachbibliothek und einer Cafeteria. Der Neubau wird das nun mehr 40 Jahre alte und stark sanierungsbedürftige Mathematikgebäude an der Straße des 17. Juni ersetzen. Das Bauvorhaben mit Gesamtkosten von über 110 Millionen € wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen als Bauherrin durchgeführt. Die Bauarbeiten begannen 2020. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant.
Zukünftig werden täglich etwa 2500 Student*innen der Grundlagenfächer für Natur- und Ingenieurwissen-
schaften sowie Student*innen der Mathematik und etwa 600 Mitarbeiter*innen in Lehre, Forschung und Verwaltung das neue Mathematikgebäude nutzen. In dem 2017 ausgelobten Architekturwettbewerb wurde der Entwurf von Code Unique Architekten Dresden zur Realisierung ausgewählt. Über den Innenhof erschließt sich das öffentliche Foyer des Mathematikgebäudes und die dortige Cafeteria am Ufer des Landwehrkanals. Die Offenheit und Durchlässigkeit der Erdgeschosszone ermöglicht den Zugang von der Fasanenstraße sowohl zum neu entstehenden Campus Ost der TU Berlin als auch in das zukünftig entstehende Quartier nördlich der Hertzallee, das als Forschungs-, Arbeits- und Wohnstandort entwickelt wird.
Weitere Informationen:
Technische Universität Berlin Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin pressestelle@tu-berlin.de, www.tu.berlin
Campus-Klassiker mit neuem Gesicht
Bild 1. Blick auf den Eingang des Gebäudes 23.21 mit dem gelben Windfang inklusive gelb getönter Scheiben und der vorgehängten Metallverkleidung. Die Fassade des vorgelagerten Hörsaals 3F bekam einen schwarzen Acryl-Betonanstrich. Hier war zudem ein umfangreicher Poren- und Lunkerverschluss notwendig.
Das Gebäude 23.21 der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde kernsaniert und optisch runderneuert. Nachdem der Betonbau aus den frühen 1970er-Jahren bis auf das Rohgerüst zurückgebaut wurde, konnten die bisher hohen Schadstoffwerte bis unter den vorgegebenen Grenzwert reduziert werden. Gleichzeitig bot sich dadurch die Gelegenheit, das in die Jahre gekommene Gebäude von Grund auf zu modernisieren. Zum Wintersemester 2021/2022 kehrten die Studierenden an einen Lernort zurück, der kaum noch aussieht wie zuvor.
Die Struktur des Gebäudes und sein 1960er-Jahre-Charakter mit den umlaufenden Balkonen blieben zwar erhalten – als „Zeitzeichen“ und weil das Gebäude Teil eines Ensembles ähnlicher Bauten ist, wie Christian Oelke vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW erläutert. Doch die alte grün-braune Optik der früheren Fensterrahmen und der Fassade verschwand und wurde durch ein grafisch anmutendes Erscheinungsbild ersetzt: Die großflächigen schwarzen Fenster als Kontrast zu den jetzt weißgrauen Stahlbetonteilen geben der Fassade ein komplett neues Gesicht. Ein vorgelagerter fensterloser Hörsaal bekam einen schwarzen Außenanstrich. Die Giebelseite der Gebäude erhielt zudem eine vorgehängte Metallverkleidung, die ihr ein modernes Aussehen verleiht.
Architektin Silke Lange vom Büro RKW Architektur+ in Düsseldorf hält den Erhalt der Balkone nicht nur aus städtebaulichen und optischen Gründen für eine gute Entscheidung: „Sie sind heute zwar nicht mehr als Rettungs-
Bild 2. Gebäudesituation vor der Sanierung: Das Gebäude 23.21 auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gehört zu einem Ensemble ähnlicher Bauten aus den 1970er-Jahren. Die umlaufenden Balkone sollten erhalten bleiben, die alte grün-braune Optik der früheren Fensterrahmen und der Fassade aber verschwinden.
(Foto: Copyright BLB NRW)
wege zulässig, aber sie sind ideal für die Reinigung und Wartung der Fassade, des Sonnenschutzes und der Lüftungselemente. Das trägt zur Langlebigkeit des Gebäudes in seiner weiteren Nutzung bei.“ Das neue Fluchtkonzept beinhaltet nun u. a. ein neu angebautes Fluchttreppenhaus sowie neue Ausgangstreppen und ebenerdige Fluchttüren.
Die Balkone selbst wurden auch umfangreich saniert: Die Entwässerungssituation war nicht zufriedenstellend, deshalb musste ein Gefälle in den Boden eingebracht werden, um Regenwasser wieder besser abzuleiten. Diese Arbeiten ebenso wie die Instandsetzung der gesamten Betonfassade inklusive Neuanstrich übernahm die Fa. P+M Flooring mit Produktsystemen von DISBON. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Schutz und Instandsetzung von Betonsowie Industrieboden-Beschichtungen.
Michael Buchen, Planer- und Objektberater für die Profimarken Caparol und DISBON, hatte das Architekturbüro RKW Architektur+ bei der Ausführungsplanung beraten und schon früh eine Bemusterung im Bestand veranlasst. Das Team von P+M Flooring baute dafür die Bodenfläche eines einzelnen Balkons zunächst probehalber neu
auf und versah sie mit einer Polyurethanharz-Abdichtung und -Beschichtung von DISBON. „Das Vorgehen sollte übertragbar auf alle anderen sein“, erklärt Buchen.
Das Ergebnis überzeugte ebenso wie der Service: „Als nach der Ausschreibung klar war, dass die Produkte von DISBON zum Zug kommen, habe ich Herrn Buchen gleich wieder kontaktiert, um seine Expertise bei der weiteren Sanierung vor Ort dabei zu haben“, berichtet Stefano Magino, der die Bauleitung für RKW Architektur+ innehatte. „Alle Beteiligten haben Hand in Hand gearbeitet“, lobt Malermeister Paul Kramer von P+M Flooring. „Das war eine Baustelle, wie man sie sich wünscht.“
Auch bei der Gestaltung im Inneren des Gebäudes 23.21 stand Michael Buchen den Planern von RKW Archi-
Bild 7. Auch ein Großteil des Entrees wird durch gelbe Böden und Wände geprägt und stellt nun das Energiezentrum des Gebäudes 23.21 dar. (Fotos 1, 3–7: Marcus Pietrek, Düsseldorf)
tektur+ zur Seite. Dort erinnert nichts mehr an die Entstehungszeit vor mehr als 40 Jahren. Vielmehr fallen einem die neuen satt-gelben Akzentflächen ins Auge, die sich insbesondere im Eingangsbereich über Böden und Wände ziehen und Frische ausstrahlen. „Das Gebäude hat innen eher eine zergliederte Struktur, keinen charakteristischen Mittelpunkt“, erklärt Architektin Silke Lange. „Hier wollten wir mit dem gelben Farbton einen Blickfang und ein Energiezentrum für das Institutsgebäude am Haupteingang schaffen, was auch gelungen ist.“
Wie die Fassade sind die Innenräume ansonsten in Schwarz-Weiß gehalten. Die Wände wurden von der Düsseldorfer Firma Wenkemann mit Caparol-Farben gestrichen und – wo nötig – zuvor zur Rissüberbrückung gespachtelt und mit Vlies versehen. Die schwarzen Flächen –etwa an den Aufzügen – wurden mit PremiumColor gestaltet, einer Innenfarbe, die edelmatte Oberflächen mit besonderer Farbbrillanz erzeugt und gleichzeitig den Schreibeffekt bei kräftigen Farbtönen vermindert.
Nina Voigt
■ Handwerker: Fassade – P+M K Flooring GmbH, Bad Hönningen, www.pmk-flooring.de/ Innenarbeiten – Wenkemann GmbH, Düsseldorf, https://wenkemann-gmbh.de/ – Caparol-Mitarbeiter: Planer- und Objektberater Michael Buchen ■ Verwendete Produkte – DisboCRET 714 PCC Grobmörtel – DisboCRET 715 PCC I-Feinmörtel – DisboCRET 510 1K-Acryl-Feinspachtel, – DisboCRET 515 1K-Acryl-Betonanstrich – DisboFLOOR 304 2K-PU-Abdichtung – DisboPUR 305 2K-PU-Balkonbeschichtung – Capacryl PU Satin – Caparol PremiumColor – Caparol Akkordspachtel/Akkordvlies/CapaTrend – Caparol MattLatex
Weitere Informationen:
Bautafel
Sanierung des Gebäudes 23.21 der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
■ Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW), Niederlassung Düsseldorf, www.blb.nrw.de/
■ Architekt: RKW Architektur +, Büro Düsseldorf, https://rkw.plus/de
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt Tel. (06154) 71-0, Fax (06154) 71-713 91 info@caparol.de, www.caparol.de
DISBON GmbH
Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt Tel. (06154) 71-717 19, Fax (06154) 71-718 19 info@disbon.de, www.disbon.de
ELEGANTER PROTOTYP FÜR
DIE QUANTENFORSCHUNG NEUBAU DES FORSCHUNGSGEBÄUDES ZAQUANT DER UNIVERSITÄT STUTTGART
hammeskrause architekten bda
Im weltweit einmaligen Forschungsneubau des Zentrums für Angewandte Quantentechnologie betreiben Quanten-PhysikerInnen und IngenieurInnen interdisziplinäre Grundlagenforschung an Quantensensormaterialien sowie Präzisionsmessungen an Quantensensoren. Dazu sind Messwerte von weniger als einem Nanometer notwendig. Zum Vergleich: 1 Nanometer entspricht 1 Millionstel Millimeter.
Das ZAQuant bietet als internationaler Leuchtturm ca. 70 Mitarbeitenden aus 15 Arbeitsgruppen einen interdisziplinären Forschungsraum. Für die vielfältigen Forschungsaktivitäten stellt der Neubau Hochpräzisionslabore, Reinräume, Laserlabore, physikalische, chemische und biochemische Labore sowie Büro- und Kommunikationsflächen als Infrastruktur zur Verfügung. Herzstück der Forschungswelt sind die vier Hochpräzisionsmessräume. Bei größtmöglicher Abschirmung vor mikroseismischer Schwingung
und niederfrequenten Magnetfeldern schaffen die 10 m hohen Laborboxen eine weltweit einmalige Forschungsumgebung.
Besonderheit der Bauaufgabe
Die Komplexität der Bauaufgabe ergibt sich aus der Vielzahl der spezialisierten Nutzungen, für die es zwar jeweils prototypische Gebäude gibt, jedoch ist das ZAQuant in Kombination und Konzentration der unterschiedlichen Experimentalflächen einzigartig. Jeder Lösungsansatz und Teilaspekt musste daher sehr individuell erarbeitet werden, um in Summe eine funktional und wirtschaftlich angemessene Antwort auf die gestellte Aufgabe geben zu können.
„Isolation_Abschirmung_Störung_Entkoppelung_Kommunikation_informeller Austausch_spontane Treffen“ – man könnte meinen, diese Begriffe bilden Gegensätze ab. Im ZAQuant sind sie jedoch in ihrer Ganzheitlichkeit essenzielle Voraussetzung, die zum Gelingen der Forschung notwendig ist und Innovationen fördert. Die Architektur trägt dem Rechnung, indem auf der einen Seite mit hohem baukonstruktiven Aufwand die erforderlichen technischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, aber gleichzeitig der Raum gemeinschaftliche Erlebnisse ermöglicht.
Städtebau
In das heterogene Campusareal der Universität in StuttgartVaihingen fügt sich der kubische Baukörper in die Reihe der bestehenden Forschungsbauten ein. Das ZAQuant reagiert auf die unterschiedlichen Randbedingungen mit einem eigenständigen Baukörper in präziser Kubatur. Körnung und Positionierung des Baukörpers orientieren sich am Bestand in östlicher Nachbarschaft. Die klare Raumkante zur Grünen Mitte wird fortgeführt und die Prämissen aus dem städtebaulichen Masterplan für die Innenentwicklung des Campusareals umgesetzt.
Herzstück des ZAQuant
Vier Hochpräzisionsmessboxen liegen aufgereiht in der dreigeschossigen Halle und bilden das Herzstück des Forschungsgebäudes. Hier findet die elementare Forschungsarbeit statt. Die Konzeption der gesamten Gebäudestruktur richtet sich nach den besonderen Anforderungen dieser
Experimentierflächen. Die optimale Abschirmung der Experimente vor äußeren Einflüssen ist nach dem „Schalenprinzip“ aufgebaut. Der Versuchsaufbau ist durch die Laborbox, die Laborbox durch die Halle und die Halle durch die umgebenden Räume geschützt.
Struktur
Um die erforderliche Schwingungsruhe für die Experimente im Laborbau zu erzielen, wurden schwingungserzeugende und schwingungsempfindliche Flächen konzeptionell und konstruktiv voneinander getrennt. In Längsrichtung ist das Gebäude in drei Abschnitte gegliedert: Kopfbau, Laborbau und Seminarbau. Der empfindliche Laborbau ist über die gesamte Gebäudehöhe durch Fugen bautechnisch von den umgebenden Bauteilen entkoppelt.
Weitere Forschungsflächen wie Reinräume, Laserlabore sowie physikalische, chemische und biochemische Labore befinden sich auf allen drei Ebenen des Hauses. Die Anordnung der Reinräume im Kopfbau ermöglicht eine optimale Versorgung aus den direkt darunter und darüber angeordneten Technikflächen. Für zukünftige Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Neubau der Physik im Osten des Grundstücks ist eine spätere Anbindung an die dortigen Reinräume strukturell berücksichtigt.
Sämtliche Büroflächen, Seminar- und Besprechungsräume befinden sich in direkter Nähe zu den Laboren und ermöglichen eine exzellente Vernetzung von Wissens- und 88 mm
Bild 4. Schwarzplan Universitätscampus Stuttgart Vaihingen
Experimentarbeit. Dabei werden alle Funktionen ringförmig um die zentrale Halle der Präzisionslabore bzw. den Gartenhof erschlossen. Informelle Treffen, spontane Begegnungen und Kommunikation werden durch das räumliche Angebot intensiv gefördert.
Baukörper und Hülle
So wie die Forschung im Innern auf höchste Präzision ausgelegt ist, werden die Gebäudekanten ganz exakt formuliert. Es gibt keine Vor- und Rücksprünge und auch keine aufgesetzten Dachzentralen. Die Präzision des Volumens steht im Vordergrund.
Die Kubatur der Halle zeichnet sich im obersten Geschoss als innen liegender Gartenhof ab – ein transparent gestalteter umlaufender Flur ermöglicht Blickbezüge quer durch das Geschoss. Dieser Raum bereichert das stark funktional geprägte ZAQuant mit einem kontemplativen, geschützten Freibereich.
Die Fassade aus Glasflächen und strukturierten Aluminiumelementen fasst alle drei Bauteile in einer Gebäudehülle zu einem Haus zusammen und erzeugt Transparenz und Rhythmus – im Duktus des Universitäts-Campus.
Durch den Einsatz von raumhohen Verglasungen im Wechsel mit geschlossenen Flächen werden die Anforderungen der unterschiedlichen Nutzungen nach außen hin sichtbar. Büro- und Aufenthaltsräume bieten maximalen Außenraumbezug und optimale Tageslichtversorgung. Im Kontrast dazu liegen die funktionalen Laserlaborflächen im Dunkeln.
Auftakt der Hochpräzisionswelt
Wer sich für die Forschung und Arbeitsumgebung der Physiker interessiert, kann von außen in den verglasten Rein-
Bild 7. Das Herzstück des Gebäudes ist die dreigeschossige Versuchshalle, in der sich vier Hochpräzisionslabore aneinanderreihen. Die Messkabinen mit Abmessungen von 6 m × 8 m × 10 m ermöglichen isolierte Messvorgänge unter größtmöglichem Ausschluss von mikroseismischen Schwingungen und niederfrequenten Magnetfeldern.
Bild 9. Im obersten Geschoss befindet sich ein begehbarer Dachgarten, der die Kubatur der darunter liegenden Versuchshalle nachzeichnet. Ein transparent gestalteter umlaufender Flur ermöglicht Blickbezüge quer durch das Geschoss, angrenzende Flächen laden zum ungezwungenen Austausch ein. (Fotos 1–3, 7–9: Brigida González und Wolf-Dieter Gericke)
raum im Foyer schauen. Für Besucher und Forscher bildet die raumhohe Verglasung des Reinraums zusammen mit dem Foyer den Auftakt in die Hochpräzisionswelt. Besucher werden mit dem charakteristisch warmen Gelblicht empfangen und erhalten größtmöglichen Einblick in das Forschungslabor, im Gegenzug können die Forscher Blickkontakt mit der Außenwelt aufnehmen.
Bautafel
Forschungsgebäudes ZAQuant der Universität Stuttgart
■ Bauherrschaft: Land Baden-Württemberg, vertreten durch Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
■ Nutzer: Universität Stuttgart, 3. und 4. Physikalisches Institut
■ Projektadresse: Allmandring 13, 70569 Stuttgart
■ Architektur: hammeskrause architekten bda, Stuttgart
■ Team: Markus Hammes (verantwortlicher Partner), Astrid Karr (Projektleitung), Jürgen Naverschnigg (Projektleitung bis LPH 5), Dana Bilek, Jacqueline Dörner, Emine Sarikaya, Deborah Schäfer, Hafize Yigit
■ Bauleitung: ERNST2 ARCHITEKTEN, Stuttgart
■ Kunst am Bau: Christoph Poetsch, Heidelberg, ‚Ein gleiches’ (LED-Displaywand und Server)
■ Grundfläche: 36 m × 72 m
■ BGF: 8.564 m2
■ BRI: 46.001 m3
■ Gesamtbaukosten: 41,5 Millionen Euro (brutto)
■ Fertigstellung: 10/2021
Bild 8. Die Flure um die Experimentierhalle wurden als Rundgang angelegt. Große runde Fenster ermöglichen den Einblick in die Halle sowie Blickbezüge aus der zentralen Forschungsfläche in die anderen Labor- und Büronutzungen.
Weitere Informationen: hammeskrause architekten bda freie architekten bda Krefelder Straße 32, 70376 Stuttgart Tel. (0711) 60 17 48-0 info@hammeskrause.de, www.hammeskrause.de
WIE AM SCHNÜRCHEN ÜBER DEN CAMPUS LEIT- UND ORIENTIERUNGSSYSTEM FÜR DIE FERNUNIVERSITÄT IN HAGEN
Während manche Tiere die Fähigkeit besitzen, sich mithilfe des Magnetfelds der Erde zu orientieren, müssen sich Menschen in unbekannter Umgebung anhand sichtbarer Orientierungspunkte zurechtfinden. Wo diese gänzlich fehlen, sind sie meist auf Hilfe angewiesen. Deshalb werden in einem fremden, komplexen Umfeld Leit- und Orientierungssysteme eingesetzt. So auch auf dem Campus der FernUniversität in Hagen.
Wenige Jahre nach ihrer Gründung 1974 erhielt die FernUniversität in Hagen einen eigenen Campus, auf dem zunächst nur mit dem Allgemeinen Verfügungszentrum (AVZ) ein einzelnes großes Gebäude stand. Über die Jahre wurden weitere z. T. große Gebäudekomplexe um das AVZ angeordnet. Heute ist die Einrichtung mit ca. 76.000 Studierenden zahlenmäßig die größte Universität in Deutschland. Die Situation auf dem Campus der FernUniversität in Hagen unterscheidet sich von der einer Präsenzuniversität darin, dass viele der Studierenden nur selten und zu wich-
tigen Präsenzveranstaltungen vor Ort sind und einen höheren Orientierungsbedarf haben.
Als der Campus erweitert und umstrukturiert wurde, entschied sich die FernUniversität Hagen für die Implementierung eines professionellen Leit- und Orientierungssystems, um eine identitätsstiftende Wirkung und einen reibungslosen Studienbetrieb zu erzielen. Das Leit- und Orientierungssystem für den Campus in Hagen hat die Osnabrücker Agentur für Kommunikation Kuhl|Frenzel entwickelt. Darüber hinaus wurden ein Beleuchtungskonzept und eine Campus-App erarbeitet.
Topografie als Herausforderung
Die Region Hagen gehört geologisch zum Rheinischen Schiefergebirge und weist eine unregelmäßige Topografie auf. Entsprechend ist auch der Campus nicht ebenerdig und sowohl von den Erschließungspunkten als auch zentralen
Stellen des Campus nicht überschaubar. Die Ringstraße zur Erschließung des Campusgeländes befindet sich am Fuße des Hügels, auf dem die Universitätsgebäude angesiedelt sind. Die Geländestruktur stellte daher eine Herausforderung auch für die Erstellung des Leit- und Orientierungssystems dar. Um eine bessere Übersichtlichkeit zu erreichen, wurde die Erschließung konzeptionell neu überdacht. Dazu erhielten alle Gebäude und Parkplätze aufbauend auf einem schlüssigen logischen Prinzip neue Bezeichnungen. Die langen, nur sehr schwer erinnerbaren Gebäudebezeichnungen wurden durch Gebäudenummern ersetzt. Damit verbunden wurden auch die Parkplätze nach den Gebäuden nummeriert, an denen sie angeordnet sind. Parkplatz 2 befindet sich folgerichtig neben Gebäude 2. Die Besucher und Nutzer erkennen die inhärente Logik unmittelbar und finden sich schneller auf dem Gelände zurecht.
Gelebte Identität
Die Gestaltung des Leitsystems knüpft an das etablierte Corporate Design der Universität an und bietet so einen hohen Wiedererkennungswert. Zusätzlich bewirkt es eine identitätsstiftende Wirkung nach innen und außen, weil mit den Elementen des Leitsystems das Corporate Design an vielen Orten des Campus räumlich erlebbar wird. Das Signet der FernUniversität Hagen besteht aus einem blau ausgefüllten Kreis und runden Bahnen, die sich um ihn anord-
nen sowie nach oben geöffnet sind. Dies soll die überregionale Offenheit der Universität und die Homogenität des Systems symbolisieren. Das Leitsystem greift das Motiv der Rundung, das als wichtigstes Markenelement des Auftritts der Universität im Signet und sämtlichen Kommunikationsmitteln verwendet wird, in Form abgerundeter Ecken als Gestaltungsmerkmal der Leitelemente auf.
Auch die Farbgebung des Leitsystems ist vom Corporate Design und der Hausfarbe der Universität, Pantone 2945, abgeleitet. Bereits bei der Planung der Maßnahmen wurden Aspekte der visuellen Barrierefreiheit sowie die relevanten Vorgaben der DIN berücksichtigt, u. a. bei der Wahl der Schriftgrößen.
Für eine kontrastreiche Darstellung erfolgte die Beschriftung des Leitsystems in Weiß auf dunkelblauem Grund. Konsequent findet sich auf allen Ausprägungen des Leitsystems das Logo der Universität und auf allen Elementen wird die Schrift Frutiger in den Schnitten Regular und Bold eingesetzt. Die eigens entwickelte PiktogrammReihe mit allgemein verständlichen Zeichen, mit denen die Raumfunktionen dargestellt werden, ist ebenfalls im Corporate Design gehalten.
Lückenlos zum Ziel
Konzeptionell folgt das System dem Grundsatz „Vom Allgemeinen zum Besonderen“. Nutzer erhalten die Informationen wie an einer Perlenkette lückenlos aufgereiht. Das System setzt sich aus begrüßenden, Übersicht schaffenden, richtungsweisenden und kennzeichnenden Elementen im Außenbereich und Innenraum der Universität zusammen. Fahnen üben eine Fernwirkung aus und kennzeichnen zusammen mit einem Pylon die Zufahrt und Zugänge zur FernUniversität in Hagen. Stelen kennzeichnen die Einfahrten der jeweiligen Parkplätze. An den sieben Fußwegen auf den Campus empfängt das Leitsystem die Nutzer und Besucher mit einer Begrüßungsstele, die mit einem Campusplan einen Überblick über das gesamte Gelände vermittelt. Von hier startet der Nutzer seine Route über den Campus. Stelen an wichtigen Wegpunkten führen ihn ohne Unterbrechung zu den Gebäuden. Die Richtungsstelen benennen die Gebäudenummer sowie -bezeichnung und weisen mit einem Pfeil den Weg, auch auf den Verkehrswegen. Durch hoch an
Bild 4. Die Richtungsstelen benennen die Gebäudenummer sowie -bezeichnung und weisen mit einem Pfeil den Weg, auch auf den Verkehrswegen.
sind die Gebäude auch aus der Entfernung sehr gut zu identifizieren. Haupteingänge von Gebäuden sind durch eine Stele mit der Nummerierung des Gebäudes und den dort untergebrachten Fachbereichen sowie einer Beklebung des Eingangs gekennzeichnet. Viele der großen Hochschulgebäude haben einen Windfang aus Glas, an dem die durchsichtige Beklebung in blauer Folie angebracht ist. Das Sonnenlicht färbt den Windfang und Eingangsbereich der Gebäude stimmungsvoll mit blauem Licht. So wirkt die Beklebung wie ein farbiges Kirchenfenster.
Im Gebäude setzt sich die Leitfunktion konsequent fort. In den Fluren führen insgesamt über 700 Elemente zu den Räumen. Richtungsschilder leiten die Nutzer direkt vom Eingang in verschiedene Bauteile und geben die dort ansässigen Fachbereiche an. Lange Gebäude sind in mehrere Abschnitte aufgeteilt, die separat beschildert wurden. Entsprechend erhielt jeder Abschnitt eine Übersicht der Räume und Zugänge sowie die Kennzeichnung der Anschlüsse zu den weiteren Abschnitten des Gebäudes. So wird gleichzeitig die erforderliche Detailtiefe der Raumdarstellungen erreicht und die Gesamtorientierung im Gebäude nicht aus den Augen verloren. Etagenpläne vermitteln einen Gesamteindruck vom Aufbau und der Lage des Gebäudes. Abschnitte sind zusätzlich mit einem weithin sichtbaren Fahnenschild markiert.
Türen zu wichtigen Anlaufstationen wie Seminar- und Funktionsräumen, Aufzügen und den Treppenhäusern sind großflächig farbig mit Folie beklebt. Sie tragen die Raumnummer bzw. Bauteilbezeichnung und das Piktogramm, das die Funktion eindeutig ausweist. Große und häufig genutzte Seminarräume sind davon abweichend nicht mit einer Folienbeschriftung auf der Tür, sondern mit einer teilweisen Umrahmung zusätzlich hervorgehoben. Die Beschriftung mit Folie ist reversibel und ermöglicht eine schnelle Anpassung bei Umnutzungen.
Verfügbarkeit für alle
Heute versteht es sich fast von selbst, dass der öffentliche Raum und Gebäude so zu gestalten sind, dass sie für alle
Menschen ohne zusätzliche fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sein sollten. Deshalb spielten auch Aspekte der Barrierefreiheit beim Entwickeln des Leit- und Orientierungssystems für die FernUniversität in Hagen eine wichtige Rolle. Alle Interessengruppen einzubeziehen und das Design so zu entwickeln, dass keine Gruppe durch die Bedürfnisse der jeweils anderen gestört wird, war eine Herausforderung. In einem Workshop mit Vertretern der FernUniversität in Hagen wurden Barrieren auf dem Campus erkannt und Lösungen zur Überwindung entwickelt. Die Umsetzung erfolgte in mehreren Stufen. Kuhl|Frenzel hat die Entwicklung des Leit- und Orientierungssystem in intensiver Zusammenarbeit mit der FernUniversität in Hagen über viele Jahre betreut.
Zunächst sind die Stelen und Schilder nach dem Zwei-Sinne-Prinzip entwickelt. Die Begrüßungsstelen an den Campuszugängen sind mit Braille- und einer erhabenen Profilschrift versehen und bieten eine alternative Dar-
stellungsform an. So können auch Besucher und Nutzer mit einer Sehbehinderung den Campusplan lesen. Damit die Pläne durch das Hinzufügen der taktilen Informationen für sehende Menschen übersichtlich und ansprechend bleiben, sind die taktilen Beschriftungen in der Hintergrundfarbe eingefärbt und so für Sehende nahezu unsichtbar als zusätzliche Ebene integriert. Farbkontraste zwischen dunklem Hintergrund und heller Beschriftung sorgen für eine verbesserte Lesbarkeit. Außerdem sind die Stelen und Schilder aufgrund ihrer kontrastierten und reduzierten Farbgebung auf dem Gelände gut erkennbar. Die Gestaltung hat auch die häufigsten Farbfehlsichtigkeiten, z. B. Rot-Grün-Blindheit, berücksichtigt. Überdies sind die Oberflächen der Schilder und Stelen matt und dadurch blendfrei. Zusätzlich bietet die FernUniversität in Hagen eine telefonische Unterstützung für Menschen mit Sehbehinderung an, die Telefonnummer des Service-Centers ist in Braille- und erhabener Profilschrift an vielen Stellen auf dem Campus zu finden. Handlaufbeschriftungen erleichtern die Orientierung im Gebäude, indem sie angeben, in welches Geschoss die Treppe führt. Die Vorgaben der DIN wurden hier eingehalten.
Den nächsten Schritt der Umsetzung stellte die Installation eines taktilen Umgebungsmodells im Maßstab 1:500 mit angesetztem, um 15° geneigtem Legendenbereich dar. Es wurde auf dem zentralen Platz des Campus vor Gebäude 8 aufgestellt. Auf dem taktilen Umgebungsmodell sind sämtliche Gebäude und Wege des Campus dreidimensional dargestellt, sodass sie im Detail ertastet und auch visuell hervorragend erfasst werden können. Die Beschriftung tritt auf dem Modell zurück, sodass es einen starken visuellen Reiz auch für Menschen ohne eine Sehbehinderung hat. Die Höhe ist so gewählt, dass Rollstuhlfahrer es unterfahren und optimal ertasten können. Durch die Wahl des Materials Corian ließ sich das Modell wetterbeständig einfärben. Damit folgt es der visuellen Sprache der Campus-Übersichtspläne und fügt sich gestalterisch optimal in die Reihe der Elemente des Leit- und Orientierungssystems ein. Um das 3D-Modell zu fertigen, hat Kuhl|Frenzel ein CAD-Modell des Campus erstellt.
Themen der Gleichstellung von Männern und Frauen sind bei der Ausgestaltung des Leit- und Orientierungssystems ebenfalls berücksichtigt worden. Die Piktogramme von Hörsälen zeigen z. B. Dozentinnen und die Piktogramme von Wickelräumen stellen eine männliche Figur dar, die ein Kind betreut.
Licht in der Dunkelheit
Im Zuge der Erstellung des Leit- und Orientierungssystems wurde auch die Lichtsituation auf dem Campusareal überprüft und festgestellt, dass die Ausleuchtung insgesamt zu gering ist. Das neue Beleuchtungskonzept erzielt mit energiesparenden LED-Lampen eine verbesserte Ausleuchtung der Leitsysteme, z. B. der Stelen und der Gebäudekennzeichnungen an den Fassaden, und des Geländes. Auch werden wichtige Laufwege und Haupteingänge zusätzlich hervorgehoben und eine optimierte Orientierungswirkung erzielt. Durch die bessere Ausleuchtung ist der Campus zudem sicherer geworden.
Für eine noch komfortablere Orientierung auf dem Campus hat Kuhl|Frenzel das Design für eine CampusLeit-App entwickelt, die das Leitsystem erweitern kann. Nutzer könnten dann auf einem digitalen Campusplan ihren Standort bestimmen und sich Informationen zu Gebäuden und Zielpunkten anzeigen lassen. Darüber hinaus soll die App eine Navigation zu einem Zielpunkt auf dem Campus – auch in Gebäuden – anzeigen.
Fazit
Das Leit- und Orientierungssystem der FernUniversität in Hagen leitet die Besucher durch eine lückenlose Anordnung verschiedener Leitelemente mit einem durchgängigen Design wie an einer Perlenkette über den gesamten Campus. So bietet die Universität den Studierenden mehr Sicherheit, stiftet Identität und schärft das eigene Profil. Sonst verborgene Bereiche sind mit dem Leit- und Orientierungssystem besser auffindbar, z. B. auch die Parkplätze auf dem Campus.
Bautafel
Leit- und Orientierungssystem für die FernUniversität in Hagen
■ Projektadresse: Universitätsstraße 11, 58097 Hagen
■ Auftraggeber: FernUniversität in Hagen
■ Planer: Kuhl|Frenzel GmbH & Co. KG – Agentur für Kommunikation
■ Leistungen: Bestandsaufnahme, Beratung, Konzeption, Typografie, Farbkonzept, Kostenschätzung, Vergabe, Objektüberwachung, Planung Barrierefreiheit und taktile Elemente
Weitere Informationen:
Kuhl|Frenzel GmbH & Co. KG, Agentur für Kommunikation
Jörg Frenzel Martinistraße 50, 49080 Osnabrück Tel. (0541) 408 95-0 frenzel@kuhlfrenzel.de www.kuhlfrenzel.de
NEUBAU STUDIERENDENZENTRUM: SOLITÄRE BEBAUUNGSSTRUKTUR HOCHSCHULE HANNOVER, GEBÄUDE 1J
Mit dem neuen Studierendenzentrum erhält die Hochschule Hannover einen kompakten und fein gegliederten Baustein, der sich in seinen Proportionen in das Ensemble der umliegenden Hochschulgebäude einfügt, Materialien und Gestaltungsmerkmale aufgreift und sie im Sinne eines markanten Campus-Entrées neu interpretiert.
Das Haus setzt die solitäre Bebauungsstruktur des Campus fort, greift die vorherrschende Dreigeschossigkeit der Bauten auf und formuliert einen zweiten Campuseingang vom Ricklinger Stadtweg, welcher hinter der Eingangsgeste des Hauptgebäudevorplatzes zurücktritt. Zur bestehenden Mensa entsteht eine kleine Platzsituation als Freisitz für Mensa und Studentencafé, zum Ricklinger Stadtweg ein angemessenes Entrée, dazwischen eine Passage mit dem Haupteingang des Studierendenzentrums. Freisitz und Mensa werden zu einem zentralen Gelenk des Hochschulcampus.
Gliederung des Gebäudes
Der Neubau gliedert sich in ein öffentliches Erdgeschoss und zwei Bürogeschosse für die Verwaltung und studenti-
sche Arbeitsräume. Foyer und zentraler Veranstaltungssaal als Herzstück des Studierendenzentrums bilden mit dem Campus-Entrée eine Einheit. Hier sind zentrale Anlaufpunkte wie Kopier-/Papiershop, Seminarräume, ein studentischer Besprechungsraum, Garderoben und Schließfächer angesiedelt. In den Obergeschossen bilden Grundriss-
aufweitungen für Teeküchen kommunikative Orte zum Verweilen. Die Grundrissgestaltung ist entsprechend des gewählten Ausbaurasters von 1,25 m flexibel veränderbar. Das Gebäude wird nur im notwendigen Umfang teilunterkellert, um benötigten Flächen für die Gebäudetechnik unterbringen zu können.
Anpassung an Gegebenheiten
Um der lärmintensiven Lage an der südlich am Grundstück vorbeilaufenden Bahntrasse der DB gerecht zu werden, wurden sämtliche ständigen Arbeitsplätze/Büros zu den anderen Seiten hin orientiert. Zur Bahn sind lediglich Räume wie Seminarraum, Computerschulungsraum, Besprechungsraum, Sozialraum und Studentischer Gruppenarbeitsraum angeordnet, d. h. Räume, die zum einen keine ständigen Arbeitsplätze darstellen, zum anderen aufgrund ihrer Nutzung ohnehin überwiegend mechanisch be- und entlüftet werden müssen, sodass ein Öffnen der Schallschutzfenster nicht zwingend notwendig ist.
Barrierefreiheit
Zwei notwendige Treppenräume in Form eines repräsentativ gestalteten Treppenraums und eines reinen Fluchttreppenhauses schaffen zwei unabhängige Rettungswege im Sinne der gesetzlichen Vorschriften. Zur barrierefreien Er-
schließung dient ein Personenaufzug. Die Bildung von Nutzungseinheiten vermeidet notwendige Flure und ermöglicht variabel sowie offen gestaltete Grundrisse. Alle Bereiche des Studierendenzentrums sind barrierefrei erschlossen und entsprechend den Vorschriften der DIN 18040 ausgestattet.
Gestaltungselemente
Eine subtil gegliederte, helle, gelb-cremefarbene Ziegelfassade interpretiert den auf dem Campus vorherrschenden Klinker in mattem Gelb-Braunton ebenso wie weiße Metallprofile und Gliederungselemente. Die Gestaltungsidee des gestaffelten, sich nach oben hin jeweils um ein Steinraster pro Geschoss vergrößernden Gebäudeumfangs stärkt die Eigenständigkeit und den Charakter des Gebäudes. Der interpretatorische Gestaltungsansatz des Studierendenzentrums setzt sich auch in der Öffnungsform fort, bei der mehrere Fensterelemente zu einer größeren, liegenden Öffnung zusammengefasst werden und damit das Campusthema „Fensterband“ aufgegriffen wird.
Low-Tech-Konzept
Mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit wurde ein außenliegender Sonnenschutz mit Lichtlenkungsfunktion und innerem Blendschutz in Kombination mit ange-
Bild 7. Kontrastierende Wandansicht (Tür in Kombination mit Betonunterzug und Trockenbauwand)
messenen Brüstungen und Stürzen gewählt. Die Fensterflächenanteile wurden auf das notwendige Maß in Bezug auf natürliche Belichtung und Wärmeschutz ausgelegt.
Das Gebäude wird in technischer Hinsicht sparsam ausgestattet (Low-Tech-Konzept). Alle Büros werden auf natürliche Weise be- und entlüftet. Um die CO2-Konzentration in der Luft der Seminar-, Computerschulungs- und Veranstaltungsräume gering zu halten, wird in Kombination mit der Gewährleistung des Schallschutzes zur DBBahntrasse hin eine bedarfsabhängige Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung (> 70 %) und Mehrfachnutzung eingesetzt. Unter Mehrfachnutzung wird eine in der Dimension optimierte Anlage verstanden, die Nutzungszeiten berücksichtigt, da davon ausgegangen wird, dass nicht alle Räume gleichzeitig und jederzeit versorgt werden müssen. Als Heizmedium wird Fernwärme in Kombination mit Raumheizkörpern eingesetzt, um flexibel auf individuelle Bedürfnisse in der raumweisen Temperaturgestaltung eingehen zu können. Die Raumbeleuchtung wird mit LED-Leuchtmitteln und Präsenzmeldern ausgebildet. Das Gebäude erfüllt den Energiestandard EnEV 2014 ab 01.01.2016 mit 40 % Unterschreitung.
Bild 10. Bodenindikatoren/Bodenleitsystem (barrierefreie Erschließung) (Fotos: © Gustav Willeit)
Bautafel
Hochschule Hannover – Neubau Studierendenzentrum Gebäude 1J
■ Projektadresse: Ricklinger Stadtweg 120, 30459 Hannover
■ Bauherr: Hochschule Hannover, vertr. d. Staatliches Baumanagement Hannover
■ Architekten: Schulz und Schulz Architekten GmbH, 04107 Leipzig
■ Bauleitung: Schulz und Schulz Architekten GmbH und entricon GmbH
■ Tragwerksplanung: shl ingenieure GmbH, 30159 Hannover
■ Landschaftsarchitektur: lad+ landschaftsarchitektur diekmann, 30171 Hannover
■ Nutzfläche: 3.496 m2 ■ BGF: 5.717 m2 ■ BRI: 20.553 m3 ■ Bauwerkskosten: 15,18 Millionen €
■ Baubeginn: 07/2017 inkl. Abbruch vorh. Bestandsgebäude
■ Fertigstellung: 04/2020
Weitere Informationen: Schulz und Schulz Architekten GmbH Ferdinand-Rhode-Straße 20, 04107 Leipzig Tel. (0341) 48 71 33 mail@schulz-und-schulz.com www.schulz-und-schulz.com
STUDENTENAPARTMENTS AN HISTORISCHER MAXTORMAUER DIALOG
ZWISCHEN
ALT UND NEU
Inmitten der Nürnberger Altstadt in engem Kontakt zur mittelalterlichen Bestandsarchitektur sollten Alt und Neu harmonisch nebeneinander entstehen und ein qualitativ hochwertiger Ort auf kleinem Raum neuen Wohnraum bieten. Mit ihrem Konzept hatten Dömges Architekten aus Regensburg beim Wettbewerb Studentenwohnheim in Nürnberg überzeugt und den 1. Preis gewonnen. Das moderne Gebäude an der Stadtmauer und neben den Grünflächen des Burggrabens ist ein Ort, der Moderne und Baukultur verbindet. Eine ruhige, dennoch zurückhaltende Form des Gebäudes steht im Dialog mit der Mauer und wertet das Quartier auf. Die Konzeptidee: Architektur, die sich in den historischen Kontext einfügt sowie Nutzern und Besuchern ein angenehmes Umfeld für Leben, Wohnen und Arbeiten bietet.
Die Apartments an der Maxtormauer in Nürnberg bieten Studierenden attraktives Wohnen nahe der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Nürnberg sowie der Innenstadt. Der Neubau befindet sich in direkter Nähe zur parallel verlaufenden Maxtormauer. Seine zeitlose Formensprache respektiert das historische Umfeld und die umgebende kleinteilige Wohnbebauung.
Herausforderung
„Für uns ist ein Studentenwohnheim geprägt durch serielles Denken, das kleine Wohneinheiten für die Student:innen hervorbringt“, sagt Vorstand Eric Frisch, der federführend das Projekt entwickelt hat.
Die Herausforderung war, auf engem Grundstück und harmonisch in die Altstadt eingepasst ein Studentenwohnheim entstehen zu lassen, dass möglichst vielen Menschen ein angenehmes Zuhause bietet. Die fünfgeschossigen Baukörper sind so auf dem dreieckigen Grundstück platziert, dass sich in der vorgegebenen Form drei einzelne Baukörper zusammengefasst an drei Bereichen öffnen. Durch den Zugang gegenüber der Maxtormauer gelangt man barriere-
frei in das großzügige Entree. Hier befinden sich erste Apartments, Gemeinschaftsräume sowie ein Fahrradraum. Ein begrünter Innenhof, umlaufende inneliegende Laubengänge und bepflanzte Freiflächen dienen als Treffpunkt und bieten eine besondere Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. In einer Zeit der Online-Studien und Einzelapartments ist dies ein wichtiger Bereich für die soziale Gemeinschaft der Studierenden. Die geöffnete Kubatur gewährleis-
Bild 4. Der begrünte Innenhof und die umlaufenden Laubengänge dienen als Treffpunkt
tet eine natürliche Belichtung und Belüftung. Die Nähe zur Altstadt wird auch hier durch das offene Treppenhaus mit Blick auf die alte Stadtmauer erlebbar.
Holz als Gestaltungselement
Weiß durchgefärbte Betonfertigteile rahmen die Fenster, Schiebeläden aus Holz setzen natürliche Akzente. Dadurch entsteht ein spannungsvolles Spiel aus offenen und geschlossenen Flächen sowie Licht und Schatten. Die Materialpalette mit Holzelementen, Stahlbeton, Putz und Be-
tonfertigteilen ist bewusst, dem Ort entsprechend, dezent gehalten. Die beständigen Oberflächen altern in Würde und das Holz entwickelt mit der Zeit Patina. Somit bildet der Neubau das passende Gegenüber zum historischen Wehrgang.
Drei geschickt angeordnete Gebäude unter einem Dach bieten komfortables Wohnen für 122 Bewohner:innen mit hellen und komplett ausgestatteten Apartments. Die 101 Einheiten messen 19 m2 bzw. 21 m2 und sind zweigeteilt in einen Eingangsbereich mit Küchenzeile plus Bad und Wohnraum. Raumhohe Verglasungen und Holzverschattungen erzeugen ein angenehmes Licht. Die Apartments bieten ruhigen, eigenen Wohnraum zum Studieren und dennoch ein Leben in der Gemeinschaft.
Bauweise
Die Massivbauweise, bei der die Fassade tragende Funktion hat, und die klare Ordnung von Installationsschächten und Tragstruktur reduzierten Bauzeit und -kosten. Die Wohnungen haben Fußbodenheizung, die von einem mit Gas betriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW) gespeist werden. Die massiven Wände fungieren zusätzlich als Wärmespeicher. Das Zusammenwirken dieser Maßnahmen verringert den Energieverbrauch deutlich.
Der dreieckige Zuschnitt des Wettbewerbs-Grundstückes bildet die Grundlage des Neubaus, der aufgrund sei-
ner inneren Struktur und seinen zurückhaltenden Abmessungen als Vermittler zwischen der großen Universität und der kleinteiligeren Wohnbebauung fungiert.
Alt und Neu im Dialog
Beim Spaziergang zwischen Stadtmauer und Wohnheim fühlt man den besonderen Ort noch mehr, denn die Spiegelung der Altstadtmauer in der großen Glasfront im Erdgeschoss vermittelt den Bewohnern und vorbeikommenden Besuchern eine gewachsene und harmonische Atmosphäre. Verstärkt wird dies durch die Fortsetzung des
historischen Kopfsteinpflasters, welches sich im Innern des offenen Patios fortsetzt. Alt und Neu verschmelzen an dieser Stelle zu einem neuen Ort des Wohnens und geben dem Stadtquartier neues Leben.
Bautafel
Studentenapartments an der Maxtormauer, Nürnberg
■ Projektadresse: Maxtormauer 50, 90403 Nürnberg
■ GIAS Grundstücksgesellschaft mbH, Neumarkt/Oberpf.
■ Architekten: DÖMGES ARCHITEKTEN AG, Regensburg
■ Grundstücksfläche: 1.457,50 m2
■ Wohnfläche: 2.078 m2
■ BGF: 3.987 m2
■ BRI: 11.789 m3
■ Baukosten: 4,95 Millionen €
■ Anzahl der Wohneinheiten: 100
■ Energiestandard: KfW55
■ Auszeichnungen: Callwey-Award „Ausgezeichneter Wohnungsbau 2022“; Architektouren der Bayerischen Architektenkammer 2022
■ Wettbewerb 2017 – 1. Preis, Fertigstellung 2020
Weitere Informationen: DÖMGES ARCHITEKTEN AG Architektur und Stadtplanung Boelckestraße 38, 93051 Regensburg Tel. (0941) 99 206-0 info@doemges.ag, www.doemges.ag
MODERNER KOMFORT IN HISTORISCHEM UMFELD WOHNHEIME DER FACHHOCHSCHULE FÜR FINANZEN, NORDKIRCHEN
Die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen in Nordkirchen zeichnet sich durch einen besonderen Standort aus: Ihr Hauptgebäude befindet sich im denkmalgeschützten Wasserschloss Nordkirchen. Nun entstanden im Zuge einer Kapazitätserweiterung für 150 der inzwischen ca. 1.000 Studierenden zwei moderne Wohnheime, entworfen von RKW Architektur +.
Im westlichen Münsterland liegt im Zentrum des Dreiecks aus Münster, Dortmund und Hamm die Kleinstadt Nordkirchen, Heimat von ca. 5.000 Einwohnern und Standort der größten und bedeutendsten Barockresidenz Nordrhein-Westfalens: dem Schloss Nordkirchen. Das rot geklinkerte Schloss und das weitläufige Areal stehen unter Denkmalschutz. Als „westfälisches Versailles“ bekannt, wurden das Wasserschloss und seine Parkanlage von der UNESCO als „Gesamtkunstwerk von internationalem Rang“ für schutzwürdig erklärt. Teile des Schlosses können
im Rahmen von Führungen besichtigt werden, auch der Schlosspark ist für die Öffentlichkeit freigegeben. Im Schloss befindet sich eine Niederlassung des örtlichen Standesamts, die aufgrund des malerischen Umfelds sehr beliebt ist.
Schloss Nordkirchen: lernen mit Denkmalschutz
Doch das Schloss ist nicht nur Touristenattraktion, sondern auch Bildungsstätte – seit 1949 befindet sich hier die Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW. So werden Teile des Schlosses für Vorlesungen und Seminare genutzt, zusätzlich gibt es Gebäude, die in den 1970er-Jahren errichtet wurden. Dazu zählt der nordwestlich des historischen Schlosses gelegene Sundern-Komplex, ebenfalls bestehend aus Lehr- und Wohnräumen. Insgesamt leben und lernen hier heute ca. 1.000 Studierende, die von ca. 100 Lehr-
kräften betreut werden. Bereits 2019 wurde nach einem Entwurf des Büros RKW Architektur + ein moderner Mensaneubau fertiggestellt, der mit einer exponierten Lage und markanten Gestaltung den nördlichen Auftakt des Fachhochschul-Areals bildet.
Nun stand ein weiterer Schritt zur Modernisierung und Kapazitätserweiterung der Bildungsinstitution an: Der BLB NRW als Bauherr plante die Errichtung von 150 Wohneinheiten für Studierende auf dem Campus Nordkirchen. Bearbeitet und betreut wurde der Folgeauftrag für RKW Architektur + erneut aus dem Münsteraner Standort des Architekturbüros.
Der Städtebau: mittendrin statt nur dabei
Gewünscht war eine Realisierung der Einheiten im weitläufigen, langgestreckten Innenhof des denkmalgeschützten Sundern-Komplexes, also zwischen den bestehenden fünfstöckigen Wohngebäuden. Dazu wurden verschiedene Varianten entwickelt und evaluiert, am Ende fiel die Entscheidung auf zwei kompakte Baukörper, die versetzt im Zentrum der Anlage verortet sind. Die Auslobung sah dazu die Umsetzung in einer massiven Elementbauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad vor, um einerseits eine kurze Bauzeit im laufenden Schulbetrieb zu sichern und andererseits eine hohe Wirtschaftlichkeit.
Die beiden Neubauten ordnen sich mit ihren vier Stockwerken der überwiegend fünfgeschossigen Umgebung höhenmäßig unter, ihre Positionierung lockert die Einfassung durch die linearen Riegel auf und lässt eine Zonierung des grünen Außenraums entstehen. So wurden neue Freiräume mit Aufenthaltsqualität geschaffen. Optisch sind die Gebäude in einer exponierten Position und gleichzeitig optimal angebunden – kürzeste Wege für die Bewohnerinnen und Bewohner zu ihren Kursräumen und zur Mensa sind garantiert.
Die Kubatur: Leben in die Nachbarschaft bringen
Vor die Wahl zwischen Anpassung und Kontrast gestellt, entschieden sich die Architekten dafür, der rigorosen Ordnung durch die umgebende Randbebauung etwas entgegenzusetzen. „Auf die ziemlich strenge Nachbarschaft re-
agiert unser Entwurf mit einer lebendigen Rhythmisierung aus Vor- und Rücksprüngen und einer leichten Höhenstaffelung“ erzählt Sven Schneider, verantwortlicher Projektleiter bei RKW Architektur +. So gliederten die Planer die Baukörper durch einen dreigeschossigen Einschnitt, der die Entreebereiche markiert. Auch treten die Treppenhäuser deutlich aus der Kubatur heraus. Das Resultat ist eine rhythmisierende Kleinteiligkeit, mit der sich die Gebäude bemerkbar machen, ohne aufdringlich zu sein.
Die äußere Erschließung: schnell überall hin
Im streng getakteten Studienalltag sind kurze Wege von Vorteil. So nehmen die Haupteingänge die bestehenden Wegebeziehungen im Sundern-Areal auf und ermöglichen einen beidseitigen Zugang ins Gebäude. Dabei sind sie an den Längsseiten angeordnet und liegen zentral im Haus. Über die Eingänge wird ein eingeschossiges Foyer erreicht,
das jeweils das Haus quert. Vertikal dienen pro Haus ein zentraler Aufzug sowie zwei Treppenhäuser, die an den Stirnseiten der Gebäude angeordnet sind, der inneren Erschließung. Die Treppenhäuser sind ab der 1. Etage zu einer Seite vollflächig verglast und dadurch großzügig mit Tageslicht versorgt.
Die
innere
Erschließung: auf Kommunikation angelegt
Vom zentralen Foyer führen verbreiterte Flure zu den Apartments, die ringförmig im Gebäuderiegel angeordnet sind. Durch die leichte Aufweitung entsteht eine kommunikative Mitte, die Aufenthaltsqualität bietet und zum Austausch und zur Kommunikation zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern anregt. Für die leichte Orientierung und einen behindertengerechten Zugang sorgen die zentral angeordneten dienenden Räume und der Aufzug.
Die Fassaden: Vielfalt und Harmonie
„Bei den Fassaden haben wir eine Brücke zwischen den Nachbarbauten aus den 70ern und einer zeitgemäßen, lebendigen Gestaltung geschlagen“, sagt Architekt Hendrik Pohl. Dazu kamen die gleichen regionaltypischen, roten Klinker zum Einsatz, die RKW Architektur + schon beim Mensa-Gebäude verbaut hatte. Doch werden sie hier durch weiße Putzflächen und schwarze Bänder als Einfassung der Fenster und Dachkanten ergänzt. Auch weichen die Fensterelemente in ihren Dimensionen vom Bestand ab – sie sind deutlich größer, um eine optimale Belichtung aller Zimmer zu gewährleisten. Besondere Akzente setzen grüne Vorhänge, die das umliegende Parkareal aufgreifen, sowie die verspiegelten Fenster der Treppenhäuser, die mit ihren Reflektionen die Verbindung zur Nachbarbebauung betonen.
Die Außenanlagen: grünes Campusflair
Die Gestaltung der Außenanlagen dient der Förderung von Kommunikation und soll den Campusgedanken des Areals unterstützen. Dazu entstand zwischen den beiden Neubauten eine Grünlandschaft mit jungen Bäumen, die als Highlight mit amorphen Sitzskulpturen aus Beton ausgestattet ist. „Diese landschaftsgärtnerische Aufwertung des Außenraums haben die Studierenden direkt nach der Fertigstellung sofort angenommen“, so Hendrik Pohl. So sind auch im Außenraum neue Begegnungsflächen entstanden, die auch als Verbindung zur vorhandenen Gebäudeklammer dienen.
Das Resultat: kompakte Einheiten, moderne
Effizienz
Insgesamt konnten so 150 Wohneinheiten mit jeweils ca. 18 m2 Wohnfläche inklusive eigenem Badezimmer errichtet werden, darunter auch ein barrierefreies Apartment sowie eines für Hör- oder Sehbehinderte. Besonders wichtig war es dem Bauherrn bei der technischen Ausstattung, dass eine Einzelraumregelung bei der Wärmeversorgung installiert wurde. Diese sorgt u. a. dafür, dass bei offenen Fenstern die Heizkörperventile automatisch geschlossen werden. Außerdem gibt es eine ebenfalls automatisierte
Überwachung der Luftfeuchtigkeit, die gegebenenfalls den Luftaustausch erhöht, um Schimmelbildung vorzubeugen. Für die Energieversorgung der Gebäude sorgt ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das RKW Architektur + ebenfalls geplant hat, inklusive der nötigen Infrastruktur.
Die Besonderheiten: Bäume und Baulärm
Fragt man den Projektleiter nach Besonderheiten im Bauablauf, fallen ihm direkt zwei ein. „Wir mussten uns im
Vorfeld weder mit archäologischen Aspekten noch mit bedrohten Tierarten auseinandersetzen. Aber auf dem Baufeld standen einige Hochzeitsbäume, die im Rahmen der standesamtlichen Trauungen hier gepflanzt worden waren. Die mussten leider weg“, bedauert Sven Schneider. Dafür mussten erst Einverständniserklärungen der zu diesem Zeitpunkt noch liierten Paare eingeholt werden. Die zweite Herausforderung bei der budget- und termingetreuen Fertigstellung war die Arbeit im laufenden Schulbetrieb – gerade in Prüfungsphasen wurde penibel auf einen möglichst leisen und störungsfreien Bauablauf geachtet. Schließlich sollte das Projekt für gute Lernbedingungen stehen – idealerweise schon vor der Fertigstellung.
Bautafel
Wohnheime der Fachhochschule für Finanzen, Nordkirchen
■ Architektur/Bauleitung: RKW Architektur +, Standort Münster
■ Nutzfläche: ca. 4.500 m2
■ BGF: ca. 5.600 m2
■ BRI: ca. 16.900 m3
■ Gesamtbaukosten: ca. 10,1 Millionen € brutto (KG 200–500)
■ Fertigstellung: 02/2020
Weitere Informationen:
RKW Architektur + Tersteegenstraße 30, 40474 Düsseldorf
Tel. (0211) 43 67-0, Fax (0211) 43 67-111 pr@rkwmail.de, www.rkw.plus
Seit Anfang November 2022 gibt es Straßenkunst in Wien Landstraße: Ein über 500 m2 großes Wandgemälde an der Fassade der Max Perutz Labs zeigt den österreichisch-britischen Nobelpreisträger Max Perutz und seine Wissenschaft. Das Projekt entstand im Rahmen der Initiative WIENERWISSEN und wurde vom Wiener Künstlerduo Käthe Schönle und Sebastian Schager umgesetzt.
Max Perutz wurde zusammen mit John Kendrew 1962 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet und zählt heute zu den Pionieren der Molekularbiologie. Das Wandbild visualisiert Max Perutz’ Beitrag zum damals aufkommenden Feld der Strukturbiologie. Diese Arbeit hat zu einer Revolution im Verständnis des Hämoglobins und tausender anderer molekularer Maschinen geführt.
Mit einer Fläche von über 500 m2 ist das Wandgemälde an der Fassade der Max Perutz Labs bei der Einfahrt nach Wien über den Rennweg im dritten Wiener Gemeindebezirk gut sichtbar. „Es ist ein echter Blickfang und ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Begeisterung für wissenschaftliche Entdeckungen visualisiert werden kann“, sagt Alwin Köhler, wiss. Leiter der Max Perutz Labs. „Ich sehe solche Streetart als kollektive Denkräume, die einen Dialog über ein Thema starten und zu neuen Denkweisen anregen sollen. Ich hoffe, dass das Max Perutz Wandbild zu einem echten Wiener Wahrzeichen wird.“
Das Projekt wurde von Thomas Juffmann, Forschungsgruppen-Leiter an den Max Perutz Labs und Professor an der Fakultät für Physik an der Universität Wien, geplant. Mit der Expertin für Wissenschaftskommunikation Jacqui Hayes ist er Mitbegründer von WIENERWISSEN. Die Initiative hat zum Ziel, Wissenschaft durch Kunst zu kommunizieren. Thomas Juffmann: „Wir möchten leicht zugängliche Wissenschaft im öffentlichen Raum schaffen, die sowohl junge Menschen als auch jene anspricht, die keine
Berührungspunkte mit Forschung haben.“ Im Rahmen von WIENERWISSEN hofft er, in Zukunft noch mehr solcher Wandbilder in Wien realisieren zu können.
Das Wandbild zeigt kristallisiertes Hämoglobin und ein Röntgenbeugungsbild aus Max Perutz’ röntgenkristallographischen Experimenten. Die abgebildete Gleichung beschreibt das mathematische Verhältnis zwischen den Positionen der gebeugten Röntgenstrahlen und der Anordnung der Atome in einem Kristall. „Unser Werk spiegelt nicht nur die wissenschaftliche Tätigkeit von Max Perutz wider, sondern auch ihn als Person. Wir haben versucht, seine Lebensgeschichte zu erfassen, die von einem unglaublichen Durchhaltevermögen geprägt war“, sagt Käthe Schönle. „Die wechselnden Realitäten und Brüche in seinem Leben werden durch visuelle Schnitte und konkurrierende Formen und Flächen symbolisiert. Die geschwungene rote Linie, die sich durch das Bild zieht, verweist auf seinen verschlungenen wissenschaftlichen Weg“, erklärt Sebastian Schager. Ein QR-Code an der Wand wird zu einem Audioguide und einer schriftlichen Einführung in das Thema verlinken, die jeweils in deutscher und englischer Sprache verfügbar sein werden.
Das Projekt wurde durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union (Projekt Nr. 101017902) kofinanziert.
Weitere Informationen:
Universität Wien
Max Perutz Labs Vienna Dr.-Bohr-Gasse 9, A-1030 Wien/Österreich Tel. +43-1-4277-24013
communications@maxperutzlabs.ac.at www.maxperutzlabs.ac.at
Fassade mit Verbundelementen für die Spitzenforschung
Bild 1. Das neue Zentrum für Quantenund Biowissenschaften (ZQB) an der Universität Ulm – die LINIT-Verbundelemente wurden nach Kundenwunsch in industrieller Präzision vorgefertigt, individuell getestet und auf die verwendeten Materialien abgestimmt (Foto: Elvira Eberhardt/Uni Ulm)
Seit der Übergabe im Juli 2018 nimmt das Zentrum für Quantenund Biowissenschaften (ZQB) am Oberen Eselsberg in Ulm die Universitätsinstitute der theoretischen Physik, der Quantenphysik, der molekularen Virologie und der biomolekularen und organischen Chemie auf. Die Forschungsziele sind ambitioniert, die baulichen Maßnahmen zu ihrer Unterstützung nicht weniger.
Unter anderem soll mit neuartigen, quantenbasierten Sensoren die Untersuchung von Funktionen und Strukturen einzelner Biomoleküle möglich gemacht werden. Außerdem will man bildgebende Verfahren wie z. B. die Magnetresonanztomographie so weit optimieren, dass Stoffwechselprozesse sichtbar werden, wodurch man den Erfolg von Krebstherapien unmittelbar überprüfen könnte. Daneben wird im ZQB auch Grundlagenforschung betrieben.
Die hochkomplexen Forschungsziele erfordern ein besonderes Gebäude: Laserlabore sind im Untergeschoss als Raum-im-Raum-Konstruktion errichtet worden, um störungsfreie Experimente zu ermöglichen; das Fundament des Gebäudes lagert auf Luftfedern, um äußere Einflüsse abzudämpfen. So werden hochsensible magnetische Messungen in kleinstem Maßstab möglich, mit denen sich z. B. einzelne Proteine erfassen lassen.
Insgesamt bietet der Neubau des ZQB eine Gesamtfläche von 2.800 m2. Die Laborräume gruppieren sich um einen begrünten Innenhof, dessen Fassaden wie an den Außenseiten großzügig verglast sind. Ober- und unterhalb der Glasflächen setzen verglaste LINIT-Verbundelemente von Linzmeier mit ihrer tiefschwarzen Farbe einen optischen Akzent.
Die Verbundelemente weisen eine 6 mm dicke Glasoberfläche auf, die auf Ihrer Rückseite im Farbton RAL 9005 emailliert ist. Dahinter folgt eine 38,5 mm dicke Dämmschicht aus PU-Hartschaum, eine 1,5 mm dicke Aluschicht schließt die 46 mm dicken Verbundelemente zum
Raum hin ab. Dank ihres schlanken Querschnitts ließen sich die 1.093 Verbundelemente plan in die Pfosten-RiegelKonstruktion einspannen. Die Gesamtfläche aller in Ulm verbauten Elemente beträgt 885 m2
Universelle Funktionalität
Mit einem Kern aus PU- oder Mineralfaserdämmung bieten Linit-Verbundelemente einen sehr guten Hitze- und Wärmeschutz. Der U-Wert der Verbundelemente im ZQB liegt gemäß den Anforderungen an die Fassade bei 0,66 W/ (m2K). Möglich sind je nach Dicke und Dämmstoff UWerte bis 0,23 W/(m2K), mit Vakuumdämmplatten erreichen LINIT-Verbundelemente Spitzenwerte bis 0,1 W/ (m2K). Mineralfaserdämmschichten können den Brandschutz verbessern (bis W 90), spezielle Funktionsschichten den Schallschutz erhöhen (bis 55 dB) und die Verbundelemente einbruch- oder durchschusshemmend machen.
Für LINIT-Verbundelemente von Linzmeier sprach neben dieser Flexibilität bei den bauphysikalischen Eigenschaften, dass sie nach Kundenwunsch in industrieller Präzision vorgefertigt, individuell getestet und auf die verwen-
Bild 3. Die Montage der einbaufertigen Verbundelemente erfolgt in Pfosten-Riegel-Konstruktionen (Grafiken 2 und 3: Linzmeier)
deten Materialien abgestimmt werden. Aus planerischer Sicht sind sie nicht nur wegen der präzisen Vorfertigung, sondern auch wegen des besonders großen Gestaltungsspielraums interessant, den sie dem Architekten mit ihrem breiten Spektrum an Deckschichten bieten. Möglich sind neben Glasdeckschichten – verspiegelt, rückseitig farbig emailliert oder im Mehrfarbensiebdruck bedruckt – Deckschichten aus verschiedenen Metallen wie Aluminium, Stahl oder Edelstahl, bei denen man durch Eloxieren, Farbbeschichtungen, Polieren oder Prägungen besondere Effekte erzielen kann.
Zur Wahl stehen außerdem verschiedene Holzdeckschichten (Furnierschichtholz, Schichtholz, Spanplatten in allen Holzarten), extrem widerstandsfähige HPL-Deckschichten in verschiedenen Farben und Optiken und Deck-
schichten aus Faserzement in einer nahezu unbegrenzten Farbpalette.
Die Verbundelemente werden an die jeweilige Konstruktion des Gebäudes angepasst. In Farbe oder Holzoptik lassen sie sich außerdem perfekt auf das jeweilige Fensterund Fassadenprofil abstimmen. Die Montage der einbaufertigen Verbundelemente erfolgt problemlos in Pfosten-Riegel-Konstruktionen oder Fensterelementen entsprechend den Verglasungsrichtlinien
Bautafel
Zentrum für Quanten- und Biowissenschaften der Universität Ulm
■ Projektleitung: Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm
■ Architekten: Heinle, Wischer und Partner, Stuttgart
■ Finanziert von Bund (50 %), Land und Universität Ulm
■ Gesamtbaukosten: 23 Millionen €
■ Erstausstattung: 2,06 Millionen €
■ Antrag gemäß der Hochschulbauförderung nach Art. 91b GG
■ Genehmigung/Empfehlung des Wissenschaftsrats (Note „hervorragend“): 2014
■ Nutzfläche: 2.800 m2
■ Baubeginn: 3/2016
■ Fertigstellung: 7/2018
Weitere Informationen: Linzmeier Bauelemente GmbH Industriestraße 21, 88499 Riedlingen Tel. (07371) 18 06-0, Fax (07371) 18 06-96 info@linzmeier.de, www.linzmeier.de
Digitale Grundsteinlegung für neues Laborgebäude
Das neue Laborgebäude WAL (Wedding Advanced Laboratories) auf dem Campus der Berliner Hochschule für Technik nimmt Formen an – im März 2021 erfolgte die digitale Grundsteinlegung, inzwischen sind bereits die Formen des kompakten Baukörpers zu erkennen.
Die Grundsteinlegung des WAL musste Corona bedingt digital stattfinden. Die Zeitkapsel für die Nachwelt versenkte Prof. Dr. Werner Ullmann, Präsident der Berliner Hochschule für Technik Berlin, gemeinsam mit dem ersten Vizepräsidenten Prof. Kai Kummert ohne Publikum auf dem großen Baufeld an der Luxemburger Straße im Wedding. Der entstehende fünfgeschossige Baukörper mit einer Gesamtfläche von 15.082 m2 und einer Nutzungsfläche von 8.000 m2 wird 46 nasschemische Labore der Studiengänge Biotechnologie, Lebensmitteltechnik, Pharma- und Chemietechnik und der Verfahrenstechnik beherbergen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen begleitet den Neubau des WAL schon seit dem Wettbewerbsverfahren. Hier wählte die Jury einstimmig den Entwurf von Thomas Müller Ivan Reimann Architekten aus. „Im WAL entstehen dringend benötigte adäquate Nass-Labore
für unsere Lebenswissenschaften – nach neuesten Laborund Sicherheitsstandards und unter einem Dach mit Seminar- und Büroräumen“, so der Präsident der Hochschule Prof. Dr. Werner Ullmann. „Der WAL ist auch ein wichtiger Teil des Masterplans für die Standortentwicklung unserer Hochschule, die künftig an zwei Standorten ansässig sein wird. Ein Teil, ca. 20 Prozent, wird als neuer ‚Campus TXL‘ das Herzstück des Forschungs- und Industrieparks Urban Tech Republic.“
Architekt Prof. Ivan Reimann: „Der skulpturale Baukörper mit seiner markanten Fassade aus grünen, glasierten und strukturierten Keramikelementen ist so konzipiert, dass er keine Rückseiten besitzt. Zwischen dem Laborgebäude und den bestehenden Hochschulbauten entsteht ein großzügiger, landschaftlich geprägter Campusplatz mit hoher Aufenthaltsqualität.“
Weitere Informationen: Berliner Hochschule für Technik (BHT) Luxemburger Straße 10, 13353 Berlin Tel. (030) 45 04-0 www@bht-berlin.de, www.beuth-hochschule.de/wal
- das aktuelle Regelwerk für die Planung und Herstellung wasserundurchlässiger Betonbauwerke
- Entwurf, Bemessung, Konstruktion und Monitoring von Betonbrücken nach den Regeln des Eurocode 2 in Deutschland
- Autor:innen aus Praxis, Normung und Forschung
Der Beton-Kalender 2023 thematisiert die Herstellung wasserundurchlässiger Betonbauwerke auf der Grundlage der aktuellen ÖBV-Richtlinien und der WU-Richtlinie des DAfStb. Im zweiten Teil widmet er sich dem Entwurf und der Konstruktion von Brücken – einschließlich Fragestellungen der Bauwerksdiagnostik und des Schwingungsschutzes.
NACHHALTIG UND SCHNELL: HOLZMODULBAU MIT MODERNER FASSADE NEUBAU FÜR DIE TECHNISCHE HOCHSCHULE INGOLSTADT
Rainer DaumannZwischen zwei bestehenden Gebäuden wollte die stark wachsende Technische Hochschule Ingolstadt (THI) auf einem freien Baufeld Raum für weitere Hörsäle, Büros und neue Labore schaffen. In einer Rekordbauzeit von neun Monaten ab Bodenaushub entstand ein kompakter Dreigeschosser mit über 1.800 m2 Nutzfläche nach dem Entwurf von Dipl.-Ing. Architektin Marion Sammet. Für den optischen Brückenschlag zwischen den Bestandsgebäuden rechts und links sorgt die anthrazitgraue Fassadenbekleidung des Neubaus, die mit „Cembrit Patina Original“ Faserzementtafeln realisiert wurde.
Marion Sammet ist Prokuristin der meuer – planen beraten Architekten GmbH aus München, einem Büro, das viel Erfahrung mit der Planung von Gebäuden in Modulbauweise hat. „Wir schätzen die besondere Herausforderung, die es bedeutet, nachhaltig und mit begrenzten Budgets
sehr funktionale, aber eben auch architektonisch überzeugende Gebäude zu schaffen“, berichtet sie. Vor allem in den zurückliegenden zehn Jahren sei der Modulbau immer stärker in den Fokus vor allem der öffentlichen Hand getreten. Angesichts stark belasteter Bauabteilungen in den Städten und Gemeinden spiele es durchaus eine Rolle, dass Modulbauten, die von einem Generalunternehmer erstellt und abgerechnet werden, deutlich weniger Betreuungsaufwand verursachen als bei einer Einzelvergabe an diverse Gewerke üblich.
Spezialisierte Unternehmen ermöglichen hohe Zuwachsraten Möglich geworden sei die enorme Zunahme der in Modulbauweise realisierten Gebäude, weil es inzwischen eine Reihe sehr versierter Spezialisten für diese Bauweise gebe.
Da meuer – planen beraten Architekten inzwischen ca. 90 % seiner Projekte in Modulbauweise realisiere, habe man die meisten der in der Region tätigen Anbieter schon kennengelernt. „In mehreren Projekten seit 2015 war z. B. die Firma SÄBU Holzbau unser Partner in der Ausführung“, berichtet Marion Sammet, „ein Unternehmen mit einer außergewöhnlich großen Planungsabteilung, die in enger Abstimmung mit den Bauleitern praxis- und lösungsorientiert arbeitet.“ Bei einigen Projekten hätten die spezialisierten Techniker und Ingenieure des Unternehmens spannende Einsparpotenziale gefunden. „Entweder hinsichtlich der Ressource Zeit oder hinsichtlich der Ressource Budget.“
Das Staatliche Hochbauamt hatte zunächst die Bodenplatte erstellt, die THI den Modulbau ausgeschrieben. Modellcharakter für die Hochschulen in ganz Bayern habe diese Vorgehensweise aus Sicht aller Beteiligten, erklärt Severin Mantel-Lehrer, Leiter der Stabsstelle Hochschulkommunikation an der THI. Sein Kollege Gerhard Eberl von der Abteilung Technik und Gebäude (TuG) berichtet, dass aktuell bereits ein weiterer Modulbau für den THICampus in Neuburg geplant wird: „Die THI hat 2022 die Fakultät ‚Nachhaltige Infrastruktur‘ gegründet und blickt seither auch auf eigene Bauvorhaben mit noch einmal geschärfter Aufmerksamkeit. Zukünftig werden Auftragnehmer auch danach ausgewählt, mit welchem Konzept sie nachhaltig für uns bauen können und wollen.“ Auch Gerhard Eberl lobt die Arbeitsweise der SÄBU Holzbau. Sowohl in der Planungs- als auch in der Ausführungsphase habe dieser Modulbauer das Projekt für den Campus Ingolstadt prozesssicher und qualitätsorientiert vorangetrieben.
„Brückenschlag“
mit einer modernen
Fassadenbekleidung
Um den Neubau gestalterisch in die umgebende Bebauung einzubinden, wählte Architektin Dipl.-Ing. Marion Sammet ein modernes und nachhaltiges Material für die Fassadenbekleidung. „Der Neubau steht zwischen einem viergeschossigen Seminar- und Laborgebäude mit einer Fassade aus grau lackierten Faserzement-Tafeln und einem Labor-
gebäude mit einer Verkleidung aus Kupfer-Verbundplatten mit seiner speziellen Oberfläche und Patina. Deshalb und weil ich anhand von Materialmustern sehen konnte, wie hochwertig dieses Material ist, sprach mich die ‚Cembrit Patina‘ so an.“ Hierbei handelt es sich um eine unbeschich-
Bild 5. Schon bei der Montage der „Patina Original“ entsteht ein angenehm lebendiges Bild, denn aufgrund ihrer Materialität sind die Tafeln einander zwar ähnlich, aber doch individuell verschieden. Ihre authentische Oberfläche signalisiert Natürlichkeit und reift im Laufe der Jahre unter dem Einfluss der Witterung.
tete Faserzementtafel, die sich wie Kupfer-Verbundplatten unter dem Einfluss der Witterung leicht wandelt. Mit diesem Produkt sei es gelungen, die Brücke zwischen den Fassadenbekleidungen der beiden Nachbargebäude zu schlagen. Die Anmutung der „Patina“-Fassade sei Sichtbeton sehr ähnlich und wirke zugleich sehr natürlich. „Ich bin nun wirklich gespannt, wie sich die Oberfläche in einigen Monaten und Jahren präsentiert. Angesichts der attraktiven Farben, in denen die ‚Patina‘ lieferbar ist, kann ich mir gut vorstellen, diese Tafel noch öfter einzusetzen.“
Die nachhaltige Lösung für jedes Gebäude
Optisch verleiht die Fassade dem Gebäude zwar eine nahezu monolithisch massive Optik, ökonomisch und ökologisch allerdings ist sie ein Leichtbau. Als solcher spart sie Rohstoffe, Energie und Gewicht. Bei Bedarf geht sie darüber hinaus mit der Zeit: Sind im Zuge einer Modernisierung nach Jahrzehnten z. B. Tafeln in einer anderen Farbe gefragt, so wird die Unterkonstruktion weiter genutzt und nur die Bekleidung getauscht. Anders als eine Fassade aus Sichtbeton ist eine Fassade, die mit „Cembrit Patina“ bekleidet wurde, leicht revisionierbar und auch sortenrein rückbaubar. Faserzement ist recycelbar, so werden Kosten
Bild 7. Durch ein klug geplantes Verlegeraster für die Fassadentafeln minimieren Verarbeiter wie SÄBU Holzbau den Verschnitt. Auf Wunsch unterstützt der Hersteller mit einem objektbezogenen Verlegeplan.
für aufwändige statische Maßnahmen und Armierung eingespart, denn die Gesamtkonstruktion wiegt weniger als eine Betonfassade und reduziert damit die Anforderungen an die Statik des gesamten Gebäudes.
Lebendig natürlich
Lieferbar sind Fassadentafeln aus der Serie „Cembrit Patina Original“ in elf Farben. Schon bei ihrer Montage entsteht ein angenehm lebendiges Bild, denn aufgrund ihrer Materialität sind sie einander zwar ähnlich, aber doch individuell verschieden. Ihre authentische Oberfläche signalisiert Natürlichkeit und reift im Laufe der Jahre unter dem Einfluss der Witterung. Stets behielten die Tafeln leichte Unterschiede in Struktur und Farbigkeit. Sie blieben also Unikate, auch wenn sie sich gleichermaßen verändern. Die „Patina Designline“ ist immer dann eine gute Wahl, wenn bei einer Fassadengestaltung oder Innenwandgestaltung Authentizität und Natürlichkeit im Vordergrund stehen.
Verschnittoptimiert montieren mit guter Planung
Franz Krausenböck, Mitarbeiter in der Technischen Planung von SÄBU Holzbau, erinnert sich noch gut an die
Bild 8. Fensterrahmen, -bretter und -laibungen wurden in einem helleren Grauton ausgeführt als die Fassade. Tafeln der „Patina Original“ gibt es u. a. in drei Grautönen. Hier kamen der helle Farbton 020 und der dunkle 070 zum Einsatz.
Phase der Ausführungsplanung: „Als wir die Ausschreibung gewonnen und den Auftrag erhalten hatten, haben wir uns intensiv mit der ‚Patina‘ befasst. Unserer Einschätzung nach sehen Fassaden besonders gut aus, wenn die Schleifrichtung der Oberfläche auf allen Tafeln gleich ausgerichtet ist. Im Prinzip ist das umsetzbar, wenn man sich Zeit für die Verlegeplanung nimmt.“ Die Lieferabwicklung und Betreuung durch den Hersteller sei akurat gewesen und habe dabei geholfen, dass man im sehr strammen Zeitplan des Projektes bleiben konnte. „Es ist wichtig für uns, dass aufseiten der liefernden Baustoffindustrie sachkundige Leute arbeiten und Liefertermine zuverlässig eingehalten werden. Beides gilt für Cembrit.“
Starkes Tandem: Holzmodulbau und Faserzement
Bei ca. 50 % aller Projekte verarbeitet SÄBU Holzbau heute Faserzementtafeln. „Wir kennen und schätzen z. B. das Architekturbüro Meuer“, bekennt Franz Krausenböck. Dessen positive Einstellung zu vorgehängten hinterlüfteten Fassaden mit Faserzementbekleidung teile man durchaus. „Das Material hat aus unserer Sicht eine Reihe von Vorteilen für den Bauherrn: Er kann zwischen vielen verschiedenen Farben und Oberflächen wählen. Die Fassade ist bei jedem Wetter sehr schnell zu montieren und bei Bedarf sind einzelne Tafeln zu Revisionszwecken abzunehmen.“ Darüber hinaus seien Faserzementtafeln hart und böten einen deutlich besseren Anprallschutz als z. B. eine Putzfassade. „Das bedeutet, dass Faserzementfassaden wartungsarm und langlebig sind – zwei wichtige Merkmale, wenn es um nachhaltiges Bauen geht.“
Ein Spezialist garantiert für seine Qualität
Cembrit ist einer der größten Hersteller von Produkten aus Faserzement in Europa und spezialisiert auf die Herstellung und Verarbeitung dieses Baustoffs. Qualität und Langlebigkeit seiner Produkte unterstreicht das Unternehmen mit umfassenden Garantieleistungen auf dem Markt:
Bild 9. „Cembrit Patina“ Fassadentafeln sind durchgefärbt und feuchteresistent. Schnittkanten müssen nicht lackiert oder versiegelt werden.
15 Jahre lang haben Bauherren und Verarbeiter nicht nur Anspruch auf den Ersatz fehlerhaften Materials, sondern auch auf die Übernahme der Demontage- und Montagekosten im Falle eines Mangels, der auf die Produktqualität zurückgeht.
Deutsche Planer und Verarbeiter werden von den Fachberatern der Cembrit GmbH begleitet. Sie hat ihren Sitz in Düsseldorf und ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der dänischen Cembrit A/S. Wie viele Möglichkeiten es gibt, mit Faserzementprodukten individuell zu gestalten, verdeutlicht ein virtueller „Spaziergang“: Orien-
tiert an wichtigen Trends der Architektur und Städteplanung lädt die Website www.cembrit-city.com dazu ein, sich inspirieren zu lassen.
Weitere Informationen: Cembrit GmbH Prinzenallee 7, 40549 Düsseldorf Tel. (0211) 52 39 10 19 info@cembrit.de, www.cembrit.de
Geh- und Radwegbrücke spart 24 Stunden Wartezeit pro Jahr
Bauingenieur-Student*innen der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin haben eine Geh- und Radwegbrücke über die Bundesstraße Alt-Friedrichsfelde in Berlin entworfen. Die Konstruktion im neuen mobilen Zeitgeist ist in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für den Stadtbezirk Lichtenberg.
Um die Bundesstraße Alt-Friedrichsfelde an der in zwei Phasen geschalteten Fußgängerampel in Höhe des Bildungs- und Verwaltungszentrums zu überqueren, benötigen die Hunderte von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in einem Arbeitsjahr insgesamt einen ganzen Tag – und starke Nerven. Student*innen des dualen Studiengangs Bauingenieurwesen der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) wollten Abhilfe schaffen. Sie planten für den Weg zum Areal und ihrem Campus eine Geh- und Radwegbrücke. Dafür erstellten sie Lage- und Baupläne, entwarfen Konstruktionen, berechneten in einem ersten Entwurf die Statik und Kosten und nahmen die Bauplanung vor für einen „Lichtenberger Bogen zur Bildung“.
Das Projekt im Rahmen des Brückenbau-Seminars im dualen Studiengang Bauingenieurwesen selbst war eine in jeder Hinsicht praktische Alternativlösung. Wegen der Covid19-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen waren Lehre und Klausuren in Präsenz lange nicht möglich. Die künftigen Bauingenieur*innen und ihr Dozent schwenkten deshalb um auf eine umfangreiche Abschlussarbeit zu diesem Bauvorhaben mit reellem Potenzial. Der langjährige Lehrbeauftragte am Fachbereich Duales Studium der HWR Berlin, Diplomingenieur Robert Geyer, gab seinen Student*innen die Aufgabe, den Stadtund Straßenverkehr durch eine Geh- und Radwegbrücke langfristig zu entlasten, den multifunktionalen Gebäudekomplex aus Ämtern und Hochschule nachhaltig und für alternative Mobilität anzubinden. Denn damit würde im doppelten Wortsinne auch eine Brücke geschlagen zur geplanten Radschnellstraße, die die östlichen und südöstlichen Bezirke Berlins mit dem Berliner Ring im Norden und der A 113 im Süden verbindet – ein Gewinn für das Image und die verkehrstechnische Vernetzung des Bezirks Lichtenberg.
Rechts und links entlang der achtspurigen Fahrbahn ragen bis zu zwanziggeschossige Hochhäuser in der für die
DDR typischen Plattenbauweise empor, nach der BauhausMaxime „form follows function“. Zwischen den Großwohnsiedlungen, errichtet bis in die 1990er-Jahre, befindet sich der weitläufige Bildungs- und Verwaltungskomplex. Hier, nördlich des Tierparks, sind Büros des Statistik-, Gesundheits-, Sozial- und Umwelt- und Naturschutzamtes untergebracht. Alt-Friedrichsfelde 60 ist auch die Adresse des Standorts Lichtenberg der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. An diesem Campus studieren ca. 5 000 angehende Verwaltungsinformatiker*innen und -rechtler*innen, Rechtspfleger*innen und Immobilienrechtler*innen, künftige Kriminal- und Polizeikommissar*innen sowie dual Studierende in 18 betriebswirtschaftlichen und technischen Disziplinen.
Die neue Geh- und Radwegbrücke soll all den Passant*innen jährlich nicht nur 24 Stunden Wartezeit ersparen, sondern als stilvoller Kontrast auch einen optisch positiven Akzent im Stadtteil setzen. Die Student*innen entwarfen z. B. eine Fachwerkbrücke mit tragenden Holzelementen. Der nachhaltige und nachwachsende Werkstoff soll aus regionalen Forstwirtschaft stammen, ein hochwertiger Holzschutz eine Nutzungsdauer von 80 Jahren garantieren. Ein anderes Modell besticht durch eine ausladende Rampenkonstruktion, will visuelle Verbindungen zu den Gebäudekomplexen entlang der Straße schaffen. In jedem Fall wird die Brücke barrierefrei.
Ein Student entwarf eine Röhre mit ovalen Holzbögen oberhalb des Tragwerks, die sich wie eine Knospe öffnen. Er sieht darin den Hochschulcampus versinnbildlicht, Bildung und Wissen als „Blüten der Zukunft“. Alle vorgeschlagenen Konstruktionen gliedern sich funktional und architektonisch in städtebauliche Umgebung ein und sind zugleich Ausdruck der Weiterentwicklung in der Denkweise über Architektur und Mobilität, eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Weitere Informationen:
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Campus Schöneberg Badensche Straße 52, 10825 Berlin Tel. (030) 308 77-0, Fax (030) 308 77-11 99 presse@hwr-berlin.de, www.hwr-berlin.de
Termingerechtes modulares Bauen für Forschung und Entwicklung
Höchste Genauigkeit und technologischer Fortschritt – auf diese wichtigen Aspekte legt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig als das nationale Metrologie-Institut besonderen Wert. Auch das Modulbauunternehmen SÄBU entspricht diesen Anforderungen und wurde deshalb mit dem Neubau eines modularen Bürogebäudes für die PTB beauftragt.
Innerhalb weniger Tage entstand aus 20 Raummodulen ein zweigeschossiges Modulgebäude mit einer Höhe von 7,2 m. Im Anschluss wurde nahtlos mit dem Innenausbau sowie mit den Dach- und Fassadenarbeiten begonnen. Passend zum bestehenden Bestandsgebäude erscheint die Fassade aus farbbeschichteten HPL-Fassadentafeln im frischen Kontrast aus Dark Grey und Purple. Barrierefreiheit ist nicht nur im Erdgeschoss gewährleistet, das Obergeschoss ist durch einen Aufzug erreichbar, alternativ über eine in modernem Anthrazit geflieste Innentreppe.
In den hellen, freundlichen Büroräumen wird durch eine großzügige Raumhöhe von 2,75 m ein angenehmes
Raumgefühl geschaffen. In die Fassade ist ein außenliegender Sonnenschutz integriert, der vor sommerlicher Hitze schützt und den Mitarbeitern einen Blendschutz bietet. Mithilfe einer mobilen Trennwand, die aus Einzelelementen besteht und in eine Deckenlaufschiene eingebaut
Bild 3. Der Besprechungsraum ist bestens ausgestattet: Beamer, elektrisch gesteuerte Leinwand und dimmbare Deckeneinbauleuchten, mit denen bei Präsentationen das Licht entsprechend angepasst werden kann. Die mobile Trennwand ermöglicht eine flexible Raumgestaltung. modulbau-es@saebu.de
Neues Gästehaus der Universität Hamburg
In
neuen Gästehaus. Die Eröffnung ist für 2024 geplant.
Auf 3.652 m2 Bruttogeschossfläche werden nach Plänen des Schweizer Architektenbüros Buchner Bründler Architekten AG aus Basel auf acht Stockwerken Apartments und Gemeinschaftsräume entstehen. Barrierefrei wird man im Erdgeschoss in die hohe Eingangshalle gelangen, in der ein Concierge die Gäste in Empfang nimmt. Die 63 Wohnungen werden etagenweise ringsum die zentrale Eingangs-
ist, können die beiden Besprechungsräume bei Bedarf flexibel umgestaltet oder zusammengelegt werden.
Ob bei der Heizung oder Beleuchtung: In diesem klassischen Modulgebäude wurde besonders auf Nachhaltigkeit geachtet. Fortschritt und Qualität – das sind die Aushängeschilder des modularen „Bauen mit System“.
Weitere Informationen:
SÄBU Morsbach GmbH Zum Systembau 1 51597 Morsbach Tel. (02294) 694-0 Fax (02294) 694-38 modulbau@saebu.de www.saebu.de
halle gruppiert und ab dem zweiten Obergeschoss jeweils um einen Gemeinschaftsraum erweitert. Die vielen unterschiedlichen Begegnungsräume sollen zum wissenschaftlichen Austausch der internationalen Bewohnerinnen und Bewohner anregen. Das neue Gästehaus der Universität soll auch als Wohnraum für internationale Promovierende dienen, die oft aufgrund ihres Alters für Wohnheime des Studierendwerkes nicht berücksichtigt werden können oder auch gegenüber den Studierenden andere Bedürfnisse haben, da sie etwa mit Familienangehörigen anreisen.
Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden durch die Nähe zum zentralen Campus der Universität am Von-Melle-Park, die Einbettung in einen innerstädtischen Stadtteil und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr die besten Voraussetzungen geboten, sich während ihres Aufenthaltes voll und ganz der Wissenschaft widmen zu können. Äußerlich wurden für den 25 m hohen Neubau bewusst Referenzen zu der gründerzeitlichen Villenarchitektur und dem markanten MARKK gewählt, z. B. durch die Rotklinkerfassade. Die Kosten für das Bauprojekt der Universität Hamburg belaufen sich auf insgesamt 17 Millionen €.
Das neue Gästehaus wird das bisherige, 1963 eröffnete Gästehaus der Universität in der Rothenbaumchaussee ergänzen. Die dort zur Verfügung stehenden 39 Apartments, fünf Zweizimmerwohnungen und vier Studios werden von der „Stiftung Weltweite Wissenschaft“ auch weiterhin betrieben, reichen jedoch – mit der steigenden Anzahl an internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Universität Hamburg besuchen –nicht mehr aus.
Weitere Informationen: Universität Hamburg Mittelweg 177, 20148 Hamburg Tel. (040) 428 38-0, Fax (040) 428 38-9586 medien@uni-hamburg.de, www.uni-hamburg.de
Studieren und forschen in gesunder Umgebung
Wesentlicher Teil eines guten Raumklimas sind gute Schallverhältnisse und der Einsatz von gesunden Materialien. Besonders in den Laboratorien Technischer Hochschulen, den angeschlossenen Mensen und ähnlichen Einrichtungen kann die Lärmentwicklung oft beträchtlich sein. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass die eingesetzten Materialien frei von schädlichen Stoffen sind.
Sehr gute Gründe, sich für Troldtekt-Akustikplatten zu entscheiden, sind die ausgezeichneten schallabsorbierenden Eigenschaften des Materials und die Cradle to Cradle Gold-Zertifizierung, die für die gesamte Palette der Holzwolle-Leichtbauplatten sowohl in Natur als auch mit Anstrich in den Standardfarben Weiß, Grau und Schwarz sowie die A2-Platten für erhöhte Brandschutzanforderungen und die neuen Akustikplatten auf Basis des Zementtyps FUTURECM™ vergeben wurde. Wie ein ästhetischer Ausdruck mit guter Akustik und einem gesunden Innenraumklima kombiniert werden kann, zeigen zwei Projekte, bei denen Troldtekt Akustiklösungen eingesetzt wurden.
Erdschichten als Inspiration
Auf dem Campus der Dänischen Technischen Universität in Lyngby haben die Forscher des Fachbereichs Bauen (DTU Byg) ein neues Gebäude für geologische und geotechnische Versuchsreihen erhalten. Der Glasbau bietet Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit.
Der Campus der Dänischen Technischen Universität (DTU) in Lyngby bei Kopenhagen befindet sich in konstanter Veränderung und Erweiterung. Bei dem neuen Gebäude 129 wurde das Konzept des klassischen verglasten Außengangs für ein ganzes Haus abgewandelt, das zugleich zwei vorhandene Backsteinbauten (B118 und B119) miteinander verbindet. Mit seinen verglasten Außenfassaden signalisiert der Neubau Offenheit, und die im Innern ablaufende Forschungstätigkeit trägt zu einer lebhaften Umgebung bei.
Das Gebäude 129 ist einerseits eine neue Antwort auf die Bestandsarchitektur des Campus, passt sich jedoch zugleich sehr stilvoll in die grüne Umgebung und das Gesamtbild ein. Die Labors in dem Neubau liegen zu den Glasfassaden hin. Der in der Mitte angeordnete Gang erschließt die gesamte Länge des Gebäudes und über eine mittig angeordnete Treppe auch das Untergeschoss.
Ruhe zum Arbeiten
In dem Glasbau widmen sich die Wissenschaftler der geologischen und geotechnischen Forschung. Das spiegelt sich überall im Gebäude wider, in dem zahlreiche Versuche und Arbeitsabläufe stattfinden, die man vom Gang aus beobachten kann. Die Treppe in sanftem Gelb ist das einzige farbig hervorgehobene Element in der sonst sehr schlichten Umgebung der Labors. Runde Dachfenster oberhalb der Treppe erzeugen eine Variation in der Beleuchtung des zentralen Gangs. Die weiteren Materialien sind Beton, graues Linoleum und graue Akustikplatten vom Typ Troldtekt Rhombe in Rautenform.
Insgesamt wurden beim Innenausbau vor allem solche Farben und Oberflächenstrukturen verwendet, die Assoziationen zu Geologie, Gestein und Erdschichten wecken. Troldtekt-Akustikplatten sind ein Naturprodukt mit hervorragenden schallabsorbierenden Eigenschaften. Die Rautenform der Platten verleiht der Decke einen besonderen Charakter. Was wie eine dezente Dekoration wirkt, erzeugt zugleich eine durchgängige Fläche, die als Gestaltungselement einen Zusammenhang zwischen Labors und Mittelgang schafft.
Die Unterrichtsumgebung der Zukunft
Das DTU Skylab hat einen 3.000 m2 großen Erweiterungsbau erhalten, der die Position des Skylabs als internationaler Innovationshub für Studierende und Forscher stärkt. Die Architektur signalisiert einen unverkennbaren Bau,
Bild 1. In den Laboreinrichtungen des neuen Gebäudes der Dänischen Universität (DTU) ist die Ausstattung auf dem aktuellen Stand der Technik. Auch die Standards, Normen, gesetzlichen Bestimmungen und Richtlinien hinsichtlich der Geräuschemissionen wurden selbstverständlich berücksichtigt.
bei dem Funktionen und Materialien einen interessanten Ausdruck erzeugen.
Der Neubau ist Teil der Strategie zur Unterstützung besserer Lernumgebungen und Forschung auf internationaler Ebene, bei denen Nachhaltigkeit sowohl auf Gebäude- als auch Stadtteilebene integriert wird.
Eines der neuen Gebäude ist das DTU Skylab, das in Verbindung mit dem dänischen Bauherrenpreis als Schaffung eines Rahmens für eine interessante Unternehmensgründerumgebung an der DTU hervorgehoben wurde. DTU Skylab ist DGNB Gold-zertifiziert.
Rationales Haus
Der Erweiterungsbau des Skylabs befindet sich an einer Ecke und ist ein Gebäude, das die Aufmerksamkeit auf
sich zieht. Auf dem ansonsten homogenen Campus hebt sich das Gebäude durch eine dynamische Zusammenstellung gestapelter Boxen hervor. Mitten im Gebäude befindet sich das Atrium mit „the innovation space“, zu dem von allen Etagen visueller Kontakt besteht. Hier kann man laufende interdisziplinäre Projekte und Versuche mitverfolgen.
Die Architektur ist durch sichtbare Installationen und mehrere Wechsel der Materialien industriell geprägt. Troldtekt Holzwolle-Leichtbauplatten prägen die Decken in Aufenthaltsräumen, wie Kantine und Besprechungsraum, in denen Akustik und Stofflichkeit wichtig sind. Gerade der Fokus auf Akustik und Tageslicht zählt zu den Merkmalen, durch die sich ein Gebäude als nachhaltig qualifizieren kann. DTU Skylab ist als DGNB-Gebäude (Gold) klassifiziert und damit eine Inspiration für DTUs Plan bis 2050, in dem Nachhaltigkeit der Dreh- und Angelpunkt ist.
Troldtekt Akustikplatten mit neuem Zementtyp
Seit dem ersten Quartal 2022 werden Troldtekt® Platten auch auf Basis von FUTURECEM™ angeboten, einem patentierten Zementtyp von Aalborg Portland. Die akustischen Eigenschaften der neuen Akustikplatten sowie die natürliche Festigkeit und der Brandschutz liegen auf dem gleichen Niveau wie bei den Akustikplatten mit herkömmlichem Zement. Zunächst hat Troldtekt Akustikplatten am Markt eingeführt, bei denen der herkömmliche graue Zement durch FUTURECEM™ ersetzt wird. Auch die Lösungen aus der preisgekrönten Designserie von Troldtekt sowie die A2-Platten sind auf Basis von FUTURECEM™ lieferbar.
Nachhaltige Design-Akustiklösungen für erhöhte Brandschutzanforderungen
Mit der A2-Ausführung der Designlösungen auch auf Basis von FUTURECEM™ erweitert Troldtekt das Angebot an nachhaltigen Akustikplatten für Decken und Wandbekleidungen. Somit können die Designlösungen nun auch bei Bauvorhaben mit erhöhten Brandschutzanforderungen eingesetzt werden. Wie die klassischen Troldtekt-Akustikplatten wurden auch die Troldtekt A2-Platten ebenfalls nach dem Konzept Cradle to Cradle mit der Stufe Gold zertifiziert, da sie u. a. keine schädlichen Stoffe enthalten und so der Natur als Kompost wieder zugeführt werden können.
Weitere Informationen: Troldtekt GmbH Friesenweg 20, 22763 Hamburg Tel. (040) 8740 8844 info@troldtekt.com, www.troldtekt.de
Lamellenfenster für ein gesundes Raumklima
2022 begann erneut in einem Ausnahmezustand, der mittlerweile viele Bezeichnungen kennt: Pandemie, COVID-19-Krise, Lockdown. Auch 2022 beeinflusst die Corona-Pandemie das Leben und den Alltag. Aus diesem Grund rückt das Thema richtiges Lüften immer mehr in den Fokus. Durch eine kontrollierte natürliche Lüftung werden der CO2-Gehalt sowie Keime und Viren in Räumen mit Hilfe eines Fensters minimiert. Das sorgt für eine gute sowie gesunde Raumluftqualität. Mit dem energieautarken Lamellenfenster VoltAir® lässt sich die SARS-CoV-2-Übertragung durch Aerosole verhindern.
Auf der anderen Seite entweicht über ein Fenster wertvolle Wärme und erhöht enorm den Energieverbrauch sowie die Heizkosten. Es stellt sozusagen eine Schwachstelle der energetisch abgedichteten Gebäudehülle dar. Diesen Spagat zwischen einer optimalen Be- und Entlüftung von Räumen, in denen sich über einen längeren Zeitraum Menschen aufhalten oder zusammen leben, wie in Schulen, Kindergärten, Universitäten, Altenheimen, Krankenhäusern, ermöglichen ohne große Auskühlung Lamellenfenster von EuroLam. Beispielsweise erfolgt bei der kontrollierten natürlichen Lüftung mit dem Fenstersystem VoltAir®, dem energieautarken Lamellenfenster von EuroLam mit einem integrierten Photovoltaik-Paneel in der Verglasung eine automatische, kontrollierte, elektrisch betriebene natürliche Lüftung, ohne zusätzliche Stromanbindung bzw. aufwendige Verlegung von Kabeln im Gebäude.
Die Funktionsweise des VoltAir®
Das energieautarke Lamellenfenster funktioniert ohne zusätzliche Stromanbindung. Die Energieversorgung erfolgt durch ein in die Verglasung integriertes Photovoltaik-Paneel. Eine ebenfalls integrierte Steuerung regelt das Öffnen und Schließen des Fensters. Bei der Basisversion der Steuerung sind die Zeiten zum Lüften voreingestellt. Die Zeiten wurden durch EuroLam im Rahmen einer Forschungsarbeit ermittelt und sind für eine optimale Lüftung bei minimaler Raumauskühlung ausgelegt. Eine weitere Form
der Steuerung ist mit einer Überwachung des CO2-Gehaltes und einer Temperaturüberwachung der Raumluft ausgestattet. Damit kann der in der DIN EN 15251 angegebene Grenzwert von 900 ppm CO2 noch genauer eingehalten werden.
Lamellenfenster von EuroLam können zudem auch per Elektromotor sowie von Hand bedient werden. Es ist auch möglich, ein EuroLam-Lamellenfenster mit Handbedienung später auf elektromotorische Bedienung umzubauen. Neben diesen Öffnungsvarianten ist auch eine kombinierte, gesundheitsfördernde Variante erhältlich. Hierbei ist das CO2-Messgerät über eine Steuerung geschaltet und bei einem vom Nutzer definierten Wert von z. B. 900 ppm CO2 in der Raumluft wird das Lamellenfenster automatisch geöffnet und bei einer hygienisch unbedenklichen, also guten Raumluftqualität von 600 ppm wieder automatisch geschlossen.
Energiesparendes und effizientes Lüften
Die gigantische Lüftungsleistung eines Lamellenfensters resultiert rein aus der Physik, der sogenannten Luftdruckdifferenz, d. h. der Differenz des Luftdruckes im Innenraum und der Außenluft. Die Fensteröffnungen fungieren
wie ein Ventil zum Abbau der temperatur- oder windinduzierten Druckunterschiede. Wenn also ein Lamellenfenster leicht oder ganz geöffnet wird, strömt unten sofort frische Luft ein und oben die verbrauchte Luft aus. Dadurch kann in kürzester Zeit die komplette Luft im Raum ausgetauscht werden, ohne den Raum, besonders in kühleren Monaten, extrem auszukühlen.
Bei herkömmlichen Kippfenstern dauert der Lüftungsvorgang viel länger, da eine optimale Zu- und Abluft bei diesen Fenstersystemen nicht vorhanden ist. Des Weiteren wird bei Kippfenstern der Raum durch die längeren Öffnungszeiten ausgekühlt. Im Vergleich zu Kippfenstern wird bei Lamellenfenstern die Raumluft also wesentlich effektiver, energiesparender und schneller erneuert, auch Keime und Viren haben keine Chance.
CO2 und Aerosole
Während der Mensch manche unangenehmen Substanzen in der Luft mithilfe seiner Sinnesorgane wahrnehmen kann, handelt es sich bei Kohlendioxyd (CO2) um ein Gas, welches weitestgehend geruch- und farblos und mit einem leicht säuerlichen Geschmack ist. Es gilt nicht als giftig, ist aber ab einem bestimmten Grenzwert für den Menschen
bedenklich, d. h. dass ein erhöhter CO2-Wert nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit haben kann, sondern auch entscheidend für unsere Gesundheit ist.
Aber auch bei Aerosolen handelt es sich um mikroskopisch kleine Schwebeteile, die lange in der Luft schweben können und unbemerkt bleiben. Unter Aerosolen versteht man Smog, Zigarettenrauch, Parfümspray, Lacke etc. An den sogenannten Aerosolen haften sich die SARS-CoV2-Viren an – eine Gefahr für den Menschen.
Der richtige Luftaustausch bestimmt die Raumluftqualität
Die Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am Umweltbundesamt hat vermehrt darauf hingewiesen, dass regelmäßiges Lüften eine hohe Bedeutung finden muss. Denn nur so kann die Verbreitung infektiöser Aerosole, Viren, die Anreicherung von Kohlendioxyd, Luftfeuchtigkeit und Gerüche vermieden werden.
Luftfiltersysteme vs. Lamellenfenster
Luftfiltersysteme können eine unterstützende Maßnahme im Kampf gegen das Virus sein, ersetzen aber nicht das regelmäßige Lüften im Raum. Außerdem müssen diese Systeme, im Gegensatz zu EuroLam-Lamellenfenstern, nach einer bestimmten Betriebszeit ausgewechselt werden. Dies kann nur durch geschultes Personal erfolgen. Des Weiteren kann es bei der Anwendung von Luftreinigern zum Ausstoß von gesundheitsschädlichen Stoffen kommen. Die sinnvollste Alternative ist und bleibt das Lüften und dies mit EuroLam-Lamellenfenstern, da dabei der Luftaustausch im Raum in kürzester Zeit ermöglicht wird. Beim Austausch der Luft durch richtiges Lüften werden nicht nur Viren, sondern auch CO2 und Keime abgeführt.
Weitere Informationen:
EuroLam GmbH Kupferstraße 1, 99510 Wiegendorf Tel. (036462) 33 88-0, Fax (036462) 33 88-13 info@eurolam.de, www.eurolam.de
Zutritt zum Smart Campus: intelligente Schließsysteme für Schränke und Türen
Moderne Zugangslösungen bieten für hochfrequentierte und öffentliche Gebäude eine ganze Reihe von Vorteilen, vor allem hinsichtlich Organisation, Flexibilität und Sicherheit. Eingebunden in die Gebäudeautomation werden Zutritt und Zugriff so Teil eines umfassenden Smart Building Konzepts. Das bedeutet: Elektronische Schließsysteme sind für Universitäten und Hochschulen mit ihren Tausenden von Studierenden, Mitarbeitenden und Besucher:innen eine nachhaltig wirksame Investition – und mit den Lösungen aus dem SAG Smart Access Portfolio der Schulte-Schlagbaum AG sind Sie hier bestens aufgestellt.
Wie eine moderne Universität zum Smart Campus wird, hängt von vielen Faktoren ab. Kurz gesagt: Ein intelligen-
ter Campus verbindet verschiedene Bereiche wie Geräte, Anwendungen und Menschen, um neue Dienstleistungen zu ermöglichen und die Effizienz sowie die Erfahrung der Lernenden und Lehrenden zu verbessern. Mit der Digitalisierung verändern sich auch die Organisationsstrukturen in einer Universität. Durch neue Bedürfnisse und Prozessanforderungen entstehen neue Lösungen und Services inmitten sich transformierender, dynamischer Arbeits- und Lernwelten. Dabei sind Verwaltung, Facility Management und IT besonders gefragt, wenn es darum geht, eine innovative und sichere Umgebung zu schaffen. Die vielfältigen Zugangsszenarien auf einem Campus bringen verschiedene Anforderungen mit sich: Studierende benötigen Zu-
Bild 2. Ob Bluetooth, PIN-Code oder RFID: Elektronische Schließsysteme für Türen und Möbel bieten Universitäten effiziente Möglichkeiten für ihr smartes Zutritts- und Zugriffsmanagement. (Fotos/Grafik: Schulte-Schlagbaum AG)
Wunsch lassen sich diese Optionen auch miteinander kombinieren.
Flexible Kontrolle – sicher und komfortabel
Auch zum Schutz besonders sensibler Bereiche und zur allgemeinen Erhöhung der Gebäudesicherheit hat die Schulte-Schlagbaum AG eine Lösung im Portfolio: Die Produktlinie SAG Smart Line bietet die Möglichkeit, den Schloss-Status in der Tür (Position von Schlossfalle und/ oder Riegel) präventiv zu übertragen. SAG Smart Line ist das erste Einsteckschloss-Programm, das mit EnOceanFunktechnologie ausgestattet ist und damit die Einbindung von Türen in die Gebäudeautomation besonders effizient und nachhaltig ermöglicht.
Intelligenter Schrankverschluss – On-Demand
gang zu Hörsälen, Seminar- und Lernräumen, Bibliotheken oder Laboren sowie den dort vorhandenen Schränken und Aufbewahrungsmöbeln. Aber auch der Zutritt zu Wohnheimen, Aufenthaltsräumen und der Mensa muss geregelt sein. Lehrende und weitere Mitarbeitende haben hier sowohl entsprechende Schnittmengen als auch zusätzliche Anforderungen. Zudem gilt es, zentrale technische Installationen wie etwa Serverräume u. a. jederzeit zuverlässig vor unbefugten Zutritten zu schützen.
Schlüsselloser Zutritt – smart geregelt
Beim Zutrittsmanagement stehen neben Sicherheitsaspekten vor allem administrative Vorteile im Fokus. Ob Innenoder Außentüren, Drehkreuze, Rolltore, Parkschranken oder Zutrittskontrollanlagen – mit SAG Smart Access lassen sich alle Zugänge eines Gebäudes organisieren und zentral verwalten. Die elektronischen Schließsystemlösungen sind systemoffen für eine Vielzahl von Apps, mit deren Hilfe Zugangsberechtigungen z. B. über mobil über cloudbasierte Plattformen organisiert werden können. Zudem bieten sie verschiedene Identifikationsmöglichkeiten: Die Nutzenden erhalten mobil über Smartphone und Bluetooth-Zugang, via RFID-Technologie oder mittels persönlichem PIN-Code (Time Sensitive Booking Code) – auf
Die bedarfsgerechte Verwaltung von Schränken, Spinden und Schließfächern fügt sich ebenso nahtlos in die digitalen Konzepte moderner Gebäude-Organisationen ein. Dank SAG Smart Access ist auch hier der Zugriff flexibel, mobil buchbar und funktioniert mittels Bluetooth, RFID oder PIN-Code, welcher der nutzenden Person direkt auf das Smartphone gesendet wird. Ein signifikanter Vorteil liegt außerdem in der Organisationsstruktur: Im Betrieb verhindern komfortable Zeitsteuerungsfunktionen unerwünschte Dauer-Fachreservierungen und optimieren so die Kapazitätsverwaltung. Zudem reduzieren die batteriebetriebene Langzeitenergieversorgung sowie die Verwaltung der gesamten Anlage über eine einheitliche Software den Wartungsaufwand auf ein Minimum.
Nachhaltige Investitionssicherheit
Der digitale Wandel im Bildungswesen kann nur gelingen, wenn er exakt auf die Einrichtung, die Standorte, die Gebäude, die Organisationen und nicht zuletzt auf die Nutzenden zugeschnitten ist. So unterschiedlich die Strukturen in den diversen Bereichen sein mögen, so heterogen können auch die Umsetzungsprozesse des Zutritts- und Zugriffsmanagements sein. Die smarten Schließsysteme der Schulte-Schlagbaum AG lassen sich jederzeit flexibel konfigurieren und so optimal in die jeweiligen Digitalisierungsprozesse integrieren. Universitäten sind damit in Fragen des Zutritts- und Zugriffsmanagement bestens beraten – sowohl bereits in der Projektentwicklung als auch bei der Nachrüstung im Bestand.
Weitere Informationen:
Schulte-Schlagbaum AG Nevigeser Straße 100–110, 42553 Velbert Tel. (02051) 20 86-0 sag@sag-schlagbaum.com sag-schlagbaum.com, sag-smartaccess.com
Fluchtwegsicherungslösung mit Farbdisplay
Ob Elektro- und Baumärkte, Hotels, Schulen, Hochschulen oder Fabrikhallen – überall dort, wo Gebäude weitläufig und viele Notausgänge abzusichern sind, gibt es das Bedürfnis, von einem zentralen Punkt aus die Fluchtwegtüren und -fenster in der Gebäudehülle zu überwachen. GfS, ein führender Hersteller von Fluchtwegsicherungslösungen aus Hamburg, hat mit dem GfS SMARTDisplay dafür eine formschöne, funktionale Lösung geschaffen.
Auf dem GfS SMARTDisplay mit seinem 7-Zoll-TouchFarb display werden verschiedene Alarmzustände der Fluchttür- und Fensterüberwachung wie z. B. Notauf, Daueroffen, Tür-zu-lange-Offen und Sabotage unter Angabe des genauen Standorts angezeigt. Ein Notauf erzeugt einen leisen, Aufmerksamkeit erzeugenden akustischen Alarm, der am Touch-Display quittiert werden kann. In einer weiteren Ausbaustufe wird es möglich sein, einzelne Türen oder auch Gruppen von Türen von der Zentrale aus für die berechtigte Begehung freizuschalten.
Der Nutzer des GfS SMARTDisplays kann im UserInterface bequem Türenlisten erstellen und ändern. Dadurch werden die automatisch eingelesenen Bus-Adressen geordnet und nutzerfreundlich beschriftet. Im Resultat führt dies zu einer Plug-and-Play-Lösung mit maximalem Komfort. Geschützt wird die Eingabe der Türenlisten durch einen kundenspezifischen PIN-Code. Das GfS SMARTDisplay ist damit und dank seines geschmackvollen Designs auch für Bereiche mit Publikumsverkehr geeignet.
Zusätzlich können an dem GfS SMARTDisplay Statistiken und Logfiles ausgelesen werden. Den Statistiken ist zu entnehmen, wie häufig es zu einem Notauf an einer einzelnen Tür gekommen ist. In Verbindung mit den LogFiles können so z. B. die häufiger zweckentfremdeten Fluchtwegtüren identifiziert und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Die Datenübertragung vom GfS Türwächter zum GfS SMARTDisplay funktioniert mittels Funk-BUS bzw. bi-direktionalem BUS-Interface, welches die Meldungen weiterleitet. Die maximale Reichweite von ca. 1.000 m erlaubt so auch die Ausstattung größerer Anlagen. Bei Bedarf können Treiber eingesetzt werden, die die Reichweite weiter erhöhen. Das GfS SMARTDisplay wird für 8, 16, 32 und 64 Türen in Flucht- und Rettungswegen angeboten.
Besonders geeignet ist das GfS SMARTDisplay für mittelgroße Objekte und Objekte, in denen aus Sicherheitsgründen eine Integration der Zentrale in das TCP-IP Netzwerk unerwünscht ist. Damit schließt das GfS SMARTDisplay eine Marktlücke zwischen stand-alone-Lösungen und ins Gebäudenetzwerk integrierten Gebäudeleitständen.
Weitere Informationen: GfS – Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH Tempowerkring 15, 21079 Hamburg Tel. (040) 79 01 95-0 info@gfs-online.com, www.gfs-online.com
Bewertungskriterien für Laborgebäude
Die BNB-Systemvariante Laborgebäude (BNB_L) gilt für alle Forschungs- und Laborgebäude, die einen größeren Anteil von Labornutzungen umfassen. Hinweise zum Umgang mit Mischnutzungen und weitere Aspekte sind im Dokument „Allgemeine Grundlagen“ beschrieben. Für das Modul Neubau (LN) stehen Bewertungskriterien zur Verfügung.
Die Kriterien-Steckbriefe werden regelmäßig weiterentwickelt, daher gibt es verschiedene Versionen, die nach dem Jahr der Veröffentlichung (z. B. 2020) gekennzeichnet sind. Wenn ein Bauvorhaben beginnt, ist i. d. R. in Abstimmung mit der zuständigen Konformitätsprüfungsstelle die aktuellste Fassung der BNB-Kriterien heranzuziehen. Für laufende Baumaßnahmen gilt bis zur Fertigstellung die zum Projektbeginn gültige Version; die Nutzung einer aktuelleren Fassung für die Endzertifizierung ist aber zuläs-
sig. Dabei sind die Auslegungshinweise (FAQ) und Berechnungswerkzeuge zu den BNB-Kriterien zu beachten.
Für die Systemvariante BNB_LN_2020 wird darauf hingewiesen, dass der Steckbrief 4.1.1 Schallschutz die neue DIN 4109-5 in Bezug nimmt, hier jedoch noch eine weitergehende Klärung und Ausarbeitung erforderlich ist, da die Anforderungen der DIN 4109-5 nicht für Laborräume gelten. Eine entsprechende Auslegung bzw. Anpassung wird nach Finalisierung hier veröffentlicht (s. auch den Hinweis in der Änderungsübersicht vom 03.08.2021).
Weitere Informationen:
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Referat Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen, Bauforschung Alt-Moabit 140, 10557 Berlin, Tel. (030) 186 81-0 www.bnb-nachhaltigesbauen.de/bewertungssystem/laborgebaeude/
Forschungsbauten an Hochschulen: Begutachtung durch den Wissenschaftsrat
Forschungsbauten und Großgeräte sowie das Nationale Hochleistungsrechnen nach Art. 91b GG sollen die investiven Voraussetzungen der deutschen Hochschulen für eine erfolgreiche Teilnahme am nationalen und internationalen Wettbewerb in der Forschung verbessern. Mit der Ausführungsvereinbarung zum GWK-Abkommen über die gemeinsame Förderung von Forschungsbauten, Großgeräten und des Nationalen Hochleistungsrechnens an Hochschulen (AV-FGH) vom 26. November 2018 wurde den bisherigen Programmteilen Forschungsbauten und Großgeräte ein weiterer Programmteil „Nationales Hochleistungsrechnen“ hinzugefügt.
Für alle Programmteile stellen Bund und Länder je zur Hälfte jährlich maximal 696 Millionen € zur Verfügung. Auf den Programmteil Forschungsbauten entfallen davon 401 Millionen €. In diesem Rahmen können Bauten an Hochschulen mit Investitionskosten ab 5 Millionen € gefördert werden, deren Infrastruktur weit überwiegend der Forschung dient. Die Förderung schließt die Ausstattung der Forschungsbauten mit Großgeräten ein.
Bund und Länder haben den Wissenschaftsrat gebeten, die Anträge der Länder auf Förderung von Forschungsbauten zu begutachten und der GWK zu empfehlen, welche der von den Ländern angemeldeten Vorhaben umgesetzt werden sollen. Der Wissenschaftsrat begutachtet die Anträge der Länder gemäß den im „Leitfaden zur Begut-
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achtung von Forschungsbauten“1 niedergelegten Grundsätzen in einem zweiphasigen Verfahren (Antragsskizzen/ Anträge).
Für die Förderphase 2023 haben die Länder nach Prüfung der vorgelegten Antragsskizzen Anträge für insgesamt acht Vorhaben eingereicht.2 Nach aktuellem Stand können alle acht als förderwürdig eingestuften Vorhaben finanziert werden. Die Gesamtkosten dieser Vorhaben belaufen sich auf ca. 382 Millionen €
Weitere Informationen: Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats, vertreten durch Generalsekretär Thomas May Scheidtweilerstraße 4, 50933 Köln Tel. (0221) 37 76-0 post@wissenschaftsrat.de, www.wissenschaftsrat.de
1 Wissenschaftsrat (2019): Leitfaden zur Begutachtung von Forschungsbauten – gültig ab Förderphase 2021; Hamburg. URL: https://www.wissenschaftsrat.de/download/2019/7653-19. html
2 Darunter ein Antrag zu einem Vorhaben, zu dem bereits zur Förderphase 2022 ein Antrag eingereicht worden war.
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Manfred Curbach, Josef Hegger, Frank Schladitz, Matthias Tietze, Matthias Lieboldt (Hrsg.)