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n e m m o k l Wil Harz im

Hallo liebe Leserinnen und Leser, ich möchte Sie gerne zu mir einladen. Ich bin Deutschlands nördlichstes Gebirge und bereits 300 Millionen Jahre alt. Als mich Mutter Erde aus ihrem Schoß erhob, hat sie mir viele Bodenschätze wie Eisen, Silber, Gold, Mineralien, Kalk und vieles mehr mit auf den Weg gegeben. Ab dem Mittelalter konnte ich meine Bergleute und Landesfürsten reichlich mit diesen Schätzen beschenken. Ich bin nicht größer als Berlin, aber doch etwas höher als der Müggelberg. Mein Kopf, der Brocken mit einer Höhe von 1142 oder 1141 m, schaut weit ins Land hinein und begrüßt schon ab Magdeburg seine Gäste.

Für meine Berliner Gäste interessant, bereits 1936 wurde von ihm die erste deutsche Fernsehtestsendung von den Olympischen Spielen ausgestrahlt. Kaiser, Könige und Kirchenfürsten gaben sich bei mir ein Stelldichein. Für diese Herren war ich Jahrhunderte das nur für Sie reservierte Jagdgebiet. Karl der Große erklärte den Harz zum Reichsbannwald. Sollten Sie mir nicht glauben, schauen Sie mal in der Kaiserpfalz Goslar, der Domstadt Halberstadt oder in Quedlinburg, der Grabstätte Heinrich des Ersten, nach. In meinen wechselvollen Jahrmillionen habe ich mich natürlich schön hergerichtet. Ich habe mir tiefe Täler gebastelt, nicht nur damit Regen- und Schmelzwasser abfließen können, sondern damit es meine Mitmenschen nicht ganz so leicht haben und die Gäste staunen und beeindruckt sind. Ich habe mich mit großen Waldflächen zugedeckt (den Wald mag besonders der Borkenkäfer), habe hübsche Städte und Dörfer angelegt und für die langen Winternächte mir die tollsten Märchen und Sagen einfallen lassen. Hexen, Teufel, Berggeister, gute und böse Menschen, davon hatte ich genügend. So, nun ran an den Speck, der Schnee ist bestellt, die Hotels und Gaststätten sind geheizt und haben sich schick gemacht, die Harzbahn steht unter Dampf. Wir erwarten Sie. Sollte der Winter bei Ihnen schon ausgebucht sein, kein Problem. Ich erwarte Sie das ganze Jahr und Sie können immer etwas erleben und wenn es nur ein herrlicher entspannter Urlaub ist.

Meine besonderen Ausflugstipps:

Schierke

Ilsenburg Die Stadt liegt zwischen Wernigerode im Osten und Bad Harzburg im Westen am Ausgang des Ilsetals an der Bahnstrecke Berlin-Halberstadt- Heudeber-Danstedt–Vienenburg. Die Stadt ist an drei Seiten von bewaldeten Bergen umgeben, die über 550 m hoch sind. Von Ilsenburg ist der Brocken über einen Wanderweg vorbei am Scharfenstein und Kleinen Brocken zu erreichen, der zu Ehren von Heinrich Heine Heinrich-Heine-Weg benannt wurde. Südwestlich der Stadt liegen die Paternosterklippe, ebenso die Bäumlersklippe. Ein Familiendrama von dort wurde von Theodor Fontane aufgegriffen und fand Eingang in seine Novelle Ellernklipp. Ilsenburg wurde besonders durch die Produktion von Ofenplatten und Kunstguss bekannt. Bereits 1545 wurde hier zwei Hochöfen errichtet, die 1697 sogar von Zar Peter I. besichtigt wurden. Trotzdem bekam 1947 Ilsenburg die Anerkennung als Luftkurort und ist jetzt ein wichtiges Erholungszentrum am Harz. Gute Restaurants und Hotels erwarten das ganze Jahr Ihre Gäste. Besonders zu empfehlen ist das “Stellwerk Ilsenburg“ mit seinen Themenzimmern.

Schierke liegt im Harz (Hochharz). Es grenzt etwa im Norden an den Nationalpark Harz und befindet sich südöstlich vom Brocken. Es liegt auf etwa 600 bis 650 m ü. NN im Tal der Kalten Bode. Das südsüdöstliche Nachbardorf ist Elend. Am 20. Juni 1898 bekam Schierke von Wernigerode aus Anschluss durch die Harzquerbahn bzw. die Brockenbahn. Am 4. Oktober 1898 wurde die Fortsetzung zum Brocken abgenommen. Die Umgebung von Schierke ist von vielen Wanderwegen durchzogen. Mehrere von ihnen führen zum Brocken. Man kann zwischen längeren oder kürzeren, aber steileren Wegen wählen. Der Wurmbergstieg führt hinauf zum Wurmberg. Vom Bahnhof aus führt ein Weg direkt zur Feuersteinklippe. Für Wintersportler verfügt Schierke über ein umfangreiches Loipennetz und eine Natureisbahn.

Schierker Feuerstein Im Harz werden verschiedene Kräuterliköre hergestellt, von denen der Schierker Feuerstein als der bekannteste gilt. Er wurde vom Apotheker Willy Drube in der „Apotheke zum roten Fingerhut“ entwickelt und 1924 zum Patent angemeldet. Der Likör sollte Kurgäste in Schierke von Magenbeschwerden befreien.

Drei Annen Hohne Der Ort liegt etwa 9 km vom Stadtzentrum von Wernigerode im Harz an der Landstraße nach Schierke, von der hier eine Straße nach Elbingerode (Harz) führt. In Drei Annen Hohne zweigt die Brocken- von der Harzquerbahn ab. Daher kann es vorkommen, dass drei Züge gleichzeitig im Bahnhof stehen. Beim Bau der Harzquerbahn und Brockenbahn wurde ein Haltepunkt für das Forsthaus Hohne und das gräflich-stolbergische Chaussee- und spätere Gasthaus Drei Annen eingerichtet, der zunächst die Bezeichnung Signalfichte trug. Nachdem die Fichte an der Kreuzung der Hagenstraße mit der Chaussee Elbingerode–Ilsenburg den Witterungsunbilden zum Opfer gefallen war, erhielt die Bahnstation die Bezeichnung Drei-Annen-Hohne, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts auch auf die gleichnamige kleine Siedlung am Bahnhof mit dem heutigen Hotel „Kräuterhof“ überging.

Willy Drube hat in den 1930er Jahren mit einem Zeitungswettbewerb folgenden Grabspruch für sich finden lassen: In dieser Erdengrube ruht Apotheker Drube. Oh‘ Wandrer, eile fort von hier, sonst kommt er raus und trinkt mit Dir! Der Satz ist auf einem aufgeschlagenem Buch an seinem Grab zu lesen.


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