SOLIDIFY - Verstärkung der Strategien zur Schadensminderung auf lokaler Ebene

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Verstärkung der Strategien zur Schadensminderung auf lokaler Ebene – die Rolle von Drogenkonsumräumen

 Lokale Mandatsträger*innen verfügen über Kenntnisse aus erster Hand, die sie von lokalen Interessenvertreter*innen und Netzwerken erhalten, und sind am besten in der Lage, lokale Strategien mehrerer Behörden zu steuern und zu koordinieren.

 Drogenpolitik und Schadensminderung erfordern einen interdisziplinären Ansatz und die Einbeziehung von Fachleuten aus verschiedenen Abteilungen der Kommunalverwaltungen, d. h. Gesundheit, Sicherheit, soziale Angelegenheiten, Wohnungsbau/ Stadtplanung, Nachtleben, öffentliche Ordnung/Ruhe und andere. Die Bürgermeister*innen und Verantwortlichen für die verschiedenen Themen sind ideal positioniert, um die Zusammenhänge zwischen diesen Themen zu verstehen und gemeinsame Ziele, Formen der Zusammenarbeit und Synergien zu erkennen.

 Um Akzeptanz und Verständnis für die DKR und andere Schadensminderungsdienste zu schaffen, ist eine positive Kommunikation der kommunalen Verantwortlichen von zentraler Bedeutung. Eine solche Kommunikation sollte transparente Informationen liefern und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen fördern. Es ist von zentraler Bedeutung, dass diese Kommunikation eine weitere Stigmatisierung der PWUDs vermeidet und Menschen- und Bürgerrechte achtet.

Zusammenarbeit mit der regionalen und nationalen Regierungsebene

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Während der öffentliche Drogenkonsum und die Ängste, Spannungen und Konflikte, die sich um ihn herum entwickeln, vorwiegend lokale Gemeinschaften und Regierungen betreffen, ist die Zuständigkeit für diese Themen häufig zwischen lokaler, regionaler und nationaler Regierungsebene aufgeteilt.

stärksten betroffen. Wenn Bewohner*innen Reaktionen und Verbesserungen der lokalen Situation fordern, wenden sie sich oft an die lokalen Verwaltungen und politischen Gremien. Obwohl sie häufig unmittelbar Antworten auf lokale Drogenprobleme finden müssen, können die Kommunen diese Antworten nicht frei gestalten, sondern müssen sich innerhalb der auf nationaler oder regionaler Ebene festgelegten rechtlichen Rahmenbedingungen bewegen. Hieraus können sich besonders für der Einrichtung von DKR beträchtliche Beschränkungen ergeben, die solche Einrichtungen sogar in einigen Ländern und Regionen Europas unmöglich machen.

 Da die lokale Ebene der Ort ist, an dem Drogenprobleme typischerweise auftreten und das Leben der Bevölkerung beeinflussen, sollten die lokalen Perspektiven der Gemeinden bei der Planung der Drogenpolitik auf regionaler und nationaler Ebene berücksichtigt werden. Wenn die Gesetzgebung in die regionale oder nationale Zuständigkeit fällt, sollte die Legislative sicherstellen, dass die lokale Perspektive in ihre Überlegungen einbezogen wird. DKR und die rechtlichen Rahmenbedingungen für ihre Regelung sind ein Thema, bei dem eine solche Zusammenarbeit besonders produktiv sein kann.

 Die Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden wurde an mehreren Stellen des Projekts bereits als ein Schlüsselfaktor für die lokale Integration und Akzeptanz der DKR identifiziert. Strafverfolgung fällt zumeist in die Zuständigkeit der regionalen und/oder nationalen Regierungsebene. Diese regelt auch die Arbeit der Strafverfolgungs- und Ordnungsbehörden. Die Ausgestaltung der Polizeiarbeit ist daher ein entscheidender Punkt für eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen der lokalen, regionalen und nationalen Regierungsebene.

Städte und Innenstädte sind von diesen Problemen und Konflikten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Drogenkonsum häufig am

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