eco.nova Grün ist die Hoffnung

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im.interview

Eigeninitiierte Projekte Ein Pilotprojekt hat MPREIS im Jahr 2004 gestartet: Fleischprodukte des Tiroler Jungrindes „Jahrling“ aus der Mutterkuhhaltung. Die Kette zahlt hier den mittlerweile insgesamt 275 Jahrlingsbauern einen Regionalitätszuschlag und garantiert – wie bei den anderen Vertragsbauern – die Produktabnahme. 2002 startete auf Initiative von Tiroler Biobauern die wohl erfolgreichste regionale Bioproduktserie – BIO vom BERG. „Gestartet haben wir damals mit 8 Milchprodukten, heute führen wir über 90 BIO-vom-BERG-Produkte“, freut sich Heinz über den Erfolg. Der Umsatz von BIO vom BERG hat sich in den ersten fünf Jahren verfünffacht und belief sich im Jahr 2010 auf mehr als 3 Mio. Euro. Seit 2010 gibt es auch eine eigens entwickelte Apfelsorte im Obstsortiment: den so genannten „Bio-Jazz“-Apfel, der im Herbst geerntet wird, die Nachreifezeit über den Winter aber braucht, um dann im Frühjahr ins Sortiment zu kommen – ein Tiroler Apfel mit kurzem Transportweg auch zu einer ungewöhnlichen Jahreszeit.

Das richtige Produkt zur richtigen Jahreszeit

Im Gespräch mit MPREIS-Unternehmenssprecherin Ingird Heinz eco.nova: Frau Heinz, was ist Ihr Lieblingsgemüse? Ingrid Heinz: Das sind die Radieschen. Sie sind das erste Gemüse im Jahr und es gibt sie den ganzen Sommer mer über, außerdem eine typische heimische Gemüsesorte, e, die in Bioqualität erhältlich ist. 1920 öff nete das erste Lebensmittelgeschäft von Therese Mölk seine Pforten, 2011 wird die 200. Filiale eröff net. Seit wann folgt MPREIS dem Prinzip der Nachhaltigkeit? Genau genommen folgen wir hier nicht bewusst dem Prinzip der Nachhaltigkeit, sondern haben es praktisch schon immer gelebt, ohne einen Namen dafür zu haben. Der Begriff selbst hat sich erst seit 2004 mit der Vorbereitung auf den Preis „Nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen“ bei uns etabliert. Wer ist der typische MPREIS-Kunde? Den gibt es so nicht. Wir wollen als Nahversorger alle Menschen ansprechen und so viele Bedürfnisse vom Weinkenner bis zum Handwerker, vom Jugendlichen bis zum Pensionisten mit guter Auswahlmöglichkeit abdecken. MPREIS soll auch ein Ort der Begegnung sein – wie unsere BAGUETTE-Filialen. Hier gibt es sehr nette Begebenheiten, dass dies auch angenommen wird. So triff t sich beispielsweise die Axamer Stammtischrunde zum Kartenspielen im BAGUETTE. Was heißt BIO für Sie persönlich? Für MPREIS? Für mich bedeutet „Bio“ einen respektvollen Umgang mit der Natur. Das gibt dem Lebensmittelhandel eine andere Basis, dahinter steckt eine besondere Ideologie – im Gegensatz zur Ausbeutung. Wir müssen uns – auch was Mengen anbelangt – etwas rückbesinnen, auf Qualität und heimische Produkte.

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In den MPREIS-Filialen finden sich das ganze Jahr über Produkte aus der Region Tirol. Der Vorteil: „Regionale Produkte legen nur kurze Transportwege zurück. So haben sie die Zeit, am Feld alle Vitamine und Nährstoffe und dadurch Geschmack zu entfalten, da sie reif geerntet werden.“ Übersichtlich dargestellt im Obst- und Gemüsesaisonkalender, der in jeder MPREIS-Filiale zum Mitnehmen aufl iegt. Auch um die Essgewohnheiten der Kunden kümmert man sich – und hat im letzten Jahr das erste eigene Rezeptheft mit regionalen und saisonalen Zutaten herausgebracht: „Rezept des Moments“ heißt es. Wer nicht auf die nächste Ausgabe warten möchte, schaut unter www. mpreis.at/produktvielfalt/rezepte/ nach und sucht sich unter www.mpreis.at/ produktvielfalt/weinlexikon/ noch den passenden Wein dazu aus.

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Meileinsteine 1920: Die beinahe 50-jährige Therese Mölk eröffnet im Viaduktbogen 11 in Innsbruck ihr erstes Geschäft. „Kleines Sortiment in großen Mengen zu niedrigen Preisen“ 1925: Therese Mölk kauft die K&K Militärbäckerei in der Dreiheiligenstraße, Hauptsitz des Unternehmens bis in die Mitte der 80er Jahre. 1929: 11 Läden, eine Bäckerei, eine Molkerei 1947: Dreiheiligenstraße: Ein viergeschossiges Lagerhaus wird errichtet. Zu diesem Zeitpunkt sind im Unternehmen 145 Mitarbeiter beschäftigt. 1974: Die MPREIS Warenvertriebs GmbH wurde gegründet und der erste „MPREIS Supermarkt“ mit Selbstbedienung eröffnet. 1985 Verwaltung und Lager übersiedeln nach Völs. 1989: Eröffnung des ersten BAGUETTE Café/Bistros in der Maria-Theresien-Straße. 1998: 100. MPREIS Markt eröffnet in der Innsbrucker Andechsstraße 2003: Expansion nach Südtirol: In Bruneck wird der erste MPREIS-Markt außerhalb Österreichs eröffnet. 2011: Eröffnung des 200. MPREIS-Marktes geplant.

Preise & Auszeichnungen (Auszug) 2005 & 2007 2006 2009 2010 2011

„Nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen“ Österreichischer Staatspreis für Architektur Regionalitätspreis Tirol Neues Bauen & Best architects Trigos Tirol – Anerkennung für gelebte gesellschaftliche Verantwortung


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