k a m pag n e
ausbildung
me d i e n
re t t u n gs d i e n s t
helfer sind tabu
neue azubis
neue app: drk-retter4u
medizinische dienste
Keine Gewalt gegen BOS Seite 22
Auszubildende im Portrait Seite 06
Kostenlos für Smartphones Seite 16
Rettungsdienst mal anders Seite 11
STATUS ZWO Mitarbeitermagazin des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe
DRK-Retter4U App
DRK-Präsident Seiters startete unsere neue App live in Berlin SEITE 6
gesundheit
Gesundheits- und Alternsmanagement im Rettungsdienst SEITE 22
ob i
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retter-werden!
Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe
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Die Ausbildungskampagne zur Notfallsanitäterausbildung im DRK SEITE 8
www.drk-rhein-nahe.de
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Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und danken allen, die bei der Erstellung dieser Ausgabe mitgewirkt haben:
Die Redaktion
»»S.18
»»S.6
STATUS ZWO | Sonderausgabe RETTmobil 2017
»»S.10
»»S.8
»»S.19
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INHALT STATUS ZWO 4 chefscahe aktuell
18 neue fahrzeuggeneration
Neues aus der Geschäftsleitung. Hier schreibt Jörg Steinheimer persönlich
Erstmals hält eine völlig neue Fahrzeuggeneration Einzug in unseren Rettungs
5 news aus berlin
19 neue rettungswache in wörrstadt
Ein Grußwort von W. Kast, Teamleiter Rettungsdienst DRK-Generalsekretariat
Im rheinhessischen Wörrstadt durften wir die Einweihung einer der modernsten Rettungswachen in Rheinland-Pfalz feiern
6 drk-retter4u app Unsere neue App ist gestartet und ab sofort kostenlos im AppStore erhältlich. Wir stellen die neue Applikation im Heft vor und zeigen was sie bringt
20 report leitstlele Ein Interview mit einem unserer Leitstellendisponenten zur Arbeit auf der Leitstelle
8 retter-werden!
22 gesundheit im rettungsdienst
Alles rund um die Imagekampagne zur Notfallsanitäterausbildung
Wie wichtig uns die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist und was wir dafür tun lesen Sie in diesem Beitrag
10 #AZUBISELFIE
24 helfer sind tabu
Unsere neuen Auszubildenden verraten was für sie die größte Herausforderung im Rettungsdienst ist
Immer mehr Einsatzkräfte erleben Gewalt im Einsatz. Wir packen es an und präsentieren die Kampagene “Helfer sind tabu!”
12 rtw360vr Virtual reality projekt Unser Pilotprojekt zur virtuellen Simulation in der Ausbildung
13 Medical emergency team
27 jobangebote Unser Team aus 700 Mitarbeitern braucht Unterstützung.
Unsere Medizinischen Dienste in der Klinik zeigen Rettungsdienst einmal von einer anderen Seite
14 upgrade für einsatzfahrzeuge Nach langen Verhandlungen wird die Ausstattung der Fahrzeuge deutlich erweitert. Wir stellen die Änderungen vor
16 rettungsdienst 2.0 E-Health hät Einzug in unseren Rettungsdienst. Wir geben einen Einblick in die neuen Technologien
STATUS ZWO | Sonderausgabe RETTmobil 2017
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chefsache
CHEFSACHE AKTUELL JÖRG STEINHEIMER Auf den folgenden Seiten der Sonderausgabe unserer Mitarbeiterzeitschrift „Status Zwo“ freue ich mich Ihnen die DRKRettungsdienst Rheinhessen-Nahe GmbH vorstellen zu können. Sie werden feststellen, dass in der Rheinhessen-Nahe GmbH nicht nur eine strukturierte hoch qualitative Notfallrettung geleistet wird, sondern dass es viele Dinge mehr sind die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen lassen „Wir sind froh und stolz zur DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe zu gehören“. Am diesjährigen Stand des DRKBundesverbandes haben wir die Möglichkeit Ihnen unsere Kampagne zur Bewerbung des Berufsbildes des DRK-Notfallsanitäters und zur Notfallsanitäter-Ausbildung vorzustellen. Die Bevölkerung ist in weiten Teilen noch immer nicht darüber in Kenntnis welche weitreichenden Befugnisse die Notfallretter haben und wie gut ausgebildet sie das therapiefreie Intervall überbrücken können. Hier gibt es noch viel Aufklärungsbedarf. RetterWerden wurde als Best-Practice-Beispiel, bezogen auf Personalakquise, auf dem letzten Rettungsdienstsymposium des DRK-Generalsekretariates in Berlin am 22. November 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesem Jahr haben Sie nun die Möglichkeit diese Kampagne auf der RettMobil hautnah zu erleben. Sofern Sie als DRK-Verband ebenso diese Kampagne nutzen wollen, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir werden mit Ihnen dann die Kriterien
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einer Kooperation besprechen. Neben unserer Kampagne RetterWerden sind wir aber auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sehr aktiv mit einem Konzept bei psychisch belastenden Einsätzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch Gewalt gegen Einsatzkräfte ist ein Thema in der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe GmbH. Hier haben wir mit unserem aktuellen Baustein des Gesundheitsmanagements „Helfer sind tabu“ eine organisationsübergreifende
Kampagne gestartet. Auf den folgenden Seiten können Sie weitere Bausteine unseres Wirkens sehen und lesen. Außerdem laden wir Sie ein unseren Webauftritt und unser SocialMediakonzept zu besuchen, welches durch unsere kostenlos verfügbare APP „DRK-Retter4U“ abgerundet und ergänzt wird. Wir freuen uns mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und sind immer auf der Suche nach neuen Impulsen,
die unserer Arbeit und damit der Belegschaft der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe GmbH zu Gute kommen. Rettungsdienst ist mehr als der Einsatz medizinisch ausgebildeter Teams in Notfallsituationen. Wir helfen, wenn Hilfe benötigt wird. Mit Herz und Verstand. Daher halten wir auch nach motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ausschau, die mit uns gemeinsam den DRK-Rettungsdienst jetzt und in Zukunft voranbringen möchten. Am Ende dieser Ausgabe finden Sie unsere aktuelle Stellenanzeige für Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter. Vielleicht möchten Sie uns ja auch als Arbeitgeber kennenlernen. Falls dem so ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung! Abschließend möchte ich dem Team Rettungsdienst und ganz besonders Herrn Wolfgang Kast vom DRKGeneralsekretariat für das in uns gesetzte Vertrauen anlässlich der RETTmobil danken. Nur gemeinsam sind wir als Deutsches Rotes Kreuz in der Lage die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wir danken Ihnen für Ihren Besuch und freuen uns wieder von Ihnen zu hören. Herzlichst Ihr Jörg Steinheimer Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe
grusswort
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NEWS AUS BERLIN EIN GRUSSWORT VON W. KAST
Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass wir als Deutsches Rotes Kreuz stark auf der RETTmobil vertreten sein können. Der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes ist eine der Kernaufgaben unseres Verbandes und für viele Menschen der Inbegriff für Hilfe im Notfall. Deshalb gilt es, sich auf die Herausforderungen der Zukunft gut vorzubereiten und innovative Konzepte zur Verfügung zu haben mit denen der Rettungsdienst einerseits eine professionelle Versorgung von Patienten sicherstellt und andererseits auch als attraktives Berufsfeld bei jungen Menschen wahrgenommen wird. Mit dem Notfallsanitätergesetz und der Ausbildung zum Notfallsanitäter und zur Notfallsanitäterin ist ein wichtiger Schritt in genau diese Richtung gelungen. Hier war das Team Rettungsdienst des DRKGeneralsekretariates maßgeblich an der nun bereits im Alltag angekommenen Ausbildungskonzept beteiligt. Nun ist es an uns dafür zu sorgen, dass ausreichend qualifiziertes Personal für einen professionellen DRK-Rettungsdienst zur Verfügung steht und der Beruf des Notfallsanitäters als hochqualifizierten Gesundheitsfachberuf wahrgenommen wird. Die Imagekampagne RETTERWERDEN setzt hier ein deutliches Markenzeichen für das Deutsche Rote Kreuz. Gerade junge Menschen lassen sich durch gezielte Ansprache für einen verantwortungsvollen und
spannenden Beruf begeistern. Auf der RETTmobil zeigen wir gemeinsam mit dem DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe alle Facetten der Ausbildungskampagne und erweitern unser Aktionsangebot durch die Nutzung der virtuellen Realität für die Aus-, Fort-, und Weiterbildung im Rettungsdienst. Die Ausbildung muss sich vor allem daran orientieren, was der Notfallpatient in seiner aktuellen Situation braucht. Dazu zählen routinierte und entscheidungsfähige Rettungskräfte. Deshalb müssen wir
Damit dies auch in Zukunft so bleibt, müssen wir die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Rotkreuzlern weiter ausbauen und noch besser verzahnen. Ein Forum auf dem dies zumindest im persönlichen Gespräch möglich ist, bildet die RETTmobil. Ich danke dem DRK-rettungsdienst Rheinhessen-Nahe ganz herzlich für sein Engagement am Stand des Deutschen Roten Kreuzes und bin mir sicher, dass wir ein attraktives Programm auf die Beine gestellt haben. Ich freue mich auf eine interessante RETTmobil und wünsche Ihnen viele interessante Eindrücke. Mit besten Grüßen aus Berlin Wolfgang Kast Teamleiter Rettungsdienst des DRK-Generalsekretariates
in der Notfallsanitäterausbildung auch neue Wege gehen und eben diese Kompetenzen gezielt fördern. Die technischen Möglichkeiten der virtuellen Realität bieten dazu ein überaus großes Potential, welches unbedingt weiterentwickelt werden muss. Das Deutsche Rote Kreuz ist mit seinem komplexen Hilfeleistungssystem aus Ehrenamt und Hauptamt auch für aussergewöhnliche Einsatzlagen gut aufgestellt.
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NEUE APP: DRK-RETTER4U DRK-PRÄSIDENT STARTET UNSERE APP
v.l.n.r.: Dr. Thomas Steg (Volkswagen), Ursula Groden-Kranich MdB (Aufsichtsratsvorsitzende DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe, Dr. Rudolf Seiters (DRK-Präsident), Jörg Steinheimer (Geschäftsführer DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe)
Kurz vor Weihnachten ging der DRK-Rettungsdienst RheinhessenNahe mit einem neuen Medienangebot an den Start und durfte sich über prominente Unterstützung freuen. Mit der Smartphone App „DRKRetter4U“ bündeln wir als größter Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz sämtliche Informationsangebote an einem Platz. So können in der App alle Auftritte des Rettungsdienstes in den Sozialen-Netzwerken betrachtet werden – und zwar auch dann wenn der Nutzer in diesen selbst nicht aktiv ist. Hinzu kommen Erste-Hilfe Tipps, Notrufnummern und Stellenanzeigen aus unserem Unternehmen. Ein weiterer Bereich der App widmet sich ausgiebig der Ausbildung zum Notfallsanitäter.
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Unter dem Menüpunkt „Retterwerden“ finden Interessierte viele Informationsangebote und einen Film zur Notfallsanitäterausbildung.
Den offiziellen Startschuss gab der Präsident des Deutschen Roten
Kreuzes, Dr. Rudolf Seiters im Rahmen des Wissenschaftlichen Symposiums des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin. „Wir müssen uns auf junge Menschen zu bewegen, um diese für Berufe im Roten Kreuz zu begeistern. Das ist mit dieser Applikation sehr gut gelungen.” kommentiert der DRKPräsident die Einführung der DRKRetter4U App. „Mit der neuen kostenlosen Anwendung möchten wir auch Menschen erreichen, die nicht Mitglied bei Facebook & Co. sind, sich aber trotzdem über unsere Organisation und den DRK-Rettungsdienst informieren möchten. In der Vergangenheit haben wir schon viele gute Erfahrungen gemacht, wenn wir mit frischen Medienangeboten um Auszubildende geworben haben. Da passt die neue App gut ins Gesamtkonzept.“ findet Jörg Steinheimer als Geschäftsführer. Die kostenlose Applikation richtet sich nicht nur an junge Menschen. Durch die Erste-Hilfe Tipps und die Bereitstellung von Notrufnummern bietet sie für alle Bürgerinnen und Bürger einen Nutzen. Auch an die rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe wurde gedacht: Sie können sich online direkt in das digitale Mitarbeiterportal einloggen und dort ihren Dienstplan einsehen und Informationen aus dem QM-System checken. Wer sich also über die Welt des DRK-Rettungsdienstes informieren möchte, oder praktische ErsteHilfe Tipps immer dabei haben mag, sollte die kostenlose App auf seinem Smartphone installieren.
drk-retter4u Die Anwendung wurde vom DRKRettungsdienst Rheinhessen-Nahe in Zusammenarbeit mit der Stolz Computertechnik GmbH entwickelt und steht ab sofort zum kostenlosen Download in den Appstores für iPhones und Android Smartphones bereit.
Auf der Startseite der App werden aktuelle Neuigkeiten aus unserem Rettungsdienst übersichtlich dargestellt. Auf Wunsch informiert die App auch per Pushnachricht über neue Newsbeiträge. Der linienförmige Menübutton oben rechts führt den Nutzer zu den weiteren Inhalten der App. Hier gelangt der Nutzer zu den Menüpunkten für die Sozialen Netzwerke und zur Mediathek, welche auch die Mitarbeiterzeitschrift enthält. Außerdem finden sich hier auch die Erste-Hilfe Tipps und der Login zum QM-System. Im Menü kann
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DRK-Retter4U jetzt kostenlos im AppStore laden!
Jetzt QR Code scannen und die App kostenlos laden, oder in den Appstores nach „DRKRetter4U“ suchen!
der Anwender dann auswählen, welches Informationsangebot er anschauen möchte So gelangt der Nutzer beispielsweise zu Inhalten von Instagram, ohne selbst Mitglied bei diesem Dienst zu sein. Alle Kanäle in den Sozialen Netzwerken aktualisieren sich in der App automatisch. So hat man alle News an einem Platz.
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RETTER-WERDEN DEINE AUSBILDUNG NOTFALLSANITÄTER - EIN BERUF FÜRS LEBEN!
„Retter werden!“ heißt die Imagekampagne des DRKRettungsdienstes RheinhessenNahe, welche im April 2014 erstmals einem breiten Publikum von Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Hilfsorganisationen sowie Medienvertretern präsentiert wurde. Im Mittelpunkt der Kampagne, welche den neuen Ausbildungsberuf des Notfallsanitäters bewerben soll, steht ein eigens für diesen Zweck produzierter Kurzfilm, der die Ausbildung erläutert und junge Menschen für den Beruf des Notfallsanitäters begeistern soll. Flankierend zum Film „Retter werden!“ entwickelte der größte Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz auch ein Internetangebot, das sich speziell an junge Menschen richtet. Unter www. retter-werden.de erhalten Interessierte einen umfassenden Einblick in den
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Beruf des Notfallsanitäters und können sich auch gleich online für einen Ausbildungsplatz bewerben. Mit der Ausbildungskampagne unter der Schirmherrschaft der Bundestagsabgeordneten Ursula Groden-Kranich, möchte der DRKRettungsdienst Rheinhessen-Nahe dem erwarteten Fachkräftemangel, der sich nach und nach auch im Rettungsdienst bemerkbar macht, entgegentreten und den Beruf des Notfallsanitäters bekannter und attraktiver machen. An dieser Stelle hat man auch andere Gesundheitsfachberufe im Blick die sich ebenfalls um geeignete Bewerber bemühen. Hier möchte der DRKRettungsdienst mit Sitz in Mainz Akzente setzen und den Beruf des Notfallsanitäters als konkurrenzfähige Alternative zu den vorhandenen Ausbildungsberufen bewerben.
„Der Beruf des Notfallsanitäters ist ein spannendes Tätigkeitsfeld, welches hohe Eigenverantwortung und spannende Erfahrungen bietet. Gerade jungen Menschen, die sich für andere Menschen engagieren wollen, keinen starren Tagesablauf suchen und sich für Medizintechnik interessieren, finden hier einen Beruf mit einer ausgezeichneten Zukunftsperspektive und das beim Deutschen Roten Kreuz.“ wirbt der Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes RheinhessenNahe, Jörg Steinheimer. Die breit angelegte Kampagne, zu der auch eine Facebookseite und ein YouTube Kanal gehören, wurde größtenteils in Eigenleistung durch Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe mit Unterstützung von Sponsoren realisiert und wird in Zukunft nicht nur online, sondern auch auf Ausbildungsmessen
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und Veranstaltungen zu sehen sein. „Ich bin mir sicher mit unserem Konzept und damit einer zukunftsorientierten Ausrichtung im Bereich der Nachwuchsförderung im Rettungsdienst neue Wege zu gehen. Es ist wichtig junge Menschen in deren Sprache zielgruppengerecht zu erreichen. Genau dafür haben wir die Kampagne konzipiert”, so Steinheimer weiter. Der Ausbildungsberuf zum Notfallsanitäter oder zur Notfallsanitäterin bietet seit der Einführung des Notfallsanitätergesetzes am ersten Januar 2014 neben außergewöhnlichen Erfahrungen, eine dreijährige Berufsausbildung mit einer Ausbildungsvergütung. In Form von Blockunterricht im DRKBildungsinstitut, Krankenhäusern und Lehrrettungswachen werden die Auszubildenden nach und nach durch erfahrene Praxisanleiter für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit im Rettungsdienst qualifiziert. Als besondere Angebote setzt der DRKRettungsdienst Rheinhessen-Nahe während der Ausbildung auf Praxistage an denen die Auszubildenden auf realitätsnahe Einsatzszenarien treffen und auf einen Rettungswagen mit Videotechnik, um Fallbeispiele real im Rettungswagen trainieren und später gemeinsam auswerten zu können. Hintergrund: Zum 01.01.2014 trat das Gesetz über den Beruf der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters (Notfallsanitätergesetz (NotSanG)) in Kraft. Das NotSanG löst das bisher bestehende Rettungsassistentengesetz ab. Kernpunkte des neuen Notfallsanitätergesetzes sind die Verlängerung der Ausbildungsdauer von zwei auf drei Jahre, eine Modernisierung des Berufsbildes und die Festlegung von Qualitätsanforderungen an die Schulen und Praxis. Das NotSanG führt einen Anspruch auf Zahlung einer Ausbildungsvergütung über die gesamte Ausbildungsdauer ein. Diese Punkte sind in Rheinlandpfalz weitestgehend schon umgesetzt.
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AKTION #AZUBISELFIE NEUE AZUBIS IM PORTRAIT von unseren Azubis
Im September konnten wir 11 neue Auszubildende zum Notfallsanitäter und zur Notfallsanitäterin in unserem Rettungsdienst willkommen heißen. Nach einer ersten Orientierungsphase haben wir einige von ihnen gebeten uns zu verraten, was für sie persönlich die größte Herausforderung als künftige Notfallsanitäter darstellt. So haben sie geantwortet: DANIEL WENK ”Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für mich ist, das tägliche Dazulernen und sich immer wieder auf neue Einsatzsituationen einzustellen.”
STEVEN GEIBEL & CHARLOTTE MENGER “Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für uns ist, die täglich verschiedensten Aufgaben, die auf uns zu kommen, zu bewältigen und dabei unsere individuellen Leistungen abzurufen und zu fördern.”
LUKAS AGSTEN “Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für mich ist, in wenigen Sekunden von 0 auf 100 zu schalten.”
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#AZUBISELFIE SABRINA HERRMANN “Für meine Ausbildung zum Notfallsanitäter erhoffe ich mir viele lehrreiche und zielführende Momente, um auch in der Zukunft diesen verantwortungsvollen Beruf in all seinen Facetten erleben und bewältigen zu können, ohne das Interesse zu verlieren.“ SIMON BREIVOGEL “In meiner Ausbildung zum Notfallsanitäter erhoffe ich mir, viel neues Wissen und Handlungskompetenzen zu sammeln und somit meinen Beitrag für eine fachlich hochwertige Patientenversorgung im Rettungsdienst zu leisten. Weiterhin ist es ein erklärtes Ziel, nie den Spaß an diesem Job zu verlieren “
DOMINIK DECKER „Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für mich ist es, das Gleichgewicht zwischen dem Privatleben und der Arbeit zu finden“ FLORIAN PEERDEMAN „Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für mich ist es, jedem Patienten genau die Hilfe zu bieten, die er braucht.“
ANNA NENNMANN „Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für mich ist es, auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.“ MARINA NIKIC Die besondere Herausforderung im Rettungsdienst für mich ist, trotz der Schichtarbeit auf gesunde Ernährung zu achten und das mit Freunden zu teilen.
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PILOTPROJEKT: RTW360VR NEUE WEGE IN DER AUSBILDUNG
Die Zukunft hat schon längst begonnen könnte man angesichts immer leistungsfähigeren Systemen im Bereich der “Virtual Reality” meinen. Häufig beschränkt sich dies jedoch auf Computerspiele oder Anwendungen für Smartphones. Der DRK-Rettungsdienst RheinhessenNahe präsentiert auf der Rettmobil erstmals ein Pilotprojekt für die virtuelle Ausbildung. Mit “RTW360VR” ist es gelungen, den gesamten Innenraum eines Rettungswagens realitätsnah zu virtualisieren und erlebbar zu machen. Ziel des Projektes ist die Virtualisierung bestimmter Tätigkeiten, die in der Ausbildung zum Notfallsanitäter erlernt werden müssen. Durch die 3D Animation des Innenraumes ist es möglich virtuell Schränke und Schubladen zu öffnen und einzelne Materialien zu entnehmen. So kann beispielsweise virtuell
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eine Intubation oder Narkose vorbereitet werden. Wahlweise wird der Auszubildende mit Schritt für Schritt Anleitungen durch den entsprechenden Lernprozess geführt. Durch die
umfassende Virtualisierung gelingt so eine hohe Detailtreue, die zu einem möglicht großen Realitätsgefühl führt. Das Projekt “RTW360VR” wurde mit
Unterstützung der pool3 GmbH aus Niederwaldkirchen (Österreich) und weiteren Partnern realisiert und durch Sponsoren finanziert. Für die Zukunft ist ein weiterer Ausbau der virtuellen Simulation in der Notfallsanitäterausbildung geplant. Sukzessive werden immer mehr Materialien virtualisiert und erlebbar gemacht. Auch ein 3D Modell eines Patienten steht bereits auf der Roadmap der Entwicklercrew. So können dann medizinische Einzelmaßnahmen gezielt virtuell trainiert werden. Ein Beispiel ist hier der intraossäre Zugang mittels EZ-IO Bohrer. RTW360VR zeigt, dass Virtual Reality nicht nur für Spieleanwendungen geeignet ist, sondern durchaus eine ernsthafte Komponente der Ausbildung sein kann.
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MEDIZINISCHE DIENST E RETTUNGSDIENST MAL ANDERS
Im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Unimedizin Mainz stellt der DRKRettungsdienst Rheinhessen-Nahe Rettungsdienstpersonal ab, welches in der medizinischen Notaufnahme der Unimedizin Mainz mitarbeitet. Von dort rückt das Personal mit einem Arzt und einem internen Einsatzfahrzeug zu innerklinischen Notfällen aus. Also so zu sagen ein innerklinischer Rettungsdienst mit einem innerklinischen Notarzteinsatzfahrzeug. Unter dem Begriff MET (Medical Emergency Team) hat sich dieses System längst im Klinikalltag etabliert. In der einsatzfreien Zeit ist das Personal in die Patientenaufnahme eingegliedert
und untersteht fachlich dem diensthabenden Arzt der medizinischen Notaufnahme. Durch die Kooperation des DRK-Rettungsdienstes mit der Unimedizin Mainz wird nicht nur der Aus- und Fortbildungsgedanke des Rettungsdienstpersonals gestärkt, sondern es entsteht auch ein Arbeitsbereich, der körperlich weniger belastend ist. Die Schnittstelle Präklinik – Klinik wird zu einer Nahtstelle, wodurch die teilweise unterschiedlichen Arbeitsweisen harmonisiert werden. Außerdem wird auf beiden Seiten ein Verständnis für die jeweilige Arbeit geschaffen. Der DRK-Rettungsdienst schafft durch dieses Angebot Möglichkeiten
für Rettungsdienstpersonal neben dem herkömmlichen Aufgabengebiet der Notfallrettung den Horizont in den klinischen Bereich zu erweitern. Hierbei handelt es sich um eine anspruchsvolle Tätigkeit die sowohl jungen aufstrebenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, als auch erfahrenen Mitarbeitern eine willkommene Abwechslung bietet.
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UPGRADE FÜR EINSATZFAHRZEUGE AUSSTATTUNG VON FAHRZEUGEN WIRD ERWEITERT CO-Warner ausgestattet. • die KTW (Typ A2) erhalten alle ein Mobilfunktelefon • zusätzlich ein Blutdruckmessgerät für das Fahrzeug, soweit noch nicht vorhanden • die NKTW erhalten ein Beatmungsgerät • die NKTW werden mit EZ-IO- Bohrern nachgerüstet,deren Aufbewahrung soll generell im Nachdem durch verschiedene Kanäle wie Mitarbeiterbefragungen, Gesundheitswerkstätten, Ve r b e s s e r u n g s v o r s c h l ä g e i m Managementportal und auch Gesprächen mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Dr. Guido Scherer, immer wieder Anregungen für eine bessere Ausstattung der Einsatzfahrzeuge aufkamen, konnten vor einigen Wochen nun die erforderlichen Abstimmungsprozesse und Kostenzusagen realisiert werden. Die umfangreichen Neuerungen sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Arbeit wirkungsvoll unterstützen und im Sinne der Patienten eine umfassende medizinische Versorgung nach aktuellen Standards ermöglichen. Da der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe als Rettungsdienstbetreiber zur kostendeckenden Betriebsführung verpflichtet ist, die Erweiterung der Ausstattung mit den zuständigen Kostenträgern jedoch nicht verhandelt war, musste seitens der Unternehmensführung in den verschiedenen Gremien viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
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Umso erfreulicher ist es, dass aktuell mit der Aufrüstung der Fahrzeuge begonnen werden kann. Nach bereits erfolgter Freigabe und Bewilligung durch die Kostenträger und den DRK-Landesverband wird nun die Fahrzeugausstattung erweitert. Die Checklisten wurden entsprechend angepasst. Das Material liegt größtenteils abrufbereit im Zentrallager in Sprendlingen. Unser besonderer Dank für die Mitwirkung in diesem intensiven Prozeß gilt dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Dr. Guido Scherer, der unteren Rettungsdienstbehörde, dem QM-Team und dem Zentraleinkauf des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe, die alle trotz mancher Hürden über Jahre für die Durchsetzung der Anlage II zu den Übertragungsverträgen für den Rettungsdienst gekämpft haben. Abgesehen von marginalen Änderungen zur Vorhaltung wird die Ausstattung der verschiedenen Fahrzeuge um folgende Dinge erweitert: • Alle Einsatzfahrzeuge werden weiterhin dauerhaft mit je einem
Notfallkoffer (Rucksack) sichergestellt werden • das Equipment der NKTW wird mit dem notwendigen Material für die CPAP-Beatmung erweitert (Bussignac-Ventil, Haltebänder und Vernebler-Zwischenstück) • die NKTW erhalten jeweils eine Spritzenpumpe • Die Notfallkoffer/ Rucksäcke der Notfallrettungsmittel NKTW/ RTW und NEF werden mit Robin-Schreren nachgerüstet. • Die Kinder-Notfall-Ausrüstung wurde bereits mit Larynxmasken in 5 Größen ergänzt.
rettungsdienst • die NEF erhalten jeweils ein Videolaryngoskop-Set mit Ersatzakku • die Beckenschlinge in 3 Größen als Mehrwegprodukt • E r w e i t e r u n g zur Medikamentenvorhaltung: CyanoKit • eine Portnadel CH 22 • alle RTW werden mit Schwerlastbergetüchern ausgestattet (RHK) • alle RTW erhalten ein “stand alone” Reanimations Feedback-System • eine grüne Modultasche mit Inhaltsangebe “chirurgisches Besteck” (Equipment z.B.: Thoraxtrainage) • zusätzlich halten wir zukünftig auf allen RTW ein Tourniquet vor • alle Notfallrettungsmittel einschließlich der NKTW werden mit „Tablets“ zur elektronischen Datenerfassung und jeweils mit einer Ladehalterung und Drucker ausgestattet • Z u r MedikamentenKennzeichnung werden zukünftig Klebetiketten vorgehalten • D i e Medikamenten-
Vorhaltung der Notfall-Rettungsmittel wird um das Schmerzmittel Nalbuphin erweitert. Zur Anwendung durch die RA / NFS wird in Kürze vom ÄLRD eine neue SOP dazu in Kraft gesetzt.
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Mit der Beschaffung neuer Krankentransportwagen hält ein elektrischer Treppensteiger Einzug in den Krankentransport. Mit Hilfe des Treppensteigers ist eine Person allein in der Lage, den Patienten bequem über Treppen zu transportieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Treppe im Innen- oder Außenbereich befindet - der elektrische Treppensteiger ist fast überall einsetzbar. Die Treppenbeläge werden dabei nicht beschädigt. Eine spezielle Ladebuchse am Treppensteiger in Verbindung mit dafür vorgesehenen Ladetechnikkomponenten ermöglicht auch das Laden während der Fahrt. Die Erweiterung der Fahrzeugausstattung ist ein Meilenstein in einem sich stetig veränderndem System, zu dem der Rettungsdienst in den vergangenen Jahren geworden ist. Nur wenige Berufsfelder unterliegen einem so starken technischen Wandel in so kurzer Zeit. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet dies ein lebenslanges Lernen, aber auch einen abwechslungsreichen und innovativen Arbeitsplatz mit Zukunftsperspektive. Die Bedienung des Hilfsmittels ist denkbar einfach. Die stufenlos einstellbare Steiggeschwindigkeit erleichtert die Fahrt auf schwierigenTreppen und ermöglicht so eine optimale Anpassung an jede Transportsituation. Darüber hinaus bietet der serienmäßige ComfortStep einen komfortablen und erschütterungsarmen Steigvorgang.
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E-HEALTH: RETTUNGSDIENST 2.0 DIGITALE DOKUMENTATION Nahezu kein Berufsfeld hat sich in den letzten zwanzig Jahren so rasant entwickelt, wie der Rettungsdienst. Mit der Implementierung der digitalen Dokumentation per Tablet, starten wir spätestens jetzt in Zeitalter des Rettungsdienst 2.0
Seit ein paar Jahren wird der Wandel im Gesundheitswesen durch technischen Fortschritt deutlich spürbar. So wurde die Krankenkassenkarte durch die neue Gesundheitskarte ersetzt. Die sogenannte elektronische Gesundheitsakte (eGA) könnte eben auf der Gesundheitskarte gespeichert werden. Diese enthält alle gesundheitsrelevanten Patientendaten und verschafft dem behandelten Arzt - vor allem im Notfall – den schnellst möglichen Überblick. Auch Rettungsdienste könnten im Zuge der Versorgung von Patienten auf diese Daten zugreifen. Dies ist eine Funktion der neuen Tabletsysteme, welche sukzessiv landesweit eingeführt werden sollen. Eine der wichtigsten Funktionen ist die digitale Dokumentation und die entsprechende Speicherung von Protokollen auf einem Server. Hierzu wurde von der Firma MedDV eine vielversprechende Software entwickelt. Bei der Hardware handelt es sich um ein Tablet PC System Motion F5M, ein robustes 1,5 kg leichtes Pad. Neben der Software zur Dokumentation gibt es eine 4G Datenverbindung, den Zugriff auf die SOP’s, eine rote Liste für Medikamente und diverse kleinere Hilfsmittel, wie z.B. Übergabebuttons für Folgebesatzungen. Wie auch beim Carlsbordrechner in den Rettungsmitteln werden auch
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BEISPIEL / DEMO
[Fotomontage]
hier die einsatztaktischen Daten (Auftragsnummer, Einsatzzeiten, Einsatzstellen, Transportziele usw.) von der Leistelle direkt an das Tablet übermittelt. Da diese in das DIVIProtokoll implementiert werden, entsteht hier eine Zeitersparnis im Zuge der Protokollierung. Mittlerweile sind bereits mehrere Fahrzeuge mit der neuen Technik ausgestattet und die Schulungen der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind in vollem Gange. Für den Krankentransport werden zusätzlich KTW Protokolle eingeführt, welche keine medizinischen Daten, sondern Informationen über mitgeführtes Patienteneigentum und die Transportorganisation enthalten. So werden auch alle Krankentransporte im Sinne einer Einsatzdokumentation erfasst und dem Qualitätsmanagement zugeführt.
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Über Bluetoothschnittstellen können die Geräte nicht nur untereinander Daten austauschen, sondern auch Werte der einzelnen Medizinprodukte (Corpuls C3, LP 15 und Medumat Transport) mit Zeitstempel in das Protokoll übertragen. Die im Fahrzeug mitgeführten Thermodrucker ermöglichen es, erstellte Protokolle jederzeit zu drucken. Die Variante, im Rahmen einer einheitlichen Struktur, Protokolle auch direkt in den Zielkliniken zu drucken, wird derzeit geprüft. Der aber wohl wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Einführung dieses Systems, sowie langfristig transparente und effektive Prozesse in der Anwendung, ist der sichere Umgang durch das Rettungsdienstpersonal. Entsprechende Schulungen und Trainings sind unerlässlich, um im Einsatz routiniert das System unterstützend anwenden zu können. Weiterhin wird in diesem Zuge auch die Anbindung an die Erfassungssoftware EISA 2.0. überprüft, um auch hier eine technische Unterstützung des Mitarbeiters im Rahmen der Einsatzberichtserfassung zu erzielen. Der derzeitige Stand in der Einführungsphase ist die Bestimmung der notwendigen Daten und die entsprechende Konfigurierung der Tablets. Ist dieser Prozess abgeschlossen, erfolgt die Schulung der Mitarbeiter jeder Rettungswache. In dieser Übergangzeit ist die Dokumentation sowohl mit der alten, als auch in der neuen Form möglich. Die papierbasierte Form stellt in Zukunft die Rückfallebene dar, sollte das elektronische System ausfallen. Dieser technische Fortschritt bietet eine Möglichkeit, empirische Daten zu sammeln, um somit präklinische Versorgungsaspekte für den Patienten zu verbessern. Bereits seit über zehn Jahren ist das Qualitätsmanagement des DRKRettungsdienst Rheinhessen-Nahe zertifiziert. Aktuell verfügen wir über eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015.
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FLOTTEN-NEWS: NEUE FAHRZEUGE NEUE FAHRZEUGGENERATION BEI N-KTW
Seitenansicht mit Arbeitsscheinwerfer
Seit einigen Wochen sind drei neue Notfallkrankenwagen (N-KTW) auf den DRK-Rettungswachen Worms, Ingelheim und Bad Sobernheim im Einsatz. Die neuen Mercedes-Benz Sprinter mit 316CDI Motorisierung und 163 PS mit Kastenaufbau von SYSTEM STROBEL aus Aalen, lösen den bisherigen Volkswagen T6 mit Kofferaufbau als Notfallkrankenwagen (N-KTW) ab. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe verfügen mit dem neuen Fahrzeugtyp über ein deutlich verbessertes Platzangebot und mehr Sicherheit. Auffahrschienen für den Tragestuhl und eine Rückfahrkamera, sowie das RescueTrack Navigationssystem erleichtern die Arbeit zusätzlich. Die neuen Fahrzeuge verfügen im Vergleich zum herkömmlichen Krankentransportwagen über eine erweiterte notfallmedizinische Ausstattung, die auch zur Erstversorgung von Notfallpatienten geeignet ist. Im Zuge der Erweiterung der Fahrzeugausstattung erhalten alle Notfallkrankenwagen ein
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Beatmungsgerät vom Ty p Weinmann Medumat Standard oder Standard A . Zusätzlich werden die N-KTW auch mit dem introssären Zugangssystem EZ-IO bestückt. Darüber hinaus können Patienten im Notfallkrankenwagen auch mittels CPAP Beatmung therapiert werden. Auch die kontinuierliche Medikamententherapie kann durch die Vorhaltung eines Perfusors im N-KTW künftig sichergestellt werden. Durch das neue Fahrzeugkonzept und die erweiterte Ausstattung wird das Einsatzmittel des Notfallkrankenwagens deutlich aufgewertet und bietet somit eine adäquate Ergänzung in der Notfallrettung.
Innenraum mit Tragestuhl und Schienensystem
Heckansicht mit Rückfahrkamera
Innenraum mit Klappstuhl und Schranksystem
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NEUE RETTUNGSWACHE INNOVATIVE RETTUNGSWACHE IN WÖRRSTADT
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Nach zwei Jahren Bauzeit ist die neue DRK-Rettungswache im rheinhessischen Wörrstadt nun einsatzbereit. Der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe mit Sitz in Mainz hat den zukunftsweisenden Neubau als Ersatz für eine mehrere Jahrzehnte alte Rettungswache errichtet. Das neue Gebäude entspricht nun allen Vorgaben und verfügt darüber hinaus über einige wegweisende Innovationen, die sich in keiner anderen Rettungswache in RheinlandPfalz finden. Dazu zählt die mit der DRK-Rettungsleitstelle in Mainz vernetzte Haustechnik, welche bei einem Alarm automatisch die Hallentore öffnet, das Licht einschaltet und Küchengeräte wie Herd und Backofen deaktiviert. Dies trägt maßgeblich zur Sicherheit und schnelleren Ausrückezeiten bei. Für die Anzeige der Ausrückezeiten wurde am Tor
des Rettungswagens eine Digitaluhr angebracht, die nach Alarmierung zu einem Notfalleinsatz zu laufen beginnt und die Einsatzkräfte über die benötigte Ausrückezeit informiert. Im Notfall dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagsüber maximal 60 Sekunden zum Ausrücken benötigen. Bei Alarmierungen zu Notfalleinsätzen ertönt zusätzlich zum Funkmeldeempfänger ein Wachalarm. Beim Neubau der DRKRettungswache wurde jedoch nicht nur Wert auf rettungsdienstliche Innovationen und einen modernen Arbeitsplatz für die rund 30 Mitarbeiter gelegt. Eine umweltfreundliche Fernwärmeheizung, eine automatische Be- und Entlüftungsanlage sowie ein Wasserreinigungssystem zur Vermeidung von Legionellen sind weitere Bestandteile des Neubaus.
Jörg Steinheimer, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe ist stolz auf den innovativen Neubau in der ländlichen Region. „Mit der neuen DRKRettungswache schaffen wir einen modernen und innovativen Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich danke allen Beteiligten für ihr Durchhaltevermögen und freue mich nach dieser langen Zeit ganz besonders, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun in einem angenehmen Arbeitsumfeld ihren Dienst tun können. Mit dem Neubau setzen wir zudem ein Zeichen, dass der DRKRettungsdienst sich auch für die Bevölkerung in ländlichen Regionen stark macht und im Notfall stets schnellstmöglich wirksame Hilfe leistet.“
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REPORT: LEITSTELLE INTERVIEW MIT BASTIAN WOLFF
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W e l c h e n Einsatzbereich betreut die Integrierte Leitstelle? Die Leitstelle Bad Kreuznach ist zuständig für die drei Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld und den Rhein-Hunsrück Kreis. Insgesamt ein Gebiet von 2.600 Quadratkilometern mit 350.000 Einwohnern.
Bastian Wolff ist Rettungsassistent, 34 Jahre alt und arbeitet als Disponent auf der Integrierten Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr des DRK-Rettungsdienst RheinhessenNahe in Bad Kreuznach.Im Interview erzählt er über seinen Berufsalltag am Notruftelefon. Herr Wolff, Sie sind der erste Ansprechpartner, den Menschen, die den Notruf 112 gewählt haben am Telefon haben. Wie gehen Sie mit der großen Verantwortung um? Zunächst geht es darum den Anrufer sprachfähig zu halten und herauszufinden wo genau der Notfallort liegt. Parallel nehme ich die Daten auf und ein Kollege alarmiert bereits das nächstgelegene geeignete Rettungsfahrzeug. Durch meine Ausbildung zum Rettungsassistenten und meine langjährige Berufserfahrung, kann ich
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Situationen meist schnell einschätzen und auch bei stressigen Anrufen ruhig bleiben. Für die Tätigkeit auf der Integrierten Leitstelle benötigt man allerdings eine Zusatzqualifikation als Leitstellendisponent und die Ausbildung zum Gruppenführer einer Feuerwehr. Diese Zusatzausbildungen und die Berufserfahrung sorgen dann für eine hohe Qualität in der Notrufbearbeitung und Einsatzdisposition. Diese Fachkompetenz unterscheidet uns maßgeblich von einem herkömmlichen Callcenter. Darüber hinaus ist der Notfalleinsatz für uns mit dem Beenden des Telefonates noch lange nicht erledigt. Es gilt hier Versorgungskapazitäten in Krankenhäusern zu ermitteln oder die Einsatzkräfte mit weitergehenden Informationen zu versorgen. Häufig ist die Situation des Anrufers unklar. Dann fragt man sich schon, ob man den Anrufer an den
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Wie viele Anrufe gehen täglich bei der Leitstelle Kreuznach ein? R und 700 Anrufe nehmen die Disponenten der Leitstelle täglich entgegen. Daraus entstehen zwischen 350500 Einsätze für Feuerwehr und Rettungsdienst.
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Wie viele Hilfeersuchen koordiniert die Integrierte Leitstelle pro Jahr? Im letzten Jahr bearbeiteten die Disponenten rund 135.000 Hilfeersuchen. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 waren es nur 120.600
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Hausarzt verweist, oder doch einen Rettungswagen schickt. In solchen Situationen haben wir eine große Verantwortung und müssen uns immer öfter rechtfertigen. Das kann schon zur Belastung werden. Neben den Notrufen in medizinischen Notfällen gehen auch andere Anrufe auf der Integrierten Leitstelle ein. Aus welchen Gründen rufen Menschen noch bei Ihnen und Ihren Kollegen an? Die Leitstelle ist für viele Menschen häufig erster Ansprechpartner, wenn es um Gesundheitsprobleme geht. Auf der Integrierten Leitstelle Bad Kreuznach gehen auch alle Notrufe für die Feuerwehren in den Landkreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück ein. Wir übernehmen dann die Erstalarmierung der Feuerwehreinheiten. Die Bürgerinnen und Bürger rufen aber auch bei uns an wenn es weniger dramatisch ist. Fragen nach der nächsten Notdienstapotheke oder Anrufe bei leichten Erkrankungen wie Grippe sind an der Tagesordnung. Hier würde ich mir wünschen, dass der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst auf der Leitstelle vertreten wäre oder wir diesen Bereich ebenfalls verantwortlich koordinieren würden. Dies könnte viele Fehleinsätze und Einsätze die definitiv nicht für den Rettungsdienst bestimmt sind vermeiden helfen. So sieht es das Landesrettungsdienstgesetz eigentlich auch vor. Eine engere Zusammenarbeit zwischen dem hausärztlichen Vertretungsdienst und dem Rettungsdienst wäre sicher auch für die Bevölkerung ein Gewinn. Nachdem Sie einen Anruf bearbeitet haben, gilt es schnell Hilfe auf den Weg zum Patienten zu bringen. Wie organisieren Sie die ganzen Rettungsfahrzeuge und behalten den Überblick? Den Überblick über die vielen Einsatzfahrzeuge ohne Unterstützung eines leistungsfähigen Einsatzleitsystems zu behalten ist schier unmöglich. Daher unterstützt uns das Einsatzleitsystem auf vier Bildschirmen je Arbeitsplatz mit Fahrzeugvorschlägen und der Anzeige aller Einsatzstellen auf einer interaktiven Karte. Das Einsatzleitsystem bildet
Der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe betreibt eine Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr in Bad Kreuznach und eine DRK-Rettungsleitstelle in Mainz. die Komplexität aller Abläufe hervorragend ab und unterstützt uns bei schnellen Entscheidungen und der Bereitstellung der nötigen Informationen. Wir arbeiten auf beiden Leitstellen (Mainz und Bad Kreuznach) nach dem international bevorzugten Calltaker-Dispatcher System. Dies bedeutet, dass eine Gruppe von Disponenten ausschließlich Anrufe entgegennimmt und die anderen Disponenten die Kommunikation mit den Einsatzkräften verantwortet. So sorgen wir für eine Struktur die eine optimale Nutzung aller Ressourcen ermöglicht. Bei aller digitalen Infrastruktur zählt aber auch die Erfahrung und das Gespür eines jeden Disponenten. Unsere Aufgabe ist eben nicht nur, schnellstmöglich die Profis zum Einsatzort zu schicken, sondern den Ersthelfer wirksam bei Erste-Hilfe Maßnahmen bereits am Telefon anzuleiten, damit der Patient schnellstmöglich Hilfe bekommt. Gerade beim Herz-Kreislauf Stillstand bedarf es Fingerspitzengefühl bei der Anleitung von Anrufern in der HerzLungen Wiederbelebung.
ebenfalls direkt alarmieren. Durch die Leitstellenkopplung kann eine Leitstelle die Anrufe und das Einsatzmanagement der jeweils anderen Leitstelle per Knopfdruck übernehmen. das haben wir bereits erfolgreich praktiziert, als in Bad Kreuznach eine Bombe in der Nähe der Leitstelle gefunden wurde und die Leitstelle daraufhin evakuiert werden musste. In Anfängen tauschen wir aber auch schon Personal zwischen den Leitstellen aus, sodass man auch die andere Leitstelle kennen lernt und wir so eine gleichbleibende Qualität sicher stellen können.
Der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe betreibt auch die DRK-Rettungsleitstelle in Mainz. Arbeiten Sie mit den Kollegen auch zusammen? Wir sind mit der Leitstelle Mainz komplett vernetzt. So können wir deren Fahrzeuge im Grenzbereich
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GESUNDHEITSTAGE 2016 GESUND LEBEN RETTEN
In diesem Jahr fanden zum zweiten Mal unter dem Motto „gesund Leben retten“ zwei Gesundheitstage in der DRK-Rettungsdienst RheinhessenNahe gGmbH statt. Veranstaltungsort war am 21. Juni die Rettungswache in Alzey und am 22. Juni die Rettungswache in Bad Kreuznach. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren herzlich zu den ganztägigen Veranstaltungen eingeladen. Der Fokus lag neben der körperlichen, vor allem auf der psychischen Gesundheit von Rettungsdienstfachpersonal. Zur Versorgung von Patienten/ Notfallpatienten wird zu jeder Zeit und in jedem Arbeitsbereich professionelles Handeln erwartet. Dies ist auf Dauer nur mit einem gesunden Körper und einer gesunden Psyche leistbar. Daher begannen die Tage mit der Vorstellung des neuen Ve r s o r g u n g s k o n z e p t s der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Im Zuge des Ve r s o r g u n g s k o n z e p t s w u r d e n mehrere Mitarbeiter von verschiedenen Rettungswachen zu kollegialen
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Ansprechpartnern ausgebildet. Zudem qualifizierten sich Mitarbeiter zu psychosozialen Ansprechpartnern weiter. Abgerundet wird das Konzept mit einem externen Diplom-Psychologen, der den Mitarbeitern bei dienstlichen als auch privaten Problemen für bis zu fünf Termine pro Jahr zur Verfügung steht. Nach der theoretischen Einführung in die Tage startete das abwechslungsreiche Programm in den Räumlichkeiten der Rettungswachen. Die DAK Gesundheit unterstützte die Gesundheitstage jeweils mit zwei Vorträgen zum Thema Ernährung im Schichtdienst und Aktionsmodulen zur Ermittlung der körperlichen Fitness. Als Partner standen sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch zu Themen einer gesetzli-
chen Krankenkasse zur Verfügung und konnten offene Fragen am Informationsstand klären. Herr Erwin Schottler beeindruckte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit seinem Vortrag zum Thema Stress, der den einen oder anderen im Plenum zum Nachdenken anregte.
Wer im Anschluss Interesse hatte, konnte mit ihm einen Nordic-Walking Kurs belegen und das Gesagte/ Gehörte direkt in Taten umsetzen. Wer sich zum Entspannen nicht körperlich bewegen wollte, konnte das im Massagesessel von BrainLight tun. Die Massage auf dem Sessel wurde in Verbindung mit einer Brille und begleitender Musik zu einer kurzen und entspannten Reise ohne äußere Eindrücke oder Einflüsse. Hierbei wurde niemand allein gelassen, sondern fachlich von einer Beraterin begleitet. Zudem waren in Alzey Optik Delker und in Bad Kreuznach Optik Halter vor Ort und führten mit den Interessierten einen Sehtest durch und berieten die Getesteten fachkundig zum Thema Sehhilfen. Hilfe konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch bei der Zorn Orthopädie GmbH erhalten. Neben einem eigenen Vortrag zum Thema Hilfsmittel ermittelte das Team auch die individuellen Venen und Fußabdrücke der interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ergebnisse wurden im Anschluss besprochen und entsprechende Hilfestellung mit oder ohne Hilfsmittel mit auf den Weg gegeben. Aus den DRK Reihen war das neue Info-Mobil vom DRK-Blutspendedienst an beiden Standorten vertreten. Die Tage boten auch die Möglichkeit den eigenen Versicherungsschutz zu überdenken und sich vom Münchner Verein beraten zu lassen. In Bad Kreuznach war zudem der Geschäftsführer des Fitnessstudios Body Business mit einem Vortrag
gesundheit und einem Informationsstand vertreten. Neben den Aktivitäten rund um das Thema Gesundheit kamen die kollegialen Gespräche nicht zu kurz. Auch für Unterhaltungen wurde Zeit und Raum geboten. Zugleich konnte man sich zwischendurch und zu Mittag dem leiblichen Wohl widmen. Für das wurde in Zusammenarbeit mit WEBER Grill und tatkräftiger
Unterstützung von Marc Schottler und weiteren Kollegen aus den eigenen Reihen gesorgt. Nicht nur (gesundes) Gegrilltes, sondern auch die Beilagen werden allen Anwesenden noch einige Zeit positiv in Gedanken bleiben. Alles in Allem liegen zwei informative und vielseitige Tage zum Thema Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention hinter den
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Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Helfern der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH. Wichtig ist den Blick auf die Wertschätzung des hohen Guts Gesundheit zu richten, auch auf die eigene Gesundheit. Dann können Rettungsdienstfachkräfte „gesund Leben retten“ – Tag und Nacht.
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GEWALT GEGEN RETTUNGSKRÄFTE WIR PACKEN ES AN! Die Umfragen besagen: Die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehren, der Polizei und des Rettungsdienstes finden sich alle unter den zehn als besonders hoch angesehenen Berufen in Deutschland wieder. Das Bild, welches sich uns zunehmend bietet ist leider ein deutlich anderes.
Ständig steigende Zahlen von verbalen und körperlichen Übergriffen; Kolleginnen und Kollegen aller oben genannter Berufsgruppen werden Opfer von Beschimpfungen, Beleidigungen, werden im Dienst verletzt, in einigen Fällen sogar so, dass eine Berufsunfähigkeit die Folge dieser Übergriffe war. Aus diesem Grund fand am 14.07.2016 ein erster „Runder Tisch“ zum Thema „Gewalt gegen BOS“ statt, zu dem der DRK Rettungsdienst Rheinhessen- Nahe geladen hatte. An dem Treffen in der Geschäftsstelle in der Lotharstraße nahmen Jörg Stefan (Vorstand JUH Mainz), Milton Scheeder (Assistent der Geschäftsleitung ASB), Mirko Konka (Führungsgruppe Polizeidirektion Mainz), Achim Zahn
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(Leiter Polizeidirektion Mainz), Alexander Pohl (Bereichsleiter Rettungsdienst MHD), Björn Patzke (Abteilungsleiter Einsatz BF Mainz), Jörg Steinheimer, Mathias Hirsch, Philipp Köhler, Marcel Neumann (alle DRK Rheinhessen- Nahe) teil. Somit waren alle am Rettungsdienst beteiligten Organisationen, Polizei und Feuerwehr vertreten - ein bundesweites Novum was die Zusammenarbeit bei solchen Kampagnen angeht. Hierbei wurde an Hand von Beispielen von Übergriffen, welche durch das DRK im Bereich Rheinhessen zusammengetragen wurden, die Brisanz der Lage und die Notwendigkeit einer fundierten und weitreichenden Zusammenarbeit dargelegt. Sowohl die zunehmende
Problematik der Gewalt und Respektlosigkeit, als auch die Notwendigkeit und der Wunsch nach einer engen Zusammenarbeit wurden von allen Vertretern der anwesenden Organisationen bestätigt. Alleine beim DRK gab es in den letzten 10 Wochen 11 Einträge im elektronischen Verbandbuch zur Rubrik „Gewalt gegen RD- Personal“. Alle Teilnehmer beschlossen die künftig einheitliche Standards für die Erfassung der Übergriffe einzuführen. Dies geschieht, indem eine gemeinsame Plattform zur Erfassung von Übergriffen verbaler und körperlicher Art geschaffen wird, um gemeinsam die Notwendigkeit von Kampagnen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit bzw. Lobbyarbeit,
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der Prävention und der verbesserten Ausbildung der Einsatzkräfte belegen zu können und auch gemeinsame Aktionen durchzuführen. Ziel ist ein deutlicher Schulterschluss der Organisationen. Beispiel hierfür ist eine Ausbildung für Feuerwehr- und Rettungsdienstpersonal mit und durch die Polizei im Bereich der Deeskalation, der Herangehensweise an Einsatzsituationen und der Selbstverteidigung. Mittlerweile wurden in Zusammenarbeit mit Dr. Dr. Mario Staller von Train2Survive bereits 16 “Gewaltpräventionstrainer BOS” ausgebildet. Die Multiplikatoren schulen künftig ihre Kolleginnen und Kollegen in den Organisationen. Inhalte der zehntägigen Ausbildung waren Deeskalationsstrategien, Selbstverteidigungsmaßnahmen, taktisches Bewegen an der Einsatzstelle und Kommunikationsstile zur Konfliktvermeidung. Mario Staller ist Sportwissenschaftler, Polizeibeamter und Einsatztrainer. Er ist aktives Forschungsmitglied der Tactical Decision Making Research Group der University of Liverpool, welche unter anderem die Psychologie von bewaffneten und unbewaffneten Auseinandersetzungen zum Schwerpunkt hat. Durch die Schaffung eines deutlichen „Wir-Gefühls“ und dem gemeinsamen Auftreten der Hilfsorganisationen, der Berufsfeuerwehr, der Polizei und des Ordnungsamtes soll verdeutlicht werden, dass die momentane Situation so nicht hingenommen wird. Die Kommunikation untereinander wird in diesem Zusammenhang intensiviert werden. Die Kampagne “HELFERsindTABU” hat ein enorm großes Medienecho ausgelöst und es bestehen bereits mehrere Anfragen von verschiedenen Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet zur Verbereitung der Kampagne.
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