MARKETINGSPECIAL
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Die olympische Bewegung profitiert von der Unterstützung der Wirtschaft – schon seit Athen 1896. Die Aktivitäten werden zunehmend durch Nachhaltigkeitsaspekte und soziales Engagement geprägt.
Nervenkitzel an der Leine: Besucher der Samsung Galaxy Studios in Rio erleben beim Bungeespringen die „4. Dimension“
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND Text: Felix Klare
S
o viel lässt sich sagen: Ohne Wirt-
Aktuell zählen mit Coca-Cola, Atos, DOW, GE,
schaftspartner wäre erheblich we-
McDonald‘s, Omega, Panasonic, Procter & Gam-
niger Schwung in der olympischen
ble, Samsung und Visa zehn Top-Firmen zu den
Bewegung. Und das gilt nicht erst
Olympiaförderern. Sie steuern rund eine Milli
seit Einführung des TOP-Sponsoring-
arde US-Dollar pro Vierjahreszyklus bei. 90 Pro-
Programms (TOP = The Olympic Part-
zent dieser Einnahmen werden an die mehr als
ners) Mitte der 1980er-Jahre. Seit mehr als einem
200 Nationalen Olympischen Komitees (NOK)
Jahrhundert unterstützen Unternehmen das IOC
sowie die jeweiligen Ausrichterstädte verteilt.
dabei, die Spiele auf die Beine zu stellen. Ant-
Viele Unternehmen bringen nicht nur finanzi-
werpen 1920 gilt gar als Meilenstein, weil in der
elle Leistungen, sondern auch ihr Know-how zur
belgischen Hafenstadt erstmals programmati-
Umsetzung der Spiele in die Partnerschaft ein,
sche Marketingaktivitäten entfaltet und darüber
wie zum Beispiel Omega (Zeitmessung), Atos (IT-
substanzielle Einnahmen zugunsten des Sports
Netzwerke), GE (nachhaltige Infrastrukturlösun-
verzeichnet wurden.
gen) oder Samsung (drahtlose Kommunikation).
BOTSCHAFTEN FÜR DEN FRIEDEN
Darüber hinaus suchen die Sponsoren die inhaltliche Nähe zum Sport, zu seinen Akteuren und zum Publikum – zum wechselseitigen Nutzen. Samsung etwa bot in Rio Services sowohl für Fans (Smartphone-App) wie auch für Athleten (Olympic Athletes Hub) an. Besonderen Erlebniswert hatten die Samsung Galaxy Studios, in denen Besucher mithilfe einer „4D-Virtual-RealityInstallation“ die Sportlerperspektive einnehmen konnten, genauer: die des Mountainbikers oder Kanufahrers. Auch Bungeespringen war möglich. McDonald’s sorgte weniger für Nervenkitzel als für große Gefühle. Vor allem bei den brasilianischen Kindern, die bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit den Sportstars aus aller Welt ins Olympiastadion einlaufen durften. Große Momente, die der Nachwuchs mit den zehn Sportlerinnen und Sportlern (darunter die syrische Schwimmerin Yusra Mardini) des IOC-Flüchtlingsteams teilte. Zu dessen Unterstützern gehörte mit Visa ein weiterer TOP-Partner. Unterschiedliche Umsetzungen von Partnerschaften, aber alle zeigen, dass Sport mehr sein kann als Bewegung. Once in a lifetime: die „McDonald’s Kids“ bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele
Der Sport baue immer Brücken, niemals Mauern, sagt IOC-Präsident Thomas Bach. Die friedenschaffende Kraft des Sports im Unter www. Blick, hat das IOC 2016 olympic.org/ peace hat das erstmals eine globale IOC Zeichen „Peace-Kampagne“ in Szedes Friedens ne gesetzt. Titel: „Together in Geschichten we can change the world“. und Bildern Die erste Phase begann gesammelt im April und bestand aus vier Videos („Together“, „Breath“, „Respect“ und „Counting stars“). Ausgestrahlt wurden die Clips, die inhaltlich auf die olympischen Werte abzielten, über die TV-Partner des IOC. Der US-Musiker Questlove lieferte den Soundtrack, Sängerinnen und Sänger wie Lenny Kravitz, Nneka, Yuna, Diogo Nogueira und Corinne Bailey Rae sorgten international für zusätzliche Aufmerksamkeit. Die zweite Phase startete mit dem Olympic Day Ende Juni und konzentrierte sich auf die sozialen Medien und einen eigenen Social Hub. Beide Aktionen endeten mit den Spielen in Rio. Die Botschaft bleibt.