Don Bosco magazin 1/12

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Familie dergarten gingen. Das fällt mir nicht leicht, aber ab der fünften Klasse gibt es viel Nachmittagsunterricht, dann werden die Karten ja neu gemischt. Die Kinder sagen, Hausaufgaben sind doof. Sie haben von mir vermittelt bekommen, dass Hausaufgaben einfach gemacht werden müssen, um sich den Stoff aus der Schule besser einzuprägen, um schlau zu werden. Ich habe mit den Lehrerinnen vereinbart, dass wir nach einer Stunde konzentrierten Hausaufgabenmachens –

dann nur: Ab ins Bett, 20 Minuten dösen oder gar schlafen, dann muss halt am Abend gelernt werden. Zum Glück gehen die Kinder gerne in die Schule, und trotz gelegentlicher Motzereien denke ich, dass sie gut zurechtkommen. Wir Eltern haben auch die Einstellung, dass eine Vier oder Fünf kein Weltuntergang ist. Wobei natürlich eine Zwei schöner ist. Den Druck, den andere Eltern und zum Teil auch die Schule machen, fand ich am Anfang ziemlich doof. Das Thema Übertritt

Die Kinder bekommen von Anfang an das Bewusstsein: » Du musst Leistung bringen.« Petra Plaum, Mutter von drei Grundschulkindern

wenn dann immer noch kein Land in Sicht ist – abbrewollte ich zunächst vermeiden. Aber dann kam Amelie chen. Die Lehrerinnen sind selbst der Meinung, dass so schon in der ersten Klasse und meinte: Die Lehrerin hat viel Stoff im Normalfall nicht aufgegeben werden sollte. gesagt, der und der kommt garantiert aufs Gymnasium, Denn zusätzlich zu den Hausaufgaben müssen die Kinwenn er so weitermacht. Das Gymnasium wurde gleich der ja auch noch vorlesen, das Einmaleins üben und als die Königsklasse verkauft. Bei den Eltern gibt es eine Stoff wiederholen. Das Problem ist, dass sich bei uns die Mischung. Da gibt es sowohl welche, die sagen, mein Hausaufgaben letztendlich doch oft bis fünf oder halb Kind muss unbedingt aufs Gymnasium, als auch solche, sechs ziehen. Denn eine Stunde, das heißt ja eine Stunde pro Kind! Letztes Jahr bin ich ungefähr zwei Mal pro Woche wegen der Hausaufgaben ausgerastet. InzwiDie Nachmittage bei Faschen ist es besser geworden und milie Plaum sind geprägt es passiert noch etwa zwei Mal pro von einem Thema: Hausaufgaben. Während AmeMonat. Dann werde ich laut und lie (im Bild mit ihrer Muthaue auf den Tisch. Die Gründe ter) fast ohne Hilfe zusind unterschiedlich. Manchmal rechtkommt, brauchen ihrege ich mich über die Lehrerin auf, re Schwestern eine intensive Betreuung. die etwas aufgegeben hat, was ich als Beschäftigungstherapie empfinde. Oder über einen Aufsatz, der in der zweiten Klasse zum Thema wurde, obwohl er vom Inhalt her in die fünfte oder siebte Klasse gehört hätte. Da hat der Lehrplan einfach ziemliche Mängel und die Lehrer haben leider auch keinen großen Spielraum. Manchmal vermitteln meine Kinder auch, dass sie null Bock haben und hängen motzend auf der Tischplatte rum. Oder sie beginnen, sich zu streiten oder sogar zu hauen. Da kann es dann schon passieren, dass ich mal ein paar Flüche loslasse. Es kam auch schon vor, dass ein Kind übermüdet von der Schule heimkam und deswegen herumheulte. Da hilft

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