Die Lokale Zeitung Mörfelden-Walldorf

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Ein wertvoller Dienst an der Gesellschaft Das DRK Mörfelden richtet demnächst wieder Blutspendetermine aus

Spitzenleistungen sind keine Seltenheit

Ehrungen bei der Turngesellschaft: zwei Mitglieder seit 70 Jahren bei der TGS Mörfelden-Walldorf - Aufgrund der großen Anzahl der zu ehrenden Mitglieder hatte man sich bei der TGS entschlossen, in die Sporthalle umzuziehen. Umso enttäuschter zeigten sich einige Verantwortliche des Vereins über die dürftige Teilnehmerzahl. TGS-Vizepräsident Horst Bauer begrüßte dabei die Stadtverordnetenvorsteherin Edda Basler und Bürgermeister Heinz-Peter Becker, außerdem den Ältestenrat der TGS, die Ehrenmitglieder und den Ehrenpräsidenten Peter Emmel. Es war überraschend, wie ein Breitensportverein wie die TGS doch mit sportlichen Spitzenleistungen aufwarten kann. Sehr viele jugendliche Sportler konnten von Horst Bauer und Präsident Roland Förstner geehrt werden. Neben den bronzenen Medaillen erhielten die Sportler zur Erinnerung ein TShirt aus der Kollektion des Deutschen Turnfestes. Die Aktiven der JMD-Tanzgruppe „Cassjopaya“ konnten ihre Silbermedaille für den Aufstieg in die Regionalliga nicht in Empfang nehmen. Sie waren auswärts zu einem Ligaturnier. Ebenfalls mit Silber wurden einige Mitglieder der Leichtathleten und Schützen ausgezeichnet. Für die erfolgreiche Teilnahme bei den deutschen MeisterschaftenwurdendieTurnerumThorsten Förstner mit Silber geehrt. Den bemerkenswertesten Erfolg erzielten dieFlagfootballerder„WalldorfWanderers“. Die gesamte Mannschaft erhielt die Auszeichnung in Gold für die vielen Turnierteilnahmen, die hessische Meisterschaft und

die deutsche Vizemeisterschaft in der Halle. Besonders herausgehoben wurden drei Sportler die in die Nationalmannschaft berufen wurden und in Kanada bei der Weltmeisterschaft erfolgreich waren. Für zehnjährige Tätigkeiten im Ehrenamt wurde Tanja Prutschi (Judo) die Verdienstnadel in Silber zuerkannt. Auf 20 Jahre als Wanderführer und Sportwart bei den Wanderern kann dieses Jahr Roland Langbein zurückblicken. Er erhielt die goldene Verdienstnadel des Vereins. Auf 25 Jahre Mitgliedschaft bei der TGS blickten 39 Sportler zurück. Das TGS-Präsidium konnte neben acht Mitglieder zum 50-jährigen Jubiläum auch 13 Mitglieder zum 60-jährigen Jubiläum gratulieren. Eine besondere Ehrung durften die Mitglieder Peter Cezanne und Jakob Pons für 70 Jahre Mitgliedschaft bei der TGS entgegennehmen. Mehrere Gruppen der Jazz- und modern Dance lockerten die Veranstaltung mit ihren Vorführungen auf. red

Die Jubilare der TGS während der Ehrungsfeier. Foto: Privat

Mörfelden-Walldorf - „Blut ein ganz besonderer Saft“, heißt es in Goethes Faust und damals wie heute, ist dies eine unbestreitbare Wahrheit. Die Blutspende rettet Leben, Tag für Tag. Etwas mehr als zwei Prozent der Bevölkerung gehören zu dem Kreis der Blutspender. Viel zu wenige, wenn man bei Verantwortlichen nachfragt. „Allein in Hessen werden jede Woche 5500 Blutspender benötigt“, erläutert Jürgen Swoboda, Pressereferent beim DRK-Blutspendedienst Hessen/Baden-Württemberg. „Und dies nur um den eigenen Bedarf zu decken.“ Dabei erledigen die Außenstellen des Deutschen Roten Kreuzes und anderer Verbände ganz ausgezeichnete Dienste. In Oberursel findet einmal im Monat ein Termin zur Blutspende statt. Seit 1955 führt der Ortsverband die Blutspendetermine durch. In dieser Zeit sind mehr als 30.000 Blutkonserven zusammengekommen, die bereits viele Leben gerettet haben. Dabei werden die meisten Blutkonserven nicht etwa für den Ausgleich eines unfallbedingten Blutverlustes eingesetzt, sondern im Rahmen

regulärer Operationen. Die Blutkonserven werden jedoch immer knapper. Besonders spürbar wird dies zur Sommerferienzeit, wenn Blutspendedienste und Politik zum Aderlass bitten. Gerade bei jungen Leuten scheint die Bereitschaft Blut zu spenden, nicht sonderlich hoch zu sein. „Es liegt vielleicht daran, dass sie noch nicht in die Lage gekommen sind, selbst Blutkonserven zu benötigen“, sagt eine der zahlreichen freiwilligen Helferinnen, doch als Erklärung allein reicht dies sicherlich nicht aus. „Es sind immer wieder mal Erstspender dabei“, ergänzt Jürgen Swoboda. „Im Großen und Ganzen sind es aber immer dieselben Gesichter.“ Unter anderem sind es aber auch die hohen Anforderungen, die an Blutspender gestellt werden. Während das vorgeschriebene Alter für Erstspender, das zwischen 18 und 60 Jahren liegt, noch viel Spielraum lässt, gibt es zahlreiche andere Ausschlusskriterien, wie zum Beispiel die Einnahme von bestimmten Medikamenten, frische Impfungen oder auch Blutdruckprobleme. Auch ein guter Hämoglobinwert spielt eine große Rolle, also der Eisengehalt im

Blut. Ist dieser zu niedrig, ist eine Blutspende ausgeschlossen. „Rund zehn Prozent der Blutspender müssen wir wieder weg schicken“, sagt Swoboda und untermauert damit noch einmal den dringenden Bedarf an mehr Spendern. Von vielen Verbänden werden Maßnahmen mit Signalwirkung vorgeschlagen, um den Anreiz Blut zu spenden, zu erhöhen. So wären zum Beispiel niedrigere Krankenkassenbeiträge oder ein freier Tag eine gute Möglichkeit, auch junge Leute für die Blutspende zu begeistern. In wie weit die Politik aber hier eingreifen kann oder darf, ist noch unklar. Dies wird jedoch in Zukunft ein Thema sein, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aber auch die aktuellen Blutspendetermine sind für viele Menschen mehr als ein Pflichtprogramm. Es können soziale Kontakte geknüpft werden und nicht zuletzt gibt es auch immer kleine Überraschungen und eine freie Mahlzeit. rak Auch das DRK Mörfelden richtet regelmäßig Blutspendetermine aus. Weitere Informationen unter drk-moerfelden.de.

Blutspenden ist ein wertvolle Dienst an der Gesellschaft.

Fotos: DRK

„Wir bringen Leute miteinander ins Gespräch“ Jugendförderung Mörfelden-Walldorf legt Konzept für ihre Mediationsarbeit vor DER SOMMER IST AUCH DIE ZEIT der blühenden Wiesen, auch vor den Toren von Mörfelden-Walldorf. Überall bieten die leuchtenden Farben ein Fest für die Sinne, die jeden Spaziergang zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Foto: Ralph Keim

Mörfelden-Walldorf - Wenn junge Leute sich in der Öffentlichkeit treffen und Anwohner sich dadurch gestört fühlen, kann das ein Fall für Jennifer Grünberg und Doris Schöneberger sein. Die beiden sind seit Mitte 2006 als Mediatorinnen bei solchen Konflikten im Einsatz. „Da es immer wieder Fragen gibt, was Mediation ist und leisten kann, hat die Jugendförderung das Konzept für ihre Arbeit in diesemBereichzuPapiergebracht“,erläutert der Erste Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn. Das Konzept unter dem Titel „Öffentliche Räume gestalten“ wird den Stadtverordneten zur Kenntnisnahme vorgelegt und danach in Kurzform als Flyer herausgegeben. Die Mediatorinnen wissen aus Erfahrung, dass es vor allem ein Missverständnis gibt. „Viele glauben, wir würden Partei ergreifen und bei einem Konflikt entscheiden“, berichtet Jennifer Grünberg. Das Gegenteil ist der Fall: Mediation ist ergebnisoffen und neutral. „Wir bringen Leute miteinander ins

Gespräch“, erklärt Doris Schöneberger. Wird ein Konflikt bekannt, machen sich die Mediatorinnen zunächst ein eigenes Bild von der Situation, bevor sie in Abstimmung mit dem Leiter der Jugendförderung, Heimo Boschert, entscheiden, ob eine Mediation angemessen ist. „Wir können keine zivilrechtlichen Fragen klären oder uns um Probleme kümmern, bei denen das Ordnungsamt oder die Polizei zuständig ist.“ Bevor unterschiedliche Gruppen an einem Tisch zusammenkommen, werden separate Gespräche mit beiden Seiten geführt. „Viele sind froh, dass sich jemand für ihr Problem interessiert, ihnen zuhört und sie ernst nimmt“, erzählt Jennifer Grünberg. Wenn es gelingt, die streitenden Parteien zum Gespräch zusammen zu bringen, ist dies ein Meilenstein zum Erfolg. „Sich mitzuteilen und der Gegenseite die eigene Position darstellen zu können ist genauso wichtig wie dem Anderen zu zuhören und Einblicke in

dessen Sichtweise zu erlangen“, weiß Doris Schöneberger. „Bei solchen Treffen bekommt das Gegenüber ein Gesicht“, ergänzt Heimo Boschert, der die Gesprächsleitung dieser Mediationsrunden übernimmt. „Der Bahnhof Mörfelden war der Konflikt mit der größten öffentlichen Aufmerksamkeit, doch insgesamt hat es in den vergangenen zwei Jahren elf Anlässe gegeben, bei denen die Mediation zum Einsatz kam“, bilanziert der Erste Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn. Die Arbeit reicht von einer Beratung am Telefon bis hin zu mehrmonatigen, abgestuften Interventionsschritten. Die Stadtverordneten haben für die Mediation 16 Wochenstunden bewilligt, zudem stehen im Haushalt 5000 Euro für Sachmittel und weitere 30 000 Euro für Maßnahmen zur Verfügung.red Der Leiter der Jugendförderung ist als Ansprechpartner unter 06105/ 938-940 oder per Email an heimo.boschert@moerfelden-walldorf.de erreichbar.


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