Diskurs 05 - Jugendkulturen

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Inhalt ist mehr als nur das Ausfüllen eines Rahmens

JUGENDKULTUR – KULTUR DER JUGEND? Wenn du Geld hast, kannst du Jugendkultur konsumieren. Die Mode- und Meinungsmacher servieren sie dir vorgefertigt auf einem Tablett. Du musst nur dafür bezahlen und dann darfst auch du Teil einer Jugendkultur sein. Ausserdem solltest du besitzen: Ein Handy, einen Computer, eine Playstation, einen Internetzugang, einen i -pod, Mode, ...

Die Möglichkeiten, die Kulturarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene bietet, sind sehr vielfältig. Ob Musik, Theater, Sport, Tanz, Literatur oder die Verbindung von allem – der Fantasie sind nicht die geringsten Grenzen gesetzt. Voraussetzung, einen Rahmen zu füllen, ist allerdings der Rahmen selbst: Die Institutionen, Jugendkulturzentren und Offenen Jugendzentren, die jungen Menschen eine Möglichkeit bieten, sich selbst zu verwirklichen, Verantwortung zu übernehmen und Teil eines Teams zu sein.

Ich stell es mir schwer vor, heute jung zu sein. Es gibt so viele Erwartungen an euch junge Menschen. Es gibt so viel, was ihr „haben“ sollt, um „sein“ zu dürfen. Eine eigene Kultur zu entwickeln scheint mir schwierig neben all dem Angebot, aus dem es auszuwählen gilt, aus dem man einfach auswählen kann und das uns von allen Seiten überrollt. Um zur eigenen Kultur zurückzufinden braucht es auch mal Ruhe, Zeit und vor allem „Nichts“. Eine Rückführung zum Ich, zum Innersten sozusagen. Ein „geliebt werden“ ohne all diese materiellen Anhäufungen. Ein „Sich – Selbst – Bewusstsein“. Freundschaft und Geborgenheit. Das sollten auch wir Erwachsene jungen Menschen anbieten. Mag.a Cornelia Hummer Proton – das freie Radio

www.radioproton.at

Proton – das freie Radio ist ein freies, nicht kommerzielles Lokalradio. Bei Proton – das freie Radio arbeiten Menschen ehrenamtlich aus verschiedenen Generationen und Kulturen – auch Jugendkultur kann bei uns gelebt werden.

Eine Spielwiese zum Erproben, ein Raum zum Sein, um sich selbst zu Entfalten und sein kreatives Potenzial zu entdecken und zu fördern. Jugendkulturarbeit dient nicht der reinen Unterhaltung, noch ist sie auf den Konsum vorbereiteter Angebote ausgerichtet. Sie soll die Partizipation, die Kompetenzen und das Selbstbewusstsein Jugendlicher fördern. „Meister fallen nicht vom Himmel“ – An den hauptamtlichen JugendkulturarbeiterInnen liegt es letztendlich, den Weg der jungen KünstlerInnen so gut es geht zu begleiten. Vielleicht wird er/ sie ja in Zukunft seinen/ihren Lebensunterhalt damit bestreiten … ?! Learning by doing! Lucas Geiler Jugendkulturcafé PROPOLIS Innsbruck

www.kulturcafepropolis.com


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