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November/Dezember 2021 & Jänner 2022 | Ausgabe Nr. 19 | Online Edition
9772466380019
Ho Ho Ho – Merry Christmas & Happy New Year! Der Weihnachtsmann am Polarkreis
Weihnachtsbotschaft
S.E. Erzbischof Pedro López Quintana
Hermann Kroiher,
Generalsekretär der UNCAV, der Vereinigung der UNO-Korrespondenten in Wien
Apostolischer Nuntius und Doyen des Diplomatischen Corps
Olivier Boulenguez
Präsident der Delegation der International Police Association Frankreichs (IPA) in Paris
Das jemenitische Volk braucht dringend direkte humanitäre Hilfe S.E. Haytham Adbulmomen Shoja´aadin Botschafter der Republik Jemen in der Republik Österreich
Das Forum Österreich Russland Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der WKÖ und Dr. Ernst Huber im Interview
Die Schweden haben Respekt vor dem Virus, deshalb sind so viele geimpft Ing. Mag. Johannes Hunschofsky, CEO - EIT Manufacturing CLC East
I.E. Annika Markovic
Botschafterin vom Königreich Schweden in der Republik Österreich
Diplomatische Residenzen und Gebäude UK Ambassador´s Residence
Jemen: Kindheit in der Katastrophe Jetzt spenden unter:
unicef.at/jemen
ICEF/UN0188083/Mohammed
Wir müssen jetzt handeln, bevor es für Hunderttausende Kinder zu spät ist. Deine Spende rettet Kinderleben!
editorial
The Power of the Brand Als ich im Dezember 2009 eine Einladung zum World Media Marketplace in Dubai erhielt, war dies nach einem Jahr schwerer Wirtschaftskrise, die den ganzen Planeten erschütterte. Zuvor haben wir bei WMM diverse andere Robert Coban Publisher / Herausgeber
Lizenzen gekauft, wie zB für „Hello!“, „Brava Casa“ und
dergleichen. Das Jahr 2009 schien jedoch nicht die Zeit für neue Geschäfte zu sein, viele Magazine wurden weltweit geschlossen und die Medienbranche stolperte unter Schlägen von zwei Seiten - einerseits von der Wirtschaftskrise und dann dem Medienwandel, das erste Smartphone (Iphone) kam 2007. Mein Kollege Wajda und ich sind nach Dubai geflogen, um „auf dem Laufenden zu bleiben“. Vor dem Ende des letzten Tages hatten wir ein Treffen am Stand des Magazins The Economist. Wir waren schon müde, aber ich wollte das Treffen nicht absagen. Dann haben wir vereinbart, die Jahresausgabe dieses Magazins „The World In ...“ für Serbien zu veröffentlichen. Drei Jahre später, im Jahr 2012, haben wir mit dem Magazin „The Economist“ begonnen, eine erste Konferenz zu organisieren, auf der wir das vergangene Jahr rückblickend diskutierten und die Meinungen von Experten und
Sarajevo und Ljubljana durchführen. Die Erfolgsgeschichte der
Entscheidungsträgern erfragten, was im nächsten Jahr zu
„The Economist“-Jahresausgabe in der Region West Balkan,
erwarten ist. 2016 haben wir in Belgrad das englischsprachige
die im Krisenjahr 2009 „im schlimmsten Moment“ begann -
Monatsmagazin „Diplomacy & Commerce“ ins Leben gerufen,
zeugt davon, dass alles möglich ist, wenn „The Power of the
in dem wir unter anderem Artikel aus der Zeitschrift „The
Brand“ vorhanden ist. Es ist möglich, ein Projekt im Jahr der
Economist“ veröffentlichen. Als nächstes haben wir 2017 in
Wirtschaftskrise zu starten und im zweiten Jahr der globalen
Kroatien und 2019 in Österreich eine Ausgabe von „Diplomacy
Pandemie auszuweiten. Heute haben wir die Jahresausgabe „The Economist“ in
& Commerce“ ins Leben gerufen. 2019 haben wir die Jahresausgabe des Magazins „The
Serbien, Kroatien, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina
Economist“ in Kroatien gestartet und eine Konferenz
und Slowenien und „Diplomacy & Commerce“ in Zusammenarbeit
organisiert, diese hielten wir im ersten Jahr bei der
mit dem Magazin „The Economist“ in Serbien, Kroatien und
Kroatischen Nationalbank und 2020 in der National- und
Österreich. Am Ende des zweiten Jahres, das von schwierigen
Universitätsbibliothek. In diesem Jahr, am 8. Dezember,
Themen und pessimistischen Vorhersagen geprägt ist, wollte ich
organisierten wir eine Konferenz im Raum „Lauba“ in Zagreb.
2021 mit dieser Geschichte ausklingen lassen, die bezeugt, dass in
Vor zwei Jahren haben wir Ausgabe „The Economist“
solchen Zeiten auch „Wunder“ möglich sind.
in Nordmazedonien gestartet, und ab diesem Jahr werden wir die erste Ausgabe veröffentlichen und eine Konferenz in
”Color Media Communications” LTD, 21132 Petrovaradin, Štrosmajerova 3
www.diplomacyandcommerce.at Svetlana Nenadovic Direktor / Chefredakteur
svetlana.nenadovic @diplomacyandcommerce.at
Jakob Riess Journalist
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CIP - Katalogizacija u publikaciji Biblioteke Matice Srpske, Novi Sad 33 Diplomacy & Commerce / glavni i odgovorni urednik Žikica Milošević, 2016, br. 1 (mart)-.Novi Sad: Color Media Communications, 2016 - , -33cm Mesečno. ISSN 2466-3808 = Diplomacy & Commerce COBISS.SR-ID 303269895
3
N ational fei ertage
Jänner
24
01
Estland
Unabhängigkeitstag (1804)
25
Haiti
01
Kuba Jahrestag der Revolution
Jahrestag der Staatsgründung (1918)
Kuwait Jahrestag des Amtsantrittes des Emirs
Abdullah Salem Al-Sabah
01
27
Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung (1956)
Unabhängigkeitstag
Sudan
Dominikanische Republik
04
Myanmar Unabhängigkeitstag (1948)
26
Australien „Australia Day“
Februar 04
Angola Day of the Beginning of the Armed Struggle
06
Neuseeland
Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi
03
Bulgarien Friede von St. Stefano
06
Ghana Nationalfeiertag
13
Heiliger Stuhl Nationalfeiertag
17
Irland St. Patrick‘s Day
07
20
Unabhängigkeitstag
Fest der Unabhängigkeit (1956)
11
21
Tag des Sieges der Islamischen Revolution
Unabhängigkeitstag
16
23
Unabhängigkeitstag
Nationalfeiertag
17
25
National Day
Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung (1821)
Grenada
Iran
Litauen
Kosovo
4
März
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Tunesien
Namibia
Pakistan
Griechenland
inhalt
6-7
Weihnachtsbotschaft S.E. Erzbischof Pedro López Quintana Apostolischer Nuntius und Doyen des Diplomatischen Corps
20-23
Dort wo der Weihnachtsmann lebt Hermann Kroiher, Generalsekretär der UNCAV – Kolumne
24-27 8-11
UK Ambassador´s Residence Diplomatische Residenzen und Gebäude
S.E. Haytham Adbulmomen Shoja´aadin Botschafter der Republik Jemen in der Republik Österreich – INTERVIEW
29
BioNTech’s Boss, Ugur Sahin
12-15
I.E. Annika Markovic Botschafterin vom Königreich Schweden in der Republik Österreich – INTERVIEW
32-35
Ing. Mag. Johannes Hunschofsky CEO - EIT Manufacturing CLC East – INTERVIEW
16-17
Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der WKÖ und Dr. Ernst Huber - Interview
40-49 Events
18-19
Olivier Boulenguez Präsident der Delegation der International Police Association Frankreichs (IPA) in Paris – INTERVIEW
50-51
Die Wiener Rothschilds Jüdisches Museum Wien 5
Weihnachtsbotschaft
Weihnachtsbotschaft S.E. Erzbischof Pedro López Quintana Apostolischer Nuntius und Doyen des Diplomatischen Corps
Allen Leserinnen und Lesern von Diplomacy & Commerce, allen Kolleginnen und Kollegen in Diplomatie und Wirtschaft und ihren Familien und Freunden darf ich von Herzen ein friedvolles, frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und Glück, Gesundheit und Wohlergehen im neuen Jahr wüschen. Es ist schon das zweite Weihnachtsfest, das wir inmitten der Pandemie begehen, unter der die Welt immer noch so schwer zu leiden hat. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass der Schrecken vorübergehen wird, und die Fortschritte in Medizin und Pharmazie berechtigen uns zu der Hoffnung, dass dies weitgehend im kommenden Jahr der Fall sein wird. Als Repräsentant eines Souveräns, dessen Wirken und Trachten immer dem Frieden und der Ein6
tracht unter den Völkern gewidmet ist, darf ich mit einem Wort des Papstes Franziskus schließen, das zugleich mein Herzenswunsch für uns alle ist: „Gemeinsam arbeiten wir daran, auf dem Weg zu einem neuen Horizont der Liebe und des Friedens, der Geschwisterlichkeit und Solidarität, der gegenseitigen Unterstützung und Annahme voranzuschreiten. Geben wir nicht der Versuchung nach, den ande-
ren, insbesondere den Schwächsten gegenüber, gleichgültig zu sein; gewöhnen wir uns nicht daran, den Blick abzuwenden, sondern setzen wir uns jeden Tag konkret dafür ein, eine Gemeinschaft zu bilden, die aus Geschwistern zusammengesetzt ist, die einander annehmen und füreinander sorgen“ (Papst Franziskus, Botschaft zum 54. Weltfriedenstag, 1. Jänner 2021).
Möge es uns allen geschenkt sein, die Festtage im Kreise unserer Lieben zu feiern, und möge auch die Gelegenheit zu Stille und Besinnung nicht fehlen - das wünscht von Herzen Ihr + Erzbischof Pedro López Quintana Apostolischer Nuntius Doyen des Diplomatischen Corps
Weihnachtskrippe aus Peru wurde zu Weihnachten 2021 im Vatikan ausgestellt / Foto: © KNA/Daniel Ibanez/Romano Siciliani
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Christmas message
Papst Franziskus / Foto: Vatican News
Christmas message H.E. Archbishop Pedro López Quintana Apostolic Nuncio and Doyen of the
dedicated to peace and harmony among peoples, may I conclude with a word from Pope Francis
Diplomatic Corps
To all readers of Diplomacy&Commerce, to all colleagues in diplomacy and business, and to their families and friends, may I sincerely wish a peaceful, happy and blessed Christmas and happiness, health and well-being in the New Year. This is the second Christmas we are celebrating in the midst of the pandemic that continues to hit the world so hard. Nevertheless, I am confident that the horror will pass, and advances in medicine and pharmaceuticals give us reason to hope that this will largely be the case in the coming year. As a representative of a sovereign whose work and aspirations are always
Papst Franziskus / Foto: EPA
that is also my heartfelt wish for all of us: “ May we work together to advance towards a new horizon
of love and peace, of fraternity and solidarity, of mutual support and acceptance. May we never yield to the temptation to disregard others, especially those in greatest need, and to look the other way; instead, may we strive daily, in concrete and practical ways, to form a community composed of brothers and sisters who accept and care for one another” (Pope Francis, Message for the 54th World Day of Peace, 1 January 2021). May we all be given the gift of celebrating the festive season in the company of our loved ones, and may the opportunity for silence and reflection not be lacking - this is what wishes you from the bottom of his heart + Archbishop Pedro López Quintana Apostolic Nuncio Doyen of the Diplomatic Corps 7
Diplomatie / Politik
S.E. Haytham Adbulmomen Shoja´aadin / Botschafter der Republik Jemen in der Republik Österreich / Foto: IAEA
Das jemenitische Volk braucht dringend direkte humanitäre Hilfe Das jemenitische Volk strebt nach Frieden im Jemen und begrüßt jeden Versuch, den Krieg im Jemen zu beenden und das menschliche Leid zu beenden S.E. Haytham Adbulmomen Shoja´aadin Botschafter der Republik Jemen in der Republik Österreich, Kroatien, der Slowakei und Slowenien, sowie Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen und internationalen
Österreich hat dem Jemen im Jahr 2021 mehr als 6 Millionen Euro als humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt, um die Einsätze des Roten Kreuzes und von UNICEF im Jemen zu unterstützen
Organisationen in Wien
Seit sieben Jahren tobt im Jemen ein Bürgerkrieg zwischen der jemenitischen Regierung und der Huthi-Miliz, der täglich Menschenleben fordert. Der Jemen ist seit 2014 Schauplatz von Konflikten und Gewalt, alles begann mit dem Putsch der Huthi-Milizen gegen die Regierung unter der Führung von Präsident Abdrabbuh Mansur Hadi. Schiitische Huthi-Rebellen haben die Kontrolle über weite Teile des Landes über8
nommen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Der Jemen liegt nach dem jahrelangen Bürgerkrieg in Trümmern. Mehr als 20 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Situation im Land gilt bei den Vereinten Nationen als schlimmste humanitäre Krise der Welt. Über den Jemen als Epizentrum unglücklicher Zusammenstöße, dessen Bürger dringend internationale Hilfe bei der Lösung dieser humanitären Katastrophe benötigen, spra-
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chen wir exklusiv für das Magazin Diplomacy and Commerce Austria mit S.E. Herr Haytham Adbulmomen Shoja´aadin, Botschafter der Republik Jemen in der Republik Österreich, Kroatien, der Slowakei und Slowenien, sowie Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen in Wien. Sie sind seit 2017 Botschafter der Republik Jemen in der Republik Österreich, Kroatien, der Slowa-
kei und Slowenien, sowie Ständiger Vertreter von Jemen bei den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen in Wien. Wie ist es, Botschafter eines Landes zu sein, das sich in einem Bürgerkrieg befindet?
Die Position als Botschafter in einer so schwierigen Zeit zu besetzen ist nicht einfach. Wir haben jedoch die heilige Pflicht, den Putsch der Huthi-Milizen gegen die legitime Regierung im Jemen und das Leiden des jemenitischen Volkes zu been-
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Im Jemen gibt es keine Alternative zum Frieden“, sagte Ahmed A. Bin Mubarak, Jemens Außenminister auf dem Regional Security Summit in Bahrein / Foto: IISS
den. Wir vermitteln die Stimme der Not, mit der das jemenitische Volk durch den durch den Putsch der Huthi entzündeten Krieg konfrontiert war, und enthüllen die Verbrechen im Jemen. Darüber hinaus mobilisieren wir Unterstützung für den Jemen auf der Ebene der bilateralen Beziehungen zu Österreich und den Ländern der ausländischen Akkreditierung sowie auf Ebene der internationalen Organisationen in Wien. Welche Art von Beziehungen hat der Jemen derzeit zur Republik Österreich, und sehen Sie die Möglichkeit, diese Beziehungen zu verbessern und in welchem Bereich?
Die wichtigsten Bereiche der Zusammenarbeit im Rahmen der politischen bilateralen Beziehungen sind, dass Österreich die Friedensbemühungen der Vereinten Nationen im Jemen unterstützt und Österreich diesbezüglich immer seine Hilfe anbietet und sich stets besorgt über die sich verschlechternde humanitäre Lage geäußert hat. Österreich nimmt mit hochrangigen Teilnehmern an den Geberkonferenzen (donors› conferences) teil, die jährlich stattfinden, um Unterstützung für humanitäre Hilfe für den Jemen zu mobilisieren. Österreich hat dem Jemen im Jahr 2021 zuletzt mehr als 6 Millionen Euro als humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt, um die Einsätze des Roten Kreuzes und von UNICEF im Jemen zu unterstützen. Wir hoffen, dass die verschiedenen Aspekte der Zusammenarbeit während der Erholungs- und Wiederaufbauphase im Jemen nach Kriegsende wieder aufgenommen werden und österreichische Unternehmen in der Wiederaufbauphase mitwirken. Wir sind derzeit bestrebt, die Bereiche der Zusammenarbeit zwischen den
Ein jemenitischer Junge, der durch eine Landmine am Bein verletzt wurde, steht mit seinen Freunden in einem Lager für Binnenvertriebene am Stadtrand von Marib. Foto: AFP
Rekrutierung von Kindersoldaten. Jemenitische Kinder und Huthi-Rebellen, Sanaa, Jemen / Foto: Mohammed Huwais/AFP/Getty Images
In letzter Zeit haben die Huthis Tausende weiterer Kinder rekrutiert, um sie in Marib in den Kampf zu schicken. Die Rekrutierung der Kinderarmee steht im krassen Widerspruch zum humanitären Völkerrecht
beiden befreundeten Ländern in mehreren Bereichen auszubauen. Jemen hat nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF) einen „beschämenden Meilenstein“ erreicht: Seit Beginn der Kämpfe im Jahr 2014 seien mehr als 10.000 Minderjährige durch Kampfhandlungen getötet oder verwundet worden. Dabei handle es sich nur um die Fälle, die UNICEF dokumentiert habe. Die wahre Zahl liege wohl höher, weil viele Fälle nicht gemeldet würden, sagte vor kurzem UNICEFSprecher James Elder. Wie kann die Weltgemeinschaft Kindern und Jugendlichen im Jemen helfen? Die Houthi-Gruppe manipuliert Kinder in Schulen und Bildungseinrichtungen, um Rekrutierungen zu erzwingen und sie mit extremistischen Ideen zu mobilisieren. Die Houthis nutzen ein Bildungssystem, das zu Gewalt und Indoktrination der Studenten aufstachelt und den ideologischen Glauben der Gruppe in speziellen gezielten Vorträgen den Studenten dazu verleitet, sich den Kräften der Miliz anzuschließen. Die Houthis nutzen die Sommerferien der Studenten, um sie in Sommermilizlager zu schicken. In letzter Zeit haben die Huthis Tausende weiterer Kinder rekrutiert, um sie in Marib in den Kampf zu schicken. Die Rekrutierung der Kinderarmee steht im krassen Widerspruch zum humanitären Völkerrecht. Die internationale Gemeinschaft kann Kindern, Jugendlichen, Frauen und dem gesamten jemenitischen Volk im Jemen helfen, indem sie Druck auf die Huthi-Milizen ausübt, die militärische Eskalation zu stoppen und den Waffenstillstand herbeizuführen, die Bedingungen der gemeinsamen Vereinbarungen umzusetzen und ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen, um eine politische Lösung zu erreichen. Unterstützen 9
Diplomatie / Politik
Sie die Bemühungen von Herrn Hans Grundberg, den UN-Gesandten für den Jemen. Vor den Augen der Öffentlichkeit ereignet sich nur wenige tausende Kilometer von Europa entfernt eine humanitäre Katastrophe, die Kinder- und Menschenleben kostet. Mehr als 20 Millionen Jemeniten leiden regelmäßig an Hunger und Durst, 400.000 Kinder sind schwer mangelernährt. Glauben Sie, dass der Rest der Welt das Problem im Jemen nicht sehen will, oder die Stimmen der Hilferufe nicht weit genug gehört werden?
Wie Sie wissen, haben die Vereinten Nationen den Jemen als die schlimmste humanitäre Krise der Welt angesehen. Das jemenitische Volk braucht dringend direkte humanitäre Hilfe, und die Welt muss erkennen, dass die humanitäre Krise eine direkte Folge der von den Huthis verursachten politischen Situation ist. Die humanitäre Lage in Marib, Hodeidah und vielen anderen Orten ist aufgrund der anhaltenden Übergriffe der Huthi-Milizen am schlimmsten. Das Problem liegt auch darin, dass die Houthi-Milizen die Arbeit von Hilfsorganisationen stören und von ihnen stehlen, um ihren illegalen Kriegsanstrengungen zu dienen und das jemenitische Volk zu töten, während die Welt über die Störung der Huthis schweigt und dieses Problem nicht offen anspricht. Die HouthiMilizen begegnen diplomatischen Bemühungen und Friedensinitiativen im Jemen mit einer militärischen Eskalation in Marib und verschiedenen anderen Regionen im Jemen. Schließlich fordern wir die internationale Gemeinschaft auf, den Jemen nicht zu vernachlässigen, selbst wenn der Krieg durch die Unnachgiebigkeit der Huthis bei den Friedensbemühungen verlängert wird. „Jetzt ist es an der Zeit, dass sich alle Jemeniten zusammentun, um den Krieg zu beenden und mutige Reformen durchzuführen, um die Wirtschaft wiederzubeleben, die Korruption zu bekämpfen und das Leid zu lindern“, sagte der Sprecher des US Außenministeriums, Ned Price, nachdem sich der US-Gesandte für den Jemen, Tim Lenderking, und die Geschäftsträgerin der US-Botschaft im Jemen, Cathy Westley, mit dem jemenitischen Premierminister Maeen Saeed, dem Außenminister Ahmed bin Mubarak und dem Gouverneur von Aden, Ahmed Lamlas, Mitte November trafen. Wie hat sich die Spitze der jemenitischen Regierung zu diesem
10
Die Weltgesundheitsorganisation hat bekanntgegeben, dass etwa 16,2 Millionen Menschen, das ist mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung des Landes, unter Hunger leiden / Foto: UNICEF
Die internationale Gemeinschaft kann Kindern, Jugendlichen, Frauen und dem gesamten jemenitischen Volk im Jemen helfen, indem sie Druck auf die HuthiMilizen ausübt, die militärische Eskalation zu stoppen und den Waffenstillstand herbeizuführen Treffen geäußert, und mit welcher Haltung wurde es von der jemenitischen Bevölkerung aufgenommen?
Während seines Treffens in Aden mit dem amerikanischen Gesandten und dem Chargé d‘Affairs der amerikanischen Botschaft betonte der Premierminister die Bedeutung der amerikanischen Rolle in dieser entscheidenden Zeit, indem er die Bemühungen zur Eindämmung der
wirtschaftlichen Verschlechterung unterstützte. Die Huthi-Milizen und der Iran sollen internationalen Aufrufen nachkommen, die militärische Eskalation und die wiederholten Angriffe auf Zivilisten und die Vertreibungen zu stoppen. Der Premierminister betonte auch die Notwendigkeit von Sanktionen, um die Huthi und ihre Unterstützer im Iran abzuschrecken, und die Notwendigkeit die Angriffe der Huthi auf Marib, die Verbre-
chen gegen Zivilisten und Vertriebene sowie die Angriffe auf zivile Stätten im Königreich Saudi-Arabien unverzüglich zu stoppen. Der Premierminister betonte, wie wichtig es sei, zu wirksameren internationalen Druckmechanismen überzugehen, einschließlich der Bekämpfung der iranischen Einmischung im Jemen und seiner Aktivitäten, die die Sicherheit und Stabilität der Region bedrohen. Der Premierminister sprach die Situation des Öltankers Safer und die anhaltende Unnachgiebigkeit der Huthis an, einem UN-Team den Zugang zum Tanker zu verweigern, um ihn zu löschen und zu reparieren, um eine mögliche Umweltkatastrophe zu vermeiden. Darüber hinaus betonte Seine Exzellenz der Außenminister Ahmed bin Mubarak während des Besuchs das Bestreben der Regierung, einen gerechten und umfassenden Frieden im Einklang mit den drei Grundprinzipien zu erreichen. Er betonte, dass dies die Option und der Ausweg für den Jemen aus der aktuellen Situation sei. Seine Exzellenz dankte den Vereinigten Staaten für ihre kontinuierliche Unterstützung der Regierung bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen und der Vollendung der Umsetzung des Abkommens von Riad. Das jemenitische Volk strebt nach Frieden im Jemen und begrüßt jeden Versuch, den Krieg im Jemen zu beenden und das menschliche Leid zu beenden. “Im Jemen gibt es keine Alternative zum Frieden - den Konflikt als regionalen Stellvertreterkrieg
Vater steht mit seinen Kindern vor ihrem Zelt in einem Verdrängungsort außerhalb von Marib City, Jemen / Foto: UN, IOM/Olivia Headon
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Erzielung einer politischen Lösung zu forcieren, um die Umsetzung des Abkommens von Riad zu einer wesentlichen Säule für Frieden und Stabilität zu erreichen. Auch die regionale und internationale Unterstützung der jemenitischen Regierung bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen, der Bewältigung der wirtschaftlichen Lage und der Stärkung der Partnerschaft in den politischen, wirtschaftlichen und humanitären Aspekten im Zusammenhang mit der Jemen-Krise wird es der Regierung ermöglichen, einen gemäßigten Jemen aufrechtzuerhalten, der vereint ist durch gemeinsame humanitäre Werte und Prinzipien. Wir stellen fest, wie wichtig kontinuierliche und konzertierte Bemühungen und Koordinierung zwischen den Ländern der Region und der Welt sind, um den Iran unter Druck zu setzen, seine subversiven Aktivitäten im Jemen einzustellen, damit die Region des Nahen Ostens Sicherheit, Frieden und Stabilität genießt .
Flughafen Aden nach der Explosion / Foto: Reuters/Fawaz Salman
zu behandeln, ist ein Fehler“, sagte Ahmed A. Bin Mubarak, jemenitischer Minister für auswärtige Angelegenheiten und Auslandsangelegenheiten, auf dem 17. Regionalen Sicherheitsgipfel, der vom 19. bis 21. November in Bahrain stattfand und fügte noch hinzu: „Die regionale und internationale Unterstützung der jemenitischen Regierung bei die Bewältigung wirtschaftlicher Herausforderungen und die Stärkung der Partnerschaft wird es ermöglichen, einen gemäßigten Jemen aufrechtzuerhalten, der in der Welt durch gemeinsame humanitäre Werte und Prinzipien vereint ist“. Können Sie uns sagen, welche Lösung zur Beendigung des Konflikts offiziell von der Regierung des Jemen vertreten wird?
Die Vision und Arbeitsmethode der jemenitischen Regierung besteht darin, dass es keine Alternative zum Frieden gibt, um den Krieg im Jemen zu beenden, und dass jeder gerechte, umfassende und nachhaltige Frieden die politischen Wurzeln des Krieges, repräsentiert durch den Versuch der Huthi-Milizen, ihre gewaltsame Kontrolle des jemenitischen Staates, angehen muss. Trotz der destruktiven iranischen Intervention im Jemen durch die militärische Unterstützung der Huthi-Miliz und die Finanzierung ihrer Kriegsmaschinerie ist es ein Missverständnis, den Krieg im Jemen als regionalen Stellvertreterkrieg zu behandeln, und dies sollte korrigiert werden. Keine Friedensregelung im Jemen kann ohne die Zustimmung der Jemeniten gelingen, ihre internen Probleme im Einklang mit den Ergebnissen der umfassenden Nationalen Dialogkonferenz und einer gerechten Verteilung von Macht und Reichtum zu lösen.
Mögliche Umweltkatastrophe vor der Küste des Jemen / Satellitenbild des Öltankers Safer vor der Küste Jemens / Foto: Maxar Technologies/Reuters
Das Problem liegt auch darin, dass die Houthi-Milizen die Arbeit von Hilfsorganisationen stören und von ihnen stehlen, um ihren illegalen Kriegsanstrengungen zu dienen und das jemenitische Volk zu töten, während die Welt über die Störung der Huthis schweigt und dieses Problem nicht offen anspricht Ein weiteres Missverständnis ist, dass die Huthis den Frieden wollen, wenn sie vor Ort militärisch vorrücken. Tatsächlich lehnen sie Frieden als strategisches Prinzip ab, egal ob sie militärisch vorrücken oder sich zurückziehen, und sie behandeln Frieden als Taktik innerhalb ihrer Militärstrategie in diesem Krieg. Wir haben Beispiele dafür, wie das Stockholmer Abkommen, das die Huthi-Milizen im Dezember 2018 angenommen haben, ohne eine seiner Bestimmungen umzusetzen, missachtet wird. Dann haben sie sich gegen die Vereinbarung gestellt und sie mit der Besetzung der Stadt Hodeidah vor den Augen der internati-
onalen Gemeinschaft am 11. November 2021 gebrochen.
Die wichtigste Bewährungsprobe, der sich die Huthi-Milizen stellen müssen und eine, die sie ständig ablehnt, besteht daher darin, einen vollständigen Waffenstillstand als wichtigsten humanitären Schritt zu akzeptieren, der unternommen werden muss, damit alle anderen humanitären Fragen angegangen werden und dann Verhandlungen über eine umfassende politische Lösung aufgenommen werden können. Die Regierung betrachtet den Zusammenhalt und die Vereinigung aller gemäßigten politischen Kräfte, die sich dem iranischen Projekt im Jemen widersetzen, als erste Voraussetzung, um einen neuen Schritt zur
Ende Dezember ist es ein Jahr her, dass auf dem Flughafen von Aden ein Terroranschlag auf die Delegation der jemenitischen Regierung verübt wurde. Das gerade gelandete Kabinett blieb unversehrt, aber bei dem Bombenanschlag wurden 25 Menschen getötet und über 110 verletzt. Wenn Sie auf dieses Ereignis zurückblicken, können Sie uns sagen, was es für die Menschen im Jemen bedeutete?
Die Huthis verübten am 30. Dezember letzten Jahres einen grausamen Terroranschlag, um das Regierungskabinett mit einer Landung ballistischer Raketen auf dem internationalen Flughafen von Aden zu ermorden. Dies war ein Versuch, alle Friedensbemühungen zu vernichten, die den Jemen aus dem Sumpf des Krieges ziehen wollen. Der feige Angriff führte zu Tod und Verletzung von Hunderten von Beamten, Journalisten, Mitarbeitern verschiedener internationaler Organisationen und zivilen Reisenden, die sich auf ein Wiedersehen mit ihren Familien freuten. Das Verbrechen der Huthis wurde von der ganzen Welt verurteilt, weil der Beschuss eines zivilen Flughafens einen klaren Verstoß gegen das Völkerrecht darstellt. Es sei darauf hingewiesen, dass die bei dem Attentat verwendeten Raketen iranischen Ursprungs waren, was durch den Bericht des nationalen Ermittlungsbüros bestätigt wurde. Die Huthi-Milizen haben alle Regeln gebrochen und unschuldige Menschen ins Visier genommen und zielen derzeit mit denselben Raketen auf die Menschen in Marib. 11
Diplomatie / Politik
Die Schweden haben großen Respekt vor dem Virus und vielleicht lassen sich deshalb so viele impfen Viele lassen sich impfen, um sich selbst zu schützen, aber auch um andere zu schützen, die ihnen am Herzen liegen, wie zum Beispiel ältere Familienmitglieder
I.E. Annika Markovic, Botschafterin vom Königreich Schweden in der Republik Österreich und Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in Wien / Foto: Peter Lechner/HBF
I.E. Annika Markovic Botschafterin vom Königreich Schweden in der Republik Österreich und Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in Wien
Wenn heutzutage jemand Schweden erwähnt, ist der erste Gedanke, dass Schweden einen anderen Weg gewählt hat, gegen die CovidPandemie zu kämpfen. Erst dann kommen die Assoziationen zu Marken, wie einer berühmten Textilkette, einer legendären Möbelmarke und 12
Ich glaube, dass wir uns noch mitten in der Pandemie befinden und es zu früh ist, eine fundierte Meinung darüber zu haben, welche MaSSnahmen gut und welche MaSSnahmen nicht so gut funktioniert haben einer Automarke, die aus diesem skandinavischen Land kommen. Für das Magazin Diplomacy and Commerce Austria sprachen wir mit I.E. Annika Markovic, Botschafterin vom Königreich Schweden in der Republik Österreich und der
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Slowakei, sowie Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in Wien, über aktuelle Themen, wie Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-VirusPandemie in Schweden, den Umweltschutz, die Wahl einer Frau zur schwedischen Premierministerin und die Traditi-
on des Weihnachtsfeierns in Schweden. Sie haben den Posten der Botschafterin des Königreichs Schweden in Österreich im August dieses Jahres übernommen, haben Sie sich in Wien eingelebt, und welche Orte und Plätze haben Sie beeindruckt?
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Der Bahnhof Malmö sieht jedoch anders aus als in die im Rest der Welt / Foto: dpa
Ich habe meine Zeit in Wien bisher sehr genossen. Es ist auch leicht, nach der Stadt süchtig zu werden. Sehr sympathisch und lebenswert. Wir haben unseren Wohnsitz im ersten Bezirk, und ich genieße die Cafékultur und die Restaurants und Museen in unserer Nachbarschaft sehr. Während Österreich sich im 4. Lockdown befand und die anderen Länder überlegen, ob sie das auch tun sollen, wählte Schweden wieder einen anderen Weg. Welche Gründe sind hier für die guten Ergebnisse und den Erfolg Schwedens verantwortlich?
Ich denke, vieles lässt sich durch die unterschiedlichen Kulturen in den verschiedenen Ländern erklären. Gleichzeitig glaube ich, dass wir uns immer noch in der Pandemie befinden und es zu früh ist, eine fundierte Meinung darüber zu haben, welche Maßnahmen gut und welche Maßnahmen nicht so gut funktioniert haben. Schweden mit seinen zehn Millionen Einwohnern verzeichnet mehr als gute Ergebnisse, zum Beispiel ist die besonders gefährdete Altersgruppe fast vollständig geimpft, Pensionisten (69-90
Wir haben Vertrauen in die Regierung und die staatlichen Institutionen. Vielleicht mehr als in anderen Ländern. Generell freuen wir uns auch über Empfehlungen, die es jedem ermöglichen, eine fundierte Entscheidung zu treffen Jahre) haben eine Quote von über 90%, zudem haben 44% der über 80-Jährigen ihre Booster-Impfung schon erhalten. Glauben die Schweden mehr an die Medizin und die Wirksamkeit des Impfstoffes, als der Rest von Europa? Oder haben sie größeres Vertrauen in die Regierung?
Wir haben Vertrauen in die Regierung und die staatlichen Institutionen. Vielleicht mehr als in anderen Ländern. Gene-
rell freuen wir uns auch über Empfehlungen, die es jedem ermöglichen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Viele lassen sich impfen, um sich selbst zu schützen, aber auch um andere zu schützen, die ihnen am Herzen liegen, wie zum Beispiel ältere Familienmitglieder. Können Sie uns beschreiben, wie der Alltag in Schweden heute aussieht, und vermissen Sie diese Art der Bewe-
Überreichung des Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 13. September 2021 / Foto: Peter Lechner/HBF
gungsfreiheit, während Sie in Wien bei Lockdown Nr. 4 dabei sind?
Selbstverständlich respektiere ich die Entscheidungen der österreichischen Regierung und befolge die Maßnahmen. Ich denke, es war nicht allzu schwer, da es nur für einen kurzen Zeitraum und mit einer klaren Frist war. Ich gehe gerne in Restaurants und stöbere in Geschäften, aber wenn ich das drei Wochen lang nicht mache, vermisse ich es nicht allzu sehr. Und die Zahlen gingen dramatisch zurück, also hat es funktioniert! In Schweden war die Situation, als ich das letzte Mal im November zurück war, ein bisschen wie vor der Pandemie, wo die Leute in den Geschäften einkaufen und auswärts essen. Gleichzeitig zögern viele meiner Freunde immer 13
Diplomatie / Politik
habe das nie als schwierige Kombination empfunden. Ich habe einen Mann, der gerne seine Verantwortung als Vater übernimmt und gleichzeitig beruflich tätig ist. Wenn sie zu zweit sind und sich die Verantwortung teilen, kann es funktionieren.
Nach einem neuerlichen Votum ist Magdalena Andersson doch Regierungschefin in Schweden geworden und somit die erste Frau in Schweden auf diesem hohen Posten / Foto: APA AFP TT News Agency / Frederik P.
noch, während der Stoßzeiten in überfüllte Restaurants oder zum Einkaufen zu gehen, sodass es nicht mehr so geschäftig ist wie früher. Wir haben großen Respekt vor dem Virus, und vielleicht lassen sich deshalb so viele Menschen impfen. Nach einem neuerlichen Votum ist Magdalena Andersson doch Regierungschefin von Schweden geworden und somit die erste Frau in Schweden auf diesem hohen Posten. Können Sie uns als langjährige Diplomatin und Frau in verschiedenen Regierungspositionen sagen, was die Ernennung von Frau Andersson als Ministerpräsidentin für Frauen in Schweden und auf der ganzen Welt bedeutet? Fällt es Ihnen als Diplomatin, Ehefrau und dreifache Mutter schwer, berufliche Verantwortung und familiäre Betreuung miteinander zu vereinbaren?
Es war längst überfällig, dass ein Land wie meines, das sich seit vielen Jahren für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt, seine erste weibliche Regierungschefin bekommen hat. Es bedeutet, dass jetzt eine gläserne Decke durchbrochen wurde. Ich freue mich für meine Töchter und andere junge Frauen, dass es mehr Vorbilder für sie gibt - nur der Himmel ist die Grenze. Ich war immer glücklich, sowohl berufstätig als auch Mutter zu sein. Ich 14
Sie waren von 2011 bis 2014 im Umweltministerium tätig und als Umweltbotschafterin wurden Sie zur Vorsitzenden des CCAC (Climate and Clean Air Coalition) ernannt. Als jemand, der jahrelang mit der Umweltproblematik beschäftigt war, haben Sie den Eindruck, dass sich die Menschheit im Laufe der Jahre bewusster geworden ist, wie wichtig es ist, das Klima zu schützen? Wird an Umweltprojekten schnell genug gearbeitet, und worauf soll-
Es war längst überfällig, dass ein Land wie meines, das sich seit vielen Jahren für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt, seine erste weibliche Regierungschefin bekommen hat
Wir müssen auf die Wissenschaft hören“ betonte Greta Thunberg, Klimaaktivistin aus Schweden, immer wieder/ Foto: dpa
Weihnachtsbaum mit schwedischen Flaggen / Foto: Helena Wahlman
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
ert? Wo werden Sie die Feiertage verbringen, und was wird normalerweise auf dem Festtagstisch serviert?
ten sich die Regierungen dieser Welt beim Klimaschutz konzentrieren?
Ich sage dasselbe wie Greta Thunberg, wir müssen auf die Wissenschaft hören. Gleichzeitig ist das Bewusstsein heute viel größer, als wenn ich es mit vor zehn Jahren vergleiche, als ich meine Stelle als schwedischer Umweltbotschafterin antrat. Damals war ein allgemeiner Ansatz, dass zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz ein Widerspruch bestünde. Heute ist man sich einig, dass der Klimawandel stattfindet und wir alles tun müssen, um uns anzupassen und ihn abzumildern. Und, dass Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen oder klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen ein Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen sein können. Die Feiertage stehen vor der Tür, also drängt sich uns das Thema Weihnachtsfeiern auf. Wie sieht die typische Weihnachtsfeier in Schweden aus, und wie wird in der Familie Markovic gefei-
I.E. Annika Markovic, Botschafterin vom Königreich Schweden
Ich gehe gerne in Restaurants und stöbere in Geschäften, aber wenn ich das drei Wochen lang nicht mache, vermisse ich es nicht allzu sehr. Und die Zahlen gingen dramatisch zurück, also hat es funktioniert!
Die typische Weihnachtsfeier in Schweden findet am 24. Dezember statt. Mittags essen wir ein Sammelsurium mit schwedischen Köstlichkeiten wie Hering, Frikadellen, Jansons Frestelse (ein typisches Kartoffelgericht mit Fisch), Lachs und ein Stück Schinken, im Ofen gegart mit Senf und Semmelbröseln. Traditionell gibt es im Sammelsurium viel Fleisch und Fisch, aber heutzutage essen wir öfter Gemüse und vegetarische Weihnachtsessen. An meinem eigenen weihnachtlichen Mittagstisch kombinieren wir traditionelle Gerichte mit vegetarischen und internationalen Gerichten. Es sollte für jeden etwas dabei sein. Ein Fest, um die Feiertage zu feiern. Dieses Jahr feiern wir Weihnachten in Wien. Es ist so eine schöne Stadt während der Weihnachtszeit, mit all der Weihnachtsbeleuchtung, den Weihnachtsmärkten und hoffentlich noch etwas Schnee.
Weihnachtsmarkt in Stockholm / Foto: AP
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Verein Forum Österreich Russland
Erste Generalversammlung des „Forum Österreich-Russland“ (FÖR) die im Wiener Palais Kaiserhaus stattfand
Das Forum Österreich Russland (FÖR) wurde mit dem Ziel gegründet, das Verständnis zwischen Österreich und Russland zu vertiefen Wir wollen eine möglichst offene und objektive Plattform bieten und alle politischen und gesellschaftlichen Kreise in diesen Dialog einbinden
Dr. Richard Schenz Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich und Präsident Forum Österreich Russland (FÖR)
Dr. Ernst Huber Generalsekretär Forum Österreich Russland (FÖR)
Im Sommer 2021 wurde das Forum Österreich Russland (FOR) vom Vizepräsident der WKÖ Dr. Richard Schenz, dem Nationalratabgeordneten Dr. Christoph Matznetter und Dr. Ernst Huber in Wien gegründet. „Ich nahm als Ehrengast an der konstituierenden Generalversammlung der neuen österreichischen gesellschafts-politischen Institution „Forum Österreich-Russland“ (FÖR) teil, die in der Wiener Innenstadt im Palais Kaiserhaus stattfand. Das FÖR wurde bereits als eine Nicht-Regierungsorganisation angemeldet. Es wurde die Entscheidung der FÖR-Gründer unterstützt, das Forum unter die Ehrenschirmherrschaft der Botschafter Russlands in Wien und Österreichs in Moskau auf paritärischer 16
Grundlage zu stellen“ – sagte damals S.E. Dmitrij Ljubinskij, Botschafter der Russischen Föderation in der Republik Österreich.
Anlässlich der Gründung des „Forum Österreich-Russland“ (FÖR) sprachen wir für das Magazine Diplomacy and Commerce Austria in einem ge-
Das Forum Österreich Russland (FOR) wurde im Juli 2021 mit dem Ziel gegründet, das Verständnis zwischen Österreich und Russland zu vertiefen und gleichzeitig auch offen Widersprüchliches zu diskutieren
Vizepräsident der WKÖ Dr. Richard Schenz, S.E. Dmitrij Ljubinskij, Botschafter der Russischen Föderation in der Republik Österreich, und Dr. Ernst Huber (v.r.n.l.)
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meinsamen Interview mit Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich und Präsident von FÖR und Dr. Ernst Huber, Generalsekretär FÖR. Wie entstand die Idee, einen überparteilichen Verein zu gründen?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Das FORUM ÖSTERREICH RUSSLAND (FOR) wurde im Juli 2021 mit dem Ziel gegründet, das Verständnis zwischen Österreich und Russland zu vertiefen und gleichzeitig auch offen Widersprüchliches zu diskutieren. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind vielfältig und langjährig, auf beiden Seiten, glauben wir, besteht aber auch das Interesse, mehr zu wissen und verstehen zu wollen. Dafür wollen wir eine möglichst offene und objektive Plattform bieten und alle politischen und gesellschaftlichen Kreise in diesen Dialog einbinden. Das Forum Österreich Russland steht unter der Schirmherrschaft der Botschafter Russlands in
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Wien und Österreichs in Moskau, wie wichtig ist die Unterstützung durch solch wichtige Personen für die Arbeit des Forums?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Wir wollen unser Anliegen sehr ernsthaft verfolgen und es freut sehr, dass beide Botschafter die Schirmherrschaft über unseren Verein übernommen haben. Es zeigt, dass sie die agierenden Personen und die Intentionen des Vereins gerne unterstützen. Für uns ist es wichtig, dass wir hochrangige Persönlichkeiten haben, die den Verein nicht nur unterstützen, sondern auch die offizielle Verbindung zu den politischen Administrationen der beiden Länder darstellen. Wir sind sehr dankbar, diese beiden Persönlichkeiten als Unterstützer zu haben. Mitte Juli fand die FÖR Generalversammlung statt, bei der Dr. Schenz zum Präsidenten, der Nationalratabgeordnete Dr. Christoph Matznetter zum Vizepräsidenten und Dr. Huber zum Generalsekretär gewählt wurden. Hat das Forum Österreich Russland weitere wichtige Namen in seinen Reihen, die erwähnt werden sollten? Dr. Schenz/Dr.Huber: Es gibt eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten, die unser Vorhaben begleiten und
Foto: Russische Botschaft Wien
Dr. Ernst Huber wurde vom Außenministerium der Russischen Föderation eine Medaille für den Beitrag und die Entwicklung der russisch-österreichischen Beziehungen in der handelswirtschaftlichen und kulturellhumanitären Interaktion verliehen. Botschafter Dmitrij Ljubinskij übergab Dr. Huber die Verdienstmedaille in der russische Botschaft in Wien
unterstützen. Um nur einige, stellvertretend für alle Vorstandsmitglieder, zu nennen: Wolfgang Katzian, Peter Fichtenbauer, Emil Brix, Karlheinz Kopf, Helmut Brandstätter und Rudolf Lukavsky. Wir freuen uns auch sehr, dass alle russischen Honorargeneralkonsule in Österreich, Hubert Bertsch, Wolfgang Mayer, Michael Pachleitner und Hans Unterdorfer im Rahmen des Vorstandes mitwirken. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie in Ihrer Position als Präsident /Generalsekretär des FÖR? Dr. Schenz/Dr.Huber: Hauptaufgabe ist derzeit, den jungen Verein bekannt zu machen und möglichst viele Mitglieder zu werben. Da sind wir für alle Interessenten offen. Wir wollen den Verein gemäß den Statuten ordentlich führen und ein positives
Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich und Präsident Forum Österreich Russland (FÖR) / Foto: WKÖ
Hauptaufgabe ist derzeit, den jungen Verein bekannt zu machen und möglichst viele Mitglieder zu werben. Da sind wir für alle Interessenten offen
den. S.E. Dimitri Ljubinski, Botschafter der russischen Föderation, Botschafter Dr. Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Univ.- Prof. Dr. Gerhard Mangott, Universität Innsbruck, und MMag. Andrea Raffaseder, Mitglied des Vorstandes der VAMED Gruppe, diskutierten, moderiert von Dr. Helmut Brandstätter, zum Thema „Russland nach den Wahlen“ vor rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es war eine spannende, offen geführte Diskussion und ein voller Erfolg. Im Oktober 2021 berichtete der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Moskau, Mag. Rudolf Lukavsky, in einem Gespräch in Wien in einem kleineren Rahmen zum Thema „Wirtschaftliches Umfeld für österreichische Firmen in Russland“. Auch hier war es ein spannender Abend mit anschließend reger Diskussion. Auch für das kommende Jahr haben wir eine Reihe von überzeugenden Veranstaltungen in Planung. Was verbindet Sie persönlich mit Russland? Was hat Sie dazu veranlasst, sich der Arbeit des Forums zu widmen?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Wir haben Russland im Zuge zahlreicher Wirtschaftsmissionsreisen kennen und
Der Vorstand des FÖR mit Botschafter Ljubinskij
Image erwirken. In der Folge wollen wir unseren Mitgliedern durch Veranstaltungen in verschiedensten Formen Einblicke in das Verhältnis Österreich/ Europa zur Russischen Föderation bieten. Unser spezielles Augenmerk ist dabei auf junge Menschen gerichtet.
Was ist das erste Projekt, an dem FÖR derzeit arbeitet oder bereits abgeschlossen hat?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Nach der Generalversammlung haben wir im September zu unserer ersten Veranstaltung in die Diplomatische Akademie gela-
Dr. Ernst Huber, Generalsekretär Forum Österreich Russland (Mitte) mit den russischen Honorargeneralkonsulen in Österreich, Hubert Bertsch für Vorarlberg (links) und Wolfgang Mayer für Oberösterreich (rechts)
schätzen gelernt. Abgesehen davon, dass das riesige Land wunderschöne Landschaften, interessante Städte und reizvolle Dörfer aufweist, haben wir auch viele herzliche und beeindruckende Menschen kennengelernt, hoch gebildete Persönlichkeiten, die an einem Austausch interessiert sind und darüberhinaus Handschlagqualität besitzen. Kooperationen auf dem Gebiet der Kultur und der Wissenschaft sind Erfolgsgeschichten, die weiter verfolgt werden sollten. Das Land verfügt über herausragende Talente und ungeheure Bodenschätze, sodass sich auch eine Zusammenarbeit mit Europa wirtschaftlich sehr positiv für beide Seiten gestalten kann. Das FORUM ÖSTERREICH RUSSLAND möchte all diese Aspekte beleuchten. 17
Interessante Persönlichkeiten / Interesting personalities
Olivier Boulenguez, Präsident der Delegation der International Police Association Frankreichs (IPA) von Paris
Die Polizei ist eine große Familie, die man nie wirklich verlässt Es kein Beruf wie jeder andere, es ist vielmehr eine Berufung! Olivier Boulenguez Präsident der Delegation der International Police Association Frankreichs (IPA) in Paris
In der Rubrik „Interessante Persönlichkeiten“ des Magazins Diplomacy and Commerce Austria sprachen wir für unsere Weihnachts-Ausgabe mit Herrn Olivier Boulenguez, Präsident der Delegation der International Police Association Frankreichs (IPA) in Paris und ehemaligem hochrangigen Polizeioffizier, der im internationalen Bereich des Polizeipräsidiums in Paris tätig war. Obwohl Sie offiziell im Ruhestand sind, engagieren Sie sich weiterhin bei der Internationalen Polizei Vereinigung (International Police Association IPA), dessen Präsident der Delegation von Paris Sie sind. Ist das der Beweis für das Sprichwort „einmal Polizist - immer Polizist“? Obwohl ich seit einigen Jahren im Ruhestand bin, bin und bleibe 18
Freundschaftsvertrag zwischen IPA Paris und IPA Wien, Olivier Boulenguez (mitte) mit Oberst Michael Mimra, Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien (links), und Herbert Stammer, langjähriger Präsident der IPA Wien (rechts)
Die IPA ist die einzige Polizei-Vereinigung, die weltweit in 66 Ländern vertreten und auf allen Kontinenten präsent ist
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ich natürlich im Herzen Polizist. Tatsächlich ist es kein Beruf wie jeder andere, es ist vielmehr eine Berufung! Die Polizei ist eine große Familie, die man nie wirklich verlässt. Nach meiner Pensionierung arbeitete ich auch mehrere Jahre in der zivilen Reserve. Die EPA (European Police Association) ist eine gemeinnützige Vereinigung, die 1995 in Brüssel gegründet wurde. Die IPA besteht seit 1950. Was sind die Ziele diese Vereine? Die EPA, der ich auch angehöre und die IPA haben völlig unterschied-
Foto: Privates Archi
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
liche Strukturen, insbesondere geografisch. Die EPA ist rein europäisch, während die IPA die einzige PolizeiVereinigung ist, die weltweit in 66 Ländern vertreten und auf allen Kontinenten präsent ist. Aber die beiden Organisationen haben die gleiche Philosophie: Freundschaft und Solidarität zwischen den Polizisten aller Länder und verfolgen ähnliche Ziele: den Austausch über Grenzen hinweg zu fördern. Sie waren bis 2007 hochrangiger Polizeioffizier in Paris, wie anspruchsvoll ist diese Position, wenn man bedenkt, dass Paris eine der bedeutendsten Weltmetropolen ist? Es war für mich ein Privileg, mehr als 20 Jahre in dieser großartigen Stadt, wie Paris sie ist, zu arbeiten. Von meinem Büro in der Ile de la Cité aus konnte ich die Kathedrale Notre Dame jeden Tag sehen. Darüber hinaus hat Paris auf globaler Ebene ein immenses Prestige. Im Rahmen meiner Arbeit im internationalen Bereich des Polizeipräsidiums (Beziehungen zu ausländischen Gemeinden und Botschaften) bin ich oft in das internationale Leben eingetaucht. Ereignisse auf der anderen Seite der Welt haben fast immer auch Konsequenzen auf französischem Territorium nach sich gezogen. Außerdem konnte ich mich mit Führungskräften und Persönlichkeiten aus allen Ländern austauschen. Können Sie sagen, ob es Ihre Kollegen heute schwieriger haben, diesen Job zu machen, als noch zu Ihrer Zeit bei der Polizei? Wenn ja, was macht es den Polizeibeamten heutzutage schwerer?
IPA und EPA haben die gleiche Philosophie: Freundschaft und Solidarität zwischen den Polizisten aller Länder und verfolgen ähnliche Ziele: den Austausch über Grenzen hinweg zu fördern Für die Polizei ist die Arbeit heute sicherlich komplizierter und sie ist mit einer neuen Form von Problemen konfrontiert, die ich hier nicht weiter ausführen möchte. In meiner aktiven Zeit sind wir gerne zur Arbeit gegangen, ich befürchte, dass dies bei unseren jungen Kollegen nicht immer der Fall ist. Die Zahl der Selbstmorde bei der Polizei ist besorgniserregend. Sie repräsentieren noch immer die Bruderschaft „Commanderie du Clos Montmartre“ die im Jahr 1983 ins Leben gerufen wurde, um
den Ruhm und die Ehre des in jeder Hinsicht berühmten und legendären Weines „Clos Montmartre“ zu schützen? Wie kam es dazu, dass Sie einer der Hüter eines so wichtigen Wahrzeichens und Kulturguts von Paris und Montmartre wurden? Ich stehe in ständigem Kontakt mit den verschiedenen Verbänden von Montmartre, einschließlich der Bruderschaft „Confrérie du Clos Montmartre“, die für die Pflege der Rebe auf dem Hügel verantwortlich ist.
Leider ist der Präsident von Clos Montmartre vor Kurzem verstorben. Also beschloss ich, mich an andere interessierte Vereine zu wenden, wie zum Beispiel die „La Commune libre de Montmartre“ (Freie Gemeinde Montmartre). In der Vergangenheit hatten wir ein tolles Partnerschaftsprojekt mit dem Wiener Weindorf Neustift am Walde geplant, das hoffentlich nach Beendigung der Corona-Pandemie umgesetzt werden kann. Haben Sie, in Anbetracht der Tatsache, dass Sie oft auf Reisen sind und mit vielen Menschen Kontakt haben, noch Zeit für Familie und Hobbys? Ich habe immer versucht, Beruf und Privatleben zu trennen, um meine Lieben zu schützen. Aber ich muss zugeben, dass die Polizei eine sehr anspruchsvolle Geliebte ist...
Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen der IPA Paris (Olivier Boulenguez) und der IPA Wien (Herbert Stammer)
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Kolumne
Foto: Visit FinlandA
Der Weihnachtsmann am Polarkreis Väterchen Frost, Père Noël, Santa Claus, Babbo Natale, Sinterklaas, Joulupukki oder der liebe Nikolaus
Hermann Kroiher
Svetlana Nenadovic Glusac – Direktorin Diplomacy and Commerce Austria
Generalsekretär der UNCAV, der Vereinigung der UNO-Korrespondenten in Wien
Anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes bringt Ihnen das Magazin Diplomacy and Commerce Austria eine exklusive Kolumne von Hermann Kroiher, Generalsekretär der UNCAV, der Vereinigung der UNO-Korrespondenten in Wien. Herr Kroiher war in der Vergangenheit zwölf Jahre lang Direktor der Österreich Werbung für Skandinavien und Finnland mit Sitz in Stockholm und erzählt uns viele Details und Geheimnisse des Weihnachtsmannes. Die Reise, auf die uns der Autor in seiner Kolumne mitnimmt, geht von Lappland und den Polarkreis über ganz Skandinavien und den Nordpol bis nach Palästina und zu den Bergen Kirgisistans. Diese Geschichte beinhaltet eine Reise durch Geografie, Geschichte, Realität und Fiktion – Gute Reise! 20
Der Weihnachtsmann am Polarkreis
Hermann Kroiher zu Besuch beim Wevihnachtsmann / Finnland Lappland Rovaniemi Santa Claus Village / Foto: privat
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Weihnachten ist ein Fest des Friedens und der Freude, zumindest ist es so geplant, denn diese Magie ist allgegenwärtig. Dazu kommt die Romantik, die zur Einstimmung auf das große Fest auch in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen darf. Überall gibt es Weihnachtsmärkte mit Ständen voller Geschenke für jeden Geschmack und angeblich jedes Portemonnaie, den Punsch und Glühwein riecht man – zumindest in den Alpenländern - schon von Weitem und dazwischen treten Turmbläser auf und ein Kinderchor singt stimmungsvolle Weihnachtslieder. Nun ist aber Weihnachten auch mit Symbolfiguren verbunden und diese haben eigentlich nur eine Aufgabe: Geschenke zu bringen und Jung und Alt ins pure Glück zu
stürzen. Dann passt es wieder mit dem Frieden in der Familie. Eine dieser Symbolfiguren ist der Weihnachtsmann, er hat große Ähnlichkeit mit gleichgesinnten Gabenbringern auf der ganzen Welt. Ob nun Väterchen Frost, Père Noël, Santa Claus, Babbo Natale, Sinterklaas, das Christkind oder der liebe Nikolaus und sein Helfer Knecht Ruprecht, oder gar der Krampus schon im Vorfeld am Werk ist, ist eigentlich sekundär. Aber bleiben wir beim Weihnachtsmann. Woher kommt er eigentlich und wo wohnt er? So genau weiß man es noch immer nicht, aber eines ist klar. Er wohnt weit im Norden, nicht mehr weit zum Nordpol, die Landschaft ist tief verschneit und es ist dort lange finster und kalt. Genau diese Voraussetzungen erfüllt Rovaniemi, eine finnische Kleinstadt in Lappland am Polarkreis. Der Legende nach ist er der Nachfolger des Heiligen Nikolaus von Myra. Der Weihnachtsmann ist verheiratet und hat viele kleine Weihnachtswichtel (Tonttus), die in der Werkstatt damit beschäftigt sind, das ganze Jahr über Weihnachtsgeschenke anzufertigen. Für die Finnen kann der Weihnachtsmann (auf finnisch „joulupukki“) nur in Finnland wohnhaft sein, zumindest wird es so in einem Märchen des populären Rundfunksprechers Markus Rautio in den 1920er Jahren erzählt. Nach seinem Weihnachtsmärchen wohnt der Weihnachtsmann im Berg Korvatunturi im Norden Finnlands, der Berg hat die Form eines Ohres, in dem er die Wünsche der Kinder aus aller Welt hören kann. Da dieser Berg an
Magisches Lepland / Visit Finland
Hermann Kroiher am Polarkreis / Foto: privat
der russischen Grenze aber zu weit abgelegen war, wurde der Einfachheit halber Rovaniemi zum zweiten Wohnsitz des Weihnachtsmannes erklärt. So etwas geht eben nur im Märchen. Damit der Weihnachtsmann auch umsichtig und effizient agieren kann, hat man ihm gleich ein ganzes Weihnachtsdorf gebaut und es steht mittlerweile seit 1985
direkt am Polarkreis. Dort residiert er nun, der Weihnachtsmann, ehrfürchtig und vertrauenserweckend dreinschauend mit weißem Bart und rotem Mantel aus Samt, weißen Handschuhen, Zipfelmütze und schwarzen Stiefeln. Nicht nur zur Weihnachtszeit und die Wochen davor, nein, das ganze Jahr über macht er Dienst am Polarkreis.
Der Weihnachtsmann hat natürlich auch ein eigenes Postamt. Post bekommt er aus der ganzen Welt, mittlerweile sind es fast 200 Länder, aus denen Wünsche und Anliegen kommen. Die Zahl der jährlich einlangenden Briefe, Karten und zu beantwortenden Wunschzetteln geht inzwischen in die Millionen. Aber der Weihnachtsmann geht auch mit der neuesten technischen Entwicklung und den Anforderungen der Zeit und hat sich in der Kundenkommunikation angepasst. Er beantwortet Briefe von Kindern aus der ganzen Welt in allen Sprachen per Email, über soziale Medien wie Facebook oder Twitter, aber auch noch auf dem ganz normalen Postweg. Als Weihnachtsmann hat man nicht nur einen langen Arbeitstag und eine überlange Saison, sondern auch irdische Probleme, die einem das Alltagsleben schwer machen können. So bekam eine der „Weihnachtsmann-Firmen“ 2015 mit dem Finanzamt Schwierigkeiten. Es hatten sich Steuerschulden in der Höhe von ca. 200.000 Euro angehäuft und die für Weihnachtsmann-Folklore zuständige Betreibergesellschaft Dianordia mußte Insolvenz anmelden. Der finnische Fiskus wollte nicht länger auf Kosten der Steuerzahler Geschenke machen. Man startete über Facebook eine Sammelaktion und Santa Claus konnte letztlich gerettet werden. Zu schaffen machte der Gesellschaft vor allem der Rückgang der Gäste aus dem nahen Russland (diese machten 20 Prozent des gesamten Umsatzes aus) und das Ausbleiben von Besuchern aus anderen zahlungskräftigen Herkunftsländern. Es gab noch weitere irdische Probleme. Santa hat im eigenen Ort schon längst mit dem „Santa Claus Holiday Village“ Konkurrenz bekommen. Beide Attraktionen liegen nahe beieinander und für Außenstehende ist es nicht einfach, den Durchblick zu behalten. Der Manager des „Villages“ hatte die Sorge, daß sein Unternehmen, das jährlich etwa 300.000 Besucher zählte, von potentiellen ausländischen Besuchern mit seinem Konkurrenten verwechselt werden könnte. Weihnachten ist schon längst nicht mehr ein Fest der Sinne sondern des Geschäftes und so ist auch der Weihnachtsmann aus Rovaniemi verstärktem internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Allerdings nicht nur aus dem eigenen Land, sondern auch aus den skandinavischen Nachbarländern. Schweden, Norwegen, Island, Dänemark und auch Grönland 21
WIRTSCHAFT
reklamieren ebenfalls für sich, die Heimat des Weihnachtsmannes zu sein. Nur eines ist klar: am Nordpol soll er nicht wohnen, auch wenn das Hollywood gerne behauptet. Bei einem Sommerkongress von ca. 130 Weihnachtsmännern (im Winter herrscht ja Vollbeschäftigung) im Jahr 1995, bei 28 Grad im Schatten in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, machte Finnland schon im Vorfeld Exklusivrechte geltend und boykottierte das Treffen, worüber die anderen Länder mächtig empört waren. Die dänischen Organisatoren wollten die Finnen sogar aus der Zunft rauswerfen. Eine engagierte Bürgergruppe beantragte ungeachtet des internen Streits in der Europäischen Union, Finnland als den einzig wahren Wohnort des Weihnachtsmannes anzuerkennen. Aber nur das baltische Estland, in dem der Weihnachtsmann nach wie vor aus Finnland kommt, signalisierte Unterstützung. Das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten. Der Weihnachtsmann agiert weltweit und so drang auch die Kunde aus dem fernen Bethlehem bis in die Heimat des Weihnachtsmannes, dass wegen der Abriegelung des Westjordanlandes durch Israel für die gewohnte Weihnachtsdekoration nicht genügend Geld zur Verfügung stünde. Das ließ die Menschen am Polarkreis nicht ruhen, und sie schickten eine 14 Meter hohe Tanne auf Reisen. Der Weihnachtsbaum kam allerdings nur bis in die israelische Hafenstadt Haifa und dort erst einmal in Quarantäne. Ein Sprecher der lokalen Behörden meinte, der Baum könne Krankheiten verbreiten und die Bäume in der ganzen Gegend schädigen. Aber was sollte dann mit den 11.000 elektrischen Christbaumkerzen geschehen? Auch die mussten in Haifa bleiben, angeblich wegen technischer Probleme. Inzwischen schmückten die Palästinenser einen eigenen Baum mit bescheidenen Mitteln. Immerhin gab es aber eine tröstliche Mitteilung: der finnische Weihnachtsmann durfte als einziger unbeanstandet nach Bethlehem reisen und dort am Heiligen Abend (24.12.1996) Süßigkeiten an die Kinder in der Geburtsstadt Jesu verteilen. Geschenke sind nun einmal ein wesentlicher Teil des Festes, und der Weihnachtsmann als Gabenbringer ist in diesem Zusammenhang nicht wegzudenken. Es ist eine Herausforderung bis zur letz22
Weihnachtsmann am Kamin / Visit Finland
Das Weihnachtsmanndorf und der Polarkreis in Rovaniemi in Lappland / Foto: Santa Claus Village
ten Minute. Der Weihnachtsmann ist ein weiser, alter Mann mit jahrelanger Arbeitserfahrung im Logistikbereich. Aber wie bewältigt er eigentlich die orts- und fristgerechte Paketzustellung? Normalerweise ist der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten mit durchschnittlich 40 km/h unterwegs, wenn er es eilig hat, und das kommt oft vor, dann steigt er kurz-
Aurelia borealis / Foto: Visit Finland
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fristig auf ein Snowmobil um, das schafft bis zu 150 km/h. Nun hat aber die schwedische Beraterfirma SWECO den Streit, woher der Weihnachtsmann auf seinem schwer mit Paketen beladenen Rentierschlitten eigentlich genau kommt und wo er sein Lager hat, auf sehr originelle Weise gelöst. Er kommt nämlich weder aus Finnland und schon gar
nicht aus der Spraglebugten Bay in Uummannaq an der Westküste von Grönland, sondern – man höre und staune – aus Kirgisistan. Das Unternehmen rechnete nämlich aus, daß der optimale Logistik-Standort für ein überregionales Verteilerzentrum von Kindergeschenken in einem Bergmassiv im Norden des zentralasiatischen Landes liegt. Von dort aus bleiben ihm 48 Stunden Zeit, wenn er entgegen der Drehrichtung der Erde unterwegs ist, außerdem müsse er von Kirgisistan aus weniger Umwege machen. Je nachdem welche Nation bzw. Familie an welcher Tradition und Weihnachtsgeschichte festhält, gestaltet der Weihnachtsmann die Paketzustellung zeitlich und räumlich flexibel. Berücksichtigt wurden beim Ausrechnen der idealen Weihnachtsmann-Basis demographische und physikalische Parameter wie die Verteilung der minderjährigen Weltbevölkerung oder die Rotationsgeschwindigkeit der Erde. In geschätzten 600 Millionen Haushalte mit vier Personen und bei insgesamt 2,5 Milliarden Kinder hat der Weihnachtsmann pünktlich die Pakete abzuliefern. Dazu müssen die Rentiere vor dem Schlitten mit 5.800 Kilometern pro Sekunde um den Erdball sausen. Aufhalten darf sich der Weihnachtsmann nirgends lange, er hat genau 34 Mikrosekunden (1 Sekunde = 1 Million Mikrosekunden) Zeit, die Geschenke zu hinterlegen. Allerdings hat die ganze Sache noch einen Haken: der tonnenschwere mit Geschenken beladene Schlitten des Weihnachtsmannes gerät bei so einer hohen Geschwin-
digkeit wegen des starken Luftwiderstandes in Brand, er würde sich demnach innerhalb von 4,26 Tausendstel-Sekunden auflösen. Aber es wäre ja nicht der Weihnachtsmann, wenn er nicht auch dieses Problem lösen würde. Rovaniemi ist aber nicht nur die Stadt des Weihnachtsmannes, es hat mehr zu bieten und eine sehr bewegte Geschichte. Besiedelt wurde die Gegend erstmals nach dem Rückzug der Gletscher gegen Ende der letzten Eiszeit zwischen 7000 und 5800 v. Chr., ab dem 3. Jahrtausend v.Chr. entstand durch die Vermischung der steinzeitlichen Urbevölkerung und der einwandernden FinnoUgrier die samische Bevölkerung Lapplands, die auch in Rovaniemi lange vorherrschend blieb. Im Hochmittelalter verstärkte sich der Einfluß des Schwedischen Reiches in Lappland. Nach den Bestimmungen des Vertrags von Nöteborg von 1323 gehörte das Gebiet nominell zum Machtbereich Nowgorods. Durch den Bau der Eisenbahn 1909 erhielt Rovaniemi einige Bedeutung und 1929 erlangte das Gemeindezentrum von Rovaniemi als Marktflecken (kauppala) die kommunale Selbstständigkeit. Im Winterkrieg von 1939 griff die Sowjetunion Finnland an. Im darauffolgenden Fortsetzungskrieg von 1941 bis 1944 war Rovaniemi ein Zentrum der deutschen Führung und Logistik in Lappland. Nach dem Seitenwechsel Finnlands zog die Wehrmacht unter Anwendung der Taktik der verbrannten Erde ab und zerstörte die aus Holzhäusern bestehenden Stadt Rovaniemi. Von 1945 bis 1952 wurde die Stadt nach Plänen des Architekten Alvar Aalto wieder aufgebaut. Gemeinsam mit den Architektenkollegen Viljo Revell und Yrjö Lindegren entwarf er 1945 den neuen Grundriss der Stadt Rovaniemi in Form eines Rentier-
Weihnachtsmann und sein Rentier / Foto: Santa Claus Village
Winter Renntierrennen Poro-Cup Wer gegen Ende des Winters in der Gegend ist, sollte sich aber auf keinen Fall ein Rentierrennen entgehen lassen. So ein Rennen ist nicht nur ein farbenfrohes Spektakel, sondern hat auch einen hohen Erlebnis- und Unterhaltungswert. Rentierrennen werden in Finnland seit 1932 veranstaltet, die Tiere werden professionell ausgebildet und betreut, von Frühjahr bis Herbst verbringen sie ein normales Rentierleben in freier Natur. Der Finnische Renntierwettbewerbsverband veranstaltet jährlich den Poro-Cup, ähnlich wie im Autorennsport oder bei alpinen Skirennen gibt es hier allerdings nur fünf Veranstaltungen, bei dem das Tier mit den meisten Punkten gewinnt. Der Sportler, ausgerüstet mit Sturzhelm und Alpin- bzw. Langlaufskiern, hängt sich mit Zügeln an das Rentier an und galoppiert bei Gruppenrennen über eine Distanz von 1.000 Metern, in Einzeldisziplinen beträgt die Streckenlänge 1.000 bzw. 2.000 Meter.
tiläsilta (Holzfällerkerzenbrücke) im Nordwesten der Stadt. Auch touristisch ist Rovaniemi mitsamt seiner Umgebung das ganze Jahr über eine interessante und viel besuchte Destination. Doch gerade in der Winterzeit bietet die Gegend viele Attraktionen, die es eben nur in Gebieten am Polarkreis geben kann. Das reicht von Hundeschlittenfahrten, Besuchen bei Samenfamilien, Rentierschlittenfahrten, eine Überlandfahrt mit dem Snowmobil bis zu unvergesslichen Nächten in einem Eishotel. Eine außergewöhnliche Besonderheit ist das Nordlicht, auch Polarlicht genannt. Dieses Naturschauspiel kann man nur im Winter in Gegenden um den Polarkreis bewundern.
Rovaniemi wird am 19. und 20.Februar 2022 Austragungsort dieses sportlichen Spektakels sein. Eines ist aber sicher: eine Reise in den Norden Finnlands bleibt auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis.
geweihs. Eine Attraktion ist das am Ufer des Flusses Ounasjoki gelegene und 1992 eröffnete Museum Arktikum. Es ist sowohl Museum als auch Zentrum der Wissenschaft
Wie im Märchen vom Weihnachtsmann / Foto: Visit Finland
und besteht aus zwei Institutionen, dem Provinzmuseum von Lappland, sowie dem Arktischen Zentrum. Ebenfalls sehenswert ist die 1989 fertiggestellte Jätkänkynt-
Post für den Weihnachtsmann
Finnland Lappland Rovaniemi, Weihnachtsmann im Büro / Foto: Visit Finland
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Diplomatische Residenzen und Gebäude / Vienna Diplomatic Residences & Buildings
Die Residenz des britischen Botschafters in Wien Die UK Ambassador´s Residence ist ein Schauplatz und Zeitzeuge von politischen Treffen und hochrangigen Staatsbesuchen bis zu den legendären Empfängen zum Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit
Weihnachtszauber im Salon der Residenz des britischen Botschafters in Wien / Foto: Britisch Embassy Vienna
Als Teil der Rubrik „Diplomatische Residenzen und Gebäude in Wien“ präsentieren wir Ihnen im Magazin Diplomacy and Commerce Austria diesmal die Residenz des britischen Botschafters in Wien. Es ist ein imposanter Gebäudekomplex an der Jaurèsgasse und Metternichgasse im 3. Wiener Bezirk, an der sich die diplomatische Präsenz des Vereinigten Königreichs in Österreich befindet. Gemeinsam sind hier die Britische Botschaft, die Vertretung des Vereinigten Königreichs bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Wien und die Delegation des Vereinigten Königreichs bei der OSZE in einem 24
Gebäude untergebracht. Weiters befindet sich hier die Residenz des britischen Botschafters in Wien, die sich seitlich in einem separaten Gebäude befindet. Seit dem Bau der Residenz des britischen Botschafters Ende des neuzehnten Jahrhunderts ist die Villa in der Metternichgasse 6 Schauplatz und Zeitzeuge wichtiger Ereignisse, angefangen von
politischen Treffen und hochrangigen Staatsbesuchen bis zu legendären Empfängen zum Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit Königin Elisabeth II sowie für viele andere Empfänge, bei denen man auf eine Einladung mit dem Wappen des Vereinigten Königreichs schon immer sehnsüchtig wartet. Wie die Redaktion von D&C Austria in einem Gespräch mit den
Das Residenzgebäude verdankt seine Existenz den Bemühungen von Sir Andrew Buchanan, der 1871 zum britischen Botschafter am Habsburger Hof in Wien ernannt wurde
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Sir Andrew Buchanan, Botschafter
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Botschaftsgebäude, entworfen von Viktor Rumpelmayer und 1875 fertiggestellt, an der Ecke Metternichstraße Jauresgasse
Rumpelmayers erster Grundriss, 1873
Nach dem Anschluss 1938 wurde das Haus an den nationalsozialistischen Fliegerverein verkauft. Es wurde schlieSSlich am Ende des Zweiten Weltkriegs von der britischen Regierung zum gleichen Preis wie 1938 zurückgekauft. Es war durch Bombenangriffe und Vernachlässigung stark beschädigt worden
Der große Salon, 1958
Leitern der britischen Botschaft in Österreich herausfand, wird ab Anfang 2022 mit der Komplettsanierung der Residenz des britischen Botschafters in Wien begonnen. In Anbetracht dessen, dass die UK Ambassador´s Residence im neuen Jahr umgebaut wird und so für einige Zeit nicht genutzt werden kann, stellen wir in dieser Ausgabe den Zeitraum vom Baubeginn der Residenz bis heute vor. Wenn die Umbauten und die Restaurierung abgeschlossen sind, präsentieren wir Ihnen gerne, wie die UK Ambassador´s Residence dann aussehen wird. Bau des Gesandtschaftshauses in der Metternichgasse
Der Botschafter Sir Andrew Buchanan stellte bei seiner Ankunft in Wien Ende 1871 fest, dass der Besitzer seiner gepachteten Residenz in der Herrengasse ihn bis Ende 1874 kündigen wollte,
damit sie verkauft werden konnte. Buchanans erster Versuch die Botschaft in einen Teil des Rossamovsky-Hauses zu verlegen, scheiterte. Seine nächste Idee, da er wusste, dass die Finanzmittel aus London knapp waren, war eine Vereinbarung mit einem Bauverein für den Bau eines Hauses, das dann zu einer Miete, die seine Zulage nicht überstieg, langfristig gepachtet werden konnte. London war vorsichtig, aber nach einigen Scharmützeln (beschrieben in Room for Diplomacy S.118-120) präsentierte Buchanan sowohl einen geeigneten Bauverein als auch einen fähigen, gefragten und modernen Architekten - Viktor Rumpelmayer - einen in Bratislava geborenen Österreicher. Der pragmatische Douglas Galton, Direktor für Arbeiten im Office of Works, besuchte Wien und kam zu dem Schluss, dass das Office of Works sowohl das
Grundstück als auch das Haus selbst kaufen sollte, sobald der Bauverein es fertiggestellt hatte. Das Projekt schritt mit dieser Grundlage mit relativ wenigen Problemen voran und unterbot 1876 dank günstiger Wechselkursbewegungen die dem Parlament vorgelegte Schätzung von £ 42.000 deutlich. Defekte sanitäre Einrichtungen wurden 1893/94 erneuert und elektrisches Licht wurde 1897/98 installiert - zu einem Preis von £ 600. Der Aufzug wurde 1906 eingebaut.
Die anglikanische Kirche Christ Church in der Jaurèsgasse
Buchanan brachte 1874 erstmals die Idee auf, das Grundstück auf der anderen Seite der Jaurèsgasse zu kaufen, hauptsächlich um sonntags einen Raum für 150 Personen für den Gottesdienst zur Verfügung stellen zu können. Diese wurden bis dahin üblicherweise in einem Raum im Haus des Botschafters abgehalten, aber die Eingangshalle in dem damals im Bau befindlichen Haus konnte nur vierzig Sitzplätze
Foyer / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
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Diplomatische Residenzen und Gebäude / Vienna Diplomatic Residences & Buildings
bieten. Der geforderte Preis für das Grundstück betrug 40.000 Gulden, etwa £ 3.500, und das Finanzministerium lehnte ab. Buchanan versuchte Mitte 1875 einen neuen Ansatz und sagte dem Außenminister Lord Derby, dass ein Garten mit Bäumen auf der anderen Straßenseite es den Botschaftern ermöglichen würde, den Sommer in der Stadt zu verbringen. Er sagte, er habe daran gedacht, das Grundstück selbst zu kaufen, aber der Preis sei zu stark gestiegen. Er deutete jedoch an, dass immer noch der nicht ausgegebenen Restbetrag des vom Parlament für das neue Haus genehmigten 42.000 Pfund verwendet werden könnte. Das Office of Works wurde vom Auswärtigen Amt aufgefordert, sowohl positiv als auch schnell zu reagieren, da der Verkäufer vor dem 1. August 1875 eine Antwort benötigte: „Ohne eine positive Stellungnahme zur Zweckmäßigkeit des Kaufs abgeben zu wollen, hält es Lord Derby für richtig zu bemerken, dass es sich um einen entschiedenen Vorteil für die Öffentlichkeit handelt, unabhängig von der Bequemlichkeit des Botschafters selbst, dass letzterer das ganze Jahr über in Wien residieren sollte“. Buchanan stimmte ein: „So wünschenswert es auch sein mag, dass ein Botschafter im Sommer in der Stadt wohnen sollte, er konnte nicht angewiesen werden, dies zu tun. Und nur dadurch, dass er das Haus so weit wie möglich zu einer komfortablen Sommerresidenz machte, könnte er dazu gebracht werden, während dieser Zeit des Jahres darin zu wohnen.“. Dieses Argument funktionierte und das Finanzministerium genehmigte den Kauf am 29. Juli 1875. Rumpelmayer wurde umgehend beauftragt, eine anglikanische Kirche zu entwerfen, die auf dem Gelände in der Jaurèsgasse 17 – 19 errichtet werden sollte, wo sie nun, wie es die Erlaubnis der österreichischen Regierung erforderte, unter dem Schutz und der Gerichtsbarkeit der Botschaft Ihrer Majestät stehen würde. Die Christ Church wurde am 8. Juli 1877 eröffnet, kurz bevor Buchanan Wien verließ. Der Rest des 1875 gekauften Grundstücks, das westlich von der Kirche und dem kleinen Gartenstreifen neben der Jaurèsgasse lag, wurde 1891 und 1893 in zwei parallelen Streifen an Baron de Burgoing verkauft. Ein Teil des Erlöses wurde zur Verbesserung des Hauses, einschließlich der sanitären Abflüsse verwendet. 26
Ein Empfang anlässlich des Launches des Magazins Diplomacy and Commerce Austria fand im Februar 2019 in der Residenz des britischen Botschafters in Wien statt / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Anglikanische Kirche Christ Church in der Jaurèsgasse
Der Botschafter Sir Andrew Buchanan brachte 1874 erstmals die Idee auf, das Grundstück auf der anderen Seite der Jaurèsgasse zu kaufen, um sonntags einen Raum für 150 Personen für den Gottesdienst zur Verfügung stellen zu können. Die Christ Church wurde am 8. Juli 1877 eröffnet, kurz bevor Buchanan Wien verlieSS
Foto: Britisch Embassy Vienna
Eines der Wahrzeichen der Residenz ist die markante Treppe / Foto: Britisch Embassy Vienna
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2. Weltkrieg - Verkauf und Rückkauf der Metternichgasse
Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im März 1938 und dem Rückzug der Gesandtschaft schien es wenig Grund zu geben, das Haus Metternichgasse zu behalten. Es wurde daher im September 1938 an das Nationalsozialistische Fliegerkorps für 250.000 Reichsmark verkauft. Der Schaden, der während des Krieges am Haus entstand, war hauptsächlich das Ergebnis einer Bombe, die im Dienstbotenflügel im hinteren Bereich einschlug, aber auch das Hauptdach litt: Die strukturellen Wände standen fest, aber alle Fenster waren zerbrochen. Bereits im Februar 1945 schlug ein Mitglied der Österreichischen Kontrollkommission und der designierte Minister für Österreich, WHB Mack, vor, das Gebäude als geeigneten zukünftigen Wohnsitz zu requirieren. Andere waren sich weniger sicher, und einige schlugen vor, es abzureißen und neu anzubauen. Um 1948 wurde in der Metternichgasse 12 ein Interimswohnsitz eingerichtet, und die Büros wurden in einem requirierten sechsgeschossigen Wohnhaus aus der Jahrhundertwende in der Reisnerstraße 40, das anschließend vermietet wurde, untergebracht. Die Debatte um die Metternichgasse 6 ging weiter, während das Gebäude 1948 in den Besitz der Republik Österreich überging und einige Reparaturarbeiten an den Dächern durchgeführt wurden. Im Jahr 1950 wurden zwei benachbarte Grundstücke auf der Rückseite des
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Grundstücks, die Salesianergasse 27 und 29, von Bombenschäden befreit, und ein aus London bestellter Landgutachter schlug vor, dass ihr Erwerb die Möglichkeiten für die Nutzung des Hauses in der Zukunft erweitern würde. Parallel zu diesen Diskussionen wurde auch nach Alternativen gesucht, bei denen der Lanckoronsky-Palast als Favorit galt. Im Juli 1950 besuchte Sirotkin, ein Architekt des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, Wien und er empfahl unmissverständlich, das ehemalige Wohnhaus erneut zu kaufen und zu repariern sowie die Standorte der Salesianergasse zu kaufen. In der Zwischenzeit argumentierte das Ministerium für öffentliche Arbeiten im Zusammenhang mit dem Wiederkauf, dass die Übertragung von 1938 eine „Enteignung“ im Sinne eines neueren Gesetzes sei, und erfuhr, dass die Republik Österreich, um die Beweisaufnahme und weitere Untersuchungen zu vermeiden, zustimmen würde, das Eigentum wiederherzustellen, sofern der Kaufbetrag zurückgegeben würde. Schließlich wurde vereinbart, dass die Metternichgasse 6 wieder zur Residenz werden sollte. Zu diesem Zweck wurde am 26. Oktober 1950 eine Vergleichsvereinbarung unterzeichnet, die £ 9.152 14 betrug. Die Standorte in der Salesianergasse wurden am selben Tag für etwa £ 5.000 gekauft, „um die Annehmlichkeiten der Botschaft zu erhalten“. Die Wiedereinführungsarbeiten kosteten etwa £ 80.000 und das Gebäude nahm das Leben als britische Residenz wieder auf, als Sir Harold Caccia 1952 die Tätigkeit als Botschafter aufnahm.
Feier zum Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit und Garden Party in der Ambassador´s Residence / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Die Empfänge zum Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit Königin Elisabeth II in der UK Ambassador´s Residence in Wien sind legendär
Seine Königliche Hoheit Prince of Wales in der UK Ambassador´s Residence bei einem Besuch in Wien im April 2017 / Foto: Britisch Embassy Vienna
über gegenseitige und ausgewogene Truppenreduzierung - überfüllt. Auch der Mietvertrag für das Gebäude sollte 1989 auslaufen. Der Bau neuer Büros im großen Garten war trotz des vehementen Widerstandes des Amtsinhabers die naheliegendste Lösung und bot gleichzeitig die Möglichkeit, einen Teil des übergroßen Wohnhauses durch die Nutzung für Büros besser zu nutzen. Der Plan wurde von Stephen Quinlan, einem hauseigenen Architekten des FCO, entworfen, vom ausführenden Architekten Dr. Sepp Frank übernommen und vom Bauunternehmer Ed Ast gebaut. Das Gebäude wurde im Oktober 1988 bezogen und vom Außenminister Geoffrey Howe offiziell eröffnet. *Quelle: Buch Room for Diplomacy
Für ein angenehmes Ambiente im kleinen Salon sorgen ein Kamin und die Harmonie von warmen Farben und hochwertigen Materialien / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Die Neue Botschafterin I.E. Lindsay Skoll wird eine Weile nicht in der Residenz wohnen, während sie renoviert wird / Foto: Britisch Embassy Vienna
Neue Büros wurden im Oktober 1988 von AuSSenminister Geoffrey Howe offiziell eröffnet
In den frühen 1980er Jahren war die Reisnerstraße 40 von den drei britischen Missionen, die sie beherbergte - der Botschaft, die britische Mission bei den drei UN-Organisationen in Wien und die britische Delegation bei den Verhandlungen
Fotos von Mitgliedern der königlichen Familie / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Ihre Königliche Hoheit Königin Elisabeth II / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
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Land of the falling price
The case of Japan’s curiously quiescent inflation rate As consumer prices rise across much of the world, inflation in Japan stays stubbornly low
INFLATION IS SURGING around the world, with price rises now exceeding central banks’ targets. But Japan is a notable holdout. Although policymakers there have long sought to generate inflation, consumer prices still refuse to budge. In September they rose by just 0.2% year-on-year, and inflation, excluding fresh food and energy prices, actually fell by 0.5% in the same period. Analysts at Goldman Sachs, a bank, expect that measure to fall to -0.8% in
These handouts may well nudge up inflation, if the money is actually spent by consumers rather than saved. But for now Japan seems to be the place that inflation forgot yet again. the latest data, which was due to be published after this was written. By comparison, a “core” measure rose by 4.6% in America in October, 3.4% in Britain and 2.9% in Germany (see chart). What’s going on? Japan is not insulated from global trends. In October producer prices rose by 7.9% year-on-year, the largest single increase since 1980. The pickup was overwhelmingly led by higher import costs, which rose by 38% in yen terms. The prices of petroleum products and lumber rose by 45% and 57%, respectively, compared with the same month last year. These increases may in small part have been offset by an idiosyncratic factor. Tumbling mobile-phone fees, driven by a government campaign against carriers, are pulling down the consumer-price index as a whole. The communications segment of the basket is down by 28% year-on-year. Yet even if fees were flat, inflation
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would still be below target. That suggests broader economic factors are an important part of the story. Entrenched expectations built up through decades of little to no inflation play a big role in explaining why rising producer costs have not fed through to consumer prices. Domestic companies are notoriously unwilling to pass on increases in the prices of imports to consumers. At a press conference in October Kuroda Haruhiko, the governor of the Bank of Japan, attributed this reluctance to habits picked up during the country’s periodic bouts of deflation. Companies have a good reason to resist increases. Last week Kikkoman, a producer of soy sauce, announced a 4-10% increase in its prices from February. Such an event might barely be noticed in America. But in Japan it made the national news. Another crucial factor is the weakness of Japan’s consumer recovery. Private spending fell in the
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third quarter of the year, and is now 3.5% below where it was at the end of 2019. Spending on durable goods, the source of much American inflation, has been practically flat for the past eight years in Japan. The Bank of Japan was an early adopter of zero-interest-rate policies and bond-buying programmes, tools that have since been used elsewhere in the rich world as interest rates hit rock-bottom after the global financial crisis of 2007-09. The absence in Japan of the same inflationary pressures apparent across other advanced economies once again makes the country a laboratory for economists. Despite the Bank of Japan’s activism, inflation has persistently failed to reach its 2% target. Its assets ran to 103% of Japanese nominal GDP even before the pandemic, and bond and stock purchases since have pushed that share up to 134%. In the same period, the Federal Reserve’s
purchases have risen from 19% to 36% of American GDP. The Bank of Japan’s policy to keep ten-year government-bond yields at around 0% is still firmly in place, even as a similar effort at yield-curve control by the Reserve Bank of Australia was abandoned after it came under market pressure in October. This suggests that whatever is raising prices elsewhere in the world—whether supply-side constraints associated with the pandemic, demand-side stimulus, or some combination of the two—monetary easing alone is struggling to move the needle when confronted with decades of low inflation expectations. Kishida Fumio, Japan’s new prime minister, has vowed to deploy a fiscal-stimulus package that includes cash for poor families and the under-18s. Analysts at Barclays, another bank, expect new spending worth 3.7% of GDP. These handouts may well nudge up inflation, if the money is actually spent by consumers rather than saved. But for now Japan seems to be the place that inflation forgot yet again. From The Economist, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com
Boosterism
BioNTech’s boss, Ugur Sahin, remains sanguine about Omicron Its vaccine may need a tweak, but most important is to speed up booster shots
THE BOSS of the firm that invented the first effective vaccine against the virus that causes covid-19 is refusing to panic about the spread of Omicron, its newest variant. “I am personally not scared about the situation. We expected such a variant to come,” Uğur Şahin told The Economist in an interview. He is co-founder and chief executive of BioNTech, the German firm that produced the vaccine in partnership with America’s Pfizer. Mr Şahin’s relative optimism contrasts with the foreboding tone struck by a rival vaccine-maker, Moderna, whose chief executive, Stéphane Bancel, told the Financial Times this week that there would be a “material drop” in vaccine effectiveness. Mr Bancel’s remarks, coming a day after the World Health Organisation warned that Omicron poses a “very high global risk”, further depressed stockmarkets around the world. Both men acknowledge that the world remains very ignorant about Omicron. But Mr Şahin balances that with reassurance. He explains that even if Omicron overcomes the antibody response, the first layer of direct protection against the virus, it is known that the immune system can fall back on the second layer, which involves T-cells. These attack infected cells to stop the virus reproducing. Mr Şahin also sought to ease concerns that the vaccinated population will get very ill if infected with Omicron, though he cannot allay them altogether. He says his “scientific expectation” is that vaccinated people with boosters should fall only mildly or moderately ill if they catch Omicron. Even so, much is still unknown about Omicron. BioNTech said on November 26th that it would examine the variant for two weeks before deciding whether it requires a new vaccine. The firm is testing its exist-
There is no reason to think the virus will stop mutating, says Mr Şahin. The appearance of Omicron supports the idea that the vaccine will need to be updated every year or two and that people will need to be revaccinated regularly. ing formulation against Omicron in the lab. It differs significantly from previously observed variants. It has around 50 mutations, more than 30 of which are on its spike protein, the structure that studs the surface of the virus and enables it to lock onto and insert its genome into human cells. It is this spike protein that is used in the design of vaccines. Mr Şahin also stressed the importance of booster vaccinations. He says it is possible that people with a booster will be protected but those with only two shots of the vaccine might not be. As the virus spreads, BioNTech will gather data from people infected with Omicron who have had one, two or three doses of the vaccine. These data
will allow Mr Şahin and his team to calculate how the risks Omicron poses relate to vaccination status. The big question is whether even a booster shot will be enough. Another unknown is whether vaccines will need continually to be updated, as is the case with the flu vaccine. There is no reason to think the virus will stop mutating, says Mr Şahin. The appearance of Omicron supports the idea that the vaccine will need to be updated every year or two and that people will need to be revaccinated regularly. He emphasises the importance of boosters. Britain has this week reduced the required period between the second vaccine and the booster to three months. Germany had re-
duced it from six to five months before the world discovered Omicron, and may now shorten it further. BioNTech is working closely with regulators—America’s Food and Drug Administration and the European Medicines Agency. It is currently running clinical trials of vaccines tuned to earlier variants, to establish the principle that you do not need exhaustive tests for every tweak of the vaccine. Even so, it would be March or April at the earliest before any new vaccine might be available—and by then it is hoped the worst of the fourth wave will be over. Meanwhile one of those earlier variants, Delta, is hitting Europe very hard. For the continent as a whole to be protected from Delta, Mr Şahin calculates that 86% of the population would need antibodies, as one person infected with Delta infects, on average, seven others. Omicron could be even more contagious: supposing that, say, one infected person passes it to 12 others on average, 92% of the population would need antibodies for the population to have herd immunity. (In Germany 68.5% of people are double-jabbed. Others will have acquired immunity through infection.) On November 30th Angela Merkel, the departing chancellor, and Olaf Scholz, her designated successor, held an online meeting with leaders of the various state governments to discuss further measures against the pandemic. Mr Scholz is reportedly in favour of following Austria in adopting mandatory national vaccination. Mr Şahin will not say whether he favours this. But he warns that covid-19 will be around for a long time, and that there will be more variants than letters in the Greek alphabet. After Omicron there might be Pi. And the new variants will not necessarily be milder. From The Economist, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com
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Houdini economics
Germany grapples with weird ways to dodge its debt brake The constitutional ceiling on borrowing is inspiring all sorts of wheezes
VISITORS TO MURKY corners of the internet may encounter ads promising “one weird trick” to help them lose weight or acquire millions. To meet its climate obligations and upgrade its digital infrastructure, Germany needs to rustle up perhaps €50bn a year in public investment. But a “debt brake” inserted into the constitution in 2009 limits annual borrowing to 0.35% of nominal GDP (equivalent to about €12bn). Changing the constitution looks impossible. Squaring this circle means the three parties now negotiating a coalition agreement, after an election in September, will need some tricks of their own. Several are doing the rounds. The first is to establish off-budget public companies that can tap markets for funds devoted to specific aims: insulating buildings, say, or charging stations for electric cars. Deutsche Bahn, Germany’s rail giant, operates this way. A related but distinct proposal is to beef up the KfW, the state development bank, to enable it to leverage private funds for green investment. In theory hundreds of billions could be raised this way, although EU state-aid rules are a constraint. A more cunning ruse is to go on a one-off borrowing binge in 2022, exploiting the temporary suspension of the debt brake applied last year, which allowed the government to fund furlough schemes and the like in the pandemic. Experts have mentioned a sum of €500bn, to be spent over the next decade. But a badly designed scheme could attract the beady eye of Germany’s constitutional court. Perhaps the cleverest wheeze comes from Dezernat Zukunft, a Berlin-based think-tank. Noting that the debt brake relies on estimates of the mysterious “output gap”—or the difference between GDP today and a measure of the economy’s potential—the group
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A more cunning ruse is to go on a oneoff borrowing binge in 2022, exploiting the temporary suspension of the debt brake applied last year, which allowed the government to fund furlough schemes and the like in the pandemic. suggests tweaking some of the inputs to that calculation. Assuming more slack in the labour market than the finance ministry does, for example, would raise the spending limit. Conservatives dismiss the idea as “Pippi Longstocking economics”. But it involves no legal jiggery-pokery and rests on assumptions no more outlandish than those already in use. “No one understands these bureaucratic methods, which is why they are politically attractive,” says Jens
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Südekum of Heinrich-Heine University in Düsseldorf. They could add €20bn of annual spending. More conventional sources may offer fiscal crumbs. A new global corporate-tax deal could raise a few billions, as could the legalisation and taxation of cannabis, which is likely under the next government. EU climate funds might offer a bit more. The odd subsidy might be cut. And the government anyway has a tendency to underestimate projected tax revenues;
2020 brought in €11.4bn more than expected (see chart). These will not flood the coffers, but every little helps. Each of these proposals, to varying degrees, may make it into the coalition agreement promised by the end of November. The absurdity of some of Germany’s finest economic minds concocting complex schemes to escape the country’s self-imposed limitations is not lost on all of them. “It’s ridiculous that so much time is spent trying to find a way around rules we have set ourselves,” says Philippa Sigl-Glöckner of Dezernat Zukunft. Clicking on “one weird trick” ads is rarely wise. But Germany has left itself little choice. From The Economist, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com
Wirtschaft
Making Innovation Happen Makingwww.eitmanufacturing.eu Innovation Happen Europäische Innovationskraft für die Fertigungsindustrie
Die Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT Manufacturing unterstützt Europäische Innovationskraft Fertigungsunternehmen in ganz Europa bei ihren Innovationsvorhaben. für die Fertigungsindustrie
sich bereits bestehenden Konsortien Österreich im Fokus EIT Manufacturing, eine von acht anschließen. Auf dem eigenen sozialen Um besonders die österreichische Wissensund InnovationsgeNetzwerk „AGORA“ vereint EIT Fertigungsindustrie zu fördern und meinschaften des Europäischen Die Innovationsgemeinschaft EIT Manufacturing Manufacturing die europäischen heimische unterstützt Klein- und Mittelbetriebe Instituts für WissensInnovationundund Vertreter der Fertigungsindustrie. sowie Start-ups in die europaweiten Technologie Fertigungsunternehmen (EIT), fördert und in ganz Europa bei ihren Innovationsvorhaben Aktivitäten des EIT Manufacturing unterstützt europäische Betriebe, Im Bereich Bildung bietet EIT miteinzubeziehen, hat das CLC East mit Universitäten und Forschungsder Matchmaking-Events können Interessierte EIT Manufacturing, eine von acht Österreich im Fokus einrichtungen im Produktionsbereich Manufacturing ein breites Unterstützung des BMK, BMDW und Ideen zu Innovationsprojekten einbringen Wissens- und InnovationsgemeinUm besonders die österreichische Fertibei ihren Innovationsvorhaben. an: Konsortien Master- und FFG das Pilotprojekt MIT.IC.AT oderLeistungsspektrum sich bereits bestehenden an- dergungsindustrie schaften des Europäischen Instituts zu fördern und heimische Dabei setzt das Team genau dort an, wo PhD-Programmen, spezialisierte (Manufacturing. Innovation. schließen. Auf dem eigenen sozialen Netzwerk für Innovation und Technologie Klein- und Mittelbetriebe sowie Start-ups in Innovation passiert: beiBe- den„AGORA“ Ausbildungen den Summer und Technology. InterConnect Austria) vereint EITin Manufacturing die europä(EIT), fördert und unterstützt europäische die europaweiten Aktivitäten des EIT ManuUnternehmen, Universitäten und Winter-Schools sowie die Lernplattform gestartet. Die Umsetzung des Projektes ischen Vertreter der Fertigungsindustrie. triebe, Universitäten und Forschungseinrichfacturing miteinzubeziehen, hat das CLC East vorInnoOrt. EIT Im „Skills.move“ verschiedenen gemeinsam desmit Bereich Bildungmit bietet EIT Manufacturing erfolgt tungen imForschungseinrichtungen Produktionsbereich bei ihren mit Unterstützung BMK,regionalen BMDW und der Manufacturing arbeitet entlang des Kursen. Kooperationspartnern und (Manufacturing. den ein breites Leistungsspektrum an: Master- und vationsvorhaben. FFG das Pilotprojekt MIT.IC.AT sogenannten Wissensdreiecks Mitgliedern und Austria) Dabei setzt das Team genau dort an, wo Inno-undPhD-Programmen, spezialisierte Ausbildungen österreichischen Innovation. Technology. InterConnect fördert Aus- undin den BeiSummer EIT Manufacturing werdensowie junge, EIT erfolgt und Winter-Schools die Netzwerkpartnern vation passiert: beiInnovationsvorhaben, den Unternehmen, Univergestartet. Die Umsetzungvon des Projektes aufstrebende Unternehmen in ihrer Manufacturing. „Skills.move“ mit verschiedenen sitäten undWeiterbildungsmaßnahmen Forschungseinrichtungen vor Ort.sowieLernplattform gemeinsam mit regionalen KooperationspartKursen. EIT Manufacturing arbeitet entlang des sogenern und den österreichischen Mitgliedern und Unternehmensentwicklungen. Entwicklung, sowie Kleinund Bei EIT Manufacturing aufnannten Wissensdreiecks und fördert InnovaNetzwerkpartnern von EIT Manufacturing. Mittelbetriebe in werden ihren junge, digitalen www.eitmanufacturing.eu Unternehmen in ihrerbegleitet. Entwicklung, tionsvorhaben, Aus- und WeiterbildungsmaßTransformationsprozessen In Innovationsmotor EIT Manufacturing strebende www.eitmanufacturing.eu Klein- und Mittelbetriebe in ihren(u.a. diginahmen sowie In Unternehmensentwicklungen. seiner jährlichen Projekt-sowie speziellen Wettbewerben Jetzt Mitglied werden! Transformationsprozessen begleitet. In ausschreibung fördert EITtalenBoostUp!, SME Transform Call) können EIT Manufacturing öffnet werden! mit Jetzt Mitglied speziellen Wettbewerben (u.a. BoostUp!, SME Innovationsmotor EIT Manufacturing Innovationsvorhaben Innovatoren, Start-ups, Scale-Ups und einer neu organisierten Manufacturing EIT Manufacturing öffnet mit einer von überregionalen Konsortien aus derTransform KMU Call) nichtkönnen nur Innovatoren, MentoringsStart-ups, und Mitgliederstruktur die Scale-Ups und KMU nicht nur Mentorings und In seiner jährlichen Projektausschreibung europäischen ProduktionsgemeinTrainings des Expertenteams von EIT neu organisierten Mitgliederstruktur die Teilnahme am europäischen Trainings des Expertenteams von EIT Manufacfördert EIT Manufacturing Innovationsvorhaschaft. Im Zuge der MatchmakingManufacturing, sondern auch Konsortiumfürfür Kleinund Kleinund Mittelbetriebe. turing, sondern auch finanzielle Unterstützung Teilnahme ben von überregionalen Konsortien aus der euEvents können Interessierte Ideen zu finanzielle Unterstützung für die Mittelbetriebe. für die Umsetzung ihrer Ideen erhalten. ropäischen Produktionsgemeinschaft. Im Zuge Innovationsprojekten einbringen oder Umsetzung ihrer Ideen erhalten.
EIT Manufacturing EIT Manufacturing @EITManufactur eitmanufacturing
EIT Manufacturing
EIT Manufacturing East GmbH Johannes Hunschofsky, Geschäftsführer Christine-Touaillon-Straße 11/29, 1220 Wien Österreich E-Mail: east@eitmanufacturing.eu Tel. +43 660 43 660 60
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Wirtschaft
Wir arbeiten entlang des sogenannten Wissensdreiecks: Innovation, Education & Business Creation Wir sind immer bestrebt, unser Netzwerk weiter auszubauen. Mittlerweile zählen wir schon über 70 Mitglieder aus 18 europäischen Ländern
welchen Ländern gibt es noch Schwesterunternehmen?
Ing. Mag. Johannes Hunschofsky
Im Jahr 2018 hat ein Konsortium bestehend aus 50 Industrieunternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) den Zuschlag bekommen, eine Wissens- und Innovationsgemeinschaft für den Bereich der produzierenden Industrie zu gründen. Das EIT Manufacturing wurde als europäische Organisation mit Hauptsitz in Paris aufgestellt, unterstützt und vertreten durch Niederlassungen verteilt auf ganz Europa. Diese sogenannten CoLocation Centers wurden in den industriestärksten Regionen Europas etabliert: Göteborg in Schweden, Darmstadt in Deutschland, Mailand in Italien, San Sebastian in Spanien und hier in Wien. Wir haben unseren Sitz im Technologiezentrum Seestadt, wo ein Wiener Innovationshub für die produzierende Industrie aufgebaut wird.
Geschäftsführer EIT Manufacturing CLC East
EIT Manufacturing ist eine im Jahr 2018 gegründete Wissens- und Innovationsgemeinschaft mit Hauptsitz in Paris, die vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) unterstützt wird. Das EIT, finanziert durch EU-Gelder, ist ein wesentlicher Bestandteil des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe. Die österreichische Niederlassung des EIT Manufacturing, das Co-Location Center (CLC) East wurde im April 2020 als EIT Manufacturing East GmbH in Wien gegründet. Die Region des CLC East umfasst 12 Länder in Zentral- und Osteuropa: Österreich, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Alle diese Länder, außer Österreich, sind sogenannte EIT RIS-fähige Länder. Das Regional Innovation Scheme (RIS) zielt darauf ab, die Zielländer – Regionen mit mäßiger oder moderater Innovationsleistung – in ihrer Innovationstätigkeit besonders zu fördern. Für das Magazin Diplomacy and Commerce Austria sprachen wir mit Herrn Ing. Mag. Johannes Hunschofsky, Geschäftsführer des EIT Manufacturing CLC East in Wien, über die Gründung von EIT Manufacturing in Österreich, die Ziele und Aufgaben dieses jungen Unternehmens sowie über das kürzlich in Wien durchgeführte Start-up-Programm „Discover Vienna: Manufacturing Edition“. Wie kam es zur Gründung von EIT Manufacturing sowie Ihrer Niederlassung in Wien? In
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Was sind die Hauptaufgaben und Ziele von EIT Manufacturing und besonders von Ihnen, im CLC East?
Ing. Mag. Johannes Hunschofsky, Geschäftsführer EIT Manufacturing CLC East
Das Hauptziel von EIT Manufacturing ist es, europäische Vertreter der Fertigungsindustrie in Innovationsökosystemen zusammenzubringen und zu vernetzen, um Innovationen im Bereich „Manufacturing“ und damit die strategische Weiterentwicklung und nachhaltige Ausrichtung der Fertigungsindustrie in Europa zu fördern
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Das Hauptziel von EIT Manufacturing ist es, europäische Vertreter der Fertigungsindustrie in Innovationsökosystemen zusammenzubringen und zu vernetzen, um Innovationen im Bereich „Manufacturing“ und damit die strategische Weiterentwicklung und nachhaltige Ausrichtung der Fertigungsindustrie in Europa zu fördern. Wir arbeiten entlang des sogenannten Wissensdreiecks bestehend aus Innovation, Bildung (Education) und Unternehmensentwicklung (Business Creation). In der CLC East Region bedienen wir 12 Länder. Davon sind elf berechtigt, an den Programmen des EIT Regional Innovation Scheme (RIS) teilzunehmen. Das bedeutet,
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Foto: Matthias Heschl
dass es für Teilnehmer*innen an EIT Manufacturing Aktivitäten aus diesen Ländern spezielle Fördermöglichkeiten und Programme gibt. In den meisten dieser Länder hat EIT Manufacturing Vertretungen, sogenannte Hubs. Wir arbeiten in den Ländern der CLC East Region besonders eng mit lokalen Behörden zusammen, um auf die regionalen Besonderheiten angepasste Programme und Aktivitäten organisieren und anbieten zu können. Bei allen unseren Initiativen greifen wir auf ein europäisches Netzwerk an Experten zurück, die uns mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten unterstützen. In Wien haben wir mittlerweile ein Team bestehend aus 14 Kolleg*innen, die unsere Aktivitäten koordinieren. Für Österreich haben wir dieses Jahr mit Unterstützung des BMK, BMDW und der FFG das Pilotprojekt MIT. IC.AT (Manufacturing. Innovation. Technology. InterConnect Austria) gestartet, das darauf abzielt, österreichische Firmen aus dem Produktionsumfeld, besonders Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sowie Start-ups, verstärkt in die Aktivitäten von EIT Manufacturing zu integrieren.
Wir sind immer bestrebt, unser Netzwerk weiter auszubauen. Mittlerweile zählen wir schon über 70 Mitglieder aus 18 europäischen Ländern. Davon sind circa 50 % Industrieunternehmen, 25 % Universitäten und 25 % Forschungseinrichtungen
bestrebt, unser Netzwerk weiter auszubauen. Mittlerweile zählen wir schon über 70 Mitglieder aus 18 europäischen Ländern. Davon sind circa 50 % Industrieunternehmen, 25 % Universitäten und 25 % Forschungseinrichtungen. Auch bei der Aufnahme neuer Partner in das Konsortium versuchen wir, dieses Verhältnis beizubehalten. Damit wollen wir sicherstellen, dass unsere Innovationsprojekte und Programme die derzeitigen und zukünftigen Bedürfnisse der Industrie und des Marktes widerspiegeln. In Österreich sind beispielsweise die Industrieunternehmen Atos, Magna und die voestalpine High Performance Metals GmbH als Partner bei EIT Manufacturing dabei. Europaweit sieht man weitere renommierte Namen wie Volkswagen, Kuka, Volvo, Philips oder Procter & Gamble im Partnerkonsortium. Ab 2022 öffnen wir die Teilnahme für Klein- und Mittelbetriebe mit einer neu organisierten Mitgliederstruktur. Zusätzlich zu großen Industrieunternehmen können dann auch mittelgroße Firmen (bis 2.000 Mitarbeiter*innen), KMU (bis 250 Mitarbeiter*innen) und Start-ups (bis 10 Mitarbeiter*innen) mit reduzierten Mitgliedsbeiträgen am Konsortium des EIT Manufacturing teilnehmen.
Das Innovationsnetzwerk EIT Manufacturing East agiert als Verein. Wie viele Mitglieder hat Ihr Unternehmensnetzwerk aktuell, und können Sie uns sagen, welche Industrieunternehmen darunter sind?
Gestartet hat das Konsortium 2018 mit 50 teilnehmenden Organisationen. Wir sind immer
Blick auf das Technologiezentrum Seestadt, in dem EIT Manufacturing CLC East seine Büros hat. Fotocredit: ATP/Kurt Kuball
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WIRTSCHAFT
Kürzlich hat das EIT Manufacturing CLC East zum ersten Mal das Programm «Discover Vienna: Manufacturing Edition» in Wien organisiert. Wie viele Teilnehmer waren an diesem Programm beteiligt, und aus welchen Ländern?
Obwohl wir das Programm „Discover Vienna: Manufacturing Edition“ zum ersten Mal organisiert haben, bestand sehr großes Interesse und wir haben viele Bewerbungen aus neun verschiedenen Ländern erhalten. Nach Bewerbungsschluss hat eine interne Jury die eingereichten Bewerbungen evaluiert und insgesamt acht Start-ups mit den innovativsten Ideen und Lösungen im Bereich Industrie 4.0 ausgewählt, um am zweiwöchigen Intensivprogramm im November in Wien teilzunehmen. Die Start-ups kamen aus Bulgarien, Kroatien, Serbien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Im Gespräch mit einigen Teilnehmern des „Discover Vienna: Manufacturing Edition“Programms haben wir erfahren, dass diese mit der Organisation des Programms und der Unterstützung durch Ihr Team sehr zufrieden waren. Was beinhaltete das Programm, das Sie während des Wien-Aufenthalts für die Teilnehmer vorbereitet hatten?
Das Ziel des Programms „Discover Vienna: Manufacturing Edition” ist es, den Start-ups die Marktdynamiken in Österreich näherzubringen und sie mit dem Start-up-Ökosystem in Wien vertraut zu machen. Während des zweiwöchigen Programms im November bekamen die Vertreter*innen der Start-ups Co-Working-Arbeitsplätze in unseren Büros im Technologiezentrum Seestadt zur Verfügung gestellt. Dort konnten sie mit dem gesamten CLC East-Team zusammenarbeiten, und sich mit den anderen Teilnehmer*innen des Programms austauschen. Das Programm wurde in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien organisiert. Gemeinsam konnten wir über 20 verschiedene Programmpunkte, Meetings und Trainings für die Start-ups auf die Beine stellen. Das waren unter anderem Expertengespräche über diverse Geschäfts- und Technologiethemen, und Netzwerkveranstaltungen mit Investoren und Firmenpartnern. Als Unterstützer des Programms waren unsere 34
Klaus Beetz, CEO EIT Manufacturing und Johannes Hunschofsky / Foto: Matthias Heschl
In Österreich sind beispielsweise die Industrieunternehmen Atos, Magna und die voestalpine High Performance Metals GmbH als Partner bei EIT Manufacturing dabei. Europaweit sind das renommierte Namen wie Volkswagen, Kuka, Volvo, Philips oder Procter & Gamble im Partnerkonsortium
BoostUp / Foto: Matthias Heschl
Das kann das EIT Manufacturing: • Vernetzung von Industrie, Universitäten und Forschungseinrichtungen in ganz Europa • Jährliche Projektausschreibung • Business Creation Support für Start-ups, Scale-ups und KMU • Aus- und Weiterbildungen, Master- und PhD-Programme • Förderung von Innovationsprojekten • AGORA – das erste soziale Netzwerk für die Fertigungsindustrie • Skills.move – Guided Learning Platform
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österreichischen EIT Manufacturing Partner ATOS, TU Wien und voestalpine High Performance Metals GmbH an Bord. Zusätzlich konnten wir eine ganze Reihe hochkarätiger und bekannter Organisationen gewinnen, die sich mit spezialisierten Vorträgen, Workshops und Beratungen am Programm „Discover Vienna: Manufacturing Edition“ beteiligt haben. Darunter waren die Pilotfabrik Industrie 4.0 der TU Wien, Infineon, Borealis, Kapsch BusinessCom, Incus, d4pro, die Austrian Business Agency (ABA), Round2Capital, Austria Wirtschaftsservice (aws) und die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Zusätzlich haben wir auch die diplomatischen Vertretungen der Herkunftsländer der Start-ups zu einem „Get Together“ eingeladen, um die Teilnehmer*innen kennenzulernen. Durch die Mithilfe aller dieser Partner konnten wir den Teilnehmer*innen ein abwechslungsreiches und vor allem wertvolles Programm anbieten, das ihnen dabei hilft, auf dem österreichischen Markt Fuß zu fassen. Manche der Start-ups konnten während der Sessions bereits vielversprechende Kontakte knüpfen. Nach welchen Kriterien haben Sie die Teilnehmer des ersten „Discover Vienna: Manufacturing Edition“-Programms ausgewählt?
Unsere interne Jury hat eine sehr umfassende Beurteilung jeder einzelnen Bewerbung durchge-
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
führt. Die Kriterien zur Evaluierung der Start-ups sollten sicherstellen, dass die angebotenen Lösungen innovativ, marktfähig und attraktiv für die Fertigungsindustrie sind. Beispielsweise gibt es Start-ups, die sehr spezifische Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse mit neuen und innovativen Lösungsansätzen adressieren. Diese sind zwar meist sehr attraktiv, jedoch benötigt man auch ein gewisses Marktpotential, um erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund haben wir den potenziellen Markt, mögliche Mitbewerber und das angebotene Alleinstellungsmerkmal der Start-ups genauer unter die Lupe genommen. Des Weiteren haben wir uns die Teams hinter den Start-ups angesehen, ihre Expertise und Kenntnisse. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein starkes Team positiv mit dem geschäftlichen Erfolg des Start-ups korreliert. Zu guter Letzt wurde bewertet, ob die angebotenen Technologien und Services strategisch zu den derzeitigen Bedürfnissen des Fertigungssektors passen. Mit dieser detaillierten Evaluierung wollten wir sicherstellen, dass wir die Start-ups mit dem größten Potential für das Programm auswählen. Können Sie uns Ihre Eindrücke zusammenfassen und sagen, ob Sie mit dem Erreichten zufrieden sind und ob die Jungunternehmer von der Teilnahme an Ihrem Programm profitiert haben?
Wir sind höchst zufrieden mit dem Ergebnis des ersten „Discover Vienna: Manufacturing Edition“-Programms. Von den Teilnehmer*innen haben wir durchwegs sehr positives Feedback erhalten. Die Start-ups sahen das Programm als eine hervorragende Möglichkeit, um Industrieunternehmen kennenzulernen, sich mit potenziellen Kooperationspartnern zu vernetzen und Zugang zum österreichischen Markt zu bekommen. Viele haben sich auch persönlich noch einmal bei mir gemeldet und sich bedankt. Auf der anderen Seite konnten wir auch der Wiener Fertigungsszene das große Innovationspotenzial von Start-ups in der CEE-Region demonstrieren. Alle Start-ups des Programms bieten wettbewerbsfähige Lösungen mit klarem Nutzen für die Kunden am europäischen Markt. Auch viele unserer Firmenpartner haben uns eine sehr gute Rückmeldung zum Programm gegeben und bereits den Wunsch
Johannes Hunschofsky, Geschäftsführer, EIT Manufacturing CLC East
geäußert, bei der nächsten Ausgabe von „Discover Vienna: Manufacturing Edition“ wieder dabei zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass Sie mit Start-up-Unternehmen aus dem Ausland zusammenarbeiten, welche Art der Zusammenarbeit haben Sie mit den diplomatischen Vertretungen dieser Länder, und sehen Sie Raum, diese Zusammenarbeit mit den Botschaften zu vertiefen? TeilnehmerInnen des Programms „Discover Vienna: Manufacturing Edition“, gemeinsam mit Vertretern der Organisatoren EIT Manufacturing CLC East und Wirtschaftsagentur Wien / Fotocredit: © David Bohmann
Wir sind sehr daran interessiert, starke Kontakte mit den diplomatischen Vertretungen der Länder aus der CLC EastRegion aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Die Botschaften sind für Start-ups wichtige Unterstützer in ihren Internationalisierungsstrategien
Wir sind sehr daran interessiert, starke Kontakte mit den diplomatischen Vertretungen der Länder aus der CLC East-Region aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Die Botschaften sind für Start-ups wichtige Unterstützer in ihren Internationalisierungsstrategien. Sie helfen aber auch uns, Informationen über unsere EIT Manufacturing Bewerbe und Leistungen in ihren lokalen Netzwerken und Ökosystemen zu verbreiten. Die meisten diplomatischen Vertretungen sind in Wien stark etabliert. Sie verstehen die wirtschaftlichen und geschäftlichen Dynamiken in Österreich, die vielleicht für die Start-ups nicht sofort erkennbar sind. Sie sind auch eng mit der heimischen Industrie und öffentlichen Stellen vernetzt, was sie zu einer zentralen Anlaufstelle für alle Firmen macht, die auf dem österreichischen Markt Fuß fassen möchten. Wir sehen daher ein großes Potenzial, mit den Botschaften zu kooperieren, um die Start-ups und andere Stakeholder aus den jeweiligen Ländern umfangreich unterstützen zu können. 35
Business
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
WOSSA ist unbehandeltes, steirisches Alpenquellwasser aus dem Naturschutzgebiet des Hochschwab-Gebirges im Mariazellerland Unter der Marke Seven Vending betreiben wir seit über zehn Jahren Verpflegungslösungen wie Kaffee-, Kaltgetränke-, und Snackautomaten Eren Talas Geschäftsführer von Seven Vending und Wossa
Die Firma Seven Vending ist seit über zehn Jahren erfolgreich in Österreich und seit einigen Jahren auch international tätig. Egal ob Kaffeeautomaten, Wasserspender oder Kalt- & Snackautomaten - mit maßgeschneiderten Angeboten findet „7 Vending“ für alle die perfekte Lösung. Für das Magazin Diplomacy and Commerce Austria haben wir mit dem jungen und erfolgreichen Unternehmer Eren Talas, Geschäftsführer von Seven Vending und Wossa, über einen neuen Trend des Konsums von Speisen und Getränken bei der Arbeit in großen Unternehmen, über den Einfluss der Pandemie auf das Geschäft und die attraktiven Angebote, die die Firma Seven Vending und Wossa für Firmen anbietet, gesprochen.
sofort Wasserspender mit Alpenquellwasser anbieten. Bekanntlich sind mehrere Unternehmen im Bereich Verpflegungslösungen in Österreich tätig. Warum sollten sich Kunden für SevenVending entscheiden?
Wir legen sehr viel Wert auf engen Kundenkontakt. Persönlichkeit und Transparenz sind unser oberstes Gebot. Unsere Kunden wissen, sie sind gut bei uns aufgehoben und haben immer Unterstützung.
In welchen Gebieten ist SevenVending und WOSSA zurzeit am meisten vertreten?
Wir sind in fast allen Gebieten vertreten, mit den Wasserspendern sogar in privaten Haushalten. Am meisten sind wir in Produktionsbetrieben und Bürogebäuden vertreten. Wir sind auch international tätig, momentan
Wir legen sehr viel Wert auf engen Kundenkontakt. Persönlichkeit und Transparenz sind unser oberstes Gebot
Das moderne Konzept und Ihre breite Angebotspalette machen Sie für viele Unternehmen zu einem attraktiven Partner, was wird in Ihrem Unternehmen angeboten?
Unter der Marke Seven Vending betreiben wir seit über zehn Jahren Verpflegungslösungen wie Kaffee-, Kaltgetränke-, und Snackautomaten. Die Marke WOSSA ist unsere Neugründung für Wasserspender, womit wir unser Produktportfolio erweitern und unseren Kunden ab
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Wir sind das einzige österreichische Unternehmen in diesem Gebiet, welches seinen Kunden soviel Service aus einer Hand anbietet.
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bieten wir nur den Kauf unserer Automaten für unsere Kunden im Ausland an. Demnächst starten wir mit unserem neuen Standort in Deutschland durch, um unsere Verpflegungslösungen mit dem selben Service auch dort anbieten zu können. Um was für Wasser handelt es sich, wenn wir über Ihr WossaProdukt sprechen? Unser WOSSA ist unbehandeltes, steirisches Alpenquellwasser und hat den höchsten natürlichsten Sauerstoffgehalt. Es handelt sich um natürliches Wasser aus dem Naturschutzgebiet des steirischen Hochschwab-Gebirges im Mariazellerland. Es ist eines der reinsten Wasser der Welt und somit auch für Säuglinge bestens geeignet. Welche Möglichkeiten für Verpflegungslösungen hat man als Kunde bei Seven Vending und WOSSA?
Egal ob privater Haushalt oder Geschäftskunde – bei WOSSA gibt es Möglichkeiten schon ab 99 Cent / Tag. Sie bekommen eine Direktlieferung, wobei Sie sich eine Menge Müll und lästiges Schleppen von Flaschen ersparen. Für Automaten gibt es auch die unterschiedlichsten Lösungen. Wie zB der „Rund um Service“ für Unternehmen, wo Sie sich selbstverständlich um nichts kümmern müssen und auch keinerlei Ausgaben haben oder auch die Option eines Kaufs mit Leasingoption ist gegeben, schon ab 24,90 / monatlich.
corporate
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Pop Kultur
Text: Zikica Milosevic
Helden im Strudel der politischen Korrektheit Bond, Supermann, Dr. Who und andere Schlamassel leicht in eine solche Umgebung einfügt. Es ist daher etwas ungewöhnlich, dass sich ein adretter Schwarzer in dieser Rolle wiederfindet. Und wie ist er in der Hustle-Reihe gelandet? Nun, es ist keine schlechte Verteidigung einer Idee. Aber, wir haben auch die Idee, dass er von einer Frau gespielt werden könnte. Das Beste - eine schwarze Frau. Das ist auch kein Problem, wenn wir davon ausgehen, dass Bond nur eine Kulisse ist, aber es ist gefährlich, mit den Fans zu spielen. Sie sind hier, weil sie eine aufpolierte Figur im Anzug mögen, die Frauen verführt und mit teuren Waffen spielt. Vielleicht würden die Fans Bond verlassen, wenn er zu verändert wäre. Des-
Lasst die alten Helden, die wir lieben, so wie sie sind! Ein neuer Bond läuft in den Kinos und in „No Time to Die“ ist Bond wieder einen Schritt anders: Er hat die gleiche Geliebte wie beim letzten Mal, er ist ganz emotional, und er hat unter Daniel Craig aufgehört, was Vorgänger, vor allem Roger Moore und Pierce Brosnan, aus ihm gemacht hatten - ein Verführer mit dem magischen Etwas (Gizmo) zu sein. Er wurde ein Mann aus Fleisch und Blut. Viele interpretierten dies als „Verrat“, viele hielten es aber auch für eine Erfrischung, denn der Klassiker von Ian Fleming wurde noch einmal anders interpretiert. Aber auch wenn es Gerüchte gibt, dass Bond „Materialermüdung“ hat und sogar abgeschafft werden sollte - manche sagen, sie langweilen sich und andere, es sei endlich politisch korrekt; all dies ist legitim, wenn man bedenkt, dass wir nicht mit Sicherheit wissen, wie sich Fleming Bond vorgestellt hat. Jede Anpassung, wie bei Holmes, kann blasphemisch und riskant sein, aber sie ist notwen38
dig. Aber das ist alles eine Debatte innerhalb des Kanons. Einige sagen, dass sich der Kanon mit dem neuen Schauspieler noch einmal ändern wird, wenn Fleming nochmal interpretiert wird. Aber was ist mit den Zweifeln an Bond selbst? Warum wurde er von so vielen verschiedenen Männern gespielt? Warum altert 007 nie? Warum um Gottes willen, wenn er Geheimagent ist, nennt er stolz seinen richtigen Namen: „Bond. James Bond!“? Warum sagt er nicht, dass er Steve Smith heißt? Nun, die Antworten sind einfach: 007 ist dasselbe wie James Bond - der Titel, nicht der eigentliche Charakter. Jeder, der 007 wird, ist James Bond. Er ist ein fiktiver Mensch, deshalb wird er nie alt und wir kennen seinen Namen. Aber kann Bond schwarz sein? Wir haben keinen Zweifel, dass Idris Elba zum Beispiel ein großartiger Bond wäre. Aber die Idee ist, dass Bond ein Geheimagent aus der britischen Oberschicht ist oder jemand, der sich so benimmt und jemand, der sich
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halb verstummten die Geschichten um den Frauen-Bond ebenso wie um den schwarzen Bond. Natürlich ist Bond hetero, er ist ein Frauenverführer. Jemand könnte auf die Idee kommen, auch einen schwulen Bond zu machen. Aber ist es nicht einfacher, einen neuen Charakter zu erstellen, der a) ein weiblicher Action-Held b) ein schwarzer Action-Held c) ein LGBTAction-Held ... und dergleichen wäre? Lasst die Helden einfach so, wie wir sie lieben. Es braucht viel Fantasie, um neue Helden zu erschaffen, die neue Realitäten und neue Tendenzen widerspiegeln. Die nächsten Schritte sind natürlich noch extremer. Dr. Who verlor einen großen Teil des Publikums, als die neueste Inkarnation des Doktors eine Frau wurde. Die Serie ist bekannt für verrückte Szenarien und Wendungen, aber diese schien jeder Logik zu trotzen. Wie konnte jemand, der als Mann ein starkes Leben führte, jetzt plötzlich gut als Frau zurechtkommen? Es ist normalerweise ein Comedy-Thema („Manche
mögens heiß“) und wir wissen, dass es nicht einfach ist, es sei denn, Sie sind eine Trans-Person und Sie haben sich immer so gefühlt. Dann gab es skandalöse historische Fälschungen: Die BBC porträtierte Anne Boleyn, die Königin von England, als schwarze Frau in einer Serie. Auch in einer Serie über Römer in Großbritannien tauchen Familien schwarzer römischer Siedler auf. Was damals noch nicht existierte. „Blackwashing“ ersetzt das jahrzehntelange „Whitewashing“. Warum nicht? Nun, in dem Wunsch, politisch korrekt zu sein und sich für all die Übel der jahrhundertelangen kolonialen Sklaverei zu entschuldigen, geht man ein wenig zu weit. Alexander der Große war blond und konventionell gutaussehend. Wo einen finden? Oh, Colin Farrell wurde gefunden und blond gefärbt, nicht schlecht, aber nicht der hellste. Anne Boleyn war Weiß. Dschingis Khan war Mongole. Weder Brad Pitt noch Idris Elba können ihn spielen. Supermans Sohn ist in den neuesten Folgen bisexuell, und dasselbe wird von Poison Ivy und Harley Quinn erwartet, die in einer Beziehung sein werden. Diese Spielerei scheint den Autoren Spaß zu machen. Wir werden sehen, was das Publikum dazu sagt. Ich erinnere mich an das Lied der Band Suede, wo Brett Anderson in einem Lied, das Bisexualität andeutet, davon singt, dass es „tragisch wie ein Sohn von Supermann“ ist. Er hatte keine Ahnung, wie genau er die Zukunft beschrieb. Kommen wir zurück zu Bond. Bond ist Bond – ein Verführer, ein eleganter Junggeselle mittleren Alters, ein Actionheld, ein Brite. Weiß. Straight. Was nicht bedeutet, dass wir nicht gerne schwarze Agenten, schwule Agenten und weibliche Agenten in jeder Kombination sehen würden. Denken Sie an jemanden, der neu ist. Lassen Sie die alten Helden, die wir lieben, so, wie sie sind.
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Veranstaltung
28 Ausstellungseröffnung okt
MAD ABOUT HOLLYWOOD
Die Ausstellung ist bis zum 13. Februar 2022 im Instituto Carvantes Wien am Schwarzenbergplatz zu sehen Am 28. Oktober lud das Instituto Cervantes in Wien zur Ausstellungseröffnung MAD ABOUT HOLLYWOOD ins Palais Wiener von Welten ein. Die Ausstellung haben Ignacio Martinez-Castignani, Direktor Instituto Carvantes Wien, gefolgt von S.E. Mario Mesquita, Geschäftsträger der USA Botschaft in Wien, sowie Frau Carmen Diez Orejas, Gesandte der Botschaft des Königreich Spaniens, mit Begrüßungsreden eröffnet. Die Ausstellung besteht aus 51 Fotografien, acht Zeitschriften, einem Buch und drei audiovisuellen Stücken und wird bis zum 13. Februar 2022 im Instituto Carvantes Wien am Schwarzenbergplatz zu sehen sein. Diese Fotoausstellung entdeckt und identifiziert Spuren, die die
Anwesenheit von Hollywood Filmschauspielern und -schauspielerinnen in Madrid und seiner Region in den 1950er und 1960er Jahren hinterlassen hat. Einer Zeit, in der die Stadt dank der Bronston Studios zu einem Drehortmagneten wurde. In den 1950er Jahren kamen die ersten großen Hollywood-Produktionsfirmen nach Madrid, um in Spanien zu drehen. Zum Beispiel kamen Größen wie Ava Gardner, die von 1953 bis 1967 in Madrid lebte und zum unumstrittenen Star dieser neuen Art des Filmemachens wurde. Die Ausstellung wird von der Comunidad de Madrid produziert und von der Mode- und Filmexpertin Esperanza García Claver kuratiert. Nach dem offiziellen Teil folgte ein angenehmer Cocktailempfang unter Freunden.
S.E. Mario Mesquita, Geschäftsträger der USA Botschaft in Wien, Frau Carmen Diez Orejas, Gesandte der Botschaft des Königreich Spaniens, und Ignacio Martinez-Castignani, Direktor Instituto Carvantes Wien (v.l.n.r.)
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Eröffnungsrede - Ignacio Martinez-Castignani, Direktor Instituto Carvantes Wien
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
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Veranstaltung
29 Tag der
Republik Türkei wurde stilvoll im Wiener Kursalon gefeiert okt
98. Jahrestag der Gründung der Republik Türkei Anlässlich des 98. Jahrestages der Gründung der Republik luden der Botschafter der Republik Türkei in der Republik Österreich, S.E. Ozan Ceyhun, und seine Gattin Azize Ceyhun zum Empfang ein. Die Feierlichkeiten fanden am 29. Oktober in Anwesenheit von angesehen Gästen aus Politik und Diplomatie, Freunden der türkischen Botschaft und prominenten Mitgliedern der türkischen Diaspora im Johann Strauss-Saal des Wiener Kursalons statt. Zahlreiche Gäste wurden von Botschafter Ceyhun mit einer für diesen Anlass vorbereiteten Rede begrüßt. Darin sprach er von einem Rückblick auf den Begründer der Republik Türkei, Kemal Atatürk, bis zu Visionen der Türkei in der Zukunft. Nach der Begrüßungsrede des Gastgebers folgten eine musikalische Darbietung in Form eines kleinen Klavierkonzerts und anschließend ein Empfang im angenehmen Ambiente des Wiener Kursalons.
Begrüßungrede des türkischen Botschafters S.E. Ozan Ceyhun
Ausgezeichnete Gastgeber des Empfangs im Kursalon - Frau Azize und Herr Ozan Ceyhun, Botschafter der Türkei in Österreich
Anlässlich der Feier des Tages der Republik Türkei lud die türkische Botschaft eine große Anzahl von Gästen ein. Selbstverständlich unter den vorgeschriebenen Pandemie-Maßnahmen und 3G-Regeln
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Frau Azize und S.E. Ozan Ceyhun, Botschafter der Republik Türkei in der Republik Österreich mit Svetlana Nenadovic Glusac, Direktorin Diplomacy and Commerce Austria
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Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Veranstaltung
06 Wenn Orient auf Okzident
trifft – Eröffnung der 2. Österreichisch-Arabischen Kultursaison nov
Die 2. Österreichisch-Arabische Kultursaison – mit dem Motto „Kulturelle Partnerschaften und historische Verbindungen“ Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, die Liga der Arabischen Staaten und die Stadt Wien luden am 6. November zu der Veranstaltung der ÖsterreichischArabischen Kultursaison ein. Dieser einzigartige Event fand zum zweiten Mal in Wien statt, diesmal im Festsaal des Wiener Rathauses. Die 2. Österreichisch-Arabische Kultursaison, die unter dem Motto „Kulturelle Partnerschaften und historische Verbindungen“ stand, wurde mit Begrüßungsreden von Herrn Omar Al Rawi, der im Namen des Wiener Bürgermeisters Herrn Michael Ludwig sprach, gefolgt von Reden von S.E. Mohamed Samir Koubaa, Botschafter der Arabischen Liga in Wien, Botschafter S.E. Mag. Peter Launsky, Generalsekretärs des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten,
und dem Vorsitzenden des Rates der Arabischen Botschafter - S.E. Salah Abdel Shafi, Botschafter von Palästina, eröffnet. Nachdem diese Veranstaltung offiziell eröffnet wurde, folgte ein reichhaltiges kulturelles Programm, das die anwesenden Gäste auf eine musikalische Reise durch die arabische Welt mitnahm. Knapp zwei Stunden dauerte das Musikprogramm, das das kulturelle Erbe der Länder Palästina, Algerien, Ägypten, Saudi Arabien, Irak, Marokko und Österreich umfasste. Zusätzlich zur Ausstellung von Kunstgemälden und traditionellem Handwerk aus arabischen Länder in der wunderbaren Kulisse des Wiener Rathauses, gab es nach dem offiziellen Teil einen Empfang, bei dem kulinarische Spezialitäten aus den arabischen Ländern und Österreich serviert wurden.
Botschafter S.E. Mag. Peter Launsky, Generalsekretärs des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten`
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S.E. Salah Abdel Shafi, Botschafter von Palästina
S.E. Mohamed Samir Koubaa, Botschafter der Arabischen Liga in Wien
Begrüßungsrede von Herrn Omar Al Rawi, der im Namen des Wiener Bürgermeisters Herrn Michael Ludwig sprach
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
S.E. Ibrahim Assaf, Botschafter der Republik Libanon, S.E. Jalal Alashi, Botschafter des Staates Libyen, Erzherzogin Camilla Habsburg-Lothringen und S.E. Salah Abdel Shafi, Botschafter von Palästina (v.r.n.l.)
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Ägyptische Botschafter in Österreich, S.E. Mohamed El Molla mit Gattin
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Veranstaltung
08 Bürgermeister Dr. Michael Ludwig
erhielt PaN-Persönlichkeitspreis bei der PaN-Generalversammlung 2021 nov
Im Wiener Rathaus fand am 8. November 2021 die Generalversammlung des Dachverbands aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften – PaN Im Wappensaal des Wiener Rathauses fand am 8. November 2021 die Generalversammlung des Dachverbands aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften – PaN (Partner aller Nationen) unter strengster Kontrolle und Einhaltung der aktuellen Covid-19-Maßnahmen statt, musikalisch umrahmt von Nini Funke am Flügel. Dazu waren die Präsidenten und Generalsekretäre aller 122 im Dachverband vertretenen bilateralen Freundschaftsgesellschaften sowie die außerordentlichen Mitglieder eingeladen. Der seit 2016 amtierende Vorstand mit Univ.-Prof. Dr. Hermann Mückler als Präsident, Dr. Oskar Wawra als Vizepräsident und Senator Walter J. Gerbautz als Generalsekretär, Dr. Alice Alsch-Harant (Bundesratsvizedirektorin, Parlament), Botschafterin DDr. Petra Schneebauer (Sektionsleiterin im BMEIA), Mag.(FH) Greet
Machek-Vos (Ehrenpräsidentin der Österreichisch-Belgischen Gesellschaft) sowie Mag. Lukas M. Vosicky (Generalsekretär der ÖsterreichischRumänischen Gesellschaft) wurde in gleicher Besetzung von den Delegierten einstimmig für eine weitere Funktionsperiode bestimmt. Der Wahlvorgang wurde von dem 96-jährigen Zeitzeugen der Gründung des Dachverbands im Jahr 1959, Prof. Dr. Theodor Kanitzer, Präsident der Österreichisch-Polnischen Gesellschaft, geleitet. Den Festvortrag hielt der Ehrengast Prof. Dr. Martin Selmayr, Leiter der EU-Vertretung in Österreich. Der Diplomat und Wirtschaftsjurist hob in seiner Rede vor über 150 Gästen die Erfolge der Europäischen Union bei der Bewältigung gesellschaftspolitischer, wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen hervor und verwies auf die herausragende Bedeutung der EU im globalen Kontext.
Univ.-Prof. Dr. Hermann Mückler
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Prof. Dr. Theodor Kanitzer
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
PaN Vorstand und Prof. Dr. Theodor Kanitzer, Präsident der Österreichisch-Polnischen Gesellschaft
Dem anwesenden Gastgeber Bürgermeister Dr. Michael Ludwig wurde für seine langjährigen Initiativen zur Völkerverständigung sowie die tatkräftige Unterstützung des Dachverbands der PaN-Persönlichkeitspreis verliehen.
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig
PaN-Persönlichkeitspreis 2021
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Foto: Dachverband-PaN / Florian Wieser
Senator Walter J. Gerbautz und Prof. Dr. Josef Höchtl
Veranstaltung
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
18 Die Bonfire
Night wurde in der UK Ambassador´s Residence in Wien gefeiert nov
Am 18. November lud Frau Nerys Jones, Chargé d‘Affaires des Königreiches Großbritannien und Nordirland, zum Empfang zu Ehren der Bonfire Night in die Residenz des Britischen Botschafters in Wien ein. Nach der Rede der Chargé d‘Affaires, in der sie die versammelten Gäste begrüßte, gab es im Innenhof der Residenz einen Empfang mit traditionellem Glühwein und heißen Kastanien, die die Anwesenden an diesem kalten Abend wärmten.
Ein Zelt im Hof der Residenz schützte vor der Kälte
S.E. Mario Mesquita, Chargé d‘Affaires der USA Botschaft in Wien, Svetlana Nenadovic Glusac, Direktorin Diplomacy and Commerce Austria, UK Chargé d‘Affaires Nerys Jones und Tatsuya Machida, Gesandter von Japan
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Begrüßungsrede von Chargé d’Affaires Nerys Jones
Ein ideales Getränk zum Erwärmen – Glühwein
Warme Kastanien - der richtige Snack bei kaltem Wetter
Tatsuya Machida, Gesandter von Japan und Chargé d‘Affaires Nerys Jones (UK)
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Geschichte der Bonfire Night Die Bonfire Night ist auch als Fireworks‘ Night oder Guy Fawkes Night bekannt. Diese britische Tradition geht auf die Pulververschwörung (Gunpowder Plot) im Jahr 1605 zurück, als der katholische Verschwörer Guy Fawkes versuchte, die Houses of Parliament und König James I. in die Luft zu sprengen. Heutzutage wird die Bonfire Night im Vereinigten Königreich jedes Jahr mit zahlreichen Feuerwerken gefeiert, und dank des Engagements der Botschaft von Großbritannien, wird die Bonfire Night auch in Wien gefeiert.
Veranstaltungen
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
15 Moskauer Weihnachten
dec
in Wien
Vom 13. bis 23. Dezember organisiert die Moskauer Regierung mit Unterstützung der Russischen Handelsvertretung in Österreich eine Ausstellung russischer Waren im Rahmen des Weihnachtsdorfes am Campus der Universität Wien. Die offizielle Präsentation der Moskauer Weihnachtsausstellung fand in der Anwesenheit des Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, des Botschafters der Russischen Föderation S.E. Dmitrij Ljubinskij, Vertreter der Moskauer Regierung, Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich und Präsident des „Forum Österreich-
Russland“, und Dr. Andrei Plotnikov, Leiter der Russischen Handelsvertretung in Österreich statt. Für die musikalische Unterhaltung hat die Gruppe „Soviet Jazz“,deren Repertoire sowohl Jazzstandards als auch internationale Weihnachtslieder umfasst, gesorgt. Für alle, die russische Spezialitäten ausprobieren möchten, oder sich mit einem warmen Punsch aufwärmen wollen, auf die warten acht Stände mit traditionellen russischen Weihnachts- und Neujahrsgeschenken, Süßigkeiten, Büchern und natürlich Gerichte wie Piroschki, Blini, Pasteten, Borschtsch und vieles mehr…
Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Dr. Andrei Plotnikov, Leiter der Russischen Handelsvertretung in Österreich, und S.E. Dmitrij Ljubinskij, Botschafter der Russischen Föderation (v.l.n.r.)
Botschafter Ljubinskij bei Interview
Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Dr. Ernst Huber, Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der WKÖ, und Dr. Andrei Plotnikov, Leiter der Russischen Handelsvertretung in Österreich
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Kunst / Ausstellung kultur
Die Wiener Rothschilds. Ein Krimi Jüdisches Museum Wien / Dorotheergasse / Ausstellung ab 12.12.2021
Foto: JMW© David Bohmann
Das Jüdische Museum Wien präsentiert ab 12. Dezember eine Ausstellung über die Geschichte der Familie Rothschild in Wien und Österreich. Da die Leistungen und Errungenschaften der Wiener Rothschilds in Vergessenheit geraten sind, gilt es, sie mit dieser Ausstellung in Erinnerung zu rufen und ihre Spuren sichtbar zu machen. Eine jüdische Erfolgsgeschichte und antisemitische Anfeindungen
Der Aufstieg der Familie Rothschild setzte am Beginn des 19. Jahrhunderts ein. Am Anfang stand mit Mayer Amschel Rothschild ein aus bescheidenen Verhältnissen stammender Frankfurter Jude. Er machte durch viel Fleiß Karriere und schick50
Foto: JMW© David Bohmann
te seine fünf Söhne in die Welt, einen davon nach Wien: Salomon von Rothschild. Er wurde Bankier des österreichischen Staatskanzlers Metternich und stieg schnell zu einem der führenden Unternehmer Österreichs auf. Der Name Roth-
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schild wurde zum positiven Symbol für eine jüdische Erfolgsgeschichte, aber auch zum negativen Klischee in der antisemitischen Propaganda. Die Geschichte der Rothschilds in Wien und Österreich liest sich in Teilen wie ein Krimi. Sie mussten
sich gegen Konkurrenten durchsetzen, wurden in Konflikte verwickelt und mit antisemitischen Stereotypen konfrontiert. Immer wieder traten sie für ihre unterdrückten und verfolgten Glaubensgenossinnen und -genossen ein und riefen viele Bildungs- und Wohltätigkeitsstiftungen für die Allgemeinheit ins Leben. 1938 nahm die Gestapo Louis Rothschild fest und hielt ihn ein Jahr lang als Geisel, um den Rothschilds ihr gesamtes Vermögen abzupressen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde zwar ein Großteil ihres geraubten Vermögens restituiert, doch mussten sie wesentliche Werke an österreichische Museen „widmen“. Die Restitution zieht sich bis heute. Aber die Geschichte der Rothschilds in Österreich geht weiter: Bis heute kämpft ein
Foto: JMW© David Bohmann
Foto: JMW© David Bohmann
Foto: JMW© David Bohmann
Foto: JMW© David Bohmann
Abbrucharbeiten am Palais Rothschild, PrinzEugen-Straße, Wien, 1954/55 / © Alfred Klahr Gesellschaft
Rothschild-Enkel vor Gericht um die Zukunft der Stiftung seiner Vorfahren, die Nathaniel Freiherr von Rothschild’sche Stiftung für Nervenkranke, das heutige Neurologische Zentrum Rosenhügel. Eine vom Wiener Landtag eingesetzte Kommission von Expertinnen und Experten untersuchte die Geschichte der Stiftung, allerdings nur bis 1963. Im November 2021 empfahl die Kommission die Anbringung von Gedenktafeln an den Pavillons am Rosenhügel.
Abbrucharbeiten am Palais Rothschild, Abtransport Sphinx, Prinz-Eugen-Straße, Wien, 1954/55 / / © Alfred Klahr Gesellschaft
Hochkarätige und überraschende Objekte
Die Ausstellung im Museum Dorotheergasse zeichnet sich auch durch besondere Objekte und Leihgaben aus. Zum Beispiel ist ein Gemälde des bedeutendsten holländischen Porträtmalers des 17. Jahrhunderts Franz Hals zu sehen. Leihgaben aus österreichischen Museen sind u.a. ein Modell des Wiener Nordbahnhofs aus dem Technischen Museum oder ein auf einer Safari erlegtes Krokodil, das 1930 von der Familie
Rothschild an das Naturhistorische Museum übergeben wurde. Eine steinerne Sphinx, die die Besucherinnen und Besucher gleich zum Beginn der Ausstellung begrüßt und Teil des ehemaligen Palais an der Prinz-Eugen-Straße war, steht stellvertretend für die oft vergessene Geschichte der Rothschilds in Wien. „Die Wiener Rothschilds. Ein Krimi“
ist von 12. Dezember 2021 bis 5. Juni 2022 im Jüdischen Museum Wien,
Abbrucharbeiten am Palais Rothschild, PrinzEugen-Straße, Wien, 1954/55 / © Alfred Klahr Gesellschaft
einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zur Ausstellung, die von Gabriele Kohlbauer-Fritz und Tom Juncker kuratiert sowie von Schuberth und Schuberth gestaltet wurde, erscheint ein Katalog zum Preis von € 29,90 im Amalthea Verlag. Das Jüdische Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der zweite Standort, Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, freitags 10 bis 14 Uhr (Winterzeit) bzw. 17 Uhr (Sommerzeit) geöffnet. 51
Kultur / Ausstellung
Egon Schiele Ausstellung / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
Schiele und die Folgen ALBERTINA Modern bis 23. 1. 2022
ALBERTINA modern
Wien um 1900 bereitet Schiele den Boden für nachfolgende Künstlergenerationen. Seiner Neuinterpretation der Kunstgattung Selbstbildnis werden zwölf Künstlerinnen und Künstler des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt. Georg Baselitz, Günter Brus, Adriana Czernin, Jim Dine, VALIE EXPORT, Elke Krystufek, Maria Lassnig, Karin Mack, Arnulf Rainer, Eva Schlegel, Cindy Sherman und Erwin Wurm erforschen in ihren Selbstporträts ebenfalls ihr tiefstes Inneres und blicken dabei hinter die Kulissen bloßer Selbstinszenierung.
Karlsplatz 5 / 1010 Wien
Ausgangspunkt dieser Ausstellung in der ALBERTINA MODERN sind Egon Schieles bahnbrechende Körper- und Selbstbildnisse, die ihn als glücklosen, ausgestoßenen Künstler zeigen. Schiele löst sich von bildnerischen Traditionen und kommt zu einer theatralen Selbstinszenierung in Körpersprache, Gestik und Mimik. Selbstentblößung, Rollenspiel, Charakter- und Lebensanalyse stehen im Vordergrund seiner Selbstthematisierung als Künstler, während die Frage der Ähnlichkeit und Wiedererkennbarkeit des Dargestellten in den Hintergrund tritt. Durch größtmögliche Schonungslosigkeit und Abwendung vom Schönheitskult der Secession in 52
DAS SELBTPORTRÄT
Anton Josef Trčka / Egon Schiele, 1914 / Bromöldruck auf Untersatzkarton /ALBERTINA, Wien
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Das Selbstbildnis gilt seit Jahrhunderten als jene Kunstgattung, die Einblicke in das eigene Ich erlaubt. Es ist das gattungs- und bildmäßige Äquivalent für das Psychogramm: die Autobiografie der Künstlerin oder
Egon Schiele / Selbstbildnis mit herabgezogenem Augenlid, 1910 / Kreide, Pinsel, Aquarell, Deckfarben auf braunem Packpapier / ALBERTINA, Wien
des Künstlers. Eine Aussage über das innerste Wesen, den Charakter und die jeweilige Verfasstheit des Kunstschaffenden wird in den wenigsten Selbstbildnissen getroffen, die vom späten 15. Jahrhundert bis zur Moderne entstanden, wären da nicht einige Ausnahmeerscheinungen wie allen voran Albrecht Dürer und Rembrandt. Dürers Selbstbildnis als Dreizehnjähriger – das erste abendländische Selbstporträt – lässt den Stolz eines selbstbewussten Künstlers erkennen, der sich vom Status des Handwerkers entfernt hat. Über einhundert Selbstporträts – ein für das 17. Jahrhundert außergewöhnliches Sujet – schuf Rembrandt im Lauf seines Künstlerlebens. Er ist sein stets verfügbares Modell und erprobt die unterschiedlichsten Haltungen, Kostümierungen und Gemütszustände auch zu Studienzwecken. Mit den Jahren thematisiert er
Egon Schiele / Selbstbildnis in oranger Jacke, 1913 / Bleistift, Aquarell, Deckfarben auf Japanpapier / ALBERTINA, Wien
Egon Schiele Ausstellung / Foto: Diplomacy and Commerce Austria
zunehmend den eigenen Alterungsprozess. Geht es ab der frühen Renaissance, als die Nachfrage nach individuellen Porträts der Reichen und Mächtigen stieg, vor allem um Ähnlichkeit und Wiedererkennbarkeit – von realistischen Darstellungen bis hin zu idealisierenden, heroisierenden Selbstdeutungen –, kommt es bei Egon Schiele zur Selbstthematisierung als Künstler. Die Frage der Ähnlichkeit tritt in den Hintergrund. Vielmehr stehen Selbstentblößung, Rollenspiel, Charakterund Lebensanalyse sowie das Theatrale im Zentrum des Selbstbildnisses. Dies zeigen in der aktuellen Schau - in unterschiedlichsten Ausprägungen - Werke von Egon Schiele, Georg Baselitz, Günter Brus, Adriana Czernin, Jim Dine, VALIE EXPORT, Elke Krystufek, Maria Lassnig, Karin Mack, Arnulf Rainer, Eva Schlegel, Cindy Sherman und Erwin Wurm. 53
Kunst / Ausstellung
Edvard Munch - Im Dialog ALBERTINA / Die Ausstellung ist von 18. Februar bis 19. Juni 2022 zu sehen
Edvard Munch / Straße in Aagsgaardstrand, 1901 Öl auf Leinwand / Kunstmuseum Basel, Geschenk von Sigrid Schwarz von Spreckelsen und Sigrid Katharina Schwarz, 1979 / Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler
Die ALBERTINA widmet Edvard Munch (1863– 1944) eine fulminante Frühjahrsausstellung 2022. Die umfassende Schau ist in mehrerer Hinsicht einzigartig: Über 60 Werke des norwegischen Künstlers zeigen das beeindruckende Oeuvre, welches für die moderne und zeitgenössische Kunst wegweisend ist. Dies beweisen sieben bedeutende KünstlerInnen der Gegenwart – allesamt Größen des 20. Jahrhunderts – die mit Munch in Dialog treten: Darunter Georg Baselitz, Miriam Cahn, Peter Doig, Marlene Dumas, Tracy Emin, Jasper Johns und Andy Warhol. Die von den KünstlerInnen selbst ausgesuchten Werkgruppen illustrieren eindrucksvoll den Einfluss Munchs auf die Kunst bis heute. Es sind Werke, die auf Munch Bezug nehmen, von ihm beein54
Edvard Munch / Der Kuss, 1921 Öl auf Leinwand / Sarah Campbell Blaffer Foundation, Houston
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flusst und in der Auseinandersetzung mit ihm entstanden sind. Die Auswahl der gezeigten Werke wurde von den lebenden KünstlerInnen selbst vorgenommen und veranschaulicht daher unmittelbar und direkt die Schlüsselrolle Munchs für die moderne Malerei. Der Einfluss Munchs auf die Nachwelt hat hier kaum mit seiner melancholischen Weltanschauung zu tun: Im Mittelpunkt stehen vielmehr sein experimenteller Umgang mit Malerei und Drucktechniken, seine einzigartige Farbenwelt, seine Pigmente und Strichführung, die die Geschichte der Malerei geprägt hat – und immer noch prägt. Dieser Stil macht Munch zum modernsten Künstler der Moderne um nicht zu sa-
Andy Warhol / Der Schrei (nach Munch), 1984 Siebdruck auf Lenox Museum Board Mikkel Dobloug / Foto: Kjell S Stenmarch, Grev Wedels Plass Auksjoner © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Bildrecht, Wien 2021
Edvard Munch / Madonna, 1895/1902 Farblithographie mit Lithokreide, -tusche und Nadel in Schwarz, Oliv, Blau und Rot / Japanpapier / ALBERTINA, Wien © ALBERTINA, Wien
Edvard Munch / Das kranke Kind, 1907 Öl auf Leinwand / Tate: Presented by Thomas Olsen 1939 / Foto: Tate
gen, zu einem zeitgenössischen Künstler der Moderne. Die Zugänge zu Munch sind so unterschiedlich wie die KünstlerInnen selbst: Während Andy Warhol einmal mehr Ikonen auf die ihm eigene Art repliziert, spielt Cahn mit einer ungestümen Farbpalette. Bei der Feministin Marlene Dumas wiederum ruft die kritische Weltanschauung Munchs Parallelen zur Unterdrückung der Frau oder dem Phänomen des Rassismus hervor. Auch die Periode der KünstlerInnen wurden sorgfältig gewählt etwa mit dem Werk Georg Baselitz´ der 1980er Jahre oder jenem Jahrzehnt in Tracy Emin´s Schaffen, in dem Sie die Künstlerin intensiv mit Munch auseinandersetzte um dann letztlich auch ihre neue Entwicklung zu machen. Munch. Im Dialog konzentriert sich in erster Linie auf Munchs späteres Werk. Die Schau schließt an die Rekordausstellungen der ALBERTINA zu Munch 2003 und 2015 an und wird vom Munch Museet und dem Nationalen Museum für Kunst, Architektur und Design (Oslo) sowie zahlreichen weiteren internationalen Institutionen und Privatsammlungen unterstützt. Die Ausstellung ist von 18. Februar bis 19. Juni 2022 zu sehen. 55
Kultur / Ausstellung
TIZIANS FRAUENBILD: Schönheit – Liebe – Poesie Ausstellung bis 16. Jänner 2022 im Kunsthistorischen Museum Wien
Ausstellungsansicht „Tizians Frauenbild“ / © KHM-Museumsverband
Die Ausstellung Tizians Frauenbild konzentriert sich anhand von mehr als 60 Gemälden aus internationalen Sammlungen sowie aus dem eigenen Bestand auf die Darstellung der Frau im Œuvre des venezianischen Meisters Tizian (um 1488-1576) und seiner Zeitgenossen. Hochkarätige Leihgaben kommen etwa aus dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Louvre in Paris, dem Prado in Madrid, den Uffizien in Florenz, der Eremitage in Sankt Petersburg oder den Gallerie dell’Accademia in Venedig.
Inspiriert von der damaligen Liebespoesie und Literatur schufen Tizian und seine Zeitgenossen – wie Palma il Vecchio, Lorenzo Lotto, Paris Bordone, Jacopo Tintoretto und Paolo Veronese – poetischerotische, idealisierte Frauenbildnisse. Sie werden wegweisend für die europäische Malerei der nachfolgenden Jahrhunderte. Die Schau beleuchtet das venezianische Frauen bild vor dem Hintergrund der Ideale und Gesellschaftsverhältnisse des 16. Jahrhunderts. In Tizians Frauenbildern geht es um die Zelebration der Frau als großartigstes Thema des Lebens, der Liebe und der Kunst.
Junge Frau mit Federhut (775 KB)Tizian (um 1488–1576) / Um 1534/36 / Leinwand, 96 × 75 cm / Eremitage, St. Petersburg / © The State Hermitage Museum, 2021, Foto: Dmitri Sirotkin
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Albertina
Egon Schiele und die Folgen
Egon Schiele / Selbstbildnis in oranger Jacke, 1913 / Bleistift, Aquarell, Deckfarben auf Japanpapier / ALBERTINA, Wien
ALBERTINA Modern Karlsplatz 5 / 1010 Wien