Kongressjournal 2016

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EDITORIAL Sacha Stawski, Vorsitzender von ILI - I Like Israel e.V. und Honestly Concerned e.V.; Veranstalter des 3. Deutschen Israelkongresses

Liebe Teilnehmer, liebe Mitwirkende des 4. Deutschen Israelkongresses, liebe Freunde und Interessierte, Herzlich willkommen beim 4. Deutschen Israelkongress! Schön, dass Sie dabei sind und an der Vernetzung zwischen Deutschland und Israel mitwirken! Zum 1. Deutschen Israelkongress 2010 kamen etwa 800 Personen und bereits 2011, wie auch 2013 nahmen – trotz vorübergehenden Umzugs nach Berlin – knapp 3.000 teil. Der Israelkongress ist seither die größte Plattform für Organisationen und Einzelpersonen, die sich in allen Bereichen der deutsch-israelischen Beziehungen engagieren. Beim Deutschen Israelkongress geht es ins besondere darum, die vielfältige Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Religion zu fördern - und der deutsch-israelischen Freundschaft einen deutlich sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Der 4. Deutsche Israelkongress knüpft dabei direkt an das zurückliegende Jubiläumsjahr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel an. Entsprechend dem Kongress-Motto „building partnerships“ zielt er darauf ab, das Potential dieser – auch nach 50 Jahren bei weitem noch nicht ausgeschöpften – Beziehungen auf allen Ebenen weiter auszubauen. So möchten wir Experten und dem Publikum eine Plattform bieten, sich über das Erreichte, wie auch über die Herausforderungen der Zukunft auszutauschen. Denn klar ist, dass sich die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Nationen auch künftig weiter stark verändern werden. Der Israelkongress soll den unausbleiblichen Wandel fördern, stärken und als Netzwerkplattform für Akteure, Freunde und Interessierte unterstützen. Gleichzeitig wollen wir dazu beitragen, die Diskrepanz zwischen der offiziellen „Staatsräson“ der Bundesrepublik - sich für die Sicherheit Israels einzusetzen - und der etwas „komplizierteren“ Realität, wie auch dem, was die Bevölkerung mehrheitlich empfindet, auszugleichen. Es gilt zu vermitteln und neue Wege zu ebnen, um die Menschen beider Länder einander näher zu bringen. Starke wirtschaftliche Beziehungen, ein reger wissenschaftlicher Austausch, Studien- und Religionsreisen, wie sie auch heute schon existieren, sind dabei erst der Anfang. In diesem Magazin finden Sie daher neben dem Programm und der Vorstellung der Redner auch eine bunte Palette von Beiträgen zu den verschiedenen Facetten der deutsch-israelischen Beziehungen und zu Israel. Neu dabei ist auch der Ansatz weitere Partner und Gemeinschaften mit einzubinden, wie zu Beispiel eine Delegation von Kurdischen Teilnehmern, die wir herzlich willkommen heissen. Ich bin optimistisch, dass wir den bevorstehenden Herausforderungen der Beziehungen gewachsen sind, wenn sich jeder, dem Israel, die Beziehungen und unsere Zukunft als Partner am Herzen liegt, in den Kongress einbringt, als Experte, Freund oder Neugieriger. Denn das Potential des Erreichbaren wächst mit dem Beitrag eines jeden Einzelnen. Und wo kann man sich religions-, organisations- und politikübergreifend besser informieren und austauschen, als auf dem Deutschen Israelkongress. Als Veranstalter bedanke ich mich bei unseren Schirmherren S.E.Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, und Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, bei den Sprechern, Künstlern und weiteren Mitwirkenden, bei unseren Partnern, Unterstützern und Sponsoren, sowie bei allen unseren Freunden und Mitarbeitern. Ohne Ihre Kreativität, Ihr Engagement und Ihre finanzielle Unterstützung wäre ein Kongress wie dieser nicht möglich. Und nun wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Kongress und viel Spaß beim Lesen unseres Kongress-Journals.

Shalom

Ihr Sacha Stawski, Vorsitzender des Vereines „ILI - I Like Israel e.V.“, Kongressveranstalter

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Editorial

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Schirmherrschaft

S.E. Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Grußworte

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Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses Hellmut Königshaus, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Volker Beck, MdB, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe Gert Weisskirchen, MdB a.D. Tom Gross, Journalist und Publizist Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main

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Der Arno-Lustiger-Ehrenpreis

Preisverleihung an Dr. Mathias Döpfner

50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen

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Ehrung

Josef Buchmann

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Interview mit Sacha Stawski

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Israel Bonds

Izzy Tapoohi - 65 Jahre Stärkung der israelischen Wirtschaft

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Tuvia Tenenbom

Allahu Akbar, Gott ist der Größte! Nur welcher?

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Esther Schapira und Georg M. Hafner Israel ist an allem schuld – Warum der Judenstaat so gehasst wird

Stephan Fichtner und Tibor Luckenbach Ein lebendiger Beitrag zur Zivilgeselschaft

Alex Feuerherdt

Antisemitismus im Gewand der Menschenrechte

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Israeltag Stuttgart


INHALT

Osman Güden

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Gemeinsamkeiten die verbinden: Ezidisch-Jüdische Freundschaft

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Bakir Lashkari

Are a free Kurdistan, and a new Israeli ally, upon us?

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Ulrich Sahm – ILI News Kleines Land, große Errungenschaften

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Maccabi

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Christian Seebauer

>> seite 48 >> seite 50

Es gibt viele Wege Brücken zu bauen

Marina Rentschler Zukunft gestalten – Begegnen, Gedenken, Weitergeben

Antje Schippmann und Thore Schröder Deutsch-israelische Liebe – „Am Holocaust-Mahnmal haben wir uns geküsst“

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Ulrich Sahm Mein neues Kochbuch/Rezept

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Limor Rajber - Mode Jüdische Identität in der Diaspora – Das Dirndl für das jüdische Kindl

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Nadav Guedj – Golden Boy

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Programm

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Raumpläne

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Logos

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Impressum

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SCHIRMHERRSCHAFT Sehr geehrte Damen und Herren, das vergangene Jahr stand ganz unter dem Thema „ 50 Jahren diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland“. Die vielfältigen Beziehungen, die sich schon vor 1965 anbahnten, wurden aus allen Blickwinkeln beleuchtet, in ihren Strukturen gefestigt, mit neuen Projekten ausgebaut, aber auch kritisch analysiert. Es gab auch Stimmen, die Deutschland zur Distanz zu Israel aufforderten. Doch die Lektion unserer Geschichte ist, dass einander zu begegnen, anzukennen und zu verstehen und gemeinsam Kooperationen und Partnerschaften aufzubauen zu unserem beiderseitigen Wohl ist. Diese Erkenntnis wünschen wir uns für unsere Nachbarn, die noch keinen Friedensvertrag mit uns unterzeichnet haben, das wünschen wir uns für die Unterstützer der BDS-Kampagne, die zum Boykott Israels aufrufen, und das wünschen wir uns für alle, für die der jüdische Staat offenbar die größte aller Gefahren darstellt - trotz der tatsächlichen Bedrohungen und Gefahren für die Freiheit der gesamten Welt. „Building Partnerships“, das Motto des diesjährigen Deutschen Israelkongresses, ist die bestmögliche Plattform, sich zu all diesen Themen zu informieren, sie mit Experten auf ihrem Gebiet zu diskutieren, und sich auch kritisch auszutauschen. Da Partnerschaften zu bauen kein geschlossener Prozess ist, sondern sich aus den gemachten Erfahrungen und Erkenntnissen speist, und mit den Zielen und Wünschen für die Zukunft im Blick neue Wege beschreitet, ist ein kontinuierlicher Austausch aller Beteiligten notwendig. Gerade im Jahr 2015 gab es kaum jemanden aus dem deutsch-israelischen Umfeld, ob in Deutschland oder Israel, ob jung oder alt, ob beruflich oder privat, der nicht in ein bilaterales Projekt oder eine Begegnung involviert war, eine Kultur- oder Diskussionsveranstaltung besucht hat, an Feierlichkeiten oder Festakten teilnahm oder die zahlreichen Veröffentlichungen und Berichterstattungen verfolgte. Sie alle haben individuelle Erfahrungen gemacht, Sie alle haben sicher Impulse für die Zukunft zu geben. Ich freue mich, dass Sie alle mit Ihrer Teinahme zum Gelingen dieses Kongresses beitragen und freue mich auf den Austausch über die Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen.

Yakov Hadas-Handelsman Botschafter des Staates Israel

Liebe Freundinnen und Freunde Israels, ich freue mich, dass in diesem Jahr wieder ein Israel-Kongress stattfindet und danke ILI – I like Israel, allen voran Sacha Stawski, und der Israel Allies Foundation für die Organisation! Erst jüngst hat uns der verheerende Bus-Anschlag in Jerusalem wieder drastisch vor Augen geführt, wie fragil die Lage in Israel ist. Die einzige Demokratie im Nahen Osten ist nach wie vor unvermindert Anfeindungen aus zahlreichen Nachbarstaaten und von palästinensischen Terroristen ausgesetzt. Die Kriegssituation in Syrien und die instabile Lage in Ländern wie Ägypten und Libyen erschweren auch für Israel die Situation. Der jüdische Staat braucht daher mehr denn je Verbündete wie Deutschland, die in tiefer Solidarität für das Existenzrecht und die Sicherheit Israels einstehen. Ebenso breitet sich die BDS-Bewegung immer mehr aus und findet auch in Deutschland zunehmend ein Forum. Dem müssen wir uns entgegenstellen! Gemeinsam werden wir uns für Eretz Israel einsetzen, für das Land, in dem unsere Wurzeln liegen, das Heimstätte für alle Juden weltweit ist. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses gute, anregende Gespräche und Diskussionen sowie einen erfolgreichen Verlauf der Tagung!

Dr. Josef Schuster Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland


GRUSSWORTE Liebe Freunde, In Europa für die Freundschaft zu Israel einzutreten, ist außerhalb der jüdischen Gemeinschaft aktuell nicht sehr populär. Angesichts der bedrohlichen Entwicklungen in der Welt und vor allem im Nahen Osten ist es aber umso wichtiger, dass Israels Freunde laut und vernehmbar ihre Stimme erheben. Auch wenn es viele vor lauter ideologischer Verblendung nicht wahrhaben wollen: Israel ist ein freies Land. Israel ist ein Land, in dem Juden, Christen und Muslime friedlich zusammenleben. Israel ist ein Rechtsstaat und – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in der Region - eine Demokratie. Und dennoch: Israel muss immer mehr Anfeindungen aushalten. Die kommen nicht mehr nur von den üblichen Verdächtigen, sondern zunehmend auch von Organisationen, die es eigentlich besser wissen müssten. Die gegen Israel agitierende BDS-Bewegung wird immer lauter und gewinnt an Einfluss. Die Vereinten Nationen werden schon lange von autokratischen Regimen als Vehikel dafür missbraucht, von eigenen Menschenrechtsverletzungen abzulenken. Es ist auch bequemer, mit dem Finger auf Israel zu zeigen und die UN-Institutionen für diese Kampagne einzuspannen, als sich mal selbst Gedanken zu machen, wie man vielleicht das eigene Land genau so dynamisch und erfolgreich machen kann wie Israel. Leider gerät in dieser Debatte nicht nur die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen als Hüterin der Menschenrechte unter die Räder, sondern auch der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern, welcher so dringend vorangebracht werden müsste. Als Präsident des Jüdischen Weltkongresses freue ich mich umso mehr, dass nun in Frankfurt schon zum vierten Mal der Deutsche Israelkongress stattfindet, dieses Mal unter dem Motto „Building Partnerships“. Jenseits aller Anfeindungen zeigt die hohe Zahl der Teilnehmer, wie wichtig es ist, gemeinsam den Anfeindungen zu begegnen, Vorurteile durch Information und den Austausch von Meinungen abzubauen und so die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel aktiv zu pflegen. Ein Bäumchen, das nicht gegossen wird, verdorrt – deshalb freue ich mich, dass es Sacha Stawski und seinen Mitstreitern von der Israel Allies Foundation gelungen ist, so viele hochkarätige Unterstützer für diesen Kongress zu gewinnen, welche alle mit Begeisterung daran mitarbeiten, das Bäumchen der Freundschaft zu gießen. Der Jüdische Weltkongress unterstützt diese Veranstaltung und wünscht allen Beteiligten viel Erfolg.

Ronald S. Lauder Präsident des Jüdischen Weltkongresses

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Liebe Freunde Israels, ich freue mich, dass Frankfurt/Main erneut Treffpunkt von Deutschlands Israelfreunden ist – ich weiß den Stellenwert dieser mittlerweile wichtigsten deutsch-Israelischen Veranstaltung zu schätzen. Mehrere tausend Menschen beweisen ihre Solidarität und Empathie für Israel. Eigentlich dürfte dies nicht erstaunen: Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und somit der einzige Rechtsstaat. Das Festhalten an diesen Prinzipien ist eine bewundernswerte Leistung angesichts der ständigen Bedrohung. Doch derzeit wird das Verhältnis zwischen Europa und Israel immer wieder belastet von jenen, die einseitig gegen Israel agitieren. Insbesondere die Aktivitäten der anti-israelischen Boykott-Bewegung BDS fallen dabei ins Auge. Sie sind schändlich, gerade in Deutschland, erinnern sie doch fatal an das „Kauft nicht beim Juden“ der Nazis. Solchen Tendenzen wollen wir solidarisch entgegentreten. Ich wünsche dem 4. Deutschen Israelkongress einen guten Verlauf, den Teilnehmern gewinnbringende Gespräche – und Israel die Sympathie seiner langjährigen und neuen Freunde. Be ha‘zlachah,

Hellmut Königshaus Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

„Nach der jahrhundertelangen Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden ist ein in seinen Grenzen gesicherter und demokratischer Staat Israel als Heimstätte der Juden unverzichtbar. Keiner westlichen Demokratie ist es bislang gelungen, ein wirklich sicherer Ort für jüdisches Leben zu werden. Auch heute zeigen uns antisemitische Anschläge und Übergriffe, dass wir Israel unterstützen und gegen Delegitimierungskampagnen wie BDS verteidigen müssen. Die Raketen aus dem Gaza-Streifen, Terroranschläge und barbarische Messerattacken gegen die israelische Zivilbevölkerung zeigen, wie notwendig unser Eintreten für die Sicherheit Israels ist. Für die Sicherheit Israels ist aber auch eine friedliche Regelung mit seinen Nachbarn unerlässlich. Wir müssen weiter gemeinsam auf ein Ende der Gewalt zwischen Israelis und Palästinenser hinarbeiten und da Unterstützung anbieten, wo es notwendig ist.“

Volker Beck, MdB Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe

50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen waren wie ein Spiegel, der eine immer besser werdende Zusammenarbeit reflektiert. Israelis und Deutsche werden auf dem 4. Deutschen Israelkongress einander offen begegnen. Auf dem Kongress werden neue Bündnisse geschlossen für eine gemeinsame Zukunft. Herzlich grüßt Gert Weisskirchen, MdB a.D.

The 4th German Israel Congress is a very important event. With an increasing atmosphere maligning Israel (and too often spilling over into blatant anti-Semitism) in parts of German and European society, it is vital that voices opposed to this bigotry come together and present Israel in a fair and balanced manner, as the Congress strives to do. Germany is, of course, Europe’s strongest economy, and is traditionally one of Israel’s closest allies in the world, so it is imperative for the sake of peace efforts that German-Israeli relations remain on a positive track in future. Tom Gross, Journalist und Publizist


Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main

Ich freue mich, dass der Deutsche Israelkongress dieses Mal in Frankfurt Station macht und Gelegenheit bietet, die deutsch-israelischen Beziehungen in ihrer Vielfalt zu beleuchten. Besonders wichtig finde ich, dass der Kongress auch eine Plattform für unser trinationales Jugendaustauschprogramm „Frankfurt meets Tel Aviv and Eskiehir“ bietet. Am Titel merken Sie bereits, dass es sich hierbei um ein Projekt mit Jugendlichen aus Frankfurts Partnerstädten Tel Aviv und Eskiehir in der Türkei handelt. Mit Tel Aviv hegt Frankfurt bereits seit über 35 Jahren eine enge Städtepartnerschaft; die Urkunde mit Eskiehir wurde im April 2013 unterzeichnet. Ich selbst habe Eskiehir als moderne, weltoffene Stadt kennengelernt mit Menschen, bei denen Gastfreundschaft groß geschrieben – genauso wie in Tel Aviv. Da ein friedliches Miteinander davon abhängt, dass wir die Gemeinsamkeiten der Kulturen immer wieder herausarbeiten, das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärken und gleichzeitig die kulturellen Unterschiede anerkennen, schützen und fördern, liegt mir das trinationale Austauschprojekt zwischen Frankfurt, Tel Aviv und Eskiehir am Herzen. Bei den Begegnungen, an denen jeweils 10 Jugendliche aus allen drei Städten teilnahmen, wurde über Themen wie gesellschaftliches Engagement, Bildungs- und Arbeitsplatzstuation, soziale Partizipation und Zukunftsperspektiven diskutiert. Bei gemeinsamen Stadterkundungen wurden enge Freundschaften geschlossen. Ich freue mich daher, dass Herr Itay Sarag aus Tel Aviv, Frau Dr. Jale Nur Süllü aus Eskiehir gemeinsam mit Dr. Meron Mendel aus Frankfurt den trinationalen Austausch beim 4. Deutschen Israelkongress vorstellen werden. Über unsere Städtepartnerschaft mit Tel Aviv werden Sie ebenfalls während des Kongresses viel erfahren. Die Stadt Frankfurt errichtete im Tel Aviver Stadtteil Hadar Yossef das Begegnungszentrum „Beit Frankfurt“, das stetig erweitert wird. Auch die strategische Partnerschaft zwischen der Goethe-Universität und der Tel Aviv University ist ein fester Baustein und vielleicht hat Sie ja sogar unsere neue FrankfurtTel Aviv-Straßenbahn zum Congress Center gebracht. Auf ihr ist in großen Lettern in Deutsch und Hebräisch das Wort „Freundschaft“ zu lesen. Frankfurt ist eine Stadt mit vielseitiger jüdischer Vergangenheit und Gegenwart. Ausdruck davon ist das 50-jährige Bestehen der I.E. Lichtigfeld Schule im Philanthropin. Das Philanthropin war einst mit 1.000 Schülerinnen und Schülern bis zur Schließung 1942 die größte jüdische Schule in Deutschland. 1966 gründete sich eine neue jüdische Schule in Frankfurt, die I.E. Lichtigfeldschule, die im Jahr 2006 wieder ins Philanthropin im Frankfurter Nordend einzog. Generalkonsul Dr. Dan Shaham und ich waren sehr glücklich, dort im Mai den vierten Deutsch-Israelischen Freundschaftstag begehen zu dürfen - hervorragend unterstützt von Chor und Orchester der Schule. Zu solchen Anlässen wollen wir zeigen, dass friedliches Zusammenleben und freundschaftliche Verständigung möglich sind und gleichzeitig vor Ausgrenzung mahnen. Wir setzen in Frankfurt klare Zeichen gegen Ausgrenzung und insbesondere Antisemitismus. Erst im März habe ich die Erklärung „Bürgermeister gemeinsam gegen Antisemitismus“ unterzeichnet. Im November letzten Jahres wurde das Mahnmal für die Opfer der Deportationen an der ehemaligen Frankfurter Großmarkthalle eröffnet und vor kurzem ein Denkmal für den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer vor dem Frankfurter Oberlandesgericht eingeweiht. Das sind Orte, die uns täglich erinnern, welches unsägliche Leid unseren jüdischen Bürgern auch in Frankfurt widerfahren ist. Es ist mir daher ein Anliegen, dass die Stadt Frankfurt weiterhin das Besuchsprogramm für ehemalige jüdische Frankfurter/innen bzw. deren Nachfahren anbietet. Mir ist es wichtig, mit den ehemaligen Bürgern, häufig auch ihren Lebenspartnern und Kindern an verlorene und zerstörte Bindungen wieder anzuknüpfen. Ihnen das neue Frankfurt zu zeigen, in dem es wieder eine stolze jüdische Kultur gibt und wo alle für ein offenes Miteinander stehen. Entdecken auch Sie es. Ein herzliches Willkommen hier bei uns in Frankfurt! Ihr

Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main >> 11


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Dr. Mathias Döpfner erhält den Arno-LustigerEhrenpreis 2016 von Achim Krausz

Der 4. Deutsche Israelkongress in Frankfurt am Main ist reich an Höhepunkten. Einen solchen Höhepunkt im Rahmen des Kongresses im Congress Center markiert die Verleihung des Arno-Lustiger-Ehrenpreises 2016. Bevor wir auf den diesjährigen Preisträger eingehen, den Freund und Förderer Israels, Dr. Mathias Döpfner, ein paar Zeilen zu Arno Lustiger. Dieser Preis soll den Namen eines Mannes in Erinnerung und in Ehren halten, der als Historiker und Publizist sich große Verdienste um die Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in den Zeiten des Nationalsozialismus und insbesondere des jüdischen Widerstands unter der Gewaltherrschaft der Nazis erworben hat. Der Genozid an den Juden in der Sowjetunion und das Schicksal der Juden im Spanischen Bürgerkrieg gehörten ebenfalls zu seinen Themen, über die er auch als Gastprofessor am Fritz Bauer-Institut in Frankfurt dozierte. Der 1924 in Polen geborene Überlebende des Holocaust ließ sich nach 1945 in Frankfurt am Main nieder. Und diese Stadt spielt auch eine wichtige Rolle in der Biografie des Preisträgers, Mathias Döpfner. In Offenbach aufgewachsen, wo sein Vater Hochschulprofessor für Architektur war, studierte Mathias Döpfner Musikwissenschaften, Germanistik und Theaterwissenschaften an der Universität Frankfurt am Main und in Boston. Auch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" bietet eine Parallele im Wirken beider Männer, in sofern Mathias Döpfner seine journalistische Laufbahn als Musikkritiker im Feuilleton dieser Zeitung begann und Arno Lustiger in der Frankfurter Allgemeinen als Publizist wirkte. Mathias Döpfners berufliche Karriere führte ihn dann von Frankfurt nach Berlin, wo er Chefredakteur der traditionsreichen Berliner "Wochenpost" wurde. Es folgten die Berufungen zum Chefredakteur der "Hamburger Morgenpost" und "Die Welt". Im Hause Axel Springer stieg Dr. Döpfner dann in den Vorstand auf und ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE. Untrennbar mit seinem beruflichen Wirken ist Mathias Döpfners Einsatz für den Staat Israel

verbunden. Mehrere ehrenvolle Auszeichnungen der vergangenen Jahre zeigen deutlich, dass Mathias Döpfner das Engagement für Israel und den Ausbau tieferer Verständigung zwischen den beiden Ländern als eine permanente Herausforderung betrachtet. Mathias Döpfner sieht auch Anlass zur Sorge Als gelernter Journalist an der Spitze des größten europäischen Medienhauses wird Mathias Döpfner nie die Sensibilität dafür verlieren, was an Strömungen jetzt und künftig unsere Gesellschaft bewegt. So wie er das traditionsreiche Zeitungshaus Axel Springer für die digitale Zukunft kompatibel umgestaltet hat, so bewahrt Mathias Döpfner auch ein waches Auge für die Zukunft unserer Gesellschaft – das heißt für alle besorgniserregenden Entwiccklungen im politischen und sozialen Umfeld.

Die wachsenden Erfolge rechter Parteien, die Zunahme rechtsradikalen Gedankenguts, die Verhärtung der Sprache und die Gleichgültigkeit weiter Gesellschaftsschichten machen es umso wichtiger, dass Israel im Medienbereich in Mathias Döpfner einen zuverlässigen Freund an seiner Seite hat. Hierzu passt sehr gut das Motto des diesjährigen Deutschen Israelkongresses: "building partnerships". Das Existenzrecht Israels und der Fortbestand der einzigen wahren Demokratie im Nahen Osten sind dem Vorstandschef des Hauses Axel Springer ein ganz persönliches Anliegen, bei dem er sich auch in vollem Einvernehmen mit der Verlegerin Friede Springer weiß, die das Werk ihres verstorbenen Mannes Axel Cäsar Springer mit großer Umsicht fortsetzt. Es wäre zu einfach, Döpfners Haltung als Tradition im Sinne des Verlagshauses zu qualifizieren. Viel mehr ist sie das ganz persönliche, auf politischer und humanitärer Überzeugung gegründete Denken eines Weltbürgers. Mathias Döpfner zeigt sich in Sorge – so war es einem Artikel in der "Welt" zu entnehmen. Die Entwicklungen im Nahen Osten, die Terrorakte gegen jüdisches Leben in Marseille, Paris und anderen Orten – all dies macht die Sorgen nicht kleiner. Doch Arno Lustiger, dessen Leben durch Auschwitz und die Todesmärsche mehrfach an einem seidenen Faden hing, bewahrt sich im Resümee seines Lebens den Blick für das Positive. In der Edition 'Zeugen einer Zeit' schreibt er: "Ich habe mein ganzes Leben Glück gehabt". Somit stellen Preis und Preisträger eine gute Mischung aus wachsamer Sorge und notwendigem Optimismus dar. In diesem Sinne haben der Deutsche Israelkongress und die ILI – I like Israel Bewegung – einen hervorragenden Preisträger gefunden. >> 13


ISRAELS PRÄSIDENT REUVEN RIVLIN

„Deutschland ist ein Leuchtturm“ 50 Jahre israelischdeutsche Beziehungen wenn Sie heute an Deutschland denken, welche Bilder haben Sie vor Augen? Präsident Reuven Rivlin: „Sie werden gewiss keinen Juden in der Welt finden, der beim Thema Deutschland nicht an den Holocaust denkt. Wir tragen den Holocaust mit uns. Ich glaube, vielen Deutschen wird es ähnlich gehen, wenn sie an Israel denken. Doch aus der Asche der Vergangenheit haben Deutsche und Israelis eine wunderbare Partnerschaft erblühen lassen: in der Medizin, der Wissenschaft, beim Handel. Deutsche und Israelis erschaffen heute Dinge, die die Welt besser machen - und zwar gemeinsam. Außerdem bin ich aber auch Fußballfan. Wie könnte ich also bei Deutschland nicht an den Fußballweltmeister denken? Deutschland hat eine so großartige Fußball-Tradition, eine Nationalelf, die das Wort Teamwork wirklich lebt und damit große Erfolge feiert. Dafür bewundere ich die Deutschen sehr.“ 1965 - 2015 - was ist heute anders als vor 50 Jahren? Rivlin: „Ich erinnere mich, wie ich damals als Student gegen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen protestiert habe. Und heute bin ich Präsident Israels und feiere beim Staatsbesuch in Deutschland den 50. Jahrestag dieser Beziehungen. Im Rückblick fällt mir besonders auf, wie schnell sich die Welt inzwischen ändert. Wir können rund um den Erdball miteinander kommunizieren. Doch ob wir einander auch zuhören, da bin ich mir nicht so sicher. Ich fürchte, uns geht die Fähigkeit verloren, mit unseren Nachbarn Auge in Auge zu sprechen, auf sie einzugehen. Wir haben heute eine globalisierte Weltgesellschaft. Aber die darf nicht auf Kosten der Menschen gehen, mit denen wir tatsächlich zusammenleben und für die wir ver-

antwortlich sind. Darüber sollten wir uns Gedanken machen, Israelis wie Deutsche. Unsere starke und enge Freundschaft beruht darauf, dass Deutschland Verantwortung übernommen hat für die Verbrechen der Vergangenheit. Diese schmerzvolle Erfahrung wäre niemals möglich gewesen, wenn wir nicht aufeinander gehört, miteinander gesprochen hätten, um Vertrauen aufzubauen.“ Können Israel und Deutschland je normale Beziehungen haben? Rivlin: „Unsere Völker teilen eine bittere Vergangenheit. Zugleich schauen wir auf eine vielversprechende Zukunft. Unser Verhältnis wird immer etwas Besonderes sein. Der Holocaust wird immer - und zu Recht - eine zentrale Bedeutung haben. Dennoch: Einige der größten jüdischen Denker wurden in Deutschland geboren. Theodor Herzl schrieb seine Texte auf Deutsch. Vieles an unseren Traditionen, unserer Esskultur stammt aus Deutschland. Und auch unser Jiddisch ist engstens mit dem Deutschen verwandt. Es ist also eine besondere, eine besonders wertvolle Freundschaft, die Deutsche und Israelis verbindet.“ Warum sollten sich junge Israelis gerade heute für Deutschland interessieren? Rivlin: „Viele tun das bereits, sie sind nach Deutschland gezogen und in andere Teile der Welt. Es ist der Pioniergeist und der Wille zur Freiheit, der Israelis in die Welt hinaus zieht. In Deutschland finden sie Menschen, die diese Gefühle und Werte teilen.“ Wie sehr machen Ihnen die anti-israelischen Proteste und Anschläge der letzten Zeit Sorgen? Rivlin: „Ich bin sehr besorgt. Es gibt weltweit eine Zunahme anti-israelischer und anti-jüdischer Parolen. Vieles davon wird angestachelt durch Extremisten, die Juden hassen, Israel hassen. Und die vor allem die Demokratie und die Freiheit bekämpfen. Dahinter steckt der Hass auf alles Fremde. Die Feindschaft gegen Juden oder

Israel ist nur die Spitze des Eisbergs. Das sollte nicht nur in Israel beängstigen. In der gesamten freien Welt - und vor allem Europa angesichts seiner gar nicht so fernen Vergangenheit - sollten die Alarmglocken ertönen.“ Die USA ziehen sich aus vielen Krisenregionen zurück, auch aus dem Nahen Osten. Sollte Deutschland, sollte Europa sich stärker engagieren für den Friedensprozess in der Region? Rivlin: „Europa ist unersetzlich für den Friedensprozess und den 150 Jahre alten Konflikt zwischen Juden und Palästinensern. Israel hat sich in den letzten Jahrzehnten auf zwei Partner stets verlassen können: auf die USA und auf Deutschland. In den USA gibt es einen klaren Konsens zwischen der Regierung und dem Volk: Wir stehen zu Israel und zu seinem Existenzrecht. Europa ist da vielstimmiger. Aber die USA und Deutschland, als leitende Nation Europas, kämpfen dagegen an, dass der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern angeheizt oder von dritter Seite ausgenutzt wird. Unsere Freunde in Deutschland verstehen, dass Israel keinen Krieg gegen den Islam führt. Und dass Juden und Araber nicht ,verdammt‘ sind, sondern ,auserkoren‘ zu einem Leben Seite an Seite.“ Was ist Ihr persönlicher Wunsch zum 50. Jahrestag der israelisch-deutschen Beziehungen? Rivlin: „Ich wünsche mir, dass mein Besuch in Deutschland und die Feierlichkeiten in Berlin nicht nur Politiker inspirieren, sondern auch ganz normale Menschen, ob Juden, Christen, Moslems oder jene, die nicht an einen Gott glauben. Damit sie sich bewusst werden, was wir gemeinsam erreicht haben und noch erreichen können. Deutschland ist heute ein Leuchtturm der Demokratie in der Welt. Viele andere können teilhaben an dieser wunderbaren Reise aus der dunklen Geschichte in eine bessere Zukunft.“ Quelle BILD 12.5.2015


BUNDESPRÄSIDENT JOACHIM GAUCK

„Israel ist jung, modern, kreativ“ 50 Jahre deutschisraelische Beziehungen wenn Sie heute an Israel denken, welche Bilder haben Sie vor Augen? Bundespräsident Joachim Gauck: „Ich sehe Bundeskanzler Konrad Adenauer und Ministerpräsident David Ben-Gurion 1960 in New York vor mir. Sie waren visionär, diese beiden Staatsmänner. Nur 15 Jahre nach dem Ende von Krieg und Holocaust sind sie sich freundschaftlich und voller Vertrauen begegnet und haben so die Freundschaft unserer Völker wieder möglich gemacht. Aber es gibt auch jüngere Bilder, die ich vor Augen habe: der Kinderchor einer jüdischen Grundschule in Berlin, der anlässlich des ChanukkaFestes in der israelischen Botschaft singt. Auf diese schöne und lebendige Weise zu sehen, wie unser Zusammenleben uns gegenseitig bereichert, hat mich sehr bewegt.“ 1965 - 2015 - was ist heute anders als vor 50 Jahren? Gauck: „Eigentlich ist heute alles anders. Was sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten zwischen Israelis und Deutschen entwickelt hat, hätte 1965 kaum jemand für möglich gehalten. Deutschland hatte unvergleichliche Verbrechen am jüdischen Volk begangen. Vor 50 Jahren ging es daher um die Frage, wie eine Verständigung zwischen unseren Völkern überhaupt möglich sein könnte. Heute sehen wir: Sie war und ist möglich und zwar in unverhoffter Vielfalt und Lebendigkeit.“ Können Israel und Deutschland je normale Beziehungen haben? Gauck: „Bundeskanzler Willy Brandt hat es 1973 in Israel treffend beschrieben: ,Unsere normalen Beziehungen haben den Charakter der

Besonderheit.‘ Wir tauschen uns heute tagtäglich auf vielerlei Ebenen mit Israel aus, unsere Beziehungen sind enger denn je. Insofern sind sie vergleichbar mit denen zu anderen Staaten oder eben ,normal‘. Gleichwohl werden sie, ja müssen sie, aufgrund der Schoah immer besonders bleiben. Denn die Erinnerung daran darf niemals verblassen. Dennoch verbindet unsere Länder noch viel mehr als das, vor allem unsere gemeinsamen Werte wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.“ Warum sollten sich junge Deutsche gerade heute für Israel interessieren? Gauck: „In keinem anderen Land der Welt sind Gegenwart, jahrtausendealte Traditionen und die Weltreligionen derart verwoben und präsent wie in Israel. Israel ist ein junges, modernes Land, mit einer kreativen Kunst-, Musik- und Start-up-Szene. Gleichzeitig faszinieren die vielen biblischen und historischen Orte im Land. Diese Mischungist nicht frei von Widersprüchen. Gerade deshalb ist das Land für junge Menschen so attraktiv. Es gibt in Deutschland zudem wegen unserer NSVergangenheit ein besonderes Interesse an Israel und eine besondere Solidarität mit Israel. Das gilt auch für die junge Generation.“ Wie sehr machen Ihnen die anti-israelischen Proteste und Anschläge der vergangenen Monate Sorgen? Gauck: „Die antisemitischen Ressentiments und antijüdischen Aggressionen in Teilen Europas bereiten mir natürlich sehr große Sorge. Auch in Deutschland haben wir bei Demonstrationen im letzten Jahr einen teils als Kritik an Israel verbrämten, teils offenen Antisemitismus erlebt: Neben einem ,traditionellen‘ Antisemitismus

sehen wir uns verstärkt mit Antisemitismus aus Zuwandererfamilien konfrontiert. Das hat mich und die überwältigende Mehrheit der Deutschen zutiefst beschämt. Hier ist ein jeder von uns in jedem Moment gefordert, deutlich zu sagen: Wir wollen keinen Antisemitismus und wir dulden ihn in Deutschland nicht.“ Was ist Ihr persönlicher Wunsch zum 50. Jahrestag der deutsch-israelischen Beziehungen? Gauck: „Den Menschen in Israel wünsche ich, dass ihr Land künftig sicher und in Frieden mit seinen Nachbarn leben kann. Dazu gehört für mich auch, einen friedlichen Weg für das Zusammenleben mit den Palästinensern zu finden. Grundlage dafür ist eine Zwei-Staaten-Lösung, davon bin ich überzeugt. Für unsere beiden Länder, für Deutschland und Israel, wünsche ich mir, dass wir das zwischen uns Gewachsene in die Zukunft tragen. Dass unser Interesse aneinander fortbesteht und unser Verständnis füreinander weiter wächst. Die Grundlage dafür haben wir gemeinsam in den letzten 50 Jahren gelegt: unser gegenseitiges Vertrauen.“ Quelle BILD 12.5.2015

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50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland Rückblick auf ein bedeutendes Jubiläumsjahr von Achim Krausz

Die meisten Leserinnen und Leser werden die Zeit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen nur aus Erzählungen oder aus dem Geschichtsbuch

kennen.

Kaum

jemand ahnte damals, dass nur wenige Jahre nach dem Ende der Nazi-Barbarei Israel die Hand zur Versöhnung ausstrecken werde. Die Schrecken der Schoah waren so unfassbar, das Leid so groß, dass es sprachlos machte. Diese Sprachlosigkeit zu überwinden, Ängste und Schrecken abzubauen, Opfer mit den Kindern der Täter zu versöhnen, ohne die Taten zu vergessen – das war die epochale Aufgabe der Diplomaten. Zwei Staatsmänner mit Weitblick und persönlicher Größe bildeten die Pfeiler für diesen historischen Brückenschlag – David Ben-Gurion und Konrad Adenauer. Sie entwickelten eine beispielhafte Initiative, eine Roadmap der Versöhnung, welche von den Diplomaten beider Länder und von zahlreichen zivilen Gutwilligen unterstützt und umgesetzt wurde. Vor allem in Israel galt es, eine außergewöhnliche Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Staatsgründung war nicht zuletzt unter dem Ein-

druck der Schoah erfolgt. Ein Staat, in dem nie mehr Pogrome möglich sein sollten. Nur sehr viel Vertrauen und Verständnis konnte den Positivismus erzeugen, aus dem die ersten Sprossen einer Überwindung der Sprachlosigkeit keimten. In diesem Jahr blicken wir bereits auf 50 Jahre einer immer intensiveren Entwicklung zurück. Somit ist ein Jubiläum eine gute Gelegenheit, die besonderen Höhepunkte, Festlichkeiten und Veranstaltungen zu beleuchten, um das Jubiläumsjahr noch einmal Revue passieren zu lassen. 2015 war ein äußerst ereignisreiches Jahr, das

soeben am 31. Mai 2016 durch einen offiziellen Festakt in der Botschaft Israels in Berlin seinen Abschluss fand. Botschafter Yakov Hadas-Handelsman verlieh in seiner Residenz feierlich 50 Medaillen, mit denen das herausragende Engagement von Institutionen und Organisationen gewürdigt wurde, die in besonderem Maße das Jubiläumsjahr mitgestaltet haben. Viele der Preisträger nahmen die Medaillen stellvertretend für die zahlreichen anderen Institutionen und Organisationen, Arbeitsgruppen und Veranstalter, Vereine und Partner entgegen, die das facettentreiche Jubiläumsprogramm gestaltet hatten. So erhielt der bei der


Zeremonie anwesende Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier eine Medaille stellvertretend für das deutsche Auswärtige Amt. Ein Highlight zur Eröffnung: Die DIG-Ausstellung Israel – Deutschland Am Beginn des Rückblicks soll eine Ausstellung stehen, die 2015 begann, aber noch aktuell in Deutschland zu sehen ist. Diese sorgfältig geplante und äußerst interessante Ausstellung wurde von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) vorbereitet. Die Deutsch-Dsraelische Gesellschaft wurde 1966, ein Jahr nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern, gegründet. Die DIG setzt damit die ersten zaghaften Annäherungen der frühen Jahre fort und trägt heute dazu bei die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen in Israel und Deutschland zu fördern. Ein wesentlicher Partner der Ausstellung ist das Auswärtige Amt, das finanzielle Hilfe zu ihrem glanzvollen Eröffnungsfest am 15. Oktober im Deutschen Bundestag leistete. Festredner waren der Bundestagspräsident Professor Dr. Norbert Lammert und der Botschafter Israels in Deutschland Yakov Hadas-Handelsman. Ein weiterer Höhepunkt war der musikalische Part des Festaktes. Es spielte die deutsch-israelische Philharmonie „Spring in the Negev – Friends in Music“, mit Musikern aus der Philharmonie der Nationen und der Israel Sinfonietta Beer Sheva, unter der Leitung von Justus Frantz das Stück „Suspended Reality“. Dem besonderen Anlass

entsprechend handelte es sich hierbei um eine Uraufführung. Konzeptioneller Kern der Präsentation ist ihre Gestaltung als Wanderausstellung, die bis Ende 2016 in Augsburg, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Hamburg, Kassel, Leer, Nürnberg, Passau und Würzburg gezeigt wird. Zwei Wochen nach der Ausstellungs-Premiere im Bundestag, also am 29. Oktober 2015, startete auch die Tournee der hebräischen Ausgabe in Tel Aviv. Weitere Stationen waren Beer Sheba, Haifa und Jerusalem.

Erich Lüth und Rudolf Küstermeier, die bereits im August 1951 eine Friedensinitiative zwischen Deutschland und Israel anstießen. Aber auch die ersten offiziellen Begegnungen etwa von Konrad Adenauer und David Ben-Gurion oder von Marlene Dietrich und Jerusalems unvergessenem Bürgermeister Teddy Kollek. In seiner beispielhaften 28-jährigen Amtszeit gründete er unter anderem die Jerusalem Foundation, die seit nunmehr 40 Jahren weltweit Gelder für Kultur-, Bildungs- und Gemeindeprojekte sammelt.

Ein besonders interessanter Ansatz der Ausstellung besteht darin, dass sie nicht in linearer Abfolge die Zeit der Annäherung aus den fünfziger Jahren bis heute in chronologischer Reihenfolge präsentiert. Vielmehr liegt ihr ein anderes Ordnungsprinzip zu Grunde. Die Stationen der Annäherung sind definiert als: Prolog, Kluft, Annäherung, Wegbereiter, Verbindungen und Schieflage – so Alexandra Nocke, die Kuratorin der Ausstellung. Doch natürlich kommen auch die Daten – Jahreszahlen und Ereignisse – zu ihrem Recht. Zur besseren Orientierung der Besucher dient eine Zeitschiene von 1949 bis 2015 mit den wichtigsten historischen Ereignissen. Erzählt werden auch die persönlichen Geschichten von etwa 160 Kulturschaffenden, Politikern, Sportlern oder Unternehmern der verschiedenen Generationen aus beiden Ländern. Sowohl die bekannten wie auch die unbekannteren Initiatoren der Annäherung werden den Besuchern in Bilddarstellungen und in ihren Dokumenten präsentiert. Unter ihnen die Journalisten

Musikalische Höhepunkte Die Aufführung zweier Kammeropern in Bonn Bonn war der Schauplatz für zwei Opern aus Israel, die an einem eher ungewöhnlichen Ort aufgeführt wurden: der Bundeskunsthalle. Die ehemalige Hauptstadt der jungen Bundesrepublik Deutschland und zugleich der Geburtsort des Ludwig van Beethoven war ein würdiger Ort für diese glanzvollen Veranstaltungen. Zur Aufführung, die von großem Erfolg begleitet war, kamen zwei Kammeropern. „Der Garten“ ist eine Kammeroper über das Paradies. Komponiert hat sie 1987 Josef Tal, einer der wichtigsten Komponisten Israels. Geboren 1910 in Polen, studierte Tal in Berlin unter anderem bei Paul Hindemith, bevor er 1934 das nationalsozialistische Deutschland verließ. Der einflussreiche Lehrer und Komponist starb 2008 in Israel. „Gespräch mit einem Stein“ ist der Titel der zweiten Kammeroper, die in der Bundeskunsthalle aufgeführt wurde. Die Komponistin Ella >> 17


Milch-Sheriff, geboren 1954, hat in ihrem Werk einen Text der polnischen Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska in hebräischer und polnischer Sprache vertont. Gewandhausorchester und Leipziger Thomanerchor in Israel Zum Abschluss und als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel gaben das Gewandhausorchester und der Thomanerchor aus Leipzig erstmals gemeinsam ein Konzert in Israel. Auf dem Programm standen Teile des Weihnachts-Oratoriums von Johann Sebastian Bach. Aufführungsorte waren Tel Aviv, Jerusalem und Herzliya, der Partnerstadt Leipzigs. Chronologie der politischen Annäherung Um auch den Jüngeren, die in den Prozess der Annäherung hineingeboren wurden, einen zeitlichen Überblick des Geschehens zu vermitteln, sollen hier noch einmal die wesentlichen Schritte dargestellt werden. Aus den anfangs längeren dann aber kürzer werdenden Intervallen der historisch bedeutenden Schritte auf dem diplomatischen Parkett, kann man sehr gut ersehen, wie sich der Prozess der Annäherung gestaltet hat. Das Luxemburger Abkommen von 1952, in dem die Bundesrepublik Verantwortung für die Folgen des Holocaust übernahm, das Treffen zwischen Israels erstem Ministerpräsident David Ben-Gurion und dem ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer im März 1960 – und schließlich der Eichmann-Prozess 1961. Auf dem Boden des Luxemburger Abkommens erhielten die weiteren Gespräche der Staatsmänner der beiden Staaten Israel und Deutschland ihre politische Relevanz. Der politisch bedeutende Eichmann-Prozess 1961 schärfte dann nicht nur die deutsche sondern auch die weltweite Wahrnehmung der Kriegsgräuel und des Holocaust. Umso bemerkenswerter ist es seitens Israels, dass nur wenige Jahre danach – ab 1965 – die zwischenstaatlichen Beziehungen sehr bald Gestalt annahmen. Hier die historischen Daten zu dieser Entwicklung. 1969 – erstmalig werden israelische Parlamentarier im Deutschen Bundestag (damals in Bonn) offiziell begrüßt.

1971 – Gegenbesuch deutscher Parlamentarier in der Knesset. 1975 – Ministerpräsident Jitzchak Rabin besucht als erster hoher israelischer Staatsgast die Bundesrepublik. 1985 – in diesem Jahr erfolgte der Gegenbesuch des deutschen Staatsoberhauptes Richard von Weizsäcker in Israel. 1987 – Israels Staatsoberhaupt Chaim Herzog stattet der Bundesrepublik einen Gegenbesuch ab. Diese von den Diplomaten beider Staaten in intensiver Detailarbeit vorbereiteten Reisen bildeten zugleich die Grundlage für weitere zivilgesellschaftliche Begegnungen. So sind hier vor allem der stetige Jugendaustausch und die inzwischen über 100 Städtepartnerschaften anzuführen. Über die Jahre wurden immer mehr Partnerorganisationen gegründet, Abkommen und Kooperationen in allen Feldern vereinbart, von der Politik über Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur bis in den zivilgesellschaftlichen und kommunalen Bereich. Dieser Prozess der Annäherung mit dem Ziel der beidseitigen Freundschaft konnte selbst durch die grauenhaften Ereignisse bei den Olympischen Spielen 1972 in München nicht nachhaltig beschädigt werden. Der Wille zu Verständigung und Versöhnung war stärker als der Terror-Anschlag, bei dem elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft ums Leben kamen. Die oben zitierten Staatsbesuche nach 1972 beweisen, dass eine auf Verständigung ausgerichtete Friedenspolitik immer stärker ist als jeder Terror. Ein neues Kapitel in den Deutsch-Israelischen Beziehungen Austausch und Kooperationen auf dem Gebiet der Wissenschaft sind ein weiteres wichtiges Feld, von dessen Ergebnissen alle Menschen profitieren können. Hinter dem Titel "Die tanzenden Forscher" würde man eher den Abschlussball eines wissenschaftlichen Kongresses vermuten als ein bedeutendes Forschungsprojekt zum Thema Parkinson. Wissenschaftler renommierter Institute sowie der Universitäten von Tel Aviv und Freiburg trafen sich mit Choreografen zu einem Forschungs-Pro-

jekt mit Parkinson-Patienten in verschiedenen Krankheitsstadium. „Tanzen ist für die Gehirne von Parkinson-Patienten wie ein Upgrade von Economy auf Erste Klasse“, erklärt Tal Shafir von der Universität in Haifa. „Tanz stimuliert das Gehirn für den Alltag, es werden Erinnerungsvermögen, die visuelle Wahrnehmung und motorische Fähigkeiten geübt“, so die Expertin für Bewegung und Emotionen im Gehirn. Wissenschaftlich gesprochen wird durch den Tanz der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet, dessen Fehlen bei Parkinson-Patienten die Abnahme der motorischen Fähigkeiten verursacht. Eines von vielen Forschungsprojekten, das in einer immer älter werdenden Gesellschaft künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. In der sogenannten personalisierten Medizin wird ein Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und angewandter Wissenschaft praktiziert. Die Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt seit 2015 einige ausgewählte Deutsch-Israelische Projekte in einer Pilotphase mit 900.000 Euro. Hier wollen die Forscher die Wirksamkeit von Medikamenten erhöhen, indem sie auch das genetische Profil der Erkrankung berücksichtigen. Verbesserte Therapien sollen nicht nur Krebs bekämpfen, sondern auch bei Alzheimer oder Infektionskrankheiten wie AIDS helfen. Auf die Bekämpfung von AIDS hat sich das Startup „SynVaccine“ spezialisiert. Das Ziel: Synthetische Impfstoffe im Labor herzustellen, die vor unheilbaren Krankheiten schützen. Einer der Gründer von „SynVaccine“ ist der Biologe Tamir Tuller von der Tel Aviv University, der mit seinem Kollegen Richard Neher vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen im Jahr 2012 den ARCHES-Preis für Forschungen zum HI-Virus erhielt. Die mit 200.000 Euro dotierte Auszeichnung vergibt die Minerva-Stiftung an gemischte Teams aus beiden Ländern, deren Forschungen spürbare Auswirkungen auf ihrem Gebiet versprechen. Die bilateralen Regierungskonsultationen 2008 – anlässlich des 60. Geburtstags der Staatsgründung Israels, riefen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Israels damaliger Ministerpräsident Ehud Olmert, zuvor Teddy Kolleks Nachfolger als Bürgermeister in Jerusalem, die


Fotos: Botschaft des Staates Israel

ersten bilateralen Regierungskonsultationen ins Leben. Für Israel war Deutschland der erste Partner, mit dem ein solcher regelmäßiger, hochrangiger Austausch vereinbart wurde. Deutschland wiederum hat Israel zum ersten außereuropäischen Partnerland für regelmäßige Regierungskonsultationen ausgewählt. In das Gästebuch der israelischen HolocaustGedenkstätte Yad Vashem schrieb die Bundeskanzlerin damals: „Im Bewusstsein der Verantwortung Deutschlands für die Shoah unterstreicht die Bundesregierung mit den ersten Deutsch-Israelischen Regierungskonsultationen ihre Entschlossenheit zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft.“ Zukunft positiv zu gestalten, das praktizieren die ständigen Regierungskonsultationen zwischen den beiden Ländern. Dazu tagen die Kabinette abwechselnd in Israel und in Deutschland. Ihre

Beschlüsse haben das Ziel, die Lebensumstände für die Menschen in beiden Ländern zu optimieren. Eines dieser Projekte ist das 'WorkingHoliday' Programm für junge Menschen unter 30 Jahren. Auf einer weiterführenden Ebene werden auch wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperationen vereinbart. Auch das Angebot, Israelis konsularische Nothilfe in Not zu leisten in Ländern, mit denen Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, gehört zum Themenkreis der Konsultationen. Und diese Konsultationen funktionieren und tragen greifbare Früchte. In Afrika – genauer gesagt in Burkina Faso, Kamerun und Burundi – treten Israel und Deutschland bereits gemeinsam auf in der Kooperation und Durchführung von Programmen zur Entwicklungshilfe. Sie unterstützen die Länder bei der Erreichung der wichtigen Millenniumsziele durch Hilfestellungen in den Gebieten der Landwirt-

schaft, dem Wassermanagement und dem Sektor Gesundheit. Ausblick 50 Jahre diplomatischer Beziehungen, 50 Jahre zivilgesellschaftliche Initiativen, 50 Jahre stetig wachsender Begegnungen der Menschen guten Willens beider Staaten haben aus der Sprachlosigkeit einen Dialog gemacht. Deutschland und Israel wurden zu engen Partner in allen Politikbereichen: Gegenseitige, symbolträchtige Besuche auf höchster politischer Ebene haben sich zu regelmäßigen Austauschen unter vertrauten Partnern entwickelt. Es liegt nun an uns – an jedem einzelnen – an diesem großen Projekt weiter zu arbeiten. Und der israelisch-deutsche Kongress ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.

Wer kennt die Feste, nennt die Namen, die feierlich und fröhlich in diesem Jahr zusammen kamen... Das Jubiläumsjahr der 50-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland war wahrlich ein Jahr der Höhepunkte. 500 Events in einem Jahr in zwei Ländern dokumentieren die Resonanz und die Resultate dieser langjährigen Vorarbeit auf allen Ebenen. In Wirtschaft und Politik, in Wissenschaft und Forschung, in Jugend und Sport, in Kultur und Kunst zeigt sich, wie stark die Beziehungen beider Länder miteinander sich in den letzten 50 Jahren verflochten haben. Den Worten der Politiker folgten Taten auf beiden Seiten, die sich nun in einem großen Fest für alle Menschen guten Willens ausgedrückt haben. Tanz und Konzert, Musik und Malerei sprachen alle Sinne an. Und die Gemeinschaftsprojekte in Wissenschaft und Forschung weisen den Weg in eine bessere Zukunft für alle Menschen. Ideenbörsen und Messen, Begegnungen und Seminare bilden den fruchtbaren Boden für eine zukunftweisende Entwicklung. Junge Menschen aus beiden Ländern knüpften über die gemeinsamen Interessen hinaus Freundschaften, wie sie auch das Ziel der deutsch-israelischen Verständigung sein sollen. Auch die Leipziger Buchmesse würdigte mit ihrem Schwerpunkt „ 50 Jahre Deutschland – Israel“ das einzigartige Verhältnis der beiden Staaten. Ein gesellschaftlicher Höhepunkt der bilateralen Verständigung war der Leipziger Opernball unter dem Motto: Shalom Israel. All die zahlreichen Festivitäten und Feierlichkeiten dieses Jubiläumsjahres des 50-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland fasste Israels Präsident Reuven Rivlin in klarer Aussage zusammen: „Die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sind beispielhaft für die ganze Welt“. Art und Vielfalt der Ereignisse zeigte, dass dieser ursprünglich diplomatisch eingeleitete Prozess der Annäherung und Verständigung inzwischen alle Felder bilateraler Zusammenarbeit erfasst hat. Die eigens für 2015 angefertigte offizielle bilaterale Jubiläumswebsite des Auswärtigen Amtes und der Botschaft des Staates Israel ist mit allen Beiträgen und Informationen weiterhin als Archiv erhalten und einsehbar unter www. de50il.org, dort finden Sie auch den Jubiläumsfilm mit den Highlights des Jahres. >> 19


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EHRUNG

Josef Buchmann Josef Buchmann, geboren in der Stadt Lodz in Polen, überlebte den Horror des Holocaust als Kind in dem Ghetto von Lodz, in einer Reihe von Vernichtungslagern einschließlich Auschwitz und die Todesmärsche der KZ-Häftlinge. Er wurde am Ende des Krieges aus dem Bergen-Belsen Vernichtungslager von der britischen Armee befreit.

Er begann seinen Weg in die internationale Geschäftswelt von Frankfurt, seinem Wohnsitz. . Was Josef Buchmann als Kind hatte aufgeben müssen - Bildung, Zuwendung und Fürsorge, kulturellen Reichtum – veranlasste ihn, seine gesamte Karriere dem Geben an andere zu widmen. Er unterstützt und fördert seit Jahrzehnten in Israel, in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main und auch in Lodz, seiner Geburtsstadt, zahlreiche Projekte in den Bereichen Forschung, Wissenschaft, Bildung, Medizin, Wohlfahrt- und Kunst. Herr Buchmann ist mit einer der größten Stifter und Unterstützer des Staates Israel. Unter seinen vielen Beiträgen sind die Buchmann Faculty of Law (Buchmann Rechtsfakultät) der Tel Aviv University, das Buchmann Gynaecology and Maernity Center (Buchmann-Zentrum für Gynäkologie und Mutterschaft) im Tel Hashomer-Sheba Medical Center, die Buchmann Ward (Buchmann-Flügel) am Ichilov Hospital-Sourasky Medical Center und die Buchmann-Mehta School of Music an der Tel Aviv University. Im Jahre 1983 gründete er den Josef Buchmann Doctoral Fellowship Fund an der Tel Aviv University und der Goethe Universität Frankfurt am Main, dem größten seiner Art, um Studenten sowohl an der Tel Aviv University als auch an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt zu unterstützen und den Studentenaustausch zu

fördern, was eine illustre Generation von hervorragenden Wissenschaftlern hervorbrachte und bislang mehr als 300 Stipendien gewährte, wodurch die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland gestärkt wurden. Herr Buchmann ist Vizepräsident des internationalen Board of Governors der Tel Aviv Unversity und wurde mit einem Ehrendoktortitel der Tel Aviv University ausgezeichnet. Josef Buchmann hat viele Ehrentitel erhalten, besonders auch seitens des Staates Israel von dem verstorbenen Präsidenten, Ezer Weizmann, Auszeichnung von Shimon Peres, dem Präsidenten von Israel, und von dem verstorbenen Premierminister Yitzhak Rabin für seine besondere Leistung und in Anerkennung seiner Treue zu Israel. Josef Buchmanns völlige Aufopferung für den Staat Israel und seine Bürger rührt von seiner Liebe und seiner Überzeugung her, dass ein starkes und gut entwickeltes Israel eine Voraussetzung ist für den Fortbestand des jüdischen Volkes. Die Projekte und Organisationen, die Josef Buchmann Frankfurt am Main unterstützt /gestiftet hat sind u.a. das Josef Buchmann-Kinderkrankenhaus an der Johann Wolfgang Goethe-Uni-

versitätsklinik in Frankfurt. der Johann Wolfgang Goethe Universität einen Lehrstuhl für Physik und förderte das Institut für Molekulare Lebenswissenschaften der Johann Wolfgang GoetheUniversität in Frankfurt – „Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften“. Herr Buchmann ist Ehrensenator der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main. Er stiftete und unterstützt auch Frankfurter Museen wie die Vogelhalle im Senckenberg-Museum, hier ist er Mitglied des Kuratoriums, das Städel und das Jüdische Museum, den LouisaKinderspielplatz sowie die Kinderhilfe E.V. Als Anerkennung für seine Engagements hat er die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main erhalten. Er fördert/unterstützt auch wichtige Projekte in seiner Geburtsstadt Lodz, wie zum Beispiel Spende zum Bau der sogenannten „Hall of Cities“ Radegast Bahnhof und finanzielle Hilfe bei der Erneuerung und denkmalmäßigen Erhaltung von ungefähr 6.000 Gräbern im Ghetto-Bereich. Für sein Engagement wurde er mit dem “Commanders Cross with Star“ des polnischen Verdienstordens der höchsten Auszeichnung, die in Polen verliehen wird, durch den Präsidenten Lech Kacynski, ausgezeichnet Ffm 09.06.2016

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Ein Interview mit:

Sacha Stawski Der deutsch-jüdische Tausendsassa von Ulrich Jakov Becker

Die JÜDISCHE RUNDSCHAU traf den Tausendsassa Sacha Stawski, den Mann hinter der Plattform „Honestly Concerned“ und Organisator der größten Pro-Israel-Veranstaltungen Europas, um mit ihm über seine bewundernswerte Arbeit zu sprechen. JÜDISCHE RUNDSCHAU: Hallo Sacha, wie würdest du die heutige Stellung von Israel in der deutschen Öffentlichkeit zusammenfassen? Sacha Stawski: Leider betrachte ich die Situation im Moment mehr als kritisch. Die breite Öffentlichkeit ist Israel gegenüber sehr voreingenommen und sieht Israel als brutalen Aggressor und Besatzer. Man ist es müde über den Konflikt zu hören; Empathie für israelische Opfer gibt es kaum noch. Medial werden Terroristen, die bei Anschlägen zu Tode kommen, als Opfer dargestellt. Israelische Opfer werden oft gar nicht erst benannt. Und in absoluten Zahlen betracht, werden bei Anschlägen und Anschlagsversuchen durch israelische Verteidigungsmaßnahmen getötete Terroristen mit israelischen Opfern verglichen. Gleichzeitig dient Kritik an der angeblichen Siedlungspolitik oder an einzelnen israelischen Politikern oder Verteidigungsmaßnahmen als Steilvorlage für antizionistische Verallgemeinerungen und um die Existenz des israelischen Staates insgesamt in Frage zu stellen. Dies gebündelt mit der stärker werdenden Boykottbewegung (BDS), die dann auch noch mit so genannten „Menschenrechtspreisen“ gestärkt werden, trägt nicht zu einer Besserung der Gesamtsituation bei. In der Öffentlichkeit haben sich einige Klischees festgesetzt, die faktisch falsch sind und wegen der steten Medienberichterstattung nur schwer

zu bekämpfen sind. Hier ein paar Beispiele: Die Zweistaatenlösung ist keineswegs alternativlos, wie auch sonst nichts in der Politik. Die Siedlungen sind keineswegs ein Hindernis für den Frieden, denn sonst müsste der Gazastreifen heute ein Hort des Friedens sein. Netanjahu wird vorgeworfen, den Friedensprozess zu blockieren, trotz Baustopp in den Siedlungen. Es wird ignoriert, dass ausgerechnet Abbas jegliche Gesprächsangebote ausschlägt und auch noch unerfüllbare Bedingungen allein an die Aufnahme von Verhandlungen knüpft. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

kunft auch Deutschland mit Gas, anstelle des russischen Erdgases beliefern sollen. Spionage, Abhören von Telefonen und Ähnliches beruht offenbar auf Gegenseitigkeit. Man sollte aber auch da die Proportionen wahren. Würden die Israelis nicht auch in Deutschland schnüffeln, hätten sie neulich nicht vor einem vermutlich verheerenden geplanten Anschlag im Fußallstadion von Hannover warnen können.

JÜDISCHE RUNDSCHAU: Es wird oft behauptet, Deutschland sei einer der besten und treusten Freunde Israels, insbesondere die jetzige Regierung und die Kanzlerin Angela Merkel. Auf der anderen Seite konnte man durch Wikileaks sehr unfreundliche Attacken Deutschlands auf Israel nachverfolgen. Wie würdest Du das Verhältnis und die Sicht der jetzigen deutschen Regierung auf Israel und seine Regierung beschreiben?

Sacha Stawski: So eine Meldung passt absolut nicht ins Weltbild der deutschen Medien und Öffentlichkeit, was Israel betrifft, und ist nicht schlagzeilenträchtig genug. Zeitungen wollen Schlagzeilen und Klischees, die sich gut verkaufen lassen.

Sacha Stawski: Ganz nüchtern betrachtet, ist die Haltung der deutschen Regierung immer noch positiver als die anderer Länder, Schwedens etwa, Frankreichs und sogar der USA. Es ist Merkel zu verdanken, dass Deutschland auch aus eigenem militärischen Interesse heraus Israel mit U-Booten und Korvetten beliefert, die jene Erdgasfelder schützen sollen, die in Zu-

Sacha Stawski: Die sind ein schwieriges Pflaster. Nur Kennern und Eingeweihten fällt auf, wie absurd manche Berichte sind. Da wird aus Trümmerlandschaften in Gaza berichtet, während die Villen der Herrschenden, die mit israelischen Waren prall gefüllten Einkaufszentren und die ständige Belieferung des Gazastreifens mit Tausenden Lastwagen einfach unter den Tisch fällt.

JÜDISCHE RUNDSCHAU: Israel könnte Deutschlands Erdgaslieferant Nummer 1 werden? Das ist keine Sache, über die groß berichtet wird...

JÜDISCHE RUNDSCHAU: Was haben die deutschen Medien an Israel?


Es muss halt die Vorstellung eines israelischen Boykotts des Gazastreifens aufrecht erhalten bleiben. Oder kürzlich eine Reportage über Hebron unter israelischer Besatzung, berichtet von Torsten Teichmann bei Deutschlandradio. In dem Bericht wird kein einziger „Palästinenser“ befragt. Geführt werden da Schriftsteller allein durch die winzige jüdische Enklave im alten jüdischen Viertel, geführt vom einschlägigen israelischen Aktivisten Jehuda Schaul. Die Gruppe tut keinen Schritt auf die arabische Seite der Stadt, wo 200.000 Araber bestenfalls von der eigenen Polizei unterdrückt werden, fern von israelischen Besatzern. Berichtenswert ist halt nur, was sexy ist, also jüdische Unterdrücker und nicht „Palästinenser“, die gegen ihre eigenen Leute vorgehen.

antiisraelischen Vorstellungen ihrer Redaktionen zu erfüllen und ihren Posten zu behalten? Sacha Stawski: Ja, tatsächlich. Sonst laufen sie leider Gefahr ihre Stellen zu verlieren. Beispiele dafür gibt es zu Genüge, egal ob wir von einem Ulrich Sahm, oder zuletzt von einem Daniel Killy sprechen, um nur zwei beim Namen zu nennen.

JÜDISCHE RUNDSCHAU: Woher kommt das? Ist die Nachfrage bei den Lesern/Zuschauern nach einem „bösen Israel“ so groß oder sind es die Journalisten und Redakteure, oder gar die Presseagenturen? Sacha Stawski: Das ist eine schwierige Frage. Ich gehe mal davon aus, dass Gil Jaron, Inge Günter, Peter Münch und alle anderen keine Anweisung erhalten, die Wirklichkeit zu verdrehen oder bestimmte Themen auszusparen. Einige haben eine klare Weltanschauung, die sich in ihren Berichten widerspiegelt. So kann der linksgerichtete Gil Jaron PM Netanjahu nicht ausstehen. Inge Günther kommt aus der Frankfurter Szene, als sie dort zusammen mit Joschka Fischer noch Steine auf die Polizei geworfen hat. Und Peter Münch von der SZ hat wohl einfach nur einen „gesunden“ Hass auf Juden und Israel, wie er bei vielen Menschen in Deutschland verbreitet ist. Entsprechend schreiben diese Kollegen, wie es offenbar eine Mehrheit der Deutschen gerne erfährt. Bei manchen Kollegen, wie dem inzwischen nach Rom versetzten „Juden“ Richard C. Schneider konnte man wunderbar beobachten, wie er mal korrekt und verständnisvoll über die Israelis berichtet und dann wieder völlig einseitige Berichte ablieferte, wohl um seinen Posten behalten zu können. Warum wird eigentlich nur bei Schneider betont, dass er „Jude“ sei, während wir bei anderen Kollegen nicht wissen, ob sie protestantisch, katholisch oder sonstwas sind? JÜDISCHE RUNDSCHAU: Wenn ich richtig verstehe, müssen deutsche Israelkorrespondeten u.a. „negativ genug“ über Israel berichten, um die

JÜDISCHE RUNDSCHAU: Und da stellt sich natürlich die Frage, was man tun kann? Inwieweit kann man überhaupt etwas verändern? Wen kann man erreichen und wen nicht? Sacha Stawski: Falsche Fakten kann man gelegentlich mit kurzen sachlichen Leserbriefen beheben, nicht aber die geäußerten Meinungen. Wir versuchen eben mit unseren Mitteln, ein anderes Bild von Israel vorzustellen, mit ILI und dem „Deutschen Israelkongress“ vor allem das Israel außerhalb des Konfliktfeldes: die Hightech-Industrie, die israelischen Erfindungen, touristische Attraktion und vieles mehr; mit „Honestly Concerned“ die harten politischen Fakten und Hintergründe. Es gibt da kein Geheimrezept. Alles bedeutet harte Arbeit und Beständigkeit. JÜDISCHE RUNDSCHAU: Du bist die treibende Kraft hinter „Honestly Concerned“ (HC), dem „I like Israel“ (ILI)-Newsletter, den jährlichen Israeltagen und dem größten Europäischen Pro-IsraelEvent und das zu großen Teilen ehrenamtlich. Wie machst du das alles, und bleibt noch Zeit für Privates? Sacha Stawski: Über Jahre hinweg, habe ich diese Arbeit ehrenamtlich gemacht. In den letzten Jahren, in denen mein Engagement zu einer wortwörtlichen Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung geworden ist, ist aus diesem Engagement mein

Vollzeitjob geworden; ein schweres Brot, da beide Vereine gemeinnützig sind und bislang keine staatlichen Fördergelder bekommen, oder dauerhafte Unterstützer haben. So kämpfen wir jeden Monat um neue Fördermitglieder und appellieren immer wieder an die Großzügigkeit eines jedes Einzelnen, um uns eine dauerhafte Fortsetzung unseres Engagements und einen weiteren Ausbau unserer Tätigkeiten zu ermöglichen: mehr Veranstaltungen, mehr regionale Arbeit, verbesserte Vernetzung, neue Hintergrundmaterialien und Broschüren, ein Ausbau unserer Leserbriefaktionen und Petitionen, usw., usw.. Es gibt so vieles mehr, was wir noch gerne tun würden… Gerade weil diese Arbeit im Zeitalter des Internets eine Rund-um-die-Uhr Beschäftigung ist, ist mir die Zeit mit meinen Kindern, in der wir auch viel unternehmen, wie auch mit meiner Freundin, heilig und da kann ich dann auch mal abschalten. Und natürlich habe ich auch ein Privatleben, aber es ist bei dem Aufwand neben meiner beruflichen Tätigkeit nicht immer einfach und zu oft häufen sich die Beschwerden über meine (Nicht-)Erreichbarkeit… JÜDISCHE RUNDSCHAU: Wer unterstützt dich, wie kann man helfen und wo würdest Du Dir mehr Unterstützung wünschen? Sacha Stawski: Für ILI-News zum Beispiel haben wir eine Reihe von treuen Mitarbeitern, die im Laufe der Woche die Texte vorbereiten und zusammenstellen. Das ist sehr viel Arbeit, fast unvorstellbar, wenn man nur das Endergebnis mit den kurzen, auf wenige Sätze gestutzten Beiträgen sieht. Da stecken sehr viele Stunden aufopfernder Arbeit dahinter und wir können hier wie in allen anderen Bereichen Hilfe immer dringend benötigen. Genauso suchen wir akut nach Freiwilligen, die uns beim „4. Deutschen Israelkongress“ unterstützen können, insbesondere bei der Mobilisierung von Teilnehmern, Ausstellern und vor allem natürlich auch Sponsoren. Letzteres ist natürlich ein ganz entscheidendes Thema insgesamt für alle unsere Tätigkeiten… JÜDISCHE RUNDSCHAU: Honestly Concerned e.V. (HC) und „I like Israel“ e.V. (ILI) setzen sich gegen Antisemitismus ein. Das ist auch ein erklärtes Ziel der deutschen Regierung. Unterstützt Deutschland die Arbeit von HC und ILI? Sacha Stawski: Kurze Antwort: Nein!

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JÜDISCHE RUNDSCHAU: Hast du Anhaltspunkte warum nicht? Sacha Stawski: Einzelne Projekte werden unterstützt, aber nicht Organisationen als Ganzes, die vor allem politische Arbeit machen, wie wir das tun. JÜDISCHE RUNDSCHAU: Du begibst dich oft ins Kreuzfeuer zwischen Antisemiten, Leuten die nichts (Positives) von Israel hören wollen, Politikern, u.a. auch antizionistischen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. Woher nimmst du die Kraft? Was genau passierte, dass du dich so einsetzt? Gibt es ein besonderes Ereignis, einen besonderen Gedanken, der Deinen Einsatz ins Rollen brachte? Kurz: Wie fing Alles an? Sacha Stawski: Ja, am Anfang, im Jahr 2000, standen die unsäglichen Angriffe von Möllemann auf Ariel Scharon und Michel Friedman. Damals war mir klar, dass wir deutsche Juden antworten und Farbe bekennen müssen, um in Deutschland überleben zu können. Wir könnten auch die Koffer packen und nach Israel ziehen oder gar „zurück nach Auschwitz“ gehen, wie es manche „palästinensische“ Propagandisten fordern. Das ist für uns und auch für mich keine Alternative. Mit unserem Arbeitseinsatz, darunter der Organisation eines Israelkongresses haben wir manchen Kritikern hoffentlich klargemacht, dass wir kein Freiwild sind und uns nicht niedermachen lassen. Wir müssen dann halt damit leben, als „Israel-Lobby“ verunglimpft zu werden. Man kann sich wohl nicht vorstellen, dass wir Juden oder Israel-Freunde mit gleicher Berechtigung

wie die Parteien oder die Kaninchenzüchtervereine unsere Anliegen vortragen und in der Öffentlichkeit offen und klar vertreten. JÜDISCHE RUNDSCHAU: Gibt es einen Punkt, wo du sagen würdest: „Es ist hoffnungslos, jetzt ist doch die Zeit zum Kofferpacken und zum Auswandern nach Israel gekommen“? Was müsste dazu passieren? Sacha Stawski: Eine schwierige Frage. Bei allem, was ich jeden Tag lese und erlebe, ist die Grenze zum Kofferpacken eigentlich schon lange überschritten und die Tendenz ist über die Jahre so viel schlimmer geworden, dass ich eigentlich schon lange weg sein müsste. Die Salonfähigkeit von dem, was heute unwidersprochen an Antisemitismus im Alltag akzeptiert wird, ist nicht mit dem vergleichbar, was wir bei den Anfängen unserer Arbeit bereits als skandalträchtig betrachtet hatten. Ein Jürgen Möllemann würde heute kaum noch Schlagezeilen mit einem antisemitischen Pamphlet machen, wie er es damals tat. Rechter Stimmenfang gehört heute genauso zum Alltag, wie es kaum noch Grenzen zwischen sogenannter „Israelkritik“ und antizionistischer Hetze gibt. Im Gegenteil. Heute demonstrieren sogar die Anhänger des Al-Kuds-Tages, die explizit gegen das Existenzrecht Israels sind, gegen Antisemitismus. Welch ein Hohn! Doch noch haben wir erfreulicherweise nicht das Level von Paris oder Malmö erreicht, z.B. was die körperlichen Übergriffe betrifft, und noch lohnt es sich gegen den auf uns zukommenden Tsunami anzugehen und zu versuchen diesen zumindest zu verlangsamen. Außerdem muß ja

noch jemand hier bleiben, um den Millionen von Flüchtlingen, die zum großen Teil mit antisemitischen Klischees groß geworden sind, auf der einen Seite, und den Horden von Pegida und fehlgeleiteten AfD-Anhängern auf der anderen Seite etwas entgegen zu setzen. JÜDISCHE RUNDSCHAU: Was wünscht Du Dir für die Zukunft – für Israel, für Deutschland? Sacha Stawski: Ich hoffe, dass beide Länder an ihrem jetzigen Kurs des gegenseitigen Respekts und der engen Kooperation festhalten, bzw. diesen in vielfältiger Weise weiter ausbauen und verinnerlichen – und zwar nicht nur auf „gezwungener“ politischer Ebene, sondern vor allem auch auf der Ebene der zwischenmenschlichen Beziehungen auf Ebene der einfachen Bevölkerung. Ich wünsche mir weniger Ideologie oder Antisemitismus in den Medien, weniger als angebliche „Kritik“ getarnte Hetze, und einfach einen normalen Umgang mit Israel wie mit den meisten anderen Ländern der Welt. Damit allein wäre schon viel erreicht. Ich erwarte nicht einmal eine besondere „Liebe“ zu Israel, sondern einfach nur eine sachgerechte faire Behandlung und kein Herausheben des jüdischen Staates, wie etwa im Falle der Kennzeichnung von Waren aus Siedlungen. Warum gelten diese Regeln nicht genauso für die West-Sahara, Nordzypern oder Tibet? JÜDISCHE RUNDSCHAU: Lieber Sacha, vielen Dank für das Interview und für Deinen Einsatz und weiterhin viel Erfolg.


ISRAEL BONDS 65 Jahre Stärkung der israelischen Wirtschaft von Shmuel Hoffmann

Mai 2016 markierte das 65jährige Jubiläum seit David Ben-Gurion die Israel Bonds vor tausenden jubelnden Unterstützern im New Yorker Madison Square Garden ins Leben gerufen hatte. Seit diesem historischen Moment wurden die israelischen Staatsanleihen weltweit angeboten

Die ersten Anleihen wurden in Amerika und Kanada vermittelt und von dort fanden sie den Weg in die ganze Welt. Als die ersten Israel Bonds im Jahr 1951 angeboten wurden, betrug das jährliche Anlagevolumen 52 Mio. $. Heute werden weltweit ca. 1 Mrd. $ pro Jahr in Israel Bonds angelegt. Die Bonds Organisation wird von Herrn Izzy Tapoohi, dem derzeitigen Präsident und CEO, geleitet. Tapoohi wuchs in Melbourne Australien auf, wo er den Vorsitz der dortigen Aliyah Vereinigung inne hatte. Im Jahr 1979 wanderte er mit seiner Familie nach Israel aus. In den folgenden Jahrzehnten etablierte sich Tapoohi als einer der führenden Unternehmensvertreter in Israel. Er diente als Chairman des Boards von Africa-Israel Investments und Executive Chairman des Boards von of Bezeq, Israels größter Telekommunikationsanbieter sowie andere israelische Großunternehmen. Darüber hinaus war er eng an der Fusion von Elite und Strauss - einer von Israels komplexesten Unternehmensfusionen der letzten zehn Jahre- beteiligt. Von 1996-1999 war Tapoohi auf freiwilliger Basis Premierminister Netanjahus Berater für ausländische Investoren und koordinierte einen

wirtschaftlichen Think Tank. Im Jahr 2009, wieder auf ehrenamtlicher Basis, war er Mitglied in Netanjahus „100 DaysTeam“ , dass neue wirtschaftspolitische Maßnahmen entwickelte. Im Jahr 2011 wurde er vom damaligen Finanzminister Yuval Steinitz als Präsident und CEO der Israel Bonds vorgeschlagen, als erster Vertreter aus dem privaten Sektor kommend. Neben der Einführung neuer Technologien einschließlich einer E-Commerce-Website und neuen MarketingTechniken wie digitale Medienkampagnen war Tapoohi entschlossen zwei grundlegende Aspekte der Bonds Organisation zu ändern. Der erste war die Organisation als reinen Finanzvermittler zu positionieren und die bis dahin existierende Wahrnehmung von Israel Bonds als gemeinnützige Organisation zu verändern. Der zweite war die Verschiebung des Schwerpunkts von der geopolitischen zur wirtschaftlichen Betrachtung. Dabei wird die Stärke und Widerstandsfähigkeit der israelischen Wirtschaft hervorgehoben. Diese Veränderungen führten zu US Verkäufen

von 1 Milliarde Dollar in drei aufeinander folgenden Jahren und insgesamt mehr als 4 Milliarden $ seit 2011. Es hat sich auch der Fokus der internationalen Aktivitäten der Israel Bonds geändert. Die Büros in Deutschland, ganz Europa und Lateinamerika arbeiten als voll regulierte Finanzvermittler. Im Jahr 2016 erbrachten die außeramerikanischen Verkäufe einen Umsatz von 600 Mio.$ und sind auf einem guten Weg, die 1 Mrd. $ Marke zu übertreffen. Ein aktuell bedeutender Aspekt ist die Anlage in Israel Bonds als Zeichen gegen die BDS Kampagne. Die Stärkung und der Glaube an die Stärke der israelischen Wirtschaft bewirkt eine direkte Ablehnung der BDS Agenda, die darin besteht der israelischen Wirtschaft Schaden zuzufügen. Der Wert der weltweiten Israel Bonds Organsiation wurde vor kurzem von der Ratingagentur* Fitch positiv bewertet. Fitch stellt in seinem Bericht über die israelische Wirtschaft fest, daß „....Israel sich auf ein aktives Diaspora-BondProgramm verlassen kann. . . im Fall von Marktstörungen“. *Israel Bonds unterliegen keinem Rating

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Christen an der Seite Israels Bibellehre und Information

Freundschaft und Partnerschaft

Vernetzung und Mobilisierung

Mehr Infos: www.israelaktuell.de


Tuvia Tenenbom Allahu Akbar, Gott ist der Größte! Nur welcher? Unser Kolumnist besucht die AlAksa-Moschee am Tempelberg. Und verheimlicht seine jüdische Identität. Die Geschichte der jüdischchristlich-islamischen

Religionen

dreht sich im Wesentlichen um zwei Tiere, ein irdisches und ein himmlisches. Jetzt denken Sie, ich hätte den Verstand verloren. Habe ich aber nicht. Ich weiß ja nicht, wo Sie sich zurzeit aufhalten, aber ich bin gerade in Jerusalem. Eine großartige Stadt, das kann ich Ihnen sagen, mit grandiosen Geschichten. Ein paar davon möchte ich hier erzählen. Vor ungefähr 4.000 Jahren war ein Mann namens Abraham – gerüchteweise der erste Jude der Geschichte – drauf und dran, seinen Sohn auf einem der Hügel der Stadt Gott zu opfern, aber dann (lange Geschichte) opferte er stattdessen einen Schafbock, weil der ihn irgendwo auf dem Hügel angestarrt hatte. Und seitdem, wer hätte das gedacht, ist dieser Hügel heilig. So weit ganz einfach, oder? Aber es wird ein bisschen komplizierter. Ungefähr 1.000 Jahre später bauten die Nachfahren Abrahams einen Tempel auf demselben Hügel und nannten ihn Tempelberg. Dieser Tempel, der zerstört und später wieder aufgebaut wurde, hatte noch lange Bestand, bis kurz nachdem in der Nähe des Hügels ein "Menschensohn" namens Jesus ermordet wurde und wiederauferstand. Jesus, übrigens, liebte diesen Ort.

Im Jahre 70 zerstörten die Römer, die uns später das Christentum brachten, wie wir es heute kennen, den Tempel. Das Blut Jesu, sagten die Christen, habe den jüdischen Tempel ersetzt, und deshalb sei der Tempel nun weg. So weit, so gut, oder? Und tatsächlich blieb, soweit wir wissen, von dem jüdischen Tempel nichts übrig, außer einer Außenmauer, die als westliche Mauer oder Klagemauer bekannt wurde. Sprung ins Jahr 620, wieder nur so ungefähr, als ein Prophet namens Mohammed von dort floh, was heute Saudi-Arabien heißt, und an einem Ort landete, der Al-Aksa genannt wurde. Wie er landete? Er landete nicht mit dem Flugzeug, sondern kam mit einem himmlischen Tier geflogen, einem Kamel oder einem Maultier – das weiß man nicht so genau – mit dem Namen Burak. Als er ankam, stieg er in den Himmel empor und machte dort oben himmlisches Zeug. Können Sie mir noch folgen? Jahre später, irgendwann zwischen 680 und 710, plus/minus ein paar Jahre, wurde eine Moschee auf den Ruinen des alten jüdischen Tempels gebaut und Al-Aksa getauft. Ja. Al-Aksa wurde gebaut, nachdem der Prophet gestorben war, was logischerweise bedeutet, dass er dort nicht landen konnte – aber konnte er doch. Wie kommt das? Tja, die Macht der Religion liegt ja nicht darin, dass sie einen Sinn ergeben muss; sonst wäre es keine Religion, sondern Logik. Warum erzähle ich Ihnen das alles? Wegen der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Und darum geht es:

Im März 2015 übermittelten Jordanien und Palästina einen Bericht an die Unesco, in dem sie behaupteten, dass Israel "versucht, die Al-AksaMoschee zu judaisieren", und sie beschuldigten Israel, "als Teil einer Judaisierungspolitik die Benutzung von unislamischen Namen wie 'Tempelberg' zu erzwingen". Des Weiteren beklagten sie, dass "jüdische Extremisten nahezu täglich in die Al-Aksa-Moschee einbrechen", Muslime verletzten und Waqf-Mitarbeiter beleidigten. Zu den Waqf-Typen kommen wir noch, keine Sorge.

Tuvia Tenenbom ist ein jüdischer Denker, der in New York, Jerusalem, Hamburg und oft in Hotelzimmern auf der ganzen Welt lebt. Er liebt Menschen, fühlt sich aber oft alleine unter Menschen. In dieser zweiwöchigen Kolumne sucht der Theaterregisseur, Journalist, Dramatiker, Mathematiker, Informatiker, ehemalige Taxifahrer, Diamantenverkäufer und Fitnessexperte nach Antworten auf Fragen der Politik der Gegenwart.

Den jordanisch-palästinensischen Bericht anerkennend, erklärte das Unesco-Welterbekomitee einige Monate später, man bedauere, dass "die israelischen Extremistengruppen fortfahren, die Al-Aksa-Moschee/Al-Haram al-Sharif zu stürmen", und wies das Gebiet als "eine heilige muslimische Gebetsstätte" aus, und benannte die westliche Mauer in "Burak-Platz" um. Mit anderen Worten: Juden waren nie dort gewesen, nur Buraks. Und wo ist die "westliche Mauer" hin? Sie landete vielleicht in Mekka oder sonst >> 27


An der Seite Israels zu stehen ist keine Pflicht. Es ist ein Vorrecht.

irgendwo. Wie kam die Burak-Mauer hierher? Also, den palästinensischen Gelehrten zufolge, die die Unesco offensichtlich bewundert, war Folgendes geschehen: Als der Prophet Mohammed zu Gott in den Himmel aufsteigen wollte, befürchtete er, dass der himmlische Burak den irdischen Kamelen oder Maultieren nachstellen könnte, um hemmungslosen Sex mit ihnen zu haben. Um sicherzugehen, dass dies nicht geschieht, erschuf er eigens für Burak eine Mauer, und der Prophet band Burak an dieser Mauer fest, bevor er sich auf seine Reise gen Himmel machte. Die stürmenden Juden der Unesco Ein „westliche Mauer“ war niemals da, und einen jüdischen Tempel hat es in der Nachbarschaft nie gegeben. Und als wäre das nicht genug, traf sich im April dieses Jahres der Unesco-Exekutivrat und beschuldigte Israel, „gefälschte jüdische Gräber“ auf dem Gelände auszuheben. Tja. Als ich ein Kind war, bezeichneten die „Araber“ (damals nannten sie sich selbst noch nicht Palästinenser) die Mauer als „Klagemauer“, weil die Juden dort weinten. Aber diese Zeiten sind wohl vorbei. Die Zeit, die nicht vorbei ist, ist jetzt, und heute stehe ich am Eingang des heiligen Hügels, um mit eigenen Augen zu sehen, wie die Besatzungsmacht Israel mit den von Juden verletzten Muslimen umgeht.

LAUBHÜTTENFEST Die ICEJ feiert seit 1980 mit. 2015 feierten 5.000 Christen in Jerusalem.

HAIFA-HEIM Heim für bedürftige Holocaust-Überlebende. Home caring in Jerusalem u.a.

ALIJAH Die ICEJ unterstützte bisher 120.000 Neueinwanderer. Integrationshilfe für Neueinwanderer.

YOUNG ISRAEL Reise- und Begegnungsdienst für die junge Generation. Schul-Projekte gegen das Vergessen.

FASZINATION ISRAEL ICEJ produziert wöchentliche Pro-Israel Sendungen für mehrere TV Stationen.

POLITICAL CONNECTION Gründungsmitglied des Knesset Christian Allies Caucus. Politische Pro-Israel Lobbyarbeit weltweit.

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Israel Ein Besuch der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem Es gibt mehrere Eingänge zu der heiligen Stätte, die ausschließlich für Muslime sind, die kommen und gehen können, wann und wie es ihnen beliebt, anders als an dem einen Eingang für Nichtmuslime, die den Ort nur zu ausgewiesenen Öffnungszeiten besuchen dürfen. Die Besatzungsmacht, das finde ich schnell heraus, ist rassistisch. Die Nichtmuslime, die am Eingang warten, werden in Juden und Nichtjuden unterteilt, Nichtjuden können sofort eintreten, aber Juden müssen ein, zwei oder drei Stunden warten, und ihnen werden für die Dauer ihres Besuchs die Pässe abgenommen. Da mein Haar blond ist und die Polizisten denken, dass ich nichtjüdisch bin, werde ich sofort eingelassen. Großartig. Ich gehe hinein und schaue mich nach einem Burak oder einem Schafbock um, aber nichts von beiden ist zu sehen. Stattdessen sehe ich Menschen, alle Muslime und einige Mitglieder der Waqf, die – um es nicht zu kompliziert zu machen – muslimische Wächter des Heiligtums sind. Ich suche nach den stürmenden Juden, doch sie sind nicht hier. Gerade als ich überlege zu gehen, betreten etwa 25 Juden das Areal. Sie stürmen nicht. Im Gegenteil: Sie sind umgeben von israelischen Po-

lizisten auf der einen und von Waqf-Wächtern auf der anderen Seite und können keinen Schritt ohne Erlaubnis setzen. Und dann, sobald ihnen erlaubt wird, das riesige Al-Aksa-Gelände zu betreten, schreit jeder Muslim, der etwas auf sich hält, „Allahu akbar!“ – „Gott ist der Größte.“ Wohlgemerkt ist es hier nur Muslimen gestattet, den Namen des Herrn auszusprechen. Würde ein Jude dabei erwischt, wie er das Wort „Gott“ ausspräche oder auf dem Gelände betete, flögen Steine und Kugeln. Während die Juden ihren Weg fortsetzen, ziehen immer mehr Muslime, auch Frauen und Kinder, mit ihnen mit. Was das soll? Die Muslime, egal welchen Alters oder Geschlechts, wollen sichergehen, dass kein Jude, Gott bewahre, hier zu Gott betet. Absurd. Plötzlich tritt die Katastrophe ein: Ein Jude wird erwischt, wie er im Gehen murmelt. Kurz bevor Kämpfe losbrechen oder Kugeln losfliegen können, schnappen sich israelische Polizisten den Juden und werfen ihn umgehend vom Gelände.

die Zeiten sind wohl vorbei. Ein Waqf-Mann tritt an mich heran, weil ich den Juden und ihren Wächtern folge. „Zu wem gehören Sie?“, fragt er. Nicht zu den Juden, sage ich. „Gehen Sie von den Juden weg“, befiehlt er mir. Ich sei Journalist, protestiere ich, aber er bleibt unbeeindruckt. „Gehen Sie weg!“, wiederholt er. Ich sei deutscher Journalist, sage ich und zwinkere ihm vielsagend zu. „Deutsch? Willkommen, Bruder!“, sagt er. Als ich gerade gehen möchte, schreit mich eine arabische Frau auf Arabisch an: „Hund, raus!“ Ein Waqf-Mann geht zu ihr und erklärt ihr, dass ich Deutscher bin, kein Jude, und demnach auch kein Hund. Glücklicherweise schickt mich niemand in die jüdischen Gräber. Es ist traurig, mit anzusehen, wie die Unesco, eine Körperschaft der UN, dabei behilflich ist, Fakten zu verdrehen und schamlos blanken und puren Rassismus unterstützt.

Weg sind sie, die „stürmenden“ Juden der Unesco.

Als ich schließlich den heiligen Berg verlasse, wird mir klar, dass es nur einen Weg gibt, um im Mittleren Osten Frieden im UN-Stil zu schaffen: Abraham muss doch seinen Sohn schlachten.

Ich erinnere mich, dass, als ich ein Kind war, jeder hierhin kommen konnte, egal ob Muslim oder nicht. Und jeder Jude konnte hier beten, insofern er oder sie Zunge und Lippen besaß. Aber

Was für eine Verschwendung von einem Schafbock.


Israel hat einen Seit 2003 wird jedes Jahr im Mai Israels Geburtstag gefeiert. Ein kraftvolles Zeichen der Solidarität. 2015 haben knapp 70 Städte Israels 67. Unabhängigkeitstag gefeiert. Jedes Jahr mehr und größer… Der Israel Tag ist für Israel wichtig. Mitmachen ist für den Israel Tag wichtig. Am wichtigsten ist: machen: Einen InfoStand, ein Straßenfest, eine Bühne. Wer einen Israel Tag organisiert, erhält von ILI vollen Support. Mit kreativem Programmpool, detailliertem Handbuch, Hotline, regionalen Workshops und Info-Material für die Besucher: Broschüren, Poster, Plakate, Kataloge, Fähnchen und Flugblätter. ILI ist ein Think Tank für Pro Israel Organisationen, ein Forum für Demokraten, die Freiheit, Toleranz und Menschenrechte im Nahen Osten unterstützen. ILI e.V. ist überparteilich und überkonfessionell. Wir unterstützen Israel – das einzige demokratische Land in einer undemokratischen Region. ILI bietet einen im deutschsprachigen Raum einmaligen Newsletter mit neuesten Nachrichten aus Israel.

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Israel ist an allem schuld Warum der Judenstaat so gehasst wird von Esther Schapira und Georg M. Hafner

Eine entlarvende und provozierende Streitschrift Wer sich in Deutschland kritisch zu Israel äußert, spricht sich gerne vorsorglich frei und verkündet: Man sei kein Antisemit und lasse sich den Mund nicht verbieten. Doch wie unbefangen können die Kinder und Enkel der Mörder und Mitläufer überhaupt sein, wenn es um Israel und Juden geht?

Wer über Israel herzieht, kann sich – historische Schuld hin oder her – einer wachsenden Zustimmung sicher sein. Ungemütlich wird es nur für den, der Israel verteidigt. Die mehrfach ausgezeichneten Journalisten Georg M. Hafner und Esther Schapira zeigen in diesem Buch, dass 70 Jahre nach dem Ende des Holocaust antisemitische Vorurteile wieder Konjunktur haben. Es ist der alte Hass auf Juden, die Abwehr der eigenen Schuldgefühle oder unbewusst übernommene antisemitische Stereotype. Wer behauptet, Israel führe einen »Vernichtungskrieg« gegen die Palästinenser, wer die Existenzberechtigung Israels diskutiert oder wer Menschenrechtsverletzungen Israels anprangert, aber sich für die Verbrechen des Sudan oder Nordkoreas nicht interessiert, der misst mit zweierlei Maß und muss sich die Frage gefallen lassen, wie antisemitisch er eigentlich ist.

Georg M. Hafner war leitender Fernsehredakteur bei der ARD und ist Autor zahlreicher Filmdokumentationen. Für seine Filme erhielt er u.a. den Grimme-Preis, den Bayerischen Fernsehpreis, den Prix Europa. Hafner ist Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille. Zu seinen Publikationen gehören u.a. Die Akte Alois Brunner. Er lebt als freier Autor und Publizist in Frankfurt a.M. Esther Schapira ist seit 2013 Abteilungsleiterin Fernsehen Politik und Gesellschaft beim HR und Kommentatorin bei den ARD-Tagesthemen. Sie ist Autorin zahlreicher Fernseh-Dokumentationen, ausgezeichnet u.a. mit dem Rias Fernsehpreis und dem Prix Europa. Schapira ist Trägerin des Theodor-Lessing-Preises sowie der Buber-Rosenzweig-Medaille und arbeitet als freie Autorin u.a. für die Jüdische Allgemeine. Sie ist Co-Autorin von Die Akte Alois Brunner.

Originalausgabe 320 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag EUR (D) 19,99 / EUR (A) 20,60 / SFr. 28,50* ISBN 978-3-8479-0589-9 Auch erhältlich als E-Book.

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68. Unabhängigkeitstag EL AL wünscht Israel alles Gute!

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Ein lebendiger Beitrag zur Zivilgeselschaft von Stephan Fichtner und Tibor Luckenbach

Immer wieder, wenn die mediale Berichterstattung sich verstärkt den Kriegen, in welche Israel verwickelt wird, zuwendet, wird von der Angst gesprochen, auf deutschen Straßen könne der Konflikt reproduziert werden.

Angesichts einer großen Anzahl von in Deutschland lebenden Personen mit familiären Verbindungen in die Region sorge man sich, die Konfliktparteien könnten auch hierzulande aggressiv oder gar gewalttätig sich gegenübertreten. Diese Sätze tun unter dem Vorzeichen einer abstrakten und falschen Neutralität so, als stünden sich zwei sich gleichende Parteien oder Bewegungen mit einander entgegen gesetzter Parteinahme gegenüber: hier eine „pro-israelische“, dort eine „pro-palästinensiche“. Ein Blick auf die offensichtlichen Tatsachen, die meist denselben Artikeln zu entnehmen sind, zeigt jedoch, dass mit solcherlei Formulierungen nur das Selbstverständnis der Autoren bestätigt wird, unbedingt neutral und vermeintlich außenstehend zu berichten - eine Äquidistanz, die auch in Berichterstattung über den Nahostkonflikt selbst häufig den Blick auf die Fakten trübt.

politisch Interessierten sich sanktioniert fühlte, Angst und Schrecken in den Innenstädten zu verbreiten. Diese „Blindheit des Antisemitismus, seine Intentionslosigkeit“ (Adorno/Horkheimer), agierte sich auch am 1. Mai dieses Jahres in Berlin als gewalttätiger Wutausbruch aus. Auf einem Video, welches auf der Facebookseite des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. dokumentiert wurde, ist zu sehen, wie eine Gruppe von Demonstranten der „Revolutionären 1. Mai Demo“ aus dem Umfeld der antisemitischen Boykottkampagne BDS sich auf einen einzelnen Passanten, welcher ein Israel-Papierfähnchen bei sich trägt, stürzt und mit einer Holzstange einschlägt. Wo BDS auftaucht, ist Gewalt nicht weit. Dieser Bewegung stehen nicht (allein) die Freunde Israels entgegen, sondern (sollten) alle, die sich zu Demokratie und Rechtsstaat bekennen.

Besorgniserregend sind die aggressiven und bisweilen gewalttätigen Aktionen einer buntscheckigen Truppe, deren Parolen zwar irgendetwas mit Nahost enthalten mögen, deren Klassifizierung als „pro-palästinensisch“ jedoch fast schon als zu positiv bezeichnet werden muss, die ihre Raserei nachträglich mit politischem Sinn ausstattet. Insbesondere während des letzten GazaKrieges im Sommer 2014 musste man beobachten, wie ein agitierter Mob von sonst kaum

Solchen Strömungen, die mit der Situation in Nahost sehr wenig, aber mit hiesigem Antisemitismus sehr viel zu tun haben, stehen die auf diesem Kongress vorgestellten Aktivitäten und Initiativen nicht einfach komplementär gegenüber. Es ist nicht nur der grundsätzlich positive und lebensbejahende Charakter der sie unterscheidet. Vielmehr wären sie zu verstehen als ein wichtiger Beitrag zivilgesellschaftlichen Engagements, welches dem menschenverach-

tenden Hass die Entfaltungsmöglichkeiten auch strukturell verbaut. Um nur einige Beispiele zu nennen: die deutsch-israelische Jugendbegegnung leistet einen besonders anspruchsvollen Beitrag zur politischen Bildungsarbeit, die Partnerschaft mit dem Jüdischen Nationalfond/KKL steht im Zeichen der nachhaltigen Entwicklung und auf den Paraden des Christopher Street Days demonstrieren Israelgruppen für Freiheit und Emanzipation. Akademikeraustausch und Städtepartnerschaften bieten die institutionalisierte Möglichkeit, andere Perspektiven kennen zu lernen, während auf Kundgebungen wie jener auf dem Frankfurter Römerberg 2014, als viele unter der kurdischen Fahne Solidarität mit Israel zeigten, verschiedene Gruppen in der Hoffnung auf einen freien und friedlichen Nahen und Mittleren Osten sich verbinden. Wir hoffen, dass der 4. Deutsche Israelkongress seinen Teil dazu leistet, dass dieser lebendige Beitrag zur Zivilgesellschaft in angemessener Weise erkannt und wahrgenommen wird. Stephan Fichtner, Sprecher Regionalgruppe Frankfurt Tibor Luckenbach, Bundesvorsitzender Junges Forum Deutsch-Israelische Gesellschaft

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Antisemitismus im Gewand der Menschenrechte Von Alex Feuerherdt

Über die Boykottkampagnen gegen Israel und ihre Hintergründe Seit vielen Jahren ist Israel nicht nur Vernichtungsdrohungen und militärischen Angriffen ausgesetzt, sondern auch Kampagnen politischer Aktivisten. Unter Berufung auf die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht bezichtigen diese – vermeintlich propalästinensischen – Aktivisten und ihre Organisationen den demokratischen jüdischen Staat schwerster Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit. Was auch immer Israel zu seiner Verteidigung unternimmt, stets wird es in diesen Kampagnen für illegal (und illegitim) erklärt. Die Forderungen, die mit solchen Kampagnen einhergehen, beschränken sich dabei nicht auf jene nach einem Abzug Israels aus dem Westjordanland oder nach einem »Recht auf Rückkehr« nach Israel für alle palästinensischen »Flüchtlinge«. Sie gehen oftmals weiter und schließen auch den Aufruf zu einem Boykott des jüdischen Staates und zu dessen diplomatischer Isolierung ein. Im Folgenden soll ein Blick auf antiisraelische Kampagnen geworfen werden, verbunden mit Fragen wie: Wer sind die treibenden Kräfte hinter ihnen? Was wird mit ihnen beabsichtigt? Und wie werden sie eigentlich finanziert?

Boykott, Kapitalabzug, Sanktionen: »Kauft nicht beim Judenstaat!« Die zurzeit wohl aktivste antiisraelische Kampagne ist die für einen Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (kurz: BDS) gegenüber Israel. Sie wurde im Juli 2005 von mehr als 170 palästinensischen Organisationen gegründet und hat seitdem zahlreiche Unterstützer gefunden, auch prominente wie den südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu, den britischen Filmregisseur Ken Loach, die amerikanische Philosophin Judith Butler und den früheren Frontmann von »Pink Floyd«, Roger Waters. Diese BDS-Bewegung, die Israel als »Apartheidstaat« wie ehedem Südafrika betrachtet, ruft zu einem umfassenden wirtschaftlichen, politischen, akademischen und künstlerischen Boykott Israels sowie zu einem Kapitalabzug, Embargos und Zwangsmaßnahmen auf. Ihr Kopf ist Omar Barghouti, der zwar selbst an der Universität Tel Aviv studiert, den jüdischen Staat gleichwohl der »Apartheid« bezichtigt, ihm »Nazi-Praktiken« sowie »ethnische Säuberungen« vorwirft, eine Zweistaatenlösung kategorisch ablehnt und jeglichen Dialog mit Israelis für »unmoralisch« und »gefährlich« hält. Die Aktivisten und Unterstützer der BDS-Bewegung sind mit allerlei Aktionen präsent. So findet beispielsweise jedes Jahr in über 50 Städten in den USA, Kanada, England, Südafrika und weiteren Ländern eine »Israeli Apartheid Week« mit einer Reihe von Kundgebungen und Universitätsveranstaltungen statt. Die größte britische Akademikergewerkschaft University and College Union (UCU) stimmte zudem im Jahr 2010 auf ihrer Hauptversammlung für einen Abbruch der Beziehungen mit der Histadrut, dem Dachverband der Gewerkschaften Israels, weil diese im Januar 2009 den »israelischen Angriff auf

Zivilisten in Gaza« unterstützt habe und daher nicht den Namen einer Gewerkschaftsorganisation verdiene. Bereits im Mai 2007 hatte sich die UCU auf einen Boykott akademischer israelischer Einrichtungen verständigt. Zwei dänische Banken beschlossen im Januar 2010, ihre Investitionen aus israelischen Firmen zurückzuziehen, die »eine Rolle bei der Finanzierung und Unterstützung beim Bau der Mauer und der Siedlungen spielen«. Musiker wie Roger Waters, Elvis Costello und Carlos Santana sagten ihre Konzerte in Israel ab oder riefen dazu auf, keine Konzerte in Israel zu geben. Die amerikanische Schriftstellerin Alice Walker weigerte sich sogar, ihr mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Buch »The Color Purple« (»Die Farbe Lila«) ins Hebräische übersetzen zu lassen. All dies soll, wie es auf den Internetseiten der BDS-Kampagne heißt, dazu führen, dass der jüdische Staat die »Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes beendet« und »die Rechte der palästinensischen Flüchtlinge, in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum zurückzukehren«, »respektiert, schützt und fördert«. Dass die Bewegung offenlässt, wie viel »arabisches Land« sie für besetzt und kolonisiert hält – nur die Westbank oder womöglich doch ganz Israel –, dürfte dabei kein Zufall sein, sondern eine bewusste Entscheidung. Denn auf diese Weise können sich ihr diejenigen, die offiziell eine Zweistaatenlösung befürworten, genauso anschließen wie jene, die »ganz Palästina befreien«, das heißt: Israel zerstören wollen. Und dass auf dem »Rückkehrrecht« der palästinensischen »Flüchtlinge« beharrt wird, hat außer ideologischen Gründen auch ganz konkrete strategische: Angesichts der Tatsache, dass sich der Flüchtlingsstatus bei den Palästinensern vererbt und die Zahl der Flüchtlinge dadurch von anfäng-


lich etwa 900.000 auf mittlerweile über fünf Millionen Menschen angewachsen ist (von denen der weitaus größte Teil ja nie in Israel gelebt hat), würde eine »Rückkehr« dieser Menschen die Juden in Israel zu einer Minderheit machen. Israel wäre dann kein jüdischer Staat mehr. Aus diesen Gründen ist sogar der amerikanische Politikwissenschaftler Norman Finkelstein – sonst selbst ein glühender »Antizionist« und eine Galionsfigur der »Israelkritiker« – mit scharfen Worten auf Distanz zur BDS-Kampagne gegangen. Im Februar 2012 sagte er in einem Interview: »Die BDSAktivisten sprechen von einem dreistufigen Plan: Wir wollen ein Ende der Besatzung, das Recht auf Rückkehr und die gleichen Rechte für Araber in Israel. Sie glauben, besonders schlau zu sein. Aber Sie und ich wissen, was das Ergebnis davon sein wird: Es wird kein Israel mehr geben.« Die BDS-Kampagnen sind ein fester Bestandteil des Kampfes gegen den jüdischen Staat, der an verschiedenen Fronten und mit verschiedenen Waffen geführt wird: mit Attentaten, Bomben und Raketen im Nahen Osten, mit Boykottaktivitäten in Europa und Nordamerika sowie mit vermeintlich humanitären »Friedensflottillen«, die von europäischen »Antizionisten« und vernichtungswütigen Islamisten gemeinsam ins Werk gesetzt werden. Die »Israelkritiker« teilen sich gewissermaßen die Arbeit, um den militärisch bislang überlegenen Gegner zu Fall zu bringen: Während die einen Israel mit physischer Gewalt zuleibe

rücken, treiben die anderen dessen internationale Dämonisierung und Delegitimierung voran. Dass es dabei nicht um das Wohl der Palästinenser geht, zeigt sich bereits daran, dass keiner der BDS-Aktivisten je gegen deren nahezu völlige Entrechtung im Libanon oder gegen die regelmäßigen Gemetzel zwischen der Hamas und der Fatah seine Stimme erhoben hat. Gewalt gegen Palästinenser, die nicht vom jüdischen Staat ausgeübt wird, ist schlicht und ergreifend kein Thema für sie, Gewalt gegen den jüdischen Staat und seine Bürger erst recht nicht. Oder hat man jemals von ihnen Protest gegen die Raketenangriffe der Hamas und der Hisbollah auf Israel vernommen? Haben sie sich jemals gegen die antisemitischen Hasstiraden des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad gewandt oder vor den Atomplänen Teherans gewarnt? Hat es jemals den Aufruf von ihnen gegeben, auf den Kauf iranischer Pistazien zu verzichten, oder die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht für iranisches Öl? Nein – und schon deshalb liegt es auf der Hand, dass sich ihre Kampagne mitnichten »nur« gegen die israelische »Besatzung« richtet. Sondern dass, was früher »Kauft nicht beim Juden« hieß, heute de facto zur Parole »Kauft nicht beim Judenstaat« mutiert ist. NGOs als treibende Kraft bei antiisraelischen Kampagnen Die antiisraelischen Kampagnen werden we-

sentlich von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) getragen. Als diesbezügliche Geburtsstunde kann dabei die berüchtigte »Weltkonferenz gegen Rassismus« angesehen werden, die von den Vereinten Nationen im August und September 2001 im südafrikanischen Durban veranstaltet wurde. Eine große Mehrheit der Teilnehmerstaaten verwandelte diese Konferenz in ein regelrechtes Tribunal gegen Israel, das als Inbegriff und Ausgeburt des Rassismus und des Kolonialismus an den Pranger gestellt wurde. Noch ärger ging es im parallel tagenden NGOForum zu, an dem mehr als 1.500 Nichtregierungsorganisationen teilnahmen, darunter auch große und prominente wie Amnesty International und Human Rights Watch. In der Schlusserklärung dieses Forums wurde der jüdische Staat bezichtigt, ein »Apartheidregime« zu sein und »ethnische Säuberungen« zum Nachteil der Palästinenser zu verüben; zudem wurden die Wiedereinsetzung einer (später zurückgenommenen) UN-Resolution aus dem Jahr 1975, in der Zionismus als eine Form des Rassismus bezeichnet wurde, sowie Boykotte, Sanktionen und eine diplomatische Isolierung Israels gefordert. Auf dem Konferenzgelände verteilten palästinensische NGOs Kopien der »Protokolle der Weisen von Zion« und andere antisemitische Pamphlete. Mehrfach wurden jüdische Teilnehmer des NGOForums verbal und körperlich angegriffen. >> 35


Das Abschlussdokument des Forums wurde in den folgenden Jahren mehr und mehr zu einem Aktionsplan für NGOs, die sich als propalästinensisch verstehen. Es war die Grundlage für künftige NGO-Kampagnen, in denen Israel als das neue Südafrika dargestellt wurde. Die »Durban-Strategie« war geboren: Mit Hilfe einer menschenrechtlich verbrämten Rhetorik, unter Berufung auf fragwürdige »Zeugenaussagen« angeblicher Opfer und unter nahezu vollständiger Ausblendung des palästinensischen Terrors sollte der jüdische Staat künftig dämonisiert und delegitimiert werden. Frühe Beispiele für solche Kampagnen sind der Versuch, den Antiterroreinsatz der israelischen Armee in Jenin im Jahr 2002 als »Massaker an der Zivilbevölkerung« darzustellen, der konzertierte Aufruf zu einem akademischen Boykott Israels an britischen Universitäten im Jahr 2005 und die Vielzahl an Erklärungen, in denen während des Libanonkrieges im Sommer 2006 der israelischen Armee Kriegsverbrechen sowie Verstöße gegen das Völkerrecht vorgeworfen wurden, bei gleichzeitiger Verharmlosung der Terrorangriffe der Hisbollah. Auch die enge Zusammenarbeit mit der »Goldstone-Kommission« des notorischen UN-Menschenrechtsrats wäre hier zu nennen: Der Bericht dieses Gremiums, in dem Israel schwerster Menschenrechtsverletzungen während der Militärschläge gegen die Hamas Ende 2008, Anfang 2009 bezichtigt wird, stützt sich in wesentlichen Teilen auf höchst zweifelhafte, nicht überprüfte »Expertisen« antiisraelischer NGOs. Und auch die »Gaza-Flottille« wurde nicht nur von der deutschen Sektion der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung) und Pax Christi, sondern auch von zahlreichen weiteren Nichtregierungsorganisationen unterstützt oder verteidigt, darunter von Amnesty International, Human Rights Watch und Oxfam. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Mazab Bashir beispielsweise, ein langjähriger Mitarbeiter der Ärzte ohne Grenzen, wurde im Mai 2007 verhaftet, weil er unter anderem ein Attentat auf den damaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert geplant haben soll. (Ein Plan, der von seinem Vorgesetzten bei den Ärzten ohne Grenzen übrigens lapidar mit den Worten kommentiert wurde: »Wir möchten klarstellen, dass wir unterscheiden zwischen seiner Arbeit und dem, was er in seiner Freizeit tut.«) Im November 2012 rief eine Koalition aus 22 NGOs – darunter solch bekannte wie Medico International, Pax Christi und die Diakonie – zu einem Boykott israelischer Waren auf. Und Human Rights Watch schreckt nicht einmal vor einer Sammlung von Spendengeldern in Saudi-Arabien zurück, wenn es um den Kampf gegen Israel geht. Zupass kommt den NGOs dabei, dass kaum jemand die Redlichkeit ihrer Motivation anzweifelt und nur wenige ihre Aktivitäten und Stellungnahmen infrage stellen. Nichtregierungsorganisationen unterliegen faktisch kaum einer Kontrolle, sie gelten als grundsätzlich objektiv und

glaubwürdig – auch in den Medien. Nur selten finden sich halbwegs kritische Beiträge wie etwa jener, der im Januar 2012 auf »Spiegel Online« erschien. Wenn die israelische Armee den Viehstall einer palästinensischen Familie zerstöre, so heißt es dort, stünden die NGOs am Schauplatz Schlange, um den Vorfall zu dokumentieren, denn »so pervers es klingen mag, solche Geschichten sind begehrt«. Nachts ziehe dann das »Heer junger Kurzzeithelfer« feiernd durch Ramallah und genieße ein Leben, das den meisten Palästinensern verwehrt bleibe. Die Projektmanagerin einer medizinischen amerikanischen NGO wird mit den Worten zitiert: »Palästina ist das bestgehütete Geheimnis in der Hilfsindustrie. Es klingt cool und gefährlich, weil es als Kriegsgebiet bezeichnet werden kann, aber tatsächlich ist es ziemlich sicher und hat all den Komfort, den Internationale wollen.« Das Geld kommt auch aus Deutschland und Europa. Finanzielle Unterstützung erhalten etliche Nichtregierungsorganisationen nicht zuletzt von europäischen Regierungen oder staatlichen Einrichtungen. Auch aus Deutschland fließen die Gelder, beispielsweise aus den Budgets der Parteistiftungen. So kooperiert etwa die RosaLuxemburg-Stiftung eng mit der israelischen NGO Zochrot, der es ein Anliegen ist, den palästinensischen Mythos von der sogenannten »Nakba« zu pflegen. Mit diesem Begriff, der übersetzt »Katastrophe« bedeutet, wird im arabischen Raum die israelische Staatsgründung bezeichnet, die man dort bekanntlich für illegitim hält. Außerdem schließt sich Zochrot der Forderung nach einem »Rückkehrrecht« für die palästinensischen »Flüchtlinge« an und bezichtigt die israelische Armee »ethnischer Säuberungen«. Die Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt, wie auch die Konrad-Adenauer-Stiftung, unter anderem die palästinensische NGO Miftah, die Israel »Massaker«, einen »kulturellen Genozid«, »Kriegsverbrechen« und »Apartheid« vorwirft und auf ihrer Website auch schon mal antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet. Die FriedrichEbert-Stiftung arbeitet mit der Palestinian Academic Society for the Study of International Affairs (Passia) zusammen, die sich an antiisraelischen Boykottaktivitäten beteiligt und Israel vorwirft, ein Apartheidstaat zu sein. Auch die kirchlichen Einrichtungen mischen kräftig mit: Brot für die Welt etwa fordert eine Kennzeichnung von israelischen Waren, die in Siedlungsgebieten produziert werden, und arbeitet mit NGOs wie den Physicians for Human Rights zusammen, die israelischen Ärzten »Misshandlung und Folter von Palästinensern« vorwerfen, sowie mit der Coalition of Women for Peace, einer der führenden Organisationen in der BDS-Kampagne. Die katholische Organisation Misereor unterstützt unter anderem die palästinensische NGO Society of St. Yves, die an »Nakba«-Kampagnen sowie an Kampagnen für das »Rückkehrrecht« der palästinensischen »Flüchtlinge« beteiligt ist. Längst hat sich ein regelrechtes Hilfsbusiness

entwickelt, das sich vom sogenannten Nahostkonflikt buchstäblich nährt. Viele Mitarbeiter von NGOs wären arbeitslos, wenn es ihn nicht mehr gäbe, denn ein Ende von Krieg und Krise im Nahen Osten würde ihre Tätigkeit schlichtweg überflüssig machen. Insofern liegt es nicht fern, dass sie neben dem ideologischen auch ein handfestes materielles Interesse daran haben, die Zustände, die sie vordergründig kritisieren, zu perpetuieren und sich dabei scheinbar auf der Seite der Entrechteten und Unterdrückten – der Palästinenser nämlich – zu positionieren. In seinem Buch »Allein unter Juden« kritisiert der amerikanisch-israelische Publizist Tuvia Tenenbom die Arbeit der Nahost-NGOs und ihre Unterstützung aus Europa scharf. Er sei bei seinen Recherchen auf viele Vereinigungen gestoßen, die angeblich die Durchsetzung der Menschenrechte und den Frieden zum Ziel haben. Sie widmeten sich, so Tenenbom, »in Wahrheit aber der Zerstörung des Staates Israel und der Delegitimierung seiner jüdischen Bürger«. Die europäischen NGO-Aktivisten, so Tenenbom, reisten dabei »Tausende von Kilometern, um den Juden zu erwischen – wo immer sie ihn finden«. Sie verstünden sich »als rechtschaffene Leute«, seien aber »in Wirklichkeit Menschen, die an einem Überlegenheitsgefühl kranken, und ihr Judenhass ist unerträglich«. Damit hat Tenenbom auf den Punkt gebracht, was die antiisraelischen Kampagnen wie die der BDS-Bewegung kennzeichnet: Der vermeintliche Einsatz der Aktivisten für Frieden, Freiheit und Humanität ist nichts als ein rhetorischer Kniff, um den Hass auf Juden im Allgemeinen und den jüdischen Staat im Besonderen zu bemänteln. Um die Palästinenser geht es dabei nicht, sie sind nur ein Mittel zum Zweck. Wäre es den Aktivisten um deren Wohl zu tun, dann müssten sie sowohl die islamistische, antisemitische Hamas (und andere palästinensische Terrorbanden wie den Islamischen Dschihad) als auch die korrupte und nicht weniger judenfeindliche Fatah einer kompromisslosen Kritik unterziehen und deutlich machen, dass sie es sind, die den Palästinensern die Freiheit nehmen und die Menschenrechte täglich mit Füßen treten. Dass das nicht geschieht – sondern diese Organisationen sogar von den antiisraelischen Aktivisten und ihren Gruppierungen unterstützt werden –, zeigt deutlich, worum es bei den Kampagnen gegen den jüdischen Staat eigentlich geht. Dieser Beitrag erschien zuerst in: »Medienprojekte erfolgreich gestalten –Themen, Methoden, Beispiele. Handbuch für die jüdische Community«, herausgegeben von der Europäischen Janusz Korczak Akademie e.V., München 2016.


STUTTGART von Michael Kashi

„Im Land Israel entstand das jüdische Volk. Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit.“

Foto: Hajo Schechinger

Mit diesen Worten, sehr geehrter Herr Vize-Generalkonsul Hr. Jonatan Glik, sehr geehrte Frau Brigitte Lösch, stellvertretende Vorsitzende des Landtags, sehr geehrter Bürgermeister Dr. Schairer, sehr geehrter Herr Könighaus, President der DIG Deutschland, sehr geehrter Herr Dekan Schwesig, sehr geehrte Frau Illi, alle Partner und Freunde Israels, die heute hier teilnehmen, sehr geehrte Mitglieder des Landtags und des Gemeinderats, liebe Gemeindemitglieder, verehrte Gäste! Mit diesen Worten begann vor 68 Jahren David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel. Am 29. November 1947 hatte die

Vollversammlung der Vereinten Nationen einen Beschluss zur Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel gefasst. In diesen Worten kommt bereits viel von der enormen Hoffnung zum Ausdruck, die mit der Gründung Israels von Anfang an verbunden war. Hoffnungen, die sich für die Menschen in Israel erfüllt haben – unabhängig davon, ob sie jüdisch, muslimisch oder christlich sind, ob sie Mann oder Frau sind, schwarz oder weiß, ob ihre Familien einst aus Europa kamen, oder aus einem der Staaten im Nahen Osten. „Wir wenden uns – selbst inmitten mörderischer Angriffe, denen wir seit Monaten ausgesetzt sind – an die in Israel lebenden Ara-

ber mit dem Aufruf, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen“ … so heißt es in der Unabhängigkeitserklärung weiter. Und man hat Wort gehalten! – Wer zu Frieden bereit war, dem gereichte dies nicht zum Nachteil. Arabisch, verehrte Gäste, ist in Israel die zweite Amtssprache. Araber stellen vor allem im fruchtbaren Norden des Landes, in den Regionen Galiläa und Oberes Galiläa eine Mehrheit der Bevölkerung dar. Im Parlament sind sie mit 10,6 % oder 13 Abgeordneten vertreten – nach


fotograf Hajo Schechinger 2 Fotos: Thomas Bernhardt.


Likud und Zionistischer Union seit 2015 sogar die drittgrößte Fraktion. Unübersehbar sind die Erfolge dieses kleinen und bedrängten Landes: - Israel ist eine gefestigte Demokratie, in der die Bürger über ihr Schicksal selbst entscheiden. - Israel ist ein freiheitliches Staatswesen, welches die Rechte seiner Bürger achtet und schützt, unabhängig von Herkunft oder Glauben. - Israel ist ein High Tech-Land mit einer Dichte an Unternehmensgründungen, wie sie weltweit ihres Gleichen sucht. Und war es früher Israels Bewässerungstechnik, die es weltweit führend machte, so ist es heute die Computer-, Bio- und Medizintechnologie. - Den Menschen in Israel geht es, trotz hoher Preise für Mieten und Lebensunterhalt und trotz enormer Aufwendungen für das Militär,gut.

Foto: Hajo Schechinger

Ihr Lebensstandard ist westlich und kein Vergleich zum Lebensstandard der übrigen Menschen in der Region. Der Erfolg Israels zeigt, was möglich ist, wenn man gemeinsam arbeitet, wenn man zusammen hält, wenn Volk und Regierung an einem Strang ziehen und eine Vision haben. Doch nach fast sieben Jahrzehnten bleibt doch der eine, große, wunde Punkt: Ben Gurion erklärte damals bei der Ausrufung der Unabhängigkeit : „Wir wenden uns an die Vereinten Nationen mit der Bitte, dem jüdischen Volk beim Aufbau seines Staates Hilfe zu leisten und den Staat Israel in die Völkerfamilie aufzunehmen.“ … und man nahm es auch in die Völkerfamilie auf. Doch seine Nachbarschaft verweigerte ihm die Aufnahme. „Wir reichen allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft und rufen

zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem unabhängigen hebräischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.“ Die zum Frieden ausgestreckte Hand blieb unergriffen. Verehrte Gäste, wie schön ein Frieden sein kann. Erst dieser Tage wurden die Verträge unterzeichnet, die Jordanien eine Versorgung mit Wasser vom See Genezareth sicherstellen. Kleine Pflänzchen der Hoffnung? Werden sie, in einer immer wieder aufs Neue durch Terror und Krieg, durch Raketen und Hass durchwühlten Landschaft durchsetzen? In Europa beginnen wir erst durch die Terroranschläge von Paris und Brüssel zu verstehen, was Terror wirklich bedeutet. Wir beginnen zu verstehen, wie viel Leid die Terroristen über die Menschen in Israel in all den Jahrzehnten gebracht haben. Menschen, wie Sie und mich, die einfach nur ihr Leben in Frieden leben wollten. Israel? - Wir sprechen über ein Land mit 8,3 Mio. Einwohnern – Baden-Württemberg hat mehr Bevölkerung und ist auch flächenmäßig größer. Israel ist nur etwa so groß wie der württembergische Landesteil Baden- Württembergs, davon zu zwei Dritteln die Negev, trostlose Wüste … Allein in den vergangenen Monaten wurden 32 unschuldige Menschen bei Messer- und Autoattacken getötet, unzählige Menschen zum Teil schwer verletzt. Doch in Europa nahm man nur wenig Anteil, diskutierte eher eine Kennzeichnungspflicht für israelische Produkte. Am 18. April verletzte eine in einem Bus versteckte Bombe erneut 20 Unschuldige zum Teil schwer. Es war Zufall, dass es keine Toten gab. Kaum eine Nachricht wert. Wir erleben eine Des-Investitions-Kampagne gegen Israel. Hier in Stuttgart, im Hallschlag tritt ein Gastredner bei einer Hamas-nahen Vereinigung

auf, der das Existenzrecht Israels konsequent bestreitet. Eine Bank in Stuttgart betreut die Konten des Vereins. Unrechtsbewusstsein?!? – Fehlanzeige ... Seit Jahren arbeitet man sich in Europa an dem Grenzzaun zwischen Israel und Palästina ab, der an Stellen wo regelmäßig geschossen wurde, in der Tat zu einer Mauer ausgebaut ist. Doch als Freunde Israels haben wir seit Jahren auf Europas Zäune und Mauern hingewiesen – in Belfast, wo Mauern Katholiken und Protestanten trennen, Zäune in Ceuta und Mellila, die nicht dazu dienen, Terroristen abzuhalten, wie viele tausend Kilometer Zaun mögen allein in den vergangenen sechs Monaten hinzugekommen sein – in Ungarn, Slowenien, Kroatien, Österreich? Verehrte Gäste, ich bin begeistert von Israel. Und dennoch weiß ich, dass es ein Land ist wie jedes andere auch. Es hat seine Sonnen- und seine Schattenseiten. Wie wünschte ich mir, dass wir Israel nicht mehr von oben herab begegneten, sondern als Partner auf Augenhöhe. Dass wir zuerst die Menschen sehen, die nicht anders sind als Sie und ich: Freiheitsliebend, demokratisch gesinnt, und den Frieden nicht weniger ersehnend, als wir Europäer. Doch eben unter ganz, ganz anderen Voraussetzungen, als wir dies in Europa gewöhnt sind. Leider nicht „umzingelt von Freunden“. In diesem Sinne im Namen der jüdischen Gemeine Württembergs ins besonderer meiner Vorstandskolleginnen Barbara Traub und Susanne Jakubowski :

es lebe Israel … Am Israel Chai!


Gemeinsamkeiten die verbinden: Ezidisch-Jüdische Freundschaft von Osman Güden Vorsitzender des Vereins der Eziden am unteren Niederrhein e.V. Kalkar

Vor 4.000 – 6.000 Jahren lebten in Kurdistan ausschließlich Eziden. Sie fielen auch nicht über ihre Nachbarn her um mehr Land zu erobern. Jahrhunderte nach der Entstehung des Judentums und des Ezidentums entstanden weitere Religionen die auch an Gott glaubten. Der Zustand unseres Landes und besonders unseres Volkes begann sich zu verändern. Über 90% aller Eziden wurden verfolgt, ermordet und zwangsislamisiert. Unsere Vorfahren erzählten uns, dass auch eine große jüdische Gemeinschaft in Kurdistan lebte, bevor der Islam entstand. Auch heute gibt es noch einige jüdische Friedhöfe in Kurdistan. Als Kinder fragten wir unsere Väter und Großväter, wer die Juden waren. Sie erzählten uns, dass sich die jüdische Religion mit unserer sehr ähnelt. Auch die jüdische Religion ist keine missionierende Religion; sie suchen und werben nicht neue Mitglieder. Unsere Religionen seien verwandt. Der jüdische Prophet Abraham sei damals von Kurdistan nach Israel gewandert. Durch die vielen Erzählungen unserer Vorfahren, besonders die meines Vaters, mochte ich das Judentum und begann mich dafür zu interessieren, ohne eine jüdische Person jemals gekannt zu haben. Die jüdische Religion entstand, wie das Ezidentum, vor der heutigen Zeitrechnung. Juden, wie auch Eziden erfuhren massive Verfolgungen und Massenmorde. Beide wurden vor Hunderten von Jahren aus ihrer Heimat vertrieben und verstreuten sich auf dem Globus. Heute noch erleben viele jüdische Gemeinden weltweit Diskriminie-

rung und werden von Extremisten und radikal Gläubigen bedroht und beschimpft. Zuletzt erlebte die Menschheit im 20. Jahrhundert ihren bislang schlimmsten und schrecklichsten Massenmord der Geschichte. Das jüdische Volk sollte systematisch ausgelöscht werden. Doch Gott sei Dank wurde dieser Plan nicht vollendet. Bei den Eziden sieht es ähnlich aus. Ihre Heimat ist Kurdistan, wurden aber in den letzten Jahrhunderten verfolgt, ermordet und zwangsislamisiert. Von den rund 10 - 20 Millionen Eziden die damals lebten, leben heute nur noch ca. 800.000 – 1,2 Millionen Eziden weltweit. Viele suchten nach den schrecklichen Pogromen Schutz im Exil. Heute leben ca. 100.000 Eziden in Deutschland. Zuletzt erlebte das ezidische Volk in Sindschar, im Irak, einen herben Verlust ihrer Religionsmitglieder, als die selbsternannten Gotteskrieger des Islamischen Staates (ISIS) über 5.000 ezidische Frauen, Männer und Kinder ermordeten. Weitere über 5.000 - überwiegend Frauen und Kinder - wurden verschleppt. Sie werden auf Sklavenmärkten verkauft und in kleinen bis großen Gruppen von ISIS-Terroristen versklavt und vergewaltigt. So ist eines der Ziele des Islamischen Staates, die ezidische Religionsgemeinschaft komplett auszulöschen; ähnlich wie es die Nazis mit den Juden vorhatten. Trotz der Verfolgung die Juden in ihrer Geschichte erleiden mussten, haben sie über die Länder dieser Welt hinweg, viel Wesentliches zur Förderung der Gesellschaft beigetragen. Heute gibt es

einen eigenen demokratischen jüdischen Staat und Juden engagieren sich in allen Bereichen des Lebens sowohl in Israel, wie auch der Diaspora. Da unsere Schicksale vergleichbar sind und unsere Religionen sich sehr ähneln, möchten wir sie näher zusammen bringen, ein ander kennenlernen, und uns sowohl gemeinschaftlich, wie auch gesellschaftlich besser vernetzen. Die Genozide die beide Religionen erleiden mußten, bringen den gesunden Menschenverstand zur Verzweiflung. In Deutschland haben wir seit gut zwei Jahren einen guten und engen Kontakt mit der jüdischen Gemeinschaft, besonders mit dem Verein ILI - I like Israel e.V.. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass diese Freundschaft weiter ausgebaut und insgesamt gefestigt und intensiviert wird. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang auch, wenn beide Gemeinschaften gemeinsam die jeweiligen Herkunftsgebiete des anderen besuchen würden. Dieser Delegationsreise sehen wir mit großer Freude entgegen. Zu unserem Verein: Nach über 25 Jahren Gesellschaftsarbeit, haben wir ein Gemeindehaus für unsere ezidische Gemeinschaft gebaut. Die Vorstands- und Vereinsmitglieder stammen ursprünglich aus den kurdischen Teilen der Türkei, des Iraks und Syriens. Einige sind bereits vor 40 Jahren von Kurdistan als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Unser Verein leistet ehrenamtliche Arbeit für seine Religionsangehörige, schulische und kulturelle Angebote für Kinder und Erwachsene.


Are a free Kurdistan, and a new Israeli ally, upon us? von Bakir Lashkari

“Kurds are deeply sympathetic to Israel and an independent Kurdistan will be beneficial to Israel,” “It will create a balance of power. Right now, Israel is one country against many. But with an independent Kurdish state, first of all Israel will have a genuine friend in the region for the first time, and second, Kurdistan will be like a buffer zone in the face of the Turkey, Iran, Syria and Iraq.” “The important point is that the general mood in Kurdistan has changed in a way that there’s no way they would agree to be ruled from Baghdad”. “The way Kurds look at the world has changed and they are very different in that from Arabs” — and they do not see a joint future. When the move to independence does finally come, Turkey, Iran, Syria and Iraq will be hostile to the development. Still, the American reaction is what counts. “I do not think that the three neighboring countries will launch a war if Washington supports it,” “Washington’s stance is a key to all the others.” Ties between Israel and the Kurds run deep. Nationalist Kurds tend to see Israel as a role model for an independent Kurdistan, a small nation surrounded by enemies and bolstered by a strategic partnership with the United States. Israel has long developed alliances with nonArab countries on the periphery of the Middle East. Today, that policy rests on partnerships with Cyprus, Greece, Bulgaria, and Caucasian and central Asian countries. Kurdistan fits perfectly into that framework. The new Kurdish country likely will open full dip-

lomatic relations with Israel. “The Kurds are the only nation in the region that has not been filled with hatred toward Israel and America. Some might say; Kurdistan and Israel Friendship “ Long history but also for a good reason”! “The ways Kurds see the world is different from Arabs… Generally, Islamists are more powerful in the Arab world; they think that Islamic Sharia is the solution. However, the majority of Kurds believe in a European style of government. The problem is they don’t know how to get there. They don’t have enough experiences.” But we the Kurdish Diaspora Community and Intellectual Society in Europe have enough experiences with diplomatic & professional networking connections and will get there sooner and better. With few friends in the region, the Kurds will likely look to Israel to help them gain security and closer relations with the United States. As Arab governments in the Middle East totter and fall, and Islamists look to exploit the chaos and terrorism (ISIS / Dahish), the alliance is one that both countries may find beneficial to pursue. The Kurds are waiting for the right opportunity to declare independence from Baghdad. The fight against ISIS / Dahish is still going on, thanks to the brave Kurdish Peshmerga’s who not only defending it’s own terrorists but also on behalf of the western civilized countries. How long will and can the Kurds stay and wailing for that day? We stand with Israel as much we stand with Kurdistan. How about YOU?

Bakir Lashkari (Executive MBA-Dutch University Nyerode), MBA in Leadership Dilemma’s and profit Growth (IMD University at Lausanne – Switzerland), MBA in Marketing Access (at Insead University- Fontaine bleu, Paris – France), Chairman For Kurdish Diaspora & Intellectual Society in Europe, Chairman For Kurdish Professionals in Diplomatic Lobby, International Senior Advisor for building Economic & Business Development Relationships, Member of Dutch Liberal Party in Holland Public Speaker and Debater on International Risk & Compliance, on subjects fighting Corruption & Financing Terrorism.


Dipl.- Kfm. Thomas Iske Steuerberater ~ Wirtschaftsprüfer Frankfurter Strasse 100 l 65760 Eschborn Email: info@iske.net Tel.: + 49 6196 - 50 44 0 l Fax: + 49 6196 - 50 44 30 www.iske.net

Mein Team wünscht dem ILI – Israelkongress 2016 einen erfolgreichen Verlauf! Mazal-Tov und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit! Mit freundlichen Grüßen

Dipl.- Kfm. Thomas Iske Steuerberater ~ Wirtschaftsprüfer


Kleines Land, große Errungenschaften von Ulrich W. Sahm, Jerusalem

Israel hat die Fläche von Hessen und so viele Einwohner wie Griechenland. Das Land ist von Innen und Außen bedroht, wie kein anderes Land. Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon verfügt über 130.000 Raketen, mehr als alle NATO-Länder zusammen, und droht Israel mit Vernichtung. Iran will das Land von der Landkarte ausradieren. Und während rund um Israel, in Syrien, Irak, im ägyptischen Sinai, Jemen, Libyen Tausende Menschen verbrannt, ertränkt, geköpft und mit Auto- und Fassbomben ermordet werden, verurteilen Menschenrechts- und Gesundheits- wie Kulturorganisationen der UNO allein Israel wegen vermeintlichem „Bruch des Völkerrechts“. Israel wird wie eine Supermacht des Bösen behandelt und dargestellt. Dabei ist es die einzige funktionierende Demokratie im gesamten arabischen Halbmond, der einzige Staat, in dem sich Christen frei bewegen können, ohne Mord, Verfolgung und Fassbomben befürchten zu müssen. Moslems sind gleichberechtigte Bürger des jüdischen St a ates und mit 13 Abgeordneten im Parlament vertreten, die drittgrößte politische Kraft im jüdischen Staat. Selbst die israelische Besatzung in den sogenannten Palästinensergebieten ist humaner und rücksichtsvoller als alle früheren Besatzungen: der Jordanier, Briten und Osmanen. Den Traum eines eigenen Staates, den nur wenige Palästinenser wirklich wollen, verbauen sie sich bei jeder Gelegenheit mit Terror, Hetze und diplomatischer Kriegsführung gegen Israel. > Dabei hat Israel ganz anderes zu bieten, als nur diese politisch-motivierten NegativSchlagzeilen. Ein hervorragendes Beispiel bietet in deutscher Sprache der ILI-Newsletter. Er erscheint wöchentlich und kann hier kostenlos abonniert werden. > Israel ist tatsächlich eine Supermacht, wenn es um Krebsforschung, Erfindungsreichtum und um die Lösung von Problemen geht, die anderswo zu Hungersnot, Wasserknappheit, Krankheiten und andere Katastrophen führen. Im Kibbuz Hatzerim wurde die Tröpfchenbewässerung erfunden, eine ultimative Methode, Pflanzen zielgenau mit Wasser und Dünger zu versorgen. > Bis vor wenigen Jahren war auch in Israel das Wasser knapp, wie in den umliegenden Wüstenstaaten. Doch dank einer besonders günstigen Osmosetechnologie produziert Israel inzwischen mehr entsalztes Wasser, als es selber braucht. Zudem stellte Israel einen Weltrekord im Klären von Abwasser auf. 99% seiner Abwässer werden wiederaufbereitet und in separaten Rohren der Landwirtschaft für die Bewässerung zugeführt. Das hinderte die palästinensische Boykottbewe-

gung in der Schweiz nicht, israelische Kartoffeln zu boykottieren, weil mit deren Bewässerung vermeintlich der „Planet“ zerstört werde. Henryk M. Broder konterte trefflich, dass die Palästinenser sich an den „Judenknollen“ stoßen, die mit Erfolg nach Europa, Russland und andere Länder exportiert werden. > Auch in vielen anderen Bereichen stechen Israelis hervor mit Pionierleistungen, etwa in der Raumfahrt, in der Entwicklung neuer Waffentechnologien, in Kunst und Musik. Eine Weltsensation war für Militärs die Entwicklung der Eisenkappe, ein ausgeklügeltes computergesteuertes System, Kurzstreckenraketen aus dem Gazastreifen zu entdecken und abzufangen, wenn sie auf bewohnte Gegenden gezielt waren.

> Tel Aviv ist heute der wichtigste Treffpunkt für Homosexuelle und Transgender. Diana International, eine Transgender, hatte mit ihrem bunten Auftritt den Eurovision-Gesangswettbewerb gewonnen und die jemenitisch-israelische Sängerin Noa beeindruckte den Papst im Vatikan mit ihrem „Ave Maria“. > Bisher hieß es, dass Israel der einzige Staat im Nahen Osten ohne Erdöl-Quellen sei. Das könnte sich ändern, nachdem mit Bohrungen große

Ölfelder entdeckt worden sind. Bemerkenswerter sind die Erdgas-Vorkommen im Mittelmeer, vor der Küste Israels. Einmal vollständig erschlossen, könnte Israel diesen lebenswichtigen Bodenschatz nach Europa exportieren und zum Beispiel Deutschland von seiner Abhängigkeit problematischer russischer Erdgaslieferungen befreien. > Israel verfügt aber auch noch über Bodenschätze, die es nur in diesem Land gibt und emotional jeden Juden, Christen und sogar Moslems berühren. Das sind bemerkenswerte archäologische Funde aus den letzten 3.000 Jahren, seitdem Erzvater Abraham ins Land der Kanaanäer gekommen ist. Wo König David und Salomon einst gewirkt und gebaut haben, der biblische Tempel in Jerusalem, die Stätten wo Jesus gepredigt und gelehrt hat, werden archäologisch ebenso aufgedeckt und restauriert, wie die baulichen Hinterlassenschaften der Byzantiner, Kreuzfahrer, Osmanen und muslimischen Herrscher. > Doch die Menschheitsgeschichte reicht noch weiter zurück. Das „Tal der Höhlen“ bei Haifa ist der einzige bekannte Ort in der Welt, so sich der

aus Europa eingewanderte und inzwischen ausgestorbene Neandertaler mit dem aufrecht gehenden Homo Sapiens aus Afrika getroffen und vermischt hat. > Das alles wird wöchentlich in kurzen Meldungen im ILI-Newsletter zusammengefasst, mitsamt Links zu weiterführenden, meist englischsprachigen Zeitungsartikeln oder Berichten in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. >> 43



MACCABI Vom 27. Juli bis 5. August 2015 fanden die 14. European Maccabi Games (EMG2015) in Berlin statt. Die EMG2015 waren Deutschland größte Sportveranstaltung des Jahres 2015 mit über 2.100 Athleten, Trainer und Betreuer aus 38 Ländern und 19 verschiedenen Sportarten. Zum ersten Mal fanden die EMG2015 in Deutschland statt – genau 70 Jahre nach Ende der Shoa und 50 Jahre nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel. Als Ausrichter feierte Makkabi Deutschland e.V. im Jahre 2015 ebenfalls 50 jähriges Bestehen seit seiner Wiedergründung nach dem Krieg. Die EMG2015 sind genau an dem Ort ausgetragen, wo deutschen Juden bei den Olympischen Spielen 1936 ausgegrenzt wurden – im Berliner Olympiapark. Die historische und gesellschaftspolitische Bedeutung der EMG2015 für Deutschland, Berlin und die jüdische Gemeinschaft ist enorm. Die Ausrichtung der EMG2015 in Berlin ist ein Zeugnis des erstarkten Selbstvertrauens der jü-

dischen Gemeinschaft in Deutschland und des Selbstverständnisses, mit dem Juden wieder als integraler Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden. Sie war auch ein Zeichen für die gewachsene deutsch-israelische Freundschaft.

in eine von Freundschaft, Vertrauen und Zuversicht geprägte Zukunft gesendet. Die EMG2015 waren ein Zeichen für den europäischen Einheitsgedanken und ein Plädoyer für einen offenen und toleranten Umgang miteinander.

Ziel der EMG2015 war es, sportliche und faire Spiele für die jüdischen Teilnehmer zu veranstalten, ein Verständnis von Gleichheit und Fairness zu verbreiten und die deutsche und europäische Öffentlichkeit vom neugewonnen jüdischen Selbstbewusstsein und der unumstößlichen Präsenz des Judentums in Deutschland zu überzeugen. Die EMG2015 haben ein starkes Signal für das neue deutsch-jüdische Selbstverständnis als Grundlage für eine Entwicklung aus dem Schatten der Vergangenheit

Die EMG2015 waren ein großer Erfolg, der dank eines engagierten Teams und vielen freiwilligen Helfern alle gesetzten Ziele erreichte. Die EMG2015 waren die bisher größte jüdische Veranstaltung Europas. Die Resonanz von den Teilnehmern war durchweg positiv und viele konnten sich ein neues und besseres Bild von jüdischem Leben in Deutschland machen.


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Christian Seebauer Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Religion... es gibt viele Wege, um Brücken zu bauen und sich näher zu kommen. Wem das noch nicht reicht, der macht sich am besten gleich selbst auf den Weg, um Vorurteile komplett einzureissen und Israel so zu sehen, wie es wirklich ist. In aller Stille hat sich Extremwanderer Christian Seebauer aufgemacht, sorgt aber seit seiner Durchquerung des Heilgen Landes zu Fuß und ohne Geld wie kein anderer permanent für eine so positive Berichterstattung über Israel und seine Menschen. Er hat sich den Menschen als einfacher Wanderer quasi blind anvertraut und damit die Herzen der Israelis gewonnen. Und nun ist er dabei, die Herzen vieler Deutscher für Israel zu öffnen. Wer noch nie etwas vom Israel Trail gehört hat, kennt diesen spätestens jetzt als die sonnige Alternative zum Jakobsweg. Und wer zuvor Vorurteile gegenüber Israel hatte, oder schlichtweg nichts außer dem in den Medien präsentierten Israelbild kannte, erlebt das Heilge Land nun in einem völlig neuen Licht. Seebauer geht es dabei um echte Gefühle, um das Verbindende und um den Mut, gemeinsam neue Wege zu gehen. „Davon berichtet er in diesem hochemotionalen Buch und zeigt ein Bild von Israel, das man hierzulande viel zu wenig wahrnimmt.“, schreibt Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland. Die Idee, als „Nicht-Jude“, - noch dazu als Dachauer – das

Heilige Land komplett zu Fuß zu durchqueren und dabei völlig fremde Menschen in großer Demut um Wasser und Brot zu bitten, erzählt eine ganz intime, verletzliche, aber sehr hoffnungsfrohe Botschaft. Seebauer berichtet in seinem Buch „Israel Trail mit Herz“ und LIVE am 4. Deutschen Israelkongress in einem kurzen wie

spannenden Lichtbildvortrag von der überwältigenden Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, die er in Israel erlebt hat. Die Begegnungen von Mensch zu Mensch sieht er stellvertretend in

einem viel größeren Zusammenhang. Er glaubt daran, dass auch die Deutsch-Israelische Beziehungen noch weiter vorankommen, wenn wir auf allen denkbaren Ebenen erkennen, was uns verbindet. In der anschließenden Podiumsdiskussion stellt er sich den Fragen aus verschiedenen Disziplinen. Dass es an der Zeit war, mit einem unbelastetem Thema wie dem Shvil Israel endlich wieder die schönen Seite Israels in den Vordergrund zu rücken, ist seine feste Überzeugung. Als Autor wird Seebauer zudem allen Israelfreunden im Rahmen einer Signierstunde persönlich zur Verfügung stehen. „Extremwanderer Christian Seebauer legt in Israel ganz bewusst sein Schicksal in die Hand fremder Menschen und erfährt dabei eine unglaublich erfrischende Unterstützung, wird mit offenen Armen empfangen und lernt ein Land fern von dem, was unsere Medien tagtäglich berichten kennen. Er erlebt das wahre, warme, vielseitige, interessante und einladende Israel.“ Sacha Stawski, Vorsitzender von ILI – I Like Israel e.V. und Honestly Concerned e.V. >> 47


Gruppenbild mit dem Team des Mashmaut Zentrums aus Israel, Herrn Rachman, Gesandter Botschaftsrat, Israelische Botschaft mit dem Team von Zeugen der Zeitzeugen und der Initiative 27. Januar.

Dipl.-Kfm. Imrich Donath Dietigheimer Straße 21 61350 Bad Homburg Telefon: 06172/29-759 Fax: 06172/24-305 www.akim-deutschland.de donath@akim-deutschland.de

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AKIM Deutschland e.V. fühlt sich mit dem ISRAEL KONGRESS sehr verbunden

www.initiative27januar.org

Es gibt 30.000 geistig Behinderte Personen in Israel Sie rechnen mit Ihrer Hilfe!!! AKIM ISRAEL AKIM sorgt für Israels geistig Behinderte In Israel gibt es ungefähr 30.000 Kleinkinder, Kinder, Erwachsene und Senioren, die geistig behindert sind. Die meisten von ihnen können nicht alleine wohnen; alle benötigen professionelle Pflege und Beobachtung. Ihr Schicksal hat Einfluß auf wenigstens 120.000 Familienmitglieder!!!

Für das Gedenken an den Holocaust.

A K I M Deutschland e.V. Ihre Unterstützung ist lebenswichtig AKIM sorgt für Israels geistig behinderte Bevölkerung und ihre Familien. Finanzielle Hilfe ist dringend erforderlich, um die Bedürfnisse der direkt von dieser tragischen und schmerzhaften Situation betroffenen zu erfüllen. AKIMs Erfahrung und die bemerkenswerte Hingabe seines Personals und der Freiwilligen Helfern stellen sicher, dass die Spenden in der effektivsten Weise genutzt werden.

Gegen Antisemitismus.

Für die Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen.

Unsere Arbeitsbereiche:

Zusätzlich zu allgemeinen Spenden können Spender ein spezielles Projekt übernehmen, das auf ihrem Namen läuft. AKIM würde gerne über die Einzelheiten einer Reihe von Projekten informieren, die dringend einer Finanzierung bedürfen. Werden auch SIE Mitglied der AKIM-DEUTSCHLAND e.V. (AKIM-Deutschland e.V. ist wegen der Förderung gemeinnütziger Zwecke als gemeinnützig anerkannt)

Unterstützung von hilfsbefürftigen shoah-Überlebenden in israel

Ja, ich werde Förderer und möchte die Arbeit der AKIM unterstützen: IBAN: DE98 5004 0000 0346 4237 00 ich möchte Mitglied werden (Beiträge pro Jahr) Einzelmitgliedschaft 36 Euro Studenten 18 Euro Familienmitgliedschaft 45 Euro

begegnen – Gedenken – Weitergeben – Zukunft gestalten

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ZUKUNFT GESTALTEN Begegnen - Gedenken Weitergeben Zukunft gestalten! von Marina Rentschler

Dies sind die vier wichtigsten Kerninhalte, die das Projekt Zeugen der Zeitzeugen prägen und ausmachen. Wir erleben, dass hierbei die Begegnungen mit der letzten Generation der Holocaust-Überlebenden und deren Kindern und Enkeln ein wichtiges Grundelement sind. Dadurch bekommt die junge Generation einen Bezug zu der Wichtigkeit des aktiven Gedenkens an den Holocaust und die Bedeutung des Staates Israels.

Diese Begegnungen hatten wir in den letzten drei Jahren im Schwerpunkt hier in Deutschland und werden dieses Jahr im September mit unserem Kooperationspartner in Israel einen Austausch für junge Erwachsene durchführen. In unserem Team leben wir die deutsch-israelischen Beziehungen ganz praktisch im Austausch mit jüdischen und arabischen Teammitgliedern aus Israel. Eine Holocaust-Überlebende aus Deutschland hat Enkel und Kinder sowohl in Deutschland, als auch in Israel. Wir hatten das Privileg sie kennenzulernen und ihre Geschichte aufzuzeichnen. Letztes Jahr konnten wir ihre Enkelin in Frankfurt treffen, die gerade ihren Wehrdienst in Israel ableistet. Es war für uns sehr bewegend die Perspektiven der jungen Frau und ihrer Oma zu hören. Dabei wurde unseren Ehrenamtlichen bewusst, wie schnell junge Menschen in Israel Verantwortung übernehmen müssen und damit auch persönlich reifen. Es hat uns sehr berührt von den Freuden, Sorgen und Nöten dieser Oma in Deutschland und der Enkelin in Israel zu hören.

Bei Zeugen der Zeitzeugen geht es uns nicht um abstraktes Wissen. Wir möchten Herzensbegegnungen fördern und ermöglichen. Im Rahmen des Austausches, welcher gemeinsam mit dem Mashma´ut Zentrum, einem privaten Bildungs- und Begegnungszentrum in der Nähe Haifas, gestaltet wird, werden wir mit 9 jungen Erwachsenen nach Israel reisen. Das Besondere ist, dass wir zwei Nächte bei Familien vor Ort untergebracht sein werden. 2017 werden unsere israelischen Freunde nach Deutschland kommen. Dieses Konzept wollen wir nach der Pilotphase auf andere Städte und Regionen, in denen wir präsent sind, ausweiten.

Unsere Ziele dabei sind, dass: a) junge Menschen aus Deutschland ein realistisches Bild von Israel erleben b) wir ermutigen andere Bildungsträger, (z.B. Schulen, Vereine, Institutionen, etc.), selbst deutsch-israelische Austauschprojekte durchzuführen c) die Beteiligten zu Multiplikatoren und Herzensbotschaftern werden, welche die deutsch-israelischen Beziehungen stärken

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Deutschisraelische

„Am Holocaust-Mahnmal haben wir uns geküsst“ Von Antje Schippmann und Thore Schröder

Hochzeitsfotos im Holocaust-Mahnmal: Yoav und Natalie Sapir Yoav (35) und Natalie Sapir (25) haben im Mai 2014 in Berlin geheiratet – und ihre Hochzeitsfotos im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals gemacht. Eine Art Vergangenheitsbewältigung, erklärt Yoav. Natalie (25) und Yoav Sapir (35) leben in Berlin, sie gehen gern am Spree-Ufer spazieren „Gerade bei einem so fröhlichen Ereignis wie einer Hochzeit wollten wir auch der Ermordeten gedenken.“ Man stelle somit das eigene Glück in einen historischen Rahmen. „Vor nur 70 Jahren hätten wir nicht in Berlin heiraten können. Es ist also auch ein Siegesakt“, sagt Natalie. Noch als junger Student hätte er sich nicht vorstellen

können, eine Deutsche zu heiraten, erzählt Yoav. Die Familie seiner Mutter stammte aus Galizien (heute Polen), sie sind bereits 1924 vor Pogromen geflohen und ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina ausgewandert. Die Familie väterlicherseits kommt aus dem nördlichen Bessarabien (heute Ukraine). Sie sind vor der heranrückenden deutschen Artillerie geflohen, einfach losgeritten, bis sie in Taschkent angekommen sind. Dort wurde sein Vater geboren. Nach dem Krieg sind sie zurück in ihr Schtetl gereist, doch niemand war dort mehr am Leben, also wanderten sie nach Israel aus.

Natalie wollte schon zum Judentum konvertieren, bevor sie Yoav traf Schon früh beschäftigte sich Yoav mit der Geschichte, lernte Deutsch und studierte in Berlin. Bei einem Sommerfest lernte er Natalie kennen. Sie stammt aus einer katholischen Familie, ist in Bielefeld aufgewachsen. Schon bevor sie Yoav traf, interessierte sie sich für das Judentum und wollte konvertieren. Nur ihre Mutter hat Vorbehalte gegenüber dem Schwiegersohn. „Sie ist streng katholisch und enttäuscht, dass ich nun mit einem Juden verheiratet bin, und nicht mit einem Christen.“


Fotos: Meiko Herrmann

Rotem kam für ihren Liebsten nach Deutschland David (38, Mitbegründer des Startups „Pagido“) und Rotem (25, Studentin) sind seit fast vier Jahren ein Paar. Vor sieben Jahren haben sie sich am Strand von Tel Aviv kennengelernt. Sie kellnerte in der Strandbar, er war als Tourist in Israel. David (38) und Rotem (25) sitzen auf ihrer Dachterrasse in Berlin, sie sind seit fast vier Jahren ein Paar Einige Jahre später trafen sie sich wieder und beschlossen spontan, gemeinsam durch Europa zu reisen. Die guten Studienbedingungen überzeugten sie schließlich, langfristig nach Deutschland zu ziehen. „Für mich war die Entscheidung nicht einfach“, erinnert sich Rotem. „Die Sprachbarriere war groß, und auch die deutsche Kultur

unterscheidet sich schon sehr von der israelischen.“ Inzwischen spricht sie fließend Deutsch und genießt das Leben in Berlin, liebt die Gründerzeitbauten und die gut isolierten Fenster im Winter. „Nur die Auswahl an gutem koscheren Essen und der Strand fehlen mir hier“, sagt sie. David kann sich gut vorstellen, mit Rotem eines Tages in Israel zu leben. Hündin Rania würde sich am Hundestrand von Tel Aviv sicher wohl fühlen. David kann sich gut vorstellen, eines Tages nach Israel auszuwandern. „Ich liebe nicht nur meine israelische Freundin, sondern auch das Land“, sagt er. Mindestens zwei Mal pro Jahr fährt er nach Tel Aviv – die tollste Stadt der Welt, so sein Urteil. „Es ist ein riesiger Vergüngungs-

park für junge Leute, stets im Wandel, Synonym für Party, Strand, gutes Essen, Kultur und schöne Menschen.“ Sollten sie irgendwann entscheiden, eine Familie zu gründen, dann in Israel, sagt David. „Die Lebensqualität ist dort einfach höher als in Deutschland – sofern man Geld hat. Da die israelische Wirtschaft aber insbesondere im Hightechsektor boomt und das Umfeld für Startups signifikant besser ist als überall sonst auf der Welt außer im Valley, machen wir uns darum keine Sorgen.“ David hat das Start-up „Pagido“ mitgegründet – der Hightech-Sektor in Israel boomt und reizt den jungen Unternehmer.

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Musikerpaar – Rilli Willow und Benedikt Bindewald Sängerin Rilli Willow (32) und Geiger Benedikt Bindewald (34) pendeln zwischen Tel Aviv und Berlin, sind seit September verheiratet. Benedikt kommt aus Frankfurt, Rilli ist in Jerusalem aufgewachsen, doch sie verbindet eine lange Geschichte mit Berlin: Die Familie ihres Großvaters Dov hat hier gelebt, seine Eltern und zwei Schwestern wurden in Auschwitz ermordet. Sängerin Rilli Willow (32) und Geiger Benedikt Bindewald (34) leben in Berlin und Tel Aviv Vor allem zu der älteren Schwester, Dora, hatte er ein inniges Verhältnis. Dora war Opernsängerin und eine Berühmtheit in der Stadt, eine echte Diva, erzählt Rilli. „Er war so stolz, mit ihr durch Berlin zu laufen, bewunderte sie sehr.“

1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert und musste jeden Abend für die Wärter singen, bis sie an Typhus starb. Nur ein Stolperstein in Charlottenburg erinnert noch an die Familie Wilamowska. „Er wäre stolz auf mich, er liebte Berlin“, sagt sie. Rillis Großtante Dora Wilamowska war eine berühmte Opernsängerin in Berlin. 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, musste dort für die Wärter singen, bis sie an Typhus gestorben ist „Er hat mir oft Bilder seiner Schwester gezeigt. Es wäre sein Traum gewesen, dass ich den Kreis schließe und hier singe und glücklich bin.“ Der Großvater selbst besuchte Berlin nie wieder, 2001 ist er gestorben.

Deutsch-israelische Liebe Benedikt spielt für Rilli die erste Geige Das Musiker-Paar lebt und arbeitet in beiden Städten. Rillis Familie verbindet eine tragische Geschichte mit Berlin. Benedikt hat erst durch Rilli Israel kennengelernt, lernt jetzt sogar Hebräisch. „Ich fand das Land schon vorher zwar interessant, hatte aber Angst, hinzufahren“, erzählt Benedikt. Zur Hochzeit in Israel kamen Familie und Freunde. „Alle haben sich sofort in Israel verliebt.“ Rilli und Benedikt harmonieren privat und beruflich. Quelle BILD 12.5.2015


Celine und Or – von Laos nach Tel Aviv Celine Fritz (21) kommt aus Baden-Baden. Als sie das erste Mal in ihrem Leben Israelis getroffen hat, war sie gerade in Laos auf Weltreise nach dem Abi. „Die waren mit ihrem Wehrdienst fertig und hatten einen besonderen Drang nach Freiheit, so eine Abenteuerlust. Das hat mich fasziniert.“ Nach ihrer Rückkehr hat sie dann gleich einen Flug nach Tel Aviv gebucht und sich – ohne jemals dort gewesen zu sein – entschlossen, in das Land zu ziehen. Über ein Programm der Einwanderungsbehörde für Nicht-Juden fand sie ein Praktikum in Ra’anana bei einer Hightechfirma und einen Sprachkurs in Tel Aviv, der sie auf das BWL-Studium an der IDC in Herzliya vorbereiten soll, das sie im Herbst beginnt. Im Februar hat sie in einer Bar ihren Freund Or Simhi (25) kennengelernt. Er studiert Ingenieurswissenschaften am Technion in Haifa und lernte Deutsch am Goethe-Institut. Seitdem die beiden sich kennengelernt haben, ist er noch fleißiger. Sie sagt: „Ich mag an ihm sein schwarzes Haar und die dunklen Augen. Aber natürlich auch seine Offenheit und auch die Streitlust, im positiven Sinn.“

Jens und Inbal Baron gingen zusammen nach Tel Aviv Jens Baron (40) und Inbal Baron (40) mit Liam (9) und Mila (2) sind in Berlin-Friedrichshain zusammengezogen und haben im Tel Aviver Norden ein Zuhause gefunden. Er kommt ursprünglich aus Stuttgart, ist mit 20 nach Berlin gegangen. Sie hatte als Kind einige Jahre in Worpswede gelebt, weil ihr Vater dort als Bildhauer gearbeitet hat. Kennengelernt haben sie sich über Freunde. „Eigentlich sollte er mir nur Tipps für ein Studium geben“, sagt sie. Doch nach einem Monat zogen sie zusammen und schon bald war das erste Kind auf dem Weg. „Wir wussten schon vor der Hochzeit, dass wir gemeinsam nach Israel gehen“, sagt er. „Ich habe in Berlin meine Familie vermisst und auch die langen Winter wurden immer härter“, erzählt sie. „Es war großartig, wie ich hier aufgenommen wurde. Und mir gefällt die Flexibilität der Israelis“, sagt er. Auch im Job. Beide arbeiten in Hightechfirmen. Einmal in der Woche gibt Jens seinem Sohn Deutschunterricht, im Lesen und Schreiben. Sprechen tut er es ja ohnehin mit seinem Vater. Jetzt muss Jens nur noch richtig Hebräisch lernen.

Versicherung Vorsorge Vermögen Jüdisch Wir fühlen uns geehrt, Teil des 4. Israel Kongresses sein zu dürfen! Es würde uns sehr freuen, wenn Sie Ihre Impressionen im Nachgang mit uns teilen und wir Sie bei unserem Sommerfest am 25.6. ab 17:00 im Hof unserer Agentur begrüßen dürfen.

Jacob Donath Hauptvertretung der Allianz Höhestraße 13a 61348 Bad Homburg jacob.donath@allianz.de www.allianz-donath.de Tel. 0 61 72.4 95 66 0 Fax 0 61 72.4 95 66 20

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Mein neues Kochbuch von Ulrich W. Sahm

Willi Gotter von den sächsischen Israelfreunden und der Grafiker Marco Köhler haben hart und kreativ gearbeitet, um eine neue korrigierte Auflage meines kleinen Kochbuchs zu schaffen und wunderbar binden zu lassen. Es ist ein kleines Kunstwerk geworden. In der ersten Ausgabe hatte ich noch empfohlen, einem Kilo Kichererbsen ganze 10 Tassen Zitronensaft hinzuzufügen, um daraus einen orientalischen Humus zu machen. Ich hoffe, dass mich da niemand beim Wort genommen hat. Das war natürlich ein Tippfehler. In der neuen Ausgabe wird kein Gericht mehr versäuert. „Wundersa(h)mes aus Jerusalem“ wurde zudem erweitert durch eine spannende Geschichte der israelischen Weine, verfasst von „dem“ Spezialisten für Golanweine, Ruven Pfeifruck.

Blumenkohl auf Tahini 1 großer Blumenkohl

Den Blumenkohl ein wenig dünsten. Er soll noch knackig sein.

1 EL Seesalz

In große Röschen zerteilen und auf ofenfeste Anrichteschüssel (Glas, Keramik) legen

frische Thymianblätter frische Salbeiblätter 2 EL Olivenöl

In Pfanne Öl erhitzen, kurz die Kräuter anbraten und sofort Zitronensaft hinzugießen. Kurz einkochen lassen und über den Blumenkohl verteilen

1/2 Tasse Zitronensaft

Tahini-Soße

------------------ Tahini-Sauce

Alle Zutaten in Schüssel gut verrühren

1/2 Tasse Tahini 3 Knoblauchzehen, gehackt 1 Tasse Joghurt; Natur/Ziege 1/4 Tasse Wasser 1/4 Tasse Zitronensaft 1 TL Salz und Pfeffer 1 EL Sumach 3 Frühlingszwiebeln, gehackt

Bei 200 Grad Blumenkohl etwa 10 Minuten oder etwas länger backen bis er warm und leicht angebräunt ist Die Soße darüber gießen und nochmal etwa 10 Minuten im Ofen backen Vor dem Servieren frische gehackte Frühlingszwiebeln, Ysop, Koriander oder andere Kräuter drüberstreuen.


Jüdische Identität in der Diaspora – Das Dirndl für das jüdische Kindl von Limor Rajber

In meiner Abschlussarbeit am Shenkar College of Engineering and Design habe ich mich mit dem Zusammenspiel zwischen unserer jüdischen Identität, unserer Tradition und Kultur und den Einflüssen unserer Heimat in der Diaspora beschäftigt. Entstanden ist in der Kreation ein Kleidungsstück, das mein Leben symbolisiert, als jüdische Frau, Enkelin von polnischen Holocaust-Überlebenden und irakischen Zionisten nach Israel, geboren und aufgewachsen in Deutschland: ein Münchner Dirndl mit jüdischen Lehren und israelischen Motiven. In Erinnerung an meine Oma Sara Rajber s’L, sowie meinen Großvätern Berek Rajber s’L und David Rachamim s‘L

Am Israel Chai

Final Project Limor Lea Rajber

1.

2. My personal „Dirndl“ dress

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Jubiläumsgewinnspiel für neue Abonnenten!

Foto: Jessica Brauner

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Golden Boy Mama, someone broke my heart again Tell her I don‘t think I can take i anymore Mama, someone broke my heart again Now I‘m gonna ease my pain Dancing on the floor

I‘m the king of fun Let me show you how we do it I‘m a golden boy Come here to enjoy And before I leave Let me show you Tel Aviv

Take me out I‘m not in the mood for a broken heart Gonna dance tonight, forget her No, she doesn’t know What I‘m doing on the floor Did you say hello, my ladies

Hold me tight We‘re not going home tonight Oh yeah, do you like my dancing? Pull me baby, I‘m your trigge r/ You know that my love is bigger Check me out (3-2-1- hey!)

Pull me baby, I‘m your trigger You know that my love is bigger Love, Love, Love Let the rhythm take us higher You know when I‘m on fire Check me out 3-2-1- hey!

I‘m a golden boy Come here to enjoy I‘m the king of fun Let me show you how we do it I‘m a golden boy Come here to enjoy And before I leave Let me show you Tel Aviv This is how we do it

I‘m a golden boy Come here to enjoy

Nadav Guedj was born on November 2nd, 1998, in Paris, France. He is a French-Israeli singer who represented Israel in the Eurovision Song Contest 2015. He is the winner of season two of HaKokhav HaBa (Israel‘s Rising Star and equivalent to the American Idol). In 2015 Nadav received the „Discovery of the year 2015“ by „Reshet G“ (One of Israeli‘s biggest Radio stations) On May 25th, 2016 his debut album was released with already 4 songs from it, breaking all the Israeli radio charts. These days he continues to perform in Israel and all around the world.


SONNTAG, 19.06.2016

AUDITORIUM

ab 9:00 Uhr

Registrierung

10:00 - 19:00

Aussteller-Stände einer Vielzahl israelsolidarischer Organisationen und Unterstützer des 4. Deutschen Israelkongresses · Kosheres Catering & Verkauf israelischer Produkte von EDEKA Scheck-In-Center Frankfurt · Bücherverkauf und -signierungen in der Literaturhandlung von Dr. Rachel Salamander · Tel Aviv Networking-Lounge mit DJ Lev aus Berlin VORMITTAG ab 10.30 Uhr:

10:30 Uhr

Eröffnung und Grußworte

Grußworte

KongressModeration: Cherno Jobatey, TV-Moderator

Willem Griffioen, Vorstand und Gründer, Israel Allies Foundation, USA

Gunther Adler, Staatssekretär, Bundesumweltministerium

S.E. Yakov HadasHandelsman, Botschafter des Staates Israel

11:45 Keynote Speech

Thomas Metz, Staatssekretär, Land Hessen, in Vertretung des Ministerpräsidenten

zwischendurch

Begrüßung: Sacha Stawski, Veranstalter Deutscher Israelkongress

Uwe Becker, Stadt- Moshe Kantor, kämmerer FFM Präsident, European (CDU), Dezernent Jewish Congress* für Finanzen sowie kirchl. Angelegenh.

Shaul Mofaz, Israelischer Verteidigungsminister a.D., ehem. Generalstabschef

Musikalische Interludes jeweils mit Klarinettist Roman Kuperschmidt und der Klezmer Musik Band

12:10 Uhr

Panel – Öffentliche Sicherheit: Israels Rolle in der internationalen Arena: deutsch-iisraelische Beziehungen in Zeiten von Flüchtlingsströmen und Terrorismus.

Moderation: Esther Schapira, Fernsehjournalistin, Autorin und Filmemacherin * to be confirmed

Jamal Hakroosh, Generalmajor, stellvertr. Polizeipräsident, Israelische Polizei

Peter Henzler, Vize-Präsident beim Bundeskriminalamt

Ayoob Kara, Stellv. Minister für Regionale Zusammenarbeit, Israel

Dr. Asaf Romirowsky, Geschäftsführer, Scholars for Peace in the Middle East

Für die Veranstaltungen im Auditorium gibt es Simultan-Übersetzung Deutsch-Englisch, Englisch-Deutsch.


PROGRAMM

4. DEUTSCHER ISRAELKONGRESS

SONNTAG, 19.06.2016

AUDITORIUM mit Tuvia Tenenbom, Autor, Regisseur und Theaterleiter – Titel u.a. „Allein unter Deutschen. Eine Entdeckungsreise.“

13:30 Uhr

Intermezzo

13:40 Uhr

Panel – Business: „Partnerschaft zahlt sich aus“

Moderation: Hemdat Sagi, Handelsattachée, Economic and Trade Mission, Botschaft des Staates Israel 14:35 Uhr

Uwe Becker, Stadtkämmerer Stadt Frankfurt am Main

Jehuda Fehlauer, Mitglied der Geschäftsführung, Beth-El Industries, Israel

Dr. Lutz Raettig, Aufsichtsratsvorsitzender, Morgan Stanley Bank AG

Israel „Izzy“ Tapoohi, Präsident und CEO, Israel Bonds, Israel / Australien

Verleihung des Arno-Lustiger-Ehrenpreises an Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE. Laudatio: Henryk M. Broder, Publizist, Buchautor Dankesrede: Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender, Axel Springer SE Preisverleihung durch Sacha Stawski, Vors. ILI – I LIKE ISRAEL e.V., und Gila Lustiger, Schriftstellerin und Tochter von Arno Lustiger.

Dr. Mathias Döpfner Henryk M. Broder 15:20 Uhr

Grußwort des Schirmherren

Gila Lustiger

Der Arno-Lustiger-Ehrenpreis wird vom Verein „ILI – I Like Israel e.V.“ an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vergeben, die sich in besonderer Weise um die deutsch-israelischen Beziehungen verdient gemacht haben.

Dr. Josef Schuster, Präsident, Zentralrat der Juden in Deutschland

Ein schwieriges Jubiläum und ein Blick in die Zukunft – ein Kommentar

15:30 Uhr

MK Nachman Shai, Deputy Speaker der israelischen Knesset, Vorsitzender der israelisch-deutschen Freundschaftsgruppe in der Knesset 15:40 Uhr

Intro

Eine Region im Umbruch – Herausforderung und Potential Prof. Gerald Steinberg, Gründer und Präsident, NGO Monitor


SONNTAG, 19.06.2016 15:50 UHR

AUDITORIUM

Panel – Verteidigung und grenzüberschreitende Kooperationen in Zeiten von regionalem Umbruch

sowie ein Vertreter der Kurdischen Gemeinden Moderation: Dr. Georg Hafner, Fernsehjournalist, freier Publizist und Buchautor

17:05 UHR

17:25 UHR

Prof. Dr. Wolfgang Bock Studienreferent für Staats- und Völkerrecht, Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Roderich Kiesewetter, MdB, Obmann für Außenpolitik der CDU/CSU-Fraktion

Shaul Mofaz Isr. Verteidigungsminister a.D., ehem. Generalstabschef der israelischen Streitkräfte

Dr. h.c. Josef Buchmann, Immobilieninvestor

Würdigung: Peter Feldmann, Oberbürgermeister, Stadt Frankfurt am Main

Würdigung deutsch-israelische Städtepartnerschaften – Ehrung Dr. h.c. Josef Buchmann für sein langjähriges Engagement in der Städtepartnerschaft Frankfurt am Main – Tel-Aviv

Panel – 50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel – und nun? Ein Ausblick

AUDITORIUM Moderation: Deidre Berger, Direktorin, American Jewish Committee, Ramer Institute Berlin

Volker Beck, MdB, Vorsitzender, Deutsch-Israelische Parlamentariergruppe

Dr. Dr. h.c. Harald Kindermann, Deutscher Botschafter a.D, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

Hellmut Königshaus, Präsident, Deutsch-Israelische Gesellschaft

Harald Eckert 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels

Dr. Dan Shaham Ben-Hayun, Generalkonsul des Staates Israel in München

Gesandter Avraham Nir-Feldklein, Botschaft des Staates Israel in Deutschland

Bekanntgabe des Gewinners der El Al / El Al Superstars-Reise nach Israel für 2 Personen, inkl. 3 Übernachtungen

19.05 UHR

Musik

CLOSING SESSION

Grußworte

18.35 UHR

Nadav Guedj, Vertreter Israels beim Eurovision Song Contest 2015, „Golden Boy“

Abschluss und gemeinsames Singen der Hatikva mit Nadav Guedj Für die Veranstaltungen im Auditorium gibt es Simultan-Übersetzung Deutsch-Englisch, Englisch-Deutsch.


4. DEUTSCHER ISRAELKONGRESS

SONNTAG, 19.06.2016 12:15 – 13:45 Uhr Raum Fantasie I

PARALLELPROGRAMM BREAKOUT-SESSIONS

Panel der Stadt Frankfurt am Main: „Kreative Städtepartnerschaft“

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Moderation: Mike Samuel Delberg, Repräsentant der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Journalist / Kolumnist u.a. bei BILD und Berlintürk Dr. Meron Mendel, Leiter der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main Itay Sarag, Referent des Oberbürgermeisters der Stadt Tel Aviv Dr. Jale Nur Süllü, Head of Social Services Department der Stadt Eskişehir 12:00 – 13:30 Uhr Raum Fantasie II

Panel: BDS – eine Bestandsaufnahme. Folgen, Abwehr und Chancen

13:45 – 15:15 Uhr Raum Fantasie II

Jugend-Panel zu 50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen Aus der Vergangenheit in die Zukunft: Jugendbegegnungen – gemeinsam Zukunft gestalten

Moderation: Monty Aviel Z. Ott, Stellv. Bundesv. Junges Forum, Deutsch-Israelische Gesellschaft Olga Deutsch, Direktor Europe Desk, NGO Monitor, Israel Alex Feuerherdt, freier Autor, Blogger Benjamin Fischer, Präsident, European Union of Jewish Students Nathan Gelbart, Rechtsanwalt, Vorsitzender von Keren Hayesod Deutschland Dr. Asaf Romirowsky, Geschäftsführer, Scholars for Peace in the Middle East

Moderation: Lukas Welz, Vorsitzender von AMCHA Deuschland Mike Samuel Delberg, Repräsentant der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Journalist / Kolumnist u.a. bei BILD und Berlintürk Christin Henke, pädagogische Mitarbeiterin, ConAct Annina Schmidt, Stellv. Bundesvorsitzende, Junges Forum, Deutsch-Israelische Gesellschaft Lavi Melman, Israelischer Stipendiat, Büro Michaela Engelmeier, MdB David Schöls, ehem. Freiwilliger von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Jerusalem 14:00 – 15:00 Uhr Raum Fantasie II

15:00 – 17:00 Uhr Raum Fantasie I

15:30 – 16:00 Uhr Raum Fantasie II

Autorenvortrag: Tuvia Tenenbom, Autor, Regisseur und Theaterleiter „Allein unter Deutschen. Eine Entdeckungsreise.“

Business Breakout Session – „Start-up Nation“ Moderation: Christian Kusulis, Geschäftsstellenleiter Rhein/Main der Deutsch-Israelischen Wirtschaftsvereinigung Helge Eikelmann, Repräsentant des israelischen Generalkonsulats in Hessen, New Kibbutz, Hessisch-Israelischer Accelerator Shelly Hod Moyal, Gründerin von iAngel, Israelische Investmentplattform für private Investoren, Israel Dr. Sebastian Schäfer, Managing Director, Goethe-Unibator, Goethe-Universität Frankfurt am Main Präsentation: Overview of the cooperation between Keren Hayesod and Christian organizations Jonathan Livni, Rechtsanwalt und Notar, Botschafter der Keren Hayesod für die Freunde Israels in Deutschland

15:30 – 16:00 Uhr Raum Spektrum I

Autorenvortrag: Christian Seebauer, Extremwanderer, Künstler und Autor „Israel Trail mit Herz“

15:30 – 16:00 Uhr Raum Spektrum I

Panel – Sport verbindet: Eine der ersten Brücken der bilateralen Beziehungen trotz aller Herausforderungen Moderation: Alex Feuerherdt, freier Autor, Blogger Michaela Engelmeier, MdB, Sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Prof. Manfred Lämmer, Sporthistoriker, emeritierter Professor der Deutschen Sporthochschule Köln Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, Vorsitzender der TuS Makkabi Frankfurt


SONNTAG, 19.06.2016 16:15 – 17:45 Uhr Raum Fantasie II

13:00 – 17:00 Uhr Raum Coclusio II

Religion Panel – Vom Dialog zur Kooperation - Juden, Christen und Israel Moderation: Josh Reinstein, Geschäftsführender Vize-Präsident, Israel Allies Foundation Pastor Jobst Bittner, Leiter der TOS Dienste, 1. Vorsitzender von Marsch des Lebens e.V. Harald Eckert, 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels e.V. MK Robert Ilatov, Mitglied der Knesset, Vorsitzender des Knesset Christian Allies Caucus, Israel Rabbi Dov Lipman, Direktor für Public Diplomacy bei der World Zionist Organization, Israel Rabbiner Julien Chaim Soussan, Gemeinderabbiner Frankfurt Autorenvorträge und Büchersignierungen (20 Minuten je Autor) Moderation: Maya Zehden, Geschäftsführerin, Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem und Vize-Präsidentin, Deutsch-Israelische Gesellschaft 13:00 Uhr Eldad Beck, Korrespondent Yedioth Ahronoth, Autor – „Germany, at Odds“ 14:00 Uhr Esther Schapira & Dr. Georg M. Hafner, Autoren – „Israel ist an allem schuld“ 15:00 Uhr Johannes Bockenheimer, Journalist – „Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime“ 15:30 Uhr Gila Lustiger, Autorin – „Die Schuld der anderen“, „Erschütterung Über den Terror“ 16:00 Uhr Henryk M. Broder, Publizist und Buchautor (nur Signieren) 16:30 Uhr Dr. Tilman Tarach, Jurist und Autor – „Der ewige Sündenbock“

Maya Zehden

13:00 – 18:45 Uhr

PARALLELPROGRAMM BREAKOUT-SESSIONS

Eldad Beck

E. Schapira & G.M. Hafner Joh. Bockenheimer

Gila Lustiger

Henryk M. Broder

Dr. Tilman Tarach

50 Jahre Präsentationen – Impulse von Organisationen: Highlights aus dem Jubiläumsjahr und Impulse aus Religion, Wissenschaft und Kultur für die nächsten 50 Jahre deutschisraelischer Beziehungen (15 Minuten je Organisation) – unter anderem mit: Gottfried Bühler, Direktor, Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ)– Deutscher Zweig e.V. Rebecca Görmann, Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit, ConAct Koordinierungszentrum DeutschIsraelischer Jugendaustausch Maike Harel, Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum Leonard Kaminski, Mideast Affairs Coordinator, American Jewish Committee, Ramer Institute Berlin Claudia Korenke, Vize-Präsidentin, Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG)* Bernhard Krane, Referent für Länderarbeit Israel, Belgien und Großbritannien, Azubi-Programm Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) Marina Müller, Projektleiterin, Zeugen der Zeitzeugen / Initiative 27. Januar e.V. Jörg Rensmann, Vorstand, Mideast Freedom Forum (MFFB) & Scholars for Peace in the Middle East (SPME) Kim Robin Stoller + Sebastian Mohr, Intern. Institute for Education and Research on Antisemitism (IIBSA)

Israel Trauma Coalition (3 Stunden) Seit 2001 ist die ITC eine gemeinnützige Partnerschaft, welche sich auf proaktivem und reaktivem Notfallschutz sowie Traumabehandlung spezialisiert – auch in Fragen zum Thema Flüchtlinge. 12:15 – 13:45 Uhr Raum Spektrum I

Breakout Panel I Coping with Trauma - Sharing Israeli Knowledge and Experience with Germany Mr. David Koren, Director of “ERAN” – the Israeli National Hotline, Israel Mrs. Talya Levanon, Director of the Israel Trauma Coalition, Israel Dr. Ruvi Rogel, Deputy Director, “CSPC”, Israel

13:45 – 15:25 Uhr Raum Spektrum I

Breakout Panel II Case Study: Psycho-social Care for Refugees and Trauma Victims Mrs. Talya Levanon, Director of the Israel Trauma Coalition, Israel Dr. Ruvi Rogel, Deputy Director, “CSPC”, Israel Mr. Robert Tultzrow, Principal Project Consultant Co-operation Group to Combat Drug Abuse and Illicit Trafficking in Drugs, Pompidou Group, Council of Europe The Kurdish experience – (speaker to be determined)


EBENE C / KUPPELSAAL

4. DEUTSCHER ISRAELKONGRESS

SONNTAG, 19.06.2016

PARALLELPROGRAMM BREAKOUT-SESSIONS

Vernetzungstreffen – Israelsolidarische Hochschularbeit 16:00 – 17:00 Uhr C1 – Konferenzraum Tibor Luckenbach, Bundesvorsitzender, Junges Forum, Deutsch-Israelische Gesellschaft (5 Min) Sebastian Bauer, AStA der Universität Mainz 12:00 – 18:00 Uhr Raum Spektrum II

Deutsch-Israelisch-Kurdischer Netzwerkraum in Kooperation mit KIFA – Kurdistan-Israel Friendship Association International e.V. 50 Jahre Deutsch Israelische Beziehungen – aus der Vergangenheit lernen – neue Allianzen schmieden und fördern 12:00 – 12:10

Begrüßung durch Bakhteyar Ibrahim, KIFA – Kurdistan-Israel Friendship Association International e.V.

12:10 – 13:25

Eröffnungsvortrag von Prof. Ofra Bengio, Tel Aviv University, The Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African Studies, zum Thema „A special friendship: Israel – Kurdistan: History of the relations and where they stand now”

13:25 – 13:40

Grußwort Bakir Lashkari, Debater, Public Speaker, Diplomatie Mentor for Economic Lobby Networker – Building Bridges & Head Representative of Intellectual Kurdish Diaspora

13:40 – 13:45

Videogrußwort: Esther Voet, Dutch Journalist, Editor in Chief Dutch Jewish Weekly

13:45 – 14:00

Ayoob Kara, Stellvertretender Minister für Regionale Zusammenarbeit, Israel

14:00 – 15:00

Zu der speziellen Freundschaft zwischen Israel und Kurdistan Prof. Ofra Bengio im Gespräch mit: Saro Qadir, Director of Kurdistan Institute for Research & Development, Head of President Barzani’s Operation Room on Counter Media Mohamed Salih Gouma, Senior Advisor to Kurdistan Institute for Research and Development / Senior Advisor to President Mssoud Barzani Ageed Kakil Majeed, Special Commander of Security in District Bardarash (Controlling Mosul Road against ISIS / Dahish)

15:00 – 17:00

Grußworte und Statements verschiedener kurdischer Vertreter und Gäste, zu den Herausforderungen und den Chancen deutsch-israelisch-kurdischer Vernetzung und Freundschaft. Moderation: Bakir Lashkari. Darüber hinaus unter anderem mit: Osman Güden vom Verein der Eziden - Mala Ezdiya Kalkar Shireen Ibrahim Fattah, Peace Ambassador in Kurdistan Khalid Jamal Alber, Director Christian Minorities at Ministry of Religious Matters – KRG Yousif Baker, Member of Politburo middle frame KDP Khairi Elias Ali, Director of Yezidi Minority at Ministry of Religious Matters – KRG Marwan Mahmood Kakashinkh, Director at Ministry of Religious Matters – KRG Geva Margalita, Director of Middle East Affairs – Ministry of Foreign Affairs, Israel gefolgt von freier Diskussion

17:00 – 18:00

Musikalischer Beitrag einer kurdischen Band

den ganzen Tag über Kosheres Catering und Verkauf israelischer Produkte von EDEKA Scheck-In-Center Frankfurt Bücherverkauf /-signierungen in der Literaturhandlung Dr. Rachel Salamander, Ebene [C2 Conclusio I] Tel Aviv Networking-Lounge mit DJ Lev aus Berlin [C2 Foyer] Aussteller-Stände vieler israelsolidarischer Organisationen und Unterstützer des 4. Deutschen Israelkongresses


PANEL AUF EINLADUNG DER STADT FRANKFURT AM MAIN

19.06.2016

12.15 – 13.45 Uhr

RAUM FANTASIE

„Kreative Städtepartnerschaft – Frankfurt meets Tel Aviv and Eskisehir – Ein Best-Practice-Beispiel zur Völkerverständigung.“ Dr. Meron Mendel, Direktor Bildungsstätte Anne Frank Itay Sarag, Advisor to the Mayor, Tel Aviv-Yafo Municipality

sentation im Gallus Medienzentrum wurden Graffitis, Videos und Fotografien gezeigt.

„Frankfurt meets Tel Aviv and Eskisehir“ Im Jahr 2013 hatten sich auf Initiaştive von Oberbürgermeister Feldmann die Oberbürgermeister von Frankfurt, Tel Aviv und Eskisehir über einen gemeinsamen trinationalen Jugendaustausch „Frankfurt meets Tel Aviv and Eskisehir“ verständigt. Er hatte zum Ziel, jungen Menschen zu ermöglichen, sich über Themen wie gesellschaftliche Beteiligung und Zukunftsperspektiven in einem multikulturellen Kontext auszutauschen und sie für den Umgang mit anderen Kulturen und Lebensformen zu sensibilisieren.

Viele der israelischen und türkischen Teilnehmer/innen waren zum ersten Mal in Deutschland und zeigten sich begeistert von Frankfurt. Natürlich standen neben dem Arbeitsprogramm oder einem Empfang durch den Oberbürgermeister im Kaisersaal auch Freizeitaktivitäten an. Auch in Tel Aviv fanden wieder dreißig junge Leute zusammen. Sieben Tage lang hatten alle Teilnehmer/innen Zeit für Gespräche, bei denen sie zumeist die Herausforderungen des Alltags thematisierten. Insbesondere Probleme mit Jobs, Studium und Wohnung teilten alle. „Ich bin überrascht, wie ähnlich wir uns alle sind“, sagte Jonathan Malamnt aus Tel Aviv und Cemal Yildirim aus Eskisehir ergänzte: „Im Grunde sind wir alle gleich. Auch wenn wir unterschiedliche Traditionen haben“. Zum Projektabschluss trafen sich alle Beteiligten in Frankfurts türkischer Partnerstadt Eskisehir und erkundeten diese gemeinsam. Das Programm umfasste Besuche lokaler Filmstudios und sozialer Projekte.

Das erste Treffen fand im April 2014 in Frankfurt, das zweite im Oktober 2014 in Tel Aviv statt. Im April 2014 trafen sich dann je zehn junge Erwachsene aus Frankfurt, Tel Aviv und Eskisehir in Frankfurt, um über gesellschaftliches Engagement und die soziale Partizipation von Jugendlichen in Deutschland, Israel und in der Türkei zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand der Vergleich jugendlicher Protestkulturen und gesellschaftliche Teilhabe. Ihre Eindrücke haben die jungen Leute in mehreren Workshops künstlerisch verarbeitet. Bei einer Abschlussprä-

Oberbürgermeister Feldmann begleitete die Jugendlichen bei mehreren Programmpunkten des gesamten Projekts. Er dankte allen Teilnehmenden, Organisatoren und Sponsoren für deren Einsatz und Interesse: „Sie haben sich die Zeit genommen, alle drei Treffen in Ihren Studien- und Arbeitsalltag zu integrieren. Uns alle verbindet mehr Gemeinsames als dass uns Unterschiedliches trennt. Die Themen Bildung und Ausbildung, Wohnungs- und Jobsuche sind keine lokalen, sondern globale Themen. Behalten wir dies als Wichtigstes in Erinnerung und geben es weiter.“

Dr. Jale Nur Süllü, Mitglied des Eskisehir Metropolitan Municipal Council Moderator: Mike Samuel Delberg, Repräsentant der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Journalist/Kolumist u.a. bei BILD, Berlintürk, Jüdische Allgemeine


RAUMPLÄNE



RAUMPLÄNE


Konzert unter unteranderem: anderem: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

Der „King of Swing“, Benny Goodman, interpretiert

Klaus von Dohnanyi von Dohnanyi Der 4. Deutsche Israelkongress wird vonKlaus vom „King of Klezmer“, Boris Rosenthal & Friends ILI – I Like Israel e.V. in Kooperation mit der Leo Ellenzweig Boris Rosenthal Klaus von Dohnanyi Israel Allies Foundation veranstaltet. Klaus von Dohnanyi

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Gemeinde FJüdische rankfurt am Main K.d.ö.R. Jüdische Gemeinde Der 4. Deutsche Israelkongress bedankt sich bei allen ran urt am ain er 4. Deutsche Israelkongress iebe Freunde, F ran kf urt am Main K.d.ö.R. Wir danken allen Unterstützern, Partnern und n, liebe Freunde, Deutsche Israelkongress liebe Freunde, Sponsoren des 4. Deutschen Israelkongresses, Wir danken Unterstützern, Partnern undUnterstützern! tsch-israelischen Beziehungen Partnern, Sponsoren und Sponsoren des 4.allen Deutschen Israelkongresses, Wir danken allen Unterstützern, Partnern und sraelischen Beziehungen Sponsoren des 4. Deutschen Israelkongresses, urt am Main der 4. Deutsche Israelkongress unter anderem: nkfurt Main der 4. Deutsche Israelkongress unter anderem: Sponsoren 4. Deutschen Israelkongresses, urt amam Main der 4.des Deutsche Israelkongress Politik, Wirtschaft, Wissenunter anderem: rm für die deutsch-israelischen Beziehungen k, Wirtschaft, Wissenttform für die deutsch-israelischen Beziehungen unter anderem: ormTeilnehmern für die deutsch-israelischen Beziehungen 00 undWirtschaft, 200 enden Bereichen Politik, Wissenin Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissennehmern und 200 den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenngress 2013 zur größten Mit rund 3.000 Teilnehmern und 200 ert. Mit rund 3.000 Teilnehmern und 200 F

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Sonntag, 18. September 2016, 19.00 Uhr

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Sonntag, 18. September 2016, 19.00 Uhr

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OLD ABRAHAM


In eigener Sache Mit neuem Elan findet der 4. Deutsche Israelkongress dieses Jahr am 19. Juni 2016 im Congress Center an der Messe in Frankfurt am Main statt und bringt – mit etwas Verspätung – das 50. Jubiläumsjahr der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zu einem krönenden Abschluß. 2010 gegründet, um die bilateralen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland auf allen Ebenen zu stärken, wurde der Israelkongress bereits 2011 in Frankfurt mit 3.000 Teilnehmern und 200 unterstützenden Organisationen zur größten Konferenz dieser Art in Europa. Die Idee: Israelsolidarische Bewegungen, Politiker und Interessierte sollten sich so austauschen und informieren können und Möglichkeiten für Kooperationen finden. Zunächst fand der Israelkongress in Frankfurt statt – mit Panels, Vorträgen und Workshops zu den deutsch-israelischen Beziehungen. 2013 zog der Israelkongress nach Berlin, um in diesem Jahr wieder nach Frankfurt zurückzukehren. Das Konzept des Israelkongresses: In unterschiedlichen ‚Breakout-Sessions’ zu Politik, Business, Wissenschaft, Kultur und Religion werden Ideen ausgetauscht und zukunftsorientierte Themen mit Fokus auf gemeinsame Interessen diskutiert. Damit wird ein breiteres Spektrum an Zielgruppen aus allen Bereichen angesprochen. „Building Partnerships“ – der Slogan signalisiert das Programm. Die Deutsch-Israelischen Beziehungen bieten noch viel Potential. Für mehr Kooperationen und Synergien. Um die Vielzahl gemeinsamer Werte zu stärken, die gemeinsamen strategischen Interessen zu unterstützen und die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen auszubauen. Der Kongress leistet einen wichtigen Beitrag, die guten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Doch diese Arbeit ist auch mit Kosten verbunden. Hierbei sind die Veranstalter dringend auf jede finanzielle Unterstützung angewiesen. Die Hilfe zahlloser ehrenamtlicher Helfer allein reicht leider nicht aus. Mit einer großherzigen finanziellen Unterstützung leisten Sie einen Beitrag für die Deutsch-Israelischen Beziehungen und ermöglichen eine Fortsetzung unserer Arbeit und der Arbeit von ILI – I Like Israel e.V. insgesamt. Schon bald wollen wir mit den Vorbereitungen für den 5. Deutschen Israelkongress, der 2018 stattfinden wird, beginnen. Ohne Unterstützung wird dies nicht möglich sein. Das Spendenkonto des Vereines „ILI - I Like Israel e.V.“, der den Kongress ausrichtet - wird geführt bei der Santander Bank, BLZ 50033300, Kto: Nr: 1507866200, IBAN: DE90500333001507866200, BIC: SCFBDE33XXX. Selbstverständlich erhalten Sie eine Spendenquittung. Mit Dank und mit herzlichen Grüßen, Sacha Stawski Veranstalter des 4.Deutscher Israelkongress Vorsitzender von ILI - I Like Israel e.V.

Eine Bitte an alle Kongreßteilnehmer… Code of conduct - Verhaltenskodex Der Deutsche Israelkongress bietet als unabhängige Netzwerkplattform organisations-, religions- und politikübergreifend allen Teilnehmern die Möglichkeit zum gemeinsamen, konstruktiven Austausch in freundschaftlicher und offener Atmosphäre. Der vorausgesetzte und einvernehmliche Grundkonsens der teilnehmenden Gäste, Partner und Unterstützer ist Israels Zukunft in Frieden und sicheren Grenzen als jüdischer demokratischer Staat. Innerhalb dieser gemeinsamen Position ist jeder herzlich willkommen, eigene Meinungen und Anregungen zu vertreten. Der Deutsche Israelkongress weist darauf hin, dass sich alle Gäste gegenseitig stets respektvoll zu behandeln und die Regeln der Etikette einzuhalten haben. Dies gilt für jede Art der Kommunikation in allen Bereichen des Kongresses. Dies gilt auch, wenn Kritik geübt wird. Angriffe jedweder Art auf Partner, Unterstützer und Gäste des Kongresses widersprechen dem „code of conduct“ und sind auf dem Israelkongress als unsere gemeinsame Austauschplattform unerwünscht. Im Falle grober Störungen oder Regelverstößen sind wir leider gezwungen von unserem Hausrecht Gebrauch machen.


Journalist Cherno Jobatey, aus Berlin in die bunte Fernsehwelt Anzug, Turnschuhe und ein strahlend breites Lächeln Mit diesen Merkmalen wurde TV-Journalist Cherno Jobatey zum Markenartikel im Fernsehen. Einer, bei dem nicht nur die Verpackung sondern auch der Inhalt stimmt: Nachrichtenkompetenz, Showqualitäten, Interviewsicherheit und GuteLaune-Faktor. Deutschlands „bekanntester Frühaufsteher” hat Karriere gemacht – und der Weg dorthin war für einen Fernsehmann erstaunlich geradlinig…

er ein DAAD-Stipendium für einen einjährigen Studienaufenthalt für Politik und Musik in Los Angeles. Dort hält Cherno Jobatey einen Vortrag über Jesse Jackson – auf Umwegen erfährt man beim RIAS davon und Gerd Kothy meldet sich. Man habe gehört, er sei Experte für inneramerikanische Politik. Cherno Jobatey greift zu und arbeitet fortan frei als Journalist fürs Radio. Durch Zufall zum Spiegel

Ein Berliner Geboren und aufgewachsen ist er in Berlin. Eine 5-köpfige Familie größtenteils ohne Vater und in 2 1/2 Zimmern – das lässt schon früh Kämpferqualitäten aufkommen. Ausreichend Taschengeld gibt’s nur, wenn er sich selber drum kümmert: Fahrräder reparieren, Schuhe verkaufen, Blumen austragen, Kellnerjobs. Mit der Realität der sozialen Marktwirtschaft kann er sich beizeiten vertraut machen. Cherno studiert Politische Wissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Er finanziert sich sein Studium mit Dolmetschen und Gitarrenunterricht und indem er viele Nächte als DJ verbringt. Als Gitarrero der Groove Gangster GmbH knüpft Cherno Jobatey vorsichtig Kontakt zu Bühne und Publikum. Einmal ist die Band gar Warm-up-Act für Herbert Grönemeyer. Traumjob: Journalist Über all dem hat der ‚Nachrichtenjunkie’ (Welt) Cherno Jobatey seinen Traum Journalist zu werden nicht vergessen! Und das Leben hat ihn für den Königsweg bestimmt: seltsame Zufälle, glückliche Begegnungen und talentierte Frechheit führen zum Ziel. Im vierten Semester erringt

Journalist sein: das heißt sich erstmal durchhangeln von Auftrag zu Auftrag, bis zu einem Coup. Michael Jackson tritt in Berlin auf. Zufällig spielt eine von Cherno Jobateys Musikprofessorinnen aus den USA Gitarre in Jacksons Band. Cherno bekommt einen Interviewtermin, während eine ganze Meute renommierter Journalisten leer ausgeht. Unter den Wartenden: S-Klasse Journalist Cordt Schnibben von der “ZEIT”. Man kommt ins Gespräch und eh’ er sich versieht, schreibt Cherno Jobatey auch als IT-Experte für “DIE ZEIT” und dann sogar für den “SPIEGEL“. Aushilfs-Studentenjob beim Fernsehen Das bringt viel Ehre, aber wenig Geld. Nebenbei lernt der schreibende Journalist Cherno Jobatey den vielseitigen Redaktionsalltag beim Fernsehen kennen – am Kopierer beim Berliner Regionalsender SFB, dreimal die Woche, zwei Stunden. Damit hat er einen seiner großen Füße – auch damals schon in Turnschuhen – in der Tür der lokalen ARD-Anstalt. Cherno Jobatey bietet sich und seine Ideen beharrlich an, akzeptiert keines der unzähligen “NEIN!!!”, die er hört, und macht irgendwann dann doch Film-Beiträge für die “Abendschau“. Bei Wind und Wetter zieht

Lokal-Journalist Cherno Jobatey mit einem Kamerateam durch die Straßenschluchten Berlins auf der Suche nach Geschichten. Durchbruch mit Helmut Kohl-Interview Es ist der damalige deutsche Kanzler Helmut Kohl, der dem Berliner Lokal-Journalist Cherno Jobatey zu bundesweiter Aufmerksamkeit verhilft, und zwar mit einer Aufsehen erregenden Bemerkung: Auf dem Berliner Presseball fragt der Nachwuchs-Journalist den Kanzler nach seinem Lieblingstanz. “Tango” ist die Antwort und das Glucksen des Reporters entlockt dem massigen Pfälzer den stolz-empörten Nachsatz: “Ich tanze nur, um dem Weibe nahe zu sein!” In der damaligen Bonner Republik wurde der Fragende dadurch zum Objekt des Interesses: Das Hamburger Wochenmagazin „Der Stern“ portraitierte Cherno Jobatey ganzseitig. Ein Jahr später dann endlich die ersten Moderationen: Es beginnt mit einem Chaos. Die Sendung ‚Berlin – Heute Abend’ steht an und alle Moderatoren sind in Urlaub, krank oder sonst wie verhindert. Spaßeshalber bietet sich der Lokal-Journalist Cherno Jobatey, der noch nie vor einer Kamera stand, an. Er bekommt den Job – und behält ihn. Fernsehmoderator durch Glück, und dann…? Aber, wenn man einmal auf dem Schirm ist… spricht sich das rum. Cherno Jobatey quizzt bei “Kopfball” in der ARD, moderiert Regionales bei “Berlin Brandenburg” und die Jugendsendung “Voll drauf” für N3. Unterhaltungsluft schnuppert der Fernsehmoderator bei der Funkausstellung in der Varietyshow “2 vor 12“.


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Für ein faires Israelbild. Gegen Antisemitismus. Der moderne Antisemitismus tritt vor allem in der Form einer moralisch verpackten Israelkritik auf. Das ist mittlerweile unbestritten. Nicht jede problematische Darstellung Israels in den Medien ist auf eine antisemitische Intention zurückzuführen. Doch führen einseitige und teils feindselige Berichte letztendlich dazu, unterschwellige antisemitische Einstellungen zu bestätigen und zu fördern. Nicht selten werden Bilder manipuliert. Sie werden von Nachrichtenagenturen veröffentlicht und von den Redaktionen unkritisch übernommen.

Hier schreiten wir ein. Wir wollen Falschdarstellungen korrigieren, Halbwahrheiten entlarven und liefern Gegendarstellungen oder unterschlagene Ergänzungen. Wir rufen auf zu Unterschriften- und Protestaktionen, unterstützen Israel-Solidaritätsveranstaltungen und betreiben Lobbyarbeit unter anderem bei Bundestagsabgeordneten. Unsere Informationen, Presse- und Veranstaltungshinweise veröffentlichen wir über Maillinglisten mit mehr als 4.000 Multiplikatoren im Inland und europäischen Ausland.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit, damit wir unseren Kampf gegen Antisemitismus und gegen einseitige Berichterstattung über Israel unvermindert fortsetzen können. Eine Spendenquittung kann selbstverständlich ausgestellt werden. Spendenkonto: Postbank Berlin, IBAN DE63 1001 0010 0520 7251 00 , BIC PBNKDEFXXX Honestly Concerned e.V. Friedrichstr. 37 · D-60323 Frankfurt am Main

Neben der Website sind unsere Facebook- und Twitter-Auftritte sowie unser YouTube-Kanal zu soliden Bindegliedern zwischen uns und Tausenden Multiplikatoren, Aktivisten und engagierten Einzelpersonen in Politik und Medien geworden. Besuchen Sie uns!

Impressum

Grafik: Sabine Grudda, München

Deutscher Israelkongress

außerdem: Jörg Haller, Wedemark (Titelseite, Programmseiten)

Veranstalter: ILI - I Like Israel e.V. Friedrichstr. 37 D - 60323 Frankfurt

Website: www.il-israel.com eMail: ili@il-israel.org Vertr. durch: Sacha Stawski Produktion, Redaktion: Events & Projekte Anat Rajber, München V.i.S.d.P.: Sacha Stawski Druck: blueprint, München

Ewald Sutter (Logoseiten) Julian Wagner (Raumpläne)

Bildnachweis: In dieser Broschüre befinden sich Fotos von Bilder credit, Rafael Herlich, Julian Wagner, Jörg Haller, Sacha Stawski, Meiko Herrmann, Ulrich Sahm, Christian Seebauer, Israelische Botschaft, Deutscher Israelkongress, ILI – I like Israel e.V. Cover-Foto: Ron Shoshani, RONSHO Visual Art, Tel Aviv. Ansonsten verweisen wir auf Nachweise, die bei den Bildern angegeben sind. Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Bildautoren, sofern nicht anders angegeben.


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Scheck-in Center Frankfurt

Ferdinand-Happ-Straße 59/ Parallelstraße der Hanauer Landstraße 60314 Frankfurt am Main

www.scheck-in-center.de info@scheck-in-center.de Tel.: 069/9494763-0 Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 7 – 22 Uhr


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